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  • 6/4/2025

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00:00Musik
00:00Hm, so was nenne ich Preiskartell. So was gehört vor das Kartellamt.
00:19Was meinen Sie damit, Frau Lengol?
00:21Dass die ganze Baubranche weit und breit nicht auf Ihre Kalkulation eingeht oder die Ausschreibung des Freizeitheimes?
00:27Vielleicht beides.
00:29Das glaube ich nicht.
00:31Kein Unternehmer verzichtet auf einen Auftrag, wenn er nur halbwegs damit zurechtkommt.
00:35Aber Herr Kommissar, der Fall ist doch ganz klar.
00:38Der Bauunternehmer-Shop arbeitet lieber für den öffentlichen Auftraggeber als für den privaten.
00:43Da klappt's mit der Preisabsprache.
00:45Und wer ist der Dumme? Der Steuerzahler.
00:48Wem sagen Sie das?
00:57Bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand, aber auch bei größeren Bauprojekten privater Auftraggeber
01:15wird in der Regel eine Ausschreibung veranstaltet, durch die die Unternehmer aufgefordert werden,
01:21möglichst detaillierte, aber voneinander unabhängige Angebote zur Erstellung des Baus und der Nebenleistungen abzugeben.
01:29Ein solcher Vorgang wird Submission genannt.
01:33Bei einer solchen Submission durch die öffentliche Hand erhält in der Regel der billigst anbietende Unternehmer den Zuschlag.
01:40Dies bedeutet, dass die übrigen Unternehmer ihre oft recht erheblichen Projektierungskosten erheblich umsonst aufgewandt haben.
01:50Dies in Verbindung mit der Tatsache, dass die öffentliche Hand als ein Quasimonopol auftritt,
01:57nämlich etwa über zwei Drittel des gesamten Bauvolumens Auftraggeber ist,
02:02führt in der Bauwirtschaft, aber auch im Baunebengewerbe häufig zu Abwehrmaßnahmen,
02:07der Gestalt, dass die Angebote untereinander abgesprochen werden.
02:13Derartige Absprachen sind nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen unzulässig,
02:18stellen freilich nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes keinen Betrug dar.
02:25Die Schäden derartiger Absprachen sind nach allen Schätzungen, etwa des Bundeskriminalamtes, erheblich,
02:31gehen nämlich jährlich in Milliardenhöhe.
02:33Es dürfte sich daher empfehlen und alle vorliegenden Entwürfe sehen dies vor,
02:39in Zukunft einen Sonderstraftatbestand des Betruges für den Bereich derartiger Submissionsabsprachen zu schaffen.
02:46Guten Morgen.
02:57Guten Morgen.
03:00Wissen Sie, ob die Herren bis Mittag fertig sind, Herr Huber?
03:02Essen haben Sie jedenfalls nicht bestellt.
03:05Ja, ist Ihnen aufgefallen, ob Herr Schopf bei der Besprechung ist?
03:07Ist das der große, starke Herr, mit dem Sie noch...
03:09Ja, ja, ja.
03:10Ja, der ist da.
03:11Und Herr V. Böse?
03:12Ja, auch der ist da.
03:13Dankeschön.
03:13Ist es doch nur zu begrüßen, dass die kleinen und schwachen Firmen,
03:25die den Baumarkt mit Billigpreisen und dementsprechend schlechter Arbeit durcheinanderbrachten,
03:30von Rezessionen hinweggefegt wurden?
03:31Nein.
03:31Der Tag ist nicht mehr fern, an dem wir das gesund schrumpfende Baugewerbe als wirtschaftlich
03:38notwendig werden.
03:40Nein.
03:40Wenn nur die Schraken und so liebende Triebe werden das rauer gewordene Klima auf dem Baumarkt
03:46verkraften.
03:48Ich komme jetzt zu den von der öffentlichen Hand in Aussicht gestellten Bauvorhaben.
03:52Meine Herren, ich bitte um Ruhe.
03:58Meine Herren, es ist gar keine Frage, dass das zu erwartende Bauvolumen noch nicht ausreicht,
04:04um allen hier vertretenen Unternehmen gleich große Versprechungen zu machen.
04:08Wir müssen, wie das schon in Zeiten ähnlicher Konjunkturlage der Fall war, für eine gerechte
04:13Verteilung der Chancen sorgen.
04:14Da muss erst mal das Ausschreibungsverfahren geändert werden.
04:17Ja.
04:18Ruhe, bitte.
04:20Ich bitte um Ruhe.
04:21Davon kann nicht die Rede sein, Kollege Wimbrecht.
04:24Die öffentlichen Ausschreibungen sind gesetzlich verankert.
04:27Wir sind ja alle für Gerechtigkeit.
04:30Aber worum geht's nun konkret?
04:33Bitte, Kollege Schott, nicht so einfach dazwischenfragen.
04:36Ausschreibung schön und gut.
04:37Aber ein paar Hinweise hätte man doch gebrauchen können.
04:40Was gedenkt denn die Stadt als nächstes anzuleiern?
04:43Na schön.
04:45Zunächst ganz vertraulich und nur für uns bestimmt.
04:48Die nächste Ausschreibung findet statt für den Erweiterungsbau der Schiller-Schule.
04:52Geplante Bausumme, die natürlich noch der Zustimmung der parlamentarischen Gremien bedarf, 2,4 bis 2,6 Millionen Euro.
05:00Moment, meine Herren, Moment mal!
05:03Also wenn du mich fragst, ich würde überhaupt keinen der hiesigen Baufirmen den Auftrag erteilen.
05:07Die stecken doch hier alle unter einer Decke.
05:09Wir müssen doch das Geschäft Rücksicht nehmen, Otti.
05:11Aber einer kann ja den Auftrag nur erhalten.
05:13Warum dann nicht nur guten Tag, Frau Müllde?
05:15Guten Tag.
05:16Von außerhalb?
05:17Also ich habe gehört, die Schweden sollen tolle Hotelbaumeister sein.
05:20Es geht doch nur um die Schwimmhalle.
05:22Da ist nicht mehr als eine Million drin.
05:23Die Banken, die uns billig Geld verschaffen, ist die Chance, sollten wir uns nicht entgehen lassen.
05:26Du weißt doch noch gar nichts, was die Schwimmhalle kostet.
05:28Das kommt auch auf den Entwurf an.
05:30Wir sollten uns dann nicht von einem dieser einen Tausend beraten lassen,
05:33die ihren persönlichen Verfall mit mutigem Schnickschnack ausgleichen.
05:36Ein junger wäre mir auch lieber.
05:37Und da gibt es sogar einen in unserer Stadt.
05:39Ach, du denkst an den jungen Schmidt, an den Blubbelinger.
05:42Hat er denn Erfahrung?
05:43Ja, also auf mich hat er einen sehr guten Eindruck gemacht.
05:45Eine Preisempfehlung ist noch keine Absprache.
05:47Was wir hier besprechen und noch dazu vertraulich besprechen, ist nichts weiter als eine Empfehlung.
05:51Wir haben ja gar nichts gegen eine Empfehlung oder eine Absprache.
05:54Klar, dass wir uns untereinander einig sein müssen, was die Preisgestaltung betrifft.
05:58Ja, also.
06:00Ich erwarte also eure Rohkalkulationen, damit wir überhaupt erstmal Boden unterrichtet haben.
06:04Noch ehe die Erweiterung an der Schiller-Schule offiziell ausgeschrieben ist?
06:08Bis drei Millionen können wir sicher gehen.
06:10In der Kalkulation wurde gemerkt.
06:12Wenn wir alle einig sind, dass unter drei nichts zu machen ist,
06:14dann werden die Brüder vom Bauditzahrt schon merken, was die Glocke geschlagen hat.
06:23Na, Willem? Das Gedächtnis ist nicht mehr so ganz frisch.
06:25Du notierst dir, was wir hier besprochen haben.
06:30Ich muss schon wieder zwei entlassen, Ottmar.
06:33Und warum fehlt dir das ausgerechnet hier und heute ein?
06:38Wie sind denn die Aussichten, Ottmar?
06:40Ich meine, wer kann mit dem Zuschlag rechnen?
06:43Wir alle. Das ist doch klar.
06:45Komm, Ottmar. Einer kann ihn nur kriegen.
06:48Das willst du sein.
06:49Ich muss, Ottmar. Ich bin nahezu am Ende.
06:52Na, zu bin ich es selber.
06:53Und ich beschäftige dreimal so viele Leute wie du.
07:01Die Ausschreibung ist drin, Herr Schmidt.
07:04Erweiterungsbau der Schillerschule.
07:06Das ist nichts für uns, Angelika.
07:09Darüber sind die Würfel schon gefallen.
07:11Wieso denn?
07:12Ich bin einfach zu neu hier.
07:14Und es ist recht und billig, alteingesessene Leute zu bevorzugen.
07:17Und es gibt hier schließlich auch noch ein paar andere Architekten.
07:22Und mit Schulen habe ich sowieso keine Erfahrung.
07:24Aber damit, was?
07:26Man darf doch wohl noch ein bisschen fantasieren, was?
07:30Von drei Reihenhäusern und einer Lagerhalle für Versandhausmöbel kann kein Architekt leben.
07:36Geistig wohlverstanden.
07:37Und real?
07:38Kann er wenigstens real von diesem Kleinschlag leben?
07:42Wenn genügend anliegt?
07:44Ich habe die Illusionen längst aufgegeben.
07:47Für uns?
07:48Zulassen? Aufmachen?
07:49Vom Hotel Mirbach?
07:50Und wenn es nur eine Absage ist?
07:52Das wirft uns auch nicht mehr um.
07:54Zeigen Sie, Herr.
07:55Bitte keine Scherze.
07:57Bitte.
07:57Bitte.
07:57Bitte.
07:57Bitte.
08:07Ich glaube, mich tritt nur als Pferd.
08:18Geben Sie mal.
08:20Haben uns Ihre Entwürfe so weit zugesagt, dass wir uns darüber in Kürze ernsthaft unterhalten sollen?
08:27Ich schlage eine Besprechung am Donnerstag, dem 8. in unserem Privaträumen im Urgeschäft des Hotels vor.
08:32Mich tritt ein richtiges Pferd, Herr Schmidt.
08:34Ein Riesenvieh!
08:36Na ja, aber ich weiß das noch gar nicht.
08:38Was? Was? Wissen Sie noch nicht?
08:40Na ja, ob das eine wirkliche Zusage ist.
08:42Na, sowas von Skeptiker. Natürlich ist das eine Zusage einer Handfeste sogar.
08:46Hier, detaillierte Zeichnung am 8. in den Privaträumen.
08:50Ja, woran zweifeln Sie denn eigentlich noch?
08:53Na ja, Sie werden schon recht haben.
08:56Ich bin auch überzeugt.
08:57Doch, doch.
08:58Mit Brustton sogar, was?
09:01Machen wir uns an die Zeichnung.
09:02Mhm.
09:06Nein, die Kalkulation macht ja Kummer.
09:33Kalkulation nennst du das? Das ist keine Kalkulation, das ist Preisschleuderei.
09:39Das ist doch nur eine vertrauliche Vorkalkulation, Ottmar.
09:42Ich könnte den Auftrag verdammt gut gebrauchen.
09:45Wer nicht?
09:45Du sollst ja auch was abhaben, wenn wir uns einig werden.
09:56Wir?
09:57Wir alle. Einer muss den Zuschlag kriegen, das ist klar.
10:00Und der gibt dann den anderen drei oder vier was ab.
10:02So ist es immer gewesen.
10:03Ja, aber wer den Zuschlag kriegt, hat den Hauptanteil.
10:07Und darauf käme ich mir an.
10:08Ein bisschen Kleinkram ist mir nicht gedient.
10:10Das ist ja mal gut zu, Willem.
10:12An den drei Millionen für die Schiller-Schule können sich nicht gleich mehrere gesund stoßen.
10:16Das ist im Grunde ein Tropfen auf einen heißen Stein, das weißt du selber.
10:20Wir müssen eine Reihenfolge einhalten.
10:22Reihenfolge? Und wer kommt als Erster dran?
10:24Du lass das mal sein, sonst setz dich hin, meine Zeit ist nicht aus Gummi.
10:28Auch noch mit Firmenstempel, als wär's das erste Mal.
10:32Kann doch immer mal in unrechte Hände geraten.
10:34Genügt doch dein Vornamen und irgendein Erkennungszeichen.
10:36Also bist du wirklich auf 2,5 runtergegangen.
10:42Dafür ist der Auftrag zu machen.
10:45WhatsApp ist Montag, dann kommt die Ausschreibung raus.
10:48Aber abgesehen davon,
10:50alle deine Einzelposten liegen unter den Zahlen von den anderen.
10:52Wie hoch hast du denn durchschnittlich aufgeschlagen?
10:54Mal 10 Prozent.
10:5610 Prozent.
10:58Wir müssen alle die Verluste ausbügeln aus den vergangenen Wochen und Monaten.
11:02Sieh mich an.
11:03Ich habe meine ganze Belegschaft behalten und mich über die Flaute gequält.
11:06Da kann ich mir 10 Prozent nicht mithalten.
11:10Mit wie viel denn sonst?
11:11Der Baukran ist überhaupt nicht aufgeführt.
11:13Naja, die Paarmark, die ich da als Miete einsetzen könnte.
11:17Paarmark, sag mal, du hast sie wohl nicht alle.
11:19Gerade da gehört eine ordentliche Zahl hin.
11:22Du musst doch auch mal an Neuanschaffung denken.
11:25Ich bin nur froh, wenn ich über die Runden komme.
11:28Was wäre denn jetzt drin für mich?
11:29Die Decken.
11:30Die Decken?
11:31Du meinst das Ausgießen?
11:32Und das Fundament?
11:33Die Mauerarbeiten, das Hochziehen?
11:34Sag doch lieber gleich das Ganze.
11:37Also, Herr Schmidt, versuchen wir es miteinander.
11:39Hauptsache, Sie bleiben bei unseren Preisvorstellungen.
11:42Haben Sie denn die Kostenunterlagen für die hiesigen Handwerksfirmen?
11:45Meine Berechnungen basieren auf dem Preisniveau des letzten Jahres.
11:48Plus 8 Prozent teurer und gnädige Frau.
11:50Na, hoffentlich kommen wir da nicht in Schwierigkeiten.
11:52Im Baugewerbe herrscht zurzeit große Flaute.
11:55Ich garantiere Ihnen für die Bausumme.
11:57Und damit wären die Würfel gefallen.
11:58Ihr Entwurf oder keiner.
12:00Vielen Dank.
12:00Kann ich den Sekt jetzt bekommen?
12:02Danke.
12:03Dieser Raum ist also von den Gästezimmern völlig getrennt von mir, Bach.
12:08Er gehört eigentlich zum Hotel.
12:09Wir wollten mal den Grünen bauen, sind aber völlig davon abgekommen.
12:12Ein Wundergier muss heute immer zur Verfügung stehen.
12:15Ich gebe zu, dass ich mich in diesen Räumen auch auf das Gast fühle.
12:18Aber was soll ich machen?
12:19Ein Penthouse, Herr Mirbach.
12:21Ein Penthouse, wo die Schornsteine qualmen und der Kühlschacht brummt, ey.
12:26Herein.
12:26Schenken Sie doch schon mal die Gläser her.
12:32Ja, wir haben uns alles schon genau überlegt.
12:34Aber ich glaube, es ist auch kein Ausweg, Frau Langoll.
12:37Kein Ausweg, ein Ideal.
12:39Wir stellen Ihnen eine wunderschöne kleine Villa aufs Dach.
12:42Auf gutes Gelingen.
12:43Ja.
12:44Bitte schön.
12:46Bitte.
12:47Danke.
12:48Prost.
12:49Prost.
12:50Prost.
12:50Prost.
12:50Prost.
12:55Absolut unmöglich.
12:56Dieser Schmidt ist ein Traumtänzer, wie die meisten Architekten.
13:00Nochmal von vorn, Herr Schopf.
13:02Bei den Armaturen können wir noch streichen.
13:03Und die Umweltsanlage.
13:05Ich habe da den Vertreter einer japanischen Firma an der Hand.
13:07Was haben denn wir als Baubetrieb mit technischen Einrichtungen zu tun?
13:10Ist doch aber eine Chance für uns.
13:11Wenn der Schmidt uns den ganzen Auftrag zuschanns, können wir da und dort leichter was abquetschen.
13:16Mit den reinen Bauarbeiten, nee, Herr Schopf, da können wir gleich einpacken.
13:19Am Ende bauen wir noch zu Preisen aus den 60er Jahren.
13:22Denkst du?
13:23Wenn wir die Erweiterung der Schiller-Schule bekommen hätten.
13:25Oder wenigstens einen Teil als Subunternehmer.
13:27Aber so hat sich Frau Wies alles allein unter den Nagel gerissen.
13:29Er hat über 100 Leute.
13:31Und angeblich keinen entlassen.
13:33Wer es glaubt, wird selig.
13:34Wollen wir noch mal durchgehen, Herr Schopf.
13:36Vielleicht ist noch was in den Schwenkfenstern drin.
13:38Und hier unten.
13:39Die Umkleiderräume lassen sich doch auch mit Holz abteilen.
13:42Holz ist doch eine feine Sache.
13:44Na schön.
13:44Also erstens Fundament 22x22, Tiefe 1.80, Festbeton.
13:53Also ich rufe heute noch, ob ich helfe mal an zum Mieter, wenn die morgen nicht mehr gehen wird.
14:10Das ist gut.
14:11Das ist guter Auto.
14:14Das ist nützlich ja.
14:15Da ist das Wettbefinden.
14:18Kann man ja direkt zusehen, wie es wächst.
14:21Aber immer.
14:22Termine einhalten ist unsere Stärke.
14:25Die Stadt wird in jeder Hinsicht von Ottmarf-Bauwürgs verwöhnt.
14:28Bereichlich drei Millionen kann man das auch verlangen.
14:30Kriegen Sie aber auch, was gut ist für.
14:32Haben Sie schon die Muster gesehen von den Kacheln?
14:33Über die Farbe reden wir noch mal.
14:35Um auf die drei Millionen zurückzukommen.
14:37Für die hiesige Bauwirtschaft ist das ja nur bloß ein Koffeln auf den heißen Stein.
14:40Ich meine als Verbandsvorsitzender gesprochen.
14:42Was wollen Sie?
14:43Sie haben doch erst mal Ihre Spritze weg.
14:45Zufall.
14:46Ich habe eben mit dem spitzesten Bleistift kalkuliert, den ich auftreiben konnte.
14:50Na?
14:50Es geht wirklich um die Kollegen, Herr Kölk.
14:53Gerade weil ich diesmal den Zuschlag bekommen habe, muss ich mich für die stark machen.
14:56Ganz unparteiisch.
14:58Und selbstlos.
14:59So ist es.
14:59Aber ich kann Ihnen immerhin eine kleine Hoffnung machen.
15:02Na?
15:03Konjunkturbelebung.
15:04Die Stadt wird sich was einfallen lassen.
15:07Keine schlechte Nachricht, wenn Sie zutreffen.
15:09Was hat man denn so vor bei Ihnen auf dem Amt?
15:13Ich war immer für die Stadtrandsiedlung, das wissen Sie.
15:15Das wäre ja ein 100-Millionen-Objekt.
15:18Deswegen glaube ich nicht, dass wir es durchkriegen werden.
15:21Aber da wäre ja noch das Freizeitheim.
15:24Freizeitheim?
15:24In den angespannten Zeiten.
15:26Was sagten die Bevölkerung dazu?
15:27Es handelt sich um angesparte Gelder.
15:30Ach so, also eine kleinere Sache.
15:32Bei 5 Millionen Baukostenvorstellung?
15:34Sagten Sie 5?
15:36Das Gelände haben Sie schon.
15:38Donnerwetter.
15:39Wird natürlich öffentlich ausgeschrieben.
15:42Sollen Sie, kann man da nicht mal ein paar Hinweise kriegen?
15:46Ich denke da an einige Verbandskollegen, die buchstäblich ums Überleben kämpfen, Herr Kolk.
15:51Wenn das so ist, Herr Schmidt, es tut mir leid, Herr Mirbach.
15:54Aber ich wäre ein schlechter Architekt, wenn ich Ihnen zu einem Billigsbau raten würde.
15:57Der Rahmen Ihres Hauses verlangt nach Solidität.
15:59Da kann ich es nicht verantworten.
16:01Ja, ich meine ja auch gar nicht sogar sehr Sie, sondern diese Baufritzen.
16:06Ja, da klaffen bei einigen ja die Preise um 80 Prozent auseinander.
16:10Hier, Sperling und Hake.
16:122,9 Millionen, Endsumme.
16:14Und hier, Wilhelm Schopf, 1,8.
16:17Da scheint ihr überhaupt der Billigste zu sein, ne?
16:19Zu Schopf hätte ich Vertrauen, Herr Mirbach.
16:21Ja, ich kenne ihn sogar persönlich.
16:22Das wäre doch kein Fehler, Herr Mirbach.
16:24Ach bitte, nehmen Sie doch Platz.
16:26Ja, meinen Sie, dass ich noch mal mit ihm spreche?
16:28Am Ende lässt sich vielleicht doch noch was an der Endsumme ändern.
16:30Und das geht dann auf Kosten der Qualität?
16:33Da passe ich schon auf, Herr Mirbach.
16:34Herr Schmidt, Sie sind noch sehr jung.
16:37Vielleicht haben meine Frau und ich gerade deshalb Ihren Entwurf bevorzugt.
16:40Wir haben eine Menge Erfahrung gemacht in den letzten Jahren mit all unseren Umbauten und Erweiterungsbauten,
16:45die wir haben durchführen lassen.
16:47Um offen zu sein, die hiesige Baubranche hat sich da nur mäßig empfohlen.
16:52Das milder ausgedrückt.
16:53Wollen Sie es mit einer auswärtigen Firma versuchen?
16:55Ich hätte große Lust dazu.
16:56Aber ich will doch mal sehen, ob man nicht auch hier anständig bedient werden kann.
17:01Also, mein letzter Versuch bei Schopf.
17:04Ich will es auf mich nehmen.
17:05Und wenn ich vielleicht so...
17:06Das Geschäftsleben ist kein Zuckerschlecken heute.
17:10Das wissen auch Sie, Herr Schmidt.
17:12Ich habe mein Honorar schon zweimal reduziert.
17:15Es liegt jetzt unter dem üblichen Satz.
17:17Ist doch schlimm, wenn Sie das heute als eine Empfehlung betrachten müssen.
17:20Also, ich will sehen, was sich tun lässt.
17:22Entschuldigen Sie mich.
17:36Guten Tag.
17:37Guten Tag.
17:38Ich bin mit Herrn Schopf verabredet.
17:39Mir aber.
17:40Die Sekretärin muss gleich wiederkommen.
17:42Nehmen Sie einen Moment Platz.
17:43Danke sehr.
17:45Moment noch.
17:46Ja, ja.
17:47Ja.
17:47Ja.
17:52Nun, lass dir doch endlich die Würmer nicht einzeln aus der Nase herausziehen.
17:55Die städtischen Betriebe.
17:57Das heißt der Personalrat.
17:59Brauchen an den Weg.
18:01Erholungsräume.
18:02Gemeinschaftsräume.
18:03Fitnesscenter.
18:06Dank wie hoch soll die Bausumme sein?
18:07Die Bausumme liegt bei 5 Millionen Richtzahl, Willem.
18:10Und da kann gut uns gerne noch was dazukommen.
18:12Und da soll ich den Zuschlag?
18:13Wieso du?
18:14Das sind Brocken, an dem können 5 oder 6 aus werden.
18:16Moment mal, Ottmar.
18:17Den Zuschlag kann nur einer bekommen.
18:20Das letzte Mal warst du es.
18:22Und diesmal sollte ich...
18:23Ja, doch, ja, doch.
18:24Du sollst ja auch den Löwenanteil kriegen,
18:26habe ich dir ja vorhin schon gesagt.
18:28Ja.
18:29Herr Schopf, Herr Mirbach ist da.
18:31Ist gut.
18:32Wir sind hier gleich fertig.
18:33Alles klar, Willem.
18:34Am Donnerstagabend bei mir.
18:36Wiedersehen.
18:37Tschüss.
18:39Ah, Herr Mirbach.
18:40Grüß Gott.
18:41Danke.
18:42Und selbst?
18:43Muss.
18:44Als Verbandsronkel hat man nichts wieder auf der Reihe.
18:46Wiedersehen.
18:46Auf Wiedersehen.
18:48Schönen guten Tag, Herr Mirbach.
18:49Guten Tag, Herr Schopf.
18:50Kam ganz unverhofft.
18:51Der Kollege Fraubes.
18:53Ich bitte mal Entschuldigung.
18:54Oh, bitte, bitte.
18:54Das macht doch nichts.
18:55Hat allerhand um die Ohren, der Herr Vorsitzende.
18:58Bitte, was darf ich Ihnen anbieten?
19:00Danke, nichts.
19:01Schwer, einen Hotelier zu bewirten.
19:04Also, Sie wollen mit uns nicht ins Geschäft kommen.
19:07Und ob ich will.
19:08Aber Ihr Architekt jongliert mit Fantasiezahlen.
19:11Da bleibt einem seriösen Bauunternehmern einfach die Spucke weg.
19:14Aber man sagt, Ihre Branche leidet nicht gerade an Überbeschäftigung.
19:17Das ist richtig, Herr Mirbach.
19:18Aber deshalb können wir nicht mit Schleuderpreisen arbeiten.
19:21Ich bin mit meinen Preisen bis an die unterste Grenze gegangen.
19:24Alles weitere wäre selbstmord.
19:26Na, vielleicht liegt es doch daran, dass Sie genügend andere Aufträge haben.
19:29Im Gegenteil.
19:30Ich nehme jeden Auftrag an, nur um meine Leute bezahlen zu können.
19:33Aber ich kann Ihre Schwimmhalle nicht aus Presspappe bauen.
19:36Vielleicht können Sie doch nochmal durchkalkulieren.
19:38Wir möchten die Schwimmhalle haben.
19:41Aber wir wollen unser Geld auch nicht zum Fenster rauswerfen.
19:44Bei mir werfen Sie Ihr Geld nicht zum Fenster raus, Herr Mirbach.
19:47Ich kalkuliere seriös und liefere gediegene Arbeit.
19:50Und wem das nicht passt, der...
19:51Ich kann doch zu jemand anderem gehen.
19:53Bitte, Herr Mirbach, fassen Sie diese Worte nicht persönlich auf.
19:56Durchaus nicht, aber Sie waren ja deutlich genug.
19:58Ich kann ja nochmal nachschauen.
19:59Das ist nicht mehr nötig, Herr Schopf. Auf Wiedersehen.
20:02Überlegen Sie doch mal die groteske Situation.
20:13Da will man als privater Auftraggeber anderthalb Millionen ausspucken
20:16und die ganze Branche spielt nicht mit.
20:19Wir könnten es vielleicht bei allen Firmen nochmal versuchen, unterdrücken.
20:21Ach, Herr Schopf war schon der preiswerteste.
20:23Und ich will mir ungern woanders noch eine Abfuhr holen.
20:27Vielleicht macht es eine auswärtige Firma.
20:29So weit sind wir schon gekommen.
20:30Aber wenn er doch gesagt hat, dass er nochmal nachrechnen will, Herr Mirbach.
20:33Nein, dem passt unsere Garantiesumme nicht.
20:35Ist doch klar. Ich habe es Ihnen doch erzählt.
20:37Ich habe jedes Wort im Vorzimmer verstanden, was die Herren drinnen gesprochen haben.
20:42Ihr kunkelt in der öffentliche Sache aus.
20:44Aber ich will nicht zu viel sagen.
20:46So was nenne ich Preiskartell.
20:48So was gehört vom Kartellamt.
20:51Was meinen Sie damit, Frau Lerngoll?
20:54Dass die ganze Baubranche weit und breit nicht auf Ihre Kalkulation eingeht
20:57oder die Ausschreibung des Freizeitheimes.
21:00Vielleicht beides.
21:02Das glaube ich nicht.
21:03Kein Unternehmer verzichtet auf einen Auftrag, wenn er nur halbwegs damit zurechtkommt.
21:07Aber, Herr Kommissar, der Fall ist doch ganz klar.
21:09Der Bauunternehmer Schopf arbeitet lieber für einen öffentlichen Auftraggeber als für einen privaten.
21:15Da klappt's mit der Preisabsprache.
21:19Vielen Dank.
21:19Aber auf das, was dieser Herr Hotelbesitzer da aufgeschnappt haben will, können wir nun wirklich nicht viel geben.
21:26Und noch ein...
21:26Die Ausschreibung war doch diese Tage drin.
21:28Da werden wir ja sehen, wer den Auftrag bekommt.
21:30Wissen Sie, Submissionskartelle sind ein uraltes Übel, Frau Lerngoll.
21:34Weiß der Kuckuck nicht nach unserem Sinn, aber was passiert solchen Leuten denn,
21:38wenn sie wirklich einmal einer Preisabsprache einwandfrei überführt werden, was schwer genug ist?
21:43Na, was denn?
21:44Durch das Einschalten des Landeskartellamts wurden die an der Preisabsprache Beteiligten mit einem Bußgeldbescheid in Höhe bis D-Mark 250.000 belegt.
21:55Hinter diesen Bußgeldbescheiden steht nicht einmal eine Freiheitsstrafe
21:58und wie immer bei Geldstrafen wird auch nichts ins Vorstrafenregister eingetragen.
22:10Also, Ottmar, nochmals vielen Dank.
22:12Quatsch.
22:13Einigkeit macht stark.
22:15Also bis demnächst.
22:16Und dass mir keine Klagen kommen.
22:18Du mich auch.
22:25Ich muss mich entschuldigen, Herr Mierbach.
22:28Und damit Sie meinen guten Willen sehen, hier bitte nur auf die Endzumme zu achten.
22:32Ja, ja.
22:35Ist das alles?
22:37Ja, wenn man stur ist, dann kann man in Ihrer Branche doch noch was erreichen, wie?
22:40Das ist anders, Herr Mierbach.
22:42Günstige Verhältnisse gestatten mir, sozusagen ausnahmsweise, Ihnen entgegenzukommen.
22:48Man muss koordinieren können, dann geht manches.
22:52Das aber setzt wiederum voraus.
22:53Ich will das alles gar nicht so genau wissen.
22:56Hauptsache, die Bauqualität leidet nicht.
22:58Dafür garantiere ich.
23:00Also gut.
23:01Entschuldigen Sie mich, ich muss jetzt mal telefonieren.
23:03Einen Kaffee, bitte.
23:08Das heißt, es ist ja gleich Mittag.
23:10Ich bringe Ihnen erst einen Kaffee.
23:12Ja.
23:15Sie können sich darauf verlassen, Herr Schmidt.
23:18Ja, ich sag's Ihnen doch.
23:19Weiß der Kuckuck, auf wessen Kosten er das geschaukelt hat.
23:23Ist mir auch egal.
23:26Heute Abend.
23:27Gut.
23:27Wir erwarten Sie.
23:29Auf Wiedersehen.
23:29Auf Wiedersehen.
23:59Auf Wiedersehen.
24:00Auf Wiedersehen.

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