- 6/22/2025
Dr. Winter wird in seinem Labor erschossen. Einige seiner Kollegen geben an, Dr. Römer in der Nacht das Gebäude betreten zu sehen. Dr. Römer ist jedoch bereits seit drei Monaten tot.
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00:00Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:30Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:00Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:29Dr. Römer
01:37Ich bin nicht Dr. Römer, Sie irren sich
01:40Entschuldigen Sie
01:41Sicher irre ich mich
01:44Aber Sie sehen jemanden unheimlich ähnlich
01:47Aber der Mann, den Sie ähnlich sehen
01:51Der ist längst tot
01:53Sie haben sich also geirrt
01:56Ich bin nicht mehr
01:57Entschuldigen Sie
02:26Nehmen Sie mich noch mit rauf?
02:42Sie fahren ja auch in den Zybten.
02:47Kenne ich Sie nicht?
02:49Sie haben doch hier mal gearbeitet.
02:56Sie haben sich.
02:58Da haben Sie aber eine große Ähnlichkeit mit jemandem, der hier mal gearbeitet hat.
03:26Tiefen Sie wissen, dass Sie die Dienung durchgegangen sind.
03:28Ich wünsche Ihnen noch einen Vorhang, bis Sie die Dienung durchgezogen werden.
03:30Sprecher Angewertsingungen
03:36Zuholen Sie den ZD-Z�-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer-Zer.
03:40Über die Dienung zurückgezogen, wird ihnen sûf ich Es zerstört.
03:44Der Knoten ist mit Wasser und Knoten.
03:45Die Dienung ist mit Wasser.
03:47Er hat in der Kammer nicht die Dienung aus den Dienung.
03:51Ja, Professor.
04:21Ja, Professor.
04:51Ist schon jemand da?
04:56Ja.
04:57Ja.
04:58Ja.
04:59Ja.
05:00Ja.
05:01Ja.
05:02Ja.
05:03Ja.
05:04Ja.
05:05Ja.
05:06Ja.
05:07Ja.
05:08Ja.
05:09Ja.
05:10Ja.
05:11Ja.
05:12Ja.
05:13Ja.
05:14Ja.
05:15Ja.
05:16Ja.
05:17Ja.
05:18Ja.
05:19Ja.
05:20Ja.
05:21Ja.
05:22Ja.
05:23Ja.
05:24Ja.
05:25Ja.
05:26Ja.
05:27Ja.
05:28Ja.
05:29Ja.
05:30Ja.
05:31Ja.
05:32Ja.
05:33Ja.
05:34Ja.
05:35Ja.
05:36Ja.
05:37Danke.
05:53Guten Tag. Darf ich um Ihren Namen bitten?
05:56Guten Tag. Ich bin Professor Rau, der Leiter des Labors.
06:01Das ist Frau Krosig, unsere Assistentin und Sekretärin.
06:04Grüß Gott. Und der Tote ist?
06:05Mein Mitarbeiter, Dr. Winter. Unglaublich. Das alles ist unglaublich.
06:12Ich komme mir vor, als träume ich und muss sie jederzeit wieder aufhachen.
06:17Dr. Winter ermordet.
06:19Ja, und zwar mit einem Schuss. Die Kugel traf das Herz.
06:22Die Tat muss gestern Abend verübt worden sein. Die Leichenstarre ist schon eingetreten.
06:26Jetzt werden Sie mich fragen, was ich dazu sagen kann.
06:28Na ja.
06:29Nichts. Absolut nichts.
06:32Gut.
06:32Sie haben den Toten gefunden, ja?
06:38Ja, ich schloss auf.
06:39Wieso? Wieso denn? War die Tür abgeschlossen?
06:42Sie ist immer abgeschlossen, auch wenn wir hier arbeiten. Sie kann nur von innen geöffnet werden. Von außen nur mit einem Schlüssel.
06:49Na ja, gut, gut. Da müsste der Täter einen Schlüssel gehabt haben, ne?
06:51Was ich mir nicht vorstellen kann. Sehen Sie sich den Schlüssel mal an? Das ist ein Spezialschlüssel.
06:57Warum? Warum Spezialschlüssel?
06:58Das hier ist unsere Forschungsabteilung.
07:00Ah, natürlich. Die besonders gesichert werden muss.
07:02Aber selbstverständlich müssen wir uns davor schützen, dass unsere Arbeitsergebnisse in falsche Hände fallen.
07:08Ja, fehlt denn jetzt was?
07:09Moment mal.
07:18Hat man hier etwas abgeschaltet?
07:20Nein, ich habe nichts angerührt.
07:28Ja.
07:29Ja. Es fehlt etwas. Es fehlt ein Chip, der sich in der Erprobung befand.
07:36Äh, Chips, das sind Bauteile für...
07:39Für Computer.
07:40War denn dieser Chip ein besonderer Chip?
07:43Er war extrem miniaturisiert.
07:47Andererseits kann man nicht sagen, dass er etwas so Besonderes war, dass man deswegen einen Mord begeht.
07:55Entschuldigen Sie. Stefan, kommst du mal?
07:59Ja. Der Herr Ganten hat eine sehr interessante Aussage zu machen.
08:06Ich ging zu meinem Wagen und da sah ich plötzlich auf der Straße einen Mann auf dem Weg zum Eingang.
08:13Ich dachte, den Mann kennst du doch. Das ist doch, das ist doch Dr. Römer, der hier im Labor gearbeitet hat als Mitarbeiter von Professor Rau.
08:21Ja, ich war ganz perplex und rief, Dr. Römer.
08:26Und da blieb der Mann stehen und drehte sich um und es war Dr. Römer.
08:31In allem, in der äußeren Erscheinung, sogar in der Stimme.
08:35Und der sagte, ich bin nicht Dr. Römer, Sie irren sich.
08:40Ja, womit er sicher recht hatte, denn Dr. Römer ist seit drei Monaten tot.
08:44Und der Mann, in dem Sie Dr. Römer erkannten, der ging ins Haus?
08:51Sagen wir so, er war plötzlich verschwunden.
08:56Ich weiß, es hört sich verrückt an, ich hätte es auch bestimmt nicht erwähnt.
09:00Wenn ich nicht heute Morgen eine unserer Putzfrauen gesprochen hätte, Frau Schumann.
09:04Sie sagte, wissen Sie, mit wem ich gestern im Fahrstuhl hochgefahren bin?
09:09Mit Dr. Römer. Arbeitet der noch bei uns?
09:12Ich sagte, Frau Schumann, Dr. Römer ist tot.
09:17Dr. Römer sei gestern Abend hier im Hause gesehen worden?
09:21Was für ein Unsinn! Dr. Römer ist tot!
09:24Ich war selber auf seiner Beerdigung, habe an seinem Grabe ein paar Worte gesprochen,
09:28und man war ein langjähriger Mitarbeiter von mir.
09:31Aber Herr Gantner besteht darauf, Dr. Römer erkannt zu haben.
09:35Unser Herr Gantner? Der Mann ist doch sonst ganz nüchtern.
09:38Professor, die Putzfrau sagt aus, dass sie gestern Abend mit Dr. Römer im Lift hochgefahren ist.
09:44In den letzten Stock.
09:45Wo ihr Labor ist.
09:47Aber, aber, diese Leute haben doch sonst keine Halluzinationen.
09:51Hätte Dr. Römer einen Schlüssel gehabt zu ihrem Labor?
09:53Dr. Römer hatte immer einen Schlüssel, das ist doch ganz selbstverständlich.
09:56Ist denn der Schlüssel zurückgegeben worden?
09:59Frau Krosik?
10:00Das kann ich im Moment nicht sagen.
10:03Aber eigentlich kann ich mich nicht daran erinnern.
10:05Es wird niemand daran gedacht haben, den Schlüssel zurückzufordern.
10:10Nun, äh, der Mörder hat einen Schlüssel gehabt, Professor.
10:14Mhm, daraus könnte man schließen, dass der Mörder den Schlüssel, der im Besitz von Dr. Römer war, an sich gebracht hat.
10:23Aber der Mörder heißt ganz sicher nicht Dr. Römer.
10:26Dr. Winter, ist das nicht der Nachfolger meines Mannes bei Professor Rau?
10:29Ja, ist der Nachfolger ihres Mannes mit Labor von Professor Rau.
10:34Dr. Winter wurde dort heute Morgen tot aufgefunden.
10:37Ist, äh, erschossen worden.
10:40Dr. Winter erschossen?
10:43Wer hat es getan? Und aus welchem Grunde?
10:47Sind es private Gründe?
10:49Ja, also dazu kann man auch nichts sagen.
10:51Wie kann ich Ihnen helfen?
11:02Der Täter hat einen Schlüssel gehabt. Von diesem Schlüssel gibt es nur vier Exemplare. Drei davon sind da. Einer fehlt.
11:09Und zwar der, der im Besitz Ihres Mannes war.
11:11Der im Besitz meines Mannes war?
11:14Ja. Können Sie uns sagen, wo er geblieben ist?
11:17Darüber weiß ich so gut wie nichts. Er hat alle Schlüssel hier im Schreibtisch gehabt.
11:32Und hier sitzt sie auch noch. Ich hab ihn noch nicht ausgeräumt. Mein Mann ist noch nicht lange tot.
11:43Ich weiß nicht, wie der Schlüssel aussieht, wenn Sie so haben.
11:45Der Mann hat uns einen mitgegeben. Wir werden die Schlüsse vergleichen. Dürfen wir es?
11:49Ja, bitte.
11:54Frau Römer, woran ist der Mann gestorben?
12:00An einem Herzinfarkt.
12:03Naja, darf ich fragen, wo er gestorben ist? Hier oder im Krankenhaus?
12:10Nicht hier und nicht in einem Krankenhaus.
12:13Nicht in einem normalen Krankenhaus.
12:16Er starb als Insasse.
12:19Als Patient einer psychiatrischen Klinik.
12:28Ach, Ihr Mann war in einer psychiatrischen Klinik?
12:32Er wurde behandelt wegen seiner Depression.
12:35Haben Sie den Schlüssel gefunden?
12:44Nein, der war nicht dabei.
12:53Ja, bitte?
12:54Wir sind angemeldet. Bei Professor Rother.
12:57Ja?
13:03Frau Doktor, Besuch für den Herrn Professor.
13:06Ja, bitte.
13:07Guten Tag, Frau Doktor. Mein Name ist Erik. Das ist Inspektor Klein.
13:10Guten Tag.
13:11Wir hatten uns bei Professor Rothermann angesagt.
13:13Ja, er hat uns informiert.
13:15Die Herren von der Polizei.
13:17Ja, das ist richtig.
13:18Herr Schöne, der Professor ist im Park. Würden Sie ihm bitte Bescheid sagen?
13:21Selbstverständlich. Guten Tag.
13:24Guten Tag.
13:24Grüß Gott.
13:25Guten Tag.
13:27Bitte.
13:29Das ist eine Privatklinik, Niklas?
13:32Ja.
13:33Professor Rothermann ist der leitende Arzt und auch der Besitzer der Klinik.
13:36Privatklinik heißt das eine Klinik für leichtere Fälle oder?
13:40Ich weiß, was Sie meinen. Wir sind keine geschlossene Anstalt, in der die ganz hoffnungslosen Fälle untergebracht sind.
13:46Für uns hat das Wort geisteskrank eine andere Bedeutung.
13:49Wahrscheinlich keine so fürchterliche wie für einen Laien, nicht?
13:52Ganz richtig. Psychische Krankheiten sind weit verbreitet.
13:56Aber schon gegen das Wort Krankheit würde ich mich wehren.
13:59Ich müsste dann sagen können, was eigentlich geistige Gesundheit ist.
14:02Ist das so schwer zu definieren?
14:04Ja. Der Begriff ist fragwürdig. So wie das Wort normal fragwürdig ist.
14:11Ja.
14:15Sie sind die Assistentin von Professor Rothermann?
14:18Ja.
14:20Schon lange?
14:20Noch nicht sehr lange. Seit einem Vierteljahr.
14:23Und der Professor, das ist eine Kapazität auf seinem Gebiet?
14:27Ja, das ist er.
14:28Sie zögern etwas?
14:31Weil das Wort Kapazität nicht sehr viel sagt.
14:33Eine Kapazität ist er ganz sicher.
14:36Aber auch mehr als das.
14:38Er genießt großes Ansehen als Wissenschaftler.
14:41Er ist als Arzt zugleich...
14:43Philosoph.
14:44Ja, bitte.
14:53Herr Professor.
14:53Es war ein Problem für den Polizisten.
14:56Danke, Herr Schöner.
14:58Also, wir verbleiben hier.
14:59Ein Patient?
15:01Römer.
15:01Dr. Römer.
15:03Der hier gestorben sein soll.
15:05Ja.
15:06Ja?
15:09Oh, Entschuldigung.
15:11Bleiben Sie, Schwester Bertha.
15:12Die Herren fragen nach einem gewissen Dr. Römer, der hier als Patient gewesen sein soll.
15:20Ja, wir hatten einmal einen Dr. Römer.
15:24Der ist hier in der Klinik gestorben.
15:27Vor ungefähr drei Monaten.
15:29Wann war das genau?
15:30Ja, wenn das Datum wichtig ist, dann...
15:33Ich müsste nachsehen.
15:34Es war im Dezember.
15:37Anfang Dezember.
15:39Das war sie vor meiner Zeit.
15:40Ja, das war vor Ihrer Zeit.
15:43Die Hand von der Polizei.
15:46Kommen Sie bitte.
15:47Nach Thürich erinnere ich mich an Dr. Römer, ein hochbegabter Mann.
16:02Sie selbst haben ihn behandelt?
16:03Ja.
16:04Stationär war er hier untergebracht.
16:06Ja, er war hier fast ein halbes Jahr.
16:08Er ist im vergangenen Dezember gestorben, ganz unerwartet, an einem Herzinfarkt.
16:13Herr Professor, warum war Dr. Römer hier in der Klinik?
16:16Nun, wie alle Hochbegabten war er äußerst sensibel.
16:22Sensibilität und Begabung gehören ja zwangsläufig zusammen.
16:24Es gibt das eine nicht ohne das andere.
16:27Und die Sensibilität bei Dr. Römer war extrem ausgeprägt.
16:34Muss ich Ihnen etwas sagen über das Wesen der Sensibilität?
16:37Bitte.
16:38Ich werde Sie fragen, wenn ich etwas nicht verstehe.
16:40Sensibilität, wir versuchen, mich möglichst allgemeinverständlich auszudrücken,
16:45ohne sie mit der Fachsprache zu quälen.
16:49Sensibilität also nennt man die besondere Fähigkeit des Menschen,
16:53über das gesamte Ihnen zur Verfügung stehende Sensorium Eindrücke aufzunehmen.
16:59Das kann in grober Weise geschehen bei durchschnittlichen Menschen
17:03und in ganz extremer Weise, in äußerster Feineinstellung,
17:08bei Hochbegabten, die eine Überflut an Sinnesreizen und Empfindungen zu verarbeiten haben.
17:14Und die dann möglicherweise diese Empfindungen nicht verarbeiten können?
17:18So könnte man sagen, ja.
17:19Was konnte Dr. Römer nicht verarbeiten?
17:24Nun, er begann seine Arbeit, das heißt den Sinn seiner Arbeit, in Frage zu stellen.
17:31Er arbeitete an Computern, an der Herstellung von künstlicher Intelligenz, wie er das nannte.
17:37Und es erschreckte ihn, dass er keine Grenzen für deren potenzielle Möglichkeiten sah.
17:43Das erschreckte ihn?
17:45Ja, zutiefst.
17:47Er sagte etwas Erstaunliches.
17:51Er sagte, wir entwickeln künstliche Intelligenz, die keine Moral besitzt.
17:58Und Intelligenz ohne Moral wird uns töten.
18:09Der Gedanke begann ihn zu deprimieren.
18:13Die Depressionen lähmten ihn.
18:15Sein Hausarzt überwies ihn in meine Klinik, ich begann, um zu behandeln.
18:20Aber ehe sich schließlich einen Erfolg einstellen konnte, starb er.
18:25Ich denke gern an ihn zurück, weil wir ganz erstaunliche Gespräche hatten.
18:31Herr Professor, würden Sie uns bitte mal das Zimmer zeigen, in dem Dr. Römer gestorben ist?
18:39Das Zimmer, in welchem er gestorben ist?
18:41Das war sein Zimmer, in dem er sich, glaube ich, sehr wohl gefühlt hat.
18:45Der Blick aus dem Fenster in den Garten gefiel ihm besonders gut.
18:50Wir hatten einen wunderschönen Herbst mit ganz unglaublichen Farben, für die ein Auge hatte.
18:56Dr. Römer starb hier in diesem Zimmer?
18:58Ja.
18:59Schwester Wächter fand ihn morgens, als sie ihm das Frühstück bringen wollte.
19:03Sagen Sie, Professor Wächter, wir sprechen doch von diesem Mann, nicht?
19:09Ja.
19:10Schwester, ist das Dr. Römer?
19:14Bekommen Sie, Schwester Wächter.
19:18Ja, das ist Dr. Römer.
19:20Sagen Sie, um Himmels Willen, was Ihre Fragen bedeuten.
19:24Das ist eine ganz merkwürdige Geschichte.
19:26Es gibt da Leute, die Dr. Römer genau kennen und die beobachtet haben, wie er in das Gebäude
19:30ging, in dem er jahrelang gearbeitet hat.
19:34Er war in den Fahrstuhl gestiegen, in den Stock gefahren, wo sich das Labor befindet, in dem er jahrelang gearbeitet hat.
19:40Eine Verwechslung.
19:40Nein, ich habe den beiden Zeugen...
19:42Beide? Zwei Zeugen?
19:43Ja, das war der Pfortner und das ist die Pfundsfrau.
19:45Ich habe Ihnen dieses Foto gezeigt und Sie sagten, ja, das war der Mann.
19:49Das war Dr. Römer.
19:52Eine Mystifikation.
19:53Ich habe ja selbst den Totenschein unterschrieben.
19:57Die Beisetzung fand unter großer Anteilnahme statt.
20:01Wann, Schwester Wächter?
20:03Am 15. Dezember.
20:05Harry, der Mann, der Dr. Winter erschossen hat, hat ein Motiv gehabt, nicht?
20:11Das ist ganz klar.
20:13Welches?
20:17Könnte es das Motiv sein, das auch Dr. Römer hätte haben können?
20:24Das wäre?
20:25Hass.
20:27Blinder Hass gegen diese Art von Forschungsarbeit, gegen die Herstellung von künstlicher Intelligenz,
20:31für die Dr. Römer, wie er sagte, keine Grenzen sah.
20:33Dr. Römer war der Meinung, dass Intelligenz ohne Moral tötet.
20:41Ich meine, was immer Dr. Römer gedacht haben mag, er kann es nicht gewesen sein.
20:46Ja, gut, das weiß ich auch, aber das Motiv des Mörders,
20:51könnte es nicht das Motiv sein, das auch Dr. Römer hätte haben können?
20:58Grüß Gott.
21:03Grüß Gott.
21:04Ich möchte noch mal Professor aussprechen.
21:06Ich werde Sie anmelden.
21:07Danke.
21:08Kommen Sie bitte.
21:08Ja.
21:20Würden Sie bitte einen Moment hier warten?
21:22Ja, gerne.
21:22Kommen Sie bitte.
21:52Ich bin jetzt nicht abkömmlich, oder kann ich Ihnen mit einem Wort helfen?
22:02Na wohl kaum, ich möchte mit Ihnen ausführlich über Dr. Römer sprechen.
22:07Ja, spuckt er immer noch herum.
22:08Es tut mir leid, ich kann Ihnen im Moment unmöglich zur Verfügung stehen.
22:12Was machen wir denn da?
22:13Vielleicht heute Abend.
22:14Lassen Sie sich von Frau Krosik sagen, wo ich wohne.
22:16Haben Sie Zeit heute Abend?
22:17Ja, ja.
22:17Gegen acht.
22:18Gegen acht.
22:18Gegen acht.
22:18Glockenläuten
22:47Guten Abend
22:48Guten Abend, mein Name ist Derek, ich bin angemeldet
22:51Ja, bitte, darf ich...
22:52Ist mein Gast schon gekommen, Frau Schmidt?
22:53Ja, Herr Professor
22:54Dankeschön
22:56Ja, da sind Sie, Herr
22:59Guten Abend, Herr Professor
23:00Schön, dass Sie da sind, kommen Sie doch herein
23:03Entschuldigen Sie, dass ich heute Nachmittag so kurz angebunden war, aber ich konnte meine Arbeit wirklich nicht unterbrechen
23:12Kommen Sie, äh, trinken Sie ein Glas Wein mit?
23:15Ich trinke Atem, jetzt gerne ein Glas Wein, das ist, äh, meine Art, den Atem zu genießen
23:19Ich trinke gerne ein Glas Wein, bitte
23:21Das ist ein Wort
23:22Bitte
23:23Danke
23:23Lieber Dr. Römer wollten Sie mit mir sprechen
23:31Er war in psychiatrischer Behandlung
23:34Ja
23:36Der Mann war jahrelang völlig gesund, mit einem intakten Gehirn
23:42Und plötzlich
23:44Von einem Tag auf den anderen
23:47Krank
23:48Wie aussieht es sich das?
23:51Probieren Sie mal
23:52Sind Sie Weintrinker?
23:55Ich trinke ab und zu ein Glas Wein, aber ich bin kein Weinkenner
23:58Ich gebe Ihnen einen Rat, werden Sie es, weil es sich lohnt, ne?
24:03Hm, der ist sehr gut
24:06Weich und voll, nicht wahr?
24:09Wie sich seine Krankheit äußerte
24:13In einer Aversion gegen seine Tätigkeit
24:16Er mochte das nicht mehr, was er tat
24:21Was seine Aufgabe war
24:22Was war seine Aufgabe?
24:26Was auch meine Aufgabe ist
24:27Wir beschäftigen uns mit den Phänomenen der Kognitionswissenschaft
24:31Sie kennen sich da sicher nicht aus
24:34Ganz einfach gesagt
24:37Wir arbeiten an einer neuen Generation von Computern
24:40Und die Arbeit daran, die
24:44Die gefiel Dr. Römer nicht mehr
24:47Er kam einmal zu mir
24:50Er hatte eine Versuchsreihe
24:52Abrupt abgebrochen
24:53Und fragte, was machen wir hier eigentlich?
24:56Ich sagte, lieber Kollege, ich verstehe Sie nicht
24:58Worauf er seine Frage wiederholte
25:00Was machen wir hier eigentlich?
25:03Welches ist der Sinn unserer Tätigkeit?
25:07Er suchte nach dem Sinn
25:09In der Erschaffung von künstlicher Intelligenz ohne Moral
25:14Richtig
25:15Das war das Wort, das er gebrauchte
25:17Intelligenz ohne Moral
25:20Woher kennen Sie es?
25:22Ich sprach mit seinem Arzt
25:23Tja
25:25Er hielt das für ein Problem
25:27Und ließ sich nicht beruhigen dadurch, dass ich sagte
25:30Wir haben es nur mit technischen Phänomenen zu tun
25:34Und der technische Fortschritt
25:35Hat die dazugehörige Philosophie
25:38Immer nachgeschaffen
25:39Da wird wohl auch Ihre Moral
25:42Einen Platz finden, den sie vielleicht
25:43Jetzt noch nicht hat
25:45Und das alles ist interessant für Sie?
25:50In einem Mordfall?
25:51Hat Dr. Römer
25:54Dr. Winter gekannt?
25:57Nein, Dr. Winter
25:58War sein Nachfolger
26:00Er hat die Arbeiten Römers weitergeführt
26:02Entschuldigen Sie bitte
26:05Frau Schmidt
26:08Warum bellt der Hund?
26:10Ist da jemand im Garten?
26:11Dr. Winter war ein ausgezeichneter Mitarbeiter
26:18Der sich keine Gedanken über den Sinn seiner Tätigkeit machte
26:21Aber warum spielt es eine Rolle, was Dr. Römer sagte oder dachte?
26:29Frau Schmidt
26:30Entschuldigen Sie, da muss jemand im Garten sein
26:33Ich sehe mal nach
26:34Was ist mit dem Hund, Frau Schmidt?
26:45Er ist im Zwinger, Herr Professor
26:46Herr Professor
27:00Herr Professor Rauch
27:01Herr Professor Rauch
27:31Das war Dr. Römer
27:41Dr. Römer?
27:44Er beschwört es
27:45Er sagt, er irre sich nicht
27:47Er habe mit Römer jahrelang zusammengearbeitet
27:49Er kenne ihn ganz genau
27:50Jede Regung, jede Bewegung
27:52Der Mann habe ihn angesprochen
27:54Er habe auch die Stimme erkannt
27:55Aber du hast doch den auch gesehen
27:56Was? Ich?
27:57Ich habe nur einen Schatten gesehen
27:58Und eine gezogene Waffe
28:00Und hast du ihn nicht erkannt?
28:01Nach einem Foto, das ging alles viel zu schnell
28:03Sag mal, haben wir denn einen Grund
28:05An den Worten von Professor Rauch zu zweifeln?
28:08Harry, er beschwört es
28:10Ihn erkannt zu haben
28:11Wer weiß
28:13Vielleicht haben wir Besuch aus dem Jenseits
28:16Ach, guten Tag, Frau Römer
28:20Guten Tag, Herr Römer
28:20Ich freue mich, dass Sie Zeit haben
28:22Nachdem Sie so dringend gemacht haben
28:23Bitte
28:24Danke
28:25Sehr viel Zeit habe ich nicht
28:34Ich bin zwischen zwei Unterrichtsstunden
28:37Was unterrichten Sie denn?
28:39Deutsch und Geschichte
28:40Nach dem Tode meines Mannes
28:43habe ich meinen Beruf wieder aufgenommen
28:45Sie hatten Ihren Beruf aufgegeben?
28:47Ja, drei Jahre lang
28:49Trinken Sie einen Kaffee mit mir?
28:53Ja, gerne
28:54Bitte noch einen Kaffee
28:56Sie haben also Ihrem Mann zu Liebe
28:59Ihren Beruf aufgegeben, ja?
29:01Ja
29:01Sich sicher sehr dann interessiert
29:04Für die Arbeit Ihres Mannes?
29:06Ja, natürlich
29:07Er hatte einen sehr interessanten Beruf
29:10Wir sprachen oft über die Probleme
29:12Die damit verbunden waren
29:14Probleme, ja
29:15Die schließlich so groß wurden
29:19Dass Sie ihn krank gemacht haben
29:20Ja
29:22Der Gedanke hat ihn immer mehr beschäftigt
29:24Und schließlich
29:25Unruhig, dass der Mensch
29:27Die Fähigkeiten seines Gehirns
29:29Vervielfältigen kann
29:30Ohne damit zugleich
29:32Höhere moralische Einsichten
29:34Verbinden zu müssen
29:35Mhm
29:36Na gut, also
29:39Ich meine
29:40Wenn das ein Problem ist
29:43Ist es dann so schwerwiegend
29:45Dass man darüber krank werden kann
29:47Sie haben mich verstanden, ja?
29:56Ja, ich hab Sie verstanden
29:57Ich sollte Ihnen sagen
30:00Woran mein Mann zum Schluss gearbeitet hat
30:02An Zielvorrichtungen für Raketen
30:06Es war leicht
30:10Prozesse des zentralen Nervensystems
30:12Zu simulieren
30:13Weitaus schwieriger war die Aufgabe
30:16Die Fähigkeiten des menschlichen Auges
30:18Oder des Ohrs zu simulieren
30:20Aber es ist geschafft worden
30:23Der Computer kann nun auch sehen
30:28Und eine Atomladung sehend
30:31Ins Ziel bringen
30:34Bitte sehr
30:38Danke
30:40Also
30:46Daran wurde gearbeitet
30:49Wird gearbeitet
30:51Der Chip
30:54Der sehen kann
30:56Ja, ja
30:58Ja, für die Rüstung
31:01Die Rüstung bezahlt die Forschungslaboratorien
31:04Auch zum Nutzen des kleinen Mannes
31:07Manchmal fällt ein Kochtopf ab
31:11Mit ganz besonderen Eigenschaften
31:14Essen, das nicht mehr anbrennen kann
31:17Frau Römer
31:21Ihr Mann ist am 12. Dezember vorigen Jahres gestorben
31:25Haben Sie
31:26Entschuldigen Sie bitte
31:29Aber
31:30Haben Sie ihn gesehen?
31:33Ich meine, haben Sie ihn
31:34Haben Sie ihn tot gesehen?
31:42Frau Römer
31:43Wissen Sie
31:45Der Tod meines Mannes war ein so großer Schock für mich
31:49Dass ich selber einen Herzanfall bekam
31:51Ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste
31:55Nicht fähig war, den Toten zu sehen
31:58Und später wollte ich nicht
32:02Dass man den Sarg noch einmal öffnet
32:04Sie haben den Toten also nicht gesehen?
32:09Nein
32:11Warum fragen Sie?
32:16Was wollen Sie?
32:19Den Toten exhumieren?
32:21Ja
32:21Die Exhumierung ist beim Staatsanwalt beantragt
32:25Und sie ist genehmigt worden
32:27Ja, sagen Sie, um Himmels Willen
32:29Was hat sie dazu gebracht
32:31Dies zu beantragen?
32:34Misstrauen?
32:34Ja, glauben Sie denn
32:36Fürchten Sie
32:38Oder hoffen Sie
32:39Dass sich in dem Grab, das Sie öffnen wollen
32:42Nicht die Leiche
32:43Dr. Römers befindet?
32:45Herr Professor
32:46Es gibt inzwischen drei Leute
32:47Die fest davon überzeugt sind
32:48Dr. Römer gesehen zu haben
32:50Aha, aha
32:51Drei Leute haben Dr. Römer gesehen
32:53Und ich sage Ihnen
32:54Diese Leute sind einer Halluzination
32:56Zum Opfer gefallen
32:57Was man ja feststellen kann
32:59Indem Sie die Totenruhe stören
33:01Nun also
33:04Wie Sie wollen
33:06Vergewissern Sie sich
33:08Wer soll denn die
33:11Identifizierung vornehmen?
33:14Naja
33:15Frau Römer
33:16Die ihren toten Mann ja nicht gesehen hat
33:19Was sie jederzeit hätte können
33:20Aber sie wollte nicht
33:22Dass der Sarg noch einmal geöffnet wird
33:23Hat sie die
33:25Exhumierung beantragt?
33:28Nein
33:28Das war die Mordkommission
33:30Nun also
33:35Machen Sie, machen Sie
33:39Eine Frage, darf ich dabei sein?
33:43Ja, ich habe nichts dagegen
33:44Im Gegenteil
33:45Wann soll denn die Prozedur stattfinden?
33:47Morgen, 7.30 Uhr
33:487.30 Uhr in der Früh?
33:50Ja
33:50Gut, ich werde da sein, gut, gut
33:51Ich werde dabei sein
33:53Und mit größtem Interesse Zuschauer
33:55Und Zeuge der Ereignisse sein
33:58Hier ist die Eintragung
34:03Dr. Römer
34:0412. Dezember
34:066 Uhr früh
34:07Verstorben
34:09Hier ist die Kopie des Totenscheins
34:12Todesart
34:16Natürlicher Tod
34:18Herzinfarkt
34:20Danke
34:23Darf ich Sie mal was fragen?
34:31Die Exhumierung
34:32Bedeutet ein Verdacht gegen Professor Rothheim
34:35Wir überprüfen
34:38Das ist unglaublich
34:40Der Professor ist ein völlig integrer Mann
34:42Das ist reine Routine
34:44Ziemliche Zumutung für die Frau
34:50Ja
34:51Ich höre es
34:51Sie fühlen sich nicht besonders gut, nehme ich an
34:56Nein
34:57Es tut mir leid, dass ich Sie darum bitten muss
35:00Machen Sie sich keine Sorgen
35:02Bitte kommen Sie
35:05Einen Augenblick bitte
35:16Sie sagen mal Professor Rothheim
35:19Ist nicht gekommen
35:20Öffnen Sie den Saal
35:25Das ist ein bisschen
35:26Ich fühle mich
35:27Ich bin
35:42Ich bin
35:55Frau Römer.
36:04Es ist mein Mann.
36:25Komme ich zu spät?
36:27Ja, Sie kommen zu spät.
36:29Guten Tag, Frau Römer.
36:30Guten Tag, Herr Professor.
36:32Darf ich fragen, wie es ausgegangen ist?
36:35Ja, Frau Römer hat Ihren Mann identifiziert.
36:38Hat sie.
36:41Darf ich fragen, was das nun für Sie bedeutet?
36:43Erleichtert es Ihre Arbeit oder erschwert es Sie?
36:47Meine Meinung ist, Sie hätten Frau Römer dies ersparen sollen.
36:51Was läuft da ab?
36:56Unser neuer Kommichutter.
36:58Er kontrolliert sich selbst.
37:00Einen Fehler in seinem Programm würde er sofort melden.
37:04Aber bis jetzt hat er noch keinen gemacht.
37:10Heute Morgen hat mich einer Ihrer Beamten abgeholt.
37:13Heute Abend wird mich einer Ihrer Beamten in mein Haus zurückbringen.
37:17Ja.
37:18Schließe daraus, dass ich in Lebensgefahr bin.
37:20Solange der Mann, der auf Sie geschossen hat, nicht gefasst ist,
37:22solange sind Sie in Lebensgefahr.
37:24Sie gehen davon aus, dass der Mann, der auf mich geschossen hat,
37:28auch der Mörder Dr. Winters ist.
37:30Ja.
37:32Und dass ich Dr. Römer gesehen habe, ist eine Fiktion für Sie.
37:37Herr Derrick.
37:50Herr Professor, darf ich mal Ihre Zeit in Anspruch nehmen?
37:56Heute Nacht.
37:56Entsetzlich.
38:20Aber das ist nicht Dr. Römer.
38:26Das ist ein anderer Mann, der da liegt.
38:30Wie sicher sind Sie?
38:32Absolut sicher.
38:33Sie kennen diesen Mann also nicht?
38:37Nein.
38:38Also, zwei Leute haben nicht die Wahrheit gesagt.
38:43Frau Römer, die behauptet, der Tode sei ihr Mann und damit lügt.
38:47Ja, ganz offensichtlich lügt, ne?
38:48Mhm.
38:49Und Professor Rothheim lügt.
38:51Der Mann, der in seiner Klinik gestorben ist, war nicht Dr. Römer.
38:54Das bedeutet, dass Dr. Römer noch lebt.
38:57Noch leben könnte.
38:58Das bedeutet noch etwas, dass es da eine Vereinbarung gibt.
39:01Zwischen der Römer und dem Rothheim?
39:02Ja.
39:02Und dann haben wir noch einen unbekannten Tod.
39:06Ja.
39:07Und der liegt im falschen Grab.
39:09Ich höre, Sie suchen mich.
39:11Ja, woher wissen Sie, was ich...
39:13Ich bin immer erreichbar.
39:14Absolut eine Notwendigkeit in einer Nervenklinik.
39:17Kann ich Ihnen belüblich sein?
39:18Das Schicksal Dr. Römers.
39:20Beschäftigt Sie immer noch.
39:21Kommen Sie doch richtig.
39:23Begleiten Sie mich.
39:23Ich muss ins andere Gebäude.
39:25Ja, naja.
39:32Ich kann über Dr. Römer nur das Beste sagen.
39:43Das Allerbeste.
39:45Er war ein Idealist.
39:48Entschuldigen Sie, wenn ich dieses Wort gebrauche.
39:51Das ist ein misshandeltes Wort, das seine Bedeutung längst verloren hat.
39:54Heutzutage ist ein Idealist ja auch zugleich ein Dummkopf.
39:58Oder wie denken Sie darüber?
39:59Herr Dummkopf, die langläufige Meinung macht ihn doch dazu.
40:03Ein Idealist ist nach langläufiger Meinung untüchtig,
40:06so als habe ihn sein Verstand in Stich gelassen, falls er überhaupt einen hat.
40:10Oder wie stehen Sie dazu?
40:11Ich habe nichts gegen Idealisten.
40:13Nee, im Gegenteil.
40:15Es gibt natürlich auch Idealisten, die weit übers Ziel hinausschießen,
40:19die sozusagen den Boden unter den Füßen verlieren.
40:22Den Boden unter den Füßen verlieren.
40:24Ja, Sie bewegen sich dann in einem Vakuum, wo es kein oben und kein unten gibt.
40:29Kein oben und kein unten.
40:30Was trifft nun auf Dr. Römer zu?
40:32Er wusste genau, wo oben und wo unten ist.
40:35Weswegen war er hier?
40:36Nicht, weil er die Orientierung verloren hatte.
40:40Dieser Mann nicht.
40:43Seine Ansichten waren getragen von Verantwortungsgefühl.
40:47Er suchte sich im Weltentwurf zurechtzufinden.
40:49Im Weltentwurf.
40:50Ja, was gefällt Ihnen an diesem Wort nicht?
40:51Es gibt einen Weltentwurf.
40:53Es muss ihn geben.
40:54Er wird uns nicht mitgeliefert.
40:56Er liegt nicht sichtbar vor.
40:57Aber er muss erahnt werden.
41:00Er muss empfunden werden.
41:02Er muss erarbeitet werden.
41:03Das ist eine Aufgabe für uns.
41:05Natürlich nicht für alle.
41:07Aber für die wenigen, die den Weg vorangehen und denen man folgen muss.
41:12Computer können das nicht.
41:14Computer haben kein Gewissen.
41:17Und was tut man heute?
41:18Man macht den Computer menschlich.
41:21Man hat ihn gerade, den Computer, zum Mann des Jahres gewählt.
41:25Zum Mann des Jahres.
41:31Zum Mann des Jahres.
41:43Was für einen Toten suchen Sie denn?
41:46Es ist niemand gestorben.
41:49Außer Dr. Höhmer.
41:50Sie wollten nicht sprechen, Frau Doktor.
41:52Nein, ich wollte Sie nicht sprechen.
41:54Der Herr hier von der Polizei.
41:55Ja.
41:57Sie haben doch damals Dr. Römer gefunden.
42:01Ja.
42:01Gab es zum gleichen Zeitpunkt noch einen Toten?
42:05Nicht, dass ich wüsste.
42:08Es müsste doch dort vermerkt sein.
42:10Ja.
42:11Hier ist nichts vermerkt.
42:15Das habe ich Ihnen doch gesagt.
42:17Dann gibt es auch keinen anderen Toten.
42:19Ist das alles?
42:24Ja, das ist alles.
42:26Vielen Dank, Schwester.
42:27Vielen Dank.
42:33Es würde mir helfen, wenn ich den Sinn Ihrer Frage erkennen würde.
42:37Ist denn die Sache noch nicht erledigt?
42:41Ich meine, es hat doch da eine Exhumierung gegeben.
42:46Hat die denn keine Klarheit gebracht?
42:48Doch.
42:50Völlige Klarheit.
42:52Und warum suchen Sie dann noch einen Toten?
42:54Es gibt Gründe dafür.
43:06Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich...
43:10...mich privat aufzusuchen?
43:12Wissen Sie, was die Krankheit dieser Menschen ist?
43:22Aller Menschen.
43:25Ratlosigkeit.
43:27Guten Tag, Frau.
43:28Guten Tag.
43:29Guten Tag.
43:30Guten Tag.
43:35Guten Tag.
43:42Klasse ist leer.
43:43Bitte kommen Sie herein.
43:51Was wollen Sie?
43:56Mich interessiert Ihre Beziehung zu Ihrem Mann.
44:04Was für eine Frage.
44:05Ist sie so ungewöhnlich?
44:12Natürlich ist sie ungewöhnlich in dieser Situation, in diesem Augenblick.
44:18Ist die Antwort auf diese Frage für Sie von Wichtigkeit?
44:22Der Fall, wenn es einer war,
44:26er ist doch abgeschlossen.
44:27Ist das nicht?
44:32Sie waren drei Jahre mit Ihrem Mann verheiratet.
44:34Es waren sehr glückliche Jahre.
44:40Ganz...
44:42...unglaubliche Jahre.
44:44Und, äh...
44:46...warum waren Sie so unglaublich?
44:50Ich war mit einem unglaublichen Mann verheiratet.
44:55Und, äh...
44:56Entschuldigen Sie bitte, aber...
44:58...was war das Unglaubliche?
45:00Er war ein Genie.
45:01In seinem Beruf.
45:05Und als Mensch.
45:07Faszinierend.
45:09In gewisser Hinsicht war er ein Heiliger.
45:12Was bitte?
45:13Ich gebrauche absichtlich das Wort.
45:16Ich finde kein anderes, um auszudrücken, wie selbstlos er war,
45:19welche Sorgen er sich machte.
45:21Zum Wohle aller Menschen.
45:23Warum hast du abgebrochen?
45:25Ich meine, du hättest nur sagen können, Sie lügen, Frau Römer. Warum?
45:28Weil es nichts bringen würde.
45:29Sie reagieren nicht noch mal.
45:32Frau Römer so wenig wie Professor Rothan.
45:34Bitte können Sie herein.
45:36Danke.
45:42Ich muss mich entschuldigen.
45:44Vielleicht bemühe ich Sie ganz umsonst.
45:48Und...
45:49...alles sind nur Hirngespinste.
45:51Bitte.
45:53Bitte.
45:53Ich habe meine erste Stellung angetreten.
46:07Nach aller Theorie erlebe ich jetzt die Praxis.
46:10...den Alltag in einer Nervenheilanstalt.
46:15Der mich ungeheuer beeindruckt hat.
46:18Das kann ich mir gut vorstellen.
46:20Können Sie das wirklich?
46:21Entschuldigen Sie.
46:24Aber für Sie ist Normalität ein fester Begriff.
46:28Für mich nicht mehr.
46:30Er hat sich aufgelöst.
46:32Und bei einer aufgelösten Normalität
46:35sind alle Vorstellungen, alle Empfindungen völlig unkontrolliert.
46:40Und vielleicht auch meine.
46:43Ja, worauf wollen Sie hinaus?
46:45Tja.
46:49Danke.
46:50Ich habe meine Stelle Mitte Dezember angetreten.
46:56Als Nachfolgerin von Dr. Mund.
47:01Dessen Büro ich bezog.
47:03Dessen Patienten ich übernahm.
47:06Ich habe den Kollegen gar nicht selber kennengelernt.
47:11Er habe, wie mir Professor Rothheim sagte,
47:13die Klinik und seine Stellung Knallaufall verlassen.
47:15Er hat nicht mal seine persönlichen Gegenstände mitgenommen.
47:21Und ich dann selber zusammenpackte
47:22und deren Weitertransport der Professor persönlich übernahm.
47:28Ich hätte Dr. Mund sehr gerne gesprochen.
47:31Ich übernahm ja die Behandlung seiner Patienten.
47:33Aber Dr. Mund war unerfindbar.
47:38Obwohl er seine Wohnung nicht gekündigt hatte,
47:41war er dort nicht zu erreichen.
47:45Sagen Sie, dieser Dr. Mund,
47:48hat der eine Familie?
47:50Nein.
47:53Sie sprachen vorhin von Hirngespinsten
47:55und dass Ihre eigenen Vorstellungen
47:56ein bisschen außer Kontrolle geraten waren.
48:00Könnten Sie mir das ein bisschen näher schildern?
48:06Vom Personal der Klinik weiß ich,
48:10dass Dr. Mund
48:11sehr kränklich war.
48:15Und der Herzanfälle litt.
48:21Der Mann ist ja wie vom Erdboden verschwunden.
48:26Das ist sicher wichtig für Sie.
48:29Ein Dr. Mund?
48:31Ja.
48:32Und er wurde nie erwähnt.
48:34Na, da haben wir möglicherweise unseren unbekannten Toten,
48:36der anstelle von Dr. Römer beerdigt wurde.
48:39Na, und Dr. Römer, der verschwand damit von der Bildfärche, nicht?
48:42Fragt sich nur, warum.
48:44Na, was fragst du, warum?
48:45Wir haben es hier mit Geisteskranken zu tun.
48:49Na, du meinst, der Rothheim, der ist auch nicht ganz, äh,
48:51ganz normal.
48:52Guten Morgen, Dr. Schenk.
48:55Guten Morgen, Herr Professor.
48:56Guten Morgen.
49:05Wie sehen Sie aus?
49:07Bedrückt?
49:09Ein wenig verstört?
49:11Worüber denken Sie nach?
49:13Über nichts Besonderes.
49:14Das Nicht-Besondere ist das Interessante.
49:17Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, die besagt,
49:19das Besondere sei das Besondere.
49:22Sie fühlen sich nicht wohl.
49:24Doch, ich...
49:26Ich fühle mich sehr wohl.
49:27Dann belügen Sie sich selbst.
49:30Was haben wir für Termine?
49:33Sie werden erwartet.
49:36Erwartet.
49:39Ach, guten Morgen, Herr Professor.
49:41Guten Morgen.
49:41Morgen, ein so früher Besuch.
49:44Sie werden einen dringenden Anlass haben.
49:46Dr. Römer.
49:47Schon wieder Dr. Römer.
49:50Herr Professor, Sie kannten Dr. Römer sehr gut.
49:53Sie haben ihn monatelang behandelt.
49:55Eine Frage nur.
49:57Halten Sie es für möglich, dass Dr. Römer,
49:59vorausgesetzt natürlich, dass er leben würde,
50:01einen Mord begehen könnte?
50:05Jeder Mensch kann einen Mord begehen,
50:07wenn Sie ihm die Gründe dafür mitliefern,
50:09was verhältnismäßig leicht ist.
50:12Welche Gründe hätte nun noch der Römer?
50:15Keine einzelnen.
50:17Aber die Gründe der ganzen Welt.
50:20Der Mensch liefert sich aus.
50:22Mit Haut und Haar liefert er sich aus an Maschinen,
50:24denen er das Denken beibringt,
50:26ohne es noch selbst gelernt zu haben.
50:28Ich begreife das Denken als ein Geflecht mathematischer Funktion.
50:32Da hat die wichtigste ausgeklammert.
50:35Jede schöpferische Funktion kann ein Computer lieben.
50:39Er ist nur der Herz.
50:41Der weiß nicht, was er tut.
50:42Er weiß es ganz sicher nicht,
50:43wenn er im Kopf von Raketen sitzt.
50:47Entschuldigen Sie.
50:56Professor.
50:59Herr Professor, Sie denken wie Dr. Römer.
51:01Ja, das tue ich.
51:04Dr. Schenk, ein Glas Wasser bitte.
51:06Bevor, Herr Professor.
51:08Herr Professor, Frau Römer ist da.
51:10Was wollen Sie?
51:28Lassen Sie mich mit Frau Römer allein.
51:40Frau Dr. Schenk,
52:06Sie sind Ärztin.
52:08Ja.
52:10Ihr Chef ist krank.
52:14Er ist
52:16deutlich verändert.
52:40Keine Unterredung mehr.
52:47Schluss jetzt,
52:48Schluss.
52:48Ich beantworte keine Fragen mehr.
52:58Dieser Dr. Mund.
53:01Wo wohnte er?
53:02Ja, Frau Dr. Römer.
53:18Wir kommen rein.
53:30Ihr Mann ist nicht da?
53:31Er lebt also.
53:35Er wohnt hier in der Wohnung von Dr. Mund,
53:37der im Grabe Ihres Mannes liegt.
53:38Seit wann wissen Sie es?
53:41Seit ein paar Tagen.
53:43Ich würde Ihnen sagen,
53:44seit wann Sie es wissen.
53:45Professor Rothheim bestellte Sie zu sich
53:47und sagte Ihnen Folgendes.
53:49Morgen wird die Polizei
53:49eine Exhumierung vorliegen.
53:51Man wird den Sarg Ihres Mannes öffnen
53:53und Sie bitten,
53:53den Toten zu identifizieren.
53:56Aber im Grab wird nicht Ihr Mann liegen.
53:58Ihr Mann lebt.
53:58Was Sie nicht wussten?
54:01Nein, ich wusste es nicht.
54:05Rothheim sagte Ihnen,
54:06Ihr Mann hat einen Menschen erschossen.
54:09Einen Dr. Winter eher aus Versehen,
54:11denn eigentlich wollte er einen ganz anderen töten,
54:12nämlich seinen früheren Chef,
54:14Professor Rau.
54:15Also,
54:16identifizieren Sie den Toten als Ihren Mann.
54:19Nur das schützten er vor,
54:21als Mörder gefasst und verurteilt zu werden.
54:24War es so?
54:25Versetzen Sie sich doch in meine Situation.
54:27Ich hatte meinen Mann beerdigt.
54:29Ich habe an seinem Grab gestanden.
54:31Ich habe ihn für tot gehalten.
54:32Ich habe entsetzliche Monate hinter mir
54:34und höre plötzlich,
54:35dass mein Mann lebt.
54:37Ich fragte natürlich,
54:38wozu das Ganze?
54:39Ich fragte nach dem Sinn.
54:41Professor Rothheim sagt,
54:43Ihr Mann hat einen Menschen zu töten,
54:44der zu denen gehört,
54:45die Unheil über die Welt bringen.
54:46Wo ist mein Mann?
54:48Bringen Sie mich zu ihm.
54:48Ich möchte ihn sehen, ihn sprechen.
54:50Aber Professor Rothheim sagte,
54:51noch nicht.
54:52Er wird Ihnen selbst sagen,
54:53wo er Sie sehen will und wo er ist.
54:55Sie haben es vor einer halben Stunde erfahren.
54:57Entweder Sie sagen mir,
54:58wo sich mein Mann befindet,
54:59oder ich werde die Polizei verständigen.
55:02Darauf bekam ich diese Adresse.
55:10Frau Römer,
55:13Ihr Mann ist krank.
55:15Nicht nur er.
55:16Wir haben es mit zwei Kranken zu tun.
55:25Er ist nicht hier.
55:39Dr. Römer!
55:42Ja, bitte.
55:43Entschuldigen Sie.
55:47Schon in Ordnung.
55:56Na, na endlich.
55:57Das Labor bitte Professor Rau.
56:04Professor Rau,
56:05hier ist Derek.
56:06Ja, ich bin in meinem Labor.
56:13Ja, Ihr Mann ist in meiner Nähe.
56:18Was?
56:20Dr. Römer lebt?
56:21Ja, ich habe verstanden.
56:37Nein, das Schloss ist noch nicht geändert.
56:47Dr. Römer.
56:48Professor Rau.
56:49Professor Rau.
56:50Professor Rau.
56:51Professor Rau.
56:52Professor Rau.
56:53Professor Rau.
56:54Professor Rau.
56:55Professor Rau.
56:56Professor Rau.
56:57Professor Rau.
56:58Professor Rau.
56:59Professor Rau.
57:00Professor Rau.
57:01Professor Rau.
57:02Professor Rau.
57:03Professor Rau.
57:04Professor Rau.
57:05Professor Rau.
57:06Professor Rau.
57:07Professor Rau.
57:08Professor Rau.
57:09Professor Rau.
57:10Professor Rau.
57:11Unglaublicher Hass.
57:15Aber Computer sind doch lebenserleichternde Werkzeuge.
57:24Sie lassen uns doch ein vertieftes Verständnis erreichen.
57:29Für unsere eigene Intelligenz.
57:34Fehlerfrei.
57:35Welcher Mensch ist ohne Fehler?
58:05Geil.
58:07Geil.
58:08Geil.
58:09Geil.
58:10Geil.
58:11Geil.
58:12Geil.
58:14Geil.
58:15Geil.
58:16Geil.
58:17Geil.
58:18Geil.
58:19Geil.
58:20Geil.
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