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  • 2 days ago
Dr. Prestel, ein arroganter Anwalt, wird vor seiner Garagentür erschossen.

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Transcript
00:00Lebenslänglich
00:30Lebenslänglich
00:38Moment mal, Derrick.
00:45Dr. Prestl?
00:47Sie sind sich darüber klar, dass Ihre Aussage zu diesem harten Urteil geführt hat?
00:51Ich bin nicht der Richter.
00:52Haben Sie einen Moment Zeit?
00:55Harry, äh...
00:59Ihr Aussagen waren es, wie die Angeklagten das Gewicht gebrauchen haben.
01:03Sie wissen, was ich meine.
01:05Der Mann war im Augenblick der Tat einfach nicht zurechnungsfähig.
01:08Er hat einen Blackout gehabt. Er war nicht imstande, klar zu denken.
01:11Die ärztlichen Gutachten können doch nicht so einfach vom Tisch gewischt werden.
01:14Sei es erst dem Richter, den Geschworenen.
01:16Ich habe den Täter noch am Tatort vernommen.
01:18Ich habe vor Gericht meinen Eindruck geschildert und das wahrheitsgemäß.
01:22Seien Sie nicht empfindlich.
01:24Ganz offenbar sind Sie sich über den Eindruck nicht klar, den Sie machen.
01:29Vor Gericht machen. Mit Ihrer Person, mit der Art Ihrer Aussage, wie Sie sie machen.
01:33Was für eine Art ist das?
01:35Sie werden zu... zu sicher.
01:40Als halten Sie selbst es für unmöglich, sich irren zu können.
01:44So, dann bestätige ich Ihnen sehr gerne, dass ich es nicht für unmöglich halte, mich zu irren.
01:48Dafür ist mein Geschäft zu schwierig und dass es schwierig ist, das weiß ich.
01:52Das weiß ich jeden Tag, das weiß ich jeden Augenblick.
01:59Ach, gehen Sie zum Teufel.
02:01Lieber erst mal Mittagessen.
02:06Tag, Hamel.
02:19Entschuldigen Sie bitte.
02:20Hallo?
02:33Ach, du bist es.
02:35Du rufst hier an?
02:37Ich habe mir gedacht, dass du noch im Gericht bist.
02:41Bleibt es bei heute Abend?
02:43Natürlich.
02:44Ich gehe gar nicht mehr in die Kanzlei, sondern gleich nach Hause.
02:46Wann kommst du?
02:47Ich soll dich abholen?
02:50Von wo?
02:51Von zu Hause?
02:52Wieso ist dein Mann nicht da?
02:55Dann weißt du also Bescheid.
03:00Weil ich es ihm erzählt habe.
03:04Und er hat es mir auf den Kopf zugesagt.
03:09Also bitte komm und hol mich ab.
03:16War wohl sehr verwundert, was?
03:19Mhm.
03:21Hat er gleich ja gesagt?
03:22Nein, nicht gleich.
03:25Er kämpfte mit seinem Erstaunen, ja?
03:27Ja.
03:30Alexander, du hast mich gefragt nach meinen Beziehungen zu Dr. Prestl.
03:36Und ich habe dir ganz ehrlich geantwortet.
03:39Wofür ich dir dankbar bin.
03:41Ich betone es nochmal.
03:43Und du hast keinen Hintergedanken dabei?
03:49Welchen sollte ich denn haben?
03:55Das weiß ich nicht.
03:56Aber du wirst ihm keine Szene machen.
04:02Neige ich dazu?
04:04Nein.
04:05Dazu neigst du nicht, das weiß ich.
04:08Und trotzdem, du...
04:10Du irritierst mich.
04:14Womit?
04:15Womit, womit?
04:17Mit der Ruhe.
04:18Mit der Ruhe.
04:20Mit der Ruhe, mit der du es aufnimmst.
04:26Keine Sorge.
04:27Sie kostet mich auch etwas.
04:29Ich habe einen Liebhaber und du...
04:31Musst du es so sagen.
04:36Ich will es so sagen.
04:38Ich muss es so sagen.
04:40Weil...
04:42jetzt ist der Moment gekommen,
04:44wo wir ganz ehrlich miteinander sein müssen.
04:48Wir dürfen uns nichts mehr vormachen.
04:51Es ist nicht meine Sache.
04:53Und deine auch nicht.
04:56Ja, ja, ja.
04:57Da stimme ich dir zu.
04:59Man darf sich nichts vormachen.
05:01Ich mache mir nichts vor, Dora.
05:05Er kommt dazu.
05:07Ja?
05:09Möchtest du jetzt deinen Tee haben?
05:11Ja?
05:16Ja.
05:19Dora.
05:21Komm, hilf mir.
05:23Dora, bitte hilf mir.
05:35Danke.
05:41Geht's?
05:42Ja, es geht, Dora.
05:43Ich spüre, dass ich damit immer geschickter werde.
05:44Sieh mal.
05:45Meine Lernfähigkeit ist ungebrochen.
05:46Aber...
05:47Aber nach...
05:49Aber nach Lage der Dinge...
05:52oft begrenzt.
06:12Frau Wilmers,
06:14bitte den Tee für meinen Mann.
06:24Tag, Vera.
06:25Wartest du schon lange?
06:26Als du angerufen hast,
06:27bin ich gleich losgefahren.
06:36Sag dem Kollegen Schneider,
06:37dass ich nicht mehr ins Büro komme,
06:38weil ich heute Abend eine Verabredung habe.
06:41So.
06:43Das wär's.
06:51Du siehst heute wieder reizend aus.
06:54Wirklich.
06:55Ganz reizend.
07:05Ach, Gerhard.
07:06Ich hab alles für heute Abend
07:09für deinen Empfang vorbereitet.
07:11Alles hängt fix und fertig im Schrank.
07:13Hm?
07:14Danke, Mama.
07:15Ja.
07:19Musst du dich nicht langsam fertig machen?
07:23Ja.
07:31Willst du mich vielleicht fragen,
07:32was du anziehen sollst?
07:34Was würdest du vorschlagen?
07:35Nein.
07:36Dich anzuziehen, wie es deiner Art entspricht.
07:38Mit kühler Eleganz,
07:40strenger Linie,
07:42gelockert euch einen kleinen,
07:43kaum bemerkbaren Schuss
07:46von Verwegenheit.
07:48Verwegenheit?
07:49Ja.
07:50Das bist du, meine Liebe.
07:51Du hast Mut.
07:53Mut geht immer Hand in Hand
07:54mit einer Neigung zur Aggression.
07:57Ich bin aggressiv.
07:59Was nichts Besonderes ist.
08:05Mut und Aggression sind Überlebensmechanismen.
08:08Überleben wollen wir alle.
08:10Wann kommt denn dein Knabe?
08:22Alexander,
08:24soll er lieber nicht kommen.
08:30Aber, Dora,
08:33ich habe doch mit jemandem zu tun.
08:35Wie kann ich dem aus dem Wege gehen?
08:37Wie? Wie kann ich das?
08:38Deine Ruhe ist unnatürlich.
08:51Das ist doch für mich ein Grund zur Verwunderung.
09:03Guten Tag, Herr Dr. Prestl.
09:09Guten Tag.
09:11Herr Kolberg erwartet Sie.
09:13Frau Kolberg...
09:15Sie zieht sich gerade an.
09:17Herr Kolberg möchte noch einen Drink mit Ihnen nehmen.
09:23Herr Dr. Prestl.
09:27Entschuldigen Sie, ich bin immer noch versucht aufzustehen,
09:30was eins beweist, dass der Mensch aus Reflexen besteht.
09:33Guten Tag.
09:35Frau Wilmers, machen Sie uns die Trinks.
09:37Was nehmen Sie, Doktor?
09:39Einen Whisky.
09:41Whisky, bitte.
09:48Etwas unsicher, oder?
09:51Ja, natürlich.
09:52Etwas, was ich an Ihnen gar nicht gewöhnt bin.
09:54Ich dachte, Ihre Selbstsicherheit...
09:56...ist gar nicht in Frage zu stellen.
09:59Nun, äh...
10:01...es gibt Umstände, die...
10:03...Selbstsicherheit...
10:07...als etwas Unnatürliches erscheinen lassen.
10:10Dora hat mir von Ihrer Beziehung zu Ihnen berichtet.
10:14Ich, äh...
10:16...möchte etwas betonen, dass...
10:18...dora hat mir von Ihrer Beziehung zu Ihnen berichtet.
10:20Dora hat mir von Ihrer Beziehung zu Ihnen berichtet.
10:22Ich, äh...
10:24...dora hat mir von Ihrer Beziehung zu Ihnen berichtet.
10:26Ich, äh...
10:27...möchte etwas betonen, dass, äh...
10:29...dass die Initiative dazu...
10:32...nicht von mir ausgegangen ist.
10:34Was ich Ihnen unbesehen glaube.
10:36Dora fand sich schon immer am schnellsten zurecht auf dem sogenannten Bundesland.
10:38...boden der Tatsachen.
10:39Aber sie wird sich nicht überrumpelt haben.
10:40Etwas entgegenkommen werden Sie...
10:42...wohl auch...
10:44...gezeigt haben.
10:46Ja, ich hab's da schwer, mich auf dem Boden der Tatsachen zu finden, obwohl ich da Fortschritte mache.
10:51Und Fortschritte machen heißt...
10:54...akzeptieren.
10:56Ja, ich hab's da schwer, mich auf dem Boden der Tatsachen zu finden, obwohl ich da Fortschritte mache.
11:00Und Fortschritte machen heißt...
11:03...akzeptieren.
11:04Lieber Freund, ich akzeptiere die Tatsache, dass die menschliche Natur nicht außer Kraft zu setzen ist.
11:14Dora, komm mal, komm mal.
11:17Es hat keine Szene gegeben, wir nehmen einen Trink zusammen.
11:20Nicht wahr, Doktor Kostelbeer?
11:22Nimm mal einen Trink zusammen.
11:23Dora.
11:25Dora.
11:35Du siehst...
11:37...du siehst wirklich ganz hervorragend aus.
11:39Das war...
11:41...das war immer eine Ihrer Stärken, Doktor Prestl.
11:45Sich...
11:47...sich richtig anzuziehen.
11:48Der Empfang heute ist offiziell, ein kleiner Kreis, aber ausgesuchte Leute aus Wirtschaft, Politik, Kultur.
11:53Diese Leute neigen dazu, sich sehr konservativ zu geben, was sie von Haus aus gar nicht sind.
11:58Aber was Dora auszudrücken versucht, in der Art, mit der sie sich anzieht.
12:04Mit...
12:06...kühle Eleganz.
12:08Strenger Linie.
12:09Ah, Dora mit einem Schuss Verwegenheit.
12:18Wissen Sie, Doktor Prestl, dass Dora extrem verwegen ist?
12:23Unsinn.
12:25Ich glaube, wir müssen jetzt gehen.
12:27Ja, ja, ihr müsst jetzt gehen, natürlich müsst ihr jetzt gehen.
12:30Na, geht doch.
12:32Na, geht doch.
12:35Geht! Verflucht doch mal!
12:36Geht, geht!
12:38Sie werden viele Leute treffen, die ich kenne, die mich kennen.
12:41Ich bitte Sie zu grüßen.
12:43Ja.
12:45Ich bitte Sie zu grüßen.
12:48Und...
12:50...die übliche Erklärung abzugeben.
12:54Ja, ja.
12:56Ich werde das alles tun.
12:59Auf Wiedersehen.
13:00Auf Wiedersehen.
13:03Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann.
13:10Ich kann dir gar nicht sagen, wie mir zumute war.
13:13Hat er dich gequält?
13:14Nein, er war sehr freundlich.
13:15Aber er hat gewusst, wie mir zumute war.
13:16Ich hatte fast den Eindruck, als ob ich ihm leid tue.
13:17Ach, was?
13:18Warum solltest du ihm leid tun?
13:20Ich sage, es war mein Eindruck.
13:22Jedenfalls haben wir jetzt klare Verhältnisse geschaffen.
13:28Herr Kolbe?
13:30Ja.
13:31Soll ich Ihnen jetzt das Abendessen bringen?
13:32Ich habe keinen Hunger.
13:33Aber Sie müssen doch etwas essen.
13:35Gut, gut, gut, gut, gut.
13:37Wenn Sie meinen, esse ich also etwas.
13:39Schön, dass Sie vernünftig sind.
13:40Ich gebe mir Mühe, Frau Wilmers.
13:41Wie Sie sehen.
13:42Ich gebe mir Mühe, Frau Wilmers.
13:43Wie Sie sehen.
13:44Meine Nichte ist da.
13:45Sie wird in den Tisch decken.
13:46Lisbeth.
13:47Ich habe keinen Hunger.
13:48Ich habe keinen Hunger.
13:49Aber Sie müssen doch etwas essen.
13:50Gut, gut, gut, gut, gut.
13:52Wenn Sie meinen, esse ich also etwas.
13:55Schön, dass Sie vernünftig sind.
14:05Ich gebe mir Mühe, Frau Wilmers.
14:06Wie Sie sehen.
14:10Meine Nichte ist da.
14:11Sie wird Ihnen den Tisch decken.
14:13Lissette.
14:21Guten Abend, Herr Kolberg.
14:23Besuchen Sie mal wieder Ihre Tante?
14:27Ich komme gerne hierher.
14:29Sie kommen gerne hierher.
14:32Bei Gelegenheit sagen Sie mir mal, warum.
14:37Geben Sie mir meine Kunstbeine mal da.
14:39Geht es nicht so, wenn ich Ihnen helfe?
14:44Das habe ich noch nicht probiert.
14:48Aufstehen kann ich aber mehr nicht.
14:49Versuchen Sie es doch mal.
14:50Versuchen Sie es doch mal.
14:53Versuchen Sie es doch mal.
15:10Es geht.
15:12Es geht.
15:13Aber was mir nicht gefällt ist, abhängig zu sein.
15:26Aber Sie sind doch nicht von mir abhängig.
15:28Vorsichtig.
15:29Frau Wilmers,
15:30Lisbeth hat deine Begabung als Krankenschwester.
15:32Hat sie mal gelernt, wie man mit einem Krüppel umgeht?
15:33Sie hat gar nichts gelernt.
15:34Sie mag sie.
15:35Hören Sie nicht auf meine Tante.
15:36Danke.
15:37Dass eins klar ist.
15:38Ich möchte kein Mitleid.
15:39Aber so ist es doch nicht gemeint.
15:41Wie ist denn gemeint?
15:42Mit der Art, die Sie haben, werden Sie alle Ihre Freunde verlieren.
15:43Gibt es die noch?
15:44Zwei sind davon gerade in diesem Raum.
15:45Danke, Frau Wilmers.
15:47Darf ich dann fragen, ob meine Freunde mit mir zu Abend essen wollen?
15:48Ich habe schon gegessen, aber...
15:50...lesen Sie nicht.
15:51Aber ich möchte nicht auf meine Tante.
15:52Ich möchte kein Mitleid.
15:54Aber so ist es doch nicht gemeint.
15:56Wie ist denn gemeint?
15:57Mit der Art, die Sie haben, werden Sie alle Ihre Freunde verlieren.
16:03Gibt es die noch?
16:04Zwei sind davon gerade in diesem Raum.
16:08Danke, Frau Wilmers.
16:10Darf ich dann fragen, ob meine Freunde mit mir zu Abend essen wollen?
16:13Ich habe schon gegessen, aber...
16:16...Lisabeth leistet Ihnen gerne Gesellschaft.
16:22Bitte, Lisabeth, nehmen Sie Platz.
16:24Danke, ist gut.
16:43Guten Abend.
16:44Guten Abend.
16:45Guten Abend.
16:46Guten Abend.
16:47Guten Abend.
16:48Guten Abend.
16:49Entschuldigen Sie bitte.
16:50Guten Abend, liebe Frau.
16:51Guten Abend, Herr Mundar.
16:52Guten Abend.
16:53Wie geht es Ihrem Garten?
16:55Er sagte zu mir, grüß meine Freunde.
16:58Und da Sie ein Freund von ihm sind, viele Grüße.
17:01Es tut ihm sehr leid, dass er nicht selbst kommen konnte.
17:04Keine Besserung?
17:05Nein.
17:06Er ist dreimal operiert worden, aber leider.
17:09Leider.
17:11Ah, darf ich Ihnen Dr. Prestl vorstellen?
17:15Guten Abend.
17:16Guten Abend.
17:17Herr Monardi ist der Besitzer des Böckmann Verlages.
17:21Und Dr. Prestl ist der Anwalt meines Mannes.
17:25Er vertritt ihn in seiner Unfallsache.
17:27Gibt es Schwierigkeiten?
17:28Ja.
17:30Es ist nicht klar, wer den Wagen, der den Unfall verursacht hat, gefahren hat.
17:34Zwei Männer waren im Wagen, einer total betrunken.
17:36Wir sind der Meinung, es war der, der den Wagen gefahren hat, aber der andere wurde als der Fahrer ausgegeben.
17:41Ist das nicht nachweisbar?
17:43Nur sehr schwer.
17:45Wie trägt es Ihr Mann?
17:49Bewundernswert.
17:50Grüßen Sie ihn.
17:51Ich ruf ihn mal an.
17:52Kann man sich mit ihm mal zum Mittagessen verabreden?
17:56Ja, er würde sich sicher sehr freuen.
17:59Entschuldigen Sie uns, bitte.
18:01Guten Abend, Ihnen Frau.
18:06Darf Lisbeth sich jetzt verabschieden?
18:22Ja, natürlich.
18:24Natürlich.
18:25Ich möchte mich noch bedanken, Herr Kolberg.
18:30Ich muss mich bedanken.
18:32Es hat mir Spaß gemacht, nicht allein zu sein.
18:40Ich möchte noch etwas sagen.
18:42Falls ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann, brauchen Sie es mir nur zu sagen.
18:52Danke, Lisbeth.
18:54Aber Sie können mir nicht helfen.
18:57Ich wollte es nur angeboten haben.
19:00Danke.
19:01Danke.
19:08Gute Nacht.
19:10Gute Nacht.
19:11Gute Nacht.
19:12Gute Nacht.
19:13Gute Nacht.
19:14Gute Nacht.
19:15Gute Nacht.
19:25Gute Nacht.
19:30So ist es gut.
19:31Ich hoffe, es gibt...
20:01Ich hoffe, es gibt...
20:30Nein, danke, Frau Wilmers.
20:32Nimm mir nur was zu trinken.
20:36Mein Mann?
20:39Ist schlafen gegangen.
20:43Wie hat er den Abend verbracht?
20:46Er hat gelesen.
20:48In was für einer Stimmung war er?
20:50In keiner besonderen.
20:51War gereizt, aufgeregt, ärgerlich?
20:53Nein, viel ruhiger als sonst.
21:00Gute Nacht, Frau Wilmers.
21:02Gute Nacht, Frau Wilmers.
21:32Dr. Prestl.
21:38Ja.
21:41Unser, unser Prestl.
21:42Rechtsanwalt Prestl.
21:44Erschossen.
21:45Er wollte gerade in die Garage fahren, er wurde erschossen, am Steuer.
21:47Zeugen?
21:48Keine.
21:49Der Täter muss vor dem Haus auf ihn gewartet haben.
21:58Unser Doktor Prestl.
22:11Die Schüsse kamen von hier.
22:15Hier hat er gestanden.
22:18Du, sind die Hausbewohner schon befragt worden?
22:20Ja, aber keiner hat was bemerkt.
22:22Außer den Schüssen natürlich.
22:23Wir haben die meisten aufgeweckt.
22:25Ihr habt mir vielleicht einen parkenden Wagen entdeckt, der nicht hierher gehört.
22:27Nichts.
22:28Es ist mir anzunehmen, dass er mit dem Wagen hier vorgefahren ist, um so schnell wie möglich wegzukommen.
22:33Ja, das ist anzunehmen.
22:35Wo wohnt Dr. Prestl?
22:37Ganz oben.
22:42Hat er Familie?
22:44Nur seine Mutter, die lebt bei ihm.
22:46Wo war Ihr Sohn heute Abend, Frau Prestl?
22:48Auf einem Empfang.
22:50Er begleitete die Frau eines Klienten, für den er einen Prozess führt.
22:57Ja, wir müssen ja von der Vermutung ausgehen, dass der Täter oder die Täter gewusst haben, dass Ihr Sohn heute Abend nicht zu Hause war.
23:03Sie haben auf ihn gewartet, meinen Sie?
23:06Ja, doch. Das ist möglich.
23:09Um was für einen Empfang handelt es sich?
23:12Um den Empfang des Markwalder Bankhauses.
23:15Und der Name der Dame, die Ihr Sohn begleitet hat?
23:18Frau Kolberg.
23:21Ihr Mann ist der Verleger Kolberg.
23:24Und der begleitete Sie ebenfalls?
23:27Nein.
23:28Ihr Mann ist nach einem Unfall gehbehindert.
23:32Wo ist Frau Kolberg jetzt?
23:34Ich meine, wo könnte sie sein?
23:36Ich nehme an, dass mein Sohn Sie nach Hause gebracht hat.
23:40Ich wollte Sie schon anrufen, um mir mitzuteilen, was geschehen ist.
23:46Aber ich wollte diesen Anruf Ihnen überlassen.
23:48Die Telefonnummer steht dort auf einem Zettel.
23:53Warum wollten Sie den Anruf mir überlassen?
24:00Sollte diese Frau in diesem Fall eine Rolle spielen, so dürfte wichtig sein, was sie sagt und wie sie es sagt.
24:09Ich nehme an, dass man Ihre Erfahrung benötigen wird.
24:15Sie sagen, er sollte seine Frau eine Rolle spielen. Könnte sie eine spielen?
24:20Sie war die Geliebte meines Sohnes.
24:23Ja?
24:37Mein Name ist Derek. Ich bin Beamter der Kriminalpolizei.
24:42Ich rufe aus der Wohnung von Dr. Prestl an. Sie sind Frau Kolberg?
24:46Ja.
24:46Waren Sie heute Abend die Begleitung von Dr. Prestl?
24:51Ja.
24:51Nun, Herr Dr. Prestl ist heute Abend vor seiner Garage erschossen worden.
24:58Was?
25:00Was haben Sie gesagt?
25:02Nein.
25:04Nein, nein, legen Sie auf. Ich rufe Sie sofort zurück.
25:06Ja, Derek?
25:14Ich bin vor der Mordkommission hier.
25:18Ja, gut, ich wiederhole.
25:20Dr. Prestl ist heute Abend vor seiner Garage erschossen worden.
25:24Hallo?
25:25Ja, ja, ich bin doch da.
25:27Was haben Sie?
25:29Erschossen.
25:30Vor seiner Garage erschossen.
25:32Wer hat ihn erschossen?
25:34Der Täter ist unbekannt.
25:35Lassen Sie mir Zeit.
25:47Ich muss das ja erst mal begreifen, als ich...
25:50Ja, ja, ich komme sofort zu Ihnen.
25:55Ich habe das Gespräch mit angehört.
26:14Tot?
26:15Ja.
26:17Er ist tot.
26:18Kein schönes Ende.
26:31Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?
26:34Vergiss nicht, liebe Dora, dieser Mann ist nicht mein Freund.
26:36Hast du etwas damit zu tun?
26:42Wie soll ich deine Frage verstehen?
26:45Ob ich ihn umgebracht habe?
26:48Entschuldige, das war mein erster Gedanke.
26:51Hast du etwas damit zu tun?
26:52Du meinst, nach diesem Nachmittag, der mir zugesetzt hat, was ich zugebe?
27:06Er hat mir so sehr zugesetzt, dass zu viel verlangt wäre, vom Mitgefühl zu verlangen.
27:13Was du sicher nicht verlangen wirst.
27:15Was hast du vor, Dora?
27:18Ich muss hin, ich muss sehen, was passiert ist.
27:20Ich muss hingehen.
27:23Ist etwas passiert, Herr Kohlberg?
27:25Ja.
27:28Stellen Sie sich vor, man hat Dr. Pressl erschossen.
27:35Herr Kohlberg erwartet Sie.
27:36Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht entgegenkomme.
27:55Guten Tag, Herr Kohlberg.
27:56Ich komme bestimmt ungelegen, ja?
27:59Das waren die Herren von der Werbung.
28:00Bücher zu verkaufen erfordert heutzutage mehr Verstand, als Sie zu schreiben.
28:06Entschuldigen Sie, wenn ich Sie ansehe, aber ich hatte in meinem Leben noch nie mit der Polizei zu tun.
28:12Abgesehen von der Verkehrspolizei natürlich, aber die Kriminalpolizei ist mir neu.
28:18Dazu noch die Mordkommission.
28:20Kein schöner Beruf, wie kommt man dazu?
28:23Eine innere Berufung.
28:25Was, bitte?
28:28Nein, so würde ich es nicht nennen.
28:30Warum geht man zur Polizei?
28:31Ja, mein Gott, ich...
28:38Eigentlich wollte ich Ihnen ein paar Fragen stellen.
28:43Pardon.
28:46Pardon.
28:48Nur ein neugieriger Verleger ist letzten Endes ein wirklich guter Verleger.
28:54Sie haben das Wort, bitte. Nehmen Sie doch Platz.
28:58Also, ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus.
29:01Es geht um den Mord an Dr. Prestl.
29:03Wir haben gestern Nacht noch mit Ihrer Frau gesprochen und Ihrer Frau Kohlberg.
29:07Sie hat es für möglich, dass Sie in irgendeiner Weise mit diesem Mord zu tun haben.
29:10Irgendeiner Weise?
29:11Wenn dies eine Aussage ist oder eine Einlassung, wie sagt man?
29:14Nein, nein, ich würde es schon eine Aussage nennen.
29:16Dann sind Sie doch sehr unbestimmt. Was heißt denn irgendeiner Weise?
29:18Habe ich vielleicht diesen Mann erschossen?
29:22Nun, jede Mord liegt ja bekanntlicherweise ein Motiv zugrunde.
29:24Und wenn der Täter nicht sichtbar ist, dann kümmert man sich um das Motiv.
29:27Und Sie hatten eins.
29:28Presto war der Liebhaber Ihrer Frau.
29:36Der Liebhaber meiner Frau. Ganz richtig.
29:40Geht Ihnen doch sicher auch so, dass Sie sofort etwas empfinden, wenn Sie einem Menschen begegnen.
29:44Sympathie oder Avasierung. Sind Sie frei davon?
29:49Nein, also kurioserweise nicht, nein.
29:52Dr. Prestl war mir von Anfang an zuwider.
29:54Der ganze Mann nicht Fisch noch Fleisch und schwammig erkrackt.
29:56Er hat mich sehr gestört.
29:58So ein Mann. Der Liebhaber meiner Frau.
30:01Ja, aber die Tatsache, dass Ihre Frau überhaupt einen Liebhaber hatte?
30:04Mein Unfall. Da sparen Sie mir die Tatsache.
30:05Ja, ich verstehe das nicht. Wie kommt Ihre Frau denn dazu, Sie zu beschuldigen?
30:09Meine Frau besitzt, wie soll ich mich ausdrücken, besitzt eine angeborene Fähigkeit.
30:15Zur Aggression.
30:16Gestatten Sie meine Frage, lieben Sie Ihre Frau?
30:18Ja.
30:18Können Sie in den Autos fahren?
30:19Nein. Mein Fahrer holt mich morgens ab und bringt mich auch nach Hause.
30:23Kann ich mit diesem Fahrer mal sprechen?
30:24Bitte.
30:25Ich bin ein Mörder.
30:49Sooskind soll noch kommen!
30:55Herr Sooskind?
31:01Sooskind, dieser Herr ist von der Kriminalpolizei.
31:04Möchte dich sprechen. Muss ich dabei sein?
31:06Nein, nein.
31:06Gehen Sie Herrn Sooskind nach.
31:08Bitte.
31:08Sie fahren Herrn Kolberg schon lange, Herr Sooskind?
31:35Seit 20 Jahren.
31:37Herr Kolberg ist nie selbst gefahren?
31:39Doch, doch. Bis er seinen Unfall hatte. Danach nicht mehr. Danach kommt er.
31:43Haben Sie Herrn Kolberg gestern Abend gefahren?
31:46Nein, ich habe ihn gegen Mittag nach Hause gefahren.
31:48Ah. Gegen Mittag schon?
31:50Er hält nicht mehr so lange durch. Das lange Sitzen strengt ihn an. Alles strengt ihn an.
31:56Aber er ist doch sehr willensstark.
32:00Wir bewundern ihn alle sehr.
32:02Natürlich bewundern Sie ihn alle sehr.
32:05Mein Mann hat immer gewusst, wie er die Menschen behandeln muss.
32:09Sie lieben ihn. Sie würden ihn immer schützen.
32:11Haben Sie mit Sooskind gesprochen?
32:15Ja. Er hat ihn gestern gegen Mittag nach Hause gebracht.
32:19Und er hat ihn nicht abends wieder abgeholt.
32:21Ihn nicht hingefahren zu Prestel.
32:23Er sagt nein.
32:25Haben Sie...
32:25Haben Sie ihm zugesetzt?
32:27Entschuldigen Sie.
32:33Sie sind alle verschwiegen.
32:35Da redet keiner von selbst.
32:37Wissen Sie, mein Mann ist in seinem Verlag so eine Art lieber Gott.
32:43Niemand, der etwas gegen ihn sagen würde.
32:46Er ist eine unglaublich starke Persönlichkeit.
32:52Da kommt er.
32:53Das ist sein Wagen.
32:57Herr Kohlberg, hast du schon gegessen?
33:01Ich habe keinen Hunger.
33:02Nicht den geringsten.
33:11Störe ich?
33:12Nein.
33:13Du störst mich?
33:15Ja, von der Mordkommission war heute schon bei mir im Verlag.
33:19Wir haben Tee getrunken und uns über Dr. Prestel unterhalten.
33:24Was hast du gesagt?
33:25Dass mir der Mann ein Gräuel war.
33:26Ja, vollständig, kontraquer.
33:27Ich nehme an, dass ihm das nichts Neues war, nachdem er mit dir gesprochen hat.
33:31Machen Sie mir einen Drink, Frau Wilmers.
33:39Was hat sich Neues ergeben?
33:41Nichts.
33:42Sind Sie vernommen worden, Frau Wilmers?
33:43Ja.
33:47Ich wurde gefragt, ob ich bezeugen kann, dass Sie gestern am Zuhause waren.
33:51Wie konnten Sie das?
33:52Sie haben doch geschlafen.
33:53Wie ich weiß, haben Sie einen gesegneten Schlaf.
33:55Und genau das hat Sie ausgesagt?
33:58Abgesehen davon, dass mir Dr. Prestel ein Gräuel war,
34:01frage ich mich natürlich auch, wer der Täter sein könnte.
34:03Der Mann war Strafverteidiger.
34:04Kein guter Dankeschön.
34:06Ein Mann, der sich Feinde geschaffen hat.
34:09Kannen Sie Dr. Prestel beruflich?
34:10Ja.
34:12Ich habe ihn gekannt.
34:14Umso besser, umso besser.
34:16Dann sind Sie möglicherweise auch der Meinung,
34:18dass dieser Mann beruflich eine Niete war.
34:22Könnte der Täter nicht zu finden sein unter seinen Klienten?
34:24Der Mann hat auch dauernd mit Verbrechern zu tun gehabt.
34:26Genau das untersuchen wir, Gerhard.
34:35Dann ist noch nicht alle Tage Abend.
34:39Ja, da.
34:45Auf Wiedersehen, Frau Bezos.
34:47Auf Wiedersehen.
34:48Sieh mich an.
35:06Alexander.
35:12Du hast etwas mit dem Mord zu tun.
35:14Wie hast du es getan?
35:18Wie konntest du nur?
35:47Du, Dora.
35:47Mit diesem Mann.
35:52Du.
35:54Und dieser Hohlkopf.
36:00Du gibst es also zu.
36:07Kohlberg.
36:11Kohlberg verfügt über eine geradezu unglaubliche Beherrschung.
36:14Er ist intelligent, willensstark, er ist ironisch.
36:19Ja, nicht auch ein bisschen zynisch.
36:20Ich meine, nach so einem Unfall.
36:22Ja, ja, ja.
36:24Ja, zynisch ist er nicht.
36:25Sagen wir es so.
36:26Er weiß genau, was er will.
36:27Und es ist, dann ist...
36:31ein unglaublicher Hass in diesem Haus.
36:34Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja.
36:36Könnte es nicht selber gewesen sein?
36:40Nein.
36:40Prestl ist mit Frau Kohlberg auf dem Empfang.
36:48Bis ungefähr elf Uhr.
36:50Herr Kohlberg?
36:51Der ist schon schlafen gegangen.
36:53Nach Aussage von Frau Wilmers.
36:56Ja, eben.
36:57Doktor Prestl bringt Frau Kohlberg nach Hause.
37:00Es ist kurz vor zwölf.
37:02Da wartet der Mörder schon vor Prestls Garage.
37:05Ja.
37:07Hat Frau Kohlberg eigentlich ihren Mann gesehen, als sie nach Hause kam?
37:11Nein, sie schläft im ersten Stock.
37:13Und ihr Mann seit seinem Unfall unten in einem Zimmer.
37:17Was meinst du, liebt Kohlberg seine Frau?
37:20Stefan, liebt Kohlberg seine Frau?
37:28Ich glaube auf eine geradezu extreme Weise.
37:34Dann bleibt nur die Frage, wie hat er es gemacht?
37:48Er muss einen Helfer gehabt haben.
37:50Ist der Kohlberg da?
37:55Ja, erwartet er Sie.
37:57Wir sind nicht angemeldet, wenn Sie das machen.
37:59Er hat gerade eine Besprechung.
38:00Dann fragen Sie noch mal, ob ein Augenblick Zeit für uns hat.
38:10Ja, guten Tag, Herr Soskin.
38:12Guten Tag.
38:13Harry, das ist Herr Soskin, das ist der Fahrer von Herrn Kohlberg.
38:16Guten Tag.
38:16Ach, ich habe gleich eine Frage an Sie.
38:18Der Wagen, mit dem Sie jeden Tag Herrn Kohlberg abholen,
38:20wo steht der für gewöhnlich?
38:22Bei mir, in meiner Garage.
38:24Und abends, da nehmen Sie noch wieder mit nach Hause, nicht?
38:27Das geht ja nicht anders.
38:29Und in der Garage von Herrn Kohlberg?
38:31Was für Wagen gibt es da?
38:33Ja, da steht der Wagen von Frau Kohlberg und dann steht da noch der Wagen von Frau Wilmers.
38:40Danke, Herr Soskin.
38:43Herr Kohlberg erwartet Sie.
38:44Kommen Sie, meine Herren, nehmen Sie Platz.
38:48Guten Tag, Herr Kohlberg.
38:50Das ist mein Mitarbeiter, Herr Klein.
38:52Ach, guten Tag, Herr Klein.
38:53Guten Tag.
38:55Danke.
38:57Was kann ich für die Herren tun?
39:00Wir hätten uns gerne mal in Ihrem Verlag umgesehen.
39:03Wir würden gerne mit Ihren Mitarbeitern sprechen und zwar ganz offen.
39:07Ganz offen wollen Sie sprechen?
39:09War die Beziehung Ihrer Frau zu Dr. Prestl hier im Verlag bekannt?
39:13Ja, sprechen Sie doch ganz offen mit meinen Mitarbeitern.
39:21Erika, rufen Sie mal alle zusammen.
39:23Sagen Sie, dass die Polizei ein paar Fragen zu stellen wünscht.
39:27Drücke ich mich da richtig aus?
39:28Durchaus richtig.
39:29Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen, die einen sehr persönlichen Charakter haben.
39:38Worum geht es?
39:41Worum geht es?
39:42Na, um Ihren Chef und Herr Kohlberg.
39:44Um seine Persönlichkeit, um seine persönlichen Beziehungen, auch die zu Ihnen.
39:48Herr Derrick?
39:48Ja?
39:49Was wollen Sie denn da wissen?
39:50Sie stellen diese Fragen doch aus einem bestimmten Grund.
39:53Den Grund sollten Sie uns erstmal sagen.
39:55Er hat uns gesagt, dass er unter Mordverdacht steht.
39:58Ach, das hat er Ihnen gesagt.
40:02Wissen Sie, wir sind hier alle sehr offen miteinander.
40:05Auch über persönliche Dinge wird hier ganz offen geredet, weil man weiß, dass man sich unter Freunden befindet.
40:10Könnte man sagen, dass Sie so etwas Ähnliches sind wie eine einträchtige Familie?
40:15Ja, das ist durchaus richtig.
40:16Die meisten sind schon sehr lange hier und wissen es zu schätzen, dass auch in schwierigen Zeiten niemand entlassen würde.
40:22Tja, dann damit haben Sie eigentlich schon eine meiner Fragen beantwortet, nämlich die nach der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Chef.
40:32Wir alle hier bewundern diesen Mann, der sein Schicksal mit solcher Fassung trägt.
40:37Sie sehen doch, was ein betrunkener Autofahrer angerichtet hat.
40:41Er hat diesen Mann zu Schanten gefahren.
40:43Der Unfall veränderte sein Leben.
40:45Mit mir hat er darüber gesprochen.
40:48Auch mit mir.
40:53Und fragen Sie mal Herrn Sorskind.
40:59Er hat mit allen gesprochen.
41:03Er brauchte es, dass man ihm zuhörte.
41:05Mitgefühl brauchte er.
41:07Verständnis.
41:08Das gab ihm die Kraft, die er brauchte.
41:10Wenn er nicht wahnsinnig werden wollte.
41:22Mitgefühl und Verständnis.
41:26Bekam er das nicht von seiner Frau?
41:30Warum fragen Sie uns das?
41:32Sie wissen doch, was mit dieser Frau ist.
41:34Sprach er auch darüber.
41:35Auch darüber.
41:36Er sagte eines Morgens, meine Frau hat sich einen Liebhaber genommen.
41:45Und es war noch schlimmer als der Unfall selbst.
41:48Warum schlimmer?
41:50Weil er seine Frau liebte.
41:52Es waren Tage, an denen wir alle Angst um ihn hatten.
42:06Danke, Albe.
42:10Bis morgen.
42:11Bis morgen, Herr Kröld.
42:13Tag, Frau Wilmers.
42:14Ist meine Frau zu Hause?
42:15Ja, sie ist zu Hause.
42:16Sie können sofort essen.
42:19Wie war es im Verlag?
42:22Nichts Besonderes.
42:24Das heißt doch, die Polizei war...
42:28Die Polizei war wieder da.
42:32Ja, ich habe sie hingeschickt.
42:36Du hast sie hingeschickt.
42:41Ja.
42:42Ich habe ihnen gesagt, dass du im Verlag nur Freunde hast.
42:45Aber Freunde können auch Komplizen sein.
42:51Sie haben alle befragt bis zum Telefon, Freunde.
42:54Die Gute kam sich ganz wichtig vor.
42:56Was dabei herausgekommen ist, ich weiß es nicht.
42:58Aber die Polizisten werden sich schon ihre Gedanken machen.
43:02Sie kamen mir ganz gescheit vor.
43:06Bis an mein Lebensende werde ich davon überzeugt sein,
43:13dass du bei diesem Mord
43:15die Hand im Spiel gehabt hast.
43:23Meinst du nicht, dass du dich daran gewöhnen könntest?
43:26Dass es diesen Mann nicht mehr gibt?
43:29Dessen Bedeutung du so sehr überschätzt?
43:31Frau Hülmers, wir können essen.
43:45Nur müssten wir Ihre Aussage zu Protokollen nehmen.
43:48Könnten Sie bei uns vorbeifahren?
43:49Ich überlege nur eines.
43:52Und zwar hast du das gesagt.
43:53Du hast gesagt, er sei so liebenswürdig,
43:55wie es manchmal nur ganz Verzweifelte sind.
43:57Gegen Verzweifelte hat man immer eine Chance.
44:00Harry, haben wir die Adresse von Soskind?
44:04Sie stören nicht.
44:06Kommen Sie doch rein.
44:07Das sind die Herren von der Polizei.
44:15Ich habe dir ja erzählt,
44:16die heute im Verlag waren.
44:19Guten Abend.
44:20Guten Abend.
44:24Nein, Sie brauchen nicht hinauszugehen.
44:25Bleiben Sie nur hier.
44:28Wenn Sie mir nicht Fragen stellen wollen?
44:30Ja, aber Ihre Frau kann bleiben.
44:32Ich habe nichts dagegen, dass sie zuhört.
44:33Die Fragen gelten ja auch ihr.
44:34Sie haben ein sehr enges Verhältnis zu Ihrem Chef, nicht wahr?
44:41Ja.
44:41Ein vertrautes Verhältnis, kann man das sagen?
44:44Ja.
44:45Er ist der Pater unserer Kinder.
44:47Ein großartiger Mann,
44:49der uns allen sehr geholfen hat.
44:52Meine Frau ist nicht ganz gesund.
44:56Ich wiederhole meine Frage.
44:58Haben Sie in der Nacht,
44:59in der Dr. Prestl erschossen wurde,
45:01Herrn Kolberg gefahren?
45:03Nein.
45:03Sie nehmen das auf Ihren Eid?
45:05Ja.
45:06Sie wissen, wo Dr. Prestl wohnt?
45:08Ja, das weiß ich.
45:11Woher wissen Sie das?
45:12Nun,
45:14Herr Kolberg bat mich, ihn dort hinzufahren.
45:17Ich habe das zwei-, dreimal getan.
45:20Er hat mit Dr. Prestl gesprochen?
45:21Nein, nein.
45:24Er sagte,
45:25meine Frau ist nicht nach Hause gekommen.
45:28Sie kümmert sich um meinen Prozess.
45:30Sie fragt sich nur, in welcher Weise.
45:36Soll ich nicht irgendetwas tun, Herr Kolberg?
45:38Das kannst du schon tun.
45:40Ich könnte Leuten sagen,
45:42dass sie ihre Frau zu sprechen wünschen.
45:44Naja, es wäre nicht gut,
45:46wenn sie entdecken würde,
45:47dass ihr Nachfahre
45:48eifersüchtiger Ehemann
45:50ist das Lächeligste zugleich das
45:52Unlücklichste.
45:56Fahr los, fahr weg.
45:57Vielleicht sehen Sie noch einen Unternehmung.
45:58Entdecken.
46:02Sie haben Kolberg öfter vor das Haus gefahren?
46:06Dreimal.
46:08Hatte Ihnen leidgetan?
46:09Ja, sehr.
46:12So sehr, dass ich nachts nicht schlafen konnte.
46:20Kann ich mal den Wagen sehen?
46:36Warum wollen Sie denn den Wagen sehen?
46:39Also, ich habe das dauernd vor Augen.
46:59Er steht vor Prestos Haus.
47:00Er starrt hinauf.
47:01Er sieht die erleuchteten Fenster.
47:02Er weiß, da ist meine Frau
47:04und sie betrügt mich.
47:06Er war's.
47:07Harry, er war's.
47:09Irgendwie hat Kolberg das geschafft.
47:14Wie spät ist es eigentlich?
47:17Neun.
47:18Gut, dann fahren wir zu ihm.
47:22Herr Kolberg hat sich schon zurückgezogen.
47:24Frau Kolberg.
47:25Ist noch nicht aus der Stadt zurück.
47:27Ich hätte Sie gern gesprochen, Frau Wilmers.
47:32Sie wohnen doch hier im Haus, nicht wahr?
47:34Das ist meine Nichte Lisbeth.
47:37Die Herren sind von der Polizei.
47:39Guten Abend.
47:40Guten Abend.
47:41Soll ich hinausgehen?
47:42Nicht nötig.
47:43Bleiben Sie nur.
47:48Ihre Nichte wohnt auch ständig hier?
47:50Nein, nein.
47:52Sie besucht mich nur ab und zu.
47:57Seit wann wussten Sie, dass Dr. Prestl der Geliebte von Frau Kolberg war?
48:02Seit vier Wochen.
48:04Herr Kolberg läutete.
48:06Ich habe hier oben meine Klinge.
48:08Es war gegen elf Uhr nachts.
48:10Frau Kolberg war noch nicht nach Hause gekommen.
48:12Da stand er im Wohnzimmer auf seinen Krücken und schrie.
48:20Wissen Sie, Frau Wilmers, dass meine Frau mich betrübt?
48:25Ich sagte, das...
48:29Das kann ich mir nicht vorstellen.
48:30Das wäre ja ungeheuerlich.
48:34Er sagte, diese Ungeheuerlichkeit ist eine Tatsache.
48:38Meine Frau betrügt mich mit Dr. Prestl.
48:42Herr Kolberg, Sie entschuldigen mich.
48:46Ja, ja.
48:50Ich glaube, wir sind zu laut.
48:52Herr Kolberg möchte Sie sehen.
48:54Ich habe ihm gesagt, dass Sie da sind.
48:58Gehen Sie jetzt auf die Gute Frau Wilmers los?
49:01Ich vergaß das persönliche Umfeld.
49:03Aber glauben Sie mir, Frau Wilmers hat damit nichts zu tun.
49:05Außer, dass sie die Person kennt, mitempfindet,
49:07sich eindeutig auf eine Seite gestellt hat, auf meine.
49:10Sie vertritt meinen Standpunkt.
49:12Er greift meine Partei.
49:17Und es darf sie doch.
49:18Interessiert mich nicht.
49:20Mich interessiert nur die Frage,
49:22hat Frau Wilmers Sie in der Mordland gefahren?
49:25Mit welchem Wagen denn?
49:26Na, nirgends.
49:27Sie hat ja einen.
49:29Sehen Sie sich den noch mal an.
49:30Einen Kleinwagen.
49:32Nichts, um darin ein langes und totes Stück Holz zu transportieren.
49:35Na, dann auf Wiedersehen.
49:48Auf Wiedersehen.
49:49Auf Wiedersehen.
50:03Also, der Mann macht mich fertig.
50:21Wenn er es getan hat, was hat er sich davon versprochen?
50:24Das ist nicht ein Mann, der nur einfach seine Rache haben will.
50:27Das ist viel zu simpel.
50:28Der Mann hat ein Konzept.
50:30Er liebt seine Frau, das ist sicher.
50:31Er liebt sie auf eine ganz besondere Weise.
50:33Auf eine Weise, die unauflöslich ist.
50:35Und wenn er sie...
50:37Moment mal.
50:39Ist es das?
50:39Will er, dass seine Frau zu ihm zurückkehrt?
50:43Dass sie empfindet wie er?
50:47Unauflösbarkeit.
50:48Daran wird er scheitern.
50:51Hm.
50:52Heute ist ein wunderschöner Tag.
50:53Frau Wilmers.
50:56Ihre Lisbeth.
50:58Man sieht sie und spürt sofort einen Menschen mit Wärme.
51:00Das ist überhaupt die Frage, ob es nicht...
51:02Und das Kriterium eines Menschen ist Wärme.
51:05Ob er sie hat, ob er sie nicht hat.
51:07Passen Sie auf, dass Lisbeth den richtigen Mann erwischt.
51:09Gibt es den?
51:10Ja, sieh hin und wieder gibt es Männer,
51:12die verdienen, die richtige Frau zu bekommen.
51:16Kommt meine Frau nicht runter?
51:18Schon neun Uhr.
51:20Ihre Frau packt ihre Koffer.
51:33Ich möchte sie sprechen.
51:39Das war nur vor, mich zu quälen.
51:56Ihr Mann möchte sie sprechen.
52:00Aber ich will ihn nicht sprechen.
52:02Es kommt nichts dabei heraus.
52:03Ich bin fertig.
52:06Ich lasse das Gepäck dann abholen.
52:07Ihr Mann steht unten an der Treppe.
52:20Dora.
52:21Du bist weg.
52:30Du bist weg.
52:30Das ist eine Entscheidung,
52:44die du in der Aufregung triffst.
52:46Eine Aufregung, für die ich verständnis habe.
52:48Die vorbeigehen wird.
52:50Die Vernunft hat bei dir schließlich immer die Oberhand behalten.
52:52Dora.
53:09Ich liebe dich.
53:14Ich kann in diesem Haus nicht mehr leben.
53:18Alexander, ich...
53:18Ich kann es nicht.
53:20Ich kann nichts machen.
53:50Ich kann nicht mehr.
54:08Harry.
54:10Ja.
54:13Wo ist Kolberg eigentlich operiert worden?
54:16Musst du Herrn Kohlberg nicht abholen?
54:28Er hat mir für heute keine Uhrzeit gesagt.
54:31Albert?
54:34Ja?
54:37Du hast vor der Polizei eine falsche Aussage gemacht.
54:41Nein.
54:42Aber er hat dich doch angerufen.
54:44In der Nacht, als das alles passierte.
54:46Und du bist hingefahren zu ihm?
54:49Ja.
54:51Aber ich habe ihn nicht gefahren.
54:55Er rief mich an, sagte, Albert, ich brauche den Wagen.
54:59Ich habe den Wagen rausgeholt und bin losgefahren.
55:02Ich wunderte mich, denn gewöhnlich brauchte er den Wagen so spät abends nicht mehr.
55:07Und dann sah ich ihn.
55:13Herr Kohlberg, Sie sind allein?
55:15Hier, Soskid.
55:17Wohin soll ich Sie fahren?
55:18Ich brauche dich heute nicht.
55:20Herr Kohlberg.
55:21Das Gefühl ist noch sehr schwach.
55:23Weißt du, aber nicht, nicht, Soskid.
55:24Lass mich, lass mich.
55:25Aber ich kann den richten Fuß.
55:29Den richten Fuß kann ich sehr gut.
55:31Sie können doch nicht fahren.
55:33Sehr gut bewegen.
55:33Nein, das kann ich nicht zulassen, Herr Kohlberg.
55:37Ich fahre langsam.
55:38Wohin wollen Sie denn?
55:43Ja, nicht so, Soskid.
55:44Du wartest hier, solange es auf der Seite ist, bis ich zurückkomme.
55:49Und wirst niemandem erzählen, dass ein paar Nerven wieder funktionieren.
55:51Hast du verstanden?
55:52Ich habe es niemandem erzählt.
55:57Und ich werde es niemandem erzählen.
56:00So ganz erfolglos waren die Operationen nicht.
56:02Wir haben ein paar Nerven wieder zusammengepflegt.
56:04Und vor einer Woche bestätigte uns Herr Kohlberg, dass er Gefühl verspüre.
56:07Er konnte, ganz vorsichtig natürlich, wieder einen Fuß vor den anderen setzen.
56:11Herr Professor, glauben Sie, dass er in der Lage gewesen sein könnte, ein Auto zu fahren?
56:15Warum sollte er ein Auto fahren?
56:17So viel ich weiß, hat er doch einen Fahrer.
56:18Aber er könnte auch selber fahren, wenn er wollte.
56:20Er könnte Gas- und Bremsbilder bedienen.
56:23Der Mann kann sich doch in diesem Zustand nicht in eine Steuer eines Autos setzen.
56:27Und wenn er es täte?
56:29Es wäre möglich.
56:31Aber unverantwortlich.
56:33Soskid, ich frage Sie jetzt wirklich zum letzten Mal.
56:37Hat sich Herr Kohlberg in der Mordnacht in seinen Wagen gesetzt, hat er seinen Wagen gefahren?
56:41Denn Sie müssen es wissen, der Wagen steht hier bei Ihnen in einer verschlossenen Garage.
56:46Wie soll denn dieser Mann einen Wagen fahren können?
56:48Sie haben doch gesehen, wie mühsam er sich fortkriegt.
56:50Beantworten Sie bitte nur meine Frage.
56:52Hat Herr Kohlberg in der Mordnacht seinen Wagen benutzt?
56:55Nein.
56:56Und ich frage nochmals, wie sollte er denn?
56:58Kommen Sie mit, wir fahren zu Herrn Kohlberg.
57:04Wo ist er?
57:05Er will nicht gestört werden.
57:07Er ist in keiner guten Verfassung.
57:08Seine Frau alles Haus verlassen.
57:09In welchem Zimmer ist er?
57:10Im Schlafzimmer.
57:15Herr Kohlberg!
57:16Herr Kohlberg!
57:18Herr Kohlberg!
57:37Er ist tot.
57:40Zu spät.
57:42Er ist tot.
57:47Er ist tot.
57:47Er ist tot.
57:48Er ist tot.
57:50Untertitelung des ZDF, 2020
58:20Untertitelung des ZDF, 2020
58:50Untertitelung des ZDF, 2020
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