- 6/3/2025
Category
📺
TVTranscript
00:00Der ganze Klimpel ist weg.
00:18Die Kollegen haben sich vielleicht gefreut.
00:21Ja, ja.
00:23Was ist alles?
00:24Was Außerdienstliches sozusagen.
00:26Kaufvertrag?
00:27Du kennst doch den Schirmmacher.
00:30Den mit der netten Frau, die mal bei uns in der Zentraler war, als wir noch im alten Stadthaus saßen.
00:34Was ist mit dem?
00:35Er hat Aktien gekauft.
00:37Kanadische.
00:38Soll vollkommen.
00:40Kanadische aus Panama.
00:41Oh, okay.
00:44Willkommen.
00:48Anfald.
00:49Wie?
00:52Wie?
00:53Das Aktien und sonstige Wertpapierwesen hat in neuerer Zeit sowohl im Wirtschaftsleben
01:17als auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität zunehmend an Bedeutung gewonnen.
01:22Besondere Bedeutung hat vor allem der Kauf und Verkauf ausländischer Aktien gewonnen und zwar aus zwei Gründen.
01:28Einerseits besteht für das anlagewillige Publikum insoweit ein besonderer Anreiz zum Kauf,
01:33als hier besonders hohe Rendite versprochen werden.
01:36Auf der anderen Seite ist es so, dass besondere Gefahren deswegen bestehen,
01:41weil weder der Einzelne noch sein Anlageberater noch auch nur das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen
01:47die Bonität, die Güte solcher Aktien überprüfen kann.
01:50Der Rat, den man dem Einzelnen geben kann, sofern er ausländische Aktien erwerben will,
01:56kann daher nur darin bestehen, vorsichtig dort zu sein, wo besonders hohe Rendite versprochen wird.
02:02Einen typischen Fall aus diesem Bereich schildert die folgende Spielhandlung.
02:06Hier bin ich.
02:19Ja, ja, die ist da irgendwie durchgelacht, du hast Ravioli, also sagst du, die machen dick.
02:24Wildschwein, du warst schon alle, aber du hast ja noch welches.
02:27Na ja, ist ja egal. Guten Appetit.
02:30Dir auch.
02:31Danke.
02:33Monika hat vorhin angerufen.
02:36Na, die kannst du auch nicht lassen. Immer während der Dienstzeit.
02:38Wir sollen am Sonntag zu Ihnen kommen. Hast du Lust?
02:41Weiß noch nicht. Gib mir doch bitte mal das Salz.
02:44Mhm.
02:47Danke.
02:47Sollen wir vielleicht wieder einen neuen Teppich begründen? Oder eine Truhe?
02:53Lass sie doch. Mit irgendeinem Geschäft nur mal alles billiger kriegt.
02:57Ja, sollen wir dazu vielleicht noch ständig applaudieren, dass deine Schwester diese Angeberei überhaupt mitmacht?
03:01Sie sind nun mal so. Das gibt sich auch noch.
03:06Elf Anfragen.
03:09Noch nicht überwältigend?
03:11Erster Anfang, Max.
03:13Ich annonziere von jetzt ab Pausen los.
03:15Wie haben denn die Elf reagiert?
03:19Vorsichtig.
03:20Die Investmentbreite von Bayern hat die Leute geschockt.
03:25Beim kleinen Sparer ausländischer Aktien losschlagen.
03:29Ich bin noch nicht sicher.
03:31Quatsch.
03:33Die Unruhe an der Börse ist weltweit und trotzdem wird gehandelt wie verrückt.
03:37Bei 20 Prozent Dividende springen die ran.
03:41Das Muster.
03:47Du musst einiges genau beachten.
03:49Shellbrook Financial Ottawa Corporation Limited.
03:55Klingt gut.
03:57Meine Freunde sind Profis.
04:00Die können nur Mitarbeiter gebrauchen, die clever sind.
04:04Hard Business.
04:05Das habe ich dir schon im Knast gesagt.
04:08Ich bin kein Anfänger.
04:12Financial News.
04:14Letzte New Yorker Ausgabe.
04:17Lies, was ich angestrichen habe.
04:21Shellbrook Financial Corporation Limited Ottawa.
04:25210 Punkte.
04:26Wie kommen die denn an die Börse?
04:30Lies gründlich, damit du den Unterschied kapierst.
04:32Den Unterschied?
04:33Du sollst vergleichen.
04:36Shellbrook Financial Ottawa Corporation Limited.
04:41Shellbrook Financial Corporation Limited Ottawa.
04:45Ottawa.
04:46Mal steht zentmal in der Mitte.
04:48Schlaues Kind.
04:50Auf unseren Aktien gehört Ottawa zum Firmennamen.
04:53Steht also in der Mitte.
04:54Das Kleingedruckte darunter kennzeichnet unseren Firmensitz.
04:57Weil Sie denken, es ist Panama.
04:59Die anderen haben ihren Sitz in Ottawa.
05:03Kleiner Unterschied, hm?
05:04Zur Irreführung.
05:05Nein, damit du leichter verkaufen kannst.
05:08Unsere Firma sitzt in Panama.
05:11Heißt fast genauso wie eine kanadische,
05:14deren Aktien überall gehandelt werden.
05:16Ist in Panama ordnungsgemäß eingetragen,
05:19mit Stammkapital und allen Klimbim.
05:21Und hat in Kanada sogar Grundbesitz.
05:23Grundbesitz.
05:24Guck nicht so.
05:25Ja, wenn es so ist, warum denn das Ganze welchen anderen?
05:28Weil das alles zur Tarnung dient.
05:30Die hier sind gerade das Papierwert, auf dem sie gedruckt sind.
05:34Tja, gute Aktien kann jeder verkaufen.
05:39Bei Foulen muss man sich schon was einfallen lassen.
05:41Kapiert?
05:42So halb und halb.
05:44Der Grundbesitz in Kanada ist ein Windei.
05:46Im Unterschied zu dem, den die anderen haben.
05:49Wenn was auffliegt, haben meine Freunde drüben immerhin was vorzuweisen.
05:54Man muss an die Absicherung denken.
05:55Also ich muss schon sagen.
05:57Es ist was anderes als deine kleinen Wechselgeschäfte und falschen Schecks.
06:00Wie wär's da mit Eis, Brigittchen?
06:03Ja, ich glaub, ich hab noch Eis.
06:05Komm, draußen im Kühlschrank.
06:07Und das langsam, Brigitte, hörst du?
06:09Wir haben's vorher ein bisschen an.
06:12Du hast gut lachen.
06:14Ihr habt euch ja bisher gedrückt.
06:16Dabei bleibt's auch, lieber Schwager.
06:18Du hast dabei geschade, Jürgen.
06:19Früher hat Monika von Kindern geschwärmt.
06:21Und heute schwärrt sie eben von ein bisschen Komfort.
06:25Zu 30 Prozent Nachlass.
06:27Könntet ihr auch mit einem Schwager aus der Möbelbranche?
06:30Wollen wir ja gar nicht, Jürgen.
06:32Was wir brauchen, haben wir, nicht?
06:34Seid ihr wieder bei eurem Lieblingsthema?
06:37Dein Mann will uns ständig zu großen Geldausgaben verleiten.
06:40Ja, wir können das nicht leisten.
06:43Wir sind froh über jede Mark auf dem Sparkonto.
06:45Wie ihr früher auch mal.
06:46Du musst nicht sparen.
06:48Du musst das Geld anlegen.
06:49Ich hab mir mal ein paar Angebote angekreuzt.
06:57Alles hochinteressante Sachen.
07:01Neulich hast du von Festgeld geredet.
07:03Man muss was riskieren.
07:06Vorige Woche hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Chef.
07:10Weißt du, wie der angefangen hat?
07:11Die Geschichte ist abgedroschen.
07:13Buchmanns zwei Fensterladen in der Altstadt.
07:15Und was ist der heute?
07:16Das erste Haus am Platz.
07:18Weil er immer wieder was riskiert.
07:20Voriges Jahr wollte ich ihm von englischen Möbeln abraten.
07:23Was tut er?
07:24Bestellt doppelt so viele, wie ich gewagt hätte.
07:26Und recht hatte er.
07:28Heute sind wir in Importmöbeln führend.
07:29Dann lass doch mal hören, wie du in den nächsten Wochen dein Vermögen verdoppeln willst.
07:33Mit Aktien zum Beispiel.
07:35Mit Aktien?
07:36Na, da sind wir ja genau beim richtigen Thema.
07:38Lass ihn doch mal reden, Rudi.
07:40Auslandsangebote.
07:4420% Dividende.
07:46Wenden Sie sich an Ihren Anlageberater und so weiter und so weiter.
07:5020% Dividende.
07:53Wie wär das?
07:55Zu schön im Wort zu sein.
07:56Noch dazu aus dem Ausland.
07:58Bitte.
07:59Also diese Sorgen, mein lieber Herr Schumacher, drücken mich nicht mehr.
08:03In zwei Jahren gehe ich aufs Altenteil.
08:05Aber wenn ich noch mal jung wäre, kann ich mal den Zucker kriegen, bitte?
08:12Danke für das.
08:13Spekulieren?
08:14Als kleiner Mann?
08:15Na, ich weiß.
08:16Warum so ängstlich?
08:18Ein bisschen muss man im Leben riskieren.
08:20Ich bin mit meiner Frau lieber auf sicher gegangen.
08:23Bausparvertrag, Bämien sparen.
08:25Jetzt haben wir noch eine Kleinigkeit als Festgeld angelegt.
08:27Allerdings die Zinsen sind auch nicht so.
08:35Da habe ich ja noch Glück gehabt.
08:39Tag, Herr Tetzlaff, Sie auch mal hier.
08:41Na ja, nachdem das Essen jetzt genießbar ist.
08:43Tag, Frau Schumacher, wie geht's denn?
08:44Oh, danke, gut.
08:45War vormittags beim Zahnarzt.
08:47Hab schon unterwegs was gegossen.
08:49Na nur, Herr Tetzlaff, warum setzen Sie sich nicht?
08:52Wiedersehen.
08:53Beine vertreten.
08:54Bis später, ne?
08:55Tschüss.
08:55Wiedersehen, Herr Tetzlaff.
08:56War noch auf einen Sprung bei Moni im Geschäft.
08:59Die haben vielleicht Arbeitsräume, Tutsche gemöbelt.
09:01Hat ihn vielleicht auch der tüchtige Jürgen angedreht.
09:03Und du, die haben tatsächlich gekauft.
09:06Was gekauft?
09:07Na, die Aktien.
09:08Die ausländischen, von denen er am Sonntag erzählt hat.
09:11Na ja.
09:11Monika sagt auch, das wäre eine ganz sichere Sache.
09:14Sie haben sich genau beraten lassen.
09:15Äh, von diesem Rust heißt er, glaube ich.
09:18Na und?
09:20Ich dachte, es würde dich interessieren.
09:26Ganz schön.
09:28Für den Anfang.
09:29Du Spaßvogel.
09:33Wenn es so bleibt, bin ich in sechs Monaten weg vom Fenster.
09:36Arbeit gibt's immer.
09:38Ich hab dich drüben schon mächtig rausgestrichen.
09:40So.
09:41Na, da hast du ja vielleicht auch an die Zahlung geändert.
09:43Jetzt bist du aber der Spaßvogel Sanne.
09:45Du hast doch einen dicken Vorschuss kassiert.
09:48Das Verfahren ist nun mal langwierig.
09:51Erst wenn das Geld der Kunden eingeht, hast du überhaupt Anspruch auf deinen Anteil.
09:56Kapiert?
09:56Anlageberatung Edgar B. Roost.
10:03Guten Tag.
10:04Selbst am Apparat.
10:06Stimmt.
10:07Mit diesem Herrn hab ich vor ein paar Tagen...
10:10Jawohl, doch mit seiner reichsenden Gatte.
10:13Ja, natürlich.
10:15Dazu sind wir ja da, Herr.
10:17Wie war gleich der Werte?
10:20Ja, ich notiere.
10:23Weinbergsweg 8.
10:24Nach 19 Uhr.
10:27Doch, doch, lässt sich einrichten.
10:28Ja, natürlich.
10:30Gut, Herr Schermacher.
10:31Bis morgen Abend.
10:33Besten Dank für den Anruf.
10:35Wiedersehen, Herr Schermacher.
10:35Vorsicht mit Alkohol.
10:43Ich will einen klaren Kopf behalten.
10:46Soll ich dir ein Saftgetränk machen?
10:48Es ist überhaupt ganz unverbindlich.
10:49Das hab ich doch ausdrücklich gesagt.
10:51Erst mal hören, wie der Hase läuft.
10:53Wir und Aktien.
10:54Das passt doch gar nicht.
10:56Warum nicht?
10:56Ich hab gelesen, in Japan kann man Aktien sogar im Kornhaus kaufen.
11:01Zu ihm vorbeigehen.
11:02Wie ein paar Strümpfchen.
11:03Woher hast du denn das?
11:04Von deiner Schwester Monika?
11:06Und die hat's von ihrem schlauen Jürgen, ja?
11:08In solchen Sachen ist dir unser Schwager überlegen.
11:11Das musst du doch zugeben.
11:12Ja, ja, das große Spekulationsgenie.
11:15Als wir früher noch zusammen Zelten kuren, da war er mir lieber.
11:19Da ist er.
11:20Nochmal von vorn.
11:22Die 20% Dividende sind doch aber keine Garantie, Herr Rust.
11:27Garantie beim Aktiengeschäft, lieber Herr Schermacher.
11:29Und die könnte Ihnen nicht mal die Bundesbank geben.
11:31Tja, aber woher soll ich dann wissen,
11:33dass ich die 20% bei der nächsten Ausschüttung auch wirklich kriege?
11:36Sehen Sie mal hier, Herr Schermacher.
11:37Seit fünf Jahren ist die Dividende der Shellbrook-Financial ständig gestiegen.
11:41Von 12 auf 14, dann auf 17, im vorigen Jahr auf 18% Ausschüttung.
11:47Sehen Sie mal hier.
11:49Ausschnitte aus deutschen, österreichischen, Schweizer Börsenmachrichten.
11:54Lesen Sie nur in Ruhe.
11:55Ich gieß noch mal eine.
11:56Erlauben Sie.
11:59Hat es Ihnen bei meiner Schwester gefallen?
12:01Tja, wenn ich ehrlich sein soll...
12:03Hier steht etwas von bewaldetem Terrain, Herr Rust.
12:05Wälder, Herr Schermacher, von ungeheurem Ausmaß.
12:07Davon machen Sie sich gar keine Vorstellung.
12:09Ja, wie groß ist denn überhaupt?
12:10Wald ist Holz, Herr Schermacher.
12:12Der Wert von Naturholz steigt von Tag zu Tag.
12:14Wie sind Sie die Wirtschaftsmitteilung?
12:15Sagt Jürgen auch immer.
12:17Riesige, flüssige, gnädige Frau, die man hier nicht mal im Namen nachkennt.
12:20Ja, das bedeutet billiger Transport der Abgeordnetenstimme.
12:23Das bedeutet eines Tages Elektrizität.
12:26Das Energieproblem, Herr Schermacher.
12:28Verfolgen Sie allein den Kursanstieg der europäischen Energieträger.
12:31Sie müssen die Wirtschaftsnachrichten lesen, Herr Schermacher, die börsenberichtete Kurs.
12:39Ja, und dann wissen Sie, dass Kanada noch ein unerschlossenes Land ist.
12:43Dass da die Entwicklung erst anfängt mit sauberer Luft, mit unverschmutzten Seen und Flüssen.
12:49Sie fragten nach dem bewaldeten Terrain dort.
12:54Ahnen Sie, was Wald bedeutet.
12:55Ich will es Ihnen leicht machen, Herr Schimmerer.
13:00Sehen Sie, im Allgemeinen befassen wir uns gar nicht mit dem Kleinverkauf unserer Aktien.
13:04Meinen Schwager haben Sie aber auch.
13:05Ich will Ihnen was empfehlen, was ich noch keinem empfohlen habe.
13:09Und Leuten, die Ihrem Schwager am allerwenigsten.
13:13Verdienen Sie sich eine Provision.
13:15Dann rentiert sich der Kopf ganz von selber.
13:18Was soll ich?
13:18Ja, Sie haben Kollegen, Freunde, vielleicht auch Vereinskameraden.
13:21Wenn Sie denen Aktien verkaufen, ja, selbst kleine Mengen, denn sowas läppert sich zusammen,
13:28biete ich Ihnen eine Subprovision, sagen wir, zehn Prozent.
13:34Zehn Prozent? Sie meinen, er soll... Hast du das gehört?
13:40Hallo, Herr Dinglein.
13:45Also, ein Zufall?
13:46Na nun, beährt uns jetzt sogar die Kriminalpolizei.
13:50Ach, das ist ja auch der Göttergatte. Schade.
13:54Tag, Herr Dinglein.
13:55Mahlzeit zusammen.
13:56Mahlzeit.
14:01Babykost.
14:02Na ja, wenn man auch ein halber Säugling ist, fühlt er sich dann wenigstens anständig auch?
14:07Ich habe ihn mir erzogen.
14:09Nur essen Sie mal. Sie sehen ja schon ganz verhungert aus.
14:12Der Büro schlaft sehr bei manchen.
14:13Was machen Sie eigentlich mit Ihrem vielen Geld, Herr Dinglein?
14:19Sitzen Sie neuerdings bei der Steuer gelandet?
14:21Ernsthaft? Sie haben doch damals zur selben Zeit wie wir den Brunschwahlvertrag abgeschlossen.
14:26Erinnern Sie sich noch?
14:27Ja, stimmt.
14:28Das waren wir damals zusammen. Das sind jetzt sieben Jahre her, ne?
14:32Da ist der Vertrag doch zuzahlungsreif.
14:33Ich baue nicht. Warum fragen Sie?
14:36Wollen Sie mir den Vertrag abkaufen?
14:37Wir bauen auch nicht. Wenn Sie sich auszahlen lassen, gibt das ne hübsche Summe.
14:41Schauen Sie mal, ist Ihre Frau nicht doch bei der Steuerfahndung gelandet?
14:45Unheimlich war sie mir eigentlich schon immer.
14:47Hören Sie mal zu, Herr Dinglein. Sie müssen sich doch Gedanken machen, was Sie mit dem vielen Geld anstehen.
15:01Der ganze Klimpil ist weg. Die Kollegen haben sich vielleicht gefreut.
15:04Was ist denn alles?
15:08Was Außerdienstliches sozusagen.
15:11Kaufvertrag.
15:12Du kennst doch den Schirmmacher.
15:14Den mit der netten Frau, die mal bei uns in der Zentrale war, als wir doch im alten Stadthaus saßen.
15:18Was ist mit dem?
15:19Er hat Aktien gekauft.
15:22Kanadische.
15:22Soll vorkommen.
15:24Kanadische aus Panama.
15:27Und das Verrückteste, mich wollte er auch dazu überreden.
15:30Das heißt eigentlich mehr seine Frau.
15:32Ausgerechnet dich.
15:33Ah, komischer Zufall.
15:37Möglicherweise auch ein guter.
15:38Sag mal, Moni, den hübschen Bucher habt ihr wohl in Jürgens Zimmer?
15:43Wenn die erste Dividendenzahlung reingeht, kaufen wir uns einen größeren.
15:46Mit anderen Worten, den alten habt ihr verkauft?
15:49Sehr gut verkauft.
15:50Und dafür Aktien zu kaufen?
15:52Und zwar für 5000 mehr, als wir ursprünglich vorhatten.
15:55Wenn schon, denn schon.
15:56Wir haben auch.
15:57Was?
15:57Ihr auch.
15:58Bestimmt nicht so viel wie ihr, aber uns reicht's nicht.
16:02Wäre vielleicht ganz gut gewesen, wir hätten uns vorher miteinander abgestimmt.
16:06Abgestimmt?
16:07Ist aber auch sicher für die Zukunft noch interessant.
16:09Falls ihr weitere Aktien kaufen wollt.
16:11Von Rust meine ich.
16:12Wieso?
16:13Ganz so schlau für, wie der sich hält.
16:15Ist er nämlich gar nicht.
16:16Wie kannst du das sagen?
16:18Er hätte sich doch denken müssen, dass ich auch meinem Herrn Schwager den Vorschlag mache.
16:22Welchen Vorschlag, verdammt nochmal?
16:23Kannst du nicht mal sprechen wie ein normaler Mensch?
16:26Den Vorschlag, solche Aktien in Zukunft bei mir zu kaufen.
16:30Bei dir?
16:31Wir kriegen nämlich Provisionen.
16:33Und die könnten wir doch teilen.
16:38Die hat er uns auch angeboten.
16:40Ich habe gleich die ersten Ermittlungen angestellt, der Kriminalrat.
16:44Viel ist noch nicht dabei rausgekommen.
16:45Das heißt, da ist immerhin das Büro von diesem Rust.
16:49Da würde ich gerne mal reinschauen.
16:50Schäden fetter Fisch zu sein.
16:52Mittelfett würde ich sagen.
16:53Die Fetten sitzen woanders.
16:55Na, immerhin.
16:58Urkundenfälschung.
16:59Scheckbetrug.
17:01Wechselleiterei.
17:03Ja.
17:04Jetzt also Aktien.
17:05Tunzig ermittelt bereits bei der Börse und an den Banken.
17:08Bisher kennt man dort nur eine seriöse Firma mit dem Namen
17:11Shellbrook Financial Corporation Limited mit Sitz in Ottawa.
17:16Die andere mit dem fast gleichen Namen ist hier jedenfalls nicht zugelassen.
17:20Ja, und weiter?
17:21Interpol ist eingeschaltet in Kanada und Mittelamerika.
17:24Wahrscheinlich gehen die Fäden noch weiter.
17:26Also und wie wollen Sie jetzt hier diesen Rust mal so ein bisschen unternehmen?
17:29Als Interessent, Herr Kriminaler, ganz diskret natürlich.
17:33Ähm, da hätte ich noch eine Frage.
17:35Ja?
17:36Darf ich einen der Geschädigten vorwarten?
17:39Herrn Schirmer.
17:40Durch ihn sind wir aufmerksam gemacht worden.
17:43Na ja.
17:44Er hat natürlich sein ganzes Geld verloren.
17:46Ja, ich fürchte, dass wir zu unbedachten Handlungen führen.
17:52Ja, das stimmt.
17:54Na, ich muss es natürlich Ihnen überlassen, Herr Tingelerin.
17:57Sie sind ja schließlich kein Anfänger.
17:59Mir haben Sie gesagt, es wäre eine Ausnahme.
18:01Mir und meiner Frau.
18:02Und was muss ich jetzt von meinem Schwager hören?
18:04Ihm haben Sie auch Provisionen angeboten.
18:06Ein Irrtum, Herr Schirrmacher.
18:09Nichts weiter.
18:09Ja, schöner Irrtum.
18:11Für uns war es eine Blamage.
18:12Aber wieso?
18:13Unter Verwandten verträgt man sich doch, oder nicht?
18:16Moment bitte, Kundschaft.
18:23Mein Name ist Müller.
18:25Ich hatte angerufen.
18:26Ah ja, richtig.
18:27Ich habe nur gerade noch einen Kunden abzufertigen, Herr Müller.
18:30Kleine Sekunde.
18:31Wenn Sie bitte Platz nehmen wollen.
18:32Danke.
18:36Wie gesagt, ein kleiner Irrtum, Herr Schirrmacher.
18:39Kein Grund zur Aufregung.
18:40Na hören Sie mal.
18:41Ist das Ihre ganze Erklärung?
18:43Nicht so laut.
18:44Draußen ist Kunst.
18:46Wenn ich das gewusst hätte.
18:47Ich bitte Sie, Herr Schirrmacher.
18:49Wenn Sie keine Lust mehr haben, sich etwas nebenbei zu verdienen.
18:51Bitte schön.
18:52Das liegt ganz bei Ihnen.
18:53Mir sind ganz andere Bedenken gekommen, wenn ich ehrlich sein darf.
18:56Leider ist das Geld schon überwiesen.
18:58Sonst würde ich vom Kaufvertrag zurücktreten.
18:59Bitte, Herr Schirrmacher.
19:00Ein andermal stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
19:03Aber jetzt muss ich, wenn ich bitten darf.
19:05Also, dann auf Wiedersehen, Herr Schirrmacher.
19:07Bitte, Herr Müller.
19:08Na nun.
19:09Entschuldigen Sie bitte, mein Herr.
19:23Was machen Sie eigentlich hier?
19:36Kommissar Zufall, wenn es den nicht gäbe.
19:38Kommen Sie mal mit.
19:39Ich werde Ihnen gleich alles erklären.
19:40Komm doch schlafen, Rudi.
19:53Komm rumlaufen, wird doch auch nichts besser.
19:55Schlafen kann ich ja sowieso nicht.
19:57Vielleicht wird das Geld noch abgefangen.
19:59Oder man findet welches bei diesen Gästen.
20:01Fang doch nicht noch an zu spinnen.
20:02Sie hat ja doch gesagt, welche Hoffnung uns Dingelein gemacht hat.
20:07Raus und vorbei.
20:08Das Geld ist futsch.
20:10Das kann ich gar nicht.
20:11Hör auf mit diesen.
20:12Das kann ich gar nicht.
20:13Ich will das nicht mehr hören.
20:14Nicht so laut.
20:15Das Kind wird sonst wach.
20:23Sollten wir nicht Moni und Jürgen...
20:25Untersteh' ich.
20:27Dingelein hat mir mein Ehrenwort abverlangt.
20:29Die wollen die Hintermänner fassen.
20:30Verstehst du?
20:31Das ist vielleicht noch die einzigste Hoffnung.
20:33Na, das sag ich doch.
20:34Die werden bestimmt versuchen...
20:36Komm, komm, komm, komm.
20:36Wart's ab.
20:39Ich für meine Person...
20:41Ich glaube gar nichts.
20:43Offengesprochen.
20:45Das Geld ist weg.
20:46Weg, weg.
20:47Futsch.
20:47Passé.
20:48Fast runde 15.000 lang zusammengesparte, mühsam zusammengehaltene Deutsche Mark.
20:54Als ob ich's gewusst hätte.
20:56Wenn du's wirklich gewusst hast, warum hast du denn dann überhaupt...
20:59Weil dein sauberer Herr Schwager dir ein Floh ins Ohr gesetzt hat.
21:03Darum.
21:04Wieso mir?
21:07Außerdem ist da auch dein Schwager.
21:10Besser sollte ich sagen, deine Schwester hatte den Floh ins Ohr gesetzt.
21:13Na, hör mal.
21:14Die haben gekauft.
21:17Stell dir nur mal vor, Moni und Jürgen haben die ausländischen Aktien gekauft.
21:21So eine sichere Sache.
21:2120% Dividende.
21:23Hab ich das alles in die Welt gesetzt?
21:25Oder wer?
21:25Telex aus Toronto.
21:27Dort ist ebenfalls nur die seriöse Shellbrook Financial bekannt.
21:31Bitte.
21:32Und was tut sich in Panama?
21:34Die Gewerbeerlaubnis der anderen Shellbrook Financial ist soweit in Ordnung.
21:38Betreibt angeblich Finanzierungsgeschäfte aller Art und kann auch Grundkapital vorweisen.
21:43Ja, weiter.
21:44Hat man irgendwelche Leute verlangen?
21:46Wer sind die Bosse?
21:48Bosse gibt's nicht.
21:49Auch keine Angestellten.
21:51Nicht mal ein Büro.
21:53Was?
21:53Ein Messingschild an der Haustür eines City-Geschäftshauses.
21:57Und ein Briefkasten.
21:58So ja, das wäre immerhin schon etwas.
22:00Unsere Kollegen in Panama haben auch schon rausgekriegt,
22:02wer den Briefkasten regelmäßig leert und die eingehende Post umdirigiert.
22:06Ja?
22:07Ein altes Ehepaar.
22:08Wahrscheinlich ganz harmlose Leute, die von nichts eine Ahnung haben und sich ein kleines Taschengeld verdienen.
22:12Aha.
22:13Ja, wenn das so ist, können die Hintermänner natürlich gewarnt werden.
22:18Eines kommt jetzt ganz auf die Vernehmungstaktik unserer überseerischen Freunde an.
22:21Höchste Zeit zuzupacken.
22:23Das meinen Sie doch, Herr Kriminal.
22:25Genau.
22:25Tunzig und zwei Herren vom Kommissariat 5 beschatten ihn ununterbrochen.
22:30Da ist nämlich noch einer aufgetaucht.
22:32Ja?
22:32Der Kontaktmann für Deutschland.
22:36Und der wiegt noch ein gutes Fund Spera als Rost.
22:38Mensch, Dingelein.
22:39Deutmer Wetter.
22:42Abgang, Provision, Samstag.
22:45Abrechnung bis 15. September.
22:47US-Dollar 35.200.
22:52Mann.
22:54Du hast vielleicht geschäffelt.
22:55Kann man wohl sagen.
22:56Bloß, ausgerechnet hatte ich noch mehr und zwar...
22:59Hat alles seine Ordnung?
23:01Die Firma zahlt auf Heller und Pfennig.
23:04Ganz am Schluss gibt es dann noch eine sogenannte...
23:06Moment.
23:13Sie, Herr Müller?
23:14Ja, Herr Roste, ich habe noch jemanden mitgebracht, der sich auch für Ihre Aktien interessiert.
23:19Ah ja.
23:20Kommen Sie doch bitte rein.
23:22Guten Tag.
23:23Tag.
23:23Entschuldigen Sie.
23:25Kriminalpolizei.
23:26Was wollen Sie?
23:28Kriminalpolizei, wenn Sie freundlicherweise mal hier drauf schauen würden.
23:30Ja, was soll das?
23:33Sie sind verhaftet.
23:35Na, ich muss doch Sie erbitten.
23:36Das können Sie auf dem Präsidium.
23:37Mit höflichen Leuten geht alles viel einfacher.
23:39Von wegen Müller.
23:41Es wird noch ein Nachspiel geben, Herr Tritt.
23:42Soll mir recht sein.
23:44So, gehen wir.
23:44Draußen warten noch zwei Herren, die sich der Räumlichkeit nie annehmen werden.
23:47Ich vermute, dass Sie keine umfangreiche Buchführung unterhalten, Herr Roste.
23:51Buchführung?
23:51Und was fehlt Ihnen noch?
23:52Sehen Sie, dann wird es noch einfacher.
23:55Nun red doch schon, Rudi.
23:57Bitte, Rudi.
23:58Lass mich doch wenigstens erstmal verschnaufen.
24:00Ist das Geld angekommen?
24:01Mehr wollen wir ja gar nicht wissen.
24:02Und damit meinst du, ist alles in Butter.
24:04Na, hör mal.
24:06Also, das Geld ist da.
24:11Gott sei Dank.
24:12Einen Glück, Rudi.
24:1435.000 US-Dollar.
24:17Rostprovision.
24:18Aber ob die Staatsanwaltschaft die jemals freigeben wird?
24:21Du bist gut.
24:22Die muss sie.
24:23Red kein Quatsch.
24:24Nichts muss sie.
24:26Die Geschichte ist viel zu verworren.
24:27Und außerdem muss sie erst drüben in Panama erstmal alles über die Bühne sein.
24:31Und ob das überhaupt jemals...
24:32Trotzdem.
24:33Ich hab Hoffnung.
24:34Ich auch.
24:35Wir haben schließlich ein Anrecht.
24:37Natürlich.
24:38Auch du hast ein Anrecht.
24:40Etwa nicht?
24:41Fast 30 Leute hat Rusti aufs Kreuz gelegt.
24:45Meint ihr, die hätten nicht alle ein Anrecht?
24:48Aber ob das überhaupt jemals berücksichtigt wird?
24:5035.000 durch 30.
24:53Du musst die Summe der Einlage zugrunde legen.
24:57Du großer Kaufmann.
24:58Und da sind wir wahrscheinlich nur kleine Fische.
25:28Untertitelung des ZDF für funk, 2017
Recommended
24:56
|
Up next
59:13
59:42
54:46
59:08
57:41
59:01
58:39
59:02
58:47
59:06