- 6/14/2025
Derrick macht Urlaub in Oberbayern, doch die Erholung wird jäh unterbrochen, als ein neuer Bekannter, Albert Grosser, in Schwierigkeiten gerät.
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00:00Untertitelung. BR 2018
00:30Untertitelung. BR 2018
01:00Ich habe die Zeit vergessen. Ich sah die Gondel kommen und dachte, kriegst du sie noch?
01:03Ja, und im letzten Moment...
01:04Haben sie sie gekriegt?
01:05Ja.
01:07Oje.
01:18Sind Sie auch zur Kur hier?
01:20Nein, nein, nein. Nur ein paar Tage Urlaub. Ich habe mir die Dachenflieger angesagt.
01:24Ah ja. Ich bin schon sechs Wochen hier in Kur. Mir gefällt es. Ich könnte mich daran gewöhnen, an das Leben ohne Arbeit. So morgens aufstehen, überlegen, was machst du heute?
01:33Beneidenswert.
01:34Ja, das kann man wohl sagen. Ich beneide mich selber.
01:36Ja. Gehen Sie auch rüber nach Visay?
01:41Ja, das hatte ich vorher.
01:43Ja, ich auch. Ich will mir das Kurkonzert anhören. Gutes Orchester da. Haben Sie schon gehört?
01:47Nee, nee. Ich bin gestern erst gekommen.
01:49Das dürfen Sie nicht versäumen.
01:51Wissen Sie, ich habe mir früher nicht viel gemacht aus diesen Freiluftkonzerten. Kurkonzert. Geschüttelt hat mich.
01:56Und jetzt sitze ich selber da und ich genieße. Strecke die Beine weg und freue mich.
02:01Kann man nur gratulieren, was?
02:06Ja, das können Sie. Ich bin in einer gewissen Beziehung ein Glückspilz.
02:17Wiedersehen.
02:17Wiedersehen.
02:19Sehr gut.
02:21Wie immer geht, du hast ja, oder?
02:22Ja, auch.
02:24Wiedersehen.
02:24Bei der Kriminalpolizei sind Sie?
02:26Sie haben mich nach meinem Beruf gefragt. Kein Grund zu erschrecken.
02:29Ich schrecke mich. Nein, nein, ich finde es sehr interessant.
02:32Kommen Sie, wir setzen noch raus, wie die Talbondel abfährt.
02:34Ja, gern.
02:36Was ist denn so interessant daran?
02:38Na, der Beruf. Ich habe noch nie einen Polizeibeamten kennengelernt.
02:42Privat, meine ich. Dienstlich schon.
02:45Oh wei, oh wei, oh wei, oh wei. Wollen wir nicht darüber reden.
02:48Ich bin ein berüchtigter Schnellfahrer.
02:51Gelb reizt mich. Das Gelb an der Ampel.
02:52Ja, ja, ich verstehe schon.
02:54Was machen Sie denn bei der Polizei?
02:58Sind Sie vielleicht bei der Mordkommission?
03:01Nein.
03:08Tatsächlich, da läuft es einem ja kalt über den Rücken.
03:12Aber wieso denn? Das ist ein Beruf wie jeder andere auch.
03:15Bei der Mordkommission.
03:16Na, Sie werden was erzählen können.
03:18Und die Arbeit geht Ihnen nicht aus, was?
03:20Soll ich Ihnen sagen, woher das kommt?
03:23Mord wird fast alltäglich.
03:27Mein Eindruck, dass nämlich Mord immer mehr seinen Schrecken verliert.
03:32Könnte man das so sagen?
03:33Nein, das kann man ganz sicher nicht so sagen.
03:37Sind Sie davon überzeugt?
03:39Ja.
03:39Meine Meinung ist, dass die Geschichte, Zeitgeschichte meine ich, unsere jüngste Geschichte, uns an Mord gewöhnt hat.
03:52So sehr gewöhnt hat, dass Mord einem als etwas, entschuldigen Sie den Ausdruck, als etwas ganz Normales vorkommt.
04:04Sehen Sie das nicht ein bisschen ähnlich?
04:05Nein, ganz und gar nicht.
04:08Mord bleibt nun mal das Schlimmste aller Verbrechen.
04:12Bleibt es, meinen Sie?
04:14Ja, meine ich.
04:15Da stimme ich Ihnen voll zu.
04:16Ja.
04:17Bitte einsteigen Sie ab, gerade in die Talstation.
04:20Ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät zum Kurkonzert.
04:22Kommen Sie mit, Sie werden es nicht bereuen.
04:24Kommen Sie mit, Sie werden es nicht bereuen.
04:54Kommen Sie, kommen Sie doch.
04:56Leichte Klammernerie von Suquet.
04:58Den hat Sie beim Programm D und den Meierwehr.
05:00Meierwehr.
05:01Ja, nehmen Sie doch schon Platz.
05:03Ja.
05:03Ich warte noch.
05:05Ich bin verabredet mit einem jungen Mädchen, die kommt aus Schottach rüber.
05:09Die ist dort auf der Haushaltsschule.
05:10Steht es Ihnen gleich vor.
05:11Das Herz wird Ihnen aufgehen.
05:13In Ordnung.
05:13In Ordnung.
05:24Da habe ich vorstellend, Herr Beric, wir haben uns heute Vormittag kennengelernt.
05:47Fräulein Voss, Gabriele Voss, das Mädchen aus Rotter.
05:50Aus der Haushaltsschule.
05:52Richtig.
05:52Guten Tag.
05:53Grüß Gott.
05:54Herr Beric hat einen sehr interessanten Beruf.
05:56Er ist bei der Münchner Mordkommission.
05:59Schwärmen Sie auch für Kurkonzerte?
06:00Ich weiß es noch nicht.
06:01Das ist eine Premiere für mich.
06:03Sie macht sich nichts draus.
06:05Sie geht nur meinetwegen mit, was ich ganz lieb finde.
06:07Was gefällt Ihnen nicht daran?
06:09Ach, das ist doch nur was für ältere Leute.
06:11Ach, du warst.
06:12Die sehe ich gar nicht.
06:12Sie hat nicht das Gefühl, das ich habe.
06:16Eine wegstrecken.
06:18Das Gefühl, mir kann keiner mehr.
06:21Ich habe es geschafft.
06:21Und nun fiedelt mir mal was vor.
06:28Kommen Sie nachher noch mit auf ein Glas?
06:30Nein, ich will noch rüber nach Kreuz.
06:31Ach, was Kreuz, das läuft ja nicht davon.
06:34Geben Sie ihn Stoßen, kommen Sie mit.
06:36Herr Beric, Ihr Beruf interessiert mich sehr.
06:41Ich bin ganz scharf darauf, was von Ihnen zu hören.
06:43Du hörst doch, er hat was vor.
06:45Und ich sage, dass es schade ist.
06:47Wo wohnen Sie denn?
06:48Hotel Alpenrose?
06:49Nein, im Tannenholz.
06:51Tannenholz?
06:51Ah ja, vielleicht sehen wir uns da mal.
06:54Ich bin wirklich sehr interessiert.
06:58Mordkommission.
06:59Das Wort hat ein richtiges Echo hervorgerufen.
07:07Hier.
07:07Es geht nichts mehr, bitte.
07:16Nichts geht mehr, bitte.
07:17Alle drei.
07:17Nein, nein.
07:18Nein, nein.
07:19Nein, nein.
07:20Nein, nein.
07:20Nein, nein.
07:21Nein, nein.
07:21Nein, nein.
07:22Nein, nein.
07:22Nein, nein.
07:22Nein, nein.
07:22Nein, nein.
07:22Nein, nein.
07:23Nein, nein.
07:23Nein, nein.
07:27Namen Herr Grosser.
07:29Oh, guten Namen, Herr Derrick.
07:31Das ist eine Überraschung.
07:32Sie gehen auch ins Casino?
07:33Na, der kleine Beamte beguckt sich die große Welt.
07:36Gaby, schau mal, wer da ist.
07:40Hallo.
07:41Hallo.
07:41Guten Abend.
07:42Ich hoffe, Sie haben Glück.
07:44Pssst, wir dürfen uns nicht beschreiten, aber im Moment schon.
07:46Ach, im Moment den ganzen Abend gewinnt sie schon, ich verliere.
07:50Oh.
07:51Ja.
07:52Wollen Sie vielleicht meinen Platz?
07:53Nein, nein, nein.
07:54Um Gottes willen an.
07:55Dann haben Sie vielleicht jetzt Zeit und nehmen einen Trink mit dir?
07:57Ja, sehr gerne.
07:57Ich hätte Sie besucht, vielleicht morgen schon.
08:04Sie sind eine aufregende Bekanntschaft für mich.
08:06Was nehmen Sie, ein Scotch?
08:08Mit Soda, ja.
08:09Zwei Scotch mit Soda.
08:11Wie finden Sie sie?
08:12Hm?
08:13Ja.
08:13Oh, nett, sehr nett.
08:15Nett ist doch kein Ausdruck.
08:18Entschuldigen Sie, wenn ich das sage, ich finde das Mädchen faszinierend.
08:21Na ja.
08:21Ja, Prost.
08:24Auf Ihr Wohl.
08:31Wann, äh, wo haben Sie Sie kennengelernt?
08:35In einem Lokal, vor drei Wochen.
08:38Sie saß da zusammen mit anderen Mädchen.
08:40Alle aus der Haushaltsschule.
08:41Sie fiel mir sofort auf.
08:43Und ich dachte, das wär's.
08:46So ein Mädchen müsste man haben.
08:48Wie alt schätzen Sie sie?
08:49Zwei, dreiundzwanzig.
08:51Richtig, dreiundzwanzig.
08:54Ja, und ich bin vierundvierzig.
08:57Und?
08:58Ja, das dachte ich auch.
08:59Warum nicht?
09:00Wissen Sie, mir hat es im Leben oft an Mut gefehlt.
09:03Vortreten, mich hervortun, das war nicht meine Sache.
09:07Ich hätte mir nie etwas zugetraut.
09:10Aber dann habe ich mir plötzlich ein Herz gefasst.
09:13Ich bin hin und habe Sie angesprochen.
09:15Ich habe es riskiert und ich bin froh darüber.
09:17Ja, seitdem bin ich ein anderer Mensch geworden.
09:21Und habe auch eine andere Position eingenommen.
09:24Zu Recht oder Unrecht.
09:26Na, das müssen Sie mir erklären.
09:28Ah, jetzt wird der Polizist in Ehen wach.
09:30Nein, nein, nein, keine Angst.
09:32Ich meine nur, ein Mann in meinem Alter und ein so junges Mädchen.
09:37Ist das richtig?
09:38Nicht richtig?
09:39So gesehen kam ich darauf, dass richtig oder nicht richtig möglicherweise keine festen Größen sind.
09:48Dass es Rechtfertigungen gibt, von denen wir keine Ahnung haben.
09:54Oder wie geht es bei Ihnen, bei der Mordkommission?
09:58Ist das alles völlig unproblematisch?
10:00Sehen Sie, das möchte ich gerne wissen.
10:03Was möchten Sie gerne wissen?
10:05Hassen Sie Mörder?
10:10Albert?
10:12Du stell dir vor, ich habe alles verspielt.
10:14Ich habe einfach zu viel riskiert.
10:16Ach was?
10:17Spielen heißt riskieren.
10:19Ob man gewinnt oder verliert.
10:20Hier mein Lichter, alles für dich.
10:22Warte.
10:23Ich liebe dieses Mädchen.
10:35Sie fragten mich, ob ich Mörder hasse.
10:39Vergessen Sie es.
10:40Es ist unwichtig.
10:45Ja, ich komme doch schon.
10:49Hotel Tannenholz, Rezeption.
10:51Was ist los?
10:54Ja, reden Sie doch deutlicher.
10:57Ja, ich kann Sie doch beim besten Willen nicht verstehen.
10:59Ja, hören Sie doch.
11:03Ja, jetzt habe ich Sie verstanden.
11:06Ja, da kommt er gerade.
11:07Einen Moment einmal.
11:09Herr Derrick, ein Telefongespräch für Sie, weil Sie entweder krankert oder einen Betrug.
11:15Derrick?
11:18Hallo.
11:18Wer ist denn da?
11:23Gross.
11:24Grosser.
11:24Herr Grosser?
11:26Was ist denn passiert?
11:29Hallo?
11:31Hallo, Herr Grosser, was ist denn mit Ihnen?
11:36Er meldet sich nicht mehr.
11:38Ja, vielleicht ist die Leitung...
11:39Nein, nein, nein, die Verbindung besteht.
11:40Wir antworten nicht mehr.
11:41Hallo, Herr Grosser.
11:42Da muss was passiert sein.
11:49Ja, soll ich die Polizei...
11:50Ich weiß ja nicht mal, wo er wohnt.
11:53Sagen Sie, gibt es hier eine Fachschule?
11:54Haushaltsschule oder sowas?
11:56Ja.
11:56Na, wo finde ich die?
11:56Können Sie mir das beschreiben?
11:57Ja, wenn Sie jetzt rausgehen, gleich links.
11:59Nein, nein, rechts.
12:00Und dann geht es geradeaus und dann kommt der Dings, äh, äh, Eck.
12:04Und dann, äh...
12:05Hab noch ein Eck.
12:06Und, und...
12:06Ich finde es schon.
12:07Oh, Sir.
12:37Was soll denn diese Klingelei?
12:49Sie wecken ja das ganze Haus auf.
12:51Passo, ruhig!
12:52Entschuldigen Sie bitte, ich weiß, dass es sehr spät ist.
12:54Hier ist mein Ausweis.
12:55Kann ich bitte Fräulein Gabriele Voss sprechen?
12:58Kriminalpolizei?
12:59Ja, die ist nicht da, die ist nach Wisssee gefahren.
13:01Ich bin nicht dienstlich hier, ich wollte mich nur ausweisen.
13:03Ich müsste dringend von Voss sprechen.
13:05Ja, aber ich sagte Ihnen doch, dass Sie...
13:11Das könnte sie sein.
13:19Hallo, Herr Darek.
13:20Was gibt's denn?
13:22Herr Grosser hat mich gerade angerufen.
13:24Er war kaum zu verstehen.
13:25Dann wurde das Gespräch unterbrochen, er antwortete nicht mehr.
13:28Aber ich war doch...
13:28Ich komme doch gerade von ihm.
13:31Kommen Sie.
13:31Ja.
13:32Sie wissen doch, in welchem Hotel er ist.
13:33Ja, oben in der Pension Reute, am Berg.
13:35Es muss irgendwas passiert sein.
13:36Ich verstehe das nicht.
13:37Ich war doch vollkommen in Ordnung.
13:38Kommen Sie, steigen Sie ein.
13:39Ich fahre nochmal schnell weg.
13:41Ich bitte nochmal um Entschuldigung.
13:42Das war's.
13:43UNTERTITELUNG
14:13Was ist hier denn los?
14:17Kommen Sie.
14:19Guten Abend.
14:21Guten Abend.
14:22Trepo München?
14:23Ja, was ist passiert?
14:24Ein Mann ist erschossen worden, als er die Fenster zumachen wollte.
14:28Schon jemand da?
14:30Ja, der Arzt und ein Kollege von mir. Sie sind oben.
14:32Kann ich mal rein?
14:33Ja, natürlich, aber...
14:34Sie gehören zu mir.
14:35Erschossen worden. Albert Grosser.
14:44Warten Sie hier, nehmen Sie Platz.
14:46Ich kann Ihnen im Moment wirklich nicht mehr sagen.
14:48Wo ist das Zimmer, bitte?
14:49Im ersten Stock.
14:50Danke.
14:51Bitte, meine Herrschaften, gehen Sie doch vorläufig auf Ihr Zimmer.
14:53Er hat eine Schusswunde auf der rechten Brustseite.
15:08Dass der Mann noch die Kraft gehabt hat, sich zum Telefon zu schleppen, ist ein Wunder.
15:12Ja.
15:12Ja.
15:23Wenn der Kollege aus Miesbach kommt, ich bin unten, ich warte auf ihn.
15:26Ja, ich sage Bescheid.
15:29Kann ich hier irgendwo warten?
15:30Bitte.
15:31Hier.
15:40Danke.
15:41Danke.
15:50Ist das?
15:51Ja.
15:53Wir haben uns vor dem Casino getrennt.
15:57Ich wurde mit meinem Wagen weg und Sie beide, Sie gingen sicher zu Fuß.
16:02Ja, es ist ja nicht weit von mir.
16:03Kingen Sie mit ihm hierher.
16:06Tja, sind natürlich mit reingegangen.
16:11Ja, zum Telefonieren.
16:15Er hat mir ein Taxi besorgt.
16:17Es kam drei Minuten später und...
16:20hat mich noch zum Wagen begleitet und winkte mir nach.
16:23Wie lange kennen Sie ihn denn?
16:26Ach, mein Gott, drei Wochen.
16:30Entschuldigen Sie bitte, aber das...
16:32das Kleid, das Sie da tragen, das...
16:35hat er bezahlt.
16:39Darf ich mal.
16:43Auch von ihm.
16:46Teuer.
16:46Ich war nicht dabei, als er ihn gekauft hat.
16:49Er passte nicht, er musste enger gemacht werden und wir sind dann zum Jubilier gegangen.
16:57Und der hat Albert ungeheuer respektvoll behandelt.
17:01Herr Gosse hat Sie geliebt.
17:04Ja, ich glaube.
17:05Sie wissen es nicht genau.
17:07Ach, mein, genau.
17:10Ja.
17:13Sie haben jedenfalls seit drei Wochen ein...
17:17ein victimes Verhältnis mit Herrn Gosse.
17:24Ja.
17:25Ja, dann müssten Sie einiges über ihn wissen.
17:29Wo er herkommt, was er tut, seine Verhältnisse, seine Ansichten, seine Familienumstände.
17:35Natürlich weiß ich einiges von ihm.
17:38Wer könnte ihn erschossen haben?
17:39Ach, mein Gott.
17:41In drei Wochen erfährt man zwar vieles, aber doch nicht alles.
17:43Hat er zu Ihnen mal über Schwierigkeiten gesprochen, die er hat?
17:50Geschäftlich, persönlich.
17:53Nein.
17:56Im Gegenteil, er macht einen ganz besonders glücklichen Eindruck.
17:59Das müssen Sie doch auch beurteilen können.
18:02Ja, das ist richtig.
18:06Guten Abend.
18:07Sehen Sie der Kollege Ersmenchen?
18:09Guten Abend, ja.
18:09Mein Name ist der Eick.
18:10Mirs.
18:11General, Außenstelle in Miesbach.
18:13Mein Kollege, vielen Dank.
18:14Ja, vielen Dank.
18:15Wie ich hörte, sind Sie so etwas wie Zeuge?
18:17Na, ich habe Herrn Gosse flüchtig gekannt.
18:21Die Dame ist...
18:23Befreundet mit Herrn Gosse.
18:25Ich habe Herrn Gosse heute Morgen zufällig kennengelernt und war dann heute Abend bis kurz vor seinem Tod mit ihm zusammen.
18:32So wie Fräulein Voss.
18:34Na, da können Sie uns ja was sagen.
18:38Oh, mein Haar könnte ich Ihnen sogar sagen, wer ihn erschossen hat.
18:43Gosse hat sich schwer verletzt, wie er war, noch ans Telefon geschleppt, um mich anzurufen.
18:47Entschuldigen Sie, warum gerade Sie?
18:50Er wusste, dass ich bei der Mordkommission bin.
18:53Was hast du gesagt?
18:55Nichts, was Rückschlüsse zulässt?
18:57Nichts mehr.
18:59Gerade noch seinen Namen und äh...
19:01Ächzen, stöhnen.
19:03Nichts mehr.
19:04Glauben Sie, dass er den Täter erkannt hat?
19:08Ja, das glaube ich.
19:10Ich bin sogar ziemlich sicher.
19:13Die Entfernung ist nicht sehr groß.
19:17Das Licht aus dem Fenster fällt direkt hier heraus.
19:20Also, Gosse muss ihn erkannt haben.
19:22Sagen Sie, was sind das für ein Mädchen?
19:28Das sind Urlaubsräume.
19:30Sie kennen den seit drei Wochen.
19:31Sie waren ziemlich oft zusammen.
19:34Wie sieht denn die aus?
19:35Ich meine, was hatten die an?
19:37Wir waren zusammen im Spielcasino.
19:40Ach so.
19:41Na, er mochte es, dass sie sich hübsch anzog.
19:43Gut, wir werden Sie gleich vernehmen.
19:49Besten Dank, Herr Kollege.
19:50Wenn wir irgendwelche Fragen haben, dann melden wir uns.
19:53Haben Sie was dagegen, wenn ich noch bleibe?
19:55Nein, wahrscheinlich werden wir sowieso zusammenarbeiten müssen.
19:59Der Tod ist aus München und der Täter möglicherweise auch.
20:11Tut Ihnen leid.
20:13Komisch.
20:18Jetzt bin ich eine Stunde lang verhört worden, aber das hat mich noch keiner gefragt.
20:24Ja, tut mir leid.
20:27Wissen Sie, ich habe so einen Mann noch nie kennengelernt.
20:31So ängstlich und dann...
20:33Und dann wieder genau das Gegenteil.
20:37Ich denke so oft daran, wie ich ihn kennenlernte.
20:40Erzählen Sie mal.
20:41Ich sah ihn schon eine ganze Weile.
20:46Er starrte mich an, er fixierte mich.
20:50Es fiel allen auf.
20:51Da hast du einen Verehrer, Gabi.
20:55Wie der dich ansieht, der frisst dich ja gar nicht.
20:58Da stand er plötzlich auf.
21:06Jetzt kommt er.
21:07Der hat was vor.
21:08Der sieht ill entschlossen aus.
21:09Jetzt geht er zum Angriff.
21:10Er konnte nicht sprechen, er brachte zuerst gar keinen Ton heraus.
21:19Verzeihen Sie, bitte.
21:21Entschuldigen Sie, dass ich...
21:25Dürfte ich Sie einen Augenblick sprechen?
21:30Mich?
21:31Ja, Sie.
21:33Nur einen Moment.
21:35Worüber wollen Sie mit mir sprechen?
21:37Ja, über...
21:40Nun...
21:42Über...
21:46Entschuldigen Sie.
21:49Verzeihen Sie.
21:50Ich wollte Sie nicht belästigen.
21:54Entschuldigung.
21:55Er lachte.
22:16Und da gefiel er mir plötzlich.
22:18In diesem Augenblick fühlte ich, was er für ein Mensch ist.
22:22Schwach, aber voller...
22:25Humor.
22:25Ne?
22:28Kommen Sie, ich bringe Sie jetzt nach Hause.
22:30Das war alles ein bisschen viel für Sie heute.
22:33Danke.
22:44Frau Berger?
22:45Ja?
22:46Hier ist Besuch für Sie.
22:48Danke.
22:54Guten Morgen, Frau Berger.
22:55Fräulein Voss ist nicht da, die ist nach München.
22:58Nach München?
22:59Ich bin selbst überrascht.
23:01Ja, weil es ist doch Schülerin hier, ist doch in der Ausbildung, nicht?
23:04Ja, für ein Jahr.
23:05Hat sie gesagt, was sie in München will?
23:07Nein, das hat sie nicht.
23:09Nein, das hat sie nicht.
23:09Sie hat sich ganz überraschend entschlossen?
23:11Gestern jedenfalls wusste ich noch nichts davon.
23:13Äh, Frau Berger, ich habe eine Frage an Sie.
23:18Sagen Sie, was für ein Mädchen ist sie eigentlich?
23:21Was wollen Sie wissen?
23:24Na, Art, Wesen, Charakter.
23:27Nun, sie ist intelligent, das ganz bestimmt.
23:30Sie weiß, was sie will, sie hat ihre bestimmten Vorstellungen.
23:33Sie ist kein, äh, sie ist kein Hierer-Typ.
23:36Kein Sucher-Örter.
23:38Ja, vor allen Dingen ist sie kein Rat zugekommen.
23:41Für eine Schule dieser Art bist du fast zu selbstständig.
23:44Ist das ein Nachteil?
23:45Es kann einer werden.
23:47Bitte.
23:47Danke.
23:51Sagen Sie, Gabriele ist doch nicht verwickelt in diesem Mordfall.
23:56Sie hat mir gestern Nacht noch erzählt, was passiert ist.
24:00Verwickelt?
24:00Äh, nein, nein.
24:02Sie wurde nur als Zeugin vernommen.
24:05Der Mann hat ihr wertvolle Geschenke gemacht.
24:07Ich weiß, es spricht ja nicht gegen sie, dass er sie angenommen hat.
24:10Er konnte es sich, äh, sicher leisten.
24:13Ich finde es trotzdem nicht richtig.
24:15Was?
24:16Dass er Geschenke gemacht hat?
24:19Dass sie sie annimmt.
24:22Na nun, ich dachte, Sie sind in Urlaub.
24:24Dachte ich auch.
24:27Ja?
24:28Ja, ist gut.
24:31Ja, sag einmal.
24:33Was willst du hören?
24:34Weißt du, wer eben angerufen hat?
24:36Nächste Mal.
24:36Ja.
24:37Und es wurde dein Name erwähnt, im Zusammenhang mit einem Mordfall.
24:40Ich war's nicht.
24:40Ich hab gesagt, Sie müssen sich irren.
24:42Herr Derrick macht gerade ein paar Tage Urlaub.
24:44Und wenn Sie dem jetzt mit einem Mordfall kommen, dann läuft er so schnell in seine Beine tragen.
24:48Jetzt bist du hier.
24:49Was ist denn los?
24:49Erkläre ich dir alles.
24:50Eins nach dem anderen.
24:51Ein Hauptkommissar Miers aus Miesbach will nicht sprechen.
24:53Kommt er her?
24:54Was heißt, jetzt kommt er her?
24:55Er ist schon unterwegs.
24:58Das sind die Vernehmungsprotokolle.
25:00Sie sagen nicht viel aus.
25:02Es gibt keinen Anlass anzunehmen, dass der Täter aus Wiesse stammt.
25:05Alles deutet vielmehr darauf hin, dass der Mord und sein Motiv im Privatleben des Toten zu suchen ist.
25:10Also, hier in München?
25:11Ja.
25:12Seine Adresse dabei?
25:13Ja, hier ist sie.
25:15Er ist unverheiratet.
25:16Als Beruf ist Kaufmann angegeben.
25:18So eine vage Bezeichnung, was für ein Kaufmann ist er?
25:20Angestellt, selbstständig?
25:22Angestellt.
25:22Das war schwer zu glauben.
25:24Im Spielcasino hat er mit Geld nur so um sich geworfen.
25:27Vielleicht hat er irgendwelche Unterschlagungen gemacht.
25:30Möglich.
25:30Manches, was er gesagt oder getan hat, bekommt im Nachhinein eine gewisse Bedeutung.
25:35Als ich ihm auf seine Frage zum Beispiel bestätigte, dass ich bei der Mordkommission bin,
25:39da starrte er mich ganz erschrocken an und sagte, da läuft es einem ja kalt über den Rücken.
25:45Muss nichts bedeuten.
25:47Ja, das muss nicht.
25:48Das kann aber.
25:49Sein Erschrecken jedenfalls war ganz ungewöhnlich.
25:52Vielleicht ist Erschrecken auch zu viel gesagt.
25:55Erstaunen wäre besser.
25:57Erstaunen?
25:58Ich finde, dass er gar keinen Grund hat.
26:00Nein, persönlichen Grund.
26:03Und dann sagte er Sachen wie, Mord wird fast alltäglich.
26:06Mein Eindruck ist, dass Mord immer mehr seinen Schrecken verliert, dass uns unsere jüngste Geschichte an Mord gewöhnt hat.
26:15So sehr gewöhnt hat, dass Mord einem fast schon als etwas Normales vorkommt.
26:20Als etwas Normales?
26:21Ja, als etwas Normales.
26:23Das hört sich allerdings merkwürdig an.
26:25Merkwürdig ist auch Folgendes. Mal sehen, ob ich das noch zusammenkriege.
26:30Dass richtig oder nicht richtig keine festen Größen sind.
26:41Und dass es Rechtfertigungen gibt, von denen wir keine Ahnung haben.
26:45Kann es sein, dass der eine Macke hatte?
26:47Ja, kann das Mögliche sein.
26:51Was hältst du denn davon?
26:53Jemand stellt dir ohne jede Vorwarnung ganz direkt die Frage, hassen Sie Mörder?
26:58Ich sehe da keinen Zusammenhang.
26:59Ich sage Ihnen auch nicht, aber es ist, als bekommt das plötzlich alles einen Sinn.
27:05Jetzt, wo der Mann tot ist.
27:06Guten Tag.
27:25Guten Tag.
27:27Wohnt hier Herr Grosser?
27:28Ja, Herr Grosser wohnt hier.
27:32Aber er ist nicht zu Hause, er ist zur Kur nach Wissing.
27:35Wer sind Sie bitte?
27:35Die Haushälte.
27:37Von Herrn Grosser?
27:38Nein, von Herrn Dorp.
27:41Herr Grosser wohnt hier im Hause seines Schwagers.
27:44Können wir Herrn Dorp sprechen?
27:46Bitte, wer sind Sie überhaupt?
27:48Kriminalpolizei.
27:51Herr Dorp ist im Büro.
27:53Können wir mit ihm telefonieren?
27:56Ja, bitte.
27:57Kommen Sie herein.
27:58Danke.
28:05Auf den Blick bitte.
28:14Bitte schön.
28:15Danke.
28:19Hallo.
28:20Firma Dorp & Co.
28:22Kann ich bitte mit Herrn Dorp sprechen?
28:24Tut mir leid, ich darf im Moment nicht durchstellen.
28:27Herr Dorp möchte nicht gestört werden.
28:29Mein Name ist Derek, Kriminalpolizei.
28:32Tut mir leid, Herr Dorp hat gesagt, keine Gespräche.
28:37Hallo.
28:40Sie darf im Moment nicht durchstellen.
28:43Wer war denn da am Apparat?
28:45Frau Schönheits.
28:46Ist sie immer so ängstlich?
28:49Sie will wohl keinen Fehler machen.
28:52Können Sie mir nicht sagen, worum es geht?
28:55Doch.
28:57Herr Grosser ist gestern Nacht ermordet worden.
29:02Ermordet?
29:04Der wurde erschossen in seiner Pension in Bad Wiessee.
29:09Kommen Sie, Herr Dorp.
29:11Das muss sofort Frau Dorp erfahren.
29:14Kommen Sie.
29:16Kommen Sie, Herr Dorp.
29:46Er ist geschossen worden.
29:48Ermordet worden.
29:51Die Herren sind von der Polizei.
29:53Guten Tag.
29:55Guten Tag.
29:57Albert.
29:59Ermordet?
30:00Ich habe es eben selber gehört.
30:03Moment mal.
30:05Wer ist der Mann?
30:08Herr Schack.
30:09Der Tennislehrer von Frau Dorp.
30:16Weiß es mein Mann schon?
30:17Ich habe versucht, mit ihm zu telefonieren.
30:19Er muss im Büro sein.
30:20Seine Sekretärin wollte mich nicht verbinden.
30:22Wieso denn?
30:26Haben Sie denn nicht gesagt, warum Sie es handeln?
30:28Ich wollte es ihm sagen, nicht seiner Sekretärin.
30:30Kommen Sie.
30:31Ich fahre gleich mit Ihnen in den Weg.
30:39Das ist nicht weit von hier.
30:40Frau Dorp.
30:41Ja, was ist denn?
30:41Frau Dorp, ihr Mann.
30:42Klar.
30:42Guten Tag, Frau Schönhals.
30:56Guten Tag, Frau Dorp.
30:57Ist mein Mann es angeguckt?
30:58Ja, aber er hat Besuch.
30:59Er möchte nicht gesteuert werden.
31:02Frau Schönhals, würden Sie bitte für Frau und Voss hin.
31:03Guten Tag, Frau Voss.
31:12Guten Tag, Herr Derrick.
31:15Derrick?
31:16Ja, das ist der Herr, von dem ich Ihnen erzählt habe.
31:19Ach so.
31:21Grüß Gott, Herr Derrick.
31:23Guten Tag.
31:24Mein Name ist Dorp.
31:25Albert Grosser ist mein Schwager.
31:27Ich habe soeben erfahren, was passiert ist.
31:31Hast du das auch schon gehört?
31:32Ja.
31:35War gar nicht im Begriff, zu dir zu kommen.
31:38Oh Gott, ich kann es nur gar nicht glauben.
31:41Hast du schon Einzelheiten erfahren?
31:43Er soll durch ein Fenster erschossen worden sein.
31:52Ich nehme an, Sie wollen mit mir sprechen.
31:53Ja, wenn es möglich ist, zunächst den Dienerlein geht es.
31:56Ja, selbstverständlich.
31:56Danke.
31:57Warte, Herr Helmut, geh bitte nicht weg.
31:59Willst du einen Kaffee oder einen Tee?
32:01Tee, bitte.
32:02Frau Schönerts.
32:04Ja, ich warte gleich.
32:05So, darf ich bitten, meine Herren?
32:10Ach, äh.
32:14Bitte bleiben Sie auch hier?
32:17Natürlich.
32:17Sie sind also Herr Derrick?
32:24Ja, das ist der Klein.
32:25Nein, bitte.
32:26Danke.
32:28Äh, waren Sie auch dabei, Herr Klein?
32:30Nein, ich war nicht dabei.
32:30Ja, Sie, äh, Sie waren also vormittags beim Kurkonzert und abends in der Spielbank mit Ihnen.
32:39Ja, ich hatte Ihren Schwager zufällig morgens kennengelernt.
32:42Ja, ich hatte Ihren Schwager zufällig morgens kennengelernt.
32:43Und müssen nun seinen Tod untersuchen.
32:46Richtig, ja.
32:47Ich habe gleich eine Frage an Sie.
32:49Sagen Sie, Frau Voss, ist sie von sich aus zu Ihnen gekommen?
32:51Ja.
32:52Ja, Sie war mit meinem Schwager befreundet, offenbar sehr gut befreundet und, äh, und wollte mir die Nachricht, die Details persönlich mitteilen.
33:02Sie fühlte sich dazu offenbar verpflichtet, was ich hier sehr hoch anrechnen.
33:05Sie hat Sie nicht vorher angerufen?
33:07Nein, nein, sie hat sich, wie gesagt, einfach nicht zugesetzt und ist hergekommen.
33:11Äh, hat der Schwager Angehörige?
33:14Ja, meine Schwester.
33:16Sie war meine erste Frau.
33:19Vor einem halben Jahr ist sie gestorben.
33:22Ich habe dann wieder geheiratet, was übrigens keinen Einfluss gehabt hat auf mein Verhältnis zu meinem Schwager.
33:28Er wohnt in meinem Hause.
33:31Ihr Schwager sagte mir, dass er bereits seit sechs Wochen in Wisssee sei.
33:34Ja, das kann stimmen, es sind jetzt fast sechs Wochen, ja.
33:36Er war dort zur Kur.
33:38Ja, ja, das heißt, äh, zunächst zur Kur, aber dann gefiel es ihm dort.
33:43Es war so gut, dass er mich fragte, hast du was dagegen, wenn ich länger bleibe?
33:46Ich nehme an, dass seine, seine Bekanntschaft mit vollem Foss dabei eine Rolle gespielt hat.
33:51Ich sagte ihm, bitte, wenn es dir dort so gut gefällt, bleib so lange, wie du willst.
33:55Sie müssen nämlich wissen, dass er nie vorher Urlaub gemacht hat oder nur sehr selten.
34:00Also ich war direkt froh, dass er, wie soll ich sagen, dass er Spaß daran bekam, auszuspannen, nichts zu tun.
34:09Ja, ja, er sagte mir, dass er es genieße, die Beine wegzustrecken, das Gefühl, es geschafft zu haben.
34:14Was könnt ihr damit gemeint haben?
34:15Wir waren, das Gefühl, es geschafft zu haben.
34:17Ja, hatte er es nicht geschafft.
34:20Es ging ihm doch sehr gut.
34:21Tja, wie gut ging es ihm denn?
34:23Ich meine, finanziell.
34:25Finanziell?
34:26Er war doch bei Ihnen angestellt.
34:28Ja.
34:29Und was verdiente er?
34:30Er hat ein ganz normales Gehalt.
34:33Er verwaltete das Lager, hochempfindliche Elektroteile, ein, ja, ein verantwortungsvoller Posten.
34:41Ja, aber dann muss er doch Vermögen gehabt haben.
34:43Vermögen?
34:46Nein, also das kann man nicht sagen.
34:48Er hat im Spielcasino mit dem Geld um sich geworfen, mit Chips und Werte von Tausenden.
34:52Vorlein Foss hat er Geschenke gemacht, Kleider, Schmuck.
34:56Konnte er sich das leisten?
34:57Nicht ganz einfach, wenn er keine Schulden gemacht hat.
35:03Aber vielleicht kommt das alles noch auf mich zu.
35:08Was passiert denn jetzt?
35:10Ich meine, wie wollen Sie vorgehen?
35:12Wollen Sie nach Hause jetzt?
35:14Ja, ich möchte natürlich meine Frau nach Hause bringen.
35:17Selbstverständlich.
35:18Gestatten Sie, dass wir mitkommen?
35:20Ihr Schwager hat doch bei Ihnen gewohnt.
35:22Ja.
35:22Hat er eine eigene Wohnung in Ihrem Haus?
35:25Nein, er hatte zwei Zimmer.
35:26Ist das interessant?
35:28Ja, wir würden Sie gerne mal sehen.
35:29Natürlich, bitte kommen Sie da rein.
35:30Vorher möchte ich allerdings kurz mit Frau Voss sprechen.
35:33Ja, gerne.
35:34Vielleicht in meinem Konferenzzimmer.
35:38Bitte kommen Sie.
35:47Ich warte noch im Büro auf Sie.
35:48Ja, danke.
35:49Ja, ich war heute Morgen in Ihrer Schule.
35:52Ich war ganz überrascht, dass Sie so plötzlich nach München gefahren sind.
35:58Ich konnte heute Nacht nicht schlafen.
36:00Es ging mir alles im Kopf rum, wieder und wieder.
36:03Und ich dachte mir plötzlich, du musst doch nach München.
36:06Du musst es Ihnen erklären und erzählen.
36:07Und Sie werden ja völlig verstört sein.
36:16Sie haben mir heute Nacht gar nicht erzählt, dass Sie die Familie Dorb kennen.
36:22Gekannt habe ich Sie auch nicht, aber ich habe natürlich von ihr gehört.
36:27Albert hat mir davon erzählt, von seinem Schwager und seiner Schwägerin und wo er lebt, wie er lebt und was er arbeitet.
36:32Davon haben Sie mir auch nichts gesagt.
36:33Oh, Sie haben mich nicht danach gefragt.
36:35Oh doch, ich habe ganz deutlich danach gefragt.
36:38Ich habe gefragt, wie gut Sie ihn kennen.
36:39Ich habe nach seinen Verhältnissen gefragt.
36:42Beruflich, familiär.
36:44Oh, dann habe ich das wohl falsch verstanden.
36:46Entschuldigen Sie.
36:48Habe ich damit einen Fehler gemacht?
36:50Ah nein, vergessen Sie es.
36:52Wollen Sie gleich wieder nach Wiessee zurück?
36:55Nein, Herr Dorb bat mich noch in München zu bleiben.
36:58Er hat mein Hotelzimmer bestellt.
37:00Er möchte mich seiner Familie vorstellen.
37:02Wie lange wollen Sie oder sollen Sie in München bleiben?
37:07Ich weiß es nicht.
37:09Ich nehme an, das wird sich ergeben.
37:12In Ordnung dann.
37:13Bitte.
37:21Tut mir leid, wenn ich hier den Stummen markiert habe, aber wie soll ich mitreden?
37:25Ich meine, die Einzelheiten kennst ja nur du.
37:27Ja, was den Vorteil hat, dass du ganz unvoreingenommen bist.
37:32Okay.
37:34Welchen Eindruck hast du?
37:36Von wem? Von der Kleine?
37:37Nein, nein, von allen Beteiligten.
37:39Ja, welchen Eindruck?
37:41Eigentlich gar keinen.
37:43Nur nette Leute.
37:48Ja.
37:49Komm.
37:50Bitte, meine Herren, kommen Sie mit drauf.
37:57Ich werde vorgehen.
38:04So.
38:06Hier sind Sie ins Zimmer.
38:08Sie wollen sich also umsehen.
38:11Kann ich Ihnen behilflich sein?
38:13Ich kenne mich einigerweise aus.
38:14Also wenn Sie mir sagen, was Sie suchen...
38:15Danke, wir machen das schon.
38:17So, hier sind Sie mit dem Schriftzellen.
38:20Das sind seine Briefe.
38:23Seine Fotos.
38:24Das haben wir hier.
38:27Ah ja.
38:29Ein Tagebuch.
38:31Interessant für Sie?
38:32Ja, möglich.
38:32Wir werden sehen.
38:34Entschuldigung.
38:35Bitte.
38:35Tag Maria.
38:42Ich habe Beschlüssel vergessen.
38:43Hallo.
38:44Du bist schon zu Hause?
38:46Ja.
38:46Gerade gekommen.
38:48Tag Ella.
38:52Das ist ein Neues?
38:55Albert ist tot.
39:05Fertig, bitte durchsuchen.
39:09Hat sich irgendwas ergeben?
39:11Noch nicht.
39:12Wir wollten ganz gerne diese Sachen hier mitnehmen.
39:15Hier ist die Aufstellung.
39:19Ach, auch seine Bankauszüge.
39:21Ja, auch die.
39:23Verstehe.
39:24Schon gut.
39:25Ach, so.
39:27Ah ja, das ist mein Bruder Alfred.
39:29Tag.
39:32Er hat es gerade erst erfahren.
39:35Wohnen Sie auch hier im Hause?
39:37Ja, es ist groß genug.
39:38Und wir sind gerne in Familie.
39:40Wir hängen alle aneinander.
39:41Das hört man sehr selten.
39:42Wiedersehen.
39:43Wiedersehen.
39:44Wiedersehen.
39:52Nichts.
39:53Absolut nichts.
39:54Außer, dass wir es bei Albert Grosse mit einem netten Menschen zu tun haben.
39:58Aus allem, was ich hier lese, geht eigentlich nur eins hervor.
40:00Dass es sich um keinen aggressiven Menschen handelt.
40:02Ganz im Gegenteil.
40:03Nett, unauffällig, eher schwach als stark, kein Karriere-Typ, eher weich.
40:08Hast du die Fotos gesehen?
40:10Ja, habe ich.
40:11Ein Typ, der eigentlich keine Feinde hat.
40:14Und dann wäre ein Grund, einen solchen Mann zu erschießen.
40:17Auf eine so radikale, verzweifelte Art.
40:20Der Ausdruck ist gut.
40:27Was ist gut?
40:28Du sagst, auf eine so radikale, verzweifelte Art.
40:31Das ist es.
40:33Das ist richtig.
40:35Du sag mal,
40:36geh mal was essen?
40:39Nee, geh allein.
40:39Ich habe noch keinen Hunger.
40:40Okay.
40:41Ich bringe dir dann was mit.
40:48Niesbach hat noch ein paar Sachen geschickt, die sie im Zimmer des Toten befanden.
40:54Komm.
40:57Bravo.
40:58Großartig.
41:00Bist du nicht großartig?
41:01Ja, sehr gut.
41:02Ich hoffe, wir stören nicht allzu sehr.
41:12Nein, nein, keinesfalls.
41:13Wollen Sie reinkommen?
41:14Ja, sehr gern.
41:20Guten Tag, Fräulein Voss.
41:22Guten Tag.
41:24Na, Sie sind ja gestern doch noch nach Rottach gefahren.
41:26Haben wohl noch ein paar Sachen geholt.
41:29Ja.
41:30In welchem Hotel wohnen Sie denn hier?
41:31Oh, ich wohne bei uns.
41:34Ich habe meinem Mann gesagt, das sind wir Albert schuldig.
41:36Warum soll er im Hotel wohnen?
41:38Außerdem ist sie mir sehr sympathisch.
41:40Sehr sympathisch.
41:41Ich habe es ihr noch gar nicht gesagt, aber jetzt weiß es.
41:45Danke.
41:46Nach allem, was ich erfahren habe, hat Albert Gabriele sehr gemocht.
41:50Sagen wir es ganz offen.
41:51Er hat dich geliebt.
41:52Grund genug für mich sind die Familie aufzunehmen.
41:55Das finde ich auch.
41:56Darf man Sie nach dem Grund Ihres Besuches fragen?
42:02Das darf man.
42:03Wir wollen zu Ihrem Bruder.
42:06Der ist im Haus.
42:08Danke.
42:08Ja, das sind, das sind Überweisungen, die ich vorgenommen habe.
42:25Woher haben Sie sie?
42:27Die waren bei seinen Sachen.
42:28Die Kollegen von Miesbach haben Sie uns überlassen.
42:30Ah, ja.
42:30Sie haben Ihrem Schwager einige Tausende überwiesen.
42:33Und zwar in Abständen von wenigen Tagen, nicht?
42:35Ah, ja, Sie haben ihn.
42:37Bitte nehmen Sie doch Platz.
42:38Danke.
42:40Bitte sehr.
42:41Sie haben ihn ja selbst in der Spielbank gesehen.
42:43Ja, das ist richtig.
42:45Ja, und dann die Geschenke, die ja Fräulein Voss gemacht hat.
42:50Das verstehe ich viel eher.
42:52Ich meine, Geschenke an eine Frau, der man Gefühle entgegenbringt.
42:57Nichts dagegen.
42:58Tja, mein lieber Schwager hat in Wiese eine Menge Geld gelassen.
43:02Zum Beispiel für einen Brillantring, den er ihr geschenkt hat.
43:05Zum Beispiel.
43:06Es wird uns interessieren, was der gekostet hat.
43:09Ja, der Ring hat 20.000 gekostet.
43:12Albert hat mir die Expertise mitgeschickt.
43:15Also ich glaube schon, dass der Ring, soweit ich das beurteilen kann, seinen Preis wert war.
43:20Den Sie anstandslos bezahlt haben?
43:23Nein, nicht sofort.
43:24Ich habe zuerst mit ihm telefoniert und ihn gefragt, ob das denn nun unbedingt notwendig sei.
43:30Er sagte, es sei ein Verlobungsring.
43:33Ob was?
43:34Also mir hat der Fräulein Voss mich als eine Verlobte vorgestellt.
43:37Also ich glaube, ich muss jetzt etwas erklären, was das Verhältnis zu meinem Schwager betrifft.
43:44Brauchen Sie.
43:45Oh ja, sehr gerne.
43:47Vielen Dank.
43:48Bitte.
43:48Ja, also, Albert hat sie an seine Schwester gehangen.
43:56Ihr Tod.
44:00Sie starb ein Herzversagen.
44:01Hat ihn sehr, hat ihn sehr mitgenommen.
44:04Ihn verändert.
44:06Fast möchte ich sagen.
44:07So etwas wie aus der Bahn geworfen.
44:09Sie verstehen, was ich meine.
44:10Ich war sehr froh, dass er jemanden gefunden hatte.
44:13Noch dazu ein so junges, ein so nettes Mädchen.
44:18Wissen Sie, ich habe ihm das Geld geschickt und mir gedacht, wenn es ihm hilft,
44:23wenn er einen Menschen gefunden hat, der zu ihm passt,
44:26dann ist das Geld sehr gut angelegt.
44:27Ja, bitte?
44:36Ach, Sie sind es.
44:38Ich möchte mich nach Fräulein Voss erkundigen.
44:41Sie hat sich Urlaub genommen?
44:43Urlaub genommen? Nein.
44:45Sie hat die Ausbildung aufgegeben.
44:47Sie geht endgültig weg.
44:50Wie?
44:51Ja, das meine ich.
44:53Sie holt gerade ihre Sachen ab.
44:56Einen Augenblick.
44:57Einen Augenblick.
45:27Wer war der Mann?
45:31Und wer hat sie abgeholt?
45:33Stell es fest.
45:35Auch warum sie nicht mehr in die Schule zurück will.
45:45Hallo, Fräulein Voss.
45:49So ein Zufall.
45:50Sie haben gerade eingekauft?
45:52Ja.
45:53Sind Sie jetzt dauernd in München?
45:55Ja, ich...
45:57Herr Dorb machte mir den Vorschlag, nach München zu kommen.
45:59Er hat mir eine Stellung angeboten.
46:01In seiner Firma?
46:02Ja.
46:03Da kann man ja nur gratulieren.
46:04Ähm, sagen Sie...
46:05Ähm, sagen Sie...
46:07Hätten Sie im Moment Zeit für mich?
46:09Ja.
46:09Ja.
46:09Ja.
46:10Ja.
46:10Ja.
46:11Ja.
46:11Ja.
46:12Man will sie nicht weglassen im Hause Dorb.
46:15Ja.
46:16Habe ich recht?
46:18Ja, Sie sind ungeheuer freundlich zu mir und ich...
46:21Ich fühle mich einfach wohl dort.
46:24Leben eigentlich Ihre Eltern noch?
46:27Nein, die sind vor einigen Jahren gestorben.
46:31Familienleben.
46:31Verstehen Sie?
46:34Wirklich ganz normales, echtes Familienleben.
46:36Das habe ich nie kennengelernt und...
46:38Und lernen Sie das jetzt kennen?
46:40Ja, ich glaube schon.
46:43Äh, mich wundert etwas, Fräulein Voss.
46:46Was?
46:47Sie fragen mich, was es Neues gibt.
46:49Oh, mein Gott, was soll es Neues geben?
46:52Ja, zum Beispiel, wer der Mörder von Albert Grosser ist.
46:56Interessiert Sie das nicht mehr oder hat sich diese Frage für Sie erübricht?
47:01Ja, Sie brachte kein Wort heraus. Sie sah mich nur an.
47:06War es Kaltblütigkeit?
47:08Na, ich würde eher sagen, so etwas Ähnliches wie Nicht-Betroffenheit.
47:11Aber ich meine, das ist ja heutzutage nichts Besonderes.
47:13Nicht-Betroffenheit.
47:15Grosser zum Beispiel, was hat er noch zu dir gesagt?
47:17Mord wird fast alltäglich.
47:19Kommt einem fast vor wie was Normales.
47:21Na, bitte.
47:22Na, gib mir mal das Tagebuch.
47:24Mir ist aufgefallen, er hat wirklich sehr an seiner Schwester gehangen.
47:27Ihr Tod hat ihn, wie sagt er doch, total verändert.
47:30Aus der Bahn geworfen.
47:31Richtig, aus der Bahn geworfen.
47:33Na, da wollen wir mal sehen.
47:34Moment.
47:36Hier irgendwo der...
47:39Hier ist es ja.
47:40Ihr beschreibt das.
47:42Sie starb um elf Uhr abends.
47:44Ich sah, wie Martin die Treppe herunterkam.
47:46Er sagte, sie ist tot.
47:48Es war plötzlich ganz still im Haus.
47:50Ihre Stimme war nicht mehr zu hören.
47:53Die schreckliche Stimme hatte aufgehört.
47:57Ende des Tagebuchs.
48:02Aber was bedeuten diese Punkte?
48:04Ich weiß nicht.
48:07Du sag mal, in dem Fotoalbum ist da nicht ein Bild seiner Schwester?
48:10Ja.
48:10Seine jetzige Frau ist jünger.
48:27Bedeutend jünger.
48:30Und schöner.
48:32Warte mal.
48:34Hier.
48:36An irgendeiner Stelle, da wird der Arzt seiner Schwester erwähnt.
48:40Ja, Frau Dopp war meine Patientin.
48:43Eine bedauernswerte Frau.
48:46Sie hat die letzten Jahre fast nur im Krankenbett verbracht.
48:49Mehrere Operationen.
48:51Magen, dann Galle, schließlich das Herz.
48:55Ein wahrer Leidensweg.
48:57Ja, es gibt Menschen, die in entsetzlicher Weise geprüft werden.
49:02Alle Auflehnung.
49:03Ist da zwecklos.
49:04Sie sagen, Auflehnung?
49:06Nun, Frau Dopp war eine sonst vitale Frau, die sich gegen ihr Schicksal sträubte.
49:13Doktor, ihr Bruder schreibt in seinem Tagebuch, dass sie, ich zitiere, eine schreckliche Stimme gehabt habe.
49:21Ja, sie tyrannisierte die ganze Familie damit.
49:25Eine durchdringende Stimme, die durch das ganze Haus halbte.
49:30Was ist denn mit euch?
49:34Warum höre ich denn nichts?
49:38So geht es den ganzen Tag.
49:46Sie quält uns.
49:48Sie will uns quälen.
49:50Uns alle. Jeden von uns.
49:53Gehen Sie rauf.
49:55Gehen Sie, um Gottes Willen, rauf und bringen Sie sie zum Schwein.
49:58Bär!
49:59Bär!
50:01Ich halte es nicht mehr los.
50:02Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:03Bär!
50:04Bär!
50:04Bär!
50:05Bär!
50:05Bär!
50:05Bär!
50:06Bär!
50:07Bär!
50:07Bär!
50:08Bär!
50:08Bär!
50:08Bär!
50:08Aber so ist das nun mal mit den Kranken.
50:14Entweder sind sie sanft, gütig, weise oder böse.
50:20Und dann sind sie eine Qual für ihre Umgebung.
50:23Die Todesursache, Herzversagen, ist eindeutig?
50:28Ich verstehe Ihre Frage nicht.
50:30Worauf wollen Sie hinaus?
50:31Sie haben noch den Totenschein ausgeschrieben.
50:33Ja, Herzversagen.
50:35Nach Lage der Dinge.
50:38Eindeutig.
50:39Soll ich dir mal sagen, was ich denke?
50:40Soll ich dir mal sagen, was ich denke?
50:43Ich lerne dein VC einen Mann kennen.
50:45Lagerverwalter in der Firma seines Schwagers, also keine dolle Position.
50:49Aber der Mann wirft mit dem Geld um sich, spielt im Casino, macht seiner Freundin teure Geschenke, die seinen Schwager dann ohne zu mohren bezahlt.
50:57Die Frage ist, warum tut er das?
50:59Warum war Albert Grosshaus so sicher, dass sein Schwager bezahlt?
51:04Na, sag's.
51:07Er hat seinen Schwager in der Hand.
51:10Liegt auf einmal ganz nah an ihm, wa?
51:12Ja.
51:13Aber wie wollen wir das beweisen?
51:14Er ist tot.
51:15Wir werden es beweisen.
51:17Wir brauchen nur ein paar Tage Zeit.
51:19Wir möchten in einem Dorf sprechen, Mr. Zahra.
51:30Ach, die Herren von der Polizei.
51:32Guten Tag, dürfen wir reinkommen?
51:33Ja, selbstverständlich.
51:34Bitte kommen Sie rein.
51:35Wir haben Besuch bekommen.
51:37Ich wollte Sie schon anrufen, nachdem wir tagelang nichts von Ihnen gehört haben.
51:41Guten Tag.
51:42Guten Tag.
51:44Guten Tag.
51:45Guten Tag.
51:46Ja, nun platzen wir hier rein in ein gemütliches Besamsa.
51:50Das lässt sich allerdings nicht leugnen.
51:52Wollen Sie nicht eine Tasse Tee mit uns trinken?
51:54Frau Karkus, prüfen Sie doch...
51:55Besten Dank.
51:56Machen Sie sich keine Umstände.
51:57Aber ich bitte Sie, das sind doch keine Umstände.
52:00Frau Karkus, das Zweite...
52:01Danke.
52:02Wir verzichten.
52:03Darf ich fragen...
52:04Wir haben noch ein paar Vernehmungen durchzuführen.
52:06Stellen Sie uns Ihr Arbeitszimmer zur Verfügung.
52:08Ja, natürlich.
52:11Bitte.
52:14Wen wollen Sie den vernehmen?
52:17Fräulein Voss, bitte.
52:34Wollen Sie sich setzen?
52:36Nein, danke.
52:37Fräulein Voss, ich habe versucht, mir darüber klar zu werden, welche Gründe Sie veranlasst
52:42haben, könnten uns nicht alles zu sagen.
52:44Aber ich...
52:45Nein, Moment.
52:46Nicht, nicht, nicht.
52:47Sie haben uns nicht alles gesagt.
52:49Das muss gar nicht erst bewiesen werden.
52:51Das muss gar nicht erst bewiesen werden.
52:52Wir wissen, warum Sie hier aufgenommen worden sind.
52:57Und warum Sie nun hier leben, wie im Schoße einer Familie.
53:03War es das, was Sie vermissten?
53:07Nein.
53:08War das ein Grund, oder war es eine Versuchung, die Sie erlegen sind?
53:15Hat Ihnen Herr Grosser vor seinem Tod irgendetwas anvertraut, was Sie uns nicht sagen wollten
53:20oder konnten?
53:21Konnten?
53:24Nein.
53:27Na ja, wir wollten fair sein, wir wollten Ihnen eine Chance geben.
53:30Sorry.
53:38Herr Dorf, bitte. Und auch Ihr Bruder.
53:51Was ist denn da los?
54:09Was...
54:10Was wird denn da besprochen?
54:12Warum schauen Sie mich nicht an?
54:17Warum sagen Sie nichts?
54:20Weil Sie von allem nichts wissen.
54:27Kann ich dabei sein?
54:28Nichts dagegen, Frau Karls. Kommt ruhig herab.
54:31Ich habe Ihnen eine Mitteilung zu machen.
54:32Ja.
54:34Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ist gestern Morgen die Exhumierung Ihrer ersten Frau vorgenommen worden.
54:40Der Leichnam wurde untersucht.
54:43Ihre Frau starb nicht an Herzversagen, sondern an Zyankali.
54:50Ihr Bruder hat den Tod seiner Schwester in seinem Tagebuch beschrieben.
55:00Sie starb um 11 Uhr abends.
55:03Ich sah, wie Martin die Treppe herunterkam.
55:06Er sagte, sie ist tot.
55:08Und vorher steht, wir waren alle zusammen, Martin, Alfred, Frau Karges.
55:16Wir warteten.
55:18Worauf, Herr Dorf?
55:20Worauf warteten alle?
55:24Dass er herunterkommen würde und sagen, sie ist tot.
55:30Sie sind ja verrückt!
55:33Exhumierung?
55:35Ich habe dazu meine Einwilligung nicht gegeben.
55:37Sie war nicht nötig.
55:38Sie war nicht nötig.
55:39Sie waren Kaliker.
55:41Wer, wer sagt das?
55:43Wo steht das geschrieben?
55:44Hier ist der Bericht.
55:45Sie, Sie fragen mich gar nicht, warum es so weit gekommen ist.
56:09Ich weiß es.
56:10Aber sagen Sie es nur.
56:13Ich konnte es nicht mehr ertragen, wie Sie uns alle gequält hat.
56:17Gequält mit Ihrem Hass.
56:20Ihrem abgrundtiven Hass auf alles, was nicht krank war wie Sie.
56:28Was ist das?
56:29Der Haft befiehigen Sie wegen Verdacht des Mordes, begangen an Ihrer ersten Frau und an Ihren Schwager.
56:35Sie haben Ihren Schwager erschossen, weil Sie seiner Verschwiegenheit nicht mehr sicher waren,
56:39weil er Sie mit immer neuen Geldforderungen erpresst hat.
56:42Sie bekamen Angst.
56:45Und Sie?
56:47Sie wurden durch Albert Grosser zur Mitwisserin.
56:50Darum kamen Sie kurz nach seinem Tod hierher zu Herrn Dorf, erzählten ihm alles, was er wusste
56:54und wurden zum Schein in die Familie aufgenommen.
56:57Eine Familie von lauter netten Leuten.
57:12Fräulein Voss wäre mit Sicherheit Ihr drittes Opfer geworden.
57:17Auf Wiedersehen.
57:19Bis zum nächsten Mal.
57:49Bis zum nächsten Mal.
58:19Bis zum nächsten Mal.
58:49Bis zum nächsten Mal.
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