- 6/22/2025
Herr Hauser möchte seine junge Freundin heiraten, doch seine Frau ist mit einer Scheidung nicht einverstanden. Eines Nachts löst sich das Problem auf grausame Weise.
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00:00Musik
00:30Ja, hallo, Shida?
00:43Ach du, tut mir leid, Liebling.
00:45Ich habe noch ein paar Geschäftsfreunde hier.
00:47Geh noch mit Ihnen essen, ins Tivoli.
00:50Nehmen wir noch ein Taxi und kommen hin?
00:52Ach du, sei nicht böse, Schatz.
00:53Aber ich fahre lieber gleich nach Hause.
00:55Das Training hat mich heute ein bisschen angestrengt.
00:58Okay, dann. Bis später.
01:00Na, kommt sie mit?
01:04Nein, tut mir leid.
01:05Schade, ich hätte Ihre zittende Freundin gerne mal wieder gesehen.
01:08Tja, Aerobics scheint müde zu machen.
01:11Wo musst du denn hin? Soll ich dich mitnehmen?
01:13Nein, nein, ich nehme Taxi.
01:14Warum? Mein Wagen steht vor der Tür.
01:17Ja, ja, ich weiß.
01:19Und?
01:19Die Taxi stehen auch gleich vor einer Ecke. Vielen Dank.
01:22Mein Gott, nun sei doch nicht so stur.
01:24Tschüss. Tschüss.
01:25Tschüss.
01:30Hallo.
01:45Hallo.
01:46Hallo.
01:47Wer sind Sie?
01:49Ja, nennen Sie doch Ihren Namen.
01:53Aufgelegt.
01:55Geh, gib mal durch.
01:56Eine Frauenleiche an der Grünwalder Brücke.
01:59Sendling 1911.
02:00Guten Abend, Herr Hauser.
02:18Ja?
02:19Komm in der Alkoholzei.
02:20Können wir reinkommen?
02:22Ja, bitte.
02:23Danke.
02:23Was passiert?
02:34Wohnt hier eine junge Frau namens Hanna Schieder?
02:37Ja.
02:38Ein Unfall?
02:40Nein.
02:42Mord.
02:44Was?
02:45Ja.
02:45Ja.
02:45Es geht um diese Frau hier.
03:10Ja, das ist sie.
03:11Und das ist ihre Tasche.
03:16Sie wurde erwürgt und aus einem fahrenden Auto geworfen.
03:19Aus welchem Auto und wer diese Tat begangen hat, das wissen wir noch nicht.
03:23Es gibt keinen Zeugen.
03:25Oh mein Gott.
03:30Sie war doch im Aerobikstudio.
03:32Ich habe Sie dort noch angerufen.
03:35Ich habe gesagt, ich kann dich heute nicht abholen.
03:37Nimm dir ein Taxi.
03:39Von wo haben Sie angerufen?
03:40Na, von hier.
03:41Ich hatte eine Verabredung mit Geschäftsfreunden.
03:44Ich hole sie sonst immer ab.
03:46Heute konnte ich nicht.
03:48Und wo ist dieses Aerobikstudio?
03:51In der Elisabethstraße an der Ecke ist gleich ein Taxi stand.
03:55Sie wird kein Taxi bekommen haben.
03:57Es ist durchaus möglich, dass es sich von irgendjemand hat mitnehmen lassen.
04:03Was ist mit ihr geschehen?
04:06Weder Vergewaltigung noch Raub.
04:08In ihrer Tasche befanden sich einige hundert Mark.
04:11Entschuldigen Sie bitte die Frage, aber welche Beziehung bestand zwischen Ihnen und diesem jungen Mädchen?
04:19Wir leben zusammen.
04:22Wir wollten heiraten, sobald ich geschieden bin.
04:26Wo steht Ihr Wagen?
04:29In der Garage.
04:31Wollen Sie mir bitte sagen, was Sie da suchen?
04:40Ja, glauben Sie etwa, das ist der Wagen, aus dem Sie rausgeworfen wurde?
04:45Hören Sie, ich liebe dieses Mädchen.
04:46Wie lange haben Sie mit ihr zusammengelebt?
04:52Seit einem Dreivierteljahr.
04:53Wir wollten heiraten, wenn ich geschieden bin.
04:55Ja.
04:57Geht das nicht sehr schnell?
04:58Ich meine, auch heutzutage eine Scheidung.
05:01Meine Frau war nicht einverstanden mit gewissen Modalitäten.
05:03Wir führen einen Prozess.
05:04Sonst wären wir längst verheiratet.
05:06Hanna, tot.
05:09Sie war doch das Leben selber.
05:11Jung, schön.
05:13Voller Lebendigkeit.
05:14Ja, ja.
05:16Kennen Sie Ihren Freund, Herrn Hauser?
05:18Ja, ja natürlich.
05:20Er war sehr verliebt in Hanna.
05:22Was er ja auch sein konnte.
05:23Ein Mann in seinem Alter.
05:25Er hat sie jeden Abend hier abgeholt.
05:27Ja, gestern Abend leider nicht.
05:28Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
05:29Ist sie gestern Abend allein von hier weggegangen?
05:32Oder hat sie irgendjemand begleitet?
05:34Sie war die Letzte, die ging.
05:36Zusammen mit Mario.
05:37Wer ist Mario?
05:39Ein Student.
05:40Er ist fast jeden Tag hier.
05:41Heute auch?
05:43Ja.
05:44Ist gut.
05:45Möchte ich gerne mal mit ihm sprechen.
05:47Ja.
05:48Ach ja, allein bitte.
05:50Ja, ein Abend.
06:04Guten Tag.
06:07Tag.
06:10Mein Name ist Derek.
06:12Ich habe gehört, Sie haben gestern als Letzter zusammen mit Frauin Schieder das Studio verlassen.
06:17Einer ist immer der Letzte.
06:19Warum fragen Sie?
06:21Ja.
06:22Frauin Schieder ist Letzte nach der Wirkung.
06:24Frauin Schieder ist, nachdem sie erwürgt wurde, aus einem fahrenden Auto geworfen worden.
06:45Ja, aber doch nicht aus meinem.
06:47Nein.
06:49Warum regen Sie sich denn so auf?
06:50Ich rede nur von Tatsachen.
06:53Ach so, Sie wollen sagen, wenn Frauin Schieder gestern Abend in Ihrem Wagen gewesen wäre, dann würde sie noch leben.
06:58Genau das.
06:59Ihr Freund.
07:00Sind wir nach Hause?
07:01Ja.
07:02Der wollte Sie wie immer abholen.
07:03War aber verhindert.
07:05Und da habe ich ihr angeboten, Sie nach Hause zu fahren.
07:07Warum haben Sie es nicht getan?
07:08Na, weil sie nicht wollte.
07:09Sie wollte unbedingt ein Taxi nehmen, vorne an der Ecke.
07:14Hatte Sie Angst vor Ihnen?
07:16Wie kommen Sie denn auf sowas?
07:19War nur eine Frage.
07:24Ach, äh, Sie haben Sie nicht zufällig einsteigen sehen in ein Taxi?
07:28Da vorn an der Ecke?
07:30Nein!
07:32Danke.
07:39Guten Tag.
07:56Ja, bitte.
07:57Können wir Frau Hauser sprechen?
07:59Kommen Sie.
08:00Danke.
08:08Augenblick, bitte.
08:09Das sind zwei Herren, die wollen Sie sprechen.
08:21Bitten Sie die Herren herein.
08:35Guten Tag, Frau Hauser.
08:36Mein Name ist Derek.
08:38Das ist der Kleine von der Mordkommission.
08:40Guten Tag.
08:44Womit kann ich Ihnen behilflich sein?
08:47Haben Sie keine Vermutung, weswegen wir kommen?
08:49Doch.
08:51Ein junges Mädchen ist ermordet worden.
08:53Hanna Schieder.
08:55Die Freundin meines Mannes.
08:58Von wem haben Sie das erfahren?
08:59Mein Mann selbst hat mich angerufen.
09:01In der Nacht noch.
09:03Aber bitte, nehmen Sie doch Platz.
09:05Danke sehr.
09:05Sie kannten also Hanna Schieder.
09:13Sie war mal unsere Hausangestellte.
09:16Sie hat hier gewohnt.
09:19Im Souterrain.
09:20Ach, das wusste ich nicht.
09:25Darf ich fragen, diese Beziehung zwischen Ihrem Mann und Hanna Schieder, begann die hier in diesem Hause?
09:30Ja.
09:30Wie gesagt, im Souterrain.
09:34Mein Mann und ich hatten immer getrennte Schlafzimmer.
09:37Eines Tages, eines Nachts bemerkte ich, dass er nicht im Zimmer nebenan schlief.
09:43Wann war das?
09:46Vor einem Dreivierteljahr.
09:47Haben Sie das Mädchen entlassen?
09:49Nein.
09:51Ich war zu verwundert, um in dieser Weise zu reagieren.
09:57Sie stellen sich sicher große Szenen vor, die hat es nicht gegeben.
10:01Mein Mann ließ mir dazu keine Zeit.
10:04Er verließ das Haus.
10:06Mit diesem Mädchen.
10:09Ihr Mann verlangte die Scheidung von Ihnen?
10:11Ja.
10:13In die Sie nicht einwilligten.
10:16Natürlich nicht.
10:17Warum natürlich nicht?
10:21Sind die Gründe wichtig für Sie?
10:24Ja.
10:24Warum sind sie wichtig für Sie?
10:27Ja, Sie, Frau Hauser.
10:30Das heißt, die Beziehung zu Ihrem Mann und zu diesem jungen Mädchen, zu Hanna Schieder,
10:35die gehören nun einmal jetzt zum Umfeld eines Mordes.
10:39Zum Umfeld eines Mordes, wie sich das anhört.
10:44Das ist nicht sehr intelligent, gebe ich zu, ja.
10:48Also gut, warum ich mich nicht scheiden lassen wollte.
10:54Ich hielt die Beziehung meines Mannes zu diesem Mädchen für eine Gefühlsverirrung
10:59und damit für einen Fehler.
11:04Ich wollte meinem Mann diesen Fehler nicht machen lassen.
11:07Er sollte zu Ihnen zurückkehren.
11:11Er sollte zur Vernunft zurückkehren.
11:15Für mich hat er ganz einfach den Verstand verloren.
11:18Wieso?
11:19Wieso hat er den Verstand verloren?
11:22Ein Mann, der sich plötzlich benimmt wie ein verliebter Schuljunge.
11:28Ein schrecklicher Verlust an Würde.
11:35Ja, es hört sich nicht so an, als ob Sie das junge Mädchen besonders gern gehabt haben.
11:41Das kann man auch nicht von mir verlangen.
11:44Nein, ich mochte Sie nicht.
11:46Was sicher noch eine schwache Bezeichnung ist.
11:48Da gebe ich Ihnen recht.
11:49Oh, du hast Besuch?
11:57Ja, die Herren sind von der Kriminalpolizei.
12:00Wegen der Sache mit der Hausangestellten?
12:03Ja.
12:04Herr Robert Hauser, der Vater meines Mannes.
12:07Guten Tag.
12:08Grüß Gott.
12:10Und was suchen Sie hier?
12:12Wir gehören zum Umfeld eines Mordes.
12:15Was ist das für ein Wort?
12:16Man untersucht die Beziehungen, die jeder zu jedem gehabt hat.
12:22Wir hatten keine Beziehung zu dieser Person.
12:26Gar keine.
12:27Dieses Mädchen hat nur Unglück über uns gebracht.
12:29Das ist schon eine sehr interessante Aussage, die du da machst.
12:32Wieso das?
12:34Es wird ein Mörder gesucht.
12:36Und wo sucht man den Mörder?
12:39Bei uns?
12:40Wenn es Indizien gibt, die dafür sprechen, ihn hier zu suchen.
12:43Was für Indizien?
12:45Sie haben das Mädchen nicht gerade geliebt, oder?
12:48Ganz gewiss nicht.
12:50Haben Sie einen Wagen?
12:53Ja.
12:53Was soll das?
13:02Warum untersucht man den Wagen?
13:04Es könnte ein Mord darin begangen worden sein.
13:06Ich denke, das Mädchen ist erwürgt worden.
13:08Was soll man denn da finden?
13:09Ich weiß es nicht, Vater.
13:12Können Sie die Frage beantworten?
13:13Nein.
13:13Nein.
13:14Nein.
13:15Nein.
13:16Nein.
13:17Nein.
13:18Nein.
13:19Nein.
13:20Nein.
13:21Nein.
13:22Nein.
13:23Das sind Herren von der Kriminalpolizei.
13:33Sie untersuchen den Wagen und fragen sich, ob der Ring gestern Nacht ein Mord verübt worden ist.
13:38Was?
13:39Was?
13:39Wir werden befragt, im Zusammenhang mit dem Mord an...
13:43An Herrn Aschida?
13:44Wieso?
13:44Was haben wir denn damit zu tun?
13:46Das Mädchen ist umgebracht worden.
13:48Es ist nicht nötig, darüber zu sprechen.
13:51Warum nicht?
13:51Ich habe deine feste Überzeugung.
13:52Darf ich darüber nicht sprechen?
13:53Weil deine Überzeugungen keine Rolle spielen.
13:56Das sehe ich anders.
13:58Darf ich das nicht aussprechen?
13:59Ja, aber natürlich.
14:00Ich bitte Sie sogar darum.
14:01Wir haben ja schon darüber gesprochen, meine Mutter, mein Großvater und ich heute Morgen.
14:09Und wir sind uns doch klar gewesen, dass sie selber schuld ist.
14:12Wissen Sie, dieses Mädchen hatte etwas provozierendes.
14:18In der Art, die sie hatte, lag etwas herausforderndes.
14:22Ja, so eine Art Aufforderung.
14:26Verstehen Sie?
14:26Na ja, viel.
14:28Ja, sie bot sich ständig an.
14:31Hör auf!
14:32Warum?
14:33Lassen Sie noch weiterreden.
14:35Ich habe es heute Morgen schon gesagt.
14:37Der Junge hat recht.
14:38Sie machte jedem Mann Avancen.
14:40Sie bot sich an.
14:41Das ist das richtige Wort.
14:43So, wie sie sich meinem Vater angeboten hat.
14:46Und?
14:47Letzte Nacht?
14:48Ja, vermutlich bekam sie kein Taxi.
14:49Dann hat sie sich von irgendjemandem mitnehmen lassen, der Sie richtig verstanden hat.
14:56Nein, nein, nein.
14:58Sie ist nicht missbraucht worden, wenn Sie das meinen.
15:02Das haben wir bereits festgestellt.
15:04Dennoch, ich bleibe dabei.
15:06Sie hat diesen Mord provoziert.
15:08Durch die Art, die sie hatte.
15:09Weil Sie jeden...
15:10Weil Sie jeden Menschen um den Verstand gebracht haben.
15:18So, so wie Sie meinen, meinen Vater um den Verstand gebracht haben.
15:23Hör jetzt auf damit!
15:31Ich denke, er hat nichts gesagt, was für Sie von Interesse ist.
15:35Das wird sich noch herausstellen.
15:40Herr Hauser, bitte.
15:41Guten Tag, guten Tag, Herr Hauser.
15:42Guten Tag.
15:43Gibt es was Neues?
15:44Nein, auf alle Aufrufe in Presse und Rundfunk hat sich niemand gemeldet.
15:48Kein Zeuge.
15:51Ja, ich habe natürlich auch über alles nachgedacht.
15:54Und ich wundere mich, dass Ihnen einen fremden Wagen angestiegen ist.
15:58Dazu war Sie viel zu ängstlich.
16:00Ja, liegt doch eine Frage nahe.
16:02Wenn Sie nun zu keinem Fremden in dem Wagen gestiegen ist.
16:07Wie bitte?
16:08Ja, vielleicht ist Sie zu jemand eingestiegen, den Sie kennt.
16:11Ja, wer sollte das sein?
16:13Bitte setzen Sie sich mal raus.
16:22Herr Hauser, wie ist die Situation in Ihrer Familie?
16:28In meiner Familie?
16:29Worauf wollen Sie hinaus?
16:30Ihre Frau hat das Mädchen, das ihr dem Mann weggenommen hat, gehasst.
16:35Ja, das hat sie aber.
16:36Moment mal, was wollen Sie damit sagen?
16:38Verstehen Sie, es geht uns hier nur um charakterliche Details.
16:42Schildern Sie mal Ihre Frau.
16:43Wie sehen Sie sie?
16:45Sie ist eine starke Persönlichkeit.
16:49Sie ist intelligent.
16:49Mutig sie.
16:52Sie hat Kraft.
16:55Ich zähle Ihnen genau die Eigenschaften auf, die dazu geführt haben, dass ich Sie verlassen habe.
17:01Das sind aber eigentlich alles keine schlechten Eigenschaften.
17:04Ja, schon, aber Sie, Sie machen ein Zusammenleben auch schwierig.
17:10Es stellt sich schließlich raus, dass man, dass man eigentlich was ganz anderes braucht.
17:17Was wäre das?
17:19Zärtlichkeit.
17:20Gefühl, Liebe.
17:23Ja, ich verstehe.
17:25Liebte Ihre Frau Sie nicht?
17:26Doch schon, Sie, auf Ihre Weise, Sie liebte mich, wie man, wie man, wie man einen Besitz liebt, den man nicht verlieren will.
17:38Ihr Vater war ebenfalls nicht damit einverstanden, dass Sie mit der Hausangestellten auf und davon sind.
17:43Nein, das war er nicht.
17:43Er war von Anfang an, wenn Sie, ich liebe meinen Vater und ich sprich nicht dagegen, wenn ich ihn trotzdem für starrsinnig halte.
17:53Warum fragen Sie nach ihm?
17:54Na ja, ich kann auch nach Ihrem Sohn fragen, er studiert, nicht?
17:58Ja, Soziologie.
17:59Ja, was sagte er dazu?
18:01Wozu?
18:02Dass Sie so abrupt die Familie verlassen haben.
18:10Entschuldigung, Sie haben mich.
18:13Wenn ich an den Jungen denke, kann ich nicht ruhig bleiben.
18:16Es hat ihn, das alles hat ihn sehr mitgenommen.
18:19Ich habe versucht, ihm meine Gründe, meine Empfindungen zu erklären, aber...
18:26Er hat Sie nicht akzeptiert.
18:33Nein, nicht, äh, nicht begriffen.
18:37Wissen Sie, der sehr jung ist, er ist zu sensibel.
18:44Bitte verstehen Sie mich richtig, ich meine, ich meine damit, diese Welt, dieses, dieses irrsinnige Leben braucht manchmal eine gewisse, ja, eine gewisse Abgebrühtheit.
18:56Die er nicht hat.
19:00Nein, er ist zu idealistisch.
19:03Hm, ja.
19:05Und seine Einstellung zu Hanna Schieder?
19:09War ziemlich, äh, feindselig, aber sagen Sie, suchen Sie den Mörder etwa in meiner Familie?
19:18Okay, möglich ist alles.
19:39Du?
19:39Findest du es so ungewöhnlich, dass ich dich besuche?
19:48Was willst du?
19:50Ich möchte dir einen Vorschlag machen.
19:53Der wäre?
19:55Komm wieder nach Hause.
19:56Die Polizei hat mir ein paar Fragen gestellt.
20:10Unsere Familie betreffend?
20:13Ja.
20:15Unsere Beziehung zu Hanna?
20:18Ja.
20:19Man macht sich Gedanken, da der Mord keine üblichen Merkmale zeigt.
20:25Was wären übliche Merkmale?
20:28Beweise von Zudringlichkeit.
20:32Ein erbitterter Kampf.
20:35Mit nicht zu übersehenen Spuren.
20:38Und die fehlen hier?
20:39Sodass möglicherweise auch das Motiv nicht das übliche ist.
20:44Diese Überlegung machst du dir?
20:46Es war nicht schwer zu erraten, woran die Polizei denkt.
20:52Woran denkt sie?
20:55An ein persönliches Motiv.
21:05Dass ich haben könnte.
21:08Dass die Familie haben könnte.
21:10Herr Gauß, hast du Ihnen nicht gesagt, dass diese Vermutung Wahnsinn ist?
21:13Hätte ich das so sagen sollen.
21:20Wenn du wieder nach Hause kommst, erledigen sich solche Vermutungen von selbst.
21:24Ich fühle mich unter Elend.
21:34Was man dir ansieht.
21:37Und was ich mir gedacht habe.
21:41Nach Hause.
21:44Das hier ist voller Erinnerungen.
21:48Hier kannst du nicht wohnen bleiben.
21:50Das hältst du nicht aus.
21:56Soll ich dir helfen, die Koffer zu packen?
22:00Na, dann lass mich deinen Gedankengang mal nachvollziehen.
22:13Ja, ich bitte dich darum.
22:16Wir haben es hier mit einem Mord zu tun, für den es den üblichen Grund nicht gibt.
22:20Der Täter, der hat nichts anderes gewollt als töten.
22:23Und, wir haben es hier nicht mit einem Triebtäter zu tun.
22:27Bin ich mit dieser Vermutung falsch?
22:29Nein, nein, Stefan.
22:31Bleiben also persönliche Gründe unter Schluss,
22:33dass es sich bei dem Täter um keinen fremden Menschen handeln kann,
22:37sondern um jemanden, der sofort und kompromisslos zur Sache gegangen ist.
22:44An den Hals.
22:44Er ist wieder da!
23:11Vater ist wieder da!
23:12Da bist du ja!
23:21Darf ich dir helfen, Vater?
23:22Die Koffer! Darf ich die Koffer tragen?
23:24Trag sie hinauf in sein Zimmer.
23:26Mach ich!
23:26Mach ich!
23:28Schön, dass du wieder da bist.
23:31Das darf ich doch sagen, nicht?
23:32Natürlich darfst du das sagen.
23:34Ja.
23:34Ja.
23:34Du bist ja so exaltiert.
23:44So ist der nun mal.
23:46Komm.
23:46Da bist du ja wieder.
24:01Ja.
24:03Na schön.
24:04Ich sage willkommen.
24:05Ich werde überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, dass jemand ermordet wurde!
24:07Doch.
24:11Bitte missverstehe deinen Vater nicht.
24:14Er will nur sagen, dass er sich freut, dass du wieder hier bist.
24:17Kannst du nicht etwas Nettes sagen?
24:24Günther.
24:29Ich bin nicht zu Hause.
24:31Du bist von zu Hause weggegangen.
24:34Und noch nicht wieder da.
24:37Das ist doch ganz natürlich.
24:38Soll ich dir beim Auspacken helfen?
24:54Nicht wirklich.
24:55Ach, das mache ich doch gerne.
24:57Ich bin so froh, dass du wieder hier bist.
24:58Doch, es gibt keinen Grund, froh zu sein.
25:01Ich bin es aber.
25:03Geh hinunter.
25:03Er sieht nur den Aspekt, der ihn betrifft.
25:10Er hat seinen Vater wieder.
25:27Alles wieder in Ordnung.
25:32Na, und?
25:33Lassen wir ihm Zeit.
25:48Darf ich?
26:00Ich wollte nur wissen, wie es dir geht.
26:03Ich werde nicht fertig sein, Mann.
26:13Es ist tatsächlich dein Brunnen unter den Füßen verloren.
26:17Mama?
26:33Mama?
26:33Sie ist in seinem Zimmer.
26:53Deine Mutter hat noch immer durchgesetzt, was sie wollte.
26:55Und ich sag Gott sei Dank.
26:58Du nicht?
27:02Was ist denn daran so komisch?
27:04Also, wie war ich?
27:05Ich employ dich.
27:05Okay.
27:05Dane wurde mir auch erst an.
27:29So, und wer fängt den Ball?
27:45Tag.
27:45Guten Tag.
27:46Wollen Sie zu mir?
27:47Ja, zu wem sonst?
27:49Sie sind hier mit der Kindergärtnerin befreundet.
27:51Ja, bin ich.
27:52Wir wollen Sie nicht reinkommen.
27:53Na und ob.
27:57Danke.
27:58Sie helfen mir aus.
27:59Ja, ab und zu.
28:01Ich habe gern mit Kindern zu tun.
28:03Ich helfe mit, Programme zu entwickeln.
28:05Was für Programme?
28:06Spiele.
28:07Die ersten Erfahrungen machen Kinder im Spiel.
28:09Und es gilt, die Spiele zu vermeiden,
28:11mit denen sich die falschen Informationen verbinden.
28:15Informationen worüber?
28:17Über die Gesellschaft.
28:19Ach, Sie meinen die menschliche Gesellschaft.
28:22Ja, das Zusammenleben von Menschen, meine ich.
28:25Es wird in diesem Alter gelernt.
28:27Wenn überhaupt.
28:30Birgit?
28:30Ja?
28:31Kommst du mal?
28:36Das sind die Herren von der Kriminalpolizei.
28:38Das ist Birgit Heise.
28:39Guten Tag.
28:40Sie wollten mit mir sprechen?
28:41Ja, das hatte ich vor.
28:42Können wir reingehen?
28:43Ja, natürlich.
28:44Ich danke.
28:46Bitte.
28:51Entschuldigen Sie, wie es hier aussieht, aber aufräumen, das hat keinen Sinn.
28:56Wissen Sie, Kinder, die brauchen die stete Berührung, eine gefüllte Umwelt.
29:01Gegenstände für die Fantasie.
29:04Fantasie kann gelenkt werden, muss, muss gelenkt werden.
29:08Was Sie tun?
29:09Ja, mit der Fantasie wird Normalität etabliert.
29:13Als Kind lernt man, was normal ist, was man als normal anzusehen hat und was anormal ist.
29:18Also, jetzt würde mich wirklich interessieren, was ist für Sie der Unterschied zwischen normal und anormal?
29:26Na, hören Sie, das ist, das ist wie zwischen gesund und krank, wie zwischen Ordnung und Chaos.
29:36Was meinen Sie mit Chaos?
29:37Ich gebrauche dieses Wort mit voller Absicht, weil wir uns alle im Chaos befinden.
29:44Und es ist unsere Aufgabe, dieses Chaos zu mildern, durch Ordnungen zu ersetzen.
29:48Das ist unsere große, humane Aufgabe, verstehen Sie?
29:52Ja, das beginnt bereits beim Kind.
29:59Ach ja, Ihr Vater ist zurückgekommen, nicht?
30:02Ja.
30:03Ich bin sehr glücklich, dass er es getan hat.
30:05Er hat seinen Fehler wieder gut gemacht.
30:10Wir sind alle sehr froh darüber.
30:11Eine Ordnung ist wiederhergestellt.
30:14Ja, ja, das ist richtig.
30:17Es ist ein ganz anderes Leben wieder.
30:19Es ist so, wie es war.
30:21Und, äh, wie es gesund war.
30:23Ja, ja, natürlich.
30:27Sie, äh, Sie haben kein allzu großes Mitgefühl mit diesem toten Mädchen.
30:33Warum sollte ich?
30:36Dieses Mädchen hat einen großen Fehler gemacht.
30:39Es hat seine Handlungsweisen und die Konsequenzen daraus nicht bedacht.
30:43Also kein Mitgefühl?
30:47Was wollen Sie denn, dass ich sage?
30:49Na, ganz einfach.
30:49Ja oder nein?
30:52Das Mädchen interessiert mich nicht.
30:54Es hat sein Schicksal verdient.
30:56Wollen Sie das sagen?
30:57Ja, ja.
31:00Letzten Endes, ja.
31:03Was sagst du da?
31:06Die Polizei hat dich aufgesucht?
31:08Ja.
31:10Sie interessierten sich für das, was ich tue.
31:14Sie fragten mich, ob ich mit dem toten Mädchen Mitleid habe.
31:19Was hast du gesagt?
31:21Na?
31:23Was denkst du?
31:24Komm.
31:25Ich sagte, nein.
31:30Wie konntest du das sagen?
31:32Ich habe das gesagt, weil das so ist.
31:33Ich sagte, sie hat ihr Schicksal verdient.
31:38Dummkopf.
31:39Du hast Mitgefühl.
31:41Das Mädchen ist tot.
31:45Der Tod verändert Gefühle.
31:48Ansichten.
31:48Wir beurteilen das alles jetzt ganz anders.
31:52Milder.
31:56Toleranter.
31:57Antonia, der Junge hat deine Intelligenz nicht.
32:00Er kann doch nicht sagen, er habe kein Mitgefühl.
32:02Warum fragen Sie ihn das überhaupt?
32:07Was haben Sie dich noch gefragt?
32:10Erinnere dich an jede Frage.
32:12Was wollten Sie wissen?
32:13Dein Vater, kein Wort über die Polizei.
32:20Und wenn die Rede kommt auf Hanna Schieder, zeig dein Mitgefühl, ob das hast du oder nicht.
32:30Guten Tag.
32:32Tag, Vater.
32:33Tag.
32:34Tag.
32:34Geht's besser?
32:49Ja, er liebt seinen Vater.
32:50Ich sehe es daran, wie glücklich er jetzt ist.
32:53Er ist ganz verändert.
32:55Warum fragen Sie danach?
32:56Als sein Vater damals das Haus verließ, wie reagierte er?
33:00Er war verzweifelt.
33:01In ihm war eine Welt zusammengebrochen.
33:05Er war wie betäubt.
33:06War das doch nun vorbei.
33:08Ja, ja.
33:08Und wie war seine Einstellung zu Hanna Schieder?
33:11Er muss sie doch gehasst haben.
33:13Ja, was denken Sie denn?
33:14Das ist doch ganz natürlich.
33:16Warum diese Fragen?
33:18Überlegen Sie tatsächlich, ob er der Mörder sein könnte?
33:23Könnte er es nicht sein?
33:24Sie sagen, er liebte seinen Vater.
33:30Sie sagen, eine Welt brach in ihn zusammen.
33:32Er war wie betäubt.
33:34Verstehen Sie, für ihn ist etwas bis dahin völlig Undenkbares passiert.
33:38Sein Vater verlässt das Haus an der Seite einer Frau, die er natürlich dafür voll verantwortlich macht.
33:44Ja, ja, ja, alles was Sie sagen ist richtig, aber er bringt doch keinen Menschen um.
33:49Ach, jeder von uns kann ohne sein Verschulden in eine besondere Situation geraten.
33:53Verstehen Sie, was ich meine, eine Ausnahmesituation?
33:56Und in einer solchen besonderen Situation, war er doch sicher.
34:00Aber es wird doch nicht jeder zum Mörder, nur weil er sich in einer Ausnahmesituation befindet.
34:05In der er war, in der er ganz bestimmt war.
34:09Rudolf Hauser war bei Ihnen in dieser Mordnacht.
34:15Wie lange?
34:17Daran konnten Sie sich nicht mehr erinnern, darum frage ich Sie jetzt.
34:21Können Sie Ihrer Aussage noch etwas hinzufügen?
34:24Nein.
34:25Nein, nein.
34:26Nein.
34:31Sie sind hier?
34:32Ja, ich hätte noch ein paar Fragen.
34:37Nicht an mich?
34:39Nein, nicht an Sie.
34:41Danke.
34:46Was wollte er?
34:50Sie überlegen, ob du nicht der Mörder sein könntest.
34:53Ich?
34:54Ja, er erkundigte sich nach deinen Beziehungen zu deinem Vater, nach deinen Reaktionen, als dein Vater das Haus verließ.
35:00Ich war ganz schön fertig.
35:04Hast du ihm das gesagt?
35:05Ja, ich fand nichts dabei, es ihm zu sagen.
35:07Was wollte er noch wissen?
35:09Er erkundigte sich nach der Mordnacht, ob ich dazu nicht noch etwas zu sagen hätte.
35:15Hättest du nicht?
35:16Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich dir meinen Wagen geliehen habe.
35:25Wenn Sie das wüssten, da hätte ich wohl keine Chance mehr, was?
35:29Na, die haben doch alle Wagen untersucht.
35:33Ist dir an deinem Wagen was aufgefallen?
35:36Was soll mir denn aufgefallen sein?
35:39Ja, was weiß ich.
35:41Irgendwas haben Sie doch immer gesucht.
35:43Irgendwelche Spuren.
35:47Halten mich für den Mörder.
35:51Ja, ich könnte es ja sein.
35:54Sein könnte ich es.
35:55Ich fahre dann nach Hause.
35:59Das muss ich meiner Mutter erzählen.
36:02Dass man mich für den Mörder hält.
36:06Wart mal.
36:08Hä?
36:14Bist du denn nicht gleich nach Hause gefahren?
36:19Traust du mir das jetzt auch zu?
36:20Na, dann will ich mich länger stören.
36:41Na, ist der Sau, der Kleine?
36:43Na, glaubst du, der jubelt, wenn er dich sieht?
36:45Hast du heute Abend Zeit?
36:47Sag mir erst, für was?
36:48Mein Gott, sei doch nicht so neugierig.
36:49Lass dich doch überraschen.
36:55Darf ich?
36:56Ja, komm mal rein.
37:03Du machst dich zu Recht für ihn?
37:05Ja.
37:07Er war sowieso blind.
37:09Wenn er nicht gesehen hat,
37:10welche Frau er an seiner Seite hat.
37:14Wie ist euer Verhältnis?
37:16Wir sind sehr vorsichtig miteinander.
37:23Aber wir kommen einander näher.
37:26Er zieht jedenfalls nicht wieder aus.
37:28Was du befürchtet hast?
37:30Ja, in den ersten Tagen.
37:35Jetzt nicht mehr.
37:36Du hoffst, dass er wieder ganz zu dir zurückkehrt.
37:40Er hat niemanden außer mir.
37:44Außer uns.
37:48Es gibt nur diesen Weg.
37:50Und an deiner Seite?
37:52Ja.
37:53Der Junge ist unten.
38:05Es gibt Anzeichen dafür,
38:07dass die Polizei ihn
38:08für den Mörder hilft.
38:09Na, ich könnte es ja auch gewesen sein.
38:17Überleg doch mal,
38:18was ich alles gesagt habe.
38:19Ich habe doch gesagt,
38:20den müsste man umbringen.
38:22Ich habe doch nie einen Zweifel daran gelassen,
38:24was ich von ihr halte.
38:27Und wo war ich denn in der Mordnacht?
38:29Du warst bei Birgit.
38:31Ja, aber wie lange?
38:33Das weiß ich nämlich selber nicht mehr.
38:35Und meine Vespa sprang nicht an.
38:38Da hat Birgit mir einen Wagen gegeben.
38:40Und wo war ich mit dem Wagen?
38:42Ja, welchen Weg bin ich gefahren?
38:46Ja, ich könnte doch zum Beispiel
38:48auch begegnet sein.
38:50Ja, die Polizei überlegt doch,
38:52ob ihr nicht irgendjemand begegnet ist,
38:54den sie gekannt hat.
38:55Was redest du denn da?
38:56Bist du noch bei Verstand?
38:57Aber überlebt doch mal!
39:02Also, ich habe einen Wagen.
39:05Was ja keiner weiß.
39:07Oder weiß das die Polizei?
39:08Noch nicht.
39:10Aber die nehmen sich Birgit vor.
39:12Ist doch alles erst der Anfang gewesen.
39:15Also, ich habe einen Wagen
39:16und fahre zum Studio.
39:18Zum Studio?
39:19Du kennst das Studio?
39:21Ja.
39:21Und ich weiß,
39:22dass sie da zweimal in der Woche war.
39:23Dienstags und freitags.
39:25Was hast du gewusst?
39:27Ja, weil ich öfters dort war.
39:31Ich habe da gestanden.
39:33Auf der anderen,
39:33auf der anderen Straßenseite.
39:36Und habe gesehen,
39:38wie er sie abholt.
39:40Gesehen, wie er sie abholt?
39:42Warum hast du dir das angesehen?
39:44Weil mich der Gedanke wahnsinnig gemacht hat.
39:53Meinen Vater.
39:56Und dieses...
39:57Dieses...
39:58Dieses Mädchen!
40:02Geh jetzt rauf auf dein Zimmer.
40:06Was soll ich?
40:07Du sollst drauf gehen.
40:08Ist der Junge wahnsinnig?
40:25Als Fahrer schon immer.
40:28Aber vielleicht sind wir es alle.
40:30Ich habe deinen Wagen gehört.
40:43Du kommst jetzt immer sehr spät.
40:46Ja.
40:47Es fällt dir noch schwer,
40:50hierher zu kommen.
40:52Ja.
40:54Wir haben alle Verständnis dafür.
40:55Ich bin dir dankbar dafür.
41:00Wir wollen jetzt nicht darüber sprechen.
41:02Doch, doch.
41:02Ich...
41:02Ich wollte es dir sagen.
41:05Ich wollte es dir schon seit Tagen sagen.
41:10Gibst du mir deinen Mantel?
41:14Danke.
41:14Ach, hat sie es doch gesagt.
41:25Naja, sie hat mir ihren Wagen gegeben,
41:26weil meine Vespa nicht ansprang.
41:28Wann fuhren Sie vom Haus hierher vorne hinab?
41:31Ich weiß natürlich genau, was Sie hören wollen.
41:32Was wollen wir denn hören?
41:34Na, Sie wollen sich doch die Zeit ausrechnen.
41:35Ja, wahrscheinlich haben Sie längst die Wege gemessen
41:37und ausgerechnet.
41:38Jetzt wollen Sie sehen,
41:39ob das, was ich sage, reinpasst.
41:42Habe ich recht?
41:42Ja, Sie haben recht.
41:43Also, ich fuhr ab gegen...
41:46Ja, auf die Minute genau
41:48weiß ich das natürlich nicht.
41:49Ja, Birgit ja auch nicht.
41:51Oder hat sie was gesagt?
41:52Beantworten Sie die Frage.
41:54Es war gegen zehn.
41:56Kurz vorher, kurz nachher.
41:58Na?
41:59Passt das rein in Ihr Schema?
42:01Haben Sie den direkten Weg nach Hause genommen?
42:03Ah.
42:04Ich weiß schon.
42:05Was wissen Sie?
42:07Ihr habt wahrscheinlich gehört,
42:08dass ich öfters zum Studio gefahren bin.
42:10Sind Sie?
42:11Ich bin überzeugt davon,
42:12dass man mich dort gesehen hat.
42:13Ach, Sie waren also öfter da.
42:15Ja, was ich ganz einfach erklären kann,
42:17wenn Sie sich mal in meine Lage versetzen.
42:19Mein Vater verlässt seine Familie
42:20wegen eines Mädchens,
42:21das indiskutabel ist.
42:23Das habe ich nicht geglaubt.
42:24Ich habe gesagt,
42:25das gibt es doch gar nicht.
42:27Deswegen bin ich da öfters hingefahren.
42:30Ich habe ja gewusst,
42:30dass er sie abholt.
42:32Ich habe gesehen,
42:32wie sie rauskann,
42:34wie sie rausgehüpft kann.
42:35wie er sie in den Arm nahm.
42:39Ich hätte schreien können vor Wut.
42:46Und in der Mordnacht?
42:48Die passten nicht zusammen.
42:50Das war wie ein Schlag ins Gesicht,
42:53wenn man sie sah.
42:54ein irrsinniger Fehler.
42:58Den Sie korrigieren wollten?
43:02Nee.
43:03Sie sind in der Nacht zum Studio gefahren
43:05und haben in Ihrem Auto davor gewartet.
43:08Hab ich?
43:09Ja.
43:10Sie haben Hanashi da rauskommen sehen
43:11und gesehen,
43:14dass sie diesmal nicht abgeholt wird.
43:17Es war auch kein Taxi da.
43:19Es war kein Taxi da?
43:21Die sind um diese Zeit immer knapp.
43:23Sie sind also neben ihr hergefahren,
43:25haben die Scheibe runtergedreht
43:26und ihr angeboten,
43:27sie nach Hause zu bringen.
43:29Ja.
43:30Ich sagte,
43:30kommen Sie, steigen Sie ein.
43:31Steigen Sie ein.
43:32Ich bringe Sie nach Hause.
43:33Sie stieg also ein bei Ihnen?
43:34Sofort ohne zögernd.
43:35Die sagte noch,
43:36da habe ich aber Glück gehabt.
43:38Na, Glück wohl nicht.
43:40Wie weit fuhren Sie?
43:42Kaum hundert Meter,
43:43dann blieb ich stehen.
43:43Ich sagte,
43:46glauben Sie tatsächlich,
43:49dass ich Sie nach Hause bringe?
43:52Und dann haben Sie Sie umgebracht?
43:55Ja.
44:01Das Geständnis, Stefan.
44:05Nimm's auf.
44:11Ja, danke.
44:23Du, ich habe gerade in der Richtung
44:25den Staatsanwalt gebeten,
44:26den Jungen zu entlassen.
44:28Na ja, bei dem Geständnis?
44:30Tja, Fantasie und Wirklichkeit
44:32gehen da durcheinander.
44:33Ja, war macht er das?
44:34Den Mord auf sich zu nehmen?
44:35Ja, das ist im Augenblick
44:36noch sein Geheimnis, nicht?
44:42Danke.
44:44Sie können nach Hause gehen.
44:48Was kann ich?
44:49Wir brauchen Sie nicht mehr.
44:52Nein?
44:53Nein!
44:53Tag!
45:03Ich kann's nicht glauben.
45:08Mein Sohn hat dieses Geständnis abgelegt?
45:10Ja.
45:10Tja, aber Sie,
45:13Sie sagen doch selbst,
45:14Sie glauben nicht daran.
45:16Ja, das ist mein Eindruck.
45:19Es ist mir,
45:20es ist meine feste Überzeugung.
45:22Was sagt er da?
45:22Ich habe,
45:23ich habe schon öfter
45:25vor dem Studio gestanden.
45:27Mhm, immer wieder mal.
45:29Was wollte er denn da?
45:30Ja, er wollte Sie sehen,
45:32er wollte das Mädchen sehen.
45:34Ihr Weggang von zu Hause
45:35hat den Ungeheuer aufgeregt,
45:36nicht nur ihn.
45:38Ihre ganze Familie
45:38ist ungeheuer betroffen gewesen.
45:41Es ist nur logisch,
45:41dass unsere Überlegungen
45:42sich in erster Linie
45:43zunächst auf Ihre Familie
45:45konzentrierten.
45:48Auf meine Familie?
45:51Ich sehe,
45:52Sie sind sich gar nicht
45:53im Klaren darüber,
45:54was Ihr Weggang
45:55für Ihre Familie
45:56bedeutet hat.
45:59Aufregung,
46:00Verstörtheit.
46:01Und besonders
46:02bei Ihrem Sohn.
46:03Hier,
46:04das Geständnis da
46:05ist auch nur ein Ausdruck
46:06dieser Verstörtheit.
46:09Ja, aber
46:09Sie halten es doch
46:11für falsch.
46:12Das ist richtig.
46:14Aber wir suchen
46:15den Täter immer noch.
46:17Auch in Ihrer Familie.
46:18Heute früh, ja?
46:43Soll ich dir einen Trink machen?
46:48Bist du allein?
46:50Ja, Antonia
46:51ist noch nicht
46:51aus der Stadt zurück.
46:53Und der Junge?
46:55Ich weiß nicht,
46:55wo der sich rumtreibt.
46:59Er hat ein
46:59Geständnis abgelegt.
47:01Was hat er?
47:06Er hat gestanden,
47:11Hannah umgebracht zu haben.
47:16Was ist denn das
47:17für ein Unsinn?
47:19Ich habe das
47:19Geständnis
47:19in meinen Händen gehabt.
47:21Ich habe es gelesen,
47:22ein Geständnis,
47:22das er unterschrieben hat.
47:23Und ich sage,
47:24das ist Unsinn?
47:25Warum ist das Unsinn?
47:26Weil es Blödsinn ist.
47:28Der Junge hat doch
47:28dieses Mädchen
47:29nicht rumgebracht.
47:30Er hat es beschrieben,
47:31in allen Einzelheiten.
47:32Und ich wiederhole,
47:32es ist Unsinn.
47:34Wenn er das gesagt hat,
47:35ausgesagt hat
47:36und die Aussage
47:36unterschrieben hat,
47:37dann lügt er.
47:38Warum bist du so sicher?
47:39Ich bin es nun einmal.
47:42Und ich sage dir,
47:43er hat es nicht getan.
47:46Er hat die Fantasie
47:47mit ihm durchgegangen.
47:54Du bist schon da?
47:57Ja.
48:00Was gibt es?
48:03Der Junge
48:04hat ein Geständnis abgelegt,
48:07dass er den Mord begangen hat.
48:09ein Geständnis?
48:18Ein Geständnis abgelegt?
48:22Vor der Polizei.
48:25Er hat die Tat genau geschildert.
48:26Das ist doch verrückt!
48:28Nein!
48:29Nein, nein, ausgeschlossen!
48:31Ganz ausgeschlossen!
48:32Das sagt er doch nicht die Wahrheit!
48:35Er sagt nicht die Wahrheit.
48:36Nein, das Geständnis ist falsch!
48:38Absolut falsch!
48:39Jetzt muss ich auch dich fragen,
48:44warum bist du so sicher?
49:00Warum ist er es besser
49:01als der Junge selber?
49:02Nein!
49:03Ist er verhaftet worden?
49:09Nein.
49:14Sie haben es ihm auch nicht geglaubt.
49:18Obwohl Sie die Überzeugung sind,
49:19dass der Mörder möglicherweise
49:20in dieser Familie zu finden ist.
49:22Was wird passieren?
49:41Ich weiß es nicht.
49:42Das Einzige, was ich weiß,
49:44ist, dass wir da jetzt etwas
49:45in Bewegung gesetzt haben.
49:47Ja, das ist aber auch alles.
49:48Na, Moment mal.
49:49Jede Schuld wird zunächst
49:51hinter Schweigen versteckt.
49:52Das weißt du genauso gut wie ich,
49:54aber
49:54wir haben eine Menge Möglichkeiten,
49:58dieses Schweigen aufzubrechen.
50:04Darf ich
50:05reinkommen, Vater?
50:07Was gibt's?
50:19Ich...
50:19Ich...
50:20Ich habe es nicht getan.
50:27Aber in Gedanken hast du es getan.
50:31Der Mordgedanke war in dir.
50:33Und nicht nur in dir.
50:39Weißt du, wer es war?
50:43Nein.
50:47Ich weiß es nicht.
50:51Packt er seine Koffer?
50:53Nein.
50:56Wenn ich ihn verliere,
50:57will ich nicht mehr leben.
50:59Das weiß ich.
51:00Das brauchst du mir nicht zu erzählen.
51:03Der Junge sagt,
51:07Günter sitzt in seinem Zimmer
51:08und starrt vor sich hin.
51:11Er will nicht herunterkommen.
51:14Nein.
51:15Er war schon dabei,
51:16das Mädchen zu vergessen.
51:19Ja,
51:20aber jetzt ist sie wieder da,
51:22weil er einen von uns
51:23für den Mörder hält.
51:25Ich sterbe,
51:26wenn ich ihn verliere.
51:27Das habe ich ja gehört.
51:29Das brauchst du nicht zu wiederholen.
51:30Ich denke,
51:31ich werde ihn mitanderen.
51:42Ich denke,
51:47ich werde ihn mitanderen.
51:48Das ist wirklich egal.
51:49Ich denke,
51:50wir lassen.
51:50Ich denke,
51:51ich mache ihn.
51:51Ich denke,
51:52ich gebe dir.
51:52Nein,
51:53ich bin mir so viel von ihm.
51:53Ich denke,
51:53ich bin es schwebsen.
51:54Ich denke,
51:55ich bin es für die Koffer.
51:56Da wird gerade ein Mord gemeldet.
52:13Ein junges Mädchen erwürgt und aus dem Baden geworfen.
52:15Was?
52:16Ja. Autofahrer haben die Tote gefunden.
52:18Wo?
52:19Nicht weit entfernt von der Stelle, wo man Hannah Schieder gefunden hat.
52:23Und sie hatte eine Tasche bei sich mit Sportkleidung.
52:25Erobe Kleidung?
52:27Ja.
52:28Weißt du, was das heißt?
52:29Ja, ja, ich weiß.
52:29Unsere Überlegungen waren falsch. Wir haben den Mörder in der Familie gesucht. Wir haben einen Fehler gemacht.
52:33Hörgert doch mal, Harry. Ich weiß es ja. Kann ja schließlich auch bis drei zählen.
52:38Moment. Moment mal.
52:40Ich kann auch bis vier zählen.
52:43Fahr allein zum Tatort.
52:44Was hast du vor?
52:44Dann fahr doch los. Ich komme gleich nach.
52:55Guten Abend.
53:09Herr Derrick.
53:11Bitte, kommen Sie heute.
53:12Danke.
53:12Ist was passiert?
53:18Ja. Ein neuer Mord an einem jungen Mädchen in der Nähe des Studios. Verübt in der gleichen Weise. Erwürgt und dann aus dem Auto geworfen.
53:26Oh Gott, das will nicht.
53:28Was bedeutet denn das?
53:29Das heißt, unser Verdacht hat sich gegen die falschen Personen gerichtet.
53:38Möglicherweise. Sind Sie allein?
53:41Nein, nein, bitte. Kommen Sie.
53:49Ein neuer Mord, Antonia.
53:52An einem jungen Mädchen auf die gleiche Weise verübt.
53:54Was?
53:56Verzeih mir, Antonia.
53:58Bitte verzeih mir, ich habe etwas gedacht, was ich nie hätte denken dürfen.
54:06Wer ist noch im Haus?
54:09Moment. Ich habe gehört, dass jemand gekommen ist.
54:12Von wo kommen Sie?
54:14Ja, von oben. Von meinem Zimmer.
54:23Wo ist Ihr Schwiegervater?
54:28Das wird er sein.
54:51Bitte steigen Sie aus.
54:53Kommen Sie.
55:10Es ist nicht so einfach, einen Mord zu begeben, ich bin.
55:13Ich wollte, ich wollte dir helfen.
55:26Jetzt werde ich Ihnen sagen, wie der erste Mord verübt wurde.
55:50Das ist nur eine Vermutung.
55:54Aber so könnte, so muss es gewesen sein.
56:04Kommen Sie, steigen Sie ein.
56:23Frau Hauser.
56:24Kommen Sie, steigen Sie ein.
56:26Kommen Sie, steigen Sie ein.
56:56Der zweite Mord beging Ihr Schwiegervater.
57:16Einen Mord, der noch sinnloser war als der erste, denn für den gab es ja immerhin ein Motiv.
57:23Eifersucht, Liebe, wenn man so will, aber dieser zweite Mord, der war als Ablenkung gedacht.
57:33Sinnlos, zwecklos, zynisch.
57:35Menschen, menschenverachtend.
57:37Menschenverachtend.
57:45Berger, hier Sterik.
57:47Schicken Sie einen Funkwagen.
57:49In die Villa Hauser.
57:50BITU.
57:52BITU.
57:52BITU.
57:53BITU.
57:54BITU.
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