Beim Verlassen ihrer Stammkneipe wird Helga Wichmann von einem Auto erfasst und getötet. Die schlechte Nachricht scheint ihre Familie nicht zu schockieren, insbesondere ihren frisch verwitweten Ehemann nicht.
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00:00Musik
00:30Ich würde gern sagen
00:4359
00:50Schon nach Hause?
00:54Ja, ich habe auf jemanden gewartet
00:56Er ist nicht gekommen
00:57Ist ja noch früh
00:58Kaum zehn
00:59Noch nicht zehn Uhr?
01:03Ein Viertel vor zehn
01:04Nein, nein, ich gehe
01:09Ich muss nach Hause
01:10Und wenn Sie mit mir noch einen Glas Wein trinken?
01:15Einen schönen Rosé?
01:18Mit Ihnen?
01:20Ja, warum nicht?
01:22Wozu?
01:23Wozu?
01:26Ja, Sie sind gut
01:27Es würde mir Spaß machen
01:30Spaß?
01:33Ja, äh, Spaß
01:35Es wäre mir ein Vergnügen
01:37Ich meine, das muss ich Ihnen doch nicht sagen
01:41Sie haben doch sicher längst gemerkt, dass ich Sie hier sehr gern sehe
01:46Nein, das habe ich nicht bemerkt
01:49Sie waren auch nie allein
01:50Und jetzt
01:52Jetzt
01:53Ergreife ich die Gelegenheit
01:57Wenn Sie noch hierbleiben
01:59Ich mache pünktlich um zwölf Schluss
02:01Vielleicht schon etwas eher
02:04Und Sie haben doch Zeit
02:07Na?
02:11Untertitelung des ZDF, 2020
02:25So, jetzt habe ich mich.
02:55Ich habe mich mal getraut.
03:00Wissen Sie, ich habe mir das vorgenommen, wenn Sie mal allein sind.
03:06Und jetzt, jetzt sind Sie allein.
03:12Nichts dagegen?
03:15In Ordnung.
03:18Noch ein Pies, bitte.
03:22Ich sehe zu, dass ich früh fertig werde.
03:24Okay. So früh ich kann, ja?
03:26Okay?
03:27Okay.
03:27Okay.
03:28Okay.
03:29Okay.
03:30Okay.
03:31Okay.
03:32Okay.
03:33Okay.
03:34Okay.
03:35Okay.
03:36Okay.
03:37Okay.
03:38Okay.
03:39Okay.
03:40Okay.
03:41Okay.
03:42Okay.
03:43Okay.
03:44Okay.
03:45Okay.
03:47Okay.
03:48Okay.
03:49Okay.
03:50Okay.
03:51Okay.
03:52Okay.
03:53Okay.
03:54Okay.
03:55Okay.
03:57Okay.
03:58Okay.
03:59Okay.
04:00Okay.
04:02Okay.
04:03Okay.
04:04Okay.
04:05Okay.
04:06Okay.
04:07Okay.
04:09Okay.
04:09Okay.
04:11Okay.
04:11Okay.
04:12Okay.
04:12Lowen.
04:13Okay.
04:13Okay.
04:15Okay.
04:16Okay.
04:17Okay.
04:17Okay.
04:19At least peer Cutist.
04:20Aaaaaaah!
04:50Der Paul ist tot.
04:55Was haben Sie gemacht?
04:57Die hat jemand gestoßen.
05:01Die hat mir jemand vor den Wagen gestoßen.
05:06Ich hab den Mann gesehen.
05:08Er ist weggelaufen, da.
05:11Nach hinten, hier, um die Ecke rum ist er gelaufen.
05:14Meine Mutter hat das auch gesehen.
05:16Komm, komm!
05:16Mama, du hast das doch auch gesehen, gell?
05:20Ich hab die Frau gesehen.
05:32Sie stand am Straßenrand.
05:36Ich denke mir noch nach, die wird doch da stehen bleiben.
05:40Dennoch, ich hatte den Fuß schon auf der Bremse.
05:44Ich war seit mehr als 30 Jahren ein alter Hase.
05:48Ich hab auf den Straßen meine Erfahrungen gemacht.
05:53Ich hab ihn, also auf der Bremse, den Fuß, vorsichtshalber.
06:00Da seh ich plötzlich, wie die Frau fliegt.
06:04Und ein Kerl dahinter.
06:06So.
06:08So stand er da.
06:09Sag doch was.
06:14Sie hat es gesehen, so wie ich es gesehen habe.
06:18Eine alte Frau.
06:20Sie werden bemerken, dass sie keine Brille trägt, weil sie sie nicht braucht.
06:23Kommen Sie.
06:25Sag doch was, Mama!
06:26Na kommen Sie, setzen Sie sich.
06:28Jetzt mal in aller Ruhe.
06:31So.
06:31Können Sie den Mann beschreiben?
06:37Beschreiben?
06:38Natürlich kann ich das.
06:41Er war...
06:42Er war groß?
06:45Ob er groß war?
06:46Mittelgroß oder klein?
06:48War kräftig oder schmal?
06:49Was hat er an?
06:53Überlegen Sie in aller Ruhe.
06:54Sie müssen ja nicht gleich antworten.
06:58Ich weiß es nicht.
07:02Hände und Gesicht waren nur weiße Flecke.
07:08Guten Abend, Kriminalpolizei.
07:14Wohnt hier Frau Helga Wichmann.
07:18Bitte.
07:19Kommen Sie rein.
07:28Bitte.
07:35Warten Sie bitte, ja?
07:38Mama?
07:41Mama?
07:43Kommst du mal bitte?
07:48Ralf!
07:49Du bist noch nicht im Bett.
07:50Was ist denn, Junge?
07:52Polizei, Mama.
07:53Polizei?
07:55Was will denn die Polizei?
07:58Jetzt noch mitten in der Nacht?
07:59Ich weiß nicht.
08:06Guten Abend.
08:07Guten Abend.
08:08Guten Abend, liebe Frau.
08:08Guten Abend.
08:09Mein Name ist Derik.
08:10Das ist der Klein.
08:11Wohnt hier Frau Helga Wichmann.
08:13Meine Schwiegertochter.
08:16Das ist ja Ihr Ausweis.
08:18Ich muss Ihnen eine traurige Mitteilung machen.
08:20Ihre Schwiegertochter ist tot.
08:22Sie ist überfahren worden.
08:23Überfahren?
08:25Ein...
08:25ein Unfall?
08:27Laut Zeugenaussage wurde sie vor ein fahrendes Auto gestoßen.
08:30Es ist Mord.
08:34Mama!
08:39Großer Gott.
08:45Entschuldigen Sie.
08:49Mord, sagen Sie.
08:51Sie ist ermordet worden.
08:52Man hat sie...
08:55Man hat sie vor ein Auto gestoßen.
09:00Wer hat das getan?
09:02Der Täter ist verschwunden.
09:03Wir haben auch keine Spur von ihm.
09:05Ich muss sofort Eberhard anrufen.
09:07Ihren Mann ist...
09:08Ähm...
09:09Wie spät ist es?
09:1110.12 Uhr.
09:12Äh...
09:13Mein Sohn war heute Abend in Stuttgart.
09:15Er muss auf dem Weg hierher sein.
09:16Er hat Telefon im Wagen.
09:19Mein Notizbuch ist oben in meinem Zimmer.
09:20Hol es mal bitte.
09:21Ja.
09:30Mama?
09:31Ich verstehe nicht.
09:32Was sagst du?
09:34Helga ist...
09:36Sprich lauter.
09:37Ich kann nicht verstehen.
09:38Weinst du?
09:42Was ist passiert?
09:47Ja, jetzt habe ich gestanden.
09:50Ja, ja.
09:51Ich kann in einer guten halben Stunde da sein.
09:53Die Herren sollen warten.
10:00Macht Sie schneller.
10:02Ich weiß nicht, wer dafür in Frage kommt.
10:05Fragen Sie mich nicht.
10:06Ich weiß es nicht.
10:09Das alles ist mir fremd.
10:10Es ist mir völlig fremd.
10:12Sie können von mir keine Auskünfte erwarten,
10:15die für Sie von Wert sind.
10:16Ja, Ralf, geh doch immer auf.
10:22Es ist mir lieber, du gehst immer auf.
10:24Ich möchte auf Eberhard warten.
10:27Er muss doch gleich kommen.
10:32Aber ich will nicht, dass du auf ihn wartest.
10:34Was für ein Tod.
10:42Was für ein Tod.
10:51Helga ist tot.
10:52Das weiß ich ja.
10:53Habe ich schon gehört.
10:54Wichmann, guten Abend, meine Herren.
11:06Guten Abend.
11:07Meine Mutter hat mich schon informiert.
11:09Wo ist es passiert?
11:10In der Amalienstraße vor einem Lokal.
11:13Der Täter muss draußen auf ihre Frau gewartet haben.
11:15Er stellte sich hinter sie und stieß sie auf die Fahrbahn.
11:18Sie war sofort tot?
11:20Ja, auf der Stelle.
11:22Der Täter ist gesehen worden?
11:25Ja, von dem Fahrer des Wagens, der ihre Frau überfahren hat.
11:28Und zwei, drei anderen Leuten.
11:30Dann muss eine Beschreibung vorliegen.
11:32Nein, die liegt nicht vor.
11:35Liegt nicht vor?
11:37Der Mann randet davon.
11:38Und es war so ein Mann.
11:41Wenigstens das ist sichergestellt worden.
11:42Ja, das ist sichergestellt.
11:44Verstehen Sie, wir sind darauf angewiesen,
11:46etwas mehr über Ihre Frau zu erfahren.
11:47Ihren Umgang, Ihre Freunde, jede Kleinigkeit ist wichtig.
11:50Dieser Mord, äh, na ja, hat sicher eine Vorgeschichte.
11:56Bitte geh hinaus, Mutter.
11:59Ich möchte es gerne.
12:02Und nimm Ralf mit.
12:05Hast du gehört?
12:07Ja.
12:09Komm, Mutter.
12:10Sie haben recht.
12:21Der Mord hat sicher eine Vorgeschichte.
12:25Es ist nur logisch,
12:26dass Sie nach den Verhältnissen fragen.
12:30Nach...
12:31Dem Umgang meiner Frau fragten Sie.
12:41Sehr gut, sehr gut.
12:44Ich sehe, dass etwas zur Sprache gebracht werden muss.
12:48Ist wohl nicht zu vermeiden.
12:51Meine Frau hat nicht den Lebenswandel geführt,
12:53den ich mir wünsche.
12:53Sie hatte Liebhaber.
12:57Nicht einen,
12:59mehrere.
13:01Sie wechselte sie nach Belieben.
13:05Es tut mir leid, dies sagen zu müssen,
13:06aber es ist die Wahrheit.
13:08Ja, könnten Sie uns darüber ein bisschen mehr erzählen?
13:10Namen oder so?
13:12Ich bedauere.
13:13Ich habe diese...
13:15Eskapaden hinnehmen müssen.
13:17Ich habe es abgelehnt,
13:19Details zur Kenntnis zu nehmen.
13:22Mit Namen kann ich nicht dienen.
13:24Sagen Sie,
13:25hat Ihre Frau ein eigenes Zimmer in Ihrem Haus?
13:28Ja, im ersten Stock.
13:30Können Sie ihn?
13:32Bitte.
13:47Sie kommen die Treppe rauf.
13:50Ich gehe mal raus.
13:51Bleib hier.
13:54Bitte, hier ist Ihr Zimmer.
13:57Wissen Sie, wo Sie Ihre Schriftzachen aufbewahrt?
14:00Ein privates Telefonbuch, vielleicht Notizbücher, Tagebücher.
14:03Es tut mir leid,
14:03da kann ich Ihnen nicht helfen.
14:06Ich betrete dieses Zimmer seit Jahren zum ersten Mal wieder.
14:10Bitte sehen Sie sich nun.
14:17Sie ist tot.
14:31Zufrieden?
14:34Ein logisches Ende.
14:37Ein Ende, das ich erwartet habe.
14:40So oder so, es musste so kommen.
14:44Ich habe nie eine Zweifel gehabt,
14:45dass wir ein solches Leben führen.
14:47gewissen Konsequenzen nicht entgeht.
14:51Er muss sie auf sich nehmen.
14:53Das ist alles, was du dazu sagst.
14:56Mehr fällt mir tatsächlich nicht ein.
14:58So sehr hast du sie gehasst.
15:00Nein, von Hass kann man nicht reden.
15:04Hass ist es nicht.
15:07Gibt es noch was zu essen?
15:09Du willst jetzt was essen?
15:10Ich mache dir was.
15:11Schinken mit Eier?
15:13Oder möchtest du ein Steak haben?
15:15Ja, komm, Hilfe.
15:17Überhaupt.
15:19Ja, mach mal.
15:31Ich habe hier was.
15:33Ein Kalender.
15:35Ich habe jetzt eine Verabredung eingetragen.
15:36Robert, 16 Uhr.
15:39Aha, der kommt gleich öfter vor.
15:42In Abwechslung mit einem Werner H-Punkt.
15:45Jede Menge Namen sind hier drin.
15:47Adressen, der Mann?
15:48Nee, nur Telefonnummern.
15:51War kein Tag, kein Abend ohne eine Verabredung.
15:55Er hat ja wirklich nichts ausgelassen.
15:58Hier ist ein Foto von mir.
15:59Ja, wie ein Fritzchen sieht es ja nicht aus.
16:05Aber jede Menge Verehrer.
16:08Und Ihren Mann interessiert das überhaupt nicht.
16:10Den Eindruck hatte ich allerdings auch.
16:17Na?
16:18Wie schmeckt es?
16:19Ja, sehr gut.
16:20Ich habe gar nicht gewusst, wie gut du dich in der Küche auskennst.
16:23Na ja.
16:24Was möchtest du denn trinken?
16:25Noch waschen Saft?
16:27Nein, gib mir den Mineralwasser.
16:28Ja.
16:47Ja?
16:49Bitte können wir einen anderen Blick reinkommen.
16:51Ja, bitte.
16:52Wir haben hier das Notizbuch der Toten gefunden und es sind lauter Eintragungen drin, Verabredungen,
17:02Männernamen, ja eigentlich nur Männer.
17:09Na und?
17:11Ist das etwas Besonderes für Sie?
17:15Glauben Sie da etwas ungeheuer Wichtiges entdeckt zu haben?
17:17Ja, es sind Ihre Liebhaber, glaube ich.
17:21Nehme ich an.
17:23Es kann durchaus sein.
17:26Aber ich weigere mich, dies in einem abwertenden Sinne zu sagen.
17:30Meine Schwiegertochter hätte das nicht verdient.
17:33Nicht nach ihrem Wesen, ihrem Charakter.
17:38Ich habe sie geschätzt.
17:41Sehr geschätzt.
17:44Eingeliebt.
17:45Und das Ende ist schrecklich.
17:52Wie, äh...
17:54Wie war eigentlich das Verhältnis zwischen Ihrer Schwiegertochter und Ihrem Sohn?
18:01Verhältnis?
18:03Sie hatten keins.
18:06Verstehen Sie mich recht.
18:07Es war keine Beziehung, wie sie sein sollte.
18:11Das ganz sicher nicht.
18:13Sagen Sie, wenn das alles Liebhaber sind, dann, äh...
18:18Das hat Ihr Sohn einfach so hingenommen?
18:19Bitte.
18:27So.
18:28Na?
18:29Haben Sie gefunden, was Sie interessiert, Sie weiterbringen?
18:32Ja, wir haben unter anderem ein Notizbuch gefunden mit Telefonnummern und Namen.
18:36Ja, Sie hatte immer die Neigung, alles aufzuschreiben.
18:39Namen und Telefonnummern sagen Sie, das wird Ihnen sicher weiterhelfen.
18:42Sie waren auf dem Wege von Stuttgart nach München während der Tatzeit.
18:46Ja.
18:46Was sich verliegen lässt, entschuldigen Sie.
18:48Kein Grund, sich zu entschuldigen.
18:50Ich hätte mich gewundert, wenn Sie mich danach gefragt hätten.
18:52Ich war mit Chauffeur unterwegs.
18:54Er wohnt drüben im Gartenhaus.
18:58Sie erlauben?
19:02Es ist Ihnen sicher aufgefallen, dass ich nicht besonders erschüttert bin.
19:06Das will ich wirklich nicht.
19:10In gewisser Weise ist dieses Ereignis für mich so etwas wie eine...
19:14...Lösung.
19:16...Lösung eines Problems.
19:19Ich befand mich in einer...
19:20...unmöglichen Situation.
19:24Die nun...
19:27...bereinigt ist.
19:30Bereinigt?
19:32Das ist eine sehr kaltblütige Feststellung.
19:35Ja, das mag sich so anhören.
19:37Aber so ist es nun mal.
19:38Ja, dein Alibi, Harry.
19:59Ich kenne einige, die eins haben.
20:00Na, und sein Fahrer?
20:01Na, und?
20:02Das war's.
20:32Das war's.
21:02Das war's.
21:32Ja, ich war zu Hause. Gegen zehn sagten Sie?
21:37Ja.
21:38Tja, da war ich in meiner Wohnung.
21:41Können Sie mal, das muss doch einen Grund haben, wenn Sie mich fragen, wo ich war.
21:45Ja, den gibt's natürlich.
21:46Gestern Abend um zehn Uhr ist Helga Wichmann ermordet worden.
21:51Frau Kehler? Frau Kehler!
21:56Das ist meine Wirtin. Sie ist leider nicht da, aber sie wird bezeugen können, dass ich gestern Abend hier war.
22:00Wo ist Ihr Zimmer?
22:02Ja, gleich hier. Kommen Sie doch bitte.
22:09Tja, ich war die ganze Zeit hier. Ich bin nur mal kurz runtergegangen, um ein Bier zu trinken.
22:18Das war so gegen neun Uhr, glaube ich. Ich bin aber gleich wieder zurückgekommen.
22:21Ich steck ja mitten in der Prüfung und wollte mich vorbereiten.
22:23Ja, ich war gestern Abend hier um zehn.
22:28Ja, da, da, auf dem Stuhl da, da hab ich gesessen.
22:33Frau Wichmann war Ihre Freundin.
22:35Hat das gesagt?
22:36Basis, Basis nicht.
22:38Ja, ich kenne Sie.
22:40Ach, wenn's überhaupt die ist, die Sie meinen, die ich meine.
22:43Ja, die meinen wir.
22:47Ja, das ist sie.
22:51Ihre Geliebte.
22:53Das ist übertrieben.
22:55Haben Sie ja wochenlang nicht gesehen.
22:56Sie haben sich doch am Dienstag gesehen.
22:59Und eine Woche davor am Donnerstag, also kann das nicht ganz stimmen, was Sie da eben gesagt haben.
23:05Dienstag?
23:06Donnerstag?
23:07Vor acht Tagen, vor 13 Tagen.
23:10Wir haben hier Ihr Notizbuch.
23:12Ach ja, richtig, ja.
23:15Das hab ich total übersehen.
23:17Ja, ich hab Sie getroffen, aber nur ganz kurz.
23:19Ein paar Minuten.
23:22Ich hab doch längst Schluss gemacht mit hier.
23:26Gestern war Montag, Kai.
23:27Ja.
23:28Schau mal nach, um der Gäste.
23:3021 Uhr.
23:31R.
23:32R.
23:33Wie, Robert?
23:36Gestern.
23:41Gestern 9 Uhr.
23:43Okay.
23:44Ja, sie wollte, dass ich mich mit ihr treffe.
23:47Sie hatte angerufen.
23:48Sie ließ irgendwie nicht locker, obwohl ich ja gesagt habe, Helga, es hat keinen Zweck.
23:51Ich komme nicht.
23:52Ich bin auch nicht gekommen.
23:54Ich hab nichts für sie empfunden.
23:57Jedenfalls nicht sehr viel.
23:58Sie war ganz amüsant, ja.
24:00Wissen Sie, wenn einem da so Angebote gemacht werden, da sagt man nicht nein.
24:04So muss man das sehen, als eine, als eine Geschichte, die man eben so mitnimmt.
24:09Wer mehr war da nicht?
24:11Ich schwör's Ihnen.
24:15Das ist meine Wirtin.
24:16Wurde, Sie kommen, Frau Kehler.
24:20Da ist Polizei.
24:22Kriminalpolizei.
24:23Ich muss Ihnen erklären, wo ich gestern Abend um 10 war.
24:24Ich war doch hier.
24:25Das können Sie doch bestätigen.
24:26Kriminalpolizei.
24:27Guten Tag, Frau Kehler.
24:28Mein Name ist der Alp.
24:29Das ist der kleinen Tag.
24:30Wo er war?
24:31Ja, gestern Abend um 10.
24:34Tja, warum wird denn danach gefragt?
24:36Geht das, geht das noch in Alt?
24:38Wie?
24:39Stellen Sie sich vor.
24:41Ja, in welchem Zusammenhang denn?
24:45Sein Mord passiert ist.
24:47Es wird ein Mörder gesucht.
24:48Verrückt, weiß ich.
24:50Naja, diese, diese Leute tun nur ihre Pflicht.
24:53Sie stellen die Frage ordnungshalber, wissen Sie.
24:55Um 10?
24:57Gestern Abend?
24:59Ja, ja.
25:00Ja, also in Ihrem Zimmer war Licht und das Radio hat gespielt.
25:06Na bitte?
25:07Aber ob Sie da waren, das weiß ich natürlich nicht.
25:10Sie haben schon mal das Licht brennen lassen und das Radio spielen lassen und Sie waren nicht da.
25:16Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich Ihnen damals große Vorwürfe gemacht habe.
25:20Frau Kehler, sicher, das ist schon mal vorgekommen, aber seitdem lösche ich immer das Licht, wenn ich weggehe.
25:24Ich war da gestern.
25:27Guten Tag, Herr Hess.
25:28Danke.
25:29Ja, bitte.
25:30Kriminalpolizei.
25:31Wir hätten Sie gern gesprochen.
25:33Ja, was ist denn?
25:34Im Zusammenhang mit dem Tod von Helga Wichmann.
25:37Was?
25:38Helga Wichmann ist tot?
25:40Ja, Sie ist ermordet worden.
25:42Wir haben ein paar Fragen über Sie.
25:43Um Gottes Willen, ermordet worden?
25:45Ja, gestern Abend.
25:46Was heißt ermordet?
25:47Was ist denn passiert?
25:48Sie, können wir reinkommen?
25:49Ja, dann bitte.
25:57Entschuldigen Sie, meine Herren, meine Frau ist im Haus.
25:59Sie sollte vielleicht nicht wissen, weswegen Sie kommen.
26:01Ich bitte Sie.
26:03Ach, Margot, ich hätte ganz vergessen, dass ich noch Besucher warte.
26:05Bitte, meine Herren.
26:09Geschäftsfreunde.
26:12Kommen Sie.
26:13Nehmen Sie doch Platz.
26:29Entschuldigen Sie, dass ich da eine Ausflucht gebraucht habe.
26:33Warum?
26:34Warum haben Sie eine Ausflucht gebraucht?
26:36Warum?
26:37Warum?
26:38Wollte erst wissen, was passiert ist, Frau Wichmann tot.
26:41Sie waren also mit ihr bekannt?
26:45Ja, ich wurde ihr bei einer Gesellschaft vorgestellt, das ist richtig.
26:52Das ist der Kalender der Toten.
26:56Ihr Name kommt da mehrmals vor.
26:58Mehrmals vor?
26:59In welchem Zusammenhang?
27:02Verabredungen.
27:04Sie haben Sie öfter getroffen.
27:06Sechs, siebenmal?
27:08Sie war Ihre Geliebte, nicht wahr?
27:11Ja, um Gottes Willen, wie kommen Sie denn da rauf?
27:13Steht das da?
27:15Wenn das da steht, dann ist das unzutreffend.
27:18Ganz unkau unzutreffend.
27:20Sie waren einmal über Nacht mit ihr in Innsbruck.
27:24Innsbruck?
27:25Sie haben mit Frau Wichmann in einem Zimmer übernachtet.
27:28Was uns auf Anfrage bestätigt wurde.
27:33Schön.
27:34Schön.
27:35Gut, also.
27:35Gut, aber das Verhältnis hat nicht lange gedauert.
27:41Sechs, siebenmal, das ist richtig.
27:42Mehr nicht, länger nicht.
27:44Das ist vorbei.
27:46Schon lange vorbei.
27:48Die letzte Eintragung ist 14 Tage alt.
27:52Ich schreibe das auf.
27:54Ist sie verrückt?
27:55Hören Sie, ich erkläre nochmal, ich habe mit der Frau nichts zu tun gehabt.
28:03Na schön, ich bin ein paar Mal mit ihr ins Bett gegangen, weil sie das so wollte.
28:10Die hat ja nicht locker gelassen.
28:11Und wenn man einem Mann solche Avancen macht, dann greift er doch zu.
28:19Nein?
28:21Oder?
28:26Was meinen Sie, was ich durchgemacht habe in der Zeit?
28:29Immer in der Angst, dass meine Frau dahinter kommt.
28:32Und deshalb habe ich auch zu Helga gesagt, Schluss jetzt, Schluss.
28:35Ich mag nicht mehr, ich will nicht mehr.
28:38Wo waren Sie gestern Abend um 10 Uhr?
28:40Fragen Sie tatsächlich danach?
28:43Mhm.
28:45Hier, in diesem Haus, an diesem Schreibtisch.
28:49Eine klare Frage.
28:52Gott sei Dank kann ich eine klare Antwort darauf geben.
28:55Kann jemand bestätigen, dass Sie hier waren?
28:57Ja, meine...
28:59Meine Frau, soll sie das bestätigen?
29:04Ja, das sollte sie.
29:08Das muss sie.
29:10Ja, aber Sie begreifen doch, in welche Schwierigkeiten Sie mich bringen.
29:14Wie soll ich Ihnen erklären, warum Sie nach meinem Alibi fragen?
29:18Der Name Wichmann darf nicht fallen.
29:20Unter keinen Umständen darf Sie diesen Namen hören.
29:24Wollen Sie mich unglücklich machen?
29:25Ich habe Ihnen doch erzählt, ich hatte längst Schluss gemacht mit ihr.
29:30Das haben Sie doch gehört.
29:32Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen.
29:35Mit dieser Frau verbannt mich nichts.
29:37Absolut nichts.
29:39Außer...
29:40Na ja, außer dem Vergnügen, aber das...
29:44Das darf man doch nicht überbewerten.
29:45Wir möchten mit Ihnen sprechen.
30:03Die Kriminalpolizei.
30:05Sie sind Herr Lüßmann.
30:07Ja, da bin ich.
30:08Worum geht's denn?
30:09Können wir irgendwo miteinander reden.
30:11Ja, kommen Sie.
30:17Reicht Ihnen das?
30:18Ja, ist schon in Ordnung.
30:19Sie kennen Frau Helga Wichmann?
30:21Ja, die kenne ich.
30:23Kommen Sie hierher dringen?
30:23Ja.
30:26Ist da was passiert?
30:29Hat der Mann Sie umgebracht?
30:31Der Täter ist noch unbekannt.
30:34Wie?
30:36Wie meinen Sie das?
30:38Wollen Sie damit sagen, dass Helga Wichmann...
30:40Helga Wichmann ist tot, ja.
30:44Und ich...
30:45Ich denke, ich mache da einen Scherz.
30:48Sie ist tot?
30:49Ja, sie wurde ermordet.
30:51Wie kommen Sie dazu zu sagen, hat der Mann Sie umgebracht?
30:55Um Himmels Willen legen Sie das nicht auf die Goldwaage.
30:57Das habe ich nur so dahin gesagt.
31:00Ermordet?
31:01Ihr Name steht im Tagebuch der Toten.
31:04Mehrfach.
31:05Das lässt also den Schluss zu, dass Sie eine Beziehung zu ihr hatten, oder?
31:08Ja, eine Beziehung.
31:10Wir vermuten, dass sie Ihre Geliebte war.
31:13Ja, das war sie.
31:14Eine Zeit lang.
31:16Aber...
31:17Es hat sich nicht gelohnt.
31:19Was hat sich nicht gelohnt?
31:21Es kam nichts dabei raus.
31:24Wissen Sie,
31:25ich war da mal eingeladen als Klavierspieler.
31:27Große Gesellschaft als
31:29einflussreiche Leute.
31:33Ich dachte,
31:35da kriegst du ein paar Verbindungen,
31:37die man nötig hat.
31:38Das hier mache ich ja nur,
31:40um mich über Wasser zu halten.
31:43Ja, ich habe mir ein paar Hoffnungen gemacht.
31:45Das will ich sagen.
31:48Aber geschäftlich
31:48kam da nichts dabei heraus.
31:50Also noch mal,
31:52warum haben Sie gesagt,
31:53hat den Mann Sie umgebracht?
31:54Aber ich habe diesen Typ kennengelernt.
31:57Der ist
31:57eiskalt, der Typ.
32:00Ich gebe zu,
32:01wenn der mich angesehen hat,
32:02lief es ihm kalt mit am Rücken.
32:04Und
32:05ich meine,
32:07dem traue ich es zu.
32:09Hat Herr Wichmann seine Frau
32:10irgendwann mal in ihrer Gegenwart bedroht?
32:12Nicht, dass ich wüsste.
32:13Ja,
32:13wenn ich sage,
32:15ich traue ihm es zu,
32:16dann ist das eine Meinung,
32:17die ich habe.
32:18Weiter nichts.
32:19Wo waren Sie gestern Abend um 10 Uhr?
32:23Wo ich gestern Abend um 10 Uhr war?
32:26Ist das die Maulzeit?
32:28Mhm.
32:31Sie machen mir aber Spaß.
32:33Glauben Sie vielleicht,
32:34ich habe Sie umgebracht?
32:36Dazu müsste ich doch erst mal einen Grund haben.
32:38Und ich habe doch...
32:38Wo waren Sie?
32:41Mensch,
32:41Sie verwickeln mich wirklich in Schwierigkeiten.
32:44Wo war ich denn?
32:46Ja,
32:46wo war ich?
32:47Ich war...
32:48Ja,
32:48ich glaube,
32:49ich war unterwegs.
32:50Ja,
32:50ich hatte gestern
32:51meinen freien Tag.
32:53Da gehe ich abends
32:54gern ein bisschen spazieren,
32:56Luft schnappen.
32:57Haben Sie einen Zeugen dafür?
33:00Zeugen?
33:01Zeugen muss man heutzutage
33:02einen Zeugen mitnehmen,
33:04wenn man spazieren geht.
33:06Ich weiß nicht,
33:07ich...
33:07ich komme mit dem Typ nicht klar.
33:10Was meinst du?
33:11Warum hat die so viele Liebhaber?
33:15Und die es alle nicht wert sind.
33:18Die es alle nicht wert sind?
33:19Na ja,
33:19also die Herren,
33:20die wir da kennengelernt haben,
33:21die waren ja wohl nicht so besonders, oder?
33:23Nee.
33:24Ach so,
33:24du meinst die Frau...
33:25Ich kann es schlecht beschreiben.
33:29Ich meine,
33:29sie sieht ja ganz nett aus,
33:30aber viel war sie wohl auch nicht wert.
33:33Na,
33:33Vorsicht.
33:35Vorsicht mit Meinungen über Menschen.
33:39Sie interessiert mich.
33:42Ich würde sie gerne richtig kennenlernen.
33:43Entschuldigen Sie,
33:48wenn ich Sie in unserer Casino...
33:49Guten Tag, Herr Wichmann.
33:50Es ist in dieser Zeit niemand.
33:51Außer der Bedienung natürlich.
33:53Darf ich Ihnen was anbieten?
33:54Danke, Herr Wichmann.
33:55Bitte.
34:05Na,
34:06sind Sie die Namen,
34:07die Telefonnummern durchgegangen
34:08und schon fertig damit?
34:09Da müssen Sie sehr fleißig gewesen sein.
34:12Wir haben...
34:13Ja, wir haben ein paar dieser Leute...
34:15Lachen Sie nur, Liebhaber.
34:16Nehmen Sie keine Rücksicht.
34:17Das ist wirklich nicht nötig.
34:19Wie ich schon sagte,
34:20wir haben ein paar dieser Leute kennengelernt.
34:22Und ich frage mich...
34:25Was fragen Sie sich?
34:28Was für eine Beziehung
34:29zwischen Ihnen bestanden hat.
34:32Zwischen Ihnen und Ihrer Frau.
34:35Sie war ziemlich gestört.
34:38Was ja nur logisch ist.
34:40Ich habe festgestellt,
34:41mitbekommen,
34:43dass Sie Auskünfte über mich einholen.
34:46Was ich verstehe.
34:47Nichts dagegen.
34:49Sie stellen sich ein Bild zusammen
34:52von den beteiligten Personen.
34:54Drücke ich das richtig aus?
34:56Ja, das ist richtig.
34:57Nun, dann werden Sie erfahren haben,
34:58dass ich sehr altmodisch bin.
35:01Konservativ.
35:02Dass ich bestimmte Ehebegriffe habe,
35:04die unantastbar sind.
35:05Und dazu gehört
35:07die Familienehre,
35:10die Reinheit der Ehe.
35:13Absolute Treue.
35:15Wenn Ihre Frau dagegen verstoßen hat,
35:16warum haben Sie sich dann nicht scheiden lassen?
35:19Scheidung?
35:21Es gibt keine Scheidung.
35:24Dieser Begriff existiert für mich nicht.
35:25Eine Ehe hört erst auf
35:29mit dem Tod.
35:31Ja, mit dem Tod.
35:34Ja.
35:36Das ist
35:37ein sehr extremer Standpunkt.
35:40Ich weiß.
35:42Gewöhnliche Standpunkte,
35:44jedermanns Standpunkte
35:45sind mir zuwider.
35:47Das ist ein sehr extremer Standpunkt.
36:17Herr Ralf,
36:22bleib doch draußen.
36:24Bitte.
36:25Ja, ja.
36:26Gut.
36:47Ich kenne die Leute,
36:48die hier erwähnt sind.
36:50Nicht alle,
36:50aber einige.
36:52Ja,
36:52es ist immer bekannt.
36:55Einige hat sie
36:55hier im Hause kennengelernt.
36:57Sie war ganz offen zu mir.
36:58Sie machte kein Geheimnis daraus.
37:02Ja,
37:02wie soll ich sagen?
37:05Aus
37:06im Hunger
37:08nach Zärtlichkeit.
37:11Es wird alles
37:11so leicht missverstanden.
37:14Vielleicht auch von Ihnen.
37:16Haben Sie den Stab
37:17über Sie gebrochen?
37:19Nichts wäre falsch.
37:21Wir sind keine
37:21Moralapostel,
37:23Frau Wichmer.
37:24Wie war sie?
37:25Wir würden es gerne wissen.
37:28Wie sie war.
37:31Wenn ich an sie denke,
37:33sehe ich sie laufen und lachen.
37:36Komm,
37:37freu mich.
37:37Immer in Bewegung,
37:39immer voller Freude.
37:41Mit der Sehnsucht danach,
37:43sich zu freuen.
37:43Sie war
37:47ein ungewöhnlich
37:48zärtlicher Mensch.
37:50Mit einem großen Bedürfnis
37:51nach Zärtlichkeit.
37:54Ein Bedürfnis,
37:54das wir alle haben.
37:56Frauen sicher mehr als Männer.
37:59Sie hat es
37:59in besonderem Maße,
38:01was mir gefiel.
38:03Sicher,
38:04weil ich ähnlich dachte.
38:07Ja,
38:09das Wahres wurde,
38:10was meinem Sohn
38:10nicht gefiel.
38:11er sagte zu mir.
38:14Ich möchte nicht,
38:15dass sie sich
38:15wie ein Kind benimmt.
38:17Wie ein Kind?
38:18Ja,
38:18sie wirkt naiv.
38:21Es ist
38:22Naivität,
38:23sich in dieser Weise zu benehmen,
38:24so viel Gefühl zu zeigen.
38:26Du hast keinen Grund,
38:27das zu unterstützen.
38:28Du nicht.
38:30Aber es war ihre Natur.
38:32Sie konnte nicht anders.
38:34Ihre Natur war
38:35Bewegung,
38:38Musik,
38:39Gefühl.
38:41Entschuldige.
38:57Sie entschuldigte sich
38:59für das,
39:00was doch nur natürlich war.
39:02Sie bekam,
39:03kaum zu glauben,
39:05ein schlechtes Gewissen.
39:07Sie begann,
39:07sich selbst zu kritisieren.
39:08Sie verlor
39:10ihre Unbefangenheit.
39:13Sie veränderte sich,
39:15weil sie keinen Fehler
39:16machen wollte.
39:25Entschuldige.
39:26Entschuldige dich doch heute.
39:31Warum zitterst du?
39:32Natürlich zitterte sie.
39:38Ein Mensch,
39:38der aus dem Konzept gebracht wurde.
39:41Aus einem eigenen,
39:42natürlichen Konzept.
39:45Helga,
39:46du weinst ja.
39:48Was ist?
39:50Sie sagte,
39:52sie beteuerte,
39:53ich habe keinen Grund,
39:55ich weiß nicht,
39:56warum ich weine.
39:57Ich weine ganz grundlos.
39:59Was ist das nur?
40:00Sie versuchte,
40:06das zu tun,
40:06was ihre Pflicht war.
40:08Was mein Sohn
40:09für die Pflicht
40:10einer Ehefrau hielt.
40:12Er wollte sie
40:13beherrscht,
40:14bis in die Fingenspäße.
40:17Kühl,
40:17distanziert,
40:19in gewöhnlichen
40:20Nichtsagen und Unsinn reden.
40:24Wofür sie
40:24nicht geschaffen war.
40:25Du warst sehr gut heute.
40:32Und du sahst gut aus.
40:35Du warst nur zu stumm.
40:38Man kann dir das
40:39als Gleichgültigkeit auslegen.
40:41Gleichgültigkeit
40:42gegenüber wichtigen Leuten.
40:44Das kann mich Geld kosten.
40:47Diese Empänge
40:48sind ein Teil meines Geschäfts.
40:49Verstehst du?
40:53Hast du mich verstanden?
40:54Ihr Sohn hat wenig Herz.
41:02Keins.
41:05Gar keins.
41:08Er ist nur einmal so.
41:11Es werden Leute
41:12ohne Herz geboren.
41:15Tüchtige Leute.
41:16Tüchtig ist er zweifellos.
41:18Aber er hat nicht gesehen,
41:22nicht begriffen,
41:24dass Helga
41:24an seiner Seite
41:25so nicht leben konnte.
41:28Man kann nicht leben.
41:30In einer Ehe leben.
41:33Wenn man nicht etwas bekommt.
41:36Liebe bekommt.
41:40Ohne Liebe.
41:40Was passierte,
41:47war ganz natürlich.
41:48Was passierte,
41:48war ganz natürlich.
41:48im Nebenraum wird getanzt.
42:13Haben Sie Lust?
42:14Ja, sehr gerne.
42:15Natürlich.
42:16Muss nur irgendwie
42:17wie mein Glas loswerden.
42:26Sie hat mir auch erzählt,
42:27wie sie den Studenten
42:28kennengelernt hat.
42:30Weibi!
42:32Weibi!
42:33Weibi, kommst du her?
42:35Weibi!
42:37Weibi!
42:38Jemand, der vor Ihnen wegläuft?
42:40Na, warten Sie.
42:41Ich hole ihn.
42:42Weibi!
42:46Weibi!
42:46Musik
42:47Musik
42:52Mimi,ura
43:03Musik
43:04Musik
43:06Oder der Klavierspieler.
43:14Kommt der nicht auch vor?
43:32Sie hat jedem Lächeln geglaubt.
43:34Ich denke, ich bin sehr schuldig, dass ich versuche, ihr Verhalten verständlich zu machen.
43:45Ob ich damit Erfolg habe oder nicht.
43:48Sie haben da eben eine Beschreibung Ihrer Schwiegertochter gegeben, aber auch von Ihrem Sohn, von dem Sie sagen, dass er kein Herz hat, keine Empfindung,
43:55der es immer gewöhnt ist, seinen Willen durchzusetzen. Kann man das so sagen?
44:00Tja, so kann man das sagen.
44:02Und Ihr Sohn hat das einfach so hingenommen, dass seine Frau ihn betrügt?
44:06Er hat es nicht so einfach hingenommen. Natürlich nicht.
44:12Es hat da eine entsetzliche Szene gegeben.
44:18Geh nicht hinein. Bitte geh nicht.
44:20Er weiß Bescheid. Ich glaube, er hat etwas erfahren.
44:23Aber er hat mich doch gerufen. Ich muss doch.
44:26Du musst nicht.
44:26Geh nicht hinein.
44:27Er hat mich doch gerufen.
44:29Und ich sage dir, ich möchte.
44:30Hör nicht.
44:40Nein, lieber. Nein, nein.
44:42Nein, nein, nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:43Nein.
44:44Nein.
44:44Nein.
44:45Nein.
44:45Nein.
44:46Nein.
44:47Nein.
44:48Nein.
44:49Nein.
44:50Nein.
44:51Nein.
44:52Ich habe verhindert, dass er Sie damals schon getötet hat.
44:58Dass er Sie damals schon getötet hat?
45:18Tag, Eberhard.
45:19Die Polizei ist da.
45:20So, die Polizei ist da.
45:21Was will Sie denn?
45:21Sie sprechen mit Mama?
45:23Na schön, ist ja gut.
45:24Sie sind im Wohnzimmer.
45:26Guten Tag, meine Herr.
45:27Guten Tag, Herr Wichberg.
45:28Sie vernehmen meine Mutter?
45:29Wir haben uns unterhalten.
45:30Ich habe nichts dagegen.
45:31Ich frage mich nur, was Sie sich davon versprechen.
45:36Oder konnten Sie etwas sagen?
45:38Konnen Sie etwas anfangen mit dem, was Sie sagte?
45:40Ich habe keine Zigaretten.
45:42Ja, gerne.
45:43Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.
45:44Konnte meine Mutter etwas zur Aufklärung beitragen?
45:46Konnte meine Mutter etwas zur Aufklärung beitragen?
45:48Sie haben Ihre Frau mal mit mir.
45:50Sie haben Ihre Frau mal mit mir.
45:52mit einer Pistole bedroht.
45:53Sie haben Ihre Frau mal mit einer Pistole bedroht.
45:55Ja, ja, das ist richtig.
45:57Ich erinnere mich nur ungern daran.
45:58Sie haben Ihre Frau mal mit einer Pistole bedroht.
45:59Sie haben Ihre Frau mal mit einer Pistole bedroht.
46:04Ja, ja, das ist richtig.
46:09Ich erinnere mich nur ungern daran.
46:14Ich verzeihe es mir nicht beinahe, die Fassung verloren zu haben.
46:30Was nicht meiner Art ist.
46:32Ziehen Sie Schlüsse daraus?
46:33Natürlich ziehen wir Schlüsse daraus.
46:36Ja, nur meine Frau wurde nicht erschossen.
46:39Sie wurde vor ein Auto gestoßen.
46:41Aber Sie können doch nicht bestreiten,
46:43dass Sie schon mal den Wunsch hatten, Ihre Frau zu töten.
46:46Ein Verbrechen, jemandem den Tod zu wünschen?
46:49Dieses Verbrechen hat sich wohl jeder schon mal schuldig gemacht.
46:52Vielleicht auch Sie.
46:53Denken Sie mal darüber nach.
47:03Musstest du das loswerden?
47:09Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob sie es wohl sagen wird.
47:13Wie konnte ich nur daran zweifeln?
47:16Natürlich musstest du das loswerden.
47:20Du bist auf einem Weg, den du nicht zu Ende gehen solltest.
47:23Ich gebe dir einen guten Rat.
47:25Das ist aber ein anspruchsvoller Satz.
47:37Das kann man wohl sagen.
47:38Was weint er damit?
47:39Er ist voll Hass.
47:40Voll Hass gegen zwei Frauen.
47:42Er hat seine Frau gehasst und länger noch seine Mutter.
47:46Das könnte sein.
47:47Gepard!
47:48Einen Augenblick bitte.
47:49Mama!
47:50Telefon!
47:51Die Polizei hat er weg.
47:52Ja, bitte.
47:53Darf ich Ihnen ein paar persönliche Fragen stellen?
47:54Nach Ihrer Ehe, ja.
47:55Einen Augenblick.
47:56Einen Augenblick, bitte.
47:57Übers Ziel.
47:58Die Polizei hat er weg.
47:59Gepard?
48:00Ein Augenblick, bitte.
48:01Bart?
48:03Einen Augenblick, bitte.
48:05Mama, Telefon!
48:09Die Polizei hat er weg.
48:11Ja, bitte?
48:13Darf ich Ihnen ein paar persönliche Fragen stellen?
48:16Nach Ihrer Ehe, ja.
48:19Einen Augenblick.
48:21Ralf, bitte lass mich allein.
48:23Ja.
48:25Warum fragen Sie danach?
48:27Ja, ich war zweimal verheiratet.
48:31Ich bin geschieden worden, ja.
48:33Wie?
48:35Ja, das Verschulden lag bei mir.
48:39Mein zweiter Mann ist vor einigen Jahren gestorben.
48:51Guten Tag, Frau Wichmann. Es ist nett, dass Sie gekommen sind. Nehmen Sie preis.
48:57Möchten Sie irgendetwas trinken?
48:59Einen Kaffee, bitte.
49:01Einen Kaffee, bitte.
49:03Einen Kaffee, bitte.
49:05Entschuldigen Sie bitte, dass Sie Sie bat, hierher zu kommen, aber das ist sehr wichtig.
49:11Meine Geschichte.
49:13Mein Leben.
49:15Na ja, wir kennen ja nun die Einstellung Ihres Sohnes.
49:17Er hat Sie deutlich genug zu verstehen gegeben.
49:19Ihr Sohn Eberhard, der stammt aus der ersten Ehe, nicht klar?
49:23Er hat mir die Scheidung von meinem Mann nie verziehen.
49:27Er blieb bei seinem Vater, bis der starb.
49:29Ralf, Ralf ist aus der zweiten Ehe, nicht klar?
49:33Ja.
49:39Auch ich habe meinen Mann betrogen.
49:43Wenn man das Wort unbedingt gebrauchen will.
49:45Und aus den gleichen Gründen wie Helga meinen Sohn betrogen hat.
49:51Kann man zu zweit leben?
49:53Und doch allein sein?
49:55Das...
49:57Das geht nicht.
50:03Woran rühren Sie?
50:05Eberhard zog zu mir, aber er gab seinen Vorbehalt nie auf.
50:15Er hat mich nie verziehen, dass ich seinen Vater verlassen habe.
50:19Ich habe einige Versuche gemacht, seine Liebe zurückzuholen.
50:23Ohne Erfolg.
50:29Wollten Sie das wissen?
50:31Warum?
50:35Warum?
50:39Ihr Sohn hat ihn also nie verziehen.
50:44Es liegt nicht in seinem Charakter, etwas zu verzeihen.
50:47Ja, danke sehr.
50:49Ich habe alles notiert, gut.
50:51Also, Elisabeth Wichmann, geborenes Stein.
50:541938 heiratete sie den Kaufmann Albert Wichmann.
50:571955 wird sie geschieden, schuldig geschieden.
51:01Ihr Sohn Eberhard war damals 14 Jahre alt.
51:03Noch im gleichen Jahr heiratet sie einen gewissen Walter Gebhard.
51:07Gebhard?
51:08Starb vor zehn Jahren.
51:09Ja, wieso Gebhard? Ich meine, sie nennt sich doch Wichmann.
51:12Ihr Sohn Eberhard bestand darauf, dass sie sich wieder Wichmann nennt.
51:16Aber was steht denn in Ihrem Pass?
51:18Das passiert ihn doch nicht.
51:20Seine Mutter heißt Wichmann.
51:22Die zweite Ehe seiner Mutter hat er gar nicht zur Kenntnis genommen.
51:25Ja, ist das interessant für uns? Ich meine, für den Mordfall?
51:28Wahrscheinlich. Glaub schon.
51:29Ja, Steffen, das sind irgendwelche Familiengeschichten, aber wir brauchen den Mörder.
51:32Na, schließlich ist hier jemand da gestanden.
51:34Hat sie vor's Auto gestoßen.
51:36Und den brauchen wir.
51:39Guten Tag.
51:40Guten Tag, Ralf. Können wir reinkommen?
51:42Ja, bitte.
51:43Danke.
51:44Aber mein Bruder ist nicht da.
51:45Ist Ihre Mutter da?
51:46Ja.
51:47Ist er...
51:48Wir möchten noch einmal mit Ihnen sprechen.
51:52Ja, bitte.
52:00Ihr Sohn Eberhard, der hat doch ihre zweite Ehe gar nicht zur Kenntnis genommen.
52:04Das ist richtig, nicht wahr?
52:05Ja, so kann man das ausdrücken.
52:07Gut.
52:09Jetzt habe ich eine Frage.
52:12Hat er Ralf akzeptiert?
52:14Ich meine, hat er ihn als seinen Bruder akzeptiert?
52:18Nein.
52:19Er hat ihn niemals behandelt wie einen Bruder.
52:20Das ganz gewiss nicht.
52:21Er ist nicht unfreundlich zu ihm, aber er behandelt ihn wie einen Domestiken.
52:39Warum erkundigen Sie sich danach?
52:42Ralf mag seinen Bruder.
52:47Ja, er mag ihn.
52:49Er mag ihn sogar sehr.
52:51Er...
52:52Er hängt an ihm.
52:54Ralf hängt an seinem Bruder.
52:56Ja.
52:57Er hat immer gekämpft um...
53:02Um seine Anerkennung.
53:04Um seine Anerkennung.
53:07Um seine Anerkennung.
53:08Um...
53:09Um seine...
53:10Um seine Liebe.
53:16Könnte man sagen, dass er alles dafür tun würde?
53:19Ich meine, um diese...
53:20Um diese Anerkennung, diese Liebe zu erlangen.
53:30Was wollen Sie denn damit sagen?
53:32Woher wollen Sie denn in den Haus?
53:35Ja, glauben Sie denn, dass...
53:40Sie glauben doch nicht, dass...
53:42Wo war Ralf am Ochttage abends um zehn?
53:45Wissen Sie, wo er war?
53:48War er zu Hause?
53:52Er war...
53:54Nein, er war...
54:05Zu Hause war er nicht.
54:11Herr Deberhard.
54:12Die von der Polizei sind schon wieder da.
54:13Ah, sind wieder da?
54:14Ralf?
54:15Ja?
54:16Kommen Sie mal bitte.
54:17Ja, gerne.
54:18Wir wissen, dass Sie an dem Abend...
54:19... an dem Abend...
54:20... an dem Abend...
54:21... an dem Abend...
54:22... an dem Abend...
54:24... er war es.
54:25Herr Deberhard.
54:26Die von der Polizei sind schon wieder da.
54:27Ah, sind wieder da?
54:28Ja, sind wieder da?
54:36Ralf?
54:37Ja?
54:38Kommen Sie mal bitte.
54:39Ja, gerne.
54:40Wir wissen, dass Sie an dem Abend an dem Helga starb, nicht zu Hause waren.
54:52Wo waren Sie?
54:59Also, wo waren Sie?
55:05Wo waren Sie? Antworten Sie.
55:10Haben Sie Helga vor's Auto gestoßen?
55:21Waren Sie das?
55:22Wissen Sie, ich bin möglicherweise der Anlass dazu, dass der Junge sich so hat hinreißen lassen.
55:45Zu einer Tat, mit der ich nicht einverstanden bin. Natürlich nicht einverstanden bin.
55:51Ich erzählte ihm einmal, wo sich Helga mit ihren Liebhabern trifft, dass ich sie dort einmal gesehen habe.
55:56Und damit wohl seine Fantasie in Gang gesetzt.
56:01Ich war sehr aufgeregt. Ich erzählte ihm, wie gesagt, von dieser Begegnung, diesem Zusammentreffen vor dem Lokal.
56:06Ich sagte ihm, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, Sie, die mich nicht sah, die mir den Rücken zukehrte, auf die Straße zu stoßen.
56:16Diese Worte, die ich heute natürlich bereue, müssen bei ihm etwas bewirkt haben, mit dem Ergebnis, dass er eben dies getan hat.
56:28Er wartete, bis meine Frau das genannte Lokal verließ, stellte sich hinter sie und stieß sie vor das Auto.
56:36Er hat es mir übrigens sofort erzählt.
57:06Ich weiß nicht, auf welchen Gedanken meine Mutter gekommen ist, dass sie auf mich schießen wollte.
57:22Ich bitte ihr, das nachzusehen.
57:36Kommen Sie.
57:47Eberhard.
57:49Eberhard.
57:53Eberhard!
57:56Eberhard!
58:06Eberhard.
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