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  • 29.5.2025

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Transkript
00:00Vier recht ungewöhnliche und gleichzeitig vier besonders aktuelle Themen heute in Vorsichtfalle.
00:07Guten Tag, meine Damen und Herren. Schon das erste bestätigt eine alte kriminalistische Weisheit.
00:13Rechtsbrecher, die sich auf Kosten anderer Leute bereichern, machen sich nicht gern mehr Arbeit als notwendig.
00:19Dafür investieren sie lieber ein bisschen mehr Fantasie beim Aufspüren guter Gelegenheiten.
00:23Und es scheint so, als hätten sie in diesem Sommer eine alte Arbeitsweise zu einer neuen Masche ausgebaut.
00:31Sie brauchen dazu nicht mehr Kenntnisse als ein gewöhnlicher Autoknacker, aber ihre Beute ist sehr viel lohnender.
00:38Und die Opfer, so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick, haben kaum eine Chance, sich vor dieser Masche zu schützen.
00:44Für eine betroffene Familie begann der Tag, an dem sie mit dem Trick Bekanntschaft machte, zunächst wie ein ganz gewöhnlicher Tag, an einem ganz gewöhnlichen Sommerwochenende.
00:54Walter, wann fahren wir denn endlich mal? Ich zerfließe ja vor Hitze.
01:18Eigentlich wollte ich die ja noch in Ordnung bringen.
01:20Du hast mir doch versprochen, dass wir heute schwimmen fahren.
01:25Okay, dann mache ich das halt heute Abend.
01:30Der Architekt Walter Bergheim kann sich sonntags nur schwer von seinem Hobby losreißen.
01:36Er repariert und sammelt alte Taschenuhren und er hat im Laufe mehrerer Jahre viele außergewöhnlich kostbare Stücke zusammengetragen.
01:44Eigens für seine Sammlung hat er in seinem neuen Haus einen Wandressort einbauen lassen, in dem auch der Schmuck seiner Frau und das Bargeld aufbewahrt werden.
01:57Den Schlüssel für den Panzerschrank trägt Herr Bergheim an seinem Schlüsselbund stets bei sich.
02:07Hast du schon was zu trinken eingepackt?
02:17Getränke, Proviant, Badesachen? Nur deine Badehose habe ich nicht gefunden.
02:20Ja, die habe ich drunter. Na, da kann es ja losgehen.
02:23Ach, du Moment, fast hätte ich es vergessen. Ich kann ja heute gar keinen Sport sehen.
02:28Also, erst war ich ja gegen dieses Aufzeichnungsdienst da.
02:31Aber wenn ich mir vorstelle, was du jetzt mosern würdest, wenn du deinen Fußball nicht mitschneiden könntest.
02:36Das Aufzeichnungsdienst, da heißt Videorekorder.
02:41Ich werde es mir merken. Du, pass auf den Teppich auch.
02:44Ja, ja, alles schon wieder in Ordnung.
02:47Und jetzt?
02:48Ja, wir könnten schon längst weg sein, wenn du dich immer so trödeln würdest.
02:52Ich?
02:52Ja.
02:58Das Ziel des Ehepaars ist ein ehemaliger Baggersee, der von der Gemeinde als Erholungsgebiet hergerichtet worden ist.
03:06Das Wasser ist ungewöhnlich sauber.
03:12Es gibt eine große Liegewiese zum Sonnenbaden und sogar einen planierten Parkplatz.
03:19Hier muss niemand Eintritt zahlen.
03:21Hier braucht keiner eine Bademütze zu tragen.
03:23Dafür gibt es allerdings auch keine Umkleidekabinen und keine Kleideraufbewahrung.
03:28Du, da vorne ist sogar noch ein Platz im Schatten frei.
03:37So, da wären wir.
03:39Also, ich weiß nicht.
03:58Ja, ja, ich weiß. Du findest das umständlich.
04:01Und fährst du denn nicht einfach in der Badehose?
04:03Erstens käme ich mir blöd vor, wenn unterwegs mal was ist und ich muss aussteigen.
04:07Und zweitens wüsstest du nicht, wohin mit deinem Kram, wenn du keine Hosentaschen hättest.
04:12Ich weiß gar nicht, warum wir darüber noch diskutieren.
04:14So, prachtig.
04:15Sorglos genießt das Ehepaar den Nachmittag.
04:33Keinem von beiden wäre irgendetwas eingefallen, wenn sie zu dieser Zeit jemand gefragt hätte,
04:39ob sie vielleicht etwas falsch gemacht haben.
04:45Wer?
04:53Ich dachte, du schläfst.
04:55Nein, ich wollte nur mal sehen, was du dir ausdenkst, wenn ich wehrlos bin.
04:59Also, hör mal, ich wollte dich davor bewahren, dass du in der Sonne schläfst.
05:03Man hört ja von den schlimmsten Folgen.
05:08Du, jetzt fängt gerade der Sport an. Wollen wir nicht doch fahren?
05:11Na also, wozu hast du denn das Video-Dings?
05:15Komm, wir gehen noch mal ins Wasser.
05:19Na schön. Du, Augenblick.
05:26Immer schön vorsichtig sein. Und nicht wie unsere Nachbarn hier.
05:31Herr Bergheim ist durchaus kein leichtsinniger Mensch.
05:34Er weiß, dass man es Dieben nicht zu leicht machen sollte.
05:37Aber auf die Idee, dass Langfinger sich nicht nur auf der Liegewiese, sondern auch auf dem Parkplatz bedienen können, kommt er nicht.
05:48Dabei wäre der Gedanke recht naheliegend.
05:51Immerhin registriert die Kripo jährlich mehr als eine Viertelmillion Diebstähle aus Kraftfahrzeugen.
05:56Tag für Tag mehr als 700 aufgebrochene Autos.
06:01Viele davon auf großen Parkplätzen, auf denen die Täter reiche Auswahl vorfinden und kaum auffallen.
06:07Gemüse подписchen!
06:10Mei!
06:11Bye!
06:21Wow!
06:23Wow!
06:23Wow!
06:25Wow!
06:26Wow!
06:28Wow!
06:28So, jetzt fahren wir aber wirklich, Marion.
06:51Sei doch nicht so ungemütlich.
06:54Willst du vielleicht in den nassen Klamotten fahren?
06:56Und jetzt ist es doch noch so schön hier.
06:59Ein richtiger Urlaubstag.
07:02Ja, alles zugegeben.
07:03Aber ich muss auch noch mal kurz rüber ins Büro.
07:05Wegen der Unterlagen für morgen.
07:08Nur eine halbe Stunde, okay?
07:10Na, wenn dir so viel daran liegt, okay.
07:26Während die Gelegenheitstäter unter den Autoknackern nur ins Auge springende Wertsachen mitnehmen,
07:41meist Geld, Eurochecks, Radios und Fotoapparate,
07:45müssen die Profis zunehmend auch mit scheinbar wertlosen Beutestücken etwas anzufangen.
07:50Zum Beispiel mit Schlüsseln und mit Personalpapieren.
07:54Weißt du, was das hier ist?
08:03Na klar, ein Tresurschlüssel.
08:05Moment.
08:07Adresse ist auch da.
08:11Walter Bergheim, Kuckucksweg 11.
08:15Steig ein, vergiss den Rest hier.
08:28Noch hat am Badesee niemand gemerkt, was sich in der Zwischenzeit auf dem Parkplatz abgespielt hat.
08:34Mist, die Zigaretten sind alle.
08:37Ich hab noch welche in der Handtasche im Auto. Soll ich sie holen?
08:40Du, das wär nett.
08:42Boah!
08:44Bereits los!
08:47Meine Badehose ist trocken.
08:49Ja, die Stunde ist aber noch nicht um.
08:51Du, sei so friedlich. Schau, es ist doch noch so schön hier.
08:56Peter, komm mal schnell!
08:58Was ist denn?
08:59Die Handtasche ist weg, das Auto ist aufgebrochen.
09:02Komm!
09:04Jetzt plötzlich fällt auch den Bergheims ein, dass sie irgendwann einmal gehört haben, das Auto sei kein Tresor.
09:12Erschrocken laufen sie zu ihrem Wagen, um nachzusehen, ob sie es womöglich auch getroffen hat.
09:18Ich habe es geschlossen.
09:24Verdammt, Geldbeutel, Brieftasche, Schlüssel, alles weg.
09:29Schlüssel?
09:30Komm schnell!
09:44Die schlimme Ahnung trügt nicht.
09:48So, pass auf.
09:50Die Wohnung der Bergheims hat inzwischen ungebetenen Besuch erhalten.
09:54So, jetzt brauchen wir nur noch den verdammten Tresor zu finden.
10:08Guck du doch noch mal im Schlafzimmer.
10:10Ich schaue mich hier noch mal um.
10:12Na ja, aber wir müssen uns beeilen.
10:14Ja, ja.
10:15Verdammte Scheiße.
10:19Mensch, ich Idiot.
10:21Nun warte doch erst mal ab.
10:22Vielleicht kommen die ja gar nicht auf die Idee.
10:24Ja, hoffentlich, ja.
10:26Die Erkenntnis, dass er einigen Dieben eine ungeahnte Chance geboten hat, hat Herrn Bergheim wie ein Schock getroffen.
10:34Und so fährt er an diesem Tag, wie er noch nie in seinem Leben gefahren ist.
10:39In der Hoffnung, vielleicht noch etwas zu retten.
10:45Aber die Täter waren schneller.
10:47Und selbstverständlich haben sie im Wohnzimmer hinter dem Bild auch den Tresor gefunden.
10:52Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld, nachdem die Einbrecher wieder verschwunden sind.
11:01Um Gottes Willen.
11:05Zugegeben, nicht jeder hat zu Hause ein Tresor und ein Videogerät.
11:09Aber Diebe dieser Art sind auch mit weniger zufrieden.
11:12Sie freuen sich über ihre Schmuckstücke auf der Frisiertoilette,
11:15genauso wie über ihren Plattenspieler oder das alte Familiensilber.
11:20Aber was kann man nun dagegen tun? Wie kann man sich schützen?
11:24Es gibt eigentlich nur eine einfache Antwort.
11:27Ins Auto gehören keine Wertgegenstände.
11:29Und Wohnungsschlüssel und auch Ausweispapiere sind nun einmal für Autoknacker durchaus wertvoll.
11:35Wenn Sie also zum Beispiel zu einem Badesee fahren, wo Sie die Sachen nirgends deponieren können,
11:40dann ist es schon besser, Sie nehmen sie mit und lassen einen freundlichen Nachbarn darauf aufpassen, wenn Sie im Wasser sind.
11:46Da kann dann ja so etwas wie eine gegenseitige Nachbarschaftshilfe daraus werden.
11:52Und nun zu unserem nächsten Thema, das an keine bestimmte Jahreszeit gebunden ist und deshalb ist es immer aktuell.
12:00Noch zumal ein Trick, der einmal erfolgreich gelaufen ist, von Gaunern stets mit besonderer Vorliebe wiederholt wird.
12:07Es geht um Schwarzwälder Kuckucksuhren und hochkarätige Brillanten.
12:12Was diese so gegensätzlichen Dinge miteinander zu tun haben, das schauen Sie sich bitte in unserem zweiten Filmbeispiel an.
12:19Also diese Uhr ist ganz fantastisch. Ich komme da gar nicht vorweg. Das ist präzise die, die ich mir immer gewünscht habe.
12:33Das ist auch ein ganz besonderes Stück. Noch handgeschnitzt. Alte Wertarbeit.
12:38Können wir denn so etwas noch kaufen? Gibt es das noch?
12:41Ja sicher. Da ist eine große Industrie bei uns. Aber die alten Stücke sind heute natürlich selten.
12:48In einer Speisegaststätte in der Nähe von Pforzheim kehren im März 1980 mehrere Tage hintereinander drei holländische Gäste ein.
12:56Sie haben dem Wirt erzählt, dass sie als Brillantenhändler in der Schmuckmetropole zu tun haben und anschließend Geschäfte in der Schweiz erledigen müssen.
13:06Nach ihrem letzten Mittagessen bahnt einer von ihnen zunächst bewusst beiläufig einen unkonventionellen Handel an.
13:13Also diese Uhr, wenn ich die in Holland verkaufen könnte, die geht die Tür aus wie die warme Brötchen.
13:21Du bist doch unverbesserlich. Du würdest in Eskimos wohl auch kühlschränken verkaufen.
13:26Warum nicht? Das ist doch logisch, wenn die so wild darauf sind wie wir Holländer auf einer Kuckucksuhr.
13:31Ja, Sie haben recht. Ihre Landsleute nehmen sowas gerne als Souvenir mit.
13:35Hey, wacht eens even. So dumm ist Ihre Idee gar nicht.
13:39Aber es müsste interessant sein vom Preis her. Die Uhren sollten nicht zu teuer sein. Keine Antiquitäten.
13:47Ach, das ist kein Problem. Die gibt's in allen Preislagen. Bei entsprechender Stückzahl, versteht sich.
13:53Das scheint ja noch ein ernsthaftes Gespräch zu werden. Wollen Sie sich nicht hinsetzen?
13:57Ja, gerne.
13:59Wir könnten doch nächste Woche auf dem Rückweg von der Schweiz ein paar hundert Stück mitnehmen.
14:05So groß sind die Dinge doch nicht? Nein.
14:07Na, die gehen doch leicht in unseren Kofferraum. Werben doch zwei große Autos.
14:11Herr Waldhorn, äh, kennen Sie hier in der Nähe einen Fabrikant?
14:16Ja sicher. Von der Firma Reichenbach kommt der Brokerist hier öfter zu messen.
14:21Mit dem könnte ich Sie ja bekannt machen, wenn Sie wollen.
14:23Also, ich weiß nicht. Das geht doch nicht. Wissen Sie, Herr Waldhorn, bei der Diamantenbörse herrscht ein strenges Reglement.
14:31Unsere Aufsicht würde das nicht gerne sehen, wenn wir nebenbei wie Souvenirhändler arbeiten, nicht?
14:35Na ja, so schlimm ist das auch wieder nicht. Wir müsse ja nicht offiziell als Käufer auftreten.
14:42Und in Holland, da finden wir schon jemand, der die Dinge für uns verkauft.
14:46Ihr könnte ja Herr Waldhorn für uns die Uhren besorgen. Wir holen sie dann nur ab.
14:52Und für Sie gibt es dann auch noch eine Provision.
14:56Äh, mal angenommen wir nehmen 500 Stück.
15:00Wenn Sie an jeder drei Mark verdienen, sind das 1500 Mark.
15:05Das ist keine Katzenpisse, würde wir in Holland sagen.
15:10Gegen eine Provision hätte ich nichts einzuwenden.
15:13Aber was wird, wenn Sie die Uhr nicht abholen und ich drauf sitzen bleibe?
15:17Ich kann sie meinen Gästen nicht als Nachtisch servieren.
15:20Also, da brauchen Sie keine Angst zu haben.
15:23Äh, wir können Ihnen ja eine Sicherheit im Voraus da lassen.
15:28Sicherheit? Wie meinen Sie denn das?
15:31Na ja, zum Beispiel einen schönen Zweigkaräter.
15:38Den können wir Ihnen zu Treue händeln lassen, bis wir die Uhr holen und bezahlen.
15:43Herr Waldhorn ist von dem ungewöhnlichen Geschäft, das ihm da angeboten wird, durchaus angetan.
15:49Aber als vorsichtiger Mensch fragt er seine Gäste natürlich, was denn der edle Zweigkaräter wert sei.
15:58Auf diese Frage erhält der Wirt wenig später bei einem Pforzheimer Juwelier eine sachgerechte Antwort.
16:05Seine Gäste hatten beim Auftauchen der ersten Zweifel diese Begutachtung durch einen neutralen Fachmann vorgeschlagen.
16:13Ein schöner Solitär.
16:15Absolut lupenrein.
16:17In der Größe sind die heute gar nicht mehr so leicht zu bekommen.
16:21Wollen Sie den denn verkaufen?
16:23Nein, nein, es geht nur um eine Sicherheitsleistung.
16:26Und deshalb würde ich gerne wissen, was der Wert ist.
16:29Ja, wenn Sie das genau wissen wollen, dann müsste ich ihn erst nochmal exakt wiegen.
16:33Ach, nur so ungefähr.
16:35Ja, also der hat gut und gern seine 2,2 Karat in der Qualität im Verkauf rund 50.000 Mark.
16:47Die Auskunft des Juweliers hat den Wirt davon überzeugt, dass er bei dem vorgeschlagenen Geschäft kein Risiko eingeht.
16:54Wann war das jetzt ein Diskündiger?
16:56Jawel, er hat einen Ein-Ogen-Aufschlag gesehen.
16:58Also er hat fertig eingesetzt.
17:00So stimmte er am Nachmittag des selben Tages dann zu, für die vermeintlichen holländischen Diamantenhändler die 500 Schwarzwalduhren einzukaufen.
17:09Aber passen Sie kurz auf den Stein aufgewählt worden.
17:12Haben Sie keinen Tresor?
17:14Sie wissen doch, was der Wert ist.
17:16Ja, einen Tresor habe ich nicht.
17:18Aber im Haus ist mir noch nie was weggekommen.
17:20Wir kommen dann Ende nächster Woche vorbei und holen die Uhr ab.
17:28Wahrscheinlich am Freitag.
17:30Prima.
17:31Glauben Sie denn, dass die Dinge dann da sind?
17:33Ach, das ist sicher kein Problem. Die haben die Massenweise auf Lager.
17:36Und was ist, wenn Herr Waldhorn mit dem Diamanten durchbrennt oder er ihm doch gestohlen wird?
17:42Na, hören Sie. Der Witz ist gut.
17:45Das war natürlich nicht ernst gemeint, Herr Waldhorn.
17:49Aber wenn man mal überlegt, so ganz Unrecht hat die Mareike nicht.
17:54Unsere Sicherheitsleistung ist jetzt wirklich viel höher als Ihr Risiko.
17:59Der Stein 50.000. Und was will die Uhren kosten? Noch keine 10.000.
18:05Tja, das ist vielleicht schon richtig. Aber haben Sie nicht einen kleineren Stein, den Sie hier lassen können?
18:12Nein, leider nicht. Das war ein besonderes Stück. Was wir sonst noch dabei haben, ist bei der Schweizer Uhrfabrik festbestellt.
18:20Können Sie uns zum Ausgleich keine andere Sicherheit geben? Ich meine nur für den Differenzbetrag. Dann wäre beide Seiten gedient.
18:29Ja, was heißt Sicherheit? Was könnte das denn sein?
18:33Sie könnten uns für die Differenz das Geld mitgeben. Und wenn wir die Uhr bezahlt haben, dann nehmen wir den Stein wieder mit und Sie kriegen Ihr Geld zurück.
18:43Aber das wären ja rund 40.000 Mark. Wo soll ich die denn hernehmen?
18:48Es müssen ja nicht die ganzen 40 sein. Wie viel können Sie dann aufbringen? Ein bisschen einen Risikoausgleich müssen wir schon haben, nicht?
18:57Ja, da müsste ich erst mal nachsehen. Aber mehr als 20.000 bringe ich bestimmt nicht zusammen.
19:02Na ja, wir sind keine Halsabschneider, Herr Waldhorn. Sehen Sie mal nach und geben Sie uns die 20.000. Dann sind wir damit zufrieden.
19:11Ja, wenn Sie meinen, wer A sagt, muss auch wohl B sagen.
19:16Die drei ausländischen Gäste sind fast am Ziel. Auch unter den neuen Voraussetzungen ist der Gastwirt an dem Nebengeschäft durchaus noch interessiert.
19:25Und nach wenigen Minuten bringt er seinen Partnern die Sicherheit, die sie nun ihrerseits von ihm verlangt haben.
19:42So, meine Herrschaften. Ich habe schon nachgesehen. Ich habe richtig geschätzt.
19:4820.000 kommen gerade so hin. Hier sind dreimal 5.000. Macht 15. Und eins, zwei, drei, vier, fünf.
19:58So, prima. Dankeschön. Jetzt müssen wir uns das nur noch gegenseitig quittieren, dass Sie den Stein haben und wir das Geld schließlich schon alles seine Ordnung haben.
20:10Das ist richtig. Ordnung muss sein. Renate, bring doch mal das Kirschwasser. Das muss schließlich begossen werden.
20:18Kein schlechter Gedanke, Herr Waldhorn. Bitte.
20:21Die Uhrenfabrik liefert prompt. Am Mittwoch der folgenden Woche kommen dann bei der Gaststätte Waldhorn die 500 Kuckucksuhren an, die der Wirt nach der Abreise der holländischen Gäste sofort bestellt hat.
20:41Na, das ging ja schnell. Ja, bei uns geht es immer schnell, Herr Waldhorn. So 500 Uhren vom Modell Kaiserstuhl. Hier ist die Rechnung. Sie können das Geld ja überweisen. Wenn Sie bitte quittieren wollen.
20:53Mach ich. Wenn ich bloß wüsste, wo ich das Zeugs hinstelle. Am besten ins Hinterzimmer. Da ist erst am Samstag wieder was los.
21:02Na dann, alles Gute. Und vielen Dank noch für den Auftrag.
21:05Nichts zu danken. Ade.
21:06Am darauffolgenden Samstag kommt Herr Waldhorn in Schwierigkeiten. Denn er braucht den kleinen Saal für eine Hochzeitsfeier und die Uhren sind immer noch nicht abgeholt.
21:29Als er auch in der nächsten Woche von den drei angeblichen Diamantenhändlern nichts gehört hat, wirkt er unruhig.
21:37Hi, grüß Gott. Ja, grüß Gott. Wie geht's? Dankeschön.
21:40Und schließlich befürchtet er sogar, dass auch mit dem Brillanten, den er als Pfand bekommen hat, vielleicht etwas nicht in Ordnung sein könnte.
21:48Tja, Sie erinnern sich doch, Herr Laug, ich war vor etwa 14 Tagen mit einem Gast bei Ihnen und habe einen Stein schätzen lassen.
21:56Ah, ja, ja, der schöne Solitär. Ja, wollen Sie ihn jetzt doch verkaufen?
22:01Na, eigentlich nicht, aber ich weiß nicht, wie ich sagen soll. Ich habe ihn als Sicherheit in Saal umgenommen und habe jetzt so ein ungutes Gefühl.
22:13Die haben sich nicht wieder gemeldet.
22:15Ja, was heißt ungutes Gefühl? Meinen Sie, dass irgendwas nicht in Ordnung ist mit dem Stein?
22:23Schauen Sie ihn doch noch mal an, bitte.
22:24Ja, gern.
22:26Oh Gott, oh Gott.
22:46Was ist denn das?
22:48Das ist doch nicht der Stein, den ich begutachtet habe.
22:51Nicht der Stein?
22:52Nein, nein.
22:55Es ist ein sehr hübsch geschliffener Glassplitter, aber nicht mehr.
23:01Austauschtrick nennt man so etwas in der Sprache der Kriminalisten.
23:05In diesem Fall fand der Austausch in der Westentasche des angeblichen Diamantenhändlers statt.
23:10Betrügereien dieser Art laufen aber natürlich auch mit anderen Requisiten, mit Goldmünzen zum Beispiel oder mit Kunstwerken und Antiquitäten.
23:20In dem gezeigten Fall hat der Gastwirt nicht nur die 20.000 Mark verloren, sondern er musste dann auch noch zusehen, wie er die 500 Kuckucksuhren wieder los wurde.
23:29So viel zu diesem Thema.
23:34Unser nächster Fall ist wieder von besonderer Aktualität.
23:37Wir haben jetzt August und manche unserer Zuschauer werden diese Sendung an ihrem Urlaubsort sehen.
23:42Und gerade für Sie oder auch für die, die in den nächsten Wochen in Urlaub fahren, gibt es eine spezielle Gefahr, auf die wir jetzt aufmerksam machen wollen.
23:51Im Urlaub ist man nämlich erfahrungsgemäß nicht nur darauf aus, sich zu erholen, man neigt auch ganz allgemein dazu, nicht jede Mark umzudrehen.
24:01Viele Einkäufe, die man das ganze Jahr über aus den verschiedensten Gründen immer wieder aufschiebt, werden im Urlaub realisiert.
24:08Sei es nun Kleidung, Schmuck oder das langgesuchte Bild für die Wohnzimmerwand.
24:13Auf diese besondere Kaufbereitschaft in den Urlaubsorten hat sich in neuerer Zeit eine Gruppe von betrügerischen Geschäfte machen spezialisiert.
24:20Einen ihrer Tricks schildert nun unser nächstes Filmbeispiel.
24:31Wollen Sie noch ein bisschen Kaffee?
24:32Nein, vielen Dank.
24:34Ach, können Sie mir noch etwas von dieser köstlichen Aprikosenmarmelade bringen?
24:37Ja, gern.
24:38Nein, die ist wirklich gut, die mag ich auch sehr gern.
24:40Ich habe ja früher die Marmelade selber gekocht.
24:42Ist wahr, ne?
24:43Ja, aber ich muss mal fragen, wo die her ist.
24:46Ja.
24:47Vielleicht kannst du dir die ja dann auch kommen.
24:49Carola Herzog und ihre Freundin Anne-Marie Rheinbach verbringen seit mehreren Jahren im Sommer einen gemeinsamen Erholungsurlaub in einem Kurhotel in Bayern.
24:59Die beiden Damen aus Wilhelmshaven genießen die ruhige und freundliche Atmosphäre in dem gepflegten Haus.
25:06Aber sie sind auch dankbar für die verschiedenen Veranstaltungen, mit denen im Hotel für Abwechslung und Unterhaltung gesorgt wird.
25:14Na, sag mal, was wollen wir denn heute machen?
25:19Sag mal, ist heute nicht diese Modenschau, von der wir vor ein paar Tagen geredet haben?
25:24Ach, richtig.
25:25Die sollten ja mit was sein, du. Das würde mich schon interessieren, was die so haben.
25:28Die werden sich doch wohl nach dem Publikum richten und nicht so hypermoderne Sachen vorführen.
25:33Dafür sind wir doch wohl schon ein bisschen zu alt, ne?
25:36Wieso?
25:37Ich sage immer, man muss mit der Zeit gehen.
25:39Wenn mir was wirklich gefällt, dann kann es ruhig ein bisschen modischer sein.
25:42Na, meinetwegen. Lassen wir uns überraschen.
25:46Nun, da fehlt mir einem Flur hängen ein Plakat.
25:49Ich werde mal hingehen und sehen, wann es anfängt.
25:50Ja.
25:57Hoppst du?
25:58Wir sehen.
25:58Wir sehen.
26:04Und dies, meine Damen, unser Renner für die kommende Herbstsaison.
26:09Modell Carina.
26:11Ein modisch, zeitloses Kostüm, in dem Sie immer gut angezogen sind.
26:17Hervorragende Qualität.
26:19Schurwolle auf Taft gefüttert.
26:22Und wir liefern dieses Modell in Marine, Natur, Grau und Schwarz.
26:27Und wie Sie sehen, tadelloser Sitz.
26:31Ein Zweiteiler, in dem Sie sich sehen lassen können, meine Damen.
26:34Und natürlich auch dieses Modell auf Wunsch nach Maß.
26:39Und das Ganze erhalten Sie von uns praktisch geschenkt.
26:43346 Mark für dieses Spitzenmodell.
26:53Und hier, meine Damen, unser Modell Veronique.
26:57Ein sehr elegantes Kleid im modischen Dasein aus besonders edlem Material.
27:04Die beiden Frauen bereuen es nicht, dass sie sich für den Besuch der Modenschau entschieden haben,
27:09die von einer Firma aus Passau durchgeführt wird.
27:13Die gezeigten Modelle treffen genau den Geschmack des meist schon etwas reiferen Publikums.
27:20Ganze 265 Mark für diese wirklich gelungene Kreation.
27:24Und auch Frau Herzog findet schließlich eines der Kleider besonders interessant.
27:32Du, das Kleid gefällt mir wirklich gut.
27:36Meinst du, dass mir das steht?
27:37Ja, bestimmt. Ich finde es ausgesprochen hübsch.
27:40Ja, und gar nicht mal so teuer. Schließlich ist es auch Seide.
27:44Ob die das wohl in meiner Größe haben?
27:45Wieso? Kannst du doch auch als Maßanfertigung haben, hat er doch eben gesagt.
27:50Ach ja, natürlich.
27:52Und nun unser letztes Modell vor der kleinen Pause, in der wir Sie mit etwas Musik unterhalten werden.
27:57Und da haben Sie dann noch die Möglichkeit, sich die Kleider nebenan in unserer kleinen Boutique nochmal genau anzusehen
28:03und natürlich auch zu bestellen.
28:06Ein leichter Herbstmantel, das Modell Ariane, führen wir Ihnen jetzt vor.
28:11Das Material besonders strapazierfähig und knitterarm.
28:15Weichfallend, Seitentaschen und ein Kragen mit verschiedenen Variationsmöglichkeiten.
28:22Unterseide, Kort, gefüttert.
28:25Natürlich auch hier wieder der Preis unserer besonderen Leistung.
28:30232 Mark.
28:34Die Geschäfte des Veranstalters gehen nicht schlecht.
28:37Auch hier bestätigt sich die alte Erfahrung, dass das Publikum im Urlaub besonders kauffreudig ist.
28:43So wie andere Damen informiert sich auch Frau Herzog in der kleinen Pause über das Kleid, das ihr besonders gut gefallen hat.
28:50Findest du das ganz schön?
28:52Bitteschön, die Damen. Kann ich Ihnen helfen?
28:54Ja, mir gefällt dieses Kleid. Sagen Sie mal, in welchen Größen haben Sie das?
28:59Bis Größe 44 ist es da.
29:00Ach nein, das können wir wohl vergessen. 44, nein, damit komme ich nicht aus.
29:05Wir können es Ihnen ja auch nach Maß anfertigen. Da haben Sie dann die Gewissheit, dass es passt.
29:08Ach, ja, also das gefällt mir wirklich sehr, sehr gut.
29:11Ach, vom Material her. Sagen Sie mal, wenn Sie mir das jetzt Maß anfertigen, wird das sehr viel teurer?
29:18Ach, Ivo, nein. Das macht nur 15 Prozent mehr. Aber wie gesagt, dann haben Sie eben auch was, was genau sitzt.
29:2415 Prozent? Wie viel ist denn das?
29:27Das Kleid kostet 265 Mark bis Größe 40. Ab 42 dann 280 Mark.
29:33Dazu kämen dann noch die 15 Prozent. Das wären dann nochmal 28 und 14. Also zusammen 322 Mark.
29:41Und da wir ab 300 Mark Porto freiliefern, haben Sie doch einen kleinen Vorteil dadurch.
29:46Ja, soll ich denn mal Maß nehmen?
29:48Mach das doch, wenn es dir gefällt. Ist doch wirklich sehr hübsch. Und steht hier bestimmt sehr gut.
29:53Ja, also los, dann fangen Sie an. Sie werden bestimmt zufrieden sein mit diesem Modell.
29:59Darf ich?
29:59Ja.
30:00Ja, dieser Seidenstoff trägt sich wirklich angenehm. Ist vor allem auch sehr pflegeleicht.
30:05Sagen Sie mal, wie geht denn das jetzt weiter? Muss ich gleich bezahlen oder wie ist das?
30:09Nein, nein, ich notiere mir das jetzt nur. Auch Ihren Namen und Ihre Adresse und so.
30:14Sie brauchen da nur noch die Bestellung zu unterschreiben.
30:17Das Kleid kommt dann mit der Post, nach Nachname. Und wie gesagt, ohne Portekosten.
30:23Und wie lange wird das ungefähr dauern?
30:25Ich meine, wenn Sie das extra anfertigen, das braucht doch sicher eine ganze Zeit.
30:29Das geht sehr flott bei uns.
30:32In vier Wochen haben Sie Ihr Kleid.
30:34Ach, das passt mir sehr gut. Da bin ich gerade wieder zu Hause.
30:37Dankeschön.
30:38So, dann brauche ich noch Ihren Namen und Ihre Adresse.
30:41Carola Herzog, Deichstraße 17, Wilhelmshaven.
30:46So, wenn Sie hier dann bitte unterschreiben würden.
30:51Ja, danke.
30:56Die Firma aus Passau hält Wort.
30:59Nach knapp vier Wochen liefert der Postbote bei Frau Herzog in Wilhelmshaven das bestellte Kleid ab.
31:06Vereinbarungsgemäß wird es per Nachname geschickt.
31:08Ja, bitte. Wer ist denn da?
31:13Die Post. Ich habe ein Nachnamepaket für Sie.
31:16Ach so, ja. Ach bitte kommen Sie doch nach oben. Jetzt der Stock.
31:19Danke.
31:19So, das sind also 100, 200, 320 Moment und fünfmal. Können Sie mir rausgeben?
31:37Das kann ich.
31:37Ach, das war.
31:38Zwei, drei.
31:40Dankeschön.
31:41Das ist für Sie.
31:42Dankeschön.
31:43Danke.
31:43So, jetzt, okay.
31:44Danke.
31:45Vielen Dank.
31:45Bis zum nächsten Mal.
31:45Bis zum nächsten Mal.
31:49Carola Herzog ist erfreut darüber, dass die Firma so prompt geliefert hat.
31:55Und nun ist sie natürlich auch etwas gespannt, wie das neue Kleid ausgefallen ist.
32:09Was ist das denn?
32:11Das gibt es doch nicht.
32:16Sie hat ein völlig anderes Kleid.
32:18Und grün.
32:20Das steht mir doch gar nicht.
32:23Ist doch gar keine Seide.
32:26Was mache ich denn bloß?
32:38Reinbach?
32:38Was sagst du?
32:43Ich kann dich überhaupt nicht verstehen, Carola.
32:46Du bist ja so aufgeregt.
32:47Was ist denn los?
32:49Nun sprich doch mal etwas langsamer.
32:52Was denn?
32:52Ich soll langsamer sprechen?
32:53Na, du bist gut.
32:55Ich bin völlig fertig.
32:56Stell dir vor, das Kleid ist angekommen, das ich neulich auf der Modenschau gekauft habe.
32:59Es ist völlig unmöglich, wirklich völlig unmöglich.
33:02Nicht nur, dass es nicht passt.
33:03Nein, auch das Muster ist grässlich.
33:05Das kann ich überhaupt nicht anziehen.
33:07Nein, das sieht ja aus wie eine Vogelscheuche.
33:09Vielleicht muss es sich erst ein bisschen aushängen.
33:12Oder du hast es etwas anders in Erinnerung.
33:15Was heißt denn aushängen?
33:17Das kann man nur weghängen.
33:18Ach, am besten wegwerfen.
33:20Und ich habe dem Postboten das ganze Geld gegeben.
33:22Was mache ich denn jetzt bloß?
33:24Kannst du nicht mal rüberkommen?
33:26Du musst es dir unbedingt ansehen.
33:27Wenn du meinst, ich wollte heute sowieso in die Stadt.
33:30Ja, ich komme dann auf den Sprung bei dir vorbei.
33:32Aber beruhige dich inzwischen.
33:35Vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlimm.
33:37Also, bis dann.
33:40Der Veranstalter der Modenschau hat ein Kleid geliefert,
33:43von dem man auch mit viel Großzügigkeit nicht behaupten kann,
33:47dass es Frau Herzog passt.
33:49Von Maßarbeit jedenfalls kann keine Rede sein.
33:52Wie soll ich dir denn dabei helfen?
33:54Ja, aber irgendwas kannst du da sagen.
33:55Das ist ja unmöglich, sitzt das hier.
33:57Guck mal, und auch kein Gürtel.
33:59Schlau ist da, aber Gürtel nicht.
34:00Oh Gott, nur sag mal, habe ich nur wieder übertrieben?
34:03Das ist ein schreckliches Ding, oder?
34:05Nee, übertrieben hast du bestimmt nicht.
34:07Aber ich glaube auch gar nicht, dass da noch irgendwas zu machen ist.
34:09Das ist doch total in sich verschnitten.
34:12Und dann die Farbe und dieses grässliche Muster.
34:14Stimmt, überhaupt nichts.
34:16Also, das ist x-Nummern zu weit.
34:18Nun, schau dir das an, du.
34:20Mit der heißen Nadel genäht hier.
34:22Also, verarbeitet ist das zum Heulen.
34:25Was mache ich denn nun bloß?
34:27Also, behalten will ich das nicht.
34:29Vor allem nicht zu diesem Preis.
34:30Nee, also das hast du so nicht bestellt.
34:32Entweder die liefern dir das, was du bestellt hast.
34:35Oder sie müssen das Geld wieder zurückschicken.
34:37Das Beste ist, du packst das Kleid wieder ein und schreibst denen einen entsprechenden Brief dazu.
34:41Ja, da hast du recht.
34:42Das ist wirklich das Beste.
34:44Den Karton habe ich noch, da packe ich das Kleid rein und bringe ich es zur Post.
34:48Du, machst du mir mal eben den Reißverschluss auf?
34:50Ach, du liebe Güte, der Reißverschluss klemmt auch noch.
34:57Ach, du sag bloß.
34:58Noch am gleichen Tag bringt Carola Herzog das Kleid wieder zur Post.
35:03Insgeheim hofft sie, dass die Firma den Fehler korrigiert und ihr, wie versprochen, das Kleid so liefert, wie sie es bestellt hat.
35:123,80 Euro, bitte.
35:16Ja.
35:20Danke schön.
35:22Wiedersehen.
35:22Wiedersehen.
35:23Bin ich ja gespannt, was jetzt passiert.
35:25Passiert ist, wie in den meisten Fällen dieser Art, gar nichts.
35:31Die Firma hat einen Brief mit ein paar Ausflüchten zurückgeschrieben und als Frau Herzog sich damit nicht zufrieden gegeben hat, hat sie überhaupt nicht mehr geantwortet.
35:38Die Kunden dieser Firmen bleiben in aller Regel auf ihrem Schaden sitzen.
35:42Denn nur die allerwenigsten nehmen die Mühe und das Risiko auf sich, gegen solche Firmen zu prozessieren.
35:48Der Weizen dieser windigen Geschäftemacher blüht im Übrigen nicht nur hier in den deutschen Urlaubsgebieten,
35:56sondern auch überall dort im Ausland, wo besonders viele deutsche Gäste anzutreffen sind.
36:01Zum Beispiel auf Mallorca.
36:03Erst vor kurzem sah sich aus diesem Grund eine Verbrauchernzentrale veranlasst, gerade vor diesen Mallorca-Einkäufen zu warnen.
36:13Und damit wie immer am Ende der Sendung zu unserem Experiment.
36:16Wir haben diesmal versucht, eine besonders raffinierte Masche zu testen, bei der es der Täter darauf anlegt, zunächst einmal Verwirrung zu stiften.
36:25Es geht um den in letzter Zeit wieder besonders aktuellen Wechselgeldschwindel.
36:30Betrüger und Trickdiebe versuchen bei kleinen Einkäufen große Geschäfte zu machen.
36:35Bitte passen Sie jetzt gut auf.
36:39Diesmal genügten unserem Mitarbeiter einige Geldscheine, ein Fünfziger und mehrere Zehner.
36:44Weitere Vorbereitungen für das Experiment waren für Bernd Schröder nicht nötig.
36:53Um mit den Kassiererinnen ins Geschäft zu kommen, kaufte er zunächst eine Kleinigkeit.
36:58Zu einer Spielart dieses Tricks gehört es, einen Teil des Geldes absichtlich auf dem Tresen liegen zu lassen.
37:20Oh, pardon, habe ich viel vergessen. Was hatte ich Ihnen denn gegeben?
37:26Sie hatten mir eben eine Marke gegeben für die kleine Schokolade.
37:29Vorher fünfzig und da habe ich ein Geld rauszunehmen.
37:32Achso, haben Sie vielleicht den Fünfziger nochmal da?
37:35Können wir es ja auch kleiner machen vielleicht.
37:39Geht das, wenn ich Ihnen einen Zehner bezahle?
37:41Nee, Sie haben nichts zu bezahlen.
37:43Bitte? Nee, dass Sie einen Fünfziger wieder haben.
37:45Ja.
37:45Ich habe so viel Kleingeld. Oder wechseln Sie mir noch einen Hunderter vielleicht. Geht das?
37:48Dann geben Sie mir 50 Mark und ich gebe Ihnen den Fünfziger.
37:51Einen Hunderter? Haben Sie einen Hunderter zufällig?
37:53Nein, den habe ich.
37:53Das bräuchte ich nämlich an und für sich.
37:56Einen Hundertmark-Schein.
37:57Nee, dann gehen Sie hier zur Bank für ein bisschen weiter.
37:59Ja.
37:59Diese Verkäuferin hat sich nicht verwirren lassen.
38:02Der nächste Versuch in einem Tabakwarengeschäft.
38:05Beobachtet von Hans Wunsch, der es diesmal recht schwer hatte, mit der in der Tasche versteckten Kamera.
38:15Zehn und vierzehn.
38:16Ich sehe gerade, ich habe so viel Kleingeld. Können Sie vielleicht gerade den Fünfziger nochmal geben?
38:20Wenn Sie mir vielleicht einen Hunderter wechseln könnten, geht das?
38:22So, okay. Danke.
38:25Dann kriege ich aber von Ihnen nochmal 50 Mark.
38:28Nee, Hunderter wollte ich. Entschuldigung, Hunderter wollte ich haben. Hunderter.
38:31Ja, ich habe Ihnen aber eben einen Fünfziger gegeben.
38:35Ja, ich habe Ihnen ja 52er gegeben.
38:36Nein, diese 50er...
38:37Die Zehnmark-Scheine, bitte?
38:39Ich habe Ihnen jetzt... Also das, dann ist dieses und das hier.
38:42Das ist meins.
38:43Ja, das ist Ihres.
38:44Okay.
38:44Und dieser Fünfziger gehört in mir.
38:46Ja.
38:46Gut.
38:48Möchten Sie einen Hunderter haben?
38:49Äh, ja, können Sie mir eigentlich auch geben.
38:53Moment.
38:53Was müssen wir so machen?
38:5790.
38:59Machen wir es so.
39:00So stimmt's, gell?
39:00So stimmt's.
39:01Okay.
39:02Die Verkäuferin irrte sich.
39:04Es stimmte nicht.
39:05Bei der Hin- und Her-Wechselei hatte sie nämlich 50 Mark zugesetzt.
39:12Danach eine Marktfrau und von denen weiß man ja, dass sie besonders gut rechnen können.
39:17Was hat Ihnen jetzt gegeben, sagen Sie mal?
39:18Äh, 50 Mark.
39:20Können Sie mir vielleicht einen Hunderter da, wenn Sie mir das wechseln könnten?
39:23Einen Hunderter?
39:23Einen Hunderter, ja.
39:24Gebe ich Ihnen. Ich habe nur mehr Kleingeld in der Tasche.
39:27Ah, war 50.
39:28Okay, gut. Alles klar.
39:30Nee.
39:30Wieso?
39:3250 habe ich Ihnen gegeben.
39:33Das sind 50.
39:33Dann kriege ich 100.
39:37Wofür?
39:38Ja, wechseln.
39:39Nee, ich habe Ihnen das Haus gegeben, 50 Mark.
39:42Nee, das sind meine. Ich habe in der Tasche gehabt.
39:43Ja.
39:44Ja.
39:45Und 50 haben Sie schon. Stimmt's doch?
39:47Nee.
39:47Na, sicher.
39:48Glatt 100 Mark erschwindelte sich unser Mitarbeiter hier mit seinem Wechseltrick.
39:52Danke.
39:54Und noch einmal zog er los, diesmal in ein Fischgeschäft.
39:58Ich sehe gerade, ich habe eine Menge Kleingeld. Haben Sie vielleicht den 50er nochmal?
40:01Da würde ich jetzt mit einem Zehner bezahlen.
40:03Ja.
40:03Das geht, ja?
40:03Okay.
40:06Wenn Sie vielleicht 100 Mark wechseln können. Geht das noch?
40:09Nun muss ich aber das andere Geld aufwächeln wieder.
40:11Welches?
40:12Nee, 100er, wenn Sie 100er wechseln können.
40:13Nein, nein, Moment.
40:13Geht das?
40:14Ich habe Ihnen ja schon auf 50 Mark rausgegeben. Jetzt kriege ich die 40 Mark.
40:17Welche 40?
40:18Also Moment mal.
40:19Habe ich Ihnen ja über 90 Mark gegeben?
40:22So stimmt's jetzt. Das gebe ich Ihnen und ich kriege 100er verliehen.
40:24Nein, nein, nein. Sie müssen mir jetzt noch den 50er geben.
40:27Und dann geben Sie mir den 10er und kriegen das wieder raus.
40:29Das ist klar.
40:30Das ist klar.
40:30Das Verwirrspiel erreicht in diesem Augenblick seinen Höhepunkt.
40:33Das sehe ich nicht.
40:34Also das ist ein Ding.
40:35Das kann nicht sein.
40:36Also ich habe Ihnen 40 Mark, 220er gegeben.
40:39Können Sie da wechseln oder nicht?
40:40Nein, Sie haben mir ja jetzt 90 Mark wechseln.
40:43Ohne weitere Diskussion sucht unser Mann das Weite.
40:47Jetzt hat er mich um 90 Mark beschissen. 90 Mark. Also es ist ein tolles Ding.
40:53Das war deutlich, aber zu spät.
40:56Immerhin hat die Fischverkäuferin relativ schnell gemerkt, dass sie benachteiligt wurde.
41:02Meist werden es die Betrogenen viel später gewahrt, dass ihnen Geld in der Kasse fehlt.
41:05Denn es ist, Sie werden es selbst gemerkt haben, gar nicht so einfach, da durchzusteigen.
41:10Deshalb hier noch einmal das Grundmuster, das jeder, der an einer Kasse steht, kennen sollte.
41:15Der Kunde kauft zunächst eine Kleinigkeit und zahlt mit einem relativ großen Schein.
41:21Hier mit 50 Mark.
41:22Er bekommt neben der Ware und dem Kleingeld 40 Mark zurück.
41:28Bevor die ersten 50 Mark in die Kasse wandern, lenkt der Betrüger die Verkäuferin mit einer Zwischenfrage ab,
41:35legt einen weiteren 10 Mark Schein dazu und bittet den Gesamtbetrag von jetzt 100 Mark in einen 100 Mark Schein einzuwechseln.
41:42Geht die Kassiererin darauf ein, hat er zusammen mit der Ware 50 Mark ergaunert.
41:49Deshalb, es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus.
41:52Beim Umgang mit Geld sollte man immer hellwach sein.
41:56In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal bei der Sendung Vorsicht Falle.
41:59Auf Wiedersehen.

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