- 6/11/2025
Nach über zwanzig Jahren besucht Jakob Stanz seine Großtante, die nun im Haus des friedlichen Abends lebt. In derselben Nacht kommt es zu einem Verkehrsunfall, doch Derrick glaubt, es handele sich um einen ausgeklügelten Mord.
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00:00Das muss es sein.
00:24Der Haus Abendfrieden. Hübscher so seinen Lebensabend zu verbringen, nicht?
00:34Was? Lebensabend? Da?
00:36Private Pensionen für alte Leute.
00:38So was gibt's?
00:39Wenn man ein bisschen Geld hat.
00:40Haben Sie jemanden da?
00:42Meine Tante. Großtante. Warten Sie bitte.
00:51Wer ist da?
00:53Das ist mein Name. Jakob Stanz. Ich hätte gern Frau Oshaupt gesprochen.
00:57Wen bitte?
00:59Regina Oshaupt. Die ist doch bei Ihnen.
01:02Bei uns?
01:03Ja, im privaten Seniorenheim Abendfrieden.
01:06Moment mal bitte.
01:09Hallo?
01:10Ja?
01:11Wer ist da bitte?
01:13Aber das habe ich Ihnen doch gesagt. Stanz ist mein Name. Jakob Stanz.
01:17Ich hätte gern Frau Oshaupt gesprochen.
01:19Frau Oshaupt?
01:21Ja, Sie hören doch.
01:23Oshaupt. Ich bin ein Neffe.
01:25Frau Oshaupt hat keinen Neffen.
01:27Ihr Großneffe. Ich bin ein Großneffe.
01:30Was wollen Sie denn von Frau Oshaupt?
01:32Ja, ich habe eine Mitteilung zu machen. Ich möchte Sie mal sehen. Mal wieder sehen. Ist das denn nicht möglich?
01:38Ein Moment, bitte.
01:39Ein Moment, bitte.
01:40Ein Moment.
01:41Ein Moment, bitte.
01:42Herr Oshaupt.
01:43Herr Oshaupt.
01:54Null, Mann.
01:55Großneffe.
01:56Frau Oshaupt, Herr.
01:58Was ist das?
01:59Er müsste der Enkel eines Bruders oder einer Schwester von ihr sein, glaube ich.
02:04Wie sieht er für dich aus?
02:09Was für einen Eindruck macht er auf dich?
02:11Ich kann mich noch nicht sagen.
02:14Für mich macht er einen unangenehmen Eindruck.
02:21Ich rede.
02:23Gut, du tust es.
02:25Aber ich will dabei sein.
02:26Aber es sollte nur einer reden.
02:28Darauf hatten wir uns ja geeinigt.
02:30Du tust es.
02:33Guten Tag.
02:34Guten Tag.
02:35Ich bin Helene Schübel.
02:37Bitte.
02:38Die Besitzerin.
02:39Ja.
02:41Meine Schwester Margarita.
02:45Bitte kommen Sie mal.
02:49Ein hübsches Haus hier.
02:52Bitte kommen Sie mal.
02:57Es ist wirklich alles sehr, sehr hübsch.
02:59So fast im Lande.
03:01So ein schönes Haus, Wald in der Nähe.
03:02Frische Luft, den hat man gleich.
03:04Ja, das ist wahr.
03:07Bitte kommen Sie mal.
03:14Bitte.
03:18Frau Oshaupt ist Ihre, wie sagten Sie doch?
03:22Großtante.
03:24Mögen Sie etwas trinken?
03:25Wenn Sie was haben.
03:26Zeig doch mal, Herrn Stanz, was wir so haben.
03:30Ja, selbstverständlich.
03:33Bitte sehr.
03:35Das ist nicht schlecht.
03:36Das ist wirklich nicht schlecht.
03:38Da nehme ich gerne etwas.
03:39Was empfehlen Sie denn?
03:41Lassen Sie sich überraschen.
03:43Ich liebe einen ganz besonderen Likör.
03:46Er ist kräftig und aromatisch.
03:49Meine Schwester mag ich nicht.
03:52Sie hat einen anderen Geschmack.
03:53Ich hoffe, Sie verstehen etwas, da können.
03:56Und können einen Muskel abgeben.
03:58Über Likör weniger.
04:00Ich habe lieber so einen richtigen Aufreißer.
04:03Ich meine, einen kräftigen, klaren.
04:06Früher sagt man Kutscheschnaps.
04:07Dann werden Sie diesen Likör kaum würdigen können.
04:11Ich will ihn nur beleidigen.
04:12Ich finde ihn zu herb.
04:14Für mich schmeckt er...
04:16Ja, ich weiß, Margarete, dass ich dich kränk habe.
04:19Bitte.
04:20Ja, ich finde kein besseres Wort.
04:22Bitte.
04:23Das will ich nicht sagen.
04:25Das ist ein ganz, ganz vorzüglicher Likör.
04:29Etwas eigenartig, aber gerade dadurch etwas Besonderes.
04:33Sehr gut.
04:34Also das gefällt mir, wie Sie das sagen.
04:36Eigenartig und dadurch etwas Besonderes.
04:39Also das haben Sie fabelhaft ausgedrückt.
04:44Würden Sie rauchen?
04:45Zigarren?
04:47Wir haben auch sehr gute Zigarren.
04:51Bitte.
04:52Ich will sie mal versuchen.
04:56Riecht gut.
04:57Vor allem, Margarete.
04:59Bitte, setz Sie sich.
05:06Moment mal, erst die Spitze.
05:10Ach so, ja, das haben wir leider nicht.
05:11Das geht schon.
05:15Okay.
05:15Ungere, das macht nichts.
05:17Das ist wirklich große Klasse.
05:30Ich habe sie gekauft, weil sie so gut aussehen.
05:34Sie sehen kostbar ans, nicht?
05:36Typisch, Margarete.
05:39Entschuldige.
05:39Nein, ich verstehe dich doch.
05:43Aber meine Liebe.
05:45So und jetzt, wo ist denn nun meine Großtante?
05:49Sie ist, ich muss da vorher etwas klären.
05:53Sie entschuldigen bitte.
05:55Aber sobald ich mich erinnere, erwähnt Frau Oshaupt keinen einzigen Verwandten.
06:01Da heißt es nur, ja, sie sei völlig alleinstehend.
06:06Hat sie das angegeben?
06:07Ja, das hat sie so angegeben.
06:10Das kann ich schon erklären.
06:11Das nehme ich so.
06:12Meine Tante und ich...
06:14Sagten Sie nicht Großtante?
06:16Großtante.
06:17Wir hatten keine Verbindung miteinander.
06:19Unser Leben lang nicht.
06:20Denn schließlich, die Schwester meines Großvaters, da gibt es keinen verwandtschaftlichen Verkehr mehr.
06:27Ah ja.
06:29Das ist eine Erklärung, Helene.
06:30Sie haben keine verwandtschaftlichen Beziehungen.
06:33Ja, natürlich, wenn sie sagte, alleinstehend, dann...
06:37War es auch so, wie sie sagte?
06:39Weshalb wollten Sie denn plötzlich Ihre Großtante sprechen?
06:42Ja, muss ich Ihnen das sagen, bevor ich eine Audienz kriege?
06:46Margarete.
06:47Die Audienz ist gut.
06:50Hört sich ja beinahe so an.
06:53Außerdem, ich habe etwas durchaus Erfreuliches mitzuteilen.
06:57Na, da kann man ja wohl seine Zweifel haben.
07:01Sie hat geerbt.
07:04Da schauen Sie, was?
07:07Geerbt? Wie kann man denn erben, wenn man keine Verwandten hat?
07:11Das ist eine ganz verrückte Geschichte.
07:14Sie hat vor Jahren, das heißt vor 40 Jahren, einem Geiger das Musikstudium bezahlt.
07:19Der Geiger ist berühmt geworden und zu Geld gekommen.
07:22Und hat nun in seinem Testament seiner ehemaligen Gönnerin gedacht.
07:26Geiger?
07:28Steht in Ihren Papieren was von einem Geiger?
07:31Nein.
07:32Aber es stimmt, was ich sage.
07:34Ich habe es von einem Rechtsanwalt, der sich bei mir nach meiner Großtante erkundigt hat.
07:38Rechtsanwalt?
07:40Erkundigt?
07:41Na, Frau.
07:43Aus Haupt.
07:44Warum wiederholen Sie eigentlich dauernd, was ich sage?
07:47Hat sich der Mann noch nicht gemeldet?
07:49Nein, hier nicht.
07:50Bei dir?
07:51Einfach ein Rechtsanwalt.
07:53Bei mir nicht.
07:55Also kein Rechtsanwalt.
07:56Nein.
07:57Können Sie nicht bitte jetzt endlich meine Tante rufen?
08:00Ich muss mich hier schließlich um Sie kümmern.
08:03Sie ist ja steinalt.
08:05Wovon sagen Sie?
08:06Sie ist...
08:08Wie alt ist sie?
08:0982.
08:1083.
08:11Nun sehen Sie, was Sie heute erbt, gehört morgen mir.
08:15Also, wo ist sie?
08:17Ja.
08:19Also, zunächst einmal, sie ist nicht hier im Hause.
08:23Was?
08:24Nicht im Haus?
08:25Nein, wir haben ein zweites Haus in Weinheim, das Dodererhaus.
08:31Wissen Sie, ja, manche unserer Insassen bevorzugen dieses Haus wegen der Ruhe.
08:36Sie ist also gar nicht hier.
08:38Nein.
08:39Es wird überhaupt sehr schwierig sein, mit dir zu sprechen.
08:43Schwierig?
08:43Ja, weil Sie können sich ja durchaus ablehnen, mit Ihnen zu sprechen.
08:48Wieso denn?
08:49Weil unsere alten Leute, ich meine unsere Gäste, die wollen ihre Ruhe haben.
08:55Worauf wir Rücksicht nehmen, nicht?
08:58Ja.
08:58Wir müssen tatsächlich vor außerhalb erst fragen, ob sie mit Ihnen sprechen will.
09:04Jetzt bin ich aber sprachlos.
09:06Sie meinen, Sie will vielleicht gar nicht mit mir sprechen?
09:08Ja, das halte ich durchaus für möglich.
09:12Wissen Sie, sie ist etwas eigenartig, nicht?
09:17Sie hat sich ganz zurückgezogen, nicht?
09:21Margarete.
09:24Ja, Sie geben uns am besten Ihre Adresse und wir sagen Ihnen dann Bescheid.
09:27Na gut, haben Sie einen Zettel, dann schreibe ich Ihnen die Adresse gleich auf.
09:31Kann man denn nicht mal versuchen?
09:33Wo ist sie, sagten Sie?
09:35Ich meine, es macht mir nichts aus, gleich hinzufahren.
09:38Weinheim, sagten Sie.
09:39Ja, das sagte ich.
09:40Dodererhaus.
09:41Sie werden sie nicht finden.
09:43Was machen wir jetzt?
10:02Wir sagen einfach, sie will ihn nicht sehen.
10:05Aber hast du nicht gehört?
10:06Ein Rechtsanwalt wird kommen.
10:08Das habe ich ja ganz vergessen.
10:10Ein Rechtsanwalt.
10:13Gib mir ein Likör.
10:25Sind wir in Schwierigkeiten?
10:28Ja, wir werden einfach aus anrufen müssen.
10:31Weißt du einen anderen Ausweg?
10:43Der hat auch keine Ahnung.
10:46Das Kind kennt Dodererhaus.
10:48Hansi, wir fahren jetzt eine Stunde rum in Weilheim und suchen dieses Haus.
10:51Ich meine, mir soll es recht sein, aber haben Sie gesehen, wie der Taxameter steht?
10:55Auf 85 Mark, ich habe es gesehen.
10:58Jetzt fahren wir zur Landpolizei.
10:59Irgendeiner muss doch wissen, wo das Dodererhaus ist.
11:01Wissen Sie, was Sie sagen?
11:17Es gibt kein Dodererhaus.
11:19Ja, und jetzt?
11:20Zu einer Telefonsette.
11:21Vielleicht ist es der Jubiläer.
11:48Nein, das glaube ich nicht.
11:50Ja, bitte.
11:53Ach, Sie sind zerstört.
11:56Was sagen Sie?
11:58Sie haben das Dodererhaus nicht gefunden.
12:02Jetzt hören Sie mir mal gut zu.
12:04Das Dodererhaus gibt es nicht.
12:06Ich fahre seit einer Stunde durch den ganzen Landkreis, frage alle Leute.
12:09Auch die Polizei.
12:11Ja, auch die Polizei.
12:13Das Dodererhaus ist unbekannt.
12:17Jetzt frage ich Sie.
12:18Wo ist Frau Oshaupt?
12:20Ich, ich bitte.
12:23Ja, Moment noch.
12:25Ich, ich übergebe den Hörer.
12:30Hallo?
12:31Wer sind Sie denn?
12:33Wer spricht denn da?
12:34Das spielt doch keine Rolle.
12:35Ich möchte Sie gern sprechen, noch heute Abend, falls Sie Zeit haben.
12:39Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten.
12:42Jedenfalls nicht jetzt.
12:45Aber Sie hören doch, dass ich mich mit Ihnen treffen will.
12:49Gut.
12:5119 Uhr.
12:52Wo ist das?
12:55Ja, ist gut.
12:56Aber wer kenne ich Sie da?
12:58Bei wem soll ich mich melden?
13:01Beim Wirt.
13:02Und was soll ich da sagen?
13:05Ja, ist gut.
13:06Aber ich sage Ihnen gleich.
13:07Ich finde das alles ziemlich merkwürdig.
13:09Warte, ich, Harry.
13:12Moment noch, Stefan, dann kommt gerade eine Meldung rein.
13:16Ja, aber was ist es denn nun?
13:18Ein Verkehrsunfall oder?
13:21Ach, direkt drauf zu, meinen die Zeugen.
13:24Dass es so aussah, als wäre jemand absichtlich überfahren worden.
13:28Ja, und die Zeugen meinen?
13:30Also Mord.
13:32Ja, und wo ist das?
13:33Na ja, das kann ich mir merken.
13:40Ja, wie gesagt, der Mann, der Tote hier, kam über die Straße von dort.
13:45Genau von da.
13:46So quer rüber über die Straße.
13:48Und in dem Moment fährt da hinten ein Auto los.
13:51Dass er hinten geparkt hatte.
13:52Ja, das er hinten geparkt hatte.
13:54Fährt an so los.
13:55Ohne Licht.
13:56Und gleich so, dass die Räder, dass die Radierten auf dem Boden durchdrehten.
14:00So fuhr er an.
14:01Und er erwischte den Mann hier frontal.
14:03Und hat ihn auf die Seite geschlagen.
14:05Was für ein Wagen war es denn?
14:07Marke, Modell, Farbe.
14:08Vielleicht haben Sie die Nummer erkannt.
14:10Nein, der fuhr ja ohne Licht los.
14:12Und so, als ob er auf den Mann gezielt hätte.
14:15So schnurstracks.
14:16Na gut, wir werden das alles zu Papier bringen.
14:18Wer ist denn der Tote, Harry?
14:19Stanz, Jakob Stanz.
14:28Also, es war ein VW.
14:31Ich glaube, es war ein VW.
14:32Ja, ein VW Golf.
14:33Und die Farbe war braun.
14:35Kann natürlich auch grau gewesen sein.
14:37Sie glauben also, es war ein Mann am Steuer?
14:41Ja, es war ein Mann am Steuer.
14:43Sind Sie sich da sicher?
14:45Wissen Sie, so hell war es ja auch nicht.
14:48Und er fuhr in einem Affenzahn los, ohne sich auch nur umzudrehen.
14:54Können Sie es jetzt, Mr. Herr.
14:58Also, wie sieht's aus?
15:00Es soll ein Audi gewesen sein, Rot.
15:03Er hatte geparkt, fuhr plötzlich los, ohne Licht.
15:06Ja, ist prima.
15:06Der Zeug da drüben spricht von allem möglichen Farben, bloß ich von Rot.
15:10Wir haben Spuren gesichert.
15:12Lackspuren, Metallteile von einem Scheinwerfer-Zierring, Blaschbitte vom Scheinwerfer.
15:16Wenn die Kleidung des Hoden wird untersucht, dann wissen wir genau die Farbe.
15:19Die Frage ist, ob Stanz absichtlich überfahren wurde.
15:22Da bin ich ziemlich sicher.
15:23Warum?
15:24Nach den bisherigen Ermittlungen und Aussagen der Zeugung sieht es tatsächlich so aus.
15:27Es gibt eigentlich keine andere Erklärung.
15:30Jakob Stanz, 32 Jahre alt.
15:33Besondere Kennzeichen, keine.
15:36Danke.
15:42Haben Sie den Mann schon mal gesehen?
15:44Vielleicht ein Gast Ihres Lokals?
15:45Nein, der war noch nie hier.
15:51Ich habe ein gutes Gedächtnis für Persona.
15:54Den kenne ich nicht.
15:56Er heißt Stanz.
15:59Stanz?
16:00Ja.
16:00Haben Sie den Namen schon mal gehört?
16:01Ich, ähm...
16:03Na ja.
16:06Also haben Sie den Namen schon mal gehört?
16:09Heute Abend.
16:12Jemand rief an, sagte er...
16:15Er sei verabredet mit einem gewissen Stanz.
16:19Der Mann würde sich bei mir melden.
16:21Ich, äh, sollte...
16:23Ich sollte ihn bitten, einen Moment zu warten.
16:25Wann war das?
16:27Ja, gegen halb sieben.
16:29Der Tode da draußen, das, äh...
16:33Das ist dieser Stanz.
16:35Ja, ja.
16:36Werde angerufen.
16:37Hat der Anrufer seinen Namen genannt?
16:39Nein.
16:40Nein.
16:40Haben Sie vielleicht die Stimme gekannt?
16:43Nein, also gekannt, äh...
16:45Gekannt habe ich sie nicht.
16:47Sie sind nicht ganz sicher, ne?
16:49Üblich wäre es doch, dass ein Ihnen unbekannter Anrufer sagt,
16:52bestellen Sie bitte Folgendes von dem und dem,
16:54dann nennt er seinen Namen.
16:55Er hat ihn vielleicht nicht gesagt,
16:58weil er dachte, sie kennen ihn sowieso.
17:00Nein, nein, also die...
17:01Die Stimme, die...
17:03Die habe ich nicht erkannt.
17:07Vielleicht nicht genau erkannt.
17:10Nein, also ich...
17:11Tut mir leid.
17:13Der Wirt kennt die Stimme, er hat sie erkannt, da bin ich ganz sicher.
17:26Er sagt es nur nicht, aus irgendeinem Grunde sagt er es nicht.
17:30Vielleicht deckt er irgendeinen Stammkunden von ihm, das könnte sein, ne?
17:33Ja, das kann sein.
17:34Ja, hier ist es.
17:38Hier wohnt Stanz, beziehungsweise wohnte.
17:41Das muss man nur einen Parkplatz finden.
17:42Ja.
17:54Herr Stanz?
17:58Guten Abend.
18:00Wer sind Sie?
18:01Kriminalpolizei.
18:01Kriminalpolizei?
18:03Ja, wohnen Sie hier.
18:04Ja.
18:06Ist was passiert?
18:08Ja, Herr Stanz ist tot.
18:11Tot?
18:11Er ist überfahren worden.
18:13Ein Unfall?
18:14Das wissen wir leider nicht genau.
18:16Ja, und Gottes...
18:17Kommen Sie einen Augenblick heran, bitte.
18:19Danke, ich brauche Sie jetzt nicht.
18:21Das ist der Kleine.
18:22Grüß Gott.
18:23Ja, grüß Gott.
18:25Ist denn was passiert?
18:26Tja, wie gut kennen Sie Herrn Stanz?
18:29Wir sind Nachbarn seit Jahren.
18:32Wir kennen uns, wie man sich halt als Nachbarn kennt.
18:35Er spielt ab und zu mit meinem Mann Karten.
18:36Ich helfe ihm ab und zu beim Einkaufen.
18:39Er lebt allein.
18:40Ja, ich verstehe schon.
18:40Haben Sie ihn heute Abend gesehen?
18:42Ja, er hat noch bei uns geklopft.
18:43Er hat gesagt, er geht ins Weinhaus, die Traube.
18:46Traube?
18:46Weil er sich dort mit jemandem verabredet hat.
18:47Kennen Sie das, Luca?
18:48Nein.
18:49Wissen Sie, wen er dort treffen wollte?
18:52Ja, einen Herrn, den er selber nicht kennt.
18:55Etwas eigenartig.
18:56Wieso eigenartig?
18:57Ja, er sollte sich beim Wirt melden.
19:00Beim Wirt?
19:01Sagen, dass er Stanz ist und dass er erwartet wird.
19:04Stanz hat Ihnen nicht gesagt, was diese Verabredung bedeutet, worum es da geht.
19:08Nein, das hat er nicht gesagt.
19:09Mhm.
19:13Ist er dort überfahren worden?
19:14Ja, vor dem Lokal, das heißt, bevor es erreichte.
19:18Einen Wagen, der da geparkt hatte, der scherte ganz plötzlich aus und überfuhr ihn.
19:22Großer Gott.
19:24Dabei war er heute so glücklich.
19:26Er hat gehofft, dass es ihm jetzt endlich besser gehen wird.
19:29Ging es ihm schlecht?
19:30Na ja, er hat seine Stellung verloren.
19:32Und gestern hat er mir erzählt, dass er eine Erbschaft machen wird.
19:34Das heißt, eine Tante oder Großtante.
19:38Eine entfernte Verwandte jedenfalls, die sehr alt ist und völlig allein steht.
19:41Könnte die Verabredung, die Stanz hatte, vielleicht irgendetwas mit dieser Erbschaft zu tun haben?
19:47Ja, das weiß ich nicht.
19:49Er war nur so gut gelaunt und...
19:51Warten Sie mal, er sagt, da wittere ich was...
19:55Ja, da wittere ich was...
19:57Die Erbschaft betreffend?
19:59Nein, ich glaube, das hing eher mit seiner Verabredung zusammen.
20:04Tja, Harry, also...
20:05Er muss wohl hier umsehen müssen.
20:07Und in seinen Papieren wird es hier wohl finden lassen, mit wem er verwandt war.
20:10Ja, vielleicht finden wir sogar einen Hinweis, mit wem er sich hätte treffen können.
20:18Ich habe Ihnen ein bisschen was zurecht gemacht. Sie werden Hunger haben.
20:20Das ist aber halt verliebt.
20:21Das ist sehr einfach, ich finde das.
20:23Haben Sie Ihren Nachbarn auch so verwöhnt?
20:25Der konnte für sich sehr übersorgen.
20:28Danke.
20:28Sie, das war kein hilfloser Tipp.
20:31Unordentlich, ja, das schon.
20:33Haben Sie was gefunden?
20:35Nee, bis jetzt noch nicht.
20:35Moment, hier ist was.
20:38Zettel.
20:39Sieht aus wie eine Notiz, die man sich beim Telefonieren macht.
20:42Einen Namen zu überworte.
20:44Wer heißt denn das?
20:46Oshaupt.
20:48Oshaupt?
20:48Ja, jetzt erinnere ich mich, das hat er erwähnt, seine Tante, oder Großtante heißt so.
20:53Wie das hier?
20:56Es liest sich wie Haus Abendfrieden.
21:00Nein, das sagt mir nichts.
21:01Nein, nein, nein, danke.
21:26Vielen Dank.
21:27Du, ich glaube, wir machen hier ein bisschen Aufnehmen.
21:31Und was weiter?
21:35Naja, ich fahre noch mal ins Weinbekannte.
21:37Danke.
21:38Na, den wird fragen, den musst du das wissen.
21:40Dann machen wir mich auch.
21:42Der konnte eine Kontrolle, was ich da sehen.
21:51Da ist noch jemand an der Tür.
21:53Nicht aufmachen, die Leute reden ja schließlich.
21:55Das...
21:55Was wollen Sie denn noch?
22:05Es geht immer noch um den Todesfall vor Ihrer Tür hier.
22:08Dann kann ich Ihnen doch nicht helfen.
22:10Sie sehen doch, dass wir beschlossen haben.
22:11Nur noch ein paar Fragen.
22:12Wissen Sie, der Fall hat eine gewisse Wendung genommen.
22:15Es hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfall handelt,
22:18sondern um Mord.
22:20Wie kommen Sie denn da auf?
22:24Das ist doch...
22:26Völlig absurd.
22:29Wie kommen Sie auf Mord?
22:32Das ist jemand wie ein Verrückter losgefahren.
22:35Ohne Licht.
22:37Vielleicht betrunken oder...
22:39Hat er einfach nicht aufgepasst.
22:41Wie kommen Sie denn auf Mord?
22:43Meine Frau.
22:47Sie ist genauso entsetzt wie ich.
22:49Es passiert ja schließlich nicht jeden Tag, dass man...
22:51Dass man Toten vor der Tür liegen hat, nicht?
22:55Also?
22:57Wer hat sich mit Stanz verabredet?
22:59Das...
23:00Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.
23:02Ich weiß es nicht.
23:04Der Anrufer, der Mann, der Sie gebeten hat, Stanz zu sagen, dass es später kommt.
23:08Wer war das?
23:09Ja, muss ich das alles nochmal sagen?
23:11Ich...
23:13Ich weiß es nicht.
23:13Wissen Sie, wer es war?
23:15Sie?
23:15Sie hat keine Ahnung.
23:17Das Gespräch habe ich entgegengenommen.
23:19Meine Frau, die weiß überhaupt nichts.
23:22Ich habe überhaupt noch nicht mit ihr gesprochen.
23:24Gut, dann erklären Sie mir mal, warum der Mann nicht gekommen ist.
23:30Hm.
23:31Er müsste sich doch gemeldet haben.
23:33Hat er aber nicht, ne?
23:34Nein.
23:34Ja, gerade das macht ihn ja verdächtig.
23:36Überhaupt nicht.
23:36Nein.
23:37Wieso sind Sie da so sicher?
23:41Also der Wirt weiß mehr.
23:44Da besteht für mich kein Zweifel.
23:46Ja.
23:48Er war ganz schön nervös.
23:49Seine Frau auch.
23:52Abendfrieden.
23:55Haus Abendfrieden.
23:56Was könnte das sein?
23:59Das klingt so nach Seniorenheim, oder?
24:02Hm.
24:03So sieht also ein Seniorenheim aus.
24:16Sieht aus wie ein Ferienheim.
24:18Ja.
24:19Er sollte es ja auch sein.
24:22Was soll es sein?
24:23Ich meine, im Alter sollte man ja Ferien haben, oder nicht?
24:26Wer ist da bitte?
24:27Mein Name ist Derrick.
24:30Ich hätte gerne mit Frau Oshaupt gesprochen.
24:33Frau Oshaupt?
24:35Ja, lebt sie nicht hier?
24:36Moment mal, bitte.
24:40Herr Derrick, sind Sie Rechtsanwalt?
24:43Nein, ich bin von der Kriminalpolizei.
24:48Hallo?
24:49Bitte, kommen Sie herein.
24:51Danke.
24:51Danke.
24:57Wie findest du sie?
25:07Wie soll ich sie finden?
25:09Ich kann noch nichts sagen.
25:10Auf mich waren Sie einen unangenehmen Eindruck.
25:12Bitte, verlieren Sie jetzt nicht die Nerven.
25:22Bitte.
25:23Kommen Sie herein.
25:25Kriminalpolizei sagt.
25:26Sie machen uns ja direkt ängstlich.
25:28Guten Tag.
25:29Das ist aber gar nicht unsere Absicht.
25:31Sind Sie die Besitzerin dieses Hauses?
25:35Ja.
25:36Ich bin Helene Schübel.
25:38Das ist meine Schwester Margarita.
25:40Das ist ein sehr schönes Haus.
25:43Ja.
25:43Ja, das ist es.
25:45Das ist unser Elternhaus.
25:47Es wurde schließlich zu groß für uns beide.
25:49Und da sind wir auf die Idee gekommen,
25:51so eine Art Pension für ältere Leute daraus zu machen.
25:54So bekam dieses Haus seinen Sinn, nicht?
25:58Und wir beide angenehme Gesellschaften.
26:00Wir nehmen ja nur ihre Gäste auf, die uns gefallen und die zu uns passen.
26:04Ja, es hört sich alles sehr gut an.
26:06Wie viele Gäste haben Sie denn, Bruder?
26:07Wie sagt man?
26:08Ja, nein, richtig.
26:09Sagen Sie ruhig Gäste.
26:10Es sind liebe Gäste für uns.
26:13Zurzeit haben wir sechs.
26:14Nein, fünf.
26:17Wie komme ich auf sechs?
26:20Fünf sind es.
26:21Ah, ja.
26:21Und dabei ist Frau Aushaupt.
26:23Ja, Frau Regina Aushaupt.
26:25Die hätten wir ganz gerne mal gesprochen.
26:26Ist das möglich?
26:28Sie wollen mir nicht sagen, was es sich handelt.
26:31Wissen Sie, wir halten unangenehme, so gerne fern von Ihnen.
26:34Das verstehe ich sehr gut.
26:35Das tut mir sehr leid.
26:35Ja, bitte.
26:36Schon gut, schon gut.
26:38Bitte.
26:38Danke sehr.
26:39Ich habe Ihnen hier jemanden vorzustellen.
26:46Die Herren, Sie...
26:47Bitte, bitte tun Sie es nicht.
26:49Wir wollen, wie immer, versuchen zu erraten, was Sie sind.
26:53Ach ja, eine sehr gute Idee.
26:56Aber Verzeihung, ich...
26:58Nehmen Sie uns doch nicht das Vergnügen.
27:00Sie müssen entschuldigen, mein Herr, aber es ist eine Art Spiel.
27:03Ein Gesellschaftsspiel.
27:05Ja, das wollte ich ja sagen.
27:06Ja, ja, ich weiß, was du sagen wolltest.
27:08Aber bitte, meine Herren, meine Damen, die...
27:11Weil Sie so amtlich aussehen.
27:13Aber die Herren sehen doch nicht amtlich aus.
27:17Ja, ich weiß nicht, ob man amtlich sagen kann, aber Sie vertreten doch was, hm?
27:25Sie sind von irgendeiner Firma.
27:29Aber hören Sie doch, und ich wiederhole Behörde.
27:32Sie sind von einer Behörde.
27:34Ja, wie kommen Sie denn da auf?
27:35Die Herren können gar nicht von einer Behörde sein.
27:38Ja, man sieht ganz deutlich, dass Sie Humor haben.
27:41Auf einer Behörde hat man keinen Humor.
27:44Oder jedenfalls sehr selten.
27:47Ja, was sagen Sie denn, Frau Oshaupt?
27:49Oshaupt, ich weiß nicht, wer die Herren sind.
27:56Wir sollten Sie es uns sagen lassen.
27:59Es sind Polizeibeamte.
28:02Und Sie wollten zu Ihnen, Frau Oshaupt.
28:04Zu mir?
28:05Ja, soviel ich verstanden habe, hat man Fragen an Sie.
28:08An mich, Fragen, die Polizei.
28:12Ja, was haben Sie denn verbrochen, verehrteste Frau Oshaupt?
28:16Die Polizei schickt zwei Leute.
28:18Ich bin mir keiner Schuld bewusst.
28:20Und infolgedessen sehr neugierig.
28:24Wir möchten gerne mit Ihnen dann ansprechen.
28:26Ach, wir sollen hinausgehen.
28:28Hören Sie, mein Herr, wie nenne ich Sie?
28:32Ich bin ein ganz einfacher Kriminalbeamter.
28:34Aha, na ja, das erfordert Respekt.
28:36Aber dennoch, Sie haben es hier mit Leuten zu tun,
28:38von denen einer des anderen Freund ist.
28:42Was sehr selten ist.
28:43Aber was hier praktiziert wird.
28:47Na nun, keine Zustimmung?
28:49Doch, das ist richtig.
28:52Was nicht gesagt werden muss, sondern...
28:55Selbstverständlich ist.
28:56Bitte, gehen Sie so lange in den Garten.
28:59Haben Sie etwas dagegen, wenn ich dabei bleibe, Frau Oshaupt?
29:02Aber ich bitte Sie, dann...
29:03Danke.
29:06Worum geht es denn nun?
29:16Sie haben einen Neffen, einen Großneffen.
29:18Er heißt...
29:19Ach, davon sprechen Sie.
29:21Es ist Stanz.
29:23Jakob heißt er, glaube ich.
29:24Ja, ich habe mehr als 20 Jahre nichts von ihm gehört
29:27und höre nun schon zum zweiten Mal von ihm.
29:30Zum zweiten Mal?
29:31Ja, er war doch, so hörte ich, gestern bereits einmal hier.
29:36Leider konnte ich nicht persönlich mit ihm sprechen.
29:38Ich war unterwegs.
29:40Er war gestern hier?
29:42Ja, gestern, gegen Mittag.
29:44Ich sagte ihm, dass Frau Oshaupt nicht im Hause sei.
29:47Was wollte Herr Stanz?
29:48Die Beziehung zu seiner Großtante auffrischen.
29:52Er hätte gehört, dass ich geerbt habe.
29:54Haben Sie geerbt?
29:55Anscheinend?
29:57Ja.
29:59Tatsächlich kam heute Morgen ein Schreiben von einem Rechtsanwalt.
30:03Ein Violin-Virtuse, der kürzlich in New York gestorben ist,
30:08hat Frau Oshaupt Geld vermacht.
30:10100.000 Dollar.
30:11Ja, ich war selbst sehr überrascht.
30:13Aber auch erfreut.
30:15Darf man fragen, warum Sie in diesem Testament bedacht worden sind?
30:18Das ist eine ganz alte Geschichte.
30:20Sie liegt mehr als 40 Jahre zurück.
30:22Ich hatte selbst Mühe, mich daran zu erinnern.
30:24Frau Oshaupt liebt Musik.
30:27Ja.
30:28Bitte, lassen Sie es mich sagen, mein Lieber.
30:30Ja?
30:32Sie hat vor eben 40 Jahren einen Musikstudenten unterstützt,
30:37ihm das Studium bezahlt,
30:38weil sie an sein Talent geglaubt hat.
30:41Er hatte Erfolg.
30:43Das ist doch Dank genug.
30:44Ja, aber das Geld nehmen wir natürlich nicht.
30:46Da haben Sie doch keine Zweifel, meine Liebe.
30:49Ach Gott, Geld. Was ist denn Geld?
30:52Wir nehmen das Geld, weil wir es gebrauchen können.
30:55Wenn es sich um Geld handelt, sind doch alle Emotionen ganz unangenehm.
30:59War schon gut, meine Liebe.
31:04Tja, weswegen wir nun hier sind.
31:07Ihr Großneffe herstanz ist tot.
31:09Was?
31:10Wie?
31:12Tod?
31:12Tod?
31:14Der Mann, der mich gestern Morgen besuchte?
31:16Ja.
31:17Er ist überfahren worden für ein Weinlokal in der Innenstadt.
31:22Ach.
31:25Tod?
31:26Ja.
31:27Er war sofort tot.
31:32Sonderbar.
31:35Nach 20 Jahren höre ich von einem Verwandten und verliere ihn.
31:38Einen Tag später.
31:44Das ist schmerzlich.
31:45Ich bin so froh, wieder hier zu sein.
31:53Bist du's?
31:54Darf ich überhaupt noch du sagen?
31:55Aber ja, aber natürlich.
31:57Du hast dich sehr verändert in den drei Jahren.
31:59Du bist erwachsen geworden.
32:00Ich hoffe, ich habe keinen Grund, dass es dich noch irgendwas ändert.
32:03Ich soll's nur noch freuen.
32:05Wie ist denn, bitte?
32:06Ich bin's mit Annabelle.
32:08Annabelle?
32:09Jetzt schon?
32:11Ach, was?
32:12Das ist nicht günstig jetzt.
32:14Wir haben hier hübsch Besuch von...
32:17Wem, bitte?
32:18Was hat sie?
32:19Ich weiß es nicht.
32:21Vielleicht sollten wir lieber durch den Hintereingang.
32:23Bitte komm schnell herein.
32:24Margarete, wer ist denn da?
32:37Ja, danke, so übrig und für die Störung zu entschuldigen.
32:40Aber ich bitte Sie.
32:42Ich bedauere, dass ich nicht mithelfen konnte, diesen unglücklichen Vorfall aufzuklären.
32:48Dieser Verwandte, um es noch einmal zu betonen, war ein entfernter Verwandter,
32:54dass ich nicht einmal, ich bitte Sie, es mir nachzusehen,
32:59genügend Mitgefühl empfinde.
33:02Sehr schlimm.
33:04Nein.
33:05Oh, du aus, ich...
33:08Ich hatte eine junge Dame, die aber nun wohl die Hand küssen muss.
33:13Ach, was?
33:15Für mich ist sie, was sie war, ein Kind.
33:17Unser Kind.
33:18Und deshalb küss ich sie auch.
33:19Es wird doch niemand etwas dagegen passen.
33:21Ich bin weg von dir.
33:22Nimm die Koffer und geh rauf.
33:23Polizei?
33:24Ja.
33:25Was habt ihr Ihnen denn gesehen?
33:28Unser Nacht, das kommt schon mal vor.
33:29Ich stehe Sie an.
33:31Entschuldigung.
33:32Das ist Frau Lernschönerer.
33:34Sie ist die Enkelin einer früheren Bewohnung dieses Hauses.
33:38Guten Tag.
33:39Grüß Gott.
33:40Guten Tag, das ist der Herr.
33:41Ja, grüß dich.
33:42Herzlich, herzlich willkommen.
33:44Nun geht bitte hinauf, nicht?
33:45Margarete, zeigst du dir das Zimmer?
33:47Das ist das Zimmer, das du kennst.
33:48Dein Zimmer.
33:49Verzeihen Sie.
33:50Ja, bitte.
33:55Davon fragen, wer Sie sind.
33:57Das ist mein Neffe, Herr Ullmann.
33:59Er ist Maler, Kunstmaler.
34:01Er hilft uns manchmal, wenn wir jemanden brauchen.
34:03Ja, das ist richtig.
34:05Ich habe Fräulein Schönerer vom Bahnhof abgeholt.
34:07Sie kommt aus Hamburg, sie hat dort...
34:09Aber das ist doch jetzt nicht wichtig.
34:11Geht bitte mit dem Kocher nach oben.
34:13Ich danke herzlich willkommen.
34:14Mein Liebes.
34:33Guten Tag.
34:35Sie sehen so gut aus wie immer.
34:36Ach.
34:39Aber ich vermisse jemanden.
34:42Wo ist denn Frau Oshaupt?
34:44Ja.
34:55Woran denkst du?
35:02Ich kann mir nicht helfen an Frau Oshaupt.
35:05Eine attraktive Frau.
35:07Ja, das ist sie.
35:09Die muss ja früher mein Bild hübsch gewesen sein.
35:11Sieht mir ja heute noch an.
35:12Ja.
35:14Weißt du, ich hatte den Eindruck, als...
35:16Als spiele sie uns die ganze Zeit irgendetwas vor.
35:22Ja, ja, ja.
35:23Es war sowas wie die große Szene für sie.
35:27Und sie hat das ehrlich genossen.
35:28Ja, da ist was dran.
35:33Die ganze Zeit sehe ich sie vor mir.
35:34Irgendetwas an dieser Frau ist bemerkenswert.
35:42Die ganze Art, wie sie spricht, ich kann es nicht erklären.
35:46Vielleicht haben das ältere Leute so an sich.
35:51Entweder sind sie wieder fast kindlich oder weise.
35:55Überlegen.
35:56Überlegen.
35:59Ja.
36:00Jedenfalls tat sie so wie...
36:02wie jemand, der immer ein bisschen mehr weiß als man selber.
36:07Gehen wir ein Bier trinken?
36:09Ja, meinst du wirklich nur ein Bier?
36:10Haben Sie gesagt, weswegen Sie da sind?
36:13Nein, das haben Sie nicht.
36:15Lassen Sie nur, ich bitte Ihnen schon zuerst.
36:17Drei Gewürzeln.
36:18Ja.
36:19Sieht besonders, er freut Sie denn nicht aus?
36:24Besten Dein.
36:27Na, haben Sie von Ihrem Schock erholt?
36:29Einigermaßen.
36:30Zuerst hatten wir Bedenken, dass der Besuch hier nachlässt.
36:33Na ja, Todesfall direkt vorm Lokal.
36:35Ja, machen Sie mal keine Sorgen.
36:36Tote werden schnell vergessen.
36:38Anfangs hatten wir große Schwierigkeiten.
36:40Aber inzwischen ist es langsam besser.
36:43Jetzt haben Sie sicher ein paar Stammkunden.
36:45Ja.
36:47Na ja, natürlich.
36:48Na ja, Stammkunden sind ja nochmal das Lokal eines Lokals.
36:53Der junge Mann, der da gerade reingekommen ist,
36:55ist auch ein Stammkunde von Ihnen.
36:59Wie?
37:00Ja, also, ja, er kommt.
37:04Er kommt, öfter.
37:06Würden Sie den Herrn an unseren Tisch bitten?
37:09Ja, wenn Sie wollen, wie Sie meinen.
37:20Das ist doch interessant, was?
37:22Ja, der muss aber hier ein guter Stammkunde sein.
37:25Jetzt erkenne ich Sie.
37:31Sie sind die beiden Polizeibeamten, die heute Mittag bei meinen Tanten sind.
37:34Ja, das ist richtig.
37:35Wollen Sie im Moment Platz nehmen?
37:37Ja, ich habe zwar nicht viel Zeit, aber einen Moment setze ich mich ganz gern.
37:41Ist das Ihr Stammlokal?
37:42Ja.
37:42Stammlokal ist zu viel gesagt.
37:45Ich bin öfter hier, sagen wir mal so.
37:47Ich wohne hier ganz allein.
37:49Ach, Sie wohnen nicht draußen bei Ihren Tanten?
37:51Nein, nein.
37:52Und, wenn wir mit's willen.
37:53Warum, wenn wir mit's willen?
37:54Du bist ja hübsch da draußen.
37:56Ja, ja, schon.
37:57Aber es gibt eine Menge alter Leute, die alle irgendwo...
38:00Ja, wieso, was meinen Sie?
38:02Na ja, wir etwas sonderbar sind.
38:04Was heißt sonderbar?
38:06Ja, nicht ganz normal.
38:09Sie kennen Frau Oßhaut?
38:11Frau Oßhaut?
38:12Ja.
38:13Ja, natürlich kenne ich Sie.
38:15Eine ganz reizende alte Dame.
38:18In Sirian Neffen, Ihren Großneffen anstands.
38:21Nie gesehen.
38:22Aber gehört haben Sie von ihm?
38:24Ja.
38:25Ja, natürlich habe ich von ihm gehört.
38:29Ich weiß auch, dass er gestern Abend hier überfahren wurde.
38:35Hatten Sie sich mit Stanz hier verabredet?
38:41Wie kommen Sie denn darauf?
38:44Das will ich Ihnen sagen.
38:46Stanz versuchte, seine Tante zu sprechen.
38:49Da trifft sie nicht an.
38:51Und dann wissen wir, dass er hier sich mit irgendjemandem verabredet hat.
38:54Mit einem Mann, wahrscheinlich in einer Sache, die seine Tante betrifft.
38:57Und die Erbschaft.
38:58Dass Frau Oßhaut geerbt hat, davon haben Sie doch gewinnt.
39:02Tja, ja, natürlich habe ich davon gewinnt.
39:04Ich freue mich für die alte Dame.
39:06Ja, warum schmunzeln Sie da?
39:07Na, in dem Alter noch eine Erbschaft.
39:09Viel wird sie damit nicht mehr anfangen können.
39:12Viel bestimmt nicht.
39:14Also, wir nehmen an, dass Stanz in Verbindung mit dieser Erbschaft,
39:19die eine Verabredung hatte.
39:20Mit einem Mann wohlgemerkt.
39:21Und der einzige Mann weit und breit, den ich mit Stanz in Verbindung bringen könnte,
39:25das sind Sie.
39:26Ich?
39:26Ja, Sie.
39:27Ist doch Ihr Stammlokal, nicht?
39:28Ja.
39:30Deshalb meine Frage.
39:31Hatten Sie sich mit Stanz hier verabredet?
39:36Na?
39:38Nein, ich...
39:39Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich den Mann nie kennengelernt habe.
39:43Ja, natürlich nicht.
39:44Sie haben sich hier mit ihm verabredet, weil Sie ihn kennenlernen wollten.
39:48Sie gehen ja ganz schön auf mich los.
39:50Was für einen Wagner haben Sie?
39:52Fahren Sie einen Golf?
39:53Nein, einen Audi.
39:55Sind wir hier eine Delle in der Stoßstange?
39:57Ja.
39:58Da bin ich in der Garage gegen die Wand gefahren.
40:01Gegen einen Werkzeugkasten.
40:02Das war vor einem Jahr.
40:10Wohl ergebnislos, was?
40:12Eine Aktion, die ins Leere ging, kann man das sagen?
40:15Schon in Ordnung.
40:16Gehen Sie nur wieder rein, Ihr Freund.
40:17Herr Stenger wartet auf Sie.
40:19Na, die Freunde, wie kommen Sie denn darauf?
40:20Der Mann ist nicht mein Freund.
40:22Ich möchte nur meinen Wein trinken.
40:23Ich sage ja, gehen Sie rein.
40:24Danke.
40:25Danke.
40:25Was ist der Wagen, was nicht?
40:32Nein.
40:33Aber ich bin sicher, dass er der Mann ist, der Sie mit Stanz verabreden wollte.
40:38Der hat weiß das, aber er sagt nichts.
40:42Frage, warum?
40:43Bitte kommen Sie herein.
40:50Sie sind schon wieder da.
40:52Was machen wir nur?
40:53Hast du gefragt, was Sie wollen?
40:55Natürlich habe ich Sie gefragt.
40:56Sie haben nicht geantwortet.
40:58Sie sagten nur, lassen Sie uns ein.
41:00Das hättest du nicht tun sollen.
41:02Mit welcher Begründung?
41:04Ich habe solche Angst.
41:06Dazu besteht überhaupt kein Grund.
41:08Du redest nicht.
41:10Bitte bleib hier im Zimmer, trink deinen bitteren Likör
41:13und überlass das Reden mir.
41:21Danke und Tag.
41:22Grüß Gott.
41:23Wer spielt denn hier so herrlich Violine?
41:32Das ist Annabelle.
41:33Das klingt ja ausgezeichnet.
41:35Nicht wahr?
41:37Sie ist Virtuosin.
41:39Sie gibt morgen Abend in München ein Konzert.
41:42Ja, das ist Ihr erstes, wirklich großes Konzert.
41:45Nach Ihrer Ausbildung auf dem Konservatorium in Hamburg.
41:48Ihre große Förderin ist Frau Ossert.
42:07Wieder Frau Ossert?
42:09Ja, Sie hat es seit Jahren Ihrer Lebensaufgaben betrachtet, junge Musiker zu fördern.
42:13So, jetzt auf Fräulein Schönerer.
42:15Ja.
42:15Also, meine Herren, was wollen Sie?
42:20Annabelle übt für Ihr Konzert und wir hören ihr zu.
42:24Ja, wir dürfen da nichts stören.
42:25Ja, das verstehe ich.
42:26Wir möchten uns gerne in Ihrer Garage umsehen.
42:28In unserer Garage?
42:29Ja, wir interessieren uns für Ihre Autos.
42:31Welche Autos Sie benutzen?
42:33Bitte bitte, Magalhães.
42:35Gib den Herrn den Garageschlüssel.
42:37Die Garage ist nicht abgeschlossen.
42:39Vielen Dank.
42:39Ja, was sagt man denn da?
43:09Was ist denn das für einer?
43:12Austro Daimler.
43:16So, das haben wir in den 20er Jahren gebaut.
43:20Das ist ja ein Traum von einem Auto.
43:23Wie kommt denn hierher?
43:24Initialen.
43:25R.O.
43:27Regina Oshaupt.
43:29Schon wieder.
43:31Die Dame spielt eine große Rolle.
43:32Mhm.
43:39Vielleicht gibt's noch eine andere Möglichkeit, einen Wagen unterzustellen.
43:50Das ist ja ein Auto, wenn wir hier nicht finden.
44:14Ganz schön abgesichert, der soll alten Schuppen, weißt?
44:20Ja.
44:27Kannst du was sehen?
44:29Ja.
44:30Die Hütte ist völlig leer.
44:31Was?
44:31Völlig leer?
44:33Da hängt ein Kruzifix an der Wand.
44:34Und sonst nichts?
44:35Nee, sonst nichts.
44:36Völlig leer.
44:37Die Sterne völlig leere Hütte ab.
44:39Die Sterne völlig leere Hütte ab.
45:09Haben Sie Ihre Nachforschungen beendet?
45:11Ja, besten Dank.
45:13Und äh, Donna Wetter, sie spielt wirklich ganz ausgezeichnet.
45:16Ja, nicht wahr?
45:18Sie sollten sich das Konzert morgen Abend anhören.
45:21Sag bloß, dass du Musik nicht gerne hast.
45:23Doch.
45:24Natürlich.
45:25Mich stört nur, dass man zwischendurch nicht mal aufstehen kann.
45:28Zu lange.
45:28So was dauert mir einfach zu lange.
45:34Was machen Sie denn hier?
45:37Ehrengäste.
45:39Tja, ja, natürlich.
45:43Warum auch nicht?
45:45Von wem haben Sie eigentlich die Karten?
45:48Doch nicht etwa von Frau Osser?
45:49Nein, von Ihrer Tante.
45:52Von meiner Tante Helene, natürlich.
45:55Haben Sie Verwandte?
45:57Ja, ich hab tatsächlich welche.
45:59Auch Tanten darunter, denen ich ganz richtig im Kopf hab?
46:01Verzeihung, nichts gegen alle Tanten dieser Welt, aber manche sind schon sehr anstrengend.
46:07Oh, Sie sind gekommen.
46:11Ja, aber natürlich.
46:12Das ist sehr gut, sehr gut.
46:14Die Polizei ist anwesend.
46:16Sie wird sich dadurch überzeugen können, wie richtig es ist, junge begabte Menschen zu fördern.
46:22Und darin auch unermüdlich zu sein.
46:23Das ist ein großer Augenblick für Sie, Frau Osseroth.
46:27Ja, das ist es.
46:28Ein Augenblick größter Befriedigung.
46:31Ist es gut besucht?
46:32Ja, wie geht es, Annabelle?
46:34Wie ist Ihre Stimmung?
46:35Ich weiß es nicht.
46:36Ja, aber das ist doch das Wichtigste, was uns alle interessiert.
46:39Bitte zeig uns unsere Plätze, ja.
46:41Ja, natürlich.
46:41Sie entschuldigen mich.
46:42Aber ja, natürlich.
46:43Hi.
46:43Unsere junge Künstlerin.
46:47Ah, ja, ich verstehe.
46:48Ja, es ist noch etwas Zeit.
46:56Ja, bitte.
46:59Guten Abend.
47:00Guten Abend.
47:01Ich weiß nicht, ob Sie sich noch daran erinnern, aber wir haben uns vorgestern gesehen im Haus Abendfrieden, als Sie ankamen.
47:07Ja, ich erinnere mich. Bitte nehmen Sie doch Platz.
47:10Danke.
47:10Tja, wir haben zwei Ehrenkarten bekommen und ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir uns sehr auf den heutigen Abend freuen.
47:18Sie freuen sich, aber ich bin sehr nervös.
47:21Ach, Sie brauchen doch nicht nervös zu sein. Ich habe Sie gestern Mittag gehört.
47:25Gestern Mittag?
47:26Ja, wir waren draußen und ich habe Sie zufällig spielen hören, also so wie Sie spielen, brauchen Sie bestimmt keine Angst zu haben.
47:32Ich habe Sie, aber ich muss Sie wahrscheinlich auch haben.
47:36Verzeihen Sie, welche Beziehung haben Sie eigentlich zum Haus Abendfrieden?
47:44Ja, ich bin durch Herrn Stanz, bin ich mit dem Haus Abendfrieden bekannt geworden.
47:50Herr Stanz?
47:52Ja, ich habe diesen Namen mal gehört.
47:55Frau Oshaupt hat ihn mal erwähnt.
47:57Es ist ein entfernter Verwandter von ihr.
47:59Sie kennen Frau Oshaupt?
48:01Ja.
48:01Ich verdanke ihr sehr viel. Schade, dass sie nicht da sein kann heute.
48:06Ja, aber sie ist doch da.
48:07Frau Oshaupt? Aber sie ist doch krank. Sie ist doch gar nicht in München.
48:12Aber ich habe sie eben gesehen.
48:13Was?
48:25So, Frau Oshaupt ist nicht dabei.
48:27Ja, aber die Damen neben den beiden Schwestern.
48:31Das ist Frau Balotti, eine ehemalige Schauspielerin.
48:33Ich habe sie in München.
48:39Ich habe sie nicht in München.
48:41Sie ist doch da.
48:42Nein, ich habe sie nicht in München.
48:43Ich habe sie nicht in München.
48:57Was ist mit Frau Aushaupt?
49:10Die ist krank und gar nicht in München.
49:12Na und unsere Frau Aushaupt?
49:14Das ist eine ehemalige Schauspielerin.
49:15Die uns was vorgespielt hat?
49:16Ja, und die anderen haben das alles gewusst.
49:25Also, Moment mal.
49:27Das Mädchen sagt im Doderer Haus.
49:31Ja, sie ist dort untergebracht.
49:32Sie weiß auch nicht, wo es ist.
49:34Doderer Haus.
49:37Wie heißt Tod auf Bayerisch?
49:40Tod?
49:43Doderer.
49:46Doderer Haus.
49:49Totenhaus.
49:53Das Kruzifix.
49:57Das Kruzifix.
50:22Wie kommen Sie dazu, das Konzert auf diese Weise zu stören?
50:44Was wollen Sie denn?
50:45Kommen Sie bitte mit.
50:47Mitkommen? Wohin denn?
50:48Kommen Sie, bitte.
50:52Kommen Sie, bitte.
51:22Kommen Sie, bitte.
51:52Kommen Sie, bitte.
52:22Mit Ihrem Geld.
52:25Sie bekam eine hohe Pension.
52:27Sie konnte sich diese Unterstützung schon leisten mit dieser Pension.
52:31Sie hat schon immer ein schwaches Herz gehabt.
52:34Sie bekam einen Infarkt.
52:35Sie hinderte uns daran, zum Arzt zu gehen.
52:38Sie sagte, es geht zu Ende, ich weiß es, ich fühle es, es holt keinen Arzt.
52:43Ja, das hat sie gesagt.
52:45Und dann machte sie uns einen Vorschlag.
52:50Wenn ich sterbe, wenn ich sterbe, dann meldet mein Tod nicht.
52:55Und ihr wisst es, ihr wisst es.
52:58Und niemand sonst, und sonst niemand wird sich auch dafür interessieren, denn ich stehe ja allein, völlig allein.
53:04Aber ich bekomme auf diese Weise meine Pension weiter, ihr bekommt sie, nein, Annabelle bekommt sie.
53:14Ich kann fertig studieren, denn an dieses Talent glaube ich.
53:18Ich habe mich auch nie geirrt.
53:20Sie ist gestorben und wir haben es nicht gemeldet.
53:27Wir haben sie begraben.
53:30Wie?
53:31Wir alle gemeinsam, feierlich, mit allen Ehren.
53:39Und wir haben die Pension weiter empfangen, Annabelles Studium bezahlt und wir haben ihren letzten Willen erfüllt.
53:49Ihr Vermächtnis.
53:51Sie haben damit kein Vermächtnis erfüllt, Sie haben die Gesetze übertreten.
53:57Wann starb Frau Ossert?
54:00Vor über einem Jahr.
54:01Das klingt alles gut.
54:04Ja.
54:06Bis die Erbschaft kam und ein Herr Stanz sich meldete, da gerieten wir ernstlich in Schwierigkeiten.
54:16So, und jetzt kommt Ihre Geschichte, nehme ich an.
54:19Ja.
54:20Ja, das ist richtig.
54:21Jetzt beginnt meine.
54:24Sie werden mir das vielleicht nicht glauben, aber ich hatte keine Ahnung.
54:28Das, was Sie da jetzt hörten, das habe ich vor drei Tagen erfahren.
54:32Zum ersten Mal erfahren.
54:33Ich war völlig fassungslos.
54:39Ich sah auch überhaupt keinen Ausweg.
54:42Ich wollte ja niemanden reinreißen.
54:45Meine Tanten, die alten Leute.
54:46Ja gut, und da, da habe ich mich dann mit Stanz verabredet.
54:52Ich wollte ihn überreden.
54:54Ich wollte ihm die Wahrheit sagen und hoffte, dass er den Mund halten würde.
54:57Schließlich hätte er das ja alles sowieso gehabt.
54:59Sie hatten sich mit Stanz verabredet.
55:03Sieben Uhr abends.
55:04Wissen Sie, ich habe eigentlich alles falsch gemacht.
55:08Aber es ist manchmal verflucht schwer, einen Fehler zu vermeiden.
55:13Besonders, wenn man in eine solche, solche Zwickmühle gerät.
55:17Gut, ich bin dann zu dem Lokal hingefangen.
55:21Und da sehe ich jemanden in sein Auto steigen.
55:22Ich dachte nur, fabelhaft, der fährt weg.
55:25Das ist ein Parkplatz.
55:26Der Wagen muss nicht hoher machen.
55:28Das ist schnell für mich.
55:30Mensch, pass doch auf!
55:38Da wusste ich auch nicht, dass es Stanz war.
55:40Der Mann, mit dem ich mich verabredet hatte.
55:41Und der nun tot auf der Straße lag.
55:47Und jetzt kommt der Fehler, den ich gemacht habe.
55:52Ich habe gesehen, wer Stanz überfahren hat.
55:57Wer war es?
56:01Die Wirtin des Lokals.
56:03Frau Stenger war es.
56:05Sie saß am Steuer.
56:06Frau Stenger hatte Streit gehabt mit ihrem Mann.
56:08War aufgeregt.
56:10Hatte sich in den Wagen gesetzt und war losgefahren.
56:13Und hat dann wie in Panik reagiert, als sie gemerkt hat, was passiert war.
56:20Ich bin dann zu Stenger und habe ihm gesagt, deine Frau, Beate, war es.
56:27Ich habe sie erkannt.
56:29Aber er bat mich, nichts zu sagen.
56:35Er flehte mich an.
56:38Ja, da war ich in der Klemme.
56:40Was soll ich denn tun?
56:48Ja.
56:50So war es.
56:51So war es.
57:21Amen.
57:51Amen.
58:21Amen.
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