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Dr. Kroll wurde wegen versuchten Mordes an seiner Frau in eine Anstalt für Geisteskranke eingewiesen. Nach jahrelanger Therapie ist sein Psychiater Dr. Kraus überzeugt, dass er nun geistig gesund und wieder gesellschaftsfähig ist.
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00:00Musik
00:30Musik
01:00Apparat Derrick, Inspektor Klein
01:01Kann ich Herrn Derrick sprechen?
01:04Ja, der ist im Moment nicht da, worum geht das denn?
01:07Ich muss ihn sprechen, bitte
01:08Es ist sehr wichtig
01:10Wie ist denn Ihr Name?
01:12Anna Kerwin
01:13Nein, nein, Moment, den Namen wird er nicht kennen
01:15Sagen Sie ihm Dr. Anna Kroll
01:18Es ist jetzt fünf Jahre her
01:20Kroll?
01:21Vielleicht ist Ihnen der Name noch in Erinnerung
01:23Mordversuch
01:24Verübt von meinem damaligen Mann
01:26Dr. Kroll
01:28Ja, ich erinnere mich
01:29Ihr Mann wurde doch in eine psychiatrische Klinik angeliefert
01:32Ja
01:33Ja
01:34Er wird entlassen
01:37Wie sind Sie denn zu erreichen?
01:40Geben Sie mir mal Ihre Telefonnummer
01:41Herr Derrick wird Sie dann zurückrufen
01:43Musik
01:44Was sagt der Derrick?
02:00Er ist nicht da
02:01Er wird zurückrufen
02:03Du machst dir zu viel Sorgen
02:12Er wird entlassen, weil er gesund ist
02:17Und dass er gesund ist, ist festgestellt worden
02:20Von guten Ärzten
02:22Kein Grund, Angst zu haben
02:26Ich habe Sie aber
02:29Ach
02:31Dr. Kroll
02:34Wissenschaftler, Biochemiker
02:36Hat seine Frau fast erwirnt wurde dann wegen
02:40Erwiesener Unzurechtungsfähigkeit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen
02:44Diagnostizierte Schizophrenie, das ist richtig, nicht?
02:49Er wird jetzt entlassen?
02:51Ja, ich glaube, das macht dir große Sorge
02:53Geheilt?
02:56Warte mal, wie lange ist das hier?
03:01Fünf Jahre
03:02Glaube ich nicht
03:02Das glaube ich nicht
03:04Es handelte sich hier um Schizophrenie
03:06Nicht um irgendeinen Schnupfen, den man sich einfängt und dann wieder los ist
03:09Sie hat Angst, was?
03:12Ja, es hörte sich so an
03:13Ich habe eine Menge zu tun
03:14Hier sind zwei Telefone, um eine Telefonnummer zu anrufen
03:17Kervin?
03:34Guten Tag, Frau Dr. Kervin
03:36Hier ist Derek
03:37Gut, dass Sie anrufen
03:38Hat Ihnen Herr Klein gesagt, worum es sich handelt?
03:41Ja, Ihr Mann
03:42Wie geschieben hat man? Ist das richtig?
03:45Ja, ich habe mich ein halbes Jahr später scheiden lassen
03:49Und bin jetzt wieder verheiratet
03:51Und Ihr geschiedener Mann wird jetzt entlassen? Ist das schon entlassen?
03:56Nein, noch nicht
03:57Sagen Sie mal, von wem haben Sie eigentlich erfahren, dass er entlassen wird?
04:01Er selbst
04:02Er selbst hat darauf bestanden, dass ich verständigt werde
04:06Und das ist es, was mich so beunruhigt
04:10Ach, hier bin ich
04:11Guten Tag, Frau Dr.
04:15Kervin
04:16Ja, ja, ich weiß, natürlich
04:18Der Name steht ja in den Ecken
04:20Das ist der Mann, mit dem Sie damals befreundet waren
04:22Kaffee?
04:23Ja, bitte
04:24Espresso?
04:25Ja
04:25Groß und klein
04:26Kleinen
04:26Kleinen
04:27Kleinen Espresso, bitte
04:29Glauben Sie, dass mein geschiedener Mann, Dr. Kroll, wieder gesund ist?
04:43Normal ist?
04:45Gibt es so etwas?
04:47Tja, so glauben, sowas sollte man eigentlich wissen
04:51Richtig
04:51Er war ja damals sehr krank
04:54Aus dem Grunde wurde keine Anklage erhoben
04:56Die Antragsschrift des Staatsanwaltes
05:01Bewirkte seine endgültige Unterbringung in ein psychiatrisches Krankenhaus
05:06Ja, ich kenne mich da natürlich nicht genau aus
05:09Das Beste wäre
05:10Ich spreche mal mit dem Leiter der Anstalt
05:12Danke
05:14Habe ich Sie richtig verstanden?
05:19Mordkommission?
05:19Ja, Herr Professor
05:22Ich hatte vor fünf Jahren den Fall Kroll zu tun
05:27Mit seiner damaligen Frau
05:28Die hat mich davon verständigt, dass Dr. Kroll entlassen wird
05:32Ja
05:33Ja, das ist richtig
05:35Ja, Frau Dr. Kervin
05:37So heißt sie nämlich heute
05:39Sie ist darüber sehr besorgt
05:40Und Herr Professor offengestanden ist
05:42Ich auch
05:43Besorgt?
05:47Ja, denn
05:49Ich kann
05:50Bitte nimmst du mir nicht übel, Herr Professor
05:52Ich kann mir nicht
05:53Ich kann mir einfach nicht vorstellen
05:55Dass Sie da einen gesunden Menschen entlassen
05:57Na, hören Sie mal
05:58Wir entlassen Dr. Kroll
05:59Weil wir davon überzeugt sind
06:01Dass er wieder völlig gesund ist
06:02Allerdings ist sein Fall
06:06Und da gebe ich Ihnen recht
06:07Sehr
06:08Bemerkenswert
06:10Aber dass er wieder völlig gesund ist
06:13Das habe nicht nur ich festgestellt
06:14Sondern eine ganze Gruppe von Ärzten
06:17Und nicht nur über eine kurze Zeitdauer
06:19Sondern alle Untersuchungen und Tests
06:21Haben Sie über zwei Jahre erstreckt
06:23Ich bitte Sie wirklich um Entschuldigung, Herr Professor
06:26Aber aus mir spricht halt die
06:27Sie haben sicher Verständnis dafür
06:30Die Skepsis eines Laien
06:31Also er ist gesund
06:33Ja, so gesund wie Sie und ich
06:35Nur der Unterschied ist
06:37Er ist intelligenter
06:39Und seine frühere Frau hat Angst
06:42Ja
06:43Drücken wir es mal so aus
06:45Denn Dr. Kroll hat Sie davon verständigt
06:47Dass er entlassen wird
06:48So
06:49Hat er
06:50Dr. Kraus, kommen Sie mal rüber
06:55Herr Professor
06:59Das ist Herr Derrick von der Mordkommission
07:02Er leitete damals die Untersuchung
07:04Im Mordfall Kroll
07:06Bitte sagen Sie mir
07:07Wer hat der Frau erzählt
07:09Dass ihr Mann
07:09Also ihr früherer Mann
07:11Entlassen wird
07:12Die Frau hat Angst
07:14Ich war das
07:15Auf ausdrücklichen Wunsch von Dr. Kroll
07:18Außerdem entspricht das
07:19Der geflogen hat
07:19Na ja, aber
07:21Er hat in all den Jahren
07:22Seine Frau niemals erwähnt
07:24Jedenfalls nicht von sich aus
07:26Ja, das ist richtig
07:27Sie sind deswegen hier
07:29Wegen der Angst dieser Dame?
07:30Ja, deswegen
07:31Was machen wir denn da?
07:36Kommen Sie mit
07:37Sprechen Sie selbst mit Dr. Kroll
07:39Überzeugen Sie sich davon
07:40Dass er normal ist
07:41Was immer Sie unter
07:43Normal verstehen
07:44Normal heißt ja nur
07:45Was man dafür hält
07:46Überfordern Sie Herrn Derrick nicht
07:48Nein, bloß nicht
07:50Aber das habe ich gerade noch mitgekriegt
08:01Guten Tag, Herr Dr. Kroll
08:20Guten Tag, Doktor
08:21Guten Tag, Herr Derrick
08:27Guten Tag, Dr. Kroll
08:31Er hat damals die Untersuchung
08:34Gegen mich geleitet
08:35In einer sehr korrekten Weise
08:37Er war in allem sehr fair
08:38Es war damals wirklich
08:41Ein Vergnügen
08:42Mich mit Ihnen zu unterhalten
08:43Wenn ich mal den Anlass selbst
08:45Beiseite lassen darf
08:47Der traurig genug war
08:50Herr Derrick
08:51Ich möchte Sie jetzt ein bisschen
08:52Mit Ihnen unterhalten
08:53Ich lasse Sie allein
08:54Ja, natürlich
08:54Warum sind Sie hier?
09:01Ihre geschiedene Frau hat mich angerufen
09:03Sie hat mich gebeten, dass ich
09:04Nun sagen wir so
09:08Sie ist beunruhigt
09:10Was ich absolut verstehe
09:12Ich habe Sie ja beinahe umgebracht
09:13Sie hat Todesangst ausgestanden
09:19So etwas bleibt in der Erinnerung
09:24Sie sollen sich von mir einen Eindruck verschaffen
09:30Haben Sie ihn schon?
09:35Ist das so, dass Sie meine Frau beruhigen können?
09:39Entschuldigen Sie, ich möchte Sie nicht drängen
09:40Ich mache Ihnen einen Vorschlag
09:45Oder besser machen Sie meiner Frau
09:47Diesen Vorschlag
09:48Ich suche Sie gerne auf
09:50Spreche mit ihr
09:51Und ich bin sicher
09:52Dass ich ihr Ihre Angst nehmen kann
09:55Woran mir sehr viel liegt
10:00Nein
10:05Ich will ihn nicht sehen
10:07Unter keinen Umständen
10:10Sie müssen ihm das ausregen
10:12Na ja, ich verstehe dich ja
10:15Ich selbst bin dagegen
10:16Wie sagt der, was will der?
10:20Ihrer Frau die Angst nehmen
10:21Er weiß also genau, wie sie Angst hat
10:23Ja, das weiß er genau
10:24Er hält es für völlig normal
10:25Na gut
10:26Dann kann ich irgendwie absagen
10:31Man kann es ihm sagen
10:32Nicht interessiert
10:35Und dann wird jeder seine eigenen Wege gehen
10:36Also so sehe ich das
10:38Und ich sage dir
10:39Er kommt hierher
10:40Er ist nicht normal
10:42Was für einen Eindruck hatten Sie von ihm?
10:47Ja, er war sehr ruhig
10:48Er war sehr ernst
10:49Er war äußerst liebenswürdig
10:52Ja, er war aufmerksam und konzentriert
10:56So beschreibt mir doch kein Menschen, der verrückt ist
11:01Sag mal, stimmt das, was ich gehört habe?
11:04Kroll soll entlassen werden?
11:06Ach, sind Sie nicht der Mann von der Kripo, der damals die Untersuchung geleitet hat?
11:10Guten Tag
11:11Guten Tag, ich kann mich erinnern
11:13Ja, warum sind Sie hier?
11:14Hat sich schon was ereignet?
11:15Es hat sich nichts ereignet
11:17Und er hat gesagt, dass sie Angst hat
11:20Und
11:20Na ja, und dann hat sie Herrn Derrick angerufen
11:23Und Herr Derrick hat
11:24Kroll aufgesucht
11:26Kroll aufgesucht?
11:28Wozu?
11:29Egal, was Sie sagen
11:30Der Kerl ist verrückt und bleibt es
11:32Herr Derrick sagt
11:33Er hat sich ganz normal benommen
11:35Ja, dann hat er euch was vorgespielt
11:36Herr Derrick
11:39Haben Sie schon mal über Schizophrenie nachgelesen?
11:45Ja
11:45Ja, ich habe darüber nachgelesen vor fünf Jahren, als es nicht zum Prozess kam
11:50Ich, äh
11:52Ich musste darüber nachlesen
11:55Ich, über die verschiedenen Formen von Schizophrenie
11:58Ich habe nicht allzu viel verstanden, aber es
12:00Na ja, es ist ja auch sehr kompliziert, nicht?
12:03Es ist eine
12:05Eine komplizierte Krankheit
12:08Wer war denn der andere?
12:11Der Bruder von Karkarien
12:13Hast du die Akten?
12:16Ja, hier
12:17Hast du sie gelesen?
12:19Ja
12:19Komm
12:20Lass uns mal durchgehen, was damals passiert ist
12:24Also zunächst mal das, was den Dr. Kroll betrifft
12:27Er ist Chemiker
12:28Dem alle Fachleute eine glänzende Karriere prophezeien
12:31Jemand sagt sogar, ein künftiger Nobelpreisträger
12:35Und er war verheiratet mit einer Kollegin, Frau Doktor
12:37Moment, wir lesen sie früher
12:38Frau Doktor Anna Vogt
12:41Ebenfalls eine hochbegabte Chemikerin
12:43Also wenn man es so sieht, eigentlich das ideale Paar, nicht?
12:45Du bist Frau Doktor Kroll
12:47Na ja, sie betrug ihren Mann, das kann man doch so sagen
12:52Ja, kann man sagen
12:53Wir haben mal die Sache vereinfacht
12:55Es könnte natürlich auch sein
12:57Dass Doktor Kroll sie beruflich überfordert hat
13:02Sie, ja, sie war mit ihrem Leben unzufrieden
13:07Sie fand sich nicht mehr zurecht
13:08Sie hat einen Trost gesucht bei einem Mann, der...
13:12Eben keine so hohen Anforderungen stellte, ne?
13:14Na ja
13:15Ich gebe zu, dass ich bis heute nicht darüber nachgedacht habe
13:18Also ich meine, jedenfalls dieser Doktor Kroll wollte seine Frau umbringen
13:21Und eigentlich ist es nur einem Zufall zu verdanken, dass sie noch am Leben ist
13:26Ah ja
13:28Das Foto kenne ich
13:30Hat uns die Versicherung geschickt
13:32Was ist denn das da?
13:33Was trägt sie da?
13:34Eine Halskorsette oder sowas
13:36Sie hat es ein Jahr lang getragen
13:39Sie hat sogar damit geheiratet
13:40Einen Buchhändler
13:44Der selbst zwei bis drei Bücher geschrieben hat
13:46Die sein Bruder verlegt hat
13:48Erich Kervin
13:48Er ist Verleger
13:50Weißt du, es kommt doch, geht es nur darauf an
13:53Wir haben es nur damit zu tun
13:54Wird Dr. Kroll seinen Anschlag wiederholen
13:56Oder tut er es nicht, eben weil er geistig wieder vollkommen gesund ist?
14:01Ist es?
14:02Tja, das ist der springende Punkt
14:04Ich habe mit ihm gesprochen
14:05Er sprach nie von seiner geschiedenen Frau
14:07War nur von seiner Frau
14:09Sagte nicht meine geschiedene Frau, meine ehemalige Frau
14:12Frau Dr. Kerwin oder sowas
14:14Nein
14:14Sagte meine Frau, er ignoriert Tatsachen
14:18Und das passt ins Krankheitsbild
14:20Ich sage nicht, dass das gravierende Symptome sind
14:24Aber
14:25Es passt
14:27Ah, guten Morgen, Herr Derrick
14:31Guten Morgen, Herr Professor
14:32Ich habe nur eine Frage
14:33Wann wird Dr. Kroll in Klasse?
14:36Dr. Kroll?
14:38In diesem Moment
14:39Wissen Sie, wo man ihn erreichen kann?
14:44Warum fragen Sie das?
14:46Wollen Sie Dr. Kroll etwa polizeilich überwachen?
14:49Das ist unzulässig
14:51Nein, nein, nein
14:53Ich frage nur, wo er zu erreichen ist, wo er wohnt
14:55Er muss ja schließlich irgendwo bleiben
14:57Dr. Kraus, sein persönlicher Arzt
15:01Hat ihm seine Wohnung angeboten
15:03Ja, er hat ihn fast fünf Jahre lang behandelt
15:07Er kennt Dr. Kroll besser als jeder andere
15:10Ja, er will ihm helfen
15:12Zur Seite stehen
15:14Und das dürfte ja wohl auch ein Grund sein
15:16An ihm Ihre Bedenken
15:18Falls Sie immer noch welche haben sollten
15:20Zu nehmen
15:21Wie fühlen Sie sich, Dr. Kroll?
15:30Sehr gut
15:31Erleichtert
15:43Ich fühle mich wie jemand, der sich nun den wesentlichen Dingen zuwenden kann
15:49Hier wohne ich
16:11Kommen Sie
16:11Das ist Frau Schledorf
16:31Der gute Geist des Hauses, die ist schon 15 Jahre bei mir
16:34Danke, Herr Doktor
16:35Und das ist Dr. Kroll, Frau Schledorf
16:38Er wird eine Weile bei mir bleiben
16:40Guten Tag, Herr Dr. Kroll
16:41Geben Sie mir einen Mathe
16:42Bitte
16:43Tja, das Haus ist nicht sehr groß, aber
16:46Dankeschön
16:46Es hat Platz genug
16:48Sie werden sicher wohlfühlen
16:50Kommen Sie
16:50Von hier aus hat man es auch nicht weit in die Stadt
16:57Und zur nächsten S-Bahn-Station sind es höchstens fünf, sechs Minuten zu Fuß
17:13Kommen Sie
17:14Ich zeige Ihnen, wo Sie arbeiten
17:15So
17:19Das Zimmer steht ganz zu Ihrer Verfügung
17:23Das Gepäck ist bereits da
17:25Schreibtisch räum ich noch leer
17:26Ich will Sie nicht verdrehen
17:33Woran arbeiten Sie?
17:36Woran ich arbeite?
17:36Woran ich versuche zu arbeiten
17:38Tja, ein Buch mit dem Titel
17:41Es ist nicht der Titel
17:43Es ist das Thema
17:44Der Mensch
17:47Und seine Möglichkeiten
17:49Wir haben ja oft genug darüber gesprochen
17:51Ich versuche noch immer diesen Stoff zu ordnen
17:54Es fehlt mir einfach noch das Konzept
17:56Es verlangt einfach nach einem anderen Zugriff
17:59Aber Sie haben ja versprochen, mir zu helfen
18:01Ich helfe Ihnen gern
18:03Diese Bilder da
18:06Die sind aus der Klinik
18:07Haben mir Patienten geschenkt
18:09Das ist ja ein Teil unserer Therapie
18:10Sehr eindrucksvoll
18:12Ja
18:14Dann werde ich mal sehen
18:16Was Frau Schledauf anzubieten hat
18:18Herr Dr. Kreul
18:22Sie sind hier zu Hause
18:26Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet
18:30Ich gehe in die Sendung
18:46Ich bin es, Anna.
19:16Was willst du?
19:19Ich wohne für die ersten Tage oder Wochen bei meinem Arzt.
19:25Ich habe gehört, dass du Angst hast.
19:28Du hast dafür keinen Grund, nicht den geringsten.
19:32Mehr wollte ich dir nicht sagen, nur das.
19:36Und dass es mir gut tut, deine Stimme zu hören.
19:46Haben Sie telefoniert?
19:54Ja.
19:55Mit Ihrer Frau?
19:57Ja, mit meiner Frau.
20:00Weil Sie erschrocken?
20:03Das war sie.
20:04Ich habe es Ihrer Stimme angehört.
20:10Nein.
20:11Ich bin da gar nicht so sicher, dass du recht bist.
20:16Ja, Kevin.
20:20Ich bin es, Anna.
20:22Er hat angerufen.
20:24Er hat angerufen.
20:26Im Labor.
20:27Kennt offenbar die Nummer.
20:29Was macht ihr?
20:31Es war ein ganz kurzes Gespräch.
20:33Er hätte gehört, dass ich vor ihm Angst habe.
20:36Diese Angst sei unbegründet.
20:39Anna, ich bin es, Erich.
20:43Hör zu.
20:44Der Mann macht dir was vor.
20:46Heute will er mit dir telefonieren.
20:48Morgen will er dich sehen.
20:50Ich gebe dir einen guten Rat.
20:52Mach ihm klar, ein für alle Mal, dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst.
20:56Anna, denk an deinen Hals.
21:00Karl, fall auf den Mann nicht rein. Der versucht etwas.
21:11Ruf den Polizisten an.
21:13Nein, besser ich mache das.
21:16Ich rede mit ihm.
21:18Machen Sie jetzt keinen Fehler.
21:20Lassen Sie die Sache nicht auf sich beruhen.
21:23Sie können natürlich sagen, das geht mich alles nichts an, es ist nichts passiert.
21:27Aber es ist noch nichts passiert, noch nichts.
21:30Ich bleibe dabei, dieser Mann ist nicht gesund, das gibt es nicht bei dieser Krankheit.
21:35Dr. Kroll wohnt bei seinem Arzt, Herr Kervin, der ihn in der Anstalt fünf Jahre lang behandelt hat.
21:42Dieser Arzt, Herr Dr. Kraus, der kümmert sich um Dr. Kroll.
21:46Er betreut ihn, er berät ihn.
21:48Und dieser Mann, Herr Kervin, der sagt, dass Dr. Kroll gesund ist.
21:53Ach, und warum ruft er seine Frau an?
21:55Dass sie wieder verheiratet ist, nimmt er gar nicht zur Kenntnis.
21:58Ich sage Ihnen, dieser Mann ist wie besessen.
22:01Das läuft auf Mord zu.
22:04Oder interessieren Sie Morde erst, wenn sie geschehen sind?
22:12Laufe auf Mord zu.
22:14Das ist doch unsinnig.
22:16Da geht doch die Fantasie mit ihm durch.
22:18Oder, oder denkst du anders drüber?
22:21Harry, du weißt, warum Dr. Kroll damals seine Frau töten wollte.
22:26Ja, das ist doch eindeutig, weil sie ihn betrogen hat.
22:28Naja.
22:30Aber da spielte noch etwas anderes eine Rolle.
22:34Schau mal, sie war ebenfalls hochbegabt.
22:38Und man sagte ihr auch eine glänzende Karriere voraus.
22:44Ja, und?
22:45Der Grund, warum Dr. Kroll damals spontan in einem Anfall von irrsinniger Wut sie ja morden wollte,
22:54das war nicht nur, weil sie ihn betrogen hat, sondern weil sie ...
22:57Ja, Moment, wie drückt er sich aus?
23:02Weil sie ihre, ja, weil sie ihre Begabung verraten hat.
23:08Weil sie alle ihre Möglichkeiten aufgegeben hat als hochbegabter Mensch.
23:13und sich stattdessen an, warte mal, an ein, ja, an ein unerträglich romantisches Gefühl weggeworfen habe.
23:22An einen Mann, dessen Intelligenzquotient nicht einmal erwähnenswert ist.
23:29Das habe ich, glaub ich, überlesen. Das ist eine Aussage von dem Kroll.
23:33Ja, hat sie mir gegenüber gemacht, bei der ersten Vernehmung.
23:38Und ich frage mich jetzt natürlich, was davon steckt immer noch in seinem Kopf?
23:56Es ist schwierig, wieder hineinzufinden.
23:58Ja, ja, verstehe das.
24:01Haben Sie schon Verbindungen aufgenommen zu früheren Mitarbeitern, Universitäten, Instituten?
24:07Ich habe das alles in Vorbereitung.
24:09Das ist sehr gut.
24:10Frau Schledauf verhält sich richtig, stört Sie nicht.
24:14Nein, nein, sie stört mich nicht.
24:19Haben Sie Ihre Frau nochmal angerufen?
24:24Sie wollte mich nicht sprechen.
24:28Anna.
24:31Er ist da. Da drüben steht er. Fahr bitte.
24:46Ja, ich weiß nicht, ob das richtig ist.
24:50Vielleicht sollten wir mit ihm sprechen.
24:52Nein, auf keinen Fall.
24:53Na, wir müssen doch rauskriegen, was er eigentlich will.
24:57Ich sehe ihn nicht mehr. Er ist nicht mehr da.
25:15Das ist nicht mehr da.
25:16Das ist nicht mehr da.
25:22Wer hat Ihnen gesagt, wo Sie mich finden können?
25:50Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, dass Sie Sie hier stören können.
25:54Warum tun Sie es?
25:56Sie haben gestern versucht, Ihre geschiedene Frau zu treffen, da wo Sie arbeitet.
26:01Ja, das stimmt. Was arbeitet Sie dort?
26:07Sie ist Leiterin des Labors.
26:10Indem Sie was macht?
26:12Ich habe keine Ahnung, es ist ein Werk, das Kosmetika herstellt, Parfum Essenzen.
26:17Kosmetika?
26:19Sagten Sie Kosmetika?
26:22Wissen Sie, woran wir gearbeitet haben, meine Frau und ich?
26:26Am Einsatz von genetisch manipulierten Mikroorganismen in Produktionsprozessen.
26:31Meine Frau leistet auf diesem Gebiet Hervorragendes.
26:34In der gentechnologischen Herstellung von Insulin beispielsweise.
26:38Aber unsere Vorstellung ging noch sehr viel weiter.
26:41Und überall erwartete man von uns, von uns beiden.
26:44Von mir und von meiner Frau.
26:46Und nun arbeitet sie an Kosmetika.
26:51Aber vielleicht stinkt es in dieser Welt wirklich zu sehr.
26:55Herr Doktor, dann müssen wir uns klar verstehen.
26:59Ihre Frau will Sie nicht mehr sehen, sie will nicht mit Ihnen sprechen.
27:03Sie fühlt sich bedroht.
27:05Sagen Sie ihr, sie soll mit mir sprechen, dann wird sie Ihre Angst verlieren.
27:09Verstehen Sie, mir liegt daran mit ihr zu sprechen.
27:13Und ich werde mit ihr sprechen.
27:15Diese Angst vor mir ist lächerlich, absolut lächerlich.
27:19Wissen Sie was, Sie scheinen mir etwas vollkommen zu vergessen.
27:23Ihre ehemalige Frau ist wieder verheiratet.
27:25Sie hat einen Fehler gemacht.
27:27Diesen Mann nehme ich nicht zur Kenntnis.
27:30Ich weigere mich.
27:33Man kann nicht zusammenleben, zusammenarbeiten, wie wir es getan haben.
27:36Und von heute auf morgen vergessen.
27:39Alles aufgeben.
27:40Nein, nein, Derek.
27:42Es gibt Beziehungen, die ein Leben überdauern.
27:44Ob wir es wollen oder nicht.
27:52Bitte lassen Sie mich jetzt gehen.
27:55Guten Tag, Doktor.
28:05Es geht um Doktor Kroll, der bei Ihnen wohnt.
28:08Wie lange noch?
28:09So lange hätte ich von mir aus.
28:13Setzen Sie sich doch.
28:17Wissen Sie, ich habe Ihnen mein Arbeitszimmer zur Verfügung gestellt.
28:22Und Doktor Kroll ist wieder voll dabei.
28:25Er telefoniert, korrespondiert.
28:29Und man hat es allgemein begrüßt, dass so ein Mann wieder da ist.
28:33Ein Genie, Herr Derek nimmt wieder den Platz ein, dem gebührt ihm und seiner Frau.
28:37Was?
28:38Seiner Frau?
28:39Wieso?
28:40Wieso seiner Frau?
28:42Sie wissen doch, dass seine Frau seine Mitarbeiterin war.
28:46Die beiden waren als Paar in der Forschung so unzertrennlich wie die Curies oder Otto Hahn, Lise Meitner.
28:52Ich meine, wenn auch auf einem anderen Gebiet der Forschung.
28:56Sie verstehen mich.
28:57Dann lassen Sie mich mal ganz klar fragen, damit Sie mich verstehen.
29:01Was will Doktor Kroll von seiner geschiedenen Frau?
29:03Ich nehme an, dass Sie zur Besinnung kommen, wieder mit ihm zusammenarbeitet.
29:11Moment, Doktor!
29:14Der bringt Sie nicht um. Ganz bestimmt nicht.
29:18Glauben Sie mir.
29:19Frau Doktor Kerwin, Besuch für Sie.
29:49Bitte, keine Angst.
29:50Und lauf nicht weg.
30:03Was willst du von mir?
30:05Nur mit dir reden.
30:07Ich will wirklich nur mit dir reden.
30:11Weiter nichts.
30:15Und nur ein paar Worte.
30:19Nicht lange.
30:25Nur ein paar Minuten.
30:29Schenk mir ein paar Minuten.
30:31Nicht eine!
30:33Nicht eine!
30:37Was habe ich gehört?
30:40Der war im Labor?
30:43So weit geht der schon.
30:46Was heißt denn, so weit geht er schon?
30:49Hat sie mit ihm gesprochen?
30:51Nein.
30:55Nur ein paar Worte.
30:57Sie ist sofort weggegangen. Er hat mir einfach stehen lassen.
30:59Wann war das?
31:00Ach, wann war das?
31:02Kurz vor der Mittagspause.
31:04Gut.
31:06Jetzt suche ich den Mann auf.
31:08Jetzt spreche ich mit ihm.
31:10Mein Name ist Kerwin.
31:11Erich Kerwin.
31:13Ich hätte gerne Herrn Dr. Kroll gesprochen.
31:15Herr Dr. Kroll ist nicht im Haus.
31:17Wann kommt er wieder?
31:18Oder wo kann ich ihn erreichen?
31:20Er ist nur ein bisschen spazieren gegangen.
31:23Und wo geht er für gewöhnlich spazieren?
31:25Erich Kerwin.
31:34Wieso bloß Erich Kerwin?
31:38Brutal mit einem Knüppel erschlagen.
31:41Jetzt haben wir also einen Toten.
31:43Der Tatort ist noch wenige Minuten entfernt von dem Haus,
31:47in dem Dr. Kroll Gast ist.
31:49Kriminalpolizei, ist Dr. Kraus in Ordnung?
31:55Dr. Kraus ist nicht da.
31:57Der ist in der Klinik.
31:58Soll ich Ihnen die Telefonnummer geben?
32:00Ist Dr. Kroll da?
32:01Ja, der ist da.
32:02Seit wann ist er da?
32:03Seit wann?
32:04Hat er heute irgendwann mal das Haus verlassen?
32:06Ja, heute Mittag.
32:07Seid ihr hier nicht mehr?
32:08Das kann ich nicht sagen.
32:12Ich war selbst unterwegs.
32:13Ich habe eingekauft.
32:13Wann haben Sie eingekauft?
32:14Sagen Sie mir die genaue Stunde.
32:15Wann sind Sie weggegangen?
32:16Wann zurückgekommen?
32:17Warum soll ich das sagen?
32:19Was ist denn passiert?
32:20Wo ist Dr. Kroll?
32:21Der ist oben.
32:22Gut.
32:23Bleiben Sie hier.
32:23Ich habe noch mit Ihnen zu reden.
32:27Wollen Sie mir bitte sagen,
32:28wie Sie den heutigen Tag verbracht haben?
32:34Ich stand heute Morgen um 8 Uhr auf.
32:38Nach dem Frühstück versuchte ich zu arbeiten.
32:42Gegen Mittag habe ich meine Frau aufgesucht.
32:46Wollte mit ihr sprechen, aber sie wollte nicht.
32:49Was ich zwar sehr bedauert,
32:52zugleich aber auch verstanden habe.
32:58Die Begegnung hat mich sehr erschüttert.
33:03Mehr als ich gedacht hatte.
33:04Da öffnet sich plötzlich eine Tür.
33:10Und was wurde sichtbar?
33:17Was meine Frau mir bedeutet.
33:21Ich bin dann nach Hause gegangen,
33:24hielt es aber hier nicht aus.
33:25Meine Konzentration war dahin.
33:26Ich bin dann spazieren gegangen.
33:31Wo?
33:32Wo sind Sie spazieren gegangen?
33:36Liebe Zeit, darauf habe ich nicht geachtet.
33:37Durch Straßen, über Plätze.
33:40Ohne Ziel.
33:41Waren Sie in der Anlage hier?
33:43Hier in der Nähe?
33:44Kaum fünf Minuten von hier.
33:45Ich sage Ihnen doch,
33:46ich kenne mich hier nicht aus.
33:47Warum fahren Sie?
33:54Dr. Kroll, ich nehme Sie fest.
33:56Sie stehen im Dringenden,
33:57den Verdacht,
33:58Erich Kerwin erschlagen zu haben.
34:00Na und?
34:01So reden Sie auch weiter.
34:05Hat er ein Geständnis erfüllt?
34:10Hat er irgendwas gesagt,
34:11was Ihren Verdacht
34:12auch nur am entferntesten bestätigen könnte?
34:14Kann sich ja nur meine alberne Verdacht anbieten.
34:20Der Mann hat was anderes im Kopf,
34:21was Leute umzubringen.
34:23Sie müssen doch endlich betroffen haben.
34:26Wo ist der?
34:27Kann ich ihn sehen?
34:31Haben Sie ihn eingesperrt?
34:34In eine Zelle gesteckt?
34:36Hören Sie zu,
34:37wir haben hier eine Aussage vorliegen.
34:40Erich Kerwin war sehr empört darüber,
34:42dass Dr. Kroll,
34:43seine Schwägerin,
34:44sogar im Labor aufgesucht hat.
34:47Dass er einfach keine Ruhe gab.
34:50Und er sagte
34:50zu seiner Schwägerin
34:52und zu seinem Bruder,
34:54so,
34:56jetzt kümmere ich mich um den Mann.
34:59Jetzt rede ich mit ihm.
35:01Haben Sie begriffen?
35:04Kerwin hat Dr. Kroll aufgesucht.
35:06Kerwin Kroll.
35:08Hat er.
35:10Ist das bewiesen?
35:11Fehler jeder Beweis.
35:17Was hat Dr. Kroll
35:19in seinem Verhör ausgesagt?
35:21Auf Verhöre verstehen Sie sich doch sehr gut.
35:25War irgendwas dabei,
35:27das Ihren Verdacht
35:29bestätigt?
35:30Sie müssen ihn laufen lassen.
35:37Sie müssen.
35:39Kein Richter wird Ihnen
35:40einen Haftbefehl ausstellen.
35:41Keiner.
35:44Darf ich ihn jetzt sehen?
35:46Was denn?
35:47Haftbefehl?
35:49Dr. Kroll.
35:52Kommen Sie.
35:53Es tut mir sehr leid,
36:07Dr. Kroll.
36:09Ich sehe Sie ungern
36:10in einer solchen Umgebung.
36:12Ich schwöre Ihnen,
36:12Sie werden nicht lange hierbleiben.
36:14Ich habe energisch protestiert
36:16gegen diesen unsinnigen Verdacht,
36:17dem Sie ausgesetzt sind.
36:19Sie kehren zurück
36:20an Ihren Schreibtisch.
36:21sehr bald.
36:25Ich danke Ihnen, Dr. Kraus.
36:33Für mich ist es erschreckend,
36:35diesen Mann so zu sehen.
36:37Ihn in seiner Würde
36:38beraubt zu sehen.
36:40Denn das hier
36:41ist nun wirklich nicht sein Platz.
36:43Ich werde ihm
36:44mit meinem Anwalt Beine machen.
36:51Er hat recht, Stefan.
37:10Wir können ihm
37:11nichts nachweisen,
37:12auch nicht das Geringste.
37:14Ich weiß es, Herr.
37:15Ich weiß es.
37:18Ist das eine
37:19Hübe?
37:20Ist das
37:20dieses elitäre Getue?
37:25Wir halten uns
37:26für beschränkt.
37:27Vielleicht ist es ganz gut so.
37:29Ich möchte noch mal
37:30mit Frau Schledhoff sprechen.
37:33Ja, was soll sie denn noch aussagen?
37:35Wir haben doch hier ihre Aussage.
37:36Sie war zwischen
37:36zwei und halb vier unterwegs,
37:38um einzukaufen.
37:39Und sie kam, wie sie sagt,
37:40auf Zehenspitzen,
37:41um Kroll nicht zu stören.
37:42Also keine Aussage.
37:46Und wie vertrauenswürdig ist sie?
37:53Harry.
37:57Also gut.
37:59Sie ist noch da.
38:02Dann hol sie rein.
38:12Ich habe doch schon alles gesagt.
38:26Was denn noch?
38:29Es geht um diesen Mann,
38:30kennen Sie ihn?
38:31Haben Sie ihn schon mal gesehen?
38:32Nein.
38:33Den Mann kenne ich nicht.
38:35Nein.
38:36Nein!
38:37Antworten Sie nicht so schnell.
38:39Siehen Sie genau ihn?
38:40Das tue ich ja.
38:42Nein.
38:44Dieser Mann ist mir völlig unbekannt.
38:48Harry.
38:54Ich glaube nicht.
38:55Frag sie.
38:56Immer wieder.
38:57Wirst du?
38:58Frag sie, bis sie dir
38:59eine plausible Antwort gibt.
39:07Haben Sie einen Tee, Doktor?
39:09Dankeschön.
39:09Sie fühlen sich sehr sicher, nicht?
39:19Ja.
39:22Was macht Sie so sicher?
39:24Der Glaube daran,
39:26dass Sie letzten Endes
39:27keinen Fehler machen werden.
39:30Sie sind ein zu guter Polizist.
39:32Und Sie glauben, das hilft Ihnen?
39:38So sehr, dass ich ganz ruhig bin.
39:41Sagen Sie mir nur eins.
39:43Meine Frau weiß, was passiert ist.
39:45Ja, sie weiß es.
39:48Ich kann mir
39:48Ihr Entsetzen vorstellen.
39:52Würden Sie mir einen Gefallen tun?
39:53Wenn Sie davon überzeugt sind,
39:57dass ich mit dem Mord nichts zu tun habe,
40:01werden Sie das sagen,
40:02so dass auch Sie
40:04davon überzeugt sein wird?
40:08Es liegt mir daran,
40:10vielmehr
40:10Ich bin darauf angewiesen.
40:14Ich habe Sie nach Hause geschickt,
40:40Stefan.
40:43Eine weinende Frau.
40:45Allein die Tatsache,
40:46in einem Polizeibüro zu sein,
40:47bringt die Ute in Verstand.
40:48Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet.
41:15Aber das war doch selbstverständlich.
41:16Wollen Sie gleich telefonieren?
41:21Kerwin?
41:22Anna, leg nicht auf.
41:23Ich bitte dich, leg nicht auf.
41:24Hör mich an.
41:38Anna!
41:41Man hat mich nach Hause geschickt,
41:44weil ich nichts damit zu tun habe.
41:46Das ist bewiesen.
41:50Anna, hörst du mich?
41:53Hast du verstanden,
41:54was ich gesagt habe?
41:55Warum ruft er an?
42:05Nur um mir zu sagen,
42:07dass man ihn hat laufen lassen?
42:12Andererseits, Anna,
42:14wenn die Polizei ihn laufen lässt,
42:18ihn meine...
42:18vielleicht hat er bei mir nichts damit zu tun.
42:21Man hat ihn laufen lassen,
42:22weil man ihm nichts nachweisen konnte.
42:26Karl?
42:29Er will etwas ganz Bestimmtes von mir.
42:35Aber was?
42:36Aber was?
42:41Ich habe einen besonderen Wunsch, Derrick.
42:45Ich habe versucht, mit meiner Frau zu sprechen.
42:50Das weiß ich.
42:50hat sie es Ihnen gleich mitgeteilt.
42:56Ich möchte Sie etwas fragen.
42:59Wollen Sie mir helfen?
43:00Ich bitte Sie
43:03um Ihre Hilfe.
43:06Ich möchte...
43:07Ich muss
43:08mit meiner Frau sprechen.
43:10Mein Vorschlag?
43:12Gehen Sie mit,
43:12seien Sie dabei.
43:14Sie braucht dann keine Angst zu haben.
43:17Was halten Sie davon?
43:18Warum wollen Sie so unbedingt
43:23Ihre Frau sprechen?
43:25Ist das eine fixe Idee, Doktor?
43:31Ich will unser Verhältnis
43:33in Ordnung bringen.
43:34Weiter nichts.
43:41Ah, Herr Derrick.
43:42Wo ist der?
43:43Tut mir leid,
43:44dass Sie sich erwarten lassen.
43:45Zu viel Arbeit,
43:46zu wenig geschultes Personal.
43:48Ja.
43:50Weswegen sind Sie hier?
43:51Ja, es geht wieder mal um Dr. Kroll.
43:54Er will seine Frau sehen.
43:55Er will Sie sprechen.
43:56Und das unbedingt?
43:57Dazu habe ich ihn geraten.
43:59Ah.
44:01Werden Sie dabei sein?
44:02Ich habe Ihnen das vorgeschlagen.
44:05So sind
44:06alle Bedenken
44:08ausgeschaltet
44:09und die Sache kann nun endlich
44:10vonstatten gehen.
44:13Nur der Ehemann,
44:13der sollte nicht dabei sein.
44:16Ich glaube,
44:16er könnte einem Gespräch dieser Art
44:17wohl kaum folgen.
44:18Sagen Sie,
44:20hat Ihnen Herr Dr. Kroll
44:21schon gesagt,
44:21wie wir uns das denken?
44:24Nein,
44:24das hat er nicht.
44:26Das Gespräch
44:26könnte in der Wohnung
44:27seiner Frau stattfinden,
44:28sagen wir so gegen
44:2918 Uhr,
44:3018.30 Uhr.
44:33Der Buchhändler
44:34müsste so lange
44:35in seinem Geschäft bleiben,
44:38bis er dann telefonisch
44:39vom Ende des Gesprächs
44:40benachrichtigt wird.
44:41Was halten Sie davon?
44:42Ja,
44:43eine ganze Menge.
44:44Nur was,
44:44was verspricht sich Dr. Kroll
44:46von der Begegnung
44:46mit seiner Frau?
44:49Herr Derrick,
44:50Sie haben nun nicht begriffen,
44:53um was für Menschen
44:53es sich da handelt.
44:57Wir haben doch oft genug
44:58darüber gesprochen,
44:58ne?
45:01Sie sind nicht
45:02mit gewöhnlichen Maßstäben
45:04zu messen.
45:05Er nicht
45:06und auch Sie nicht.
45:08Ja.
45:08es sind Menschen,
45:10die
45:10die nicht hineinpassen
45:14in diese
45:15diese
45:16Welt,
45:18die so vor sich hin
45:18trottet,
45:19nichts erreicht,
45:19nichts bewirkt.
45:22Was seine Frau
45:23trotz ihrer glänzenden Anlagen
45:26nicht begreifen kann
45:27oder begreifend weh.
45:33Sie hat in so einer Welt
45:34absolut nichts verloren.
45:35Ich habe gar nicht gewusst,
45:37dass Sie im Hause sind.
45:39Was kann ich für Sie tun?
45:41Herr Professor,
45:41was ist los mit Dr. Krauss?
45:43Dr. Krauss?
45:45Das ist mein bester Arzt.
45:47Warum fragen Sie?
45:48Ihr bester Arzt,
45:49sagen Sie?
45:50Ja,
45:50er bringt für diesen Beruf
45:51alle Anlagen mit,
45:54die hier gebraucht werden.
45:56Was für
45:57Anlagen sind das?
46:00Na ja,
46:02neben gründlicher
46:03Fachkenntnis,
46:05vor allem
46:05Sensibilität
46:07und auch ein gewisser
46:09philosophischer Hintergrund
46:11muss dabei sein.
46:14Die Behandlung von
46:15geistig Kranken
46:16erfordert einen eigenen
46:17festen Standort.
46:20Ja, ich verstehe.
46:23Herr Professor,
46:24kommt es vor,
46:25dass
46:25dass ein Patient
46:29auf seinen Arzt
46:32einwirkt.
46:33Also,
46:34Moment mal,
46:34ich will sagen,
46:35dass er seine Vorstellungen,
46:37seine eigenen
46:37Vorstellungen
46:39auf den Arzt
46:41überträgt.
46:43Übertragungen
46:43welcher Art?
46:46Könnte
46:46Dr. Kroll
46:48seine,
46:49nun sagen wir,
46:50seine Meinung,
46:50seine Ansichten,
46:53seine Absichten,
46:54seine Handlungen
46:57auf Dr. Krauss
46:59übertragen haben?
47:00Aber nein,
47:01nein,
47:02nein,
47:02nein,
47:02nein,
47:02nein,
47:03nein.
47:05Wissen Sie,
47:07Dr. Kroll
47:08übte
47:09selbst in seiner
47:11eindeutigen
47:12geistigen Erkrankung
47:13immer noch eine große Faszination aus.
47:19Das will ich gar nicht leugnen.
47:23Aber worauf wollen Sie hinaus?
47:28Nur eins, Herr Professor.
47:30Sind solche Übertragungen überhaupt möglich?
47:34Möglich schon, aber selten.
47:38In seltenen, sehr seltenen Fällen.
47:42Ich glaube, falls der Arzt selbst sehr labil ist.
47:47Wie labil ist Dr. Krauss?
47:49Sagen Sie mir bitte, welchen Sinn hat Ihre Frage?
47:53Ich halte es für möglich, dass Dr. Krauss einen Mord begangen hat.
47:59Sind Sie wahnsinnig?
48:01Ich möchte anders fragen.
48:04Ist Dr. Krauss wahnsinnig?
48:09Ah!
48:12Einen kleinen Moment, bitte.
48:15Ich spreche gerade mit Herrn Dr. Kroll.
48:18Ich habe ihm gesagt, dass ein Gespräch mit seiner Frau möglich ist.
48:21Entschuldigen Sie, Professor.
48:23Es dreht sich um die Begegnung Dr. Kreuss mit seiner Frau.
48:25Kann ich ihm da schon was sagen?
48:27Ja.
48:29Ja, sagen Sie ihm am Nachmittag, am späten Nachmittag,
48:31so 18.00 Uhr, 18.30 Uhr, in der Wohnung seiner Frau.
48:36Das ist gut.
48:37Herr Dr. Kroll, ja, das Gespräch für den Staat.
48:4118.30 Uhr.
48:42Dr. Krauss, Moment.
48:51Bitte, Dienst 2.00 Uhr ab 13.15 Uhr, also am Nachmittag Dienst 2.00 Uhr.
48:57An welchem Tag sprechen Sie?
48:58Von dem Tag an, in der Mord verübt wurde.
49:01Wir sind immer davon ausgegangen, dass er in der Klinik gewesen sei.
49:06Wie wollen Sie vorgehen?
49:09Frau Schledorf, am Nachmittag hatte Dr. Krauss frei.
49:15Er war nicht in der Klinik.
49:17Er ist nach Hause gekommen.
49:18Nein, er war nicht zu Hause.
49:21Ich habe ihn nicht gesehen.
49:23Dr. Krauss war zu Hause, als Herr Kervin kam und Dr. Kroll sprechen wollte.
49:31Wissen Sie, dass Sie sich mitschuldig machen,
49:33wenn sich herausstellt, dass Dr. Krauss der Mörder ist?
49:42Also, ich habe nicht geglaubt, dass wir das schaffen.
49:45Es war so.
49:45Dr. Krauss kam nach Hause und hörte, dass Kervin da war und Kroll suchte.
49:51Kervin suchte dann Kroll in der Anlage, wohin dem Dr. Krauss nachging.
49:55Dort ist es dann zum Streit gekommen und Krauss war es, der Kervin erschlug.
49:59Sag mal, was ist denn mit dem Mann los?
50:00Ich sehe da überhaupt keinen Grund, überhaupt keinen Stefan.
50:07Natürlich reicht die Aussage aus, um Krauss festzunehmen,
50:10aber wir brauchen sein Geständnis.
50:12Kriegen wir nie.
50:12Du kannst keinen geistig Kranken verhören.
50:27Das Treffen mit meiner Frau?
50:29Ja, selbstverständlich.
50:30Ich freue mich darauf.
50:32Ich möchte nur, dass Sie allein kommen.
50:34Dr. Krauss zum Beispiel möchte ich nicht dabei haben.
50:36Er wird nicht dabei sein, natürlich nicht.
50:38Warum sollte er?
50:40Sind Sie einverstanden, dass ich Sie abhole?
50:44Das wäre sehr freundlich von Ihnen.
50:48Frau Kervin weiß Bescheid?
50:50Ja, alles mit ihr verabredet, mit ihr und mit ihrem Mann.
50:53Ihr Mann wird in der Buchhandlung bleiben.
50:55Die Buchhandlung wird um 18.30 Uhr geschlossen.
50:58Und er wird dort allein sein.
51:01Dr. Kroll hält diesen kleinen, spießigen, bürgerlichen Schriftsteller
51:06nicht für den richtigen Mann für seine Frau.
51:07Und dieser Meinung könnte sich ja Dr. Krauss angeschlossen haben.
51:11Also, Harry, du wirst bei Kervin sein,
51:14Professor Schenker wird dabei sein
51:15und dann nimm noch Berger mit.
51:17Und sie, ja, pass auf sie auf.
51:20Aufgeregt, Doktor?
51:26Nein.
51:28Vielleicht ein wenig neugierig.
51:37Steigen Sie aus, Dr. Kroll.
51:50Ja, wo ist es, Leute?
52:17Ach, Dr. Kroll, Sie kommen rein.
52:21Herr Kline, das ist mir alles sehr unangenehm.
52:29Warum bin ich hier?
52:32Warum halten Sie mich hier fest?
52:36Reden Sie endlich.
52:39Wenn ich mit Ihnen rede, dann rede ich mit Ihnen über Dr. Krauss,
52:42über Ihren Arzt, über die Beziehung, die Sie zu ihm haben.
52:47Sie haben es geschafft, was?
52:52In fünf Jahren haben Sie es geschafft.
52:56Dr. Kroll, es ist etwas wie...
52:59Ach, ich glaube, das kann man ruhig sagen.
53:02Wie Ihr geschöpft geworden.
53:11Habe ich Sie unterschätzt?
53:15Ja.
53:15Ja, wo bleibt Deine noch?
53:24Was ist denn, wenn der Riksicht gehört hat?
53:32Herr Professor, wollen Sie sich vielleicht im Nebenzimmer hinsetzen?
53:35Willi, gehst du mit?
53:35Ja, bitte.
53:36Ich schaue mich dann mal im Laden um und in den Keller holen, ne?
53:41Ich schaue mich dann mal im Laden.
53:47Ja.
53:49Ja, bitte.
53:50Ja, bitte.
53:52Ja, bitte.
53:52Ja, bitte.
53:53Ja, bitte.
53:53Ja, bitte.
53:54Ich schaue mich das, weil ich mir die Schnauze auf dem야지.
53:58Ja.
54:01Ja.
54:02Ja, bitte.
54:04Ja.
54:04Ja.
54:05Ja, bitte.
54:05Ja, bitte.
54:06Es ist nichts, bleiben Sie ruhig.
54:36Entschuldigen Sie, wenn ich störe.
54:53Ja?
54:54Darf ich mit Ihnen reden?
54:57Ja.
54:58Mit Dr. Kraus.
55:01Kevin.
55:03Sie haben meinen Namen schon gehört?
55:05Ja, ich...
55:09Ich habe gehört.
55:11Ihr Büro.
55:13Hier arbeiten Sie also.
55:17Ist das Arbeit?
55:20Der Umgang mit Lieferzetteln?
55:24Was wollen Sie von mir?
55:27Nie mit Ihnen reden.
55:30Das hätte ich ja gar keinen Sinn.
55:36Dr. Kraus!
55:38Waffe weg!
55:42Dr. Kraus!
55:52Ich bin nicht mit Ihnen, wenn Sie nicht mehr existieren können!
55:58Was ist das?
55:59Was ist das?
56:00Was ist das?
56:01Was ist das?
56:02Was ist das?
56:03Was ist das?
56:04Was ist das?
56:05Dr. Close?
56:35Dr. Krause ist gekommen, um Kervin zu erschießen.
56:53Moment.
56:58Wiederhole es.
56:59Du hast recht gehabt. Dr. Krause ist gekommen, um Kervin zu erschießen. Wir haben ihn festgenommen.
57:07Kervin selbst, wie geht's ihm?
57:09Ist unverletzt.
57:11Danke, Harry.
57:22Interessante Vorgänge, Derek, nicht wahr?
57:26Der Arzt, der zum Patienten wird.
57:34Der Normale, ein Wahnsinniger.
57:39Was für Umkehrungen, nicht wahr?
57:41Und das ist das Interessante.
57:46Dass dies möglich ist.
57:50Psychoanalyse ist die Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält, sagt Karl Krause.
57:57Das ist das, was für ein paar Jahre.
58:00Das ist das, was für ein paar Jahre.
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