Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 7.6.2025
Eines der häufigsten Motive für Verbrechen ist Geldgier. Finanzielle Nöte und das Verlangen nach Reichtum treiben einige Menschen zu Straftaten bis hin zum Mord. Mordermittlerin Katja Treske ermittelt im Sommer 2020 bei einem Hausbrand in Neuenkirchen im Heidekreis. In einem Einfamilienhaus werden die Leichen des Ehepaares Kurt und Annegret G. aufgefunden. Durch den Brand hatte der Täter versucht, seine Spuren zu verwischen. In Österreich treibt Ende der 1980er-Jahre ein Serienbankräuber sein Unwesen. Sein Markenzeichen ist eine Maske des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan. Hofrat Josef Siska leitet damals die Wiener Kriminalpolizei und ermittelt mit seinem Team in dem Fall. Es gelingt dem Bankräuber, mehrere Millionen Schilling zu erbeuten, ohne dass die Polizei ihn fassen kann.
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Und in Wehr an der deutsch-schweizerischen Grenze ermittelt Kriminalhauptkommissar Martin Eisele von der Kripo Waldshut in dem Mord an der 58-jährigen Brigitte K. Diese ist an ihrem Arbeitsplatz, einem Modemarkt, umgebracht worden. Doch wer könnte ein Motiv haben, die Verkäuferin zu töten? Die Doku-Serie „Ermittler!“ begleitet Kommissare, Staatsanwälte und Rechtsmediziner bei der Lösung ihrer spektakulärsten Fälle. Erstmals öffnen sie dafür ihre Ermittlungsakten und zeigen Tatortfotos und Polizeivideos. Und sie berichten, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen sind. (Text: ZDF)

Kategorie

📺
TV
Transkript
00:00Musik
00:00Eines der häufigsten Verbrechensmotive ist Geldgier.
00:22Finanzielle Nöte und Verlangen nach Reichtum treiben einige Menschen zu Straftaten bis hin zum Mord.
00:30Sommer 2020. Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus in Neuenkirchen im Heidekreis wird das Ehepaar Kurt und Annegrette G. tot aufgefunden.
00:45Mordermittlerin Katja Treske wird alarmiert.
00:49Die Verletzungen der Opfer zeigen, wie brutal der Täter das Paar attackiert hat, bevor er das Haus anzündete.
00:55Ende der 1980er Jahre treibt ein Serienbankräuber sein Unwesen in Österreich.
01:05Das Markenzeichen des Täters erträgt bei seinen Überfällen eine Maske des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan.
01:13Hofrat Dr. Josef Siska leitete damals die Wiener Kriminalpolizei.
01:17Gemeinsam mit seinem Team hat er in dem Fall ermittelt.
01:21Der Bankräuber hat insgesamt mehrere Millionen Schilling erbeutet, ohne dass die Polizei ihn fassen konnte.
01:29Im Jahr 2003 wird in Wehr, nahe der Schweizer Grenze, eine Verkäuferin an ihrem Arbeitsplatz in einem Textilgeschäft tot aufgefunden.
01:37Kriminalhauptkommissar Martin Eisle von der Kripo Waldshut beschäftigt sich mit diesem Fall.
01:46Wer hat die 58-jährige Brigitte K. umgebracht?
01:52Ein Einfamilienhaus im niedersächsischen Neuenkirchen steht in Flammen.
01:57Nachdem der Brand gelöscht ist, wird das Ehepaar Kurt und Annegrette G. tot in den verkohlten Überresten des Hauses gefunden.
02:04Offenbar wurden sie Opfer eines Gewaltverbrechens.
02:11Für Mordermittlerin Katja Treske von der Polizeiinspektion Heidekreis war es ein sehr ungewöhnliches Verbrechen.
02:18Es war ein besonderer Fall für uns, eine schreckliche Tat.
02:23Heimtückisch begangen an arg und wehrlosen Personen, per se schon wenig wehrhaft an sich.
02:28Es galt vorgelagerte Geschehnisse mit einzubeziehen und es gab ein absolut ungewöhnliches Nachtatverhalten vom Täter.
02:39Der Doppelmord passiert im Sommer 2020 in Neuenkirchen in Niedersachsen am Rande der Lüneburger Heide.
02:46Das Lehrerehepaar Kurt und Annegrette G., 70 und 69 Jahre alt, genießt hier seinen Ruhestand.
02:56Sie waren im Ort bekannt, teilweise haben sie sogar Bewohner noch unterrichtet gehabt.
03:04Sie waren hilfsbereit, bodenständig.
03:07Am Abend des 27. Juli 2020 dringt Qualm aus dem Haus des Ehepaars G.
03:14Passanten werden auf einen Brand aufmerksam.
03:17Vor dem Haus finden sie eine schwer verletzte Frau.
03:21Es handelte sich um Susanne G., 56 Jahre alt, die massive Kopfverletzung und auch Stichverletzung am Körper hatte.
03:31Die Frau konnte noch erklären, dass sie überfallen und abgestochen worden sei und sich noch zwei Personen im Haus befinden würden.
03:40Susanne G. ist eine Nachbarin. Sie überlebt den Angriff nur knapp.
03:45Doch die Feuerwehr macht während der Brandbekämpfung im Gebäude eine schreckliche Entdeckung.
03:49Als die Feuerwehr ins Haus ging, fand sie dort im Esszimmerbereich den Leichnam von Annegrette G. vor.
04:03Dieser wies massive Kopfverletzungen auf, aber auch Stichverletzungen im Bereich Hals und Rücken.
04:12Kurt G. wurde im Kellerbereich des Hauses aufgefunden, ebenfalls mit schwersten Kopfverletzungen eingewickelt in einen Teppich.
04:23Auch er ist tot. Die Obduktion von Kurt G. ergibt, 16 Mal hat der Täter offenbar mit einem Hammer auf ihn eingeschlagen.
04:31Im Haus werden später mehrere Hämmer gefunden. Die Tatwaffe ist nicht darunter.
04:36Die Spurensicherung gestaltete sich sehr, sehr schwierig. Allein bedingt schon durch die physikalischen Einwirkungen von Wasser, Hitze und Rauch.
04:47Hinzu kamen hochsommerliche Temperaturen, ein großes Gebäude, das es aufzunehmen gab. Das war wirklich sehr, sehr anspruchsvoll.
04:59Doch im Haus werden keine Täterspuren gefunden. Allerdings steht fest, es wurde systematisch nach Wertgegenständen gesucht, bevor an verschiedenen Stellen Feuer gelegt wurde.
05:11Wer ist der Mörder des Ehepaares? Und was könnte ein Motiv für das brutale Verbrechen an den beiden älteren Leuten gewesen sein?
05:22Österreich Ende der 1980er Jahre. Ein Serienbankräuber hält die Bevölkerung in Atem.
05:29Der Unbekannte kommt immer mit einer Maske des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan zu den Überfällen.
05:36Mit einer Schrotflinte bewaffnet, erbeutet er insgesamt mehrere Millionen Schilling.
05:43Von den Medien bekommt der Unbekannte bald den Namen Pumpgun Ronnie.
05:52Hofrat Dr. Josef Siska war damals Leiter der Wiener Mordkommission.
05:59Ich persönlich habe den Eindruck, es sollte eine Art Markenzeichen sein.
06:06Er wollte also in der Öffentlichkeit als besonders erfolgreicher Bankräuber, der nicht zu fassen ist, denn am Anfang war er auch nicht zu fassen, erscheinen.
06:17Nachdem der Bankräuber im September 1987 zunächst in Niederösterreich zugeschlagen hat, kommt er ein knappes halbes Jahr später nach Wien.
06:28Am 19. Februar 1988 überfällt er innerhalb eines Tages drei Banken, so wie hier an der Simmeringer Hauptstraße.
06:37Dabei erbeutet er 1,8 Millionen Schilling.
06:43Rund um Wien fahndet die Polizei nach dem Mann.
06:47Straßensperren und Hubschrauber sind im Einsatz.
06:50Doch vergeblich, der Bankräuber entkommt.
06:54Die österreichische Polizei steht unter massivem öffentlichen Druck.
06:58Und der Räuber mit der auffälligen Ronald Reagan-Maske macht immer weiter.
07:02Gut einen Monat später erbeutet er bei drei überfällenden Wien an drei aufeinanderfolgenden Tagen weitere 4 Millionen Schilling.
07:22Hofrat Dr. Josef Siska erinnert sich noch gut an den Bankräuber mit der Präsidentenmaske.
07:28Er war von einer unheimlichen Kaltblütigkeit, die andere Bankräuber nicht hatten.
07:34Die haben nämlich das Geld an sich gerafft und sind davongelaufen.
07:38Und er ist durch seine Gelassenheit am Tatort aufgefallen, indem er zum Beispiel das Geld noch zählte,
07:46was ihm der Bankbeamte oder die Beamtin übergeben haben.
07:50Und so nach dem Motto, da kann es nicht noch ein bisschen mehr sein.
07:54Ja, und wann er dann zufrieden war, dann ist er eben gegangen.
08:00Pumpgun-Ronnie ist in aller Munde.
08:02Vermutlich auch, weil der Täter nicht nur durch seine Maskerade auffällt.
08:07Diese Waffe hat er immer, ich zeige es Ihnen, in dieser Handhaltung gehabt.
08:12Das heißt, er hat sie vorgezeigt, aber er hat nie die Waffe auf jemanden gerichtet und ihn bedroht damit.
08:19Und auch nie geschossen, zumindest in dem Lokal nicht, im Banklokal nicht.
08:24Dadurch hat er eine gewisse, wie soll ich sagen, Nonchalance bewiesen.
08:30Und die Bankbeamten, und ich habe eine kennengelernt, die dreimal überfallen worden ist,
08:36weil er oft auch dasselbe Institut überfallen hat, so quasi als eine Art Stammgast, könnte man schon sagen,
08:45gesagt hat, ja, also wenn der hereinkommt, dann macht es mir eigentlich gar nichts aus.
08:50Ich weiß, was geschieht.
08:52Er will Geld, ich gebe ihm das Geld.
08:54Er schaut sich um, schaut das Geld vielleicht an, manchmal zählt er es,
08:58und dann geht er hinaus und draußen rennt er dann weg.
09:02Die Wiener Polizei kann den Mann einfach nicht fassen
09:05und schaltet deshalb die Fernsehfahndung Aktenzeichen XY ungelöst ein.
09:11Sie hofft, der Identität des Täters mithilfe der TV-Zuschauer auf die Spur zu kommen.
09:20Neuen Kirchen in Niedersachsen, Sommer 2020.
09:24Nach einem Hausbrand werden die Leichen des Ehepaars G. gefunden.
09:29Die beiden starben an ihren schweren Kopfverletzungen.
09:32Anschließend hat der Täter versucht, seine Spuren durch ein Feuer zu verwischen.
09:38Vor dem Haus finden Polizeibeamte eine schwer verletzte Frau, Susanne G.
09:43Sie wird zur wichtigsten Zeugin in dem Fall.
09:47Die Hoffnung, den oder die Täter durch sie identifizieren zu können, erfüllt sich jedoch nicht.
09:54Insgesamt war sie wochenlang nicht ansprechbar für uns und erst geraume Zeit danach vernehmungsfähig.
10:05Sie hatte aber einen Großteil der Taten verdrängt.
10:09Während am Tatort die Ermittlungen beginnen, passiert bei der Polizei in Solltau etwas Merkwürdiges.
10:15Der 20-jährige Maurice L. behauptet dort, auf ihn sei ein Mordanschlag verübt worden.
10:21Er erzählte, dass er von einem Zivilfahrzeug der Polizei Anhaltesignale bekommen hätte.
10:29Darauf habe er reagiert, sei auf das Fahrzeug zugegangen und aus dem Fahrzeug heraus von einer männlichen Person mit einer brennbaren Flüssigkeit besprüht worden.
10:40Und diese Person hätte auch versucht, ihn anzuzünden.
10:44Die Aussage von Maurice L. wirkt auf die Beamten nicht sehr glaubhaft.
10:50Er war äußerst ruhig, zeigte keinerlei Aufregung.
10:57Es waren auch keine Brandspuren an seinem Körper, an seiner Bekleidung zu erkennen.
11:02Und er roch auch nicht nach irgendwelchen Mitteln, die letztendlich einen Brand verursacht hätten können.
11:12Auch Nachforschungen der Solltauer Polizei am angeblichen Ort des Anschlags führen zu keinem Ergebnis.
11:19Und es ist nicht das einzige Mal, dass Maurice L. die Aufmerksamkeit der Polizei sucht.
11:24Genau eine Woche später meldet er sich erneut bei den Beamten.
11:28Er bat um Hilfe, weil er der Meinung war, dass jemand in seiner Wohnung wäre.
11:34Das habe er von draußen gesehen.
11:38Die Polizeibeamten konnten keine Person in seiner Wohnung feststellen.
11:44Allerdings gab es da ein seltsames Arrangement.
11:48Ein Tisch und Stühle waren mit Mülltüten bezogen.
11:51Auf dem Tisch lagend drapiert Messer, Schere und auch Schriftstücke.
11:58Ein anderes Schriftstück enthielt eindeutiges Täterwissen zu diesem Doppelmord.
12:05Dieses Täterwissen bezieht sich auf konkrete Details der Leichenfundorte im Haus.
12:11Was Katja Treske und ihre Kollegen zusätzlich stutzig macht,
12:15Maurice L. hatte bis zum Monat vor dem Doppelmord in unmittelbarer Nachbarschaft des Ehepaars G. gelebt.
12:22In einem Haus, in dem ebenfalls ein Feuer ausgebrochen war.
12:28Offensichtlich war Ziel der Brandlegung, dass anschließend die Wohnungen auch verlassen werden,
12:35sodass der Täter dort sich nach Wertgegenständen ausnahmslos Bargeld umsehen konnte
12:41und dies offensichtlich auch gemacht hat.
12:45Die Kripo wertet die Bankdaten von Maurice L. aus.
12:49Die Spur des in den Wohnungen gestohlenen Geldes führt direkt zu ihm.
12:53Wir haben die Kontobewegungen von Maurice L. überprüft und konnten feststellen,
13:00dass er am Tage des 18. Juni einen höheren Bargeldbetrag auf sein Konto eingezahlt hatte.
13:11Dies wurde auch durch die Kameraüberwachung des Geldeinzahlungsautomaten nochmals belegt.
13:17Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um die Geldbeträge, die er zuvor seinen Nachbarn entwendet hatte.
13:26Doch auch nach dem Diebstahl hat Maurice L. weiterhin große Geldprobleme.
13:30Die Ermittlungen ergeben, der Grund dafür ist seine Beziehung zu einer 15-Jährigen.
13:35Es war eine sehr enge Beziehung, allerdings auch sehr materiell geprägt,
13:41sodass er recht schnell in eine finanzielle Schieflage geriet.
13:46Durch viele Geschenke, die er seiner Freundin machte in Form von Schmuck, Bekleidung.
13:52Man ging essen, man holte sich Essen, man fuhr in den Urlaub.
13:58All das konnte er dann finanziell nicht mehr stemmen.
14:01Ist Maurice L. auch der Mörder des Ehepaars G?
14:08Kommissarin Katja Treske stellt fest, am Tag des Doppelmordes war die Geldnot des jungen Mannes wohl besonders akut.
14:16Maurice L. hatte sich nach einem neueren, größeren Fahrzeug umgeschaut, ist da auch fündig geworden
14:22und sollte am Tag nach dem Doppelmord 2000 Euro für diese Finanzierung dieses Fahrzeuges beim Autohändler anzahlen.
14:33Zu diesem Zeitpunkt hatte er einen niedrigen, einstelligen Betrag nur auf seinem Konto,
14:40also definitiv dieses Geld nicht zur Verfügung gehabt.
14:42Hatte es Maurice L. deshalb auf das Haus von Kurt und Annegrette G. abgesehen?
14:48Wollte er es nach Geld durchsuchen?
14:51Auf dem Anwesen selbst gibt es keine Spuren, die direkt zu ihm führen.
14:56Die Polizeiinspektion Heidekreis wendet sich an die Bevölkerung.
15:00Hat möglicherweise jemand den Wagen von Maurice L. in der Nähe des Tatorts gesehen?
15:04Tatsächlich, mehrere Zeugen bestätigen das gegenüber den Ermittlern.
15:13Ist die Kripo nun auf einer heißen Spur?
15:20Eine Reihe von Banküberfällen beschäftigt die Wiener Polizei in den 1980er Jahren.
15:26Ein verkleideter Mann überfällt in regelmäßigen Abständen Banken.
15:31Dabei trägt er immer eine Maske des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan.
15:37Und er geht immer auf dieselbe Art und Weise vor.
15:41Die Beamten stehen unter großem öffentlichen Druck, den Mann zu fassen.
15:45So kommt es zur Ausstrahlung des Falles bei Aktenzeichen XY ungelöst.
15:52Und jetzt nach Wien, dort beschäftigen sich die Sicherheitsbehörden mit einem Bankräuber,
15:57der nicht nur durch besondere Dreistigkeit aufgefallen ist,
16:01sondern auch durch eine hausseuergewöhnliche Maskierung.
16:04Bitte, Peter Niederski.
16:06Ja, das stimmt.
16:07Wir haben uns im Rahmen dieser Sendung schon sehr oft mit den unterschiedlichsten Maskierungen
16:11österreichischer Bankräuber beschäftigt.
16:14Aber der nun Gesuchte scheint dabei möglicherweise den Vogel abzuschießen.
16:18Er hat nämlich jedes Mal seinen Auftritt in der Maske des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan.
16:24In der Sendung wird ein Phantombild des Täters gezeigt.
16:28Denn zweimal ist er auf seiner Flucht ohne Maske gesehen worden.
16:33Auch nach einer Jacke, wie sie Pumpgun Ronny bei den Überfällen getragen hat, wird gesucht.
16:39Die Ausstrahlung führt zwar zu vielen Hinweisen, aber nicht zur Identifizierung des Bankräubers.
16:44Am 11. November 1988 kann die Polizei endlich eine heiße Spur aufnehmen.
16:54In einer Wiener Hochhaussiedlung.
16:56Hier wohnt Johann K., 30 Jahre alt und vorbestrafter Bankräuber.
17:02Die Polizei hatte einen Tipp bekommen.
17:04Der Arbeitslose soll über große Bargeldbeträge verfügen.
17:08In seiner Wohnung werden tatsächlich Schlüssel für Bankschließfächer gefunden.
17:13Die Beamten entdecken darin fast 5,5 Millionen Schilling.
17:17Umgerechnet 400.000 Euro.
17:20Sie sind jetzt sicher.
17:22Johann K. ist der gesuchte Pumpgun Ronny.
17:24Er stand aus schwierigen Familienverhältnissen, war ein schlechter Schüler, hat nicht einen
17:34Schulabschluss geschafft, aber er hat seine Befriedigung und sein Erfolgserleben aus dem
17:42Sport gezogen.
17:44Er war Langstreckenläufer, Marathonläufer, sehr erfolgreich und hat sogar einen Preis gewonnen
17:51bei einem sogenannten Bergmarathon.
17:52Ein Marathonläufer.
17:55Nun wird auch klar, warum Pumpgun Ronny so schnell zu Fuß war.
17:59Unfassbar.
18:00Johann K. gesteht nach seiner Festnahme nicht nur die zahlreichen Banküberfälle, sondern
18:05auch einen Mord.
18:07Im August 1985 hat er in Niederösterreich den 28-jährigen Kfz-Mechaniker Erwin P. wegen einer
18:15Nichtigkeit getötet.
18:16K. als Sportler hatte sich offenbar während einer Umschulung darüber geärgert, dass P.
18:22andauernd rauchte.
18:24Er klingelt an der Haustür des Mannes und erschoss Erwin P.
18:27Bis zu Johann K.s Geständnis war die Tat unaufgeklärt.
18:31Die Wiener Polizei verdächtigt Johann K. zudem, zwei weitere Morde begangen zu haben.
18:37An Friedrich R. und an Brigitte H.
18:40Ist der Serienbankräuber Johann K. also auch ein Serienmörder?
18:44In Neunkirchen im Heidekreis ist das Ehepaar Kurt und Annegret G. in seinem eigenen Haus
18:53brutal umgebracht worden.
18:55Anschließend hatte der Täter Feuer gelegt.
19:02Mordermittlerin Katja Treske und ihr Team, der Polizeiinspektion Heidekreis, ermitteln
19:07im Sommer 2020 in dem Doppelmord.
19:10Die Spur führt schließlich zu Maurice L.
19:14Der 20-Jährige ist für die Polizei kein Unbekannter.
19:18Doch hat er auch das Rentner-Ehepaar umgebracht?
19:21Die Kriminalpolizei hofft auf Zeugenaussagen durch die Bevölkerung.
19:26Schließlich melden sich mehrere Personen, die Maurice L. aufgrund ihrer Beobachtungen belasten.
19:32Es gab eine weitere Zeugin, die das Fahrzeug von Maurice L. kannte, auch sein Kennzeichen.
19:40Und an diesem Abend gegen 20.15 Uhr die Straße in den Ort hineingefahren ist und den BMW hier abgeparkt
19:51in der Pauernstraße sah.
19:54Sie fragte sich noch, warum steht das Auto da?
19:56Er hat doch hier gar keine Bezüge hin.
19:58Die Beamten suchen die besagte Stelle auf.
20:02Dabei machen sie eine Entdeckung.
20:04Die Kommissarin Treske verblüfft.
20:05Vier Tage nach der Tat, was unglaublich war, konnten wir hier auf dem Fußweg noch einen Einweghandschuh vorfinden.
20:14Er lag zerknüllt dort.
20:16Im Nachhinein erbrachte die Untersuchung, dass sich an diesem Handschuh sowohl DNA-Material von den drei Opfern als auch von Maurice L. befand.
20:24In der Nähe der Fundstelle des Handschuhs entdecken die Ermittler eine weitere Spur.
20:32Vis-à-vis vom Abstellort des PKWs von Maurice L. haben wir diesen Trampelfahrt entdeckt.
20:38Er führt durch ein kleines Wäldchen auf kürzesten Wege zum Haus des Ehepaares G.
20:44Und vermutbar ist, dass Maurice L. nach dieser Tat diesen Weg auch zu seinem PKW genommen hat.
20:52Für die Polizei ergibt sich nun ein recht genaues Bild dessen, was sich am 27. Juli 2020 in dem Wohnhaus in Neunkirchen abgespielt haben muss.
21:02Der Tatablauf dürfte sich so gestaltet haben, dass Maurice L. unter einer Legende, nämlich dass er elektrische Leitungen überprüfen wollte,
21:14sich Zutritt zum Haus des Ehepaares G. verschafft hat.
21:18Im Haus muss dann seine Tarnung recht schnell aufgeflogen sein, sodass er Kurt G. im Keller angegriffen hat, getötet hat und anschließend auch seine Ehefrau Anne-Grethe G. ermordete.
21:36Anschließend trifft er während der Flucht vor dem Haus zufällig auf die Nachbarin Susanne G. und verletzt sie schwer.
21:43Nach seiner Festnahme streitet Maurice L. jede Tatbeteiligung ab.
21:49Doch die Beweislage ist erdrückend.
21:53So beginnt Ende Januar 2021 am Landgericht Lüneburg der Prozess gegen den 20-Jährigen.
22:00Die Anklage gegen Maurice L. lautet auf zweifachen Mord und auf versuchten Mord an Susanne G.
22:06Das Landgericht Lüneburg ist von der Schuld von Maurice L. überzeugt und verurteilt ihn nach Erwachsenenstrafrecht.
22:14Im Mai 2021 wurde Maurice L. zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
22:20Die Kammer erkannte auch die besonders Schwere der Schuld an, da die Tat besonders verwerflich, grausam und brutal ausgeführt worden ist.
22:28Damit ist klar, die Polizeiinspektion Heidekreis hat den Doppelmord aufgeklärt, der Täter sitzt im Gefängnis.
22:37Lebenslange Freiheitsstrafe.
22:40Sie kann nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden, sollte sich der Täter während der Haftzeit nichts weiter zu Schulden kommen lassen.
22:47Sie wird nur in besonders schweren Fällen und nur gegen Erwachsene verhängt.
22:54Dazu zählt unter anderem Mord.
22:58Mitte 2022 saßen in deutschen Justizvollzuganstalten 1776 Strafgefangene mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.
23:07Eine Frage bleibt. Warum geriet ausgerechnet das Ehepaar G. ins Visier des Täters?
23:18Das Ehepaar G. lebte an sich sehr bescheiden in ihrem Einfamilienhaus.
23:23Allerdings haben sie vor vielen Jahren eine Erbschaft gemacht und sich dann doch etwas Luxus gegönnt.
23:29Sie haben sich zwei hochpreisige Fahrzeuge gekauft, ein großes Wohnmobil, mit dem sie auch in den Urlaub gefahren sind, und einen Porsche.
23:40Und beide Fahrzeuge standen auch immer mal wieder vor dem Haus.
23:45Und deswegen könnte man vermuten, dass Maurice L. gedacht hat, dass da gibt es etwas zu holen.
23:53Katja Treske ist nach wie vor Ermittlungsführerin bei der Polizeiinspektion Heidekreis.
23:57Dort und auch in Neuenkirchen bleibt die Erschütterung über das grausame Schicksal des Ehepaars G.
24:09Im südbadischen Wehr liegt die 58-jährige Verkäuferin Birgitte K. im Mai 2003 tot an ihrem Arbeitsplatz.
24:19Ein Verbrechen, das die Menschen an der deutsch-schweizerischen Grenze erschüttert.
24:23Kriminalhauptkommissar Martin Eisele von der Kripo Waldshut leitete die Ermittlungen.
24:30Der Fall ist für mich im Gedächtnis geblieben, weil es für mich immer noch unfassbar ist, wie man für so wenig Geld einen solch brutalen Mord ausüben kann.
24:41Die Kurstadt Bad Säckingen am Rhein. Direkt an der Schweizer Grenze gelegen.
24:48Hier sorgt sich am Montag, den 5. Mai 2003, eine junge Frau um ihre Mutter.
24:53Eigentlich hätte sie längst zu Hause sein müssen.
24:56Der Arbeitsplatz von Brigitte K. ist ein Textilgeschäft im Nachbarort Wehr.
25:01Es liegt an einer vielbefahrenen Bundesstraße im Industriegebiet.
25:07Normalerweise arbeitete Frau K. montags nicht.
25:11Sie hatte aber ausnahmsweise mit einer Arbeitskollegen getauscht, um am nächsten Tag auf ihre Enkelin aufpassen zu können.
25:18Der Arbeitstag verlief eigentlich bis zum Telefonat mit der Tochter wie üblich.
25:23Bei diesem Telefonat um 17.44 Uhr verspricht Brigitte K. ihrer Tochter, direkt nach der Arbeit nach Hause zu kommen.
25:33Als es jedoch auch rund drei Stunden später noch keine Spur von ihr gibt, schickt die Tochter ihren Partner los, um nach der Frau zu schauen.
25:42Am Geschäft, in dem Brigitte K. arbeitet, angekommen, fällt ihm sofort die offene Ladentür auf.
25:48Die Situation kommt dem Mann unheimlich vor.
25:50Sein Unbehagen steigt, als er am Boden des Geschäfts eine zerbrochene Brille findet.
25:57Daraufhin verlässt der Mann den Laden und ruft sofort die Polizei.
26:02Gegen 21.30 Uhr traf dann die erste Streife des Polizeireviers Bad Säckingen hier ein und fand Brigitte K. im angrenzenden Personalraum vor.
26:14Der Täter hat die Leiche nicht sehr sorgfältig versteckt.
26:17Noch vor Ort wird festgestellt, dass die Frau mit dem Gürtel eines Bademantels aus einem der Regale erdrosselt worden ist.
26:24Aufgrund von vorgefundenen Schleifspuren musste davon ausgegangen werden, dass der Täter anschließend das Opfer in diesen Lagerraum geschleift hat.
26:36Die Obduktion, die dann später beim Opfer durchgeführt wurde, ergab massivste Verletzungen im Kopf, Hals und auch im Brustbereich, die auch auf Abwehrverletzungen hindeuteten.
26:48Doch was ist das Motiv hinter dieser grausamen Tat?
26:56In Österreich beschäftigt sich die Polizei in den 1980er Jahren mit einem besonders skrupellosen Serienbankräuber.
27:05Schließlich führen die Ermittlungen zu Johann K.
27:07Der gesteht neben den Banküberfällen auch einen Mord aus dem Jahr 1985 an Erwin P.
27:17Die Wiener Polizei vermutet, dass Johann K. auch zwei weitere Menschen umgebracht hat, Friedrich R. und Brigitte H.
27:24Juli 1986, ein kleines Wachzimmer der Polizei am Freudenauer Hafen in Wien.
27:32Der mehrfach als Lebensretter ausgezeichnete Polizeibeamte Friedrich R. hat allein Nachtdienst.
27:40Kurz darauf wird vor dem Gebäude seine Leiche gefunden.
27:44Die Polizei vermutet, dass Friedrich R. im Verlauf der Nacht aus dem Wachzimmer herausgelockt worden ist.
27:49In dem Gebäude finden die Beamten Steine, mit denen das Fenster eingeschlagen wurde.
27:56Als Friedrich R. aus dem Gebäude herausgetreten ist, muss er von dem Täter mit einem Sturmgewehr erschossen worden sein.
28:03Nach der Tat stahl der Täter die Dienstwaffe und das Funkgerät des Polizeibeamten und fährt mit dem Auto des Mannes davon.
28:11Kurze Zeit später konnte der Wagen aufgefunden werden.
28:15Er befand sich in einer Wohngegend, wo also nicht gerade die High Society wohnte.
28:24Wohnhausanlagen, massenhaft und just dort, wo später dann die Freundin des Band Ganroni ausgeforscht wurde und wo er auch wohnte.
28:42Die bei dem Mord am Polizeibeamten Friedrich R. erbeutete Waffe kommt wenige Monate später wieder zum Einsatz.
28:49In der Nähe des Wiener Messegeländes.
28:51Die 41-jährige Prostituierte Brigitte H. hat hier ein schlimmes Erlebnis.
28:57Ein Freier bedroht sie mit einer Waffe.
29:00Du bist spinnst.
29:02Was willst du denn?
29:03Was ich will.
29:04Umbringen tue ich dich jetzt.
29:06Ich mag nämlich keine Polizisten und hasse auch alle Huren.
29:09Hilfe!
29:09Es gab ein Handgemenge, in dessen Verlauf sie dem Täter die Waffe entrissen hat und der ist zwischen die Vordersitze des Fahrzeuges gefallen und er konnte daher nicht davon Gebrauch machen.
29:23Er hat sie nicht mehr so leicht herausgebracht.
29:27Sie ist geflüchtet und ist unverletzt davon gekommen.
29:31Die Waffe konnte eindeutig als die Dienstwaffe des erschossenen Polizeibeamten identifiziert werden.
29:42Und es war so, dass damit die Verbindung Polizistenmord und der Vorfall mit der Prostituierten in Verbindung standen.
29:52Ein Phantombild des Täters wird angefertigt.
29:54Bis auf einen Schnurrbart passt es von Größe und Gestalt her zu Johann K.
30:02Brigitte H. ist die Einzige, die den Täter gesehen hat.
30:06Deshalb schwebt sie nun in großer Gefahr.
30:09Entgegen den Warnungen der Polizei kehrt sie aber an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz, dem Straßenstrich, am Wiener Messegelände zurück.
30:17Am 29. September 1988 gegen 23 Uhr fährt ein Monteur den Straßenstrich entlang und wird Zeuge eines grausamen Mordes.
30:31Er beschreibt die Szene später gegenüber der Polizei.
30:34Eine Frau, wie wir feststellen konnten, eben die Brigitte, läuft dem Autofahrer schreiend entgegen,
30:42schreit Hilfe, Hilfe, helft's mir, helft's mir und sie wird verfolgt von einem jungen, schlanken Mann mit langen Beinen,
30:52so beschreibt ihm der potenzielle Freier, der eine Schusswaffe, eine Langwaffe in der Hand hält
31:02und bevor sie sich noch erheben kann, tritt er an sie heran und erschießt sie kaltblütig mehrmals in den Rücken.
31:10Hat Johann K. also auch den Polizisten Friedrich R. und die Prostituierte Brigitte H. umgebracht?
31:17Die Wiener Kriminalbeamten wollen ihn dazu vernehmen.
31:202003 wird die 58-jährige Verkäuferin Brigitte K. im südbadischen Wehr tot an ihrem Arbeitsplatz in einem Modemarkt aufgefunden.
31:34Die Ermittlungen der Kripo Walzhut ergeben, dass sie brutal erdrosselt wurde.
31:40Doch warum musste die Frau sterben?
31:43Aufgrund der Spuren am Tatort vermuten die Ermittler einen Raubmord.
31:50Die vorgefundene Situation hier im Geschäft sprach eindeutig für einen Raubüberfall,
31:56der vermutlich aus dem Ruder gelaufen sein dürfte.
32:00Es fehlten aus der Ladenkasse die Tageseinnahmen von etwa 300 Euro
32:06und auch der Geldbeutel des Opfers wurde vom Täter entwendet.
32:10Außerdem fehlte auch das T-Shirt des Opfers, vermutlich deshalb,
32:15weil der Täter natürlich dachte daran, seine Spuren hinterlassen zu haben.
32:20Hinweise, die in diesem Fall auf ein Sexualverbrechen hindeuten konnten, wurden keine gefunden.
32:29Kriminalhauptkommissar Martin Eisele schaut sich das persönliche Umfeld des Opfers in der Kleinstadt genauer an.
32:36Am Tatort spricht zwar vieles für einen Raubüberfall.
32:40Aber könnte Brigitte K. trotzdem Feinde gehabt haben?
32:44Brigitte K. war eine sehr lebensfrohe und auch sportlich aktive Frau.
32:49Sie hatte hier in Bad Säckingen einen sehr großen Bekanntenkreis,
32:53der natürlich auch genauso unter die Lupe genommen wurde.
32:57Doch die Kripo findet keinerlei Anhaltspunkte, die auf ein persönliches Motiv hindeuten würden.
33:02Die Beamten der Kripo Waldshut führen genau eine Woche nach der Tat eine Verkehrskontrolle an der Straße durch,
33:10die am Tatort entlang führt.
33:13Mithilfe der Aussagen einiger befragter Autofahrer kann die Tatzeit immer weiter eingegrenzt werden.
33:18Um 17.44 Uhr fand das letzte Telefonat der Verkäuferin mit ihrer Tochter statt.
33:28Anschließend hätte sie eigentlich kurz vor Feierabend den Werbereiter und auch den fahrbaren Kleiderständer,
33:34die sich vor dem Geschäft befanden, in den Verkaufsraum geholt und anschließend den Kassenabschluss getätigt.
33:41Da dies allerdings nicht stattgefunden hat, muss davon ausgegangen werden,
33:47dass relativ zeitnah zum Telefonat mit der Tochter es zum Kontakt zum späteren Täter kam.
33:54Die Kripo geht demnach von einer Tatzeit zwischen 17.45 Uhr und 18 Uhr aus.
34:01Durch Veröffentlichung des Falles in der Presse, verbunden mit einem Zeugenaufruf,
34:06gingen glücklicherweise viele brauchbare Hinweise bei der Polizei ein.
34:12Ein sehr wertvoller Hinweis war die Beobachtung eines Ehepaares.
34:18Das Ehepaar gibt an, am fraglichen Abend am Tatort vorbeigefahren zu sein.
34:23Dabei hätten sie einen Mann gesehen, der aus dem Laden gerannt gekommen sei.
34:28Aufgrund der Aussage wird ein Phantombild erstellt.
34:31Können die Beamten dem Täter damit auf die Spur kommen?
34:34In den 1980er Jahren beschäftigt sich die Wiener Polizei mit einem besonders skrupellosen Serienbankräuber.
34:46Von den Medien wird er nur Pumpgun-Ronnie genannt.
34:49Sein tatsächlicher Name? Johann K.
34:52K. ist auch ein Mörder.
34:54Während einer Vernehmung gesteht er den Mord an Erwin P. aus dem Jahr 1985.
34:59Darüber hinaus wird er verdächtigt, 1986 den Polizeibeamten Friedrich R. und 1988 die Prostituierte Brigitte H. umgebracht zu haben.
35:10Der Mord an Brigitte H., ausgerechnet mit einer Pumpgun verübt, ereignet sich sechs Wochen vor der Festnahme von Johann K.
35:19Nachdem der Mann verhaftet wurde und schon den Mord an Erwin P. in Niederösterreich gestanden hatte,
35:25soll er unter anderem auch zu den Wiener Verbrechen an Friedrich R. und Brigitte H. vernommen werden.
35:32Aus diesem Grund wird Johann K. am 12. November 1988 hierher in die Rennweger Kaserne in Wien gebracht.
35:43Hier werden ihm dann auch die Handschellen abgenommen.
35:45Diesen Moment der Entfernung der Handschellen nutzte er und ist vor den völlig überraschten Beamten beim offenstehenden Fenster,
35:56das war im ersten Stock, hinuntergesprungen, wie ein Desperado direkt auf das Dach eines darunter parkenden Autos,
36:05blieb unverletzt, sprang auf und hechtete davon, sprang davon, sprintete davon.
36:13Es beginnt eine mehrtägige Verfolgungsjagd rund um die österreichische Hauptstadt.
36:19Da gibt es einen ausgedehnten Waldgürtel rund um Wien, das nennt man den Wiener Wald,
36:24hat er sich dort versteckt gehalten, sozusagen als Waldmensch.
36:28Und erst in der Dunkelheit ist er wieder einbrechen gegangen.
36:33Und zwar hat er sich solche Häuser ausgesucht, die unbewohnt waren, beziehungsweise wo niemand anwesend war.
36:40Drei Tage kann Johann K. seinen Verfolgern so entkommen.
36:44Am 15. November 1988 raubt K. schließlich, zunächst in der Nähe von Maria Enzersdorf, einem Rentner das Auto.
36:54Nun hat die Polizei eine wichtige Spur.
36:57Schließlich hat man aber auch gewusst, mit welchem Auto er geflüchtet ist.
37:02Und das war also ein groß angelegter Verhandlungserfolg auf der Westautobahn.
37:07Das ist eine sehr stark befahrene Straße, auch mit Kolonnenverkehr.
37:12Konnte er aus der Luft erkannt werden, das Fluchtfahrzeug.
37:16Also mit einem Hubschrauber ist er da verfolgt worden.
37:18Es wurde dann herangeführt, eine Polizeistreife.
37:22Die Flucht auf der Westautobahn führt 70 Kilometer weg von Wien.
37:27In der Nähe der Ausfahrt St. Pölten-Süd spitzen sich die Ereignisse zu.
37:32Einer der Beamten hat auf das Auto geschossen, hat auch diesen Pamp-Kanroni angeschossen.
37:40Nicht tödlich, aber getroffen.
37:43Worauf der angehalten hat und sich mit der Dienstwaffe des Beamten erschossen hat.
37:49Die lange Flucht von Pamp-Kanroni endet hier auf der Westautobahn mit seinem Tod.
37:58Aufgrund seines Selbstmordes kann Johann K. nun auch nicht mehr zu den beiden Morden in Wien befragt werden.
38:08Hofrat Dr. Josef Siska hält es für möglich, dass Johann K. auch diese Verbrechen begangen hat.
38:14Der letzte Beweis fehlt aber.
38:16Der Fall von Pamp-Kanroni, Johann K.
38:20Ein Bankräuber, der zum Mörder wurde.
38:23Und der so in die österreichische Kriminalgeschichte eingegangen ist.
38:292003 ereignet sich in einem Modemarkt im südbadischen Wehr der Mord an der 58-jährigen Verkäuferin Brigitte K.
38:37Die Kripo Waldshut, um Kommissar Martin Eisele hofft, den Täter aufgrund von Zeugenaussagen fassen zu können.
38:49Ein wichtiger Hinweis kommt von einem Ehepaar, das rund um die Tatzeit einen Mann gesehen hat.
38:54Er rannte genau aus dem Geschäft, in dem die Tote später gefunden wurde.
39:00Die Polizei kann ein Phantombild des Unbekannten erstellen.
39:05Inzwischen ist es der Kriminaltechnik außerdem gelungen, am Bademantel, der als Tatwerkzeug genutzt wurde,
39:12DNA-Spuren des Täters zu sichern.
39:15Die DNA-Spur ist auch Thema bei der Ausstrahlung des Mordfalles in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst im Februar 2004.
39:25Mit dabei Kommissar Martin Eisele.
39:27Auch die Überprüfung von 1300 Personen in der Region im Rahmen einer Reihenuntersuchung ergab bislang keinen Erfolg.
39:36Erschwerend kommt die Lage des Tatortes bei der Suche nach dem Täter hinzu.
39:40Um das zu verdeutlichen, werfen wir mal einen Blick auf die Karte.
39:44Also, wer liegt direkt im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz?
39:49Bis zur Schweizer Grenze sind es gerade mal fünf Kilometer.
39:51Heißt also, der Täter könnte Deutschland sehr schnell und ohne größeren Aufwand verlassen haben.
39:57Auch das Phantombild des Täters wird bei XY gezeigt.
40:01Der entscheidende Hinweis bleibt allerdings aus.
40:04Währenddessen wird in der Gerichtsmedizin Freiburg weiter die DNA-Spur des Täters aufbereitet.
40:10Den Biologen von der Gerichtsmedizin Freiburg, der von Anfang an in diesem Fall eingesetzt war
40:17und der auch diese DNA-Täter-Spur generieren konnte, ließ dieser Fall auch nach Monaten nicht locker.
40:23In akribischer Feinarbeit hat er sich dann sämtliche DNA-Merkmale einzeln vorgenommen
40:32und ganz viele Kombinationsmöglichkeiten an der DNA-Datenbank vorbeigeführt,
40:38bis schließlich ein Treffer generiert werden konnte.
40:41Der Treffer in der DNA-Datenbank führt zu einem 48 Jahre alten arbeitslosen Berufskraftfahrer aus der Region.
40:48Der Mann ist einschlägig vorbestraft.
40:52DNA-Analyse
40:53Die Polizei nutzt sie, um herauszufinden, ob eine aufgefundene Spur von einer bestimmten Person stammt.
41:02Kleinste Mengen biologischer Spurenmaterials können mit Hilfe von DNA-Analysen einer Person zugeordnet werden.
41:09In der Regel wird zur DNA-Ermittlung Speichel untersucht.
41:15Mehr als 300.000 Personen konnten seit Einführung der Datenbank beim Bundeskriminalamt einer Straftat zugeordnet werden.
41:26Die Ermittler kommen dem Tatverdächtigen auf die Spur, weil er in der Vergangenheit einen Bankraub begangen hatte.
41:34Deshalb war seine DNA in der Datenbank gespeichert.
41:36Der 48-Jährige wird im Juni 2004 festgenommen.
41:44Zum Mord an Brigitte K. schweigt der Mann.
41:48Doch die Ermittler der Kripo Waldshuttingen haben in der Zwischenzeit viele Indizien zusammengetragen, die ihn schwer belasten.
41:57Die Daten der Funkzelle in der Nähe des Tatortes ergeben, dass das Handy des Mannes dort am Tattag um 17.30 Uhr eingeloggt war.
42:05Außerdem wird er von zwei weiteren Aussagen belastet.
42:10Zum einen war ein Mithäftling in der Zeit der Untersuchungshaft, der glaubhaft ausgesagt hatte, dass der Täter ihm gegenüber von der Tat berichtete.
42:23Außerdem sagte noch ein Neffe gegen seinen Onkel aus, dass er ihm bereits 1998 von Plänen berichtete, eine Frau verschwinden zu lassen, um an Geld zu kommen.
42:39Im Frühsommer 2005 beginnt am Landgericht Waldshuttingen der Prozess wegen des Mordes an Brigitte K.
42:48Die Richter sind aufgrund der Vielzahl an Beweisen gegen den Angeklagten davon überzeugt, dass er den Mord im Vera-Modegeschäft begangen hat.
42:56Im Juli 2005 wurde der Täter vom Landgericht Waldshuttingen zu lebenslanger Haft verurteilt.
43:05Da in diesem Fall die besondere Schwere der Schuld anerkannt wurde, war eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen.
43:12Kriminalhauptkommissar Martin Eisele leitet mittlerweile das Kriminalkommissariat in Waldshuttingen.
43:21Der Mord an der Verkäuferin Brigitte K. war prägend für seine Tätigkeit als Ermittler.

Empfohlen

43:50
Als nächstes auf Sendung