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  • 22.6.2025
Vier maskierte und schwer bewaffnete Männer stürmen am 27.
Juni 1995 eine Bankfiliale im Berliner Stadtteil Zehlendorf.
Sie bringen 16 Kunden und Angestellte in ihre Gewalt.

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Transkript
00:00So sah es hier vor 30 Jahren aus.
00:16An dieser Ecke in Berlin-Zehlendorf, nicht weit vom berühmten Wannsee entfernt, wird eine Bankfiliale.
00:221995 Schauplatz eines Verbrechens.
00:25Die Filiale selbst existiert heute nicht mehr, aber die dramatischen Ereignisse von damals bleiben unvergessen.
00:3216 Menschen werden als Geiseln genommen, verbunden mit Forderungen, die es so noch nicht gegeben hat.
00:38Was damals niemand ahnt, die Geiselnahme ist nur ein gigantisches Ablenkungsmanöver.
00:43Genau, die Freigabe zur Vollmacht.
00:56Ja, jetzt stimmt's.
01:00Elsa?
01:01Ja?
01:01Ich brauche Sie nachher kurz wegen der neuen Finanzierungsverträge.
01:04Ja, ich mache das hier nur noch kurz.
01:06Das ist in Ordnung.
01:07Ach, sind das die Unterlagen für Frau Blume?
01:09Nee, für Frau Meier.
01:10Ja, es ist heute erst mein zweiter Tag hier.
01:14Dann sehen wir uns jetzt öfters.
01:16Das hoffe ich doch.
01:19Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?
01:21Ja, Moment.
01:23Hey!
01:24Los, los, los, los!
01:27In die Mitte, mit euch!
01:29In die Mitte!
01:30Geh nach hinten!
01:31Runter!
01:32Alles auf den Boden!
01:33Auf den Boden!
01:34Hier, hinter!
01:36Los, mein Lieber, her!
01:38Los, das ist sogar hier!
01:39Du hast mich!
01:40Schau mal!
01:41Deine Mitte, los!
01:43Erschieß mich!
01:43Du, ich, mich!
01:44Komm!
01:46Ganz ruhig, ganz ruhig bleiben!
01:49Wer ist hier der Chef?
01:55Das, das bin ich.
01:56So wie es heißt.
01:57Ich bin der stellvertretende Filialleiter.
01:58Mein Vorgesetzter ist im Urlaub.
02:02Ich glaube, ich habe Familie.
02:03Ruhe.
02:04Bitte nicht.
02:05Ruhe!
02:05Bitte!
02:05Was, was wollen die Familie?
02:07Steh auf!
02:07Lassen Sie das!
02:08Steh auf!
02:10Was, was passiert jetzt?
02:14Setz dich hin!
02:19Patsch los!
02:20Ruhe!
02:21Was machen Sie da?
02:21Ruhe!
02:22Ruhe!
02:26Die Täter sind reingegangen in die Bank und normalerweise grapschen sie sich das Geld und wollen so schnell wie möglich weg.
02:33Und wenn die nun nicht rauskommen, dann ist eigentlich klar, die haben da Menschen in ihrer Gewalt und werden ihre Waffen zur Bedrohung einsetzen.
02:42Und jetzt, in dem Moment, ist aus dem Überfall eine Geiselnahme geworden.
02:47Martin Textor als Chef des SEK leitet den Einsatz in der Befehlsstelle.
02:52So, gibt es was Neues?
02:55Nein.
02:56Sind die Telefonhalle angeschlossen?
02:57Ist in Arbeit.
02:59Also, ich will wissen, was sich in dieser Bank abspielt.
03:03Ist soweit alles klar?
03:05Habt ihr noch Fragen?
03:06Nein, keine Fragen.
03:08Gut.
03:09Armin, leg los.
03:14SEK 1 für Zentrale.
03:15SEK 1, hört.
03:16Wie sieht es aus?
03:17Halt ruhig hier.
03:18Gibt es schon irgendwelche Forderungen?
03:20Forderungen? Warte, ich gebe mal weiter.
03:21Ja.
03:23Stellen wir auf laut.
03:25Nein.
03:26Wir wissen nur, vier Personen in Overalls, alle schwer bewaffnet.
03:30Wie viele Menschen sind da...
03:32Wissen wir das?
03:33Nein, leider noch nicht.
03:34Wissen wir nicht.
03:35Okay.
03:36Die Präzisionsschützen sind ja schon vor Ort.
03:38Die sollen sich in den Wohnungen der umliegenden Häuser positionieren.
03:41Alle mit Blick auf den Haupteingang.
03:44Verstanden.
03:46Okay.
03:47Einsatzbereitschaft in Zweiteits herstellen.
03:48Die Kollegen von der Schutzpolizei verschaffen euch Zugang zu den Wohnungen.
03:52Okay.
03:53Los.
04:00SEK 1 für Zentrale, das Noteinsatzeam ist jetzt da.
04:03Die sollen sich von innen aus gesehen links um die Ecke positionieren, damit die Geiselnehmer
04:08die nicht sehen können, die aber jederzeit Zugriff haben.
04:10Alles klar, Leute.
04:13Unklare Sachlage.
04:14Wir machen folgendes.
04:15Einsatzbereitschaft in Zweiteams bilden und den Haupteingang sichern.
04:19Verstanden?
04:20Alles klar.
04:21Los.
04:22Los.
04:24Die wissen, dass sie die Ersten sind, wenn sie da rein müssen.
04:27Die kommen in eine Situation, die sie selbst gar nicht so schnell einschätzen können.
04:32Und da kann es nur sein, dass sie schnell von einer Kugel getroffen werden.
04:35Wir haben überlegt, welche Art von Gewalt müssten wir anwenden, um von vorne ranzukommen.
05:04Also es gibt ja solche Art Panzerfahrzeuge bei der Polizei, mit denen hätte man sicherlich
05:09durch einen Frontalangriff die Scheibe kaputt fahren können.
05:12Und die Frage ist eben dann, wenn die so ein Auto sehen, was da kommt, wie viele Geiseln
05:16erschießen sie dann?
05:18SEK 1 für Zentrale, scheinbar tut sich da was.
05:21Eine Frau kommt raus, komm.
05:22Komm, lass uns die holen.
05:26Komm.
05:28Ist gut.
05:30Okay.
05:30Ah, wir haben mich raus.
05:34Gut, gut, gut, gut.
05:37Wie heißen Sie?
05:38Iris.
05:38Iris.
05:39Iris.
05:39Iris Meier.
05:41Alles klar, Iris.
05:42Wir haben mich.
05:42Alles klar.
05:43Gut, Iris.
05:44Nimm Sie mit.
05:44Kommen Sie mal zu den Kollegen.
05:45Gut.
05:48Lars?
05:50Wir haben scheinbar eine Nachricht.
05:51Okay.
05:54Forderungen.
05:56Fluchtfahrzeug, vollgetankt.
05:58Die wollen insgesamt 17 Millionen in sechs Stunden.
06:04Das heißt bis 17 Uhr.
06:07Sag mal, sind die völlig wahnsinnig?
06:09Hier in Zehlendorf war richtig was los.
06:11Herr Texor, Sie waren damals Einsatzleiter.
06:13Was haben Sie gedacht, als Sie von diesen 17 Millionen D-Mark erfahren haben?
06:18Mir ist kein Fall bekannt, wo solche Mengen von Bargeld angeboten oder gefordert worden sind.
06:25Ganz davon abgesehen, es wäre gar nicht möglich gewesen, 17 Millionen Bargeld zu beschaffen.
06:30Selbst wenn alle Banken in Berlin zusammen liegen.
06:34Also eine unmögliche Forderung.
06:36Und das war nicht die einzige Forderung.
06:38Was wollten die Geiselnehmer noch von Ihnen?
06:40Die wollten von uns natürlich, dass wir sie hier unbehelligt abfahren lassen.
06:44Und deswegen haben sie ein Fluchtfahrzeug gefordert, das sie ziemlich genau beschrieben haben.
06:49Und dann wollten die mit dem Fluchtfahrzeug zum Flughafen Tempelhof fahren.
06:53Und dort sollte ein vollgetankter Hubschrauber sein.
06:56Und mit dem wollten sie dann davonfliegen.
06:58Diese Forderungen hatten die Geiselnehmer auf dem Zettel geschrieben.
07:01Was konnten Sie da rauslesen?
07:03Konnten Sie irgendwas erfahren über die Täter?
07:05Also außer, dass sie vielleicht an der Grundschule nicht aufgepasst haben und Forderungen mit V geschrieben haben,
07:11stand in dem Zettel eigentlich nur dieser Inhalt.
07:13Also Rückschluss auf die Täter, wo die herkommen, null.
07:17Viel mehr Informationen hatten die Beamten zu diesem Zeitpunkt also nicht.
07:21Die Hoffnungen ruten nun auf der Frau, die die Geiselnehmer freigelassen hatten.
07:25Sie könnte der Schlüssel sein, um eine Strategie für ein weiteres Vorgehen zu entwickeln.
07:30Die, die waren alle maskiert und bewaffnet.
07:39Mehr, mehr weiß ich nicht.
07:42Mehr, ich...
07:43Als der Mann mich ausgewählt hat, da...
07:49Ach, dass ich hier bringe mich auf.
07:58Aber dann...
08:00hat er gesagt, heute ist mein Glückstag und ich...
08:06Ich durfte gehen.
08:10Sie sind jetzt in Sicherheit.
08:14Frau Mayer, ist da drin irgendjemand verletzt?
08:17Nein.
08:19Aber...
08:22Ich habe noch einen Granat.
08:26Vielen Dank.
08:27Wir werden jetzt dafür sorgen, dass Sie ins Krankenhaus kommen.
08:30Ja?
08:34Ich hoffe nur, die anderen.
08:37Dahin passiert nichts.
08:38Ach!
08:45Wo sind die Schlüssel für die Schließlöcher?
08:49Die gehen nicht auf.
08:52Wieso?
08:54Dafür braucht man zwei Schlüssel.
08:55Einen von der Bank und einen vom Kunden.
08:57Und den haben wir nicht.
08:58Wenn ich doch die Schlüssel finde, dann erschieße ich dich.
09:08Meine erfahrenste Verhandlungsführerin war Heidi, die schon bei anderen Einsätzen immer sehr hilfreich war, weil sie so eine Art hatte, mit den Leuten zu reden, die so eine Art Verbindung herstellen konnte.
09:22Heidi Hahn ist Kriminalhauptkommissarin mit Spezialausbildung in Verhandlungsführung.
09:27Die Gespräche führt sie in einem separaten Raum.
09:30Nur wenn wir wissen, wer die Täter sind, können wir die richtige Strategie entwickeln.
09:34Ich versuche rauszufinden, wie die ticken, damit wir ihr Verhalten besser einschätzen können.
09:38Und Heidi, noch eins, wir brauchen dringend mehr Zeit.
09:40Siebzehn Millionen in so kurzer Zeit aufzutreiben, das ist nahezu unmöglich.
09:45Okay. Ist die Leitung zur Bank eingerichtet?
09:50Gut, dann ruf ich da jetzt an.
09:59Ich hab nur gesagt, wir haben die Schlüssel.
10:01Hast du mir die gesagt?
10:03Ja, ich hab auch schon...
10:05Wenn ich die finde, oder was?
10:06Das macht gar keinen Sinn, was ich hier mache.
10:08Mhm.
10:09Ich hab dich gewarnt.
10:10Lass uns nicht verarschen.
10:11Lass uns nicht hin.
10:12Lass uns nicht hin.
10:13Lass uns nicht hin.
10:14Wir haben die Schlüssel hier nicht hin.
10:15Ach, ja?
10:16Lass uns nicht.
10:17Lass uns nicht, lass uns kommen.
10:18Lass uns das doch...
10:20Wohin, lass uns nicht.
10:22Lass uns nicht hin.
10:36Ehe, hört ihr das? Es kommt von dahinten. Was machen die denn drauf?
10:58Ich weiß es nicht.
11:06Hörst du die Geräusche? Die passen hier nicht her.
11:13SCK 1 für Zentrale? Hört ihr das?
11:17Zentrale hört?
11:21Nein.
11:25Es hört sich an, als würden die in der Bank bohren. Könnte sein, dass sie die Schließwäsche gerade aufbohren.
11:31Ja.
11:41Wüsst du nicht?
11:43Du rufst jetzt bei den Bullen an und liest genau das, was auf dem Zettel steht.
11:50Hey, hey, was machst du?
11:52Ich kann nichts sehen.
11:55Okay, aber nur ein Stück.
12:16Es geht los.
12:20Ja?
12:21Die Geiselnehmer, ich stelle auf laut.
12:25Hahn, Polizei Berlin.
12:28Hier ist Herr Schmidt. Ich bin der 4A-Leiter, der Stellvertretende und ich spreche für die Geiselnehmer.
12:36Der Kontakt soll nur über mich laufen.
12:39Ich wiederhole jetzt die Forderung der Geiselnehmer.
12:4217 Millionen bis 5 Uhr.
12:45Herr Schmidt, das ist in zwei Stunden.
12:48Sagen Sie den Geiselnehmern, wir brauchen mehr Zeit.
12:5617 Uhr.
12:58Geld in Plastikbolten verpackt.
13:00Keine Fälschungen.
13:02Alles in Ordnung?
13:03Herr Schmidt, was ist los?
13:04Nichts.
13:05Alles in Ordnung.
13:06Also wie gesagt.
13:07Keine Fälschungen und nur gebrauchte Scheine.
13:09Außerdem einen Hubschrauber und ein vollgetanktes Auto.
13:11Verstanden.
13:12Aber wir brauchen wirklich mehr Zeit.
13:15Okay.
13:16Bis 19 Uhr.
13:17Danke.
13:18Herr Schmidt, eins noch.
13:19Ich muss wissen, ob einer von Ihnen verletzt ist oder ob eine davon ist.
13:20Selbst Heidi.
13:21Die so eng wieder sind.
13:22Tut.
13:23Du prepot.
13:24Die so 열ge.
13:25Ja.
13:26Nichts.
13:27Aber die sind durch die Reise.
13:28Außerdem einem Hubschrauber und ein vollgetanktes Auto.
13:29Verstanden.
13:30Aber wir brauchen wirklich mehr Zeit.
13:32Okay.
13:33Bis 19 Uhr.
13:35Danke.
13:36Herr Schmidt, eins noch.
13:38Ich muss wissen, ob einer von Ihnen verletzt ist oder ob eine davon sein wird.
13:44Selbst Heidi, die so etwas kann und sehr geschult ist und mit Tätern reden kann, hat resignieren müssen, weil sie ihren Gesprächspartner einfach nicht ans Gerät bekommen hat.
14:01Unsere Waffe-Verhandlungsteam war zahnlos.
14:06Nicht einschätzbare Täter, schwierige Lösegeldbeschaffung und nur noch anderthalb Stunden Zeit.
14:11Herr Schmidt? Hören die Geiselnehmer mit?
14:16Ja.
14:17Okay. Zwei Kollegen sind unterwegs, um das Geld zu holen. Aber die Höhe des Lösegelds ist ein Problem. Wir haben bisher nur um die 5 Millionen. Wir brauchen einfach mehr Zeit, um das restliche Geld zu besorgen.
14:28Moment.
14:29Da bin ich wieder. Das neue Ultimatum ist 20 Uhr. Aber die Höhe des Lösegelds ist nicht verhandelbar. Es bleibt bei 17 Millionen.
14:46Und wenn das Geld bis dahin nicht da ist, dann schießen die einen von uns in beide Knie.
15:02Wieder aufgelegt. Das schaffen wir nicht.
15:15Verzweiflung und Wut. Verzweiflung wollte ich es ja nicht beschleunigen. Kann und Wut.
15:23Was wollen die denn noch? Wir geben uns doch schon alle Mühe.
15:25Seit fast neun Stunden sind die Geiselnehmer in der Bank. Gegen 19 Uhr werden sie ungeduldig.
15:44ganz ruhig, ganz ruhig.
15:58Depois, komm hier.
16:00Bitte, bitte.
16:00Stach, Schnauze jetzt.
16:02Hoch. Hoch.
16:04Oh Gott, komm.
16:05Bitte tun sie mir nicht.
16:06Ruhe.
16:08Komm mit.
16:09Ah.
16:12Ah.
16:12Wenn es sein muss, erschieße ich jede Geißel, um hier rauszukommen.
16:36Man muss sich mal vorstellen, da wird einer von denen ausgesucht und wird auf einen Stuhl gesetzt und ihm wird gesagt,
16:42wenn das Geld nicht da ist, schießen wir dir hier vor den Augen der Öffentlichkeit in die Knie.
17:04Zentrale für SEK 1.
17:06Zentrale hört.
17:08Die haben eine Geißel ins Fenster gesetzt.
17:12Ich glaube, die meinen es ernst.
17:14Kollegen sind mit dem Geld unterwegs zu euch.
17:23Gegen 20 Uhr trifft ein Teil des Geldes ein. 5,6 Millionen D-Mark. Deutlich weniger als gefordert.
17:31Die Geißelnehmer nehmen es als erste Zahlung an.
17:34Hoffentlich bekommen wir jetzt einen Blick auf die Täter.
17:39Die haben gefordert, wenn das Geld da ist, dann sollen Polizisten, die nur mit einer Badehose bekleidet sind und sichtbar nichts bei sich führen,
17:48die sollten diese Geldsäcke mit den insgesamt 5 Millionen vor die Eingangstür der Bank stellen und sich dann wieder sofort entfernen.
17:57Die ist nicht so gut.
18:24Diesen Moment nutzen zu können, die Tür ist ja auf, kommen wir da ran.
18:28Haben sie dadurch umgegangen, indem sie eine Geile daraus geschickt haben, die am Seil angebunden war.
18:33Und wenn die einen Sack hatte, dann wurde sie einfach wieder zurückgezogen.
18:36Also auch das, ja, professionell.
18:40Die Geiselnehmer haben den Bankangestellten zwischenzeitlich wieder aus dem Fenster zurück zu den anderen gelassen.
18:47Allerdings beharren sie weiter auf das noch fehlende Lösegeld.
18:54Wieder muss der Filialleiter anrufen.
18:59Ich stelle den Betrieb nach dem Filialleiter.
19:01Gebeiß, ja.
19:04Geben.
19:12Mach.
19:17Mach.
19:22Das darf ich nicht noch mehr.
19:24Ich soll ja ausrichten, wenn die restlichen Millionen nicht kommen, dann...
19:44Dann...
19:45Dann...
19:47Dann...
19:48Dann werden ein Mann und eine Frau erschossen.
20:00Die Aufgabe der Polizei ist, Menschen zu helfen.
20:04Und hier sind sie in der allerhöchsten Notlage.
20:06Und das, was ich gerne machen möchte, kann ich nicht machen.
20:09Also, das ist...
20:12Ich hab zwar ne harte Schale, aber...
20:15Das trifft auch den Weichen gern.
20:22Wir hatten jetzt noch Abwaffen, was hier passiert und so.
20:31Verdammt, was ist hier los?
20:32Zentrale für SEK 1.
20:34Vermutlich Schusswaffengebrauch im Objekt.
20:43Ja, so kann man auch das Licht ausmachen.
20:45Über Stunden wird weiter verhandelt.
20:56Gegen 1 Uhr nachts eine neue Forderung.
20:59Das Fluchtfahrzeug direkt vor die Bank zu fahren und alle anderen Fahrzeuge zu entfernen.
21:04Die Täter wollen mit jeweils einer Geisel herauskommen.
21:07Schlüssel steckt.
21:18Alles klar.
21:20Jetzt bin ich mal gespannt, ob wir einen von denen zu sehen bekommen.
21:23Die Polizei trifft sämtliche Vorbereitungen.
21:26Aber dann passiert wieder nichts.
21:28Es ist gegen 2 Uhr nachts, als das Verhandlungsteam erneut in der Bank anruft.
21:34Aber niemand hebt ab.
21:37Bitte, bitte, bitte.
21:38Bitte.
21:41So, alle auf den Bauch legen.
21:43Alle auf den Bauch legen.
21:45Auf den Bauch legen.
21:50Ey, runter.
21:59Eine Stunde harren die Geiseln so aus.
22:02Aber gegen 3 Uhr nachts werden sie unruhig.
22:05Ich muss mal.
22:07Ich auch, aber das ist jetzt egal.
22:09Psst.
22:10Die, die bringen uns um in die uns.
22:12Psst.
22:13Ja, wo sind die?
22:15Das ist doch komisch.
22:16Hallo?
22:19Nein, das antwortet keiner.
22:20Ich will nichts sehen.
22:21Nee.
22:21Nee.
22:24Ach.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:29Ja.
22:30Ja.
22:30Ja.
22:30Ja.
22:30Ja.
22:30Ja.
22:31Ja.
22:31Ja.
22:31Ja.
22:31Ja.
22:31Ja.
22:31Ja.
22:32Ja.
22:32Ja.
22:32Ja.
22:33Ja.
22:33Ja.
22:34Ja.
22:34Ja.
22:35Ja.
22:35Ja.
22:35Ja.
22:36Ja.
22:36Ja.
22:36Gehen drei Uhr in der Früh, Herr Textor, kommt es zu einem entscheidenden Anruf in der Bank.
22:49So, alles gut? Alles in Ordnung?
22:58Gegen drei Uhr in der Früh, Herr Textor, kommt es zu einem entscheidenden Anruf in der Bank.
23:03Also ich habe die Leiterin der Verhandlungsgruppe gebeten, einen Versuch zu unternehmen, weil wir nichts mehr gehört haben.
23:09Und es klingelte ein paar Mal und dann ging plötzlich der stellvertretende Fialier da ran und sagte ganz kurz und schnell, hier oben ist keiner, die müssen alle im Keller sein.
23:21Das heißt, das war für Sie ein günstiger Zeitpunkt und Sie haben dann eine wichtige Entscheidung getroffen.
23:25Ich habe gesagt, jetzt Zugriff, Zeit maximal sechs, sieben Sekunden, Tür aufrahmen, die Kellertreppe durch Waffeneinsatz sichern und die Geisel rausholen.
23:39Also ich bin heute ziemlich davon überzeugt, dass die Geiseln in dem Moment,
24:09das Positive an dieser Geschichte, also die nahende Befreiung gar nicht erfassen können.
24:17Tja, bleibt die Frage, wie kann man solch dramatische Situationen verarbeiten?
24:22Dazu treffe ich mich hier in Tübingen mit der Kriminalpsychologin Dr. Osula Gasch.
24:27Sie hat die Polizei lange Zeit beraten, insbesondere bei Fällen schwerster Gewaltkriminalität.
24:34Frau Gasch, wir reden über Entführungen, wir reden über Geiselnahmen und die Folgen für die Opfer.
24:41Was sind denn für Symptome erkennbar bei Menschen, die wirklich tendieren in Richtung posttraumatische Belastungsstörung?
24:48Das beginnt damit, dass die Leute überflutet werden von den Erinnerungen an das Ereignis.
24:55Das können Sequenzen sein, selten das ganze Ereignis.
24:59Die schlimmsten Sequenzen, sage ich mal, die werden stetig wiederholt in der Erinnerung, weil das Gehirn das versucht zu verarbeiten.
25:08Wenn das aber nicht gelingt, dann wird das wie eine Endlosschleife, diese Flashbacks zum Beispiel.
25:14Und wenn man dann merkt, die Person ist da in einer Endlosschleife drin gefangen, dann darf man auch diese Diagnose stellen.
25:21Und dann könnte eine Traumatherapie zielführend sein.
25:25Aber ich höre raus, man kann diese Erinnerungen, also diese traumatischen Erinnerungen, so nenne ich es mal, nie ganz auslöschen.
25:33Sie können immer wiederkommen.
25:34Und es kann natürlich im schlimmsten Fall auch dazu führen, dass jemand mit seinem Leben gar nicht mehr klarkommt.
25:40In der Tat, wenn Traumafolgesymptome über zu lange Zeit auch wirken, dann fördern sie Kollateralschäden in Form weiterer Erkrankungen.
25:49Es können Depressionen sein, das steht ganz oben an als Begleiterkrankung, aber auch Suchtverhalten.
25:56Und im schlimmsten Fall kann es leider auch dazu führen, dass Menschen sich das Leben nehmen, weil sie es nicht ertragen.
26:05Während die Geiseln endlich in Sicherheit sind, suchen die Einsatzkräfte nach den Tätern, die sie im Keller vermuten.
26:19Das musst du dir ansehen.
26:28Was ist?
26:30Ich weiß nicht, wie ich sagen soll, schau es dir an.
26:32Okay.
26:40Das ist doch nicht wahr, oder?
26:43Die haben uns voll verarscht.
26:44Die Täter hatten im Vorfeld einen Tunnel in den Keller der Bank gegraben.
26:52Die 17-stündige Geiselnahme diente nur zur Ablenkung, damit die Täter in Ruhe die 207 Schließfächer im Keller aufbrechen konnten,
27:00um dann mit der Beute ausschließlich Bargeld und dem Lösegeld von 5,6 Millionen durch den Tunnel zu flüchten.
27:08Die Arbeit des SEK, des MEK und auch der Präzisionsschützen ist nun beendet und es beginnt die Ermittlungsarbeit.
27:17Auch hier in der Polizeihistorischen Sammlung in Berlin erinnert man sich noch gut an diesen spektakulären Fall.
27:23Ich treffe nun Ralf Kahlbau, er ist damals einer der Vorgangsführer.
27:27Sie waren eigentlich für das Sammeln und Dokumentieren von Informationen zuständig, dann aber auch für den Tunnel.
27:36Wo war Ihr Ansatz bei den Ermittlungen?
27:39Naja, in der Nacht wussten wir ja nur, es gibt unten im Keller von der Bank ein Loch.
27:44Das SEK ist da rein, aber nur wenige Meter vorgedrungen, weil sie Kabel gefunden haben, die sie für den Teil einer Sprengfalle gehalten haben.
27:51Und aus Sicherheitsgründen ging es dann erstmal nicht weiter und man hat in der Nacht lediglich gesagt, der Tunnel muss irgendwo enden, respektive anfangen, sodass großflächig abgesucht worden ist.
28:02Und gar nicht weit weg von der Bank fand man dann eine Garage und wie man hier sieht, innen drin war ein Büroraum mit einem ausgelegten Teppichboden.
28:14Darunter war eine Palette oder mehrere Paletten und darunter frischer Estrich.
28:19So haben die Kollegen festgestellt, in dem frischen Estrich ist ein Zustieg.
28:24Und man muss sich vorstellen, hier wo wir stehen, war ein drei Meter hoher Schacht, der von der Garage hier in diesen Tunnel reinführte.
28:33Und unten am Boden lagen Overalls, Tatbekleidung, Tatwerkzeug, alles gewässert, um Spuren möglichst gut zu vernichten.
28:44Wann sind Sie denn zum ersten Mal in den Tunnel rein und was haben Sie da alles vorgefunden?
28:49Also ich habe gleich morgens, als ich in meinem Büro ankam, gesagt, wenn ich die Täter nahmhaft machen soll und das Geld wiederfinden soll, ist das gut.
28:57Aber für den Fall, dass wir Vernehmung machen, muss ich natürlich wissen, wovon ich spreche, wie der Tunnel aussieht.
29:03Deswegen bin ich gleich als erstes morgens erstmal hin, auch weil wir ja noch nicht wussten, sind die Täter wirklich mit dem Geld weg?
29:10Oder gibt es vielleicht noch einen weiteren Tunnel, den wir noch nicht kennen, wo das Geld versteckt ist, damit sie es in Ruhe später abholen können, wenn die Polizei nicht mehr da ist?
29:17Ich will nicht von Meisterleistung sprechen, aber das hat die Täter sicherlich ganz schön viel Arbeit gekostet, diesen Tunnel überhaupt zu bauen.
29:24Sie haben 18 Monate daran gearbeitet mit einer dreimonatigen Pause und natürlich sah es professionell aus, sodass wir gleich erstmal belegt haben, haben die Täter Bergbau-Erfahrung?
29:36Welcher Räuber hat was mit Bergbau zu tun?
29:39Das hat sich dann nachher herausgestellt, die haben mit einfachsten Mitteln gegraben, eine Wasserwaage und ein Rohr benutzt, um die Richtung zu halten.
29:46Also sehr, sehr einfach.
29:47Das Team der Sonderkommission versucht zunächst mehr über die Täter rauszufinden.
29:53Ausgangspunkt des Tunnels ist die Garage. Wem gehört die?
29:56Die gehört zu einer Gärtnerei. Wir haben bereits ein Team vor Ort, die mit denen reden.
30:00Die Kollegen befragen weiterhin alle Leute rund um die Garage. Das ist ein Foto der Garage.
30:07Irgendjemand muss doch was von den Tunnelgrabungen mitbekommen haben. Das ging über Monate.
30:11Gerd, gab es über die Hinweistelefone schon irgendwas Brauchbares?
30:17Leider noch gar nichts. Aber ich werde gleich noch eine Pressemitteilung rausheben.
30:20Gibt es schon irgendeine Schätzung, wie viel Geld weg ist, Lars?
30:22Nee. Belegt sind bisher nur die 5,6 Millionen Lösegeld.
30:26Die Bank telefoniert gerade sämtliche Kunden ab, um herauszufinden, wie viel und was in den Schließfächern deponiert war.
30:33Das kann dauern, bei 207 Schließfächern.
30:37Also es war eine sehr, sehr anstrengende Zeit. Ich glaube, ich war insgesamt so 3 bis 4 Stunden inklusive Schlafung nicht im Dienst.
30:45Und das primäre Ziel war für uns natürlich, die Täter identifizieren und das Geld wieder beschaffen.
30:51Und die Spurensicherung soll endlich mal Gas geben.
30:54Vielleicht finden die ja doch noch irgendwelche Spuren von den Tätern auf den Waffen.
30:56Also, wir haben gerade die letzte Geisel befragt.
31:00Ja, viel konnten die uns über die Täter nicht sagen, weil die alle maskiert waren und nur einer von denen hat gesprochen.
31:05Aber sie haben uns bestätigt, dass es insgesamt 4 Täter waren.
31:08Zwei waren im Keller und zwei waren oben bei den Geiseln.
31:11Vermutlich waren das mehr.
31:12Denke auch. Die anderen sind durch den Tunnel in den Keller reingekommen.
31:16Und das hätten die nie zu zweit geschafft, alle 207 Schließfächer auszuräumen.
31:20Ich habe gerade mit den Kollegen telefoniert, die bei der Gärtnerei waren.
31:24Also bei den Inhabern der Garage.
31:26Ja, die haben vor circa zwei Jahren die Garage an einen gewissen Faris vermietet.
31:32Der wiederum hat aber bereits nach einem Monat gekündigt, hat sich jedoch selbst um einen Nachmieter gekümmert.
31:39Ein Griechen Ambrosius Petrides.
31:41Adresse oder Kontakt?
31:42Nein. Der hat sich bei Ihnen nur einmal mit einer Visitenkarte ausgewiesen.
31:48Was?
31:49Na, der hat pünktlich seine Miete gezahlt und den Rest hat ihn nicht interessiert.
31:53Aber da kannst du wahrscheinlich dieser Faris weiterhelfen, hm?
31:56Ja, das hoffe ich auch. Der hat nämlich nicht nur einen Nachmieter für die Garage gesucht, sondern direkt daneben hat er seine Werkstatt.
32:06Interessant.
32:07Finde ich auch. Ein Team ist schon auf dem Weg zu ihm. Die werden ihn mal verhören.
32:10Ja, ich habe den Nachmieter besorgt. Ambrosius Petrides. Haben Sie eine Nummer von dem oder die Meldeadresse?
32:18Nie, sorry. Tut mir leid.
32:19Sie müssen doch wissen, wer der Mann ist.
32:23Ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich meine, das ist ja schon ewig her, oder?
32:27Wie haben Sie denn den Nachmieter für die Garage gefunden?
32:30Über ein Inserat in einer Zeitung.
32:32Und was stand da drin?
32:35Ich weiß es nicht mehr. Sorry.
32:36Und den Herrn Petrides haben Sie hier nie gesehen? Die Garage ist doch direkt nebenan.
32:44Sie müssen doch irgendwas mitbekommen haben. Die haben hier einen Tunnel gegraben. Das macht doch jede Menge Lärm.
32:50Ich habe nichts gehört.
32:52Der Tunnelbau, der ging vermutlich über Monate.
32:56Echt.
32:57Krass.
33:00Ich brauche Platz hier.
33:03Gut, okay. Dann hätten wir es für heute.
33:05Sie halten sich bitte zu unserer Verfügung, ja?
33:07Und Sie hören nochmal von uns.
33:09Klar. Ich bin hier.
33:11Gut.
33:13Je mehr wir den Vermieter der Garage befragt haben, umso mehr wurde klar, dass er versucht, sich drum rumzureden.
33:19Und versucht, uns einen Sachverhalt darzulegen, den es gar nicht gab.
33:24Und insofern wurde der Tatverdacht immer größer.
33:27Und für uns war klar, wir sind an den Tätern dran.
33:30Sie müssen nichts rauszukriegen.
33:31Wir müssen ihn wieder laufen lassen.
33:33Weil wir werden ihn im Auge behalten.
33:35Wir wissen jetzt, wie viel insgesamt geraubt wurde.
33:39Gut sechs Millionen Lösegeld.
33:41Und etwa zehn Millionen aus den Schließfächern.
33:45Kein Schmuck oder andere Wertsachen.
33:48Nur Bargeld.
33:48Es ist doch kein Wunder, dass der Kerl schweigt.
33:51Ich meine, bei der Summe.
33:54Wie oft denn noch?
33:56Keine Ahnung, wer diesen Scheiß-Tunnel gebaut hat, Mann.
33:59Kurze Zeit, nachdem wir die Sachen zur kriminaltechnischen Untersuchung gegeben haben,
34:05stellte sich raus, dass auf circa 100 Meter Klebeband, was die Täter benutzt hatten,
34:10um ihre Belüftungsschläuche zusammenzukleben, ein einziger brauchbarer Fingerabdruck war.
34:16Aber der Fingerabdruck war nicht von dem Werkstattinhaber, sondern es war einer der Mitarbeiter.
34:20Das war für uns natürlich ein sehr großer Gewinn und reichte aus, um Durchsuchungsbeschlüsse für die Autowerkstatt zu beantragen.
34:27Ich kapiere nicht, was das soll, Alter.
34:32Ey, lass das mal.
34:33Leg es mal wieder zurück.
34:35Soll ich es nochmal erklären?
34:36Nee, ich habe schon kapiert, Durchsuchungsbeschluss und so.
34:39Aber warum?
34:40Hans, schau dir das an.
34:42Das ist das gleiche Zeug wie aus dem Tunnel.
34:43Der Mann kommt wegen Flucht und Verdunklungsgefahr in U-Haft.
34:52Doch der Verdächtige schweigt.
34:56Routinemäßig wird sein Umfeld überprüft.
34:59Schnell ergibt sich ein Verdacht gegen seine Brüder.
35:02Diese werden daraufhin observiert.
35:03Das ist doch Adil, oder?
35:07Ja.
35:09Das ist der älteste der Brüder.
35:10Saß bereits im Gefängnis wegen Drogenhandel.
35:13Hat dort angekündigt, eine Bank auszuräumen.
35:19Und da kommt sein Bruder Bashar.
35:21Aufgeflogen.
35:36Egal.
35:38Wir bleiben dran.
35:39Solange wir die im Visier haben, können die jedenfalls nicht mit der Beute fliehen.
35:42Sie wollten sich ganz offensichtlich ins Ausland absetzen,
35:45sodass wir dann über die Staatsanwaltschaft Haftbefehle beantragt haben,
35:49um sie dann ca. 3 Wochen nach der Tat vor ihrer Ausreise festnehmen zu können.
35:55Die Polizei vermutet, Adil ist der Chef der Bande.
35:59Sein jüngerer Bruder Bashar ist sein Komplize.
36:02Die Männer kommen in U-Haft.
36:06Im Rahmen der Vernehmung sind wir auch auf einen weiteren Mittäter gekommen,
36:09den wir dann im Rahmen der Festnahmen auch mit festnehmen konnten.
36:13Wo ist das Geld?
36:14Gut, dann warst du das jetzt. Los.
36:21Los.
36:26Warten Sie.
36:28Ich habe aber nicht geschossen.
36:29Aha. Wer dann?
36:33Willst du für was bestraft werden, was du eigentlich gar nicht getan hast?
36:36Okay, dann erzähle ich euch, was ich weiß.
36:41Und wir haben natürlich dann sofort kehrt gemacht und ihn sehr ausgiebig vernommen.
36:46Du bist durch den Tunnel gekommen, von der Garage aus.
36:49Malek und ich haben uns durch den Boden in die Bank...
36:52Wer ist Malek?
36:53Mit dem habe ich die Schließfächer aufgeknackt und wir waren nur unten und...
36:57Okay, in der Reihe nach.
36:59Wer sind die anderen?
37:02Adil ist der Chef.
37:04Tarek die rechte Hand.
37:07Bashar, Malek und Jan.
37:11Hakim nennt die Namen der bereits Inhaftierten und gibt noch drei neue Namen an.
37:17Es handelt sich um Malek, seinen Bruder Tarek und Jan Weber.
37:21Faris hat das Ganze mit der Garage organisiert.
37:24Ach, der Mieter der Werkstatt?
37:25Genau. Er war aber beim Banküberfall nicht dabei.
37:29Aha, verstehe. Und wann bist du dazu gekommen?
37:34Das war so Sommer 94.
37:38Da hatten die anderen schon begonnen, den Tunnel zu graben.
37:41Trotzdem frage ich mich, Herr Kalbauer, woher wussten Sie, wo Sie überhaupt sind unter der Erde?
37:47Dass Sie auch an der Bank rauskommen?
37:48Ja, das ist eine sehr gute Frage. Und anhand eines Beispiels kann ich das prima erklären.
37:53Hier kommt von links praktisch der kleine Tunnel, der zur Bank führt, unter dem Rasen lang.
38:00Und die Täter waren relativ sicher, sie sind dicht an der Bank dran, wussten aber nicht, wo sie sind.
38:06Deswegen haben sich hier oben zwei hingestellt und haben gewartet, während andere Täter aus dem Tunnel raus ein Metallrohr nach oben getrieben haben,
38:14was dann hier zwischen den Kleinfastersteinen aufploppte.
38:17Und dann hat ein Täter einfach von oben raufgetreten und dann wussten sie, jetzt fehlen hier noch zwei, drei Meter und dann sind sie unter der Bank.
38:24Es war echt Knochenarbeit, den Tunnel zu graben. Sehr schwere Zeit. Ich bin froh, dass es vorbei ist.
38:32Noch nicht ganz. Wo ist das Geld?
38:35Weiß nicht.
38:36Unsinn, du musst doch irgendwas wissen.
38:38Echt nicht. Ich habe das Geld genommen, durch den Tunnel in die Garage gebracht.
38:43Und Adel und Malik, die haben da auf mich gewartet und das Geld in den Kofferraum gepackt.
38:46Und die anderen?
38:47Die sind nach mir raus. Ich weiß nicht, wohin.
38:50Warum?
38:51Ich bin dann nach Hause, nachdem Adel mir 100 Mark gegeben hat.
38:56100 Mark?
38:58Ja, 100 Mark.
39:01Später habe ich nochmal 3500 und danach nochmal 1500 Mark bekommen.
39:08Und was ist mit den 16 Millionen?
39:13Keine Ahnung.
39:13Zwei der genannten Männer sind auf der Flucht. Aber einer der Täter kann kurz darauf verhaftet werden.
39:21Die Beamten hoffen bei ihm einen Hinweis auf die gestohlenen Millionen zu finden.
39:26Hey, mein Hund! Ich sag gar nicht, wenn ich mein Hund was antun.
39:30Beruhigen Sie sich doch. Ihrem Hund geht's gut. Den habe ich auf dem Balkon gesperrt.
39:35Und auch, wenn ihr das Geld sucht. Ich hab's nicht und ich weiß auch nicht, wo es ist.
39:39Ja, das klären wir auf der Dienststelle.
39:43Es gibt Neuigkeiten zu Weber. Er bleibt dabei. Er weiß nicht, wo die 16 Millionen sind.
39:48Was hat denn Weber über die Geiselnahme ausgesagt?
39:51Naja, er war derjenige, der gesprochen hat und dem Filialleiter in der Bank die Ansagen gemacht hat.
39:56Weil Weber, der Einzige in der Bande ist, der Deutsch spricht.
40:01Genau, das haben die im Vorfeld so miteinander besprochen.
40:04Die haben den ganzen Überfall von vorne bis hinten durchdacht. Aber alles, was danach kam...
40:09Naja, da hat's halt nicht mehr gelangt.
40:12Klar ist, die haben auf Zeit gespielt.
40:15Weil sie ihre Flucht durch den Tunnel vorbereitet haben, um das Geld wegzuschaffen.
40:22Und von den rund 16 Millionen fehlt ja bis heute jede Spur.
40:25Ja, Hakim und Weber sind erst später dazu gekommen.
40:29Auch wenn sie aktiv an der Geiselnahme beteiligt waren, haben die wahrscheinlich wirklich keine Ahnung, wo das Geld ist.
40:35Adil ist der Chef.
40:37Seine Brüder Baschar und Faris wissen vermutlich, wo die 16 Millionen sind, aber reden natürlich nicht.
40:44Tarek ist Adils rechte Hand.
40:47Was wissen wir über Tarek?
40:49Ex-Türsteher. Militärische Ausbildung.
40:51Wahrscheinlich war er der einzige der wusste, wie man einen Tunnel baut, beziehungsweise was man dafür braucht.
40:58Und blöderweise ist Tarek untergetaucht, genauso wie sein Bruder Malek.
41:02Es kann also gut sein, dass Tarek und Malek das Geld haben oder zumindest ein Teil davon.
41:08Die Fahndung läuft doch.
41:08Es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis wir die kriegen.
41:13Wenige Wochen später stellt sich Tarek, da der Fahndungsdruck zu groß ist.
41:18Aber er schweigt.
41:19Sein Bruder Malek ist nach wie vor verschwunden.
41:22Genau wie das Geld.
41:24Aufgrund unserer Öffentlichkeitsfahndung haben wir einen Hinweis bekommen oder mehrere Hinweise,
41:29dass die Personen das Geld in den Libanon nach Beirut verbringen wollten.
41:33Und genau dahin ist auch der gesuchte Malek geflüchtet.
41:372.800 Kilometer von Deutschland entfernt.
41:41Kurze Zeit später haben wir dann auch die entsprechende Mitteilung bekommen, dass der Täter festgenommen werden konnte.
41:47Als ich dann im Libanon angekommen bin mit den Kollegen, hatte ich die Gelegenheit,
41:51als erster deutscher Polizeibeamter eine eigenständige Vernehmung zu machen.
41:54Und es stellte sich raus, dass er schon gegenüber den libanesischen Kollegen ein 28-seites Geständnis abgelegt hat.
42:01Und wir konnten durch weitere Befragungen ermitteln, dass es einen weiteren Täter in der Nachtatphase gab.
42:08Es handelte sich um einen Arzt.
42:11Der wird noch am selben Tag verhaftet und gesteht, dass er das Geld auf dem Dachboden bei seinen Nachbarn versteckt hat.
42:18Die aber nichts davon wissen.
42:19Der wird noch nicht verhaftet, dass er das Geld auf dem Dachboden bei seinen Nachbarn nicht verhaftet hat.
42:49Rund 3,6 Millionen D-Mark waren in dem Koffer.
43:01Später konnte die Polizei noch weitere Teile sicherstellen.
43:05Ob damit allerdings tatsächlich die gesamte Beute gefunden werden konnte, ist ungewiss.
43:10Die Täter wurden zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und 13 Jahren verurteilt.
43:16Malek erhielt im Libanon rund drei Jahre Haft.
43:19Einige der Opfer waren schwer traumatisiert, konnten nie wieder eine Bank betreten.
43:24Tragischerweise hat sich eine der Geiseln später das Leben genommen.
43:28Das war XY gelöst.
43:30Das war XY gelöst.
43:36Musik
43:39Höchst regolaernía
43:40Tragischerweise handelt

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