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Transkript
00:00Bozen in Italien. Eine jahrelange Mordserie an Frauen hält hier die Bevölkerung und die
00:20Ermittler in Atem. Der Täter scheint wie ein Phantom und den Ermittlern immer einen
00:25Schritt voraus. Alexander Zelger wird 1992 Kripo-Chef. Er will dem Morden endlich ein Ende
00:31setzen und macht Jagd auf den Serienmörder. Die Medien haben sofort von einem Monster gesprochen,
00:38ein Monster, die Bolsanen. Kopenhagen in Dänemark. Während ihrer Recherche zu einem U-Boot verschwindet
00:45die schwedische Journalistin Kim V. Die Ermittler sind sich sicher, der U-Boot-Konstrukteur Peter Matzen
00:52hat etwas damit zu tun. Für die Ermittler beginnt ihr größter Einsatz in der dänischen
00:57Kriminalgeschichte. Der Fall erlangt traurige Berühmtheit. Ganz Dänemark und Schweden und
01:04auch andere Länder verfolgten diesen Fall intensiv, weil er so ungewöhnlich war.
01:08Nach den Taten fühlte ich mich wie im Rausch, richtig stark. Ich musste es tun. Und mir war klar,
01:30dass ich es irgendwann wieder tun würde.
01:36Es war kurz nach Mitternacht. Ich war bereits im Bett und schlief schon. Da läutete das Telefon.
01:44Und um der Zeit konnte es nur die Questur sein, die Einsatzzentrale. Da antwortete ich gleich
01:52Brunndorf, Italienisch, also Hallo. Und der dienstturende Beamte informierte mich sofort.
01:58Doktor, wir haben schon wieder eine Frau, die umgebracht worden ist.
02:11Frauen sind seelenlos. Sie sind für mich Sachen, Dinge. Ich musste mich wehren. Aber ich kann diese
02:18Kräfte und Aggressionen, die in mir schlummern, nicht steuern.
02:21Das herrschte bereits Panik. In wenigen Monaten war das die dritte Leiche, schon das dritte Opfer.
02:30Ohne Messer fühle ich mich nackt. Das Messer war für mich wie ein zweiter Bruder.
02:36In der Nacht träume ich oft, dass ich eine Frau umbringe. Auch diese Nacht habe ich geträumt,
02:42dass ich einer Frau eine Handgranate in den Mund gesteckt habe, um sie zu töten.
02:45Man weiß einfach, wenn ein Serienkiller unterwegs ist, bis er nicht einen Fehler macht,
02:55oder per Zufall nicht ein Zeuge, ein Augenzeuge, der ganz konkrete Hinweise geben kann,
03:02der Polizei liefern kann, der kann nicht aufgehalten werden.
03:07Es ist Donnerstag, der 3. Januar 1985. Für die 15-jährige Marcella und alle anderen Schüler sind die Ferien vorbei.
03:21Nach der Schule geht sie nach Hause, in den Maria-Heimweg 30.
03:24Die Mutter kam von der Arbeit zurück, sperrte die Haustür auf und fand ihre Tochter in einer riesigen Blutlacke
03:36gleich hinter der Eingangstür auf dem Boden.
03:40Ein Schrei, Verzweiflung.
03:46Sie rufte den 113 an, das war früher die Notruftelefonnummer.
03:50Die Polizei kam logischerweise sofort zu ihr nach Hause und es war ein Schreckensbild.
04:03Ein junges Mädchen mit über 25 Messerstichen in einer Wohnung, in der eigenen Wohnung,
04:14im Zentrum fast Bozens, da brauchten auch die Kollegen einmal Zeit, um zu verstehen, ja, was kann da passiert sein?
04:25Marcella hat keine Chance, einen solch massiven Angriff zu überleben.
04:29Die Obduktion ergibt, sie wurde nicht missbraucht.
04:33Und ein Detail am Fundort gibt Rätsel auf.
04:35Und hier dann das Foto, wichtig, mit einem Pfeil, das zu einem Objektiv, Fotoobjektiv zeigt, das auf dem Boden liegt.
04:46Man verstand das nicht.
04:47Man, keiner, niemand der befragten Personen, Freunde, Freundinnen der jungen Marcella, Verwandte,
04:57Niemand konnte da klar sich das erklären, wieso Marcella dieses Objektiv geholt hat.
05:08Das Objektiv gehört Marcellas Mutter.
05:11Die dazugehörige Kamera liegt auf dem Bett der Mutter.
05:14Was hat das zu bedeuten?
05:16Wer war noch in der Wohnung?
05:18Zumindest kann die Obduktion von Marcellas Leiche Aufschluss über den Tatablauf geben.
05:22Der Pathologe konnte feststellen, dass es sich um eine lange Klinge eines Dolches sich handeln musste.
05:34Dass mehrere Einstiche waren und die Richtung der Einstiche und der Wunden zeigten,
05:44dass wohl der Täter auf ihrer rechten Seite stand, höchstwahrscheinlich mit dem linken Arm sie an der Schulter und am Hals festhielt
05:58und mit der rechten Hand ihr auf der Seite eben über 20, über 25 Mal eingestochen hat.
06:05Aber wer hatte Zugang zur Wohnung?
06:09Wer könnte hier einen Mord begehen und unbemerkt den Tatort wieder verlassen?
06:13Die Aussagen aller Bekannten und Verwandten von Marcellas,
06:19die haben alle in diese Richtung meinen Vorgängern, den Ermittlern, Informationen gegeben.
06:28Sie öffnet die Tür nur einer bekannten Person, also keinem Fremden.
06:35Was war da passiert?
06:36Also muss für die dameligen Ermittler, muss der Täter innerhalb des Bekanntenkreises oder des Verwandtenkreises von Marcellas zu finden sein.
06:48Die Ermittler in Bozen tun alles, was in ihrer Macht steht, um den Fall zu klären.
06:53Doch ein Tatverdächtiger oder ein Motiv lässt sich einfach nicht finden.
06:56Fünf Monate später, Juni 1985.
07:01An einem Mittwoch empfängt die Prostituierte Anna Maria Cipolletti einen Unbekannten in ihrer Wohnung in der Brennerstraße 28 E.
07:08Als sie sich nicht wie verabredet bei ihrem Sohn meldet, verständigt der die Polizei.
07:13Die Frau wurde etliche Stunden nach dem Mord in ihrem Bett tot aufgefunden.
07:24Auch sie mit über 25 Messerstichen getötet.
07:32Die Leiche ist nackt und blutüberströmt. Sofort kommt die Kriminaltechnik an den Tatort.
07:37Da haben die Polizeibeamten, Kriminalbeamten der Spurensuche verschiedene Dinge abfotografiert, wie ein Aschenbecher voller Zigarettenstümmel.
07:48Und dann haben wir auch das Telefon.
07:52Sie hatte auch eine Alarmanlage in der Wohnung, aber die nicht betätigt worden ist.
07:57Und dann wurden auch noch die verschiedenen, und das sieht man hier gut, die verschiedenen Blutflecken am Boden, im Bett und auch im Badezimmer festgehalten.
08:12Die Spurensicherung findet sogar etwas, was der Täter selbst hinterlassen hat.
08:16Man sieht auch genau einen Abdruck einer Hand auf den Leintüchern des Bettes, Abdruck durch Blut, dass es eben so dann festgehalten worden ist.
08:31Aber wie gesagt, DNA-Analyse gab es noch nicht, man konnte das nicht festhalten.
08:36War einer der Freier von Anna Maria Cipolletti der Täter?
08:39Es wurden alle bekannten Kunden, Freier von der Cipolletti befragt.
08:47Alle Kunden, das habe ich in den Akten gelesen, ein Alibi abgeben.
08:55Und das war wohl ein Kunde, ein Freier, der vielleicht das erste Mal bei ihr war.
09:04Zwei Morde im idyllischen Bozen innerhalb weniger Monate.
09:09Zwei Damen werden mit so auf brutaler Art niedergestochen.
09:15Das war das Einzige.
09:18Die einzige Situation, die die beiden Fälle vielleicht in Zusammenhang gebracht haben, hätten können.
09:27Aber eins war ja ein Mädchen, ein unschuldiges Mädchen, und die andere war schon eine professionelle, eine Profiprostituierte.
09:36Aber niemand konnte hier gleich am Anfang schon von einem Serienkiller sprechen.
09:47Im Jahr 1985 ahnen die Ermittler nicht, dass sie es tatsächlich mit ein und demselben Täter zu tun haben.
09:55Ein Serienmörder, der nicht aufhören wird.
09:57Kopenhagen in Dänemark
10:05Das ist ein sehr, sehr ungewöhnlicher Fall.
10:13Der Verdächtige ist eine seltsame Person, jemand, der in der Öffentlichkeit bekannt war, ein schlauer Typ, Ingenieur.
10:20Und das Opfer auch ungewöhnlich. Eine junge, hübsche, schwedische Journalistin.
10:31Ich kann mich an keinen anderen Fall erinnern, bei dem so viele Ressourcen, Spezialisten und Geld gebraucht wurden, um ihn zu lösen.
10:39Als sie realisierte, sie ist allein mit Peter Marzen auf dem Wasser, was passiert als nächstes?
10:50Niemand kann mich hören, niemand kann mir helfen, ich kann nichts an meiner Situation ändern.
10:56So etwas müssen die schlimmsten Sekunden und Minuten im Leben eines Menschen sein.
11:01Der Hafen von Kopenhagen. Hier beginnt am 10. August 2017 der mysteriöseste Kriminalfall Dänemarks.
11:13Am Nachmittag besteigt die Journalistin Kim W. das selbstgebaute U-Boot des Ingenieurs Peter Matzen, um einen Artikel über den Mann zu schreiben.
11:22Bent Issa Garniersen war Chef einer landesweiten Sondereinheit und hat zahlreiche Mordfälle geklärt.
11:28Er erfährt aus den Nachrichten von dem Fall.
11:31Das letzte Lebenszeichen, das sie ihm schickte, sie war Schwedin und ihr Freund Däne, war, hallo, ich bin auf diesem Job.
11:42Als sie nicht wieder zurückkam, meldete er sie als vermisst.
11:45Sie hatten ja ausgemacht, dass sie mit Peter Matzen auf dem U-Boot abtauchen wollte, um ihren Artikel fertig zu schreiben über diesen schrägen Typen, der Raketen und U-Boote baute, ein cleverer Ingenieur war.
11:58Ihr Freund konnte gar nicht verstehen, dass ihr Handy plötzlich aus war.
12:07Kims Freund versucht es immer und immer wieder. Aber er kann sie einfach nicht erreichen.
12:14Da sie am nächsten Tag gemeinsam ins Ausland reisen wollen, ist er zutiefst besorgt.
12:18Deshalb benachrichtigt er die Polizei. Auch von Peter Matzen und dem U-Boot fehlt jede Spur.
12:26Das ist nicht in allen Fällen so, aber an diesen Fall erinnere ich mich genau.
12:38Ich arbeitete noch bei der Polizei und sah in den Nachrichten im Fernsehen mehrmals etwas über dieses vermisste U-Boot, ein privates U-Boot.
12:46Ich erinnerte mich, dass ich über den Entwickler schon vorher etwas gelesen hatte. Er baute Raketen und U-Boote, war schon mehrmals im Fernsehen.
13:00Ich dachte, ah, der ist das, der vermisst wird mit einer schwedischen Journalistin. Was ist da passiert? Hoffentlich werden sie lebend gefunden.
13:07Ben-Isa Garniersen bleibt mit seinen Kollegen, die den Fall bearbeiten, in Verbindung.
13:17Einen Tag später gibt es Entwarnung. Offenbar ist das U-Boot gesunken.
13:22Doch Peter Matzen kann sich retten und seine Aussage macht Hoffnung, dass auch Kim wohlbehalten zurückgekehrt ist.
13:31Er sagte immer, ja, klar war sie mit an Bord. Wir haben ein Interview gemacht.
13:35Und dann habe ich sie hier im Hafen von Kopenhagen abgesetzt.
13:41Doch niemand weiß, wo die schwedische Journalistin mit deutschen Wurzeln ist.
13:46Nachdem sie nicht auftaucht, wird befürchtet, dass ihr etwas zugestoßen sein muss.
13:52Die Ermittlungen gingen in verschiedene Richtungen.
13:55Hat Peter Matzen etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Oder aus irgendeinem Grund vielleicht Kims Freund?
14:00Oder lief sie einem Fremden in die Arme, als sie am Ufer abgesetzt wurde, der sie dann anschließend getötet hat?
14:10Es gab viele Szenarien, aber die Polizei konzentriert sich auf die Szenarien, die am wahrscheinlichsten erscheinen.
14:16Und hier gab es genau diese drei Möglichkeiten.
14:19Peter Matzen, der Freund der Vermissten, oder ein Fremder, den sie traf, als sie das U-Boot verließ.
14:23Oberste Priorität hat jetzt die Bergung des U-Bootes Nautilus.
14:33Ist Kims Leiche vielleicht an Bord oder finden die Ermittler Spuren eines Verbrechens?
14:38Die Bergung gelingt, mit großem Aufwand.
14:41Was war der ursprüngliche Zustand des U-Bootes?
14:46Viele Leute waren schon auf dem U-Boot.
14:48Sie sind zwar nicht darin mitgefahren, aber sie waren darauf, kurz bevor Kim darauf kam.
14:52Sie wussten in etwa, welche Dinge sich darauf befanden.
14:57Und als das U-Boot geborgen war, fand man Dinge, die dort nicht hingehörten.
15:02Sehr wichtig dabei, eine große Säge, die laut Zeugen niemals auf dem U-Boot gesehen wurde, die er normalerweise in seiner Garage aufbewahrte.
15:12Und es gab noch andere Dinge, Kabelbinder beispielsweise.
15:17Viele Dinge, die nicht auf ein U-Boot gehören.
15:22Sie legten die Vermutung nahe, hier war etwas genau geplant worden.
15:29Peter Matzen wird festgenommen und ändert seine Aussage.
15:38Danach änderte er recht schnell seine Darstellung.
15:41Er sagte, nein, sie starb doch auf dem U-Boot.
15:43Sie starb tatsächlich bei einem Unfall dort.
15:45Er sagte, als das U-Boot abtauchte, fiel der Lukendeckel versehentlich auf ihren Kopf.
15:51So schlimm, dass sie sofort tot war wegen der schweren Kopfverletzung.
15:55Er selbst habe unter Schock gestanden und gedacht, wer wird mir das schon glauben?
16:04Die werden denken, ich hätte sie getötet.
16:07Also habe ich lieber etwas getan, das ich heute zutiefst bereue.
16:10Es tut mir so leid, aber es war ein Unfall, mit dem ich nichts zu tun hatte.
16:14Und da habe ich sie bestattet.
16:17Ich habe ihr eine Sehbestattung gegeben.
16:19Starb Kim tatsächlich durch einen tragischen Unfall?
16:26Die Ermittler müssen ihre Leiche finden. Aber wie?
16:31Das Meeresgebiet zwischen Dänemark und Schweden ist riesig.
16:35Die Polizei brauchte die Expertise von Spezialisten, um zu wissen, wie die Strömungen verlaufen und welchen Einfluss der Wind hat.
16:44Andernfalls wäre es unmöglich gewesen, zu wissen, wo man überhaupt suchen sollte.
16:50Sie haben versucht auszurechnen, wo sich der Ort befinden könnte, an dem Körperteile schwimmen würden, die man ins Meer geworfen hatte.
17:05Es gab weitgehende Ermittlungen, mit einem großen Fokus auf Schweden, Dänemark und auch Deutschland und andere europäische Länder.
17:13Sie müssen sich vorstellen, einfach jeder, der am Strand entlang ging, suchte danach.
17:21Die Ermittler haben nur wenig Hoffnung, etwas zu finden. Es ist nahezu unmöglich in diesen weitläufigen Gewässern.
17:34Zurück in Bozen, Italien. Nachdem Alexander Zelger hier zum Kriminaldirektor ernannt wird, wird er auf eine harte Probe gestellt.
17:43Innerhalb von fünf Monaten wurden hier ein Mädchen und eine erwachsene Frau ermordet. Eventuell sogar von ein und demselben Täter.
17:51Insgesamt besonders ist erstens einmal die Brutalität, die gewaltsame Art und Weise, wie er seine Opfer zu Tode gestochen hat.
18:07Die Ermittler haben keine Ahnung, mit wem sie es zu tun haben und wie brandgefährlich dieser Mann ist.
18:14Wenn man mich fragt, wie ich mich selbst sehe, dann würde ich sagen, ich bin ein einsamer Wolf.
18:21Wenn ich Ablehnung erfahre, komme ich mir vor, als ob ich mich in einem dunklen Schacht befinde.
18:27Es fühlt sich so an, wie durch einen dunklen Tunnel zu fahren, nichts mehr zu sehen.
18:33Ich finde es absurd, abgewiesen zu werden. Und ich ärgere mich dann wie eine Bestie.
18:387. Januar 1992. Sieben Jahre nach den ersten beiden Morden. Ein Leichenfund wird gemeldet.
18:51Es handelt sich um die junge Prostituierte Renate Rauch.
18:54Sie lag auf dem Boden, hinter einer Tanksäule, in einer Blutlake. Schrecklich.
19:01Auch sie mit über 25 Messerstichen zu Tode gequält.
19:07Und sofort kam logischerweise die Erinnerung auf Marcella, Cipolletti und jetzt die Rauch.
19:18Auch wenn da so viele Jahre dazwischen lagen, aber die Verbindung, die wurde sofort gestellt, wieder hergestellt.
19:29Die Medien haben sofort wieder von einem Killer gesprochen, Serienkiller und den als Monster vom Bozen beschrieben.
19:42Alle drei Frauen wurden durch massive Messerstiche ermordet.
19:46Für die Ermittler ist das ein eindeutiges Indiz dafür, dass sie es wirklich mit einem Serienmörder zu tun haben.
19:53Über 80 Prozent aller Serienmörder sind Männer. Das zeigt eine weltweite Studie, die seit 1992 geführt wird.
20:01Über 50 Prozent sind Weiße. Am häufigsten morden sie mit Schusswaffen. 43 Prozent.
20:06Sofort war ja nicht nur die Vermutung, sondern fast die Sicherheit, dass es ein und dieselbe Person ist.
20:20Es kann nicht wohl sein, dass in Südol in Bozen plötzlich drei Mörder herumlaufen, die drei verschiedene Frauen so umbringen.
20:31Das kann nur eine Person sein.
20:34Und dann passiert etwas nach der Beerdigung des dritten Opfers.
20:39Ein Unbekannter kommt zu Renates Grab und hinterlässt hier eine Botschaft.
20:44Es ist ein handgeschriebener Zettel, auf dem steht...
20:47Es tut mir leid, aber das, was ich gemacht habe, musste gemacht werden. Du weißt es. Tschüss, Renate. Ciao, Renate.
20:58Führt die Botschaft vom Grab die Ermittler zu dem gefürchteten Serienmörder?
21:02Der Zettel wurde veröffentlicht, einige Tage später, wenn man gemerkt hat, so alleine führt es zu nichts.
21:13Da wurde auch in den Zeitungen gezeigt, aber ohne Erfolg leider.
21:20Da muss dingfest gemacht werden, da müssen wir aufhalten, da bringt es uns immer mehr Frauen um.
21:25Das wird sicherlich nicht sein letztes Opfer sein, außer er stirbt vorher.
21:29Mein Problem war nicht die Vagina, als vielmehr die Frau.
21:35Die Frau hat mir immer Angst eingeflößt. Angst, nicht auf der Höhe zu sein.
21:40Aus Angst wurde dann Hass.
21:44Zweieinhalb Monate nach dem letzten Mord.
21:47März 1992.
21:50Wieder geht ein Notruf bei der Polizei ein.
21:53Die Beamten machen sich sofort auf den Weg zur Brenner Landesstraße.
21:56Rund 20 Kilometer außerhalb von Bozen liegt eine Tote.
22:01Es handelt sich um die 18-jährige Renate Droger.
22:04Und an einem linken Straßenrand lag diese arme Junge, auch, Junge kaum, Volljährig.
22:13Die Renate Droger, tot.
22:15Und da haben wir auch sofort was gemerkt.
22:19Auch hier, brutal, mindestens 20 Mal eingestocht.
22:23Das haben wir gleich fest an Ort und Stelle feststellen können.
22:28Renate Droger war keine Prostituierte.
22:31Sie war nur ein junges Mädchen, das lieber die Nacht hineinlebte als im Tag.
22:39Auch in diesem Fall finden die Ermittler keine Spuren.
22:44Wie zuvor hat der Täter ein Messer benutzt.
22:47Aber dieses Mal geht er noch weiter.
22:50Also man muss sich da wirklich vorstellen, 29 Mal wird er eingestochen.
22:55Was neu hinzukam, ist, dass bei der Obduktion festgestellt worden war, dass sie auch erdrosselt worden war.
23:05Dem jungen Ermittler Alexander Zelger und seinen Kollegen gelingt es, die letzten Stunden von Renate Droger zu rekonstruieren
23:12und tatsächlich einen Zeugen ausfindig zu machen.
23:15Ein Zeitungsausträger hatte sie hier morgens um 6 Uhr gesehen und ein Auto, in das sie wohl eingestiegen war, weil sie immer tremmte.
23:23Bis zu diesem Zeitpunkt ging das gut, doch dann steigt sie in das Auto eines Serienmörders.
23:30Wir wissen, sie konnte nur Autostopp, das war ihr Lieblingsbeschäftigung, mit Autostopp herumfahren.
23:37Und was ganz wichtig war, er konnte sich erinnern, Bootsner Kennzeichen, also BZ und die ersten Ziffern 4 und 6 oder 4, 4 und 6.
23:51Mit dieser Angabe haben wir da eine Rasterfahndung begonnen.
23:56Sind die Ermittler dem Serienmörder jetzt auf der Spur?
23:59Werden sie ihn endlich fassen, bevor er wieder mordet?
24:07Zurück in Kopenhagen.
24:09Die dänischen Ermittler sind davon überzeugt, dass der U-Boot-Konstrukteur Peter Matzen die schwedische Journalistin Kim W. während eines Tauchganges ermordet hat.
24:19Doch eine Leiche gibt es nicht.
24:21Bent Isager Nielsen ist Dänemarks Top-Experte für Kriminalfälle.
24:26Er weiß, warum es unter anderem so wichtig ist, Opfer zu finden.
24:30Vor allem ist es eine ethische Frage, die Leiche zu finden, um den Eltern zu helfen und ihre Tochter zurückzugeben, damit sie sie begraben können.
24:41Es war wirklich eine gute und weise Entscheidung der Polizei, die Suche nicht aufzugeben.
24:48Der Einsatz lohnt sich.
24:50Die Suchmannschaften werden tatsächlich fündig als Leichenhunde an der Wasseroberfläche anschlagen.
24:55Der Torso wurde schließlich von Hunden und Tauchern gefunden.
25:03Das war so brutal.
25:06Was muss hier passiert sein?
25:09Was für schreckliche Momente hat diese Frau erleben müssen?
25:14Wer bitte ist fähig dazu, ihr den Kopf, die Arme und die Beine abzutrennen?
25:19Das war ein großer Schock, aber auch ein Ansatz, um den Fall lösen zu können.
25:31Einen noch größeren Schock ergibt das Obduktionsergebnis des Torsos.
25:39Kims Unterleib wies zahlreiche Schnittwunden durch ein Messer auf.
25:43Die Rechtsmediziner waren sich sicher, dass diese Wunden noch zu ihren Lebzeiten entstanden sind und dass es sich um sexuelle Handlungen handelte, die begannen, als sie lebte.
25:57Es war also ein sexuelles Motiv. Und an irgendeinem Punkt starb sie dann.
26:04Später wurde Kims Körper zerteilt.
26:06Bei der Untersuchung von Peter Matzens Computer und Handy finden die Ermittler Videos, die monströse sexuelle Fantasien ans Tageslicht fördern.
26:20Es waren Fantasien, Frauen wehzutun, sie zu zerteilen, Frauen zu töten.
26:2780 Prozent der Sexualmorde werden weltweit an Frauen begangen.
26:3037 Prozent der Sexualmörder haben die Diagnose sexueller Sadismus laut einer Studie aus den 1990er Jahren.
26:38Sexuelle Sadisten schöpfen Befriedigung aus dem Zufügen von körperlichen sowie mentalen Leiden ohne Zustimmung der betroffenen Personen.
26:46Nachdem auf Peter Matzens Computer Videos gefunden wurden, die zeigen, wie Frauen ermordet werden, sagt er Folgendes.
26:53Alles, was er dazu sagte, war, das hätte er nur im Internet ausgelebt und das hätte nichts mit der Realität zu tun.
27:02Er meinte, viele Leute haben doch im Internet solche Interessen, aber sie könnten niemals jemanden verletzen. Und ich auch nicht.
27:11Doch die Beweise sprechen eine andere Sprache.
27:14Hier, an diesem Strand, werden einige Wochen später weitere Körperteile von Kim gefunden.
27:18Es ist ein Passant, dem plötzlich am Ufer im seichten Wasser etwas auffällt.
27:24Daraufhin verständigt er die Polizei. Und tatsächlich sind es Leichenteile.
27:30Der wichtigste Fund dabei, Kims Kopf.
27:32Zu dieser Zeit war der Kopf in einem guten Zustand. Und die Rechtsmediziner konnten sicher sagen, er wies keinerlei Verletzungen auf.
27:46Was sehr wichtig war, weil Peter Matzen ja bis dahin behauptet hatte, ihr sei der Lukendeckel auf den Kopf gefallen und sie sei dabei gestorben.
27:54Das erwies sich nun als Lüge. Sicherlich hatte er geglaubt, dass der Kopf nie gefunden würde. Er war in einer Tasche, beschwert mit Metallteilen, um ihn zu versenken.
28:08Dadurch ist eindeutig bewiesen, dass Peter Matzen Kim umgebracht hat.
28:20Aber warum ausgerechnet diese bekannte Journalistin? Jeder wusste doch, dass sie mit ihm an Bord war.
28:25Vielleicht dachte er, sie ist aus Schweden, sie hat einen Freund und wenn ich Ihnen diese Geschichte auftische, dann wird man glauben, sie sei einfach verschwunden oder ihr Freund habe vielleicht etwas damit zu tun.
28:41Oder es war so. Als er sie durch das Interview und den Artikel, den sie schrieb, kennenlernte, machte es Klick. Und er dachte, das ist genau die Person meiner Fantasien.
28:51Der Fall kommt vor Gericht. Hier präsentiert Matzen dann eine dritte Version der Geschehnisse.
29:03Sie starb durch einen Unfall. Aber nicht durch den Lukendeckel, sondern durch irgendwelche Gase. Gase aus dem U-Boot, weswegen es später auch gesunken sei.
29:16Weil etwas nicht stimmte mit dem U-Boot.
29:21Es sei ein Unfall gewesen. Und im Anschluss bekam er Panik und hat sie zerteilt.
29:29Das Urteil gegen Matzen wird von hunderten Journalisten erwartet.
29:33Nicht nur die dänische Bevölkerung, die ganze Welt verfolgt den Prozess.
29:37Peter Matzen wird zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt.
29:41Es war eine sehr, sehr traurige Geschichte für Kim und für ihre Eltern.
29:47Aber mich machte es auch stolz, dass die dänische Polizei alles Menschenmögliche unternommen hatte.
29:53Egal wie viele Einsatzkräfte und wie viel Geld es kostete.
29:57Alles wurde getan. Richtig gute Arbeit.
30:00Doch zwei Jahre später kann Bent Isaga Nielsen die neuesten Nachrichten nicht fassen.
30:06Peter Matzen ist aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen.
30:10Ich denke, Peter Matzen war zu dieser Zeit der wohl bekannteste Häftling Dänemarks, weil der Fall eben so außergewöhnlich war.
30:21Und was viele Menschen wirklich aufgebracht hat, war, wie kann das passieren, dass er aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen kann.
30:30Wie Sie sich vorstellen können, war er unglaublich geschickt mit seinen Händen.
30:34Er konnte damit so gut wie alles machen.
30:36Und dann erhielt dieser Mann die Erlaubnis, in der Werkstatt des Gefängnisses zu arbeiten, dort, wo sie alles Mögliche anfertigen.
30:45So gelang es ihm, die Attrappe einer Pistole zu bauen.
30:49Sie sah wirklich genauso aus wie eine echte Pistole.
30:52Und er baute einen falschen Bombengürtel.
30:56Damit nahm er eine Psychologin als Geisel und bahnte sich so seinen Weg nach draußen.
31:03Aber er kam nicht weit.
31:04In der Nähe des Gefängnisses konnte die Polizei ihn überwältigen.
31:13Bent Isaga Nielsen hofft, nie wieder etwas über den Mörder der bekannten Journalistin hören zu müssen.
31:26Bozen.
31:27Mittlerweile hat ein unbekannter Serienmörder hier vier Frauen mit unzähligen Messerstichen erstochen.
31:38Ermittler Alexander Zelger begutachtet damals selbst den Leichenfundort der jungen Renate Droger.
31:45Fall Renate Droger, die auch kurz darauf barbarisch umgebracht worden ist, das ist wirklich schrecklich.
31:53Im ersten Bild, da sieht man noch den leblosen Körper.
31:59Dann haben wir auch die Bekleidungsstücke von ihr, Tatort.
32:06Im Fall der letzten Toten gibt es Zeugen. Zeugen, die aussagen, Renate sei in ein Auto gestiegen.
32:15Außerdem erinnern sie sich an Fragmente des Kennzeichens.
32:18Zelger lässt nun alle dementsprechenden Fahrzeugführer im Raumbuzen überprüfen.
32:23Wir haben wegen der Anzahl der Zahlen des Kennzeichens 99.999 Kennzeichen überprüft.
32:34Wir haben monatelang gearbeitet, aber leider auch hier kein Erfolg,
32:43weil einfach die Autofarbe, die uns angegeben worden war, nicht richtig war.
32:51Also vielleicht durch die Dämmerung, vielleicht das Licht um sechs Uhr früh, er hatte von Blau gesprochen.
32:58Was Zelger zu dem Zeitpunkt nicht weiß, der Serienmörder fährt ein rotes Auto.
33:04Die Ermittler stehen immer mehr unter Druck und die Bevölkerung ist verunsichert.
33:086. August 1992. Ermittler Zelger wird aus dem Schlaf gerissen. Wieder ein Leichenfund.
33:17Er wird mitten in der Nacht hierher zur kurvigen Bergstraße gerufen.
33:20Als ich da angekommen bin mit meinen engsten Mitarbeitern, habe ich hier den leblosen Körper auf dem Boden liegen gesehen, vorgefunden.
33:31Eine Ambulanz mit dem Notarzt war schon hier, aber an den vielen Einstichen, die sie an dem Körper hatte und wir gleich gesehen haben, war mir eines klar.
33:42Schrecklich. Da ist wieder der Serienkiller unterwegs. Der hat wieder hier sein Handwerk gehabt.
33:49Das Opfer, die Prostituierte Marika Zorzi. Sie ist Zelger keine Unbekannte.
33:54Die Prostituierte hatte ich zwei Wochen zuvor bei einer Razzia in der Stadt gegen Drogendeal aufgehalten und es klingt fast wie in einem Film, aber es war so.
34:09Ich habe ihr gesagt, Marika, pass auf dich auf.
34:12Doch die junge Frau schlägt Zelgers Ratschlag in den Wind. Zu heftig ist ihre Drogensucht.
34:17Sie muss sich prostituieren und wird zum Opfer des Serienmörders.
34:19Vor und hinter der Leiche, bergauf und bergab stehen in dieser Nacht jeweils zwei Autos.
34:26Zelger hofft, dass die Autofahrer etwas gesehen haben, was ihm bei seinen Ermittlungen hilft.
34:32Und ich bin da über ein ganz wichtiges Ereignis informiert worden, und zwar, dass die herunterfahrenden Autos
34:40ein ihnen entgegenkommendes Fahrzeug, einen roten Autobianki, gemerkt haben und hingegen die vom Tal hochfahrenden nichts.
34:53Das war für mich sofort wichtig.
34:56Ich wusste also, dieser Fahrer des roten Autobiankis, das muss ein Täter sein oder zumindest ein sehr wichtiger Zeuge.
35:05Ist der Täter also mit seinem Auto bergauf geflüchtet?
35:09Zelger ahnt, jetzt hat er endlich die Chance, den Serienmörder zu fassen.
35:13Noch in der Nacht findet er das Fahrzeug, es gehört aber zwei Schwestern.
35:17Sie sagen folgendes aus.
35:18Bevor sie hier hochgefahren sind, kurz vor dieser Kehre, ist ihnen jemand entgegengekommen in einem Auto.
35:26Was die anderen ja nicht gemerkt haben.
35:31Und mein Glück, Glück oder das Glück der Polizei war, dass eine der zwei Schwestern sich bei Autos sehr gut auskannte
35:40und mir die Information geben konnte, es handelt sich dabei um eine Sertibitza.
35:48Aha, Sertibitza.
35:49Die Lenkerin hatte auch die Zeit, dem Fahrer, der ihr entgegengekommen ist, ins Gesicht richtig anzuschauen.
36:01Und, was eben auch sehr wichtig war, die ersten zwei Ziffern des Kennzeichens.
36:07Vier, vier oder vier, sechs Boots.
36:12Die Jagd nach dem Serienkiller nimmt Fahrt auf.
36:16Zelger will es jetzt wissen.
36:19Da habe ich über unsere Polizeizentrale alle Polizeistationen und Wagen alarmiert
36:26und den Auftrag gegeben, sofort in der Stadt einen Kreis zu bilden
36:31und alle Sertibitza, die gesehen werden, zu kontrollieren.
36:37Ganz Bozen wird in dieser Nacht abgeriegelt.
36:40Wir standen neben dem Dienstauto, über Funk höre ich plötzlich auf Italienisch
36:49Volante Uno a Centrale, das heißt also Wagen 1 an Einsatzzentrale.
36:56Wir haben eine roten Sertibitza aufgehalten mit Kennzeichen 446.
37:03Lenker gewisser Marco Bergamo sagt uns nichts.
37:10Und im Kofferraum haben wir mehrere Gegenstände blutbeschmiert befleckt gefunden.
37:18Stille.
37:20Um Rispoli, Staatsanwalt, mir, ich schaute meine zwei Ermittler, Inspektoren an.
37:30Gänzehaut, rein ins Auto, Blaulicht auf Dach und runter in die Galilei-Straße.
37:41Der Fahrzeughalter ist bereits in Handschellen. Sein Name, Marco Bergamo.
37:47Es ist sein 24. Geburtstag. Alexander Zelger ist bei der Vernehmung des Tatverdächtigen dabei.
37:53Er hat den Mord gestanden am Marika Tzorzi und auf die Frage, aber noch, das war so ausgemacht,
37:59ganz noch so soft und leicht, ob er mit dem vorhergegangenen Morde was zu tun hatte, hat er gleich gesagt, nein.
38:08Wenn sie kein Geständnis über die vier anderen Morde bekommen, müssen die Ermittler Bergamo nachweisen, dass er sie begangen hat.
38:16Sie müssen mehr über ihn in Erfahrung bringen. Der Tatverdächtige lebt hier in Bozen noch zu Hause bei seinen Eltern.
38:23Ich war mit meinen Mitarbeitern selbst in der Wohnung nach der Festnahme von Marco Bergamo.
38:30Ein einfaches Quartier, wo eben die Familie Bergamo wohnte, Mutter, Vater und Marco Bergamo.
38:42Der größere und ältere Bruder war schon verheiratet und nicht mehr zu Hause.
38:47Ein sauber gehaltenes Haus, also eine ganz normale Familie, die dort gelebt hat, zumindest nach außen hin.
39:03Meine Mutter entspricht der Idealvorstellung, die ich von einer Frau habe.
39:06Ich habe zu meiner Mutter immer gesagt, bevor ich heirate, suche ich eine Frau, die genauso ist wie du.
39:14In allen Sachen. Treu, loyal, respektvoll, uneigennützig.
39:19In der Wohnung finden die Ermittler Notizen von Bergamo.
39:23Die Schrift ähnelt auffällig der Handschrift auf dem Zettel, der am Grab von Mordopfer Renate Rauch lag.
39:29Konfrontiert damit, gesteht er auch diesen Mord.
39:31Im Nachhinein dann hat uns Marco Bergamo erzählt, sie hätte ihn ausgelacht, weil er wohl Probleme mit der Erektion hatte.
39:45Und das hat er wohl nicht aushalten können.
39:51Nahm sein Messer, hat sie niedergestochen, Tür aufgemacht vom Nebensitz und rausgeschmissen.
39:59Und die ist dann weggefahren.
40:02Doch für die anderen Morde will der Mann nicht verantwortlich sein.
40:06Alexander Zelger wird ihn durch eine kriminalistische List zu einem weiteren Geständnis im Fall Marcella bringen.
40:13Dann hat er gesagt, Herr Staatsanwalt, uns bleibt nur eine Möglichkeit.
40:22Einen Blüff.
40:24Das sagt sonst nichts mehr.
40:26Meint der Staatsanwalt, ob das?
40:32Ich habe gesagt, Sie vielleicht als Staatsanwalt nicht, aber ich schon als Kripochef.
40:39Da sind wir zusammen hingegangen.
40:41Wir haben ausgemacht auch, was wir sagen werden.
40:45Der Staatsanwalt hat dann mit strenger Stimme gesagt, aber Sie haben wieder gelogen.
40:50Und ich, das wusste aber nicht der Staatsanwalt, also das war nicht ausgemacht.
40:58Denn wir, so habe ich Ihnen angeschaut und angeschaut, wir haben Ihre Fingerabdrücke gefunden.
41:07Ich spürte mein Herz hier klopfen.
41:14Dann habe ich gesagt, weil wenn er jetzt sagt, nein, ich habe das nicht getan, was tun wir?
41:19Dann hat er wieder zuerst auf den Boden geschaut, dann durchs Fenster.
41:24So zu seinem Rechtsanwalt.
41:33Stille.
41:36Absolute Ruhe.
41:38Staatsanwalt wusste nicht mehr was sagen.
41:42Ich schaute ihm in die Augen.
41:45Und dann gab er es zu.
41:47Ja, ich war es.
41:48Ich habe es getan.
41:50Boah.
41:50Marco Bergamo gibt an, er habe Marcella in einem Fotogeschäft kennengelernt.
41:56Sie hätten über ihr gemeinsames Hobby, die Fotografie, gesprochen und er habe Marcella daraufhin besucht.
42:02Jetzt wird endlich klar, warum das Fotoobjektiv neben ihrer Leiche lag.
42:07Sie hatte es ihrem Mörder gezeigt.
42:11Im Prozess vor dem Bozener Schwurgericht sagt Bergamo nichts mehr.
42:16Dennoch können ihm auch die beiden weiteren Morde angelastet werden.
42:19Er wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
42:23Das war mein erster Fall, mein erster wirklich schwere Ermittlungsfall und logischerweise die Tatsache,
42:38dass wir, ich mit meinen Leuten, mit meinen Ermittlern lösen konnten, ein Gefühl der Erleichterung.
42:50Ein Gefühl, es ist mir gelungen, die Wahrheit zu finden, Gerechtigkeit zu machen und vor allem der Bevölkerung diese Angst zu nehmen,
43:01dass wir in Süddeutsch einen Serienkiller haben.
43:07Sieben Jahre lang hielt der Serienmörder die italienische Polizei und die Menschen in Bozen in Atem.
43:14Alexander Zelger ist heute pensioniert.
43:16Doch die Erinnerungen an diese Ermittlungen sind bei ihm und seinen Kollegen nicht verblasst.
43:22Ankuratum.
43:24Ankuratum.
43:24Ankuratum.

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