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  • 2 days ago
Ein Arzt hat Grund zu der Annahme, dass sein älterer Patient eines natürlichen Todes gestorben ist. Derrick stimmt dem zu.

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00:00Musik
00:30Kommen Sie, Doktor, schnell! Es geht ihr ganz schlecht!
00:41Was ist denn passiert?
00:42Sie hat einen Anfall bekommen, plötzlich keine Luft mehr. Jetzt ist sie bewusstlos.
00:46Wie lange ist das?
00:46Eine Viertelstunde, 20 Minuten. Ich habe sie sofort angerufen.
00:50Frau Ambach hat einen Anfall bekommen?
01:00Kommen Sie, Doktor, schnell!
01:31Was ist, Herr Doktor?
01:35Das Herz?
01:36Ja.
01:38Irgendwann macht er es nicht mehr mit, was man von ihm verlangt.
01:42Sagen Sie, hier riecht es doch nach bitteren Mandeln.
01:48Nach bitteren Mandeln?
01:51Ja.
01:52Riechen Sie das nicht?
02:00Ja, jetzt rieche ich es auch.
02:14Ich kann keinen Totenschein ausstellen, Frau Schlehr.
02:18Kommt.
02:23Was ist denn passiert?
02:25Ist doch ab.
02:30Ja, Herr Doktor Beck hier.
02:40Ich bitte um polizeiliche Untersuchung eines Todesfalls.
02:43Pension Ambach.
02:45An der Seestraße.
02:47Die Inhaberin, Frau Ambach.
02:49Ob ich was?
02:51Ja, ich habe einen Verdacht.
02:53Gift.
02:53Gift.
03:00Es ist im ersten Stock.
03:03Guten Tag.
03:07Kann ich etwas zu trinken bekommen, Frau Anni?
03:09Es hat schon keinen Kaffee gegeben.
03:11Ich habe Durst.
03:12Gehen Sie doch in die Küche und holen Sie sich was aus dem Kühlschrank.
03:15Darf ich Sie daran erinnern, dass es hier nicht erlaubt ist,
03:18selbst aus dem Kühlschrank etwas zu entnehmen?
03:20Hören Sie doch auf.
03:22Frau Ambach ist tot.
03:23Wir haben die Polizei im Haus und Sie vermissen Ihren Kaffee.
03:25Meine Ordnung vermisse ich, auf die es ankommt.
03:28Gerade in solchen Situationen.
03:36Sie sind der Hausarzt von Frau Ambach?
03:38Ja, seit zwölf Jahren.
03:39Sie vermuten also Blausäure?
03:41Ja.
03:42Vorbehaltlich natürlich an der genauen Laboruntersuchung dieser Tasse.
03:45Vorbehaltlich an der gerichtsmedizinischen Untersuchung der Toten.
03:49Aber der Verdacht liegt nahe, dass Frau Ambach einem Blausäure-Arten-Tat zum Opfer gefallen ist.
03:53Tja, also, mehr konnte ich nicht tun.
03:57Ich überlasse Ihnen den Schauplatz. Wiedersehen.
03:59Wiedersehen, Doktor.
04:00Wiedersehen.
04:01Hol mal ein paar Zellophan-Tüten aus dem Wagen, das muss ins Labor.
04:05Kommen Sie bitte, Frau Schwer.
04:10Sie sind also die Wirkschafter?
04:12Die Hausdame.
04:14Und Freundin von Frau Ambach.
04:15Seit ungefähr 20 Jahren.
04:18Ich kann es nicht glauben, dass jemand Sie umgebracht hat.
04:20Was wird doch behauptet, dass man Sie ermordet hat mit Blausäure in dieser Tasse.
04:25Nach dem ersten Augenschein. Ja, es sieht so aus.
04:28Das ist ganz unmöglich. Das kann nicht sein.
04:30Ich selbst habe Frau Ambach den Tee gebracht.
04:32Ach, Sie waren das?
04:34Ja, ich.
04:35Na, dann erzählen Sie mal von Anfang an.
04:40Frau Ambach schläft mittags immer.
04:43Und wenn sie aufwacht, dann klingelt sie.
04:45Hat sie die Klingel am Bett?
04:46Ja. Wenn sie zweimal klingelt, dann ist es für mich.
04:50Ich war gerade in der Küche und sagte zu Anni...
04:52Wer ist Anni?
04:54Sie ist gelangte Krankenschwester.
04:55Sie betreut unsere Gäste, insbesondere Frau Ambach.
04:59Ich sagte also, bitte mach den Tee.
05:03Frau Ambach nimmt immer ihren Tee, wenn sie aufwacht.
05:05Was für ein Tee?
05:07Kamillentee.
05:09Anni machte also den Tee und ich ging hinauf mit der Bestellliste.
05:13Es dauert ungefähr fünf Minuten.
05:16Als ich zurückkam, begegnete mir Anni auf der Treppe mit dem Tablett.
05:21Ich nahm also das Tablett und brachte es hinein und stellte es auf den Nachttisch.
05:27Und dann sind Sie wieder gegangen?
05:28Ja.
05:29Um mit Anni den Einkauf zu besprechen.
05:32Plötzlich klingelt es wieder.
05:34Heftig.
05:35Mehrmals hintereinander.
05:36Stürmisch.
05:36Ich bin sofort hinaufgerannt.
05:39Und da sah ich ihren Zustand.
05:41Und hab sofort den Arzt gerufen.
05:44Die Männer mit der Bergungsmanne sind da.
05:45Bisschen Euren, bleib hier, dass keiner was anfasst.
05:47Kommen Sie bitte.
05:48Wollen Sie mir bitte die Herrschaften vorstellen?
06:09Ja, natürlich.
06:11Das hier ist Herr Sobak.
06:13Danke, ich kann mich selber vorstellen.
06:15Gestatten, Sobak, Oskar, die Justizangestellter.
06:18Im Ruhestand natürlich, was Sie mir wahrscheinlich ansehen.
06:21Ich bin, ich bin 70.
06:23Sie sind Gast hier?
06:26Ja, ist man Gast, wenn man bezahlt?
06:28Ich habe mir für den Winter hier ein Zimmer genommen.
06:32Ist teuer genug.
06:34Meine Wohnung habe ich in München, aber leider keine Ruhe dort.
06:37Lärm und Autos, Tag und Nacht.
06:40Ich arbeite nämlich wissenschaftlich.
06:42Ich schreibe sozusagen an einem Buch und habe mich deshalb hierher zurückgezogen.
06:48Ich habe mir übrigens ein Bier aus dem Kühlschrank genommen.
06:51Ja, schon gut.
06:52Frau Anni hat mir die Erlaubnis dazu gegeben, nicht, dass mir hier etwas nachgesagt wird.
06:56Daran denkt doch niemand.
06:59Waren Sie heute Nachmittag hier im Haus?
07:01Die letzten Stunden?
07:02Ja, ja, den ganzen Tag, ja.
07:06Ach so, ja, ich sehe, ich sehe, Herr, Herr Derrick, Sie sind um Zeugen bemüht.
07:13Ja, wenn Sie was sagen wollen.
07:15Ja, Sie werden mir einen sehr guten Zeugen haben.
07:19Ich sagte Ihnen ja, dass ich Justizangestellter gewesen, jahrelang.
07:23Sagen Sie mal, Herr Derrick, Herr Derrick, ich habe da sowas von Gift gehört.
07:32Ist Frau Ambach ermordet worden?
07:34Das wird sich herausstellen.
07:36Na hören Sie mal, habt ihr Augen im Kopf, Ohren habe ich auch.
07:39Ist Gerenne von Ärzten, Polizei mit Tatüt, Tatar.
07:43Halten Sie mich ja nicht für einen Dummkopf.
07:45Das tut niemand, Herr Subak.
07:47Sie machen einen sehr großen Fehler, wenn Sie mich für einen Dummkopf halten.
07:51Hören Sie doch bitte jetzt zu...
07:51Ach, schon gut, schon gut, schon gut.
07:54Sie wohnen ebenfalls hier?
07:55Ja, wir...
07:56Das sind Herr und Frau Kamenow.
07:58Sie wohnen seit etwa einem Jahr hier.
08:00Ist das schon ein Jahr?
08:01Fast anderthalb.
08:03Sie bewohnen ein Zimmer im ersten Stock.
08:05Herr Kamenow ist Maler.
08:07Kunstmaler.
08:08Er hat das Atelier im Dachgeschoss dazu gemietet.
08:11Sie war jedenfalls im Haus die letzten beiden Stunden?
08:15Ja, wir waren im Haus.
08:17Wohnen noch mehr Leute im Haus?
08:19Ich wohne hier.
08:21Ich habe meins in meinem ersten Stock.
08:23Anni hat ihr Zimmer gleich neben der Küche.
08:24Sonst ist das Haus leer.
08:26Dies ist ein Ferienheim.
08:28Wir haben Dezember.
08:30Ich fasse kurz.
08:31Ja, also noch.
08:38Wo ist die Küche?
08:50Bitte.
08:51Das ist Fräulein Feindl.
09:09Anni Feindl.
09:10Guten Tag.
09:10Ihre Tätigkeit hier im Haus habe ich Ihnen schon erklärt.
09:14Anni.
09:15Frau Ambach ist wahrscheinlich an einem Gift gestorben,
09:18das sich im Tee befand.
09:21Aber das ist doch nicht möglich.
09:23Gift.
09:24Jan.
09:28Hören Sie, Fräulein Anni, es geht nur darum zu klären,
09:30was mit dem Tee passiert ist.
09:32Sie haben ihn gemacht.
09:35Ja.
09:36Sie waren doch dabei.
09:38Ich war nicht dabei, Anni.
09:41Wir waren beide hier im Raum, als Frau Ambach zweimal klingelte.
09:44Das heißt, ich bin aufgewacht, ich möchte meinen Tee.
09:46Ich sagte, Anni, machen Sie den Tee und bin hinaufgegangen mit der Einkaufsliste.
09:52Und dann haben Sie den Tee gemacht?
09:55Ja.
09:56Machen Sie mal einen.
09:58Zeigen Sie uns, zeigen Sie uns jeden Handgriff.
10:00Was soll ich?
10:01Tee machen.
10:02Jetzt?
10:02Ja.
10:03Gut.
10:04Ich habe Wasser aufgesetzt hier in diesem Kessel.
10:07War der Kessel leer?
10:08Ja.
10:09Ich habe Wasser einlaufen lassen.
10:10Tun Sie es.
10:11Dann habe ich den Kessel auf den Herd gesetzt, die Tasse geholt und den Tee.
10:23Ja, holen Sie es.
10:32Ganz normal.
10:34Es riecht.
10:35Auch nach Kamille.
10:36War jemand in der Küche, während Sie den Tee gemacht haben?
10:39Nein.
10:40War die Tür offen?
10:42Die steht meistens offen.
10:44Haben Sie irgendeine Wahrnehmung gemacht, während Sie den Tee machten?
10:47War jemand draußen?
10:50Nein.
10:51Ich habe niemanden gesehen.
10:52Gut.
10:53Machen Sie den Tee.
11:02Ich habe ihn ziehen lassen.
11:05Frau Ambach will ihn nicht heiß.
11:07Er soll ziehen.
11:08Dann habe ich ihn stehen lassen und bin hinausgegangen.
11:11Wohin?
11:12Auf dem Wäscheplatz.
11:13Ich habe Handtücher aufgehängt.
11:15Wie lange brauchten Sie dazu?
11:16Wie lange braucht man Handtücher aufzuhängen?
11:19Zwei, drei Minuten.
11:20Sie sind dann wieder in die Küche zurückgegangen?
11:22Ja.
11:23War jetzt jemand in der Küche?
11:26Nein, niemand.
11:28Ist Ihnen auf dem Flur jemand begegnet?
11:30Nein.
11:31Sie haben also niemanden gehört und niemanden gesehen?
11:34Niemand.
11:34Und der Tee stand immer noch an derselben Stelle?
11:38Ja.
11:39Gut.
11:39Nehmen Sie den Tee.
11:45Die Tasse stand auf einem Tablett.
11:47Ja.
11:48Bringen Sie ihn rauf.
12:10Bleiben Sie mal stehen.
12:12War jemand im Raum?
12:14Nein.
12:15Herr oder Frau Kamenhoff?
12:19Ich habe Sie nicht gesehen.
12:22Herr Soback?
12:24Nein.
12:25Ich war auf meinem Zimmer.
12:27Ich verbringe den frühen Nachmittag immer auf meinem Zimmer.
12:31Gehen Sie weiter.
12:32Wo trafen Sie, Frau Schnell?
12:44Darf ich?
12:47Hier.
12:49Was sagten Sie zu ihr?
12:51Geben Sie mir das Tablett.
12:53Ich bringe den Tee...
12:55Was haben Sie?
12:59Ich begreife es jetzt.
13:01Ich...
13:02Ich selbst habe ihr das Gift gebracht.
13:06Gehen Sie weiter.
13:10Wo haben Sie das Tablett abgestellt?
13:26Da auf den Nachttisch.
13:27Stellen Sie es ab, bitte.
13:28War Frau Ambach wieder eingeschlafen?
13:40Sie...
13:40hatte die Augen geschlossen.
13:43Ich sagte...
13:45Hier ist dein Tee, Charlotte.
13:46Hat sie geantwortet?
13:48Sie öffnete die Augen...
13:51und nickte...
13:52Bitte.
13:55Bitte.
14:02So, wie viel Zeitvergegnung bist du diesem heftigen Klingel, von dem Sie gesprochen haben?
14:07Das kann ich nicht genau sagen.
14:10Vielleicht fünf Minuten.
14:11Ist Ihnen jemand begegnet, als Sie runtergingen?
14:14Nein.
14:14Wer wohnt hier oben?
14:15Herr Sobak und die Kamenovs?
14:18Herr Kamenov hat sein Atelier dort oben.
14:21Lassen Sie mich einmal überlegen, was die Polizei vielleicht auch überlegen soll.
14:26Aber bitte, Frau Annik, kommen Sie doch her.
14:27Setzen Sie sich.
14:28Also, die Tasse stand ungefähr drei Minuten allein in der Küche.
14:39Niemand von uns wird die gute Anni verdächtigen.
14:42Vor allem Anni und Gift.
14:45Das passt nun wirklich nicht zusammen.
14:47Also, keine Angst, meine Gute.
14:49Sogar ich würde als Entlastungszeuge auftreten.
14:52Ich würde Sie schildern als völlig, völlig unbedarft, was jemand, der für ein Verbrechen
14:56überhaupt nicht in Frage kommt.
14:58Ja, für Schikanen, ja.
15:00Die beherrschen Sie.
15:01Darin sind Sie sogar so etwas wie ein Meister, aber vermord.
15:05Haben Sie doch kein Format.
15:07Außerdem kein Motiv.
15:10Dennoch würde ich sagen, in der Küche ist es geschehen.
15:15Und dort hat der Mörder das Gift in die Tasse getan.
15:22Ja, die Frage ist nur, wer war in der Nähe?
15:27Paul, Eduard, das ist aber wirklich...
15:29Das muss ich auch sagen.
15:30Ja, keine Sorgen.
15:32Na, Sie kommen nun wirklich nicht in Frage.
15:36Kann ich Sie mal sprechen?
15:38Aber sicher, da war die Schlange drauf.
15:40Können wir auf Ihr Zimmer gehen?
15:41Ja, bitte.
15:52Zur fraglichen Zeit, und danach wollen Sie doch sicher Fragen nach der fraglichen Zeit.
16:04Bitte nehmen Sie doch Platz.
16:06Sagen Sie, haben Sie Sie schon fixiert?
16:09Ich habe nachgedacht und komme auf 3er 10 bis 3er 13 als Tatzeit.
16:16Tatzeit ist...
16:17Ja, das wäre für mich der Zeitpunkt, an dem der Täter dem Tee die Blausäure hinzugefügt hat.
16:22In der Küche selbstverständlich.
16:24Ja, ja, ja, ja.
16:25Ich habe alle Ihre Recherchen verfolgt und meine Schlüssel gezogen als ein in diesen Dingen erfahrene Mann.
16:30Sie arbeiten hier, sagten Sie?
16:33Ja.
16:33Ich habe die gesehen.
16:34Ich sagte Ihnen ja bereits, dass ich Justizangestellter war.
16:37Ich habe 20 Jahre in Gerichtssälen verbrachte.
16:41Ich kenne mich in Prozessen aus, besonders in Mordfällen.
16:44Es ist kein großer Mordfall, an dem ich nicht teilgenommen hätte.
16:48Ich habe die Angeklagten vorgeführt, ich habe die Zeugen aufgerufen.
16:52Ich habe Kontakte zu den Rechtsanwälten gehabt.
16:55Die ganze Szene ist mir bekannt.
16:57Sie sagten, Sie schreiben ein Buch?
16:59Ja, über meine Fälle, ja.
17:00Sie sehen, ich habe mich versorgt mit allen Unterlagen.
17:02Ich habe alle Zeitungsberichte ausgeschnitten.
17:06Meine persönlichen Notizen, die ich den Jahren nach angelegt habe.
17:10Es handelt sich nur um Mordfälle.
17:12Warum nur um Mordfälle?
17:14Sie fragen vielleicht, weil es die interessantesten sind.
17:20Herr Subak, Sie sind ein erfahrener Mann, wie Sie sagten.
17:22Ich kann doch sicher auf Ihre Hilfe rechnen.
17:24Aber uneingeschränkt.
17:25Na, das ist fein.
17:26Geben Sie uns bitte einmal eine Schilderung von Frambach.
17:30Ach so, ja, ich verstehe.
17:34Sie sind auf der Suche nach dem Motiv.
17:37Ja.
17:38Ja, also, Frau Ambach ist eine reizende Frau.
17:43Eine Dame mit einer gewissen Attitüde.
17:47Sie verstehen mich?
17:49Ja, ja.
17:49Haltung.
17:50In der sich sogar eine gewisse Arroganz ausdrückte.
17:54Wissen Sie, der ganze Besitz hier ist eine Menge wert.
17:57Es gehören Wiesen dazu, ein Wald, ein Grundstück am See.
18:01Ja, und das...
18:01So etwas gibt der Stimme einen anderen Klang.
18:07Und diesen anderen, diesen besonderen Klang, den hatte sie nicht.
18:10Den wandte sie auch an bei Leuten, die sie nicht mochte.
18:13Streit mit irgendjemandem?
18:14Nein, nicht, dass ich wüsste.
18:16Vielleicht, äh...
18:18Vielleicht mit ihrer Enkelin?
18:21Was für Verwandte hat sie noch?
18:23Ja, soweit ich weiß, niemanden sonst, bis auf die Enkelin.
18:27Ja, sie wohnt in München.
18:28Die kommt ab und zu, ähm...
18:31Ab und zu kommt sie her.
18:32Und das Verhältnis zu ihr ist nicht besonders?
18:36Nein!
18:36Feuer und Wasser, wissen Sie?
18:40Auf der einen Seite eine Dame und auf der anderen Seite eine...
18:44Naja, also was soll man da sagen?
18:46Was sind denn das für Mädchen heutzutage?
18:48Unschuldig ist da keine.
18:50Das wohl ganz bestimmt nicht.
18:53Wie war das Verhältnis zwischen Frau Ambach und Frau Schlöer?
18:57Ich habe mal Leuten hören, dass Frau Ambach Frau Schlöer im Testament bedacht hat.
19:03Sie hat ja auch immer getan, was die alte Dame wollte.
19:06Und sie wusste auch wohl, warum.
19:10Ja, da läge ein Motiv, hm?
19:13Die soll nämlich den ganzen Kram hier bekommen, zusammen mit der Enkelin.
19:16Na?
19:18Was sagen Sie denn dazu?
19:22Jetzt zu den Kamenovs.
19:23Oh, Kamenov.
19:26Also wissen Sie, ich kenne mich mit Mördern aus und das mindestens ebenso gut wie Sie.
19:31Kamenov ist nicht der Typ dafür.
19:34Wissen Sie, ich mache beim Menschen eine Einteilung,
19:36eine sehr grobe Einteilung natürlich, aber aufschlussreich.
19:40Ich teile die Menschen ein in Täter die einen, in Opfer die anderen,
19:45in geborene Täter die einen, in geborene Opfer die anderen.
19:49Vielleicht denken Sie mal darüber nach.
19:52Kamenov ist immer nur ein Opfer, nie ein Täter, weil es nicht in ihm liegt.
19:57Ja, dabei hätte er ein Motiv.
20:00Frau Ambach hatte ihm nämlich gekündigt, er soll noch vor Weihnachten hier raus.
20:04Weihnachten ist das Haus hier nämlich immer sehr voll und er hat seit Monaten seine Miete nicht mehr bezahlt.
20:10Wo waren Sie?
20:11Äh, was bitte?
20:13Naja, in der Zeit zwischen drei Uhr zehn und drei Uhr dreizehn.
20:17Was, ich? Ich war auf meinem Zimmer, ich lag auf dem Bett.
20:21Besten Dank, Herr Soberg.
20:22Moment mal, reicht Ihnen das schon?
20:31Ja, danke.
20:33Ihre Einteilung Täter-Opfer, wie sehen Sie sich denn?
20:38Was stellen Sie denn für eine Frage?
20:41Ich?
20:42Als Opfer jedenfalls nicht.
20:45Das ganz bestimmt nicht.
20:47Gefallen mir sehr gut Ihre Bilder.
20:54Das freut mich.
20:55Ich male Seestücke.
20:57Ich habe mich spezialisiert auf Ansichten vom See.
21:00Deswegen wohnen wir ja hier.
21:02Ich habe eine besondere Beziehung zu Wasser.
21:06Zu Himmel natürlich auch.
21:08Und wenn Sie das Glück haben sollten, irgendwo ein Bild von mir zu sehen,
21:12dann ist das ein Seestück.
21:14Können Sie davon leben?
21:16Leben?
21:17Na ja, nicht besonders gut.
21:20Aber auch nicht schlecht.
21:21Sehen Sie, Seestücke sind nicht immer gefragt.
21:25Manchmal sind sie in Mode, da kann ich nicht genug herbringen.
21:27Und manchmal, da will man sie einfach nicht.
21:32Momentan, da will man sie nicht.
21:36Frau Ambach hat Ihnen gekündigt?
21:39Ja.
21:41Vor Weihnachten.
21:42Stellen Sie sich das mal vor.
21:43Kann man einen Menschen vor Weihnachten auf die Straße setzen?
21:47Wir haben ihr gesagt, wir haben keine Bleibe.
21:50Wir wissen nicht, wohin.
21:51Wir haben ihr ganz offen unsere Lage geschildert.
21:54Ich habe ihr gesagt, sehen Sie doch die Bilder da.
21:57Aber sie hat gesagt, das ist keine Sicherheit für Sie.
22:01Sie konnten Frau Ambach auch nicht vom Gegenteil überzeugen.
22:05Nein.
22:07Wo waren Sie?
22:08Ungefähr zehn Minuten nach drei.
22:11Hier.
22:12Ich habe gemalt.
22:14Hier, die Farben sind noch frisch.
22:15Und wo waren Sie, wenn ich fragen darf?
22:19Ich.
22:19Kommen Sie, kommen Sie.
22:20Ich zeige Ihnen, wo Sie waren.
22:26Da.
22:28Sehen Sie?
22:29Da unten.
22:31Den Steg mit der Badehütte.
22:36Da war sie.
22:38Da sitzt sie gerne.
22:40Und füttert die Schwäne, die Enten und die Vögel.
22:44Ja, ja.
22:46Haben Sie sich überzeugt?
22:48Ja.
22:49Kann ich mich hier ein bisschen umsehen?
22:51Aber natürlich.
22:53Bitte.
22:53Nur zu.
22:54Sie haben zwei Zimmer, nicht wahr?
22:56Ja, das Schlafzimmer ist in der unteren Etage.
22:58Darin?
22:59Mhm.
23:05Terpentin.
23:09Haben sich Ihre Probleme nach dem Tod von Frau Ambach gelöst?
23:14Wie meinen Sie das?
23:15Werden Sie ausziehen?
23:17Nun, ich denke...
23:19Ich denke, nein.
23:21Da hat sich schon etwas geändert.
23:24Nein, wir bleiben hier.
23:25Wer bestimmt denn jetzt darüber?
23:27Was weiß ich.
23:27Spielt doch gar keine Rolle.
23:29Wir werden nicht ausziehen.
23:36Nein.
23:37Nichts.
23:41Wann kamen Sie von Ihrem Spaziergang zurück?
23:44Sie wollen die Uhrzeit wissen?
23:46Ja.
23:47Die kann ich Ihnen nicht sagen.
23:49Auch nicht ungefähr.
23:50Auch nicht ungefähr.
23:52Waren Sie im Haus, als Dr. Beck gerufen wurde?
23:54Ja.
23:55Ja, da war sie schon da.
23:57Kamen Sie durch den Haupteingang ins Haus zurück?
23:59Wir nehmen immer den Haupteingang.
24:00Ich habe zwar Ihre Frau gefragt, aber trotzdem danke.
24:14Na?
24:15Herr Subak hat recht.
24:17Sie sind keine Tätertypen.
24:19Nein, obwohl ein schwaches Motiv zu sehen ist.
24:21Wenn das Ihnen gekündigt wurde, reicht das für den Morgen?
24:24Ja, das reicht schon für den Morgen ein.
24:25Sie sind keine Tätertypen.
24:55Frau Schlöer.
25:12Was wollen Sie?
25:15Ist es nicht erlaubt, auch mal den Erfung zu verlieren?
25:18In so einer Situation.
25:21Bitte gehen Sie.
25:22Bitte gehen Sie.
25:25Aber warum ist denn diese außer sich?
25:34Was ist denn da passiert?
25:38Entschuldigen Sie.
25:40Entschuldigen Sie, ich bin schon wieder in Ordnung.
25:42Haben Sie Ihre Vernehmungen beendet?
25:45Hat sich irgendwas herausgestellt?
25:47Ja, eigentlich nichts Wesentliches.
25:48Es ist Zeit, ich muss wieder hinunter.
25:57Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Herr Subak.
26:00Sie haben heute kein Café bekommen.
26:01Das wird natürlich sofort nachgeholt.
26:04Die traurigen Ereignisse sollen keinen Einfluss haben auf den Tagesablauf.
26:08Das wäre auch nicht im Sinne von Frau Armach.
26:10Bitte holen Sie die Kamenovs.
26:13Anni!
26:16Bitte machen Sie den Café.
26:18Ich richte derweil das Geschirr.
26:22Sie ist, verstehen Sie, doch da.
26:24Gehen Sie in die Küche, haben Sie verstanden.
26:28Frau Schlöer.
26:29Wir sollten jetzt die Enkelin verständigen.
26:33Wie kann man Sie erreichen?
26:34Sie hat Telefon.
26:36Soll ich Sie anrufen?
26:38Es ist besser, Sie erfährt es von mir als von der Polizei.
26:40Ja, ja, gut, wie Sie wollen.
26:53Hallo?
26:54Bitte kann ich vor Herrn Armach sprechen?
26:57Er ist nicht da.
26:57Würden Sie bitte etwas ausrichten?
27:11Anni, was ist denn?
27:12Lassen Sie mich.
27:13Anni!
27:19Sie kommt schon wieder zu sich.
27:22Anni, was machen Sie für Geschichten?
27:25Entschuldigen Sie bitte.
27:26Ich weiß überhaupt nicht, was passiert ist.
27:30Die Kanne, ich habe sie vor allem lassen.
27:32Das ist doch nicht wichtig.
27:33Wir sollen Sie ein bisschen hinlegen.
27:35Kommen Sie.
27:36Danke schön.
27:36Gehen Sie auf Ihr Zimmer.
27:37Ich mache schon den Café.
27:39Legen Sie sich was hin.
27:43Ja, danke.
27:46Es wird ja ausgerichtet.
27:48Hinafana.
27:50Anni, geht es nicht gut.
27:51Aber Sie bekommen trotzdem Ihren Café.
27:54Bitte nehmen Sie doch Platz.
27:55Wo?
27:57Wo Sie wollen.
27:58Dann möchte ich am Kamin sitzen.
28:00Natürlich.
28:03Komm, Elvira.
28:04Wir nehmen doch Platz.
28:06Mir ist es egal.
28:07Ich sitze.
28:08Hauptsache, ich kriege endlich meinen Kaffee.
28:13Hoffentlich kriegt er bald.
28:15Ja, also ich fahre jetzt los.
28:16Warte auf die Enklin und höre die ein bisschen um.
28:18Könnte sich lohnen.
28:24Pangen Sie an Ambach?
28:25Frau Schleur.
28:29Frau Dein-Ambach?
28:30Ihr Sohn.
28:31Hat er gesagt, was er will?
28:32Ist meine Mutter zu sprechen, hat er gesagt.
28:39Was willst du?
28:42Martin, ich muss dir etwas mitteilen.
28:44Frau Ambach ist tot.
28:47Und wie es aussieht, ist sie vergiftet worden.
28:50Ja, du hast richtig gehört.
28:53Vergiftet.
28:53Entschuldige, ich bin nicht in der Lage, dir zu erzählen, wie es passiert ist.
28:58Du musst nicht herkommen, Martin.
29:01Ich brauche keine Hilfe.
29:03Es geht mir gut.
29:09Ja, ich gehe jetzt, Frau Schleur.
29:11Herr Klein wird auf Frau Lein-Ambach warten.
29:13Übrigens, das Zimmer oben, das ist versiegelt.
29:15Das darf nicht betreten werden.
29:16Ja, schon gut.
29:17Auf Wiedersehen.
29:18Entschuldigen Sie die Störung?
29:19Aber keine Ursache.
29:20Endlich passiert doch mal was.
29:23Also, ich schicke dir einen Wagen auf.
29:27Aber ruf auf jeden Fall noch an.
29:28Hallo.
29:30Hallo, einen Moment, bitte.
29:32Ich, ich muss Ihnen etwas sagen, was mir aufgefallen ist.
29:36Die Art und Weise, wie der Herr Sobak sich benimmt, herausfordernd.
29:40Danke, Herr Kamenow.
29:41Danke, Herr Kamenow.
29:42Nehmen Sie den Hinweis ernst.
29:44Der Herr Sobak hat sein Benehmen völlig geändert.
29:47Ich sagte ja, danke, Herr Kamenow.
29:49Bitte.
29:50Bitte.
29:52Sieht so aus, als würdest du einen interessanten Abend haben.
29:55Meinst du?
29:55Ciao.
29:56Servus.
29:57Vielen Dank, Frau Schlöer.
30:06Ach, schicken Sie mir doch auch noch einen Schluck ein, Frau Schlöer.
30:13Danke.
30:14Ich glaube, den können wir alle notwendig gebrauchen.
30:17Uns allen ist der Schreck in die Glieder gefahren.
30:19Nicht wahr, Ami?
30:20Aber nicht alle haben Grund, gleich in Ohnmacht zu fallen.
30:23Sie nicht, Herr Kamenow.
30:25Was wollen Sie damit sagen?
30:27Ach, wissen Sie, ich habe über 100 Prozesse mitgemachte.
30:31Ich habe die Arbeit der Staatsanwälte verfolgt.
30:33Ich kenne mich da aus, wissen Sie.
30:35Sie und Ihre Frau, Sie gehören zu denjenigen,
30:40denen der Tod von Frau Ambach etwas nützt.
30:44Wissen Sie, bei Mordfällen, da ist das immer die erste Frage, die man stellt,
30:48wem der Tod eines Menschen Vorteile bringt.
30:50Und Ihnen bringt er doch Vorteile.
30:54Ja, glauben Sie, ich hätte nicht gehört, wie Sie gesagt haben,
30:58jetzt bleiben wir, jetzt kann uns niemand mehr hinauswerfen.
31:01Hören Sie auf, ich verbitte Ihnen so zu reden.
31:04Sie bleiben doch, nicht wahr?
31:07Oder nicht?
31:08Ja, ganz recht, wir bleiben.
31:11Also, Ihr Problem hat sich doch gelöst.
31:15Frau Schlöer.
31:16Paul-Edward, bitte.
31:17Lass mich, ich werde doch noch sagen dürfen, dass sich unser Problem gelöst hat.
31:21Wir behalten die Zimmer, nicht wahr, Frau Schlöer?
31:25Ja, Sie behalten sie.
31:27Und nicht nur über Weihnachten, nicht nur für ein paar Wochen.
31:29Wir können hier wohnen, solange wir wollen.
31:32Ist das richtig, Frau Schlöer?
31:33Ja, das ist richtig.
31:35Ich lege Wert darauf, dass das von allen zur Kenntnis genommen wird,
31:38besonders von Ihnen, Herr, Herr Soback.
31:41Und wenn ich trinke, dann trinke ich auf mein Wohl.
31:45Das könnten Sie auch nötig haben.
31:58Martin, warum kommst du her?
31:59Ich hab dir doch gesagt.
32:01Du hast mir erzählt, was passiert ist.
32:02Da hab ich Anita angerufen und bin gleich hergefahren.
32:04Ich kann's doch gar nicht glauben.
32:06Oma ist tot, ermordet worden.
32:08Wie ist denn das passiert?
32:09Anita ist es, die Enkelin.
32:23Und Martin Schlöer.
32:24Dann ist es besser, wir ziehen uns zurück.
32:27Wahrscheinlich haben Sie allen Grund dazu.
32:31Ja.
32:39Was ist, Mama?
32:47Komm zu dir.
32:50Schon gut.
32:53Es geht schon wieder.
32:54Nur eine kleine Schwäche.
32:56Schon vorbei.
32:57Das ist Herr Klein, ein Kriminalbeamter.
33:06Er hat auf Anita gewartet.
33:09Das ist mein Sohn, Martin.
33:11Guten Abend.
33:12Guten Abend.
33:14Ich hab Anita rübergefahren.
33:17Kann ich mal mit Ihnen beiden sprechen?
33:20Vielleicht zuerst mit Ihnen?
33:21Mir ist aber schrecklich kalt.
33:25Hier kommen Sie.
33:25Wir setzen uns vor den Kamin.
33:43Sie wundern sich vielleicht, warum ich nicht die Tränen ausbreche.
33:46Aber der Typ bin ich nicht.
33:47Weinen, das konnte ich noch nie, noch nicht mal als Kind.
33:52Außerdem mochte ich die alte Dame nicht.
33:54Und sie mich nicht.
33:55Das beruhte also auf Gegenseitigkeit.
33:57Nein, im Ernst.
33:59Wir konnten nichts miteinander anfangen.
34:01Für mich war sie jemand, der wie auf einem anderen Stern lebt.
34:04Was machen Sie eigentlich?
34:07Ich meine, beruflich.
34:08Fragen Sie denn danach?
34:10Das hat sie mich auch immer gefragt.
34:11Was tust du?
34:12Irgendwas muss man doch tun.
34:14Ich tue nichts.
34:16Tja, und wovon leben Sie?
34:17Auch so eine dämliche Frage.
34:19Tja, manchmal muss man dämlich fragen.
34:21Hat Ihre Großmutter Sie unterstützt?
34:23Ein paar Mark im Monat nicht der Rede wert.
34:25Gerade so viel, dass ich mein Zimmer in München bezahlen konnte.
34:28Also Ihre Beziehung zu Ihrer Großmutter war nicht besonders.
34:32Aber ich sage Ihnen doch, sie mochte mich nicht und ich mochte sie nicht.
34:35Sie war arrogant und böse.
34:37Dasselbe sagte sie übrigens von mir.
34:40Und, sind Sie es?
34:42Ich weiß nicht, ob ich es bin.
34:44Vielleicht hatte sie recht.
34:47Sagen Sie, wissen Sie, wer das alles hier mehr erbt?
34:52Ja, das weiß ich.
34:53Weil meine Großmutter es mir gesagt hat.
34:55Sie sagte, mein Kind, in deine Hände kann ich das nicht geben.
34:59Du würdest alles verkaufen und das Geld verschleudern.
35:03Genau das würde ich tun.
35:05Frau Schlörbe kommt die Hälfte und führt das Haus.
35:08Das nicht verkauft werden darf, weiter.
35:11Wiss ich von der alten Dame nicht?
35:13Ich bin als Miteigentümerin eingetragen und habe nichts davon.
35:18Tja, das war der Moment, wo ich sagte,
35:20Omi, du bist böse.
35:22Worauf sie grinste und sagte,
35:25ich weiß, mein Kind.
35:28Was machen Sie jetzt?
35:30Ich werde Frau Schlör überreden,
35:32den ganzen Schuppen und alles, was dazugehört, zu verkaufen.
35:35Von jeweils der Hälfte können wir beide gut leben.
35:38Sehr gut kenne ich die Verhältnisse in diesem Hause nicht.
35:40Ich bin zwar manchmal hier,
35:41aber zu den Gästen habe ich keine Beziehung.
35:43Ich habe nur meine Mutter besucht.
35:45Aber Sie kennen Anita?
35:47Natürlich, schon sehr lange.
35:48Wir haben als Kinder zusammen gespielt.
35:50Sie verstand sich nicht mit Ihrer Großmutter?
35:53Nicht besonders.
35:54Aber mit der alten Dame konnte man sich auch nicht verstehen,
35:57wie Sie das nennen.
35:58Sie war...
35:59Arrogant und böse.
36:02Ja, so ungefähr wollte ich das ausdrücken.
36:05Dachte Ihre Mutter auch so?
36:08Wissen Sie,
36:10meine Mutter hat 20 Jahre lang dieser Frau jeden Wunsch erfüllt.
36:13Getan, was sie wollte.
36:15Sie war zwar die Wirtschafterin, die Hausdame,
36:17aber genau genommen
36:19war sie eine Sklavin.
36:25Entschuldigen Sie,
36:27haben Sie eine bestimmte Absicht mit dieser Frage?
36:29Ja.
36:31Im Verhalten Ihrer Mutter nach dem Mord
36:33gibt es einige Merkwürdigkeiten.
36:37Was nennen Sie einige Merkwürdigkeiten?
36:42Entschuldigen Sie.
36:43Entschuldigen Sie.
36:44Jetzt sage ich aber kein Wort weiter.
36:47Derrick?
36:52Ah, Harry?
36:53Ich habe vorhin mit der Enkelin gesprochen.
36:56Das ist vielleicht eine Selbstbewusste.
36:58Ganz direkt keine Ausflüchte, gar nichts.
37:01Sie hat Ihre Großmutter zwar nicht gemocht,
37:03aber gibt es auch ganz offen zu.
37:05Hat sie ein Alibi?
37:07Hat sie eins oder hat sie keins?
37:09Also keins.
37:12Ja, trotzdem glaube ich nicht,
37:13dass Sie in Frage kommen.
37:14Ich glaube...
37:15Moment mal.
37:24Ja, wenn Sie mithören wollen,
37:25kommen Sie ruhig rein.
37:25Übrigens werde ich heute Nacht hierbleiben.
37:35Frau Schlöer hat mir ein Zimmer gegeben.
37:38Ist gut, Harry.
37:38Wie stirbt man am Blau so?
38:08Das Gewebe erstickt.
38:11Und in der Folge tritt Atemnot auf.
38:13Man kriegt keine Luft mehr.
38:13Es gibt fürchterliche Krämpfe,
38:15bis das Atemzentrum gelähmt ist.
38:19Aus.
38:20Exitus.
38:20Anni hat den Tee gemacht, nicht wahr?
38:25Ja.
38:27Sie hat den Tee in der Küche auf dem Tisch stehen lassen.
38:29Der sollte noch ein paar Minuten ziehen.
38:31Und Sie nehmen an, der Mörder hat diese Zeit benutzt.
38:33Ja, muss er wohl.
38:36Wissen Sie, Anni benimmt sich sonderbar,
38:37aber nicht nur Sie auch, Frau Schlöer.
38:40Erst dachte ich, es ist der Mord an und für sich,
38:42der Sie erschüttert hat.
38:43Aber das ist es nicht.
38:46Oder nicht allein.
38:48Sie haben beide schreckliche Angst.
38:50Ich weiß nicht warum und auch nicht wovor.
38:52Ich merke es nur.
38:53Dass Sie sich irgendwie nicht normal verhalten.
38:57Und als Sie mich sah,
38:59da hatte Sie sowas wie Panik in den Augen.
39:01Tja und?
39:02Was schließen Sie daraus?
39:03Ich werde Sie fragen, warum Sie sich so benehmt.
39:10Und zwar jetzt gleich.
39:12Kommen Sie mit?
39:15Also gut.
39:17Wenn Sie meinen.
39:29Moment mal.
39:31Was jetzt?
39:32Hören Sie.
39:33Kommen Sie hin.
39:53Da ist jemand in der Tür von Anni.
39:58Soll ich Licht machen?
39:59Nein, nein.
40:03Da kommt jemand in den Kaffengladen.
40:10Ja, was suchen Sie denn, Herr Kamenhoff?
40:26Nichts.
40:27Nichts.
40:27Ich wollte...
40:28Ich hatte Durst.
40:30Ich suchte etwas zu trinken.
40:31Ja, warum machen Sie dann kein Licht?
40:32Ich wollte niemanden stören.
40:35Sie war nicht in der Küche.
40:37Sie waren im Zimmer von Anni.
40:39Ja, ja, aber sie ist nicht in Ihrem Zimmer.
40:41Was wollten Sie von ihr?
40:42Sie hörten, ja, ich suchte etwas zu trinken.
40:45Vielleicht erinnern Sie sich daran,
40:46dass die Küche abends abgeschlossen wird.
40:48Jedenfalls war das der Brauch.
40:50Bisher.
40:52Warten Sie.
40:53Anni?
41:07Sie ist wirklich nicht in Ihrem Zimmer.
41:08Das habe ich Ihnen doch gesagt.
41:10Oder wollen Sie mich als Lügner hinstellen?
41:12Kommen Sie.
41:12Was wollen Sie?
41:34Was passiert hier?
41:36Was habt ihr denn so Wichtiges zu besprechen,
41:37jetzt in der Nacht?
41:39Na, was denn wohl?
41:40Glaubst du, dass die beiden schlafen können?
41:42Ich will Ihnen kein Auge zutun heute Nacht.
41:44Das ist ja auch nicht schwer zu verstehen.
41:47Für mich wenigstens nicht.
41:49Martin hat recht.
41:51Wir sitzen hier, weil wir nicht schlafen können.
41:54Wir werden es aber jetzt versuchen.
41:56Anni schläft bei mir auf dem Sofa.
41:57Ich wollte hier gerade ein Bett zu euch machen.
42:00Bitte fahr jetzt nach Hause.
42:03Mach dir keine Sorgen um uns.
42:05Es ist nicht nötig.
42:12Gute Nacht.
42:26Du musst das verstehen.
42:27Sie sind verstört.
42:28Beide schließlich liegt der Verdacht auch auf Ihnen.
42:30Ich habe nur versucht, Sie zu beruhigen.
42:31Sie bleiben noch hier?
42:35Ja, ich bleibe noch hier.
42:37Dann kann ja nichts passieren.
42:39Ich darf mich verabschieden.
42:49Martin!
42:52Ja?
42:53Anni und deine Mutter.
42:55Worüber haben Sie gesprochen?
42:57Sie haben doch was besprochen.
42:58Sie haben nichts besprochen.
42:59Gar nichts.
43:01Du darfst nichts sagen.
43:02Stimmt's?
43:05Mach dir keine unnötigen Dank.
43:06Er sagt, du weißt nichts.
43:18Sie glauben mir nicht.
43:25Hallo?
43:26Ja, ich bin's nochmal, Harry.
43:28Ja, ich bin noch im Büro.
43:31Was ich mache, ich spiele im Sandkasten.
43:33Ich schiebe Namen hin und her.
43:35Sag mal, die Frau Kamenhoff, das ist doch die Einzige, die nicht im Haus war,
43:40die um die T-Zeit herum vom Bootshaus her das Haus betreten hat.
43:46Nicht wahr?
43:47Gernd weiter?
43:48Ja?
43:50Ja, und was schließt du daraus?
43:52Es könnte doch sein, dass Frau Kamenhoff den Täter gesehen hat.
43:55Oder dass sie eine Beobachtung gemacht hat, die es ihr ermöglicht, auf den Täter zu schließen.
44:00Also kurz, die Kamenhoffs, die müssten doch etwas wissen.
44:02Vielleicht haben Sie jemanden in der Hand.
44:07So sehr in der Hand, dass sie sich um den weiteren Verbleib in der Pension keine Sorgen mehr zu machen brauchen.
44:13Was hältst du denn davon?
44:15Ja, du hast recht, ich werde nochmal mit Ihnen reden.
44:17Wer war's?
44:18Mein Kollege, gehen Sie schlafen jetzt.
44:20Ich muss rauf zu den Kamenhoffs.
44:21Aber erst schenken Sie mir noch eine Zigarette, ja?
44:23Hier, bedienen Sie sich.
44:24Warum erschreckst du vor mir?
44:42Ich hab's Telefon gehört.
44:43Wer war im Apparat?
44:46Die Polizei.
44:49Herr Klein hat mit seinem Kollegen gesprochen.
44:52Weißt du, worum es ging?
44:53Wo ist er?
44:57Er wollte nochmal mit den Kamenhoffs sprechen.
45:04Warum starrst du mich so an?
45:13Sie haben alles gesagt, was Sie wissen?
45:15Natürlich.
45:16Und nichts verschwiegen?
45:18Überhaupt nichts.
45:18Wie kommen Sie darauf?
45:21Und Sie?
45:21Sie auch nicht.
45:24Wir haben gesagt, was wir wissen und nichts hinzuzufügen.
45:27Bitte gehen Sie und lassen Sie uns unseren Frieden.
45:32Wir sagen nichts.
45:34Wir haben nichts zu sagen.
45:36Na, wir haben wohl alle keine sehr gute Nacht gehabt, wie?
45:49Ich hab Sie beide hin und her gehen gehört.
45:51Na und?
45:52Ist das verboten?
45:53Ja, Gewisper und Geflüster im ganzen Hause.
45:56Schritte auf den Treppen, Türen sind gegangen.
45:59Haben Sie das alles mitbekommen, ja?
46:01Ja, ich hab das gehört.
46:03Bin ja selber hin und her gegangen.
46:04Aber Erkenntnisse haben Sie daraus nicht gezogen, wie?
46:07Ich habe jedenfalls meine Tür abgeschlossen.
46:11Zum ersten Male übrigens.
46:13Ach, von Arnie.
46:14Schenken Sie mir noch einen Schluck Kaffee ein.
46:16Das ist heute nämlich besonders gut.
46:19Obwohl ich zugebe, dass ich ihn untersucht habe.
46:22Auf Geruch und Geschmack.
46:24Ach, du lieber Himmel, was ist denn los?
46:29Das kann doch in diesem Hause niemanden verwundern.
46:32Kann man denn diesem Mann nicht den Mund verbieten?
46:47Grüß dich.
46:47Grüß dich.
46:48Ich glaube, dass du mit deiner Theorie recht hast.
46:50Na, dann schickst du mal raus.
46:51Okay.
46:52Bleibst du im Haus?
46:53Ja.
46:54Ja, bitte.
47:04Guten Morgen.
47:05Guten Morgen.
47:06Kommen Sie mal, Fett.
47:07Was will der denn von meiner Frau?
47:26Der kann sie doch nicht alleine vernehmen.
47:28Warum tut der das?
47:29Er wird schon seine Gründe haben.
47:31Bitte?
47:31Bitte?
47:37Also hier haben Sie die Enten gefüttert, nicht klar?
47:39Ja.
47:40Ja.
47:41Hier.
47:42Genau hier.
47:44Sie brauchen nicht nervös zu sein, Frau Kamenow.
47:46Ich will nur von Ihnen wissen, was gestern geschehen ist.
47:49Sie waren allein hier?
47:51Ja.
47:52Haben Sie Angst davor, die Wahrheit zu sagen?
47:57Gut, also gegen drei Uhr oder kurz danach entschlossen Sie sich ins Haus zurückzugehen?
48:03Ja.
48:05Kommen Sie, gehen wir.
48:13Es ist doch unfair, auf meine Frau einzureden.
48:16Das tut er doch, oder?
48:17Oder was macht er?
48:18Warum mischen Sie sich nicht ein?
48:21Sagen Sie etwas.
48:22Tun Sie etwas.
48:24Gut, dann werde ich etwas tun.
48:26Sie werden gar nichts tun.
48:27Sie bleiben hier.
48:28Setzen Sie sich.
48:38Das ist doch merkwürdig, Frau Kamenow.
48:40Je näher wir dem Haus kommen, umso bedrückter werden Sie.
48:43Was ist passiert?
48:50Was haben Sie gesehen?
48:52Sagen Sie es.
48:58Sagen Sie es.
48:59Ich hatte die Papiertüte noch in der Hand, in der das Futter war.
49:06Und ich wollte zu den Mülltonnen gehen und sie hineinwerfen.
49:15Und da sah ich in die Küche hinein.
49:33Und ich sah Anni.
49:36Und dass ich Besuch hatte.
49:39Der Sohn von Frau Schlör war bei ihr.
49:41Und ich sah, wie sie den Tee aufgoss.
49:47Und wie sie sich küssten.
49:49Und wie Anni hinten rausging.
49:52Und wie Martin.
50:03Ari.
50:05Der Sohn von Frau Schlör.
50:09Sie wissen, dass Ihr Sohn gestern Nachmittag hierher?
50:11Bei Anni Feindl.
50:18Fräulein Anni?
50:23Wo ist sie?
50:24Weg.
50:26Sie hat das Rad genommen.
50:27Ich...
50:40Ich...
50:41Ich wusste nicht, dass er da war.
51:00Ich wusste es wirklich nicht.
51:02Er muss das Gift in den Tee getan haben, als Anni auf dem Wäscheplatz war.
51:11Auch Anni wusste nicht, was er getan hat.
51:14Erst als Frau Ambach tot war, sagte mir Anni, dass Martin da gewesen ist.
51:22Und das ist ein Junge.
51:26Warum hat er das getan?
51:29Er konnte es nicht erwarten, Geld in die Finger zu kriegen.
51:32Geld, Geld, Geld, immer noch Geld.
51:34Anni und Sie vereinbarten also zu schweigen.
51:41Er ist doch mein Sohn.
51:43Begreifen Sie das nicht.
51:46Er ist doch mein Sohn.
51:47Und Anni?
51:49Anni.
51:50Sie liebt ihn.
51:53Was ist mit den Kamenows?
51:57Sie haben doch gemerkt, dass verschwiegen wurde, dass Martin hier war.
52:02Obwohl Frau Kamenow ihn gesehen hat.
52:06Herr Kamenow sagte zu mir,
52:09Frau Schlöer,
52:11von mir erfährt niemand etwas.
52:14Dafür werden Sie sich ja wohl revanchieren.
52:18Sie wissen ja, was er wollte.
52:20Und mit so etwas legt man unter einem Dach.
52:23Das können Sie ja ändern.
52:25Bitte?
52:27Wenn Sie auf meine Mitarbeit verzichten wollen,
52:31Frau Schlöer,
52:32ich kündige.
52:36Wo kann Anni hingefahren sein?
52:40Vielleicht zu Ihrem Bruder.
52:43Er hat einen Bauernhof hier in der Nähe.
52:45Bitte kommen Sie.
52:50Martin!
52:54Martin!
53:05Martin!
53:05Das ist Martins Auto und Annis Fahrrad.
53:24Herr Feinde, wo ist Ihre Schwester?
53:27Wrennt die Position, wrennt sie oben.
53:31Wer zu ihr?
53:35Martins ist ein Pendling, sprich nicht so oder so.
53:49Wo ist er?
54:05Musik
54:08Musik
54:12Musik
54:17Musik
54:18Musik
54:24Verschwinden Sie, sonst schieße ich.
54:51Sie werden keinen zweiten Mord begehen.
54:54Der Faden. Giftmischer sind von Natur aus feige. Sie werden nicht schießen.
55:06Bleiben Sie stehen. Zum letzten Mal. Verschwinden Sie.
55:15Soll ich Ihre Mutter rufen? Sie ist unten.
55:21Geben Sie mir die Waffe.
55:33Geben Sie mir die Waffe.
55:35Herr Sommer, bist du verrückt?
55:47Herr Sommer, bist du denn verrückt?
55:59Martin! Martin! Martin!
56:01Warum? Warum haben Sie das getan? Warum haben Sie erschossen?
56:15Warum? Warum haben Sie das getan? Warum haben Sie erschossen?
56:27Er hat sich selbst erschossen, Frau Schnöer.
56:41Ich habe es nicht verhindern können.
56:43Ich habe es nicht verhindern können.
56:45Ich habe es nicht verhindern können.
56:47Ich habe es nicht verhindern können.
56:49Ich habe es nicht verhindern können.
56:51Ich habe es nicht verhindern können.
56:53Ich habe es nicht verhindern können.
56:55Ich habe es nicht verhindern können.
56:57Ich habe es nicht verhindern können.
57:01Ich habe es nicht verhindern können.
57:07Ich habe es nicht verhindern können.
57:09Amen.
57:39Amen.
58:09Amen.