- 22.6.2025
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00:00Wissen Sie, wie viel es sind?
00:27Wissen Sie, wie viel es sind?
00:45Hierher!
00:48Wer selbst aussteigen kann, bitte beeilen!
00:51Der Zug hat nur ein paar Minuten Schlafen halten!
00:54Was ist denn hier zum Vorderteil des Badens?
00:59Steinwurf! Ich denke, wir kommen nach Baden-Baden!
01:02Dank des Vaterlandes!
01:04Im feinen Kurort Baden-Baden sind wir nicht mehr vorzuzeigen!
01:07Dann haben Sie uns hier aus, oder?
01:09Was wollen Sie denn im Baden-Baden?
01:11Sie kommen in ein wunderschön gelegenes Sanatorium in Schwarzheim!
01:14Die Blumen können Sie behalten!
01:15Kommt Sie, bringst Sie seinen Wagen!
01:25Nehmen Sie sich um, bitte!
01:26Warten Sie hier auf mich!
01:27Ich will Sie gleich!
01:28Schwester, verzeihen Sie, Schwester!
01:29Mein Name ist Wolf!
01:30Ich bin Mitarbeiter vom Badener Tagwein!
01:32Dieser Transport, können Sie mir sagen, woher der kommt?
01:34Aus einem aufgelösten Lazarett in Frankreich!
01:37Ach ja, bleiben Sie hier, oder?
01:38Nein, die Männer werden in ein Sanatorium in Schwarzheim verlegen!
01:41Verstehe!
01:42Sie sind bestimmt nicht so taktlos darüber zu schreiben!
01:44Willkommen in der Heimat!
01:45Herzlich willkommen in der Heimat!
01:46Willkommen in der Heimat!
01:47Willkommen in der Heimat!
01:48Danke!
01:49Herzlich willkommen in der Heimat!
01:50Herzlich willkommen in der Heimat!
01:51Willkommen in der Heimat!
02:10Willkommen in der Heimat!
02:12Danke!
02:13Herzlich willkommen in der Heimat!
02:15Herr Staatsmann?
02:16Ja!
02:17Ich wollte mich gerne verabschieden!
02:18Die Männer sollen es nicht mehr!
02:19Hey!
02:20Ja, Schwester Victoria!
02:21Nur ist es soweit!
02:22Sie sind gleich zu Hause!
02:23Wir haben Ihnen viel zu verdanken!
02:24Die Soldaten!
02:25Und die Ärzte!
02:26Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Staatsanzt!
02:28Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Staatsanzt!
02:33Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Staatsanzt!
02:48Ich fahre jetzt nach Haus zu meinem Vater!
02:51Aber ich besuche Sie bestimmt.
02:53Ich weiß ja, wo Sie sind. Ganz bestimmt.
02:55Hallo, Schwester Victoria. Auf Wiedersehen.
03:24Wiedersehen.
03:26Wiedersehen.
03:28So, alles fertig. Abfahren.
03:34In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
03:41In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
03:54In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
03:59In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
04:04In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
04:09In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
04:13In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehen.
04:22Das eng
04:26Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
04:56Wovon soll man leben? Zwei kleine Kinder, keine Arbeit. Zwei Jahre nach Kriegsende.
05:17Stop that! Come on, let's go.
05:20Die Buttermarke dritte und vierte Woche Januar, 40 Gramm Butter.
05:44Ein Brot? Gibt's denn kein Brot?
05:462.250 Gramm Brot und 125 Gramm Mehl.
05:51Natürlich wieder graues Mehl.
05:53Das Weiße kriegen ja die Juden für ihre Matzen. Die Deutsch-Völkischen haben das rausgekriegt.
05:58Ja, ja. Man muss jetzt nicht glauben, was die Juden für einen Eifel haben.
06:14Was wünsche ich denn Sie bitte?
06:38Ist Herr Vollmer nicht da?
06:41Der ist oben. Wir haben jetzt Mittagspause.
06:43Ach so, dann gehe ich rauf. Danke.
06:45Das hat der Chef aber nicht so gerne. Da müsste ich Sie erst mal anmelden.
06:49Ach, das hat er bestimmt sehr gerne. Ich bin nämlich seine Tochter.
06:52Ach, dann sind Sie Schwester Viktoria.
06:55Ja. Und wer bist du?
06:57Ich bin Grede Geisler. Ich bin ja Lehrling seit folgend Ostern.
07:00Mhm. Und Bier holen hast du schon gelernt, wie ich sehe.
07:04Gib's mir her. Ich bring's mit rauf. Danke.
07:21Grete, wo bleibst du denn?
07:24Weißt du, ich mag kein abgestandenes Bier.
07:25Ja, das weiß ich noch.
07:27Viktoria.
07:32Viktoria.
07:33Was habt ihr mir nur für schreckliche Namen gegeben?
07:35Gloria, Viktoria.
07:37Was, du hast ja noch andere Namen.
07:38Ja, August, noch schlimmer. Ihr wart immer sehr kaisertreu.
07:41Heute nicht mehr, nachdem der Kaiser nach Holland getürmt ist.
07:45Kind, es ist schön, dass du wieder da bist.
07:49Dein Bier?
07:50Wie kommst du denn an meinem Bier?
07:52Fräulein Weißler.
07:52Ah, ja.
07:53Endlich wieder eine Frau umhausen.
07:55Was ist Susanne?
07:56Ach, was die ist, das weißt du doch selber noch nicht.
07:59Wo ist sie eigentlich?
08:00Handelsschule.
08:01Na, irgendwas muss sie ja schließlich lernen.
08:03Aber vielleicht wird sie ein wenig vernünftig.
08:06Jetzt macht sie sogar einen Englischkurs mit.
08:08Kostet natürlich alles mein Geld, aber...
08:10Ich bin neugierig, wie die sich entwickelt hat, die so wie...
08:15Ach.
08:17Ja.
08:18Alles noch so, wie es war.
08:19Der Fetus.
08:30Wie schön blüht Uhunstermain, die Zupfgeige.
08:36So kann ich bestimmt noch mehr leben.
08:38Willst du dir vielleicht eine Strohse aus dem Feldlatserleit holen?
08:40Zuletzt waren wir Schwestern und die Arztin am französischen Schloss untergebracht.
08:46In einem Schloss?
08:49Ich habe im Bett der Marquise Antoinette Verconnier geschlafen.
08:53Ach.
08:55Es war halb zerfallen und stand im Anbau.
08:59Dort lagen 280 Schwerverwundete und Sterbende.
09:02Hast du was von Walter gehört?
09:10Walter Bielstock.
09:12Der war noch mit einem Freikorps im Baltikum.
09:14Na, das hat er mir geschrieben.
09:16Hm?
09:17Ihr wart noch in Verbindung?
09:19Natürlich.
09:21Er war noch neulich im Geschäft.
09:24Wie geht's ihm? Was macht er?
09:27Habe ich ihn auch gefragt.
09:28Er sagte, dass er das Einzel, was er gelernt hätte.
09:30Ihre Reiten und Schießen.
09:31Hat er sich nach mir erzählt?
09:32Ja.
09:33Ich glaube, deswegen hat er sich überhaupt von mir die Haare schneiden lassen.
09:37Wißt du noch was?
09:38Ja, bitte.
09:42Ich gehe nachher gleich mal bei seinen Eltern vorbei.
09:45Da wird er ja noch wunden.
09:46Das weiß ich nicht.
09:47Aber wenn du meinst, dass es richtig ist...
09:50Warum soll das nicht richtig sein?
10:02Ich gehe nicht.
10:07Das weiß ich nicht.
10:09Ich gehe nicht.
10:09Ich gehe nicht.
10:11Das weiß ich nicht.
10:12Und ich gehe nicht.
10:14Bitte?
10:36Guten Tag, ich möchte zu Herrn Walter Bielstock.
10:39Der Herr Leutnant ist nicht da.
10:41Ach, und wann kommt er wieder?
10:43Ja, ist mir nicht bekannt.
10:46Ja, ist er denn gar nicht in Baden-Baden?
10:49Ja, ich bin eine Schulfreundin von ihm.
10:53Wie ist denn Ihr Name?
10:54Viktoria Vollmer.
10:56Ach so, kommen Sie mal rein.
11:13Die WV bedauert.
11:18Sie hat Migräne.
11:20Ja.
11:21Haben Sie Frau Bielstock meinen Namen gesagt?
11:23Ja, doch.
11:25Sie wusste auch gleich.
11:27Die Friseursdochter hat sie gesagt.
11:30Ja.
11:30Können Sie mir denn nicht wenigstens sagen, ob Walter hier noch wohnt?
11:38Samstag, Sonntag kommt der Herr Leutnant meist nach Hause.
11:41Wenn Sie über Sonntag nochmal vorbeikommen wollen.
11:44Ja, mache ich.
11:45Danke.
11:48Frau Vollmer.
11:49Ja?
11:50Er soll auf einem Rute arbeiten, habe ich gehört.
11:52Bei den Pferden.
11:53Lindenhof heißt das da.
11:56Ah ja.
11:57Danke, das ist sehr nett, finde ich.
12:00Moment.
12:01Ja?
12:03Bitte schön.
12:04Wiedersehen.
12:09Oh, ist aber verflixt heiß, so ein schwarz geschlachtetes Huhn.
12:12Oh.
12:13Oh.
12:17Aber ich bin doch irre froh, dass ich jetzt eine große Schwester habe,
12:19mit der ich mal was unternehmen kann.
12:22Was denn unternehmen?
12:23Tanzen zum Beispiel.
12:26Inni, schnie, naf, korat, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala.
12:35Sag mal, hast du was getrunken?
12:39Bloß ein Viertel Wein.
12:41Das machen wir oft nach dem Unterricht.
12:44Aber erzähl es bitte nicht, Papa.
12:51Oder wir zwei gehen mal in eine Bar.
12:53Mit dir lassen sie mich rein.
12:55Und wenn du mir eins von deinen Kleidern leist?
12:57In eine Bar.
12:58Ja, das wär's gerade.
13:01Na schön.
13:02Oder ins Kino, wenn du das lieber hast.
13:04Kino finde ich irre.
13:05Jetzt läuft hier die Nacht ohne Pause mit Siegfried Arno.
13:09Soll irrsinnig komisch sein.
13:10Ja?
13:12Kinder?
13:13Ja?
13:15Kinder.
13:16Von solchen Kunden jeden Tag zwei oder drei.
13:19Da war ein Amerikaner aus dem europäischen Hof.
13:21Washington and Hairschneiden.
13:22In den USA zwei Dollar.
13:23Und drück mir tatsächlich zwei Dollar in die Hand?
13:25Das sind heute 64 Reichsmark.
13:27Na?
13:30Hat's geschmeckt?
13:31Gut war's.
13:32Ja, dann räum ich mal ab.
13:33Nein, nein, das macht Susanne.
13:36Du wirst heute gefeiert.
13:39Und wann werde ich mal gefeiert?
13:41Das wüsste nicht, was es bei dir zu feiern gäbe.
13:44Wenn ich an deine Ergebnisse an der Schule denke.
13:46Ja, ja, ja.
13:47Predige du ruhig weiter.
13:49Ich bring das schnell in die Küche.
13:50Gut, dass du wenigstens deinen Beruf hast.
13:56So, welchen denn?
13:58Als Kampfenschwester.
14:00Nein, bestimmt nicht mehr.
14:02Dazu habe ich in den Lazaretten hinter der Front zu viel Schreckliches gesehen.
14:06Besonders in der letzten Zeit die Panzerangriffe.
14:09Das Giftgas.
14:10Die Soldaten waren völlig ausgebrannt.
14:12Die Front hätte trotzdem gehalten, wenn ihr die Heimat nicht in den Rücken gefallen wäre.
14:15Das hat Hindenburg selbst gesagt.
14:17Ach, das stimmt doch einfach nicht.
14:18Aber liebes Kind, das muss ein General Feldmarschall besser wissen als du.
14:22Ja, müsste er.
14:24Und hat er ja auch.
14:25Deshalb haben doch Ludendorff und Hindenburg drauf gedrungen,
14:28dass die Regierung Waffenstillstandsverhandlungen einleitet.
14:32Das Bild da würde ich weghängen.
14:34Viktoria, das ist der Sieger von Pannenberg.
14:36Ja.
14:37Aber wir wollen uns den ersten Abend nicht mit solchen Gesprächen verderben.
14:441918 haben wir es geschafft, einen zweitägigen Urlaub hinter der Front zu verbringen.
14:48Und wer?
14:50Walter Bielstock und ich.
14:52Hinter der Front, mitten im Krieg?
14:54Sei doch mal still.
14:55Ja.
14:56Mitten im Krieg.
14:58Walter kam aus der Schlacht bei Amia und ich hatte Tag und Nacht in einem Feldlazarett am Operationstisch gestanden.
15:04Wir haben uns damals versprochen, nach dem Krieg irgendwas gemeinsam anzufangen.
15:11Walter wird vielleicht studieren und ich werde ihm dabei helfen, indem ich das Geld verdiene.
15:17Im Büro, als Verkäuferin, egal wie.
15:20Seine Eltern müssen noch Geld haben.
15:24Das Haus hier in Baden-Baden, die Generalspension, können Sie Ihren Sohn studieren lassen.
15:29Ja, ja.
15:30Aber wenn er eine Friseurstochter heiraten will?
15:32Die Generalin hat mich heute nicht empfangen.
15:36Die gnädige Frau hatte Migräne.
15:39Na, wenn dein Walter auch so über uns denkt?
15:42Ach was, der denkt nicht so.
15:45Ich muss ihn so schnell wie möglich sprechen.
15:46Die Haushälterin sagt, er wäre auf Gut Lindenhof.
15:52Lindenhof?
15:53Moment mal, das soll gut sein?
15:56Ein Kunde von mir, der Gemüsehändler Tröster, hat sich dafür interessiert.
16:00Das ist ein kleiner heruntergekommener Bauernhof.
16:03Best nicht von Ifitzheim in der Rheinebene.
16:06Da hat schon dreimal der Besitzer gewechselt.
16:15Kumpferin.
16:15Kernhofer!
16:18Kernhofer!
16:19Herr Reutnant!
16:20Ich habe doch gerade den Wagen von Metterklub auf den Hofbahn gesehen.
16:24Ja, der ist gleich weiter zu den Pferden.
16:27Die zwei Figuren allerdings, die haben mir gar nicht recht gefallen.
16:34Tag, die Herren.
16:35Tag.
16:37Leute, ein Bielstock, mein Stallmeister.
16:41Herr Bielstock, die Böcke sind verkauft.
16:44Ja, das ist sehr interessant zu hören.
16:51Und was soll ich da noch auf dem Hof?
16:52Das habe ich mich auch gefragt.
16:54Aber, wenn Sie Interesse haben, können Sie sich ja die Klitsche unter den Nagel reißen.
16:59Die wird nämlich auch verkauft.
16:59Ich werde es mir überlegen, danke.
17:01Die Rosser werden in den nächsten Tagen abgeholt.
17:03Ich wünsche noch einen angenehmen Tag, Herr Leutnant.
17:05Malta!
17:07Malta!
17:08Malta!
17:10Malta!
17:12Malta!
17:14Malta!
17:15Malta!
17:16Malta!
17:17Malta!
17:18Malta!
17:19Malta!
17:20Malta!
17:21Malta!
17:22Malta!
17:23Malta!
17:24Malta!
17:25Malta!
17:26Malta!
17:27Malta!
17:28Malta!
17:29Malta!
17:30Weck, weck.
17:40Du bist aber schwer zu finden.
17:43Es war ja schwer, weißt du, in Frankreich.
17:45Du bist hier schon lange wieder.
17:46Seit gestern. Freust du dich?
17:47Du freust dich bestimmt nicht so wenig.
17:49Gehts dir gut?
17:52Was machst du ja eigentlich? Irgendwas mit Pferden?
17:55Irgendwas mit Pferden.
17:57Bis jetzt sind wir auf uns.
18:01Wicke.
18:04Enkel.
18:13Kleiner Opa!
18:14Jawoll dann!
18:17Das ist sie.
18:19Besuchtsschwester Victoria.
18:21Guten Tag.
18:21Sind Sie auch wieder zurück?
18:23Guten Tag.
18:23Raus aus der Scheiße.
18:24Ja, Gott sei Dank.
18:25Aber die Schwester ist jetzt vergessen.
18:28Kürnhofer war Wachtmeister in meiner Schwadron.
18:31Und in München hat er an der Niederschlagung der Räterepublik teilgenommen.
18:35Ihnen kann nichts mehr erschrecken, was, Kürnhofer?
18:38Auch Herr Wetterkopf nicht.
18:39Was wollt ihr denn?
18:40Wer ist Herr Wetterkopf?
18:42Kriegsgewinnler.
18:43Raffke, typischer Raffke.
18:45Wie der sein Geld gemacht hat, wissen wir nicht.
18:49Jedenfalls wollte er auch noch den feinen Pinkel spielen
18:51und sich ein Gestüt zulegen, also Stallungen ausbauen.
18:54Reitbahnen.
18:57Na ja.
18:59Und da er von Pferden keine Ahnung hat...
19:00Hat er schwere Ackergeule gekauft.
19:02Hat er uns gelernte Kavaleristen engagiert.
19:07Aber jetzt...
19:08Jetzt ist Schluss.
19:09Feierabend, oder?
19:10Ja.
19:11Der Hof hat verkauft.
19:14Pferde sind schon.
19:15Und wir beide sind mit den besten Wünschen für unsere Zukunft entlassen.
19:21Und nicht einmal ein Bier, dass man den Wetterkopf runterspülen könnte.
19:24Hast du dir von der Arbeit hier was versprochen?
19:27Ich meine für die Zukunft.
19:28Ja, natürlich.
19:28Ich hab gedacht, es wär ein guter Anfang.
19:31Aber ein Wetterkopf kriegt das große Fracksausen.
19:34Die Franzosen könnten über den Rhein kommen.
19:36Na ja, und der lässt den Besitz hier fallen.
19:41Wie eine Eisekartoffel.
19:43Ich hab schon sowas geahnt, als neulich die Sachverständigen hier waren.
19:47Für 70, 80.000 Mark stößt er alles ab.
19:52Es wär ein Geschäft, wenn man's hätt.
19:54Gute Wiesen.
19:55Der Boden ist nicht schlecht.
19:57Viehzeug steht fürs Erste im Stall.
19:59Überlegen Sie mal, Reutnant, ob da nichts zu machen ist.
20:03Vielleicht beim Herrn General?
20:04Herr Nofer, Sie spinnen!
20:07Komm mal her.
20:18Ja.
20:19Das ist natürlich alles so ein bisschen...
20:22Wieso?
20:23Ist doch ganz gut.
20:25Oben sind auch noch Zimmer.
20:29Ja, hier hätten wir ein Dutzend Kinder kriegen können.
20:32Also so eilig ist es mir auch wieder nicht damit.
20:36Sag mal weiter.
20:38Als wir uns in Martin je getroffen haben...
20:40Und geliebt haben.
20:43Da hast du doch noch ganz andere Pläne gehabt.
20:45Ja, ich weiß, ich wollte studieren mit deiner Hilfe.
20:51Schöne Utopie.
20:53So was kommt man, wenn man eine Woche Trommelfeuern interessiert.
20:58Überleg doch mal, soll ich vier bis fünf Jahre meiner Reiterhosen auf Kollegbänken wetzen?
21:02Und was werde dann?
21:04Wir haben jetzt schon 1,5 Millionen Arbeitslose.
21:07Akademiker sind froh, wenn sie Briefträger oder Botenjunge werden können.
21:10Ja, was ist denn?
21:36Herr Röndland, die Zeitung.
21:41Attentat auf Erzberger.
21:43Ein Steckschuss in die Schulter.
21:46Ein junger Fenrich, offenbar intelligent.
21:48Das hat er nicht sehr, was dazu zu schreiben, dieser Erzberger.
21:50Natürlich kann der umgelegt.
21:52So wie wir das in München gemacht haben.
21:54Mit der Roten Räteregierung.
21:55Es war in einem Schulhof.
21:56Die haben wir sauber weggeputzt.
22:02Weggeputzt?
22:02Ja, ja, das ist nichts für eine Gankenschwester.
22:04Aber der Krieg ist vorbei.
22:06Jetzt noch auf Menschen schießen, das ist Mord.
22:08Aber Vicky, dieser Erzberger hat den Waffenstillstandsvertrag unterschrieben.
22:13Ja, und wenn er nicht unterschrieben hätte?
22:15Das hätte mir imponiert.
22:16Aber da schleicht er sich hin.
22:17Ach, wenn er nicht unterschrieben hätte, dann wäre ganz Deutschland wahrscheinlich von den Alliierten besetzt worden.
22:22Aber Vicky, wer hat dir denn das eingeredet?
22:25Das ist Politik.
22:27Davon verstehst du nichts.
22:29Nein, davon verstehe ich auch nichts.
22:31Aber ich weiß doch wenigstens noch was Anständiges.
22:34Und menschlich.
22:36Herr Röndland, ich würde gerne nach Baden-Baden fahren.
22:39Da hat er in der Zeitung annonciert, dass er echtes bayerisches Bier angezapft hat.
22:42Ja, bitte fahren Sie, fahren Sie.
22:44Okay.
22:47Vicky, entschuldige, wenn wir so hart daherreden.
23:00Das hat nun mal der Krieg aus uns gemacht.
23:05Wir müssen überlegen, was jetzt werden soll.
23:08Aber Vicky, was gibt es da zu überlegen?
23:12Ich liebe dich.
23:17Die Freikorps will die Reichsregierung jetzt auch auflösen.
23:25Aber dagegen brot sich was zusammen.
23:28Ich habe Post von Kameraden.
23:32Die Brigade Erhard, Freikorps Lütze und Auer.
23:36Und Schmidt und Pfeffer.
23:37Und der Rest meiner Baltikum.
23:43Die Rücken alle auf Berlin fuhr.
23:45Und wenn es hier vielleicht nichts mehr zu tun hat, bei denen wird jeder Mann gebraucht.
23:56Ach, Walter, jetzt hör doch auf.
23:58Als ob es nichts anderes zu tun gäbe als Krieg und Bürgerkrieg.
24:01Und Aufstände machen und Aufstände niederschlagen und was sonst noch.
24:05Wir könnten doch hier in Frieden leben.
24:09Der Herr Kirnhofer hat auch gesagt, aus dem Hof hier ließe sich was machen.
24:13Aber den müssen wir doch erst mal haben.
24:1670.000 bis 80.000 Mark.
24:19Wie stellst du dir das vor?
24:21Ich werde mit Vater sprechen.
24:23Ich weiß, dass er ein besonderes Konto hat.
24:26Was da drauf ist, das sollen Susanne und ich eines Tages kriegen als Aussteuer oder so.
24:31Wenn ich ihn jetzt bitte, meinen Anteil in dem Hof hier anzulegen.
24:35Aber Vicky, das sind doch Träume.
24:38Dein Vater ist ein sehr guter Geschäftsmann.
24:42Er legt seine Ersparnisse nicht und sowas an.
24:53Wenn für Walter hier alles aussichtslos ist, dann will er zu seinem Freikorps zurück.
25:00Und was dann wird...
25:01Dann will er Landsknecht werden.
25:05Ich kann doch nicht mit meinem Geld seine Dummheiten verhindern.
25:08Aber ich liebe ihn doch.
25:11Von Liebe kann man nicht leben.
25:13Und so einfach ist das nicht, einen verrotteten Bauernhof wieder in Ordnung zu bringen.
25:16Habt ihr beide keine Ahnung von Landwirtschaft.
25:19Aber das kann man doch lernen.
25:21Außerdem ist da noch der Kirnhofer.
25:23Wer ist das denn?
25:25Er war Wachtmeister in Walters Schwadron.
25:30Ein Bayer.
25:31Jetzt treibt er sich hier in der Gegend rum.
25:33Und geht er nicht nach Bayern zurück, hat er Dreck am Stecken.
25:35Ach was.
25:36Walter sagt, der Kirnhofer ist für alles zu gebrauchen.
25:39Außerdem versteht er auch was von Landwirtschaft.
25:41Das ist doch alles nichts Reelles.
25:43Auch wenn sich hier ein Mann rumtreibt, der Kühe melken und Stall ausmisten kann,
25:46dann stecke ich doch kein Vermögen in so einem Betrieb.
25:49Darüber brauchen wir gar nicht mehr zu reden.
25:50Aber Vater, so das ist der Tee.
25:53Was macht ihr denn für Gesichter? Ist was passiert?
25:57Wir haben über Victorias Zukunft gesprochen.
25:59Und wann sprechen wir zur Abwechslung über meine Zukunft?
26:02Bring du erst mal die Handelsschule hinter dich.
26:04Und dann?
26:05Dann sehen wir weiter.
26:08Immer dasselbe.
26:10Schöne Zukunft.
26:12Na, na, na.
26:13Dieser Tröndle ist ein ganz verbohrter Kerl.
26:19Tröndle?
26:20Wer ist das denn?
26:21Der Vorsitzende des deutsch-völkischen Schutz- und Trutzbundes.
26:24Heute hat er wieder inseriert.
26:26Heute Morgen wurden von sechs Juden die Plakate des Schutz- und Trutzbundes abgerissen,
26:30mit denen gegen die Bevorzugung der Juden bei der Lebensmittelverteilung protestiert wurde.
26:34Ich habe so ein Plakat gesehen.
26:37Das ist eine ganz dumme Hetze.
26:39An dieser jüdischen Tat können die deutschen Mitbürger sehen,
26:41wie es um unser deutsches Vaterland bestellt ist.
26:43Also so ein Unzell.
26:45Neulich wollte dieser Tröndle auf meinem Geschäft antisemitische Reden halten.
26:49Habe ich mir immer verbeten.
26:50Aber den guten jüdischen Kunden, die ich habe,
26:52Dr. Selichheim, Commerzmann Lieble,
26:54Direktor Rosenbaum und so weiter und so weiter.
26:56Es waren aber die Juden, die die russische Revolution gemacht haben.
27:00Wo hast denn du die Weisheit her?
27:02Das ist doch nicht auf deinem Mist gewachsen.
27:05Das hat...
27:06Das hat Herr Rukowski gesagt.
27:10Und wer ist Herr Rukowski?
27:11Ihr Englischlehrer.
27:13Bestell mir schönen Gruß.
27:14Es wäre mir lieber, wenn du im Englischen größere Fortschritte machen würdest.
27:18Dann hast du wieder Unterricht.
27:19Morgen um eins.
27:22Immer zu so verrückten Zeiten.
27:24Da essen andere Leute.
27:26Du solltest lieber was Vernünftiges lernen.
27:29Wieso?
27:30Findest du Englisch unvernünftig?
27:32Nein, das nicht.
27:33Aber unnötig.
27:36Die Ausländer, die nach Baden-Baden kommen,
27:37konnten sich noch immer verständlich machen.
27:39Richtig.
27:40Aber inzwischen haben wir einen Krieg verloren.
27:42Vielleicht wollen die sich gar nicht mehr verständlich machen.
27:45Na bitte.
27:45Ich habe hier auch nichts dagegen.
27:48Na siehst du.
27:51Apropos...
27:52Hier.
27:53Ich brauche wieder etwas Geld für die Stunden.
27:55Ich habe doch erst vergangene Woche...
27:58Das war für die Zeit vorher.
27:59Aber er will das Geld jetzt immer im Voraus.
28:01Es wäre so schnell entwertet.
28:03Erst die Leistung, dann die Bezahlung.
28:05So ist es üblich.
28:07Aber meinetwegen.
28:08Wie viel?
28:09Zehn Mark.
28:12Hier.
28:13Danke, Papa.
28:14Aber jetzt möchte ich endlich mal eine ordentliche Quittung sehen.
28:16Über alles, was ich bisher bezahlt habe.
28:18Ja, Papa.
28:19Ja.
28:19Du bist süß.
28:21Gute Nacht.
28:22Gute Nacht.
28:25Was ich so von Susanne höre, ganz schlau werde ich aus diesem Lehrer nicht.
28:29Ist der an der Handelsschule?
28:31Der unterrichtet privat.
28:35Ich gehe auch mal schlafen.
28:37Gute Nacht, Vater.
28:37Gute Nacht.
28:48Ja?
28:50Kann ich dich mal sprechen?
28:51Ja.
28:52Also, mir ist da was unklar.
28:55Wieso weiß eigentlich dein Englischlehrer über die russische Revolution Bescheid?
28:59Wie heißt er gleich?
29:01Okowski.
29:03Ein Russe?
29:03Ja, ein Emigrant.
29:07Und der gibt englischen Unterricht?
29:12Nein.
29:14Nicht direkt.
29:17Jetzt aber mal raus mit der Sprache.
29:20Was ist da los?
29:22Wenn ich es Papa gesagt hätte, er hätte es nie erlaubt.
29:25Darum habe ich eben gesagt, ich hätte Englisch.
29:28Ach, der gibt da sogar keinen Englischunterricht.
29:30Nein, er gibt Schauspielunterricht.
29:36Ach, du liebe Güte.
29:38Ja, und was soll das Ganze?
29:40Willst du jetzt zum Theater?
29:42Nein, zum Film.
29:44Aha.
29:44Ja.
29:46Wie sich kleine Mädchen in Baden-Baden sowas vorstellen.
29:49Herr Rokowski hat gesagt, ich bin sehr begabt.
29:52Und er versteht viel davon.
29:53Er ist Schüler von dem berühmten Regisseur Stanislavski gewesen.
29:57Na, der kann euch viel erzählen.
29:58Also, dass du dem Vater weiter die Hucke voll lügst, das geht natürlich auf keinen Fall.
30:06Mein Gott, bist du wieder mal moralisch.
30:08Hat doch mit moralisch nichts zu tun.
30:10Ich finde es nur nicht anständig.
30:12Wenn du heimlich Schauspielunterricht nehmen willst, bitte.
30:15Aber dann finanzier dir den Spaß gefälligst selbst.
30:17Aber wie denn?
30:19Na hör mal, du kannst kleine Kinder hüten, du kannst Nachhilfeunterricht geben.
30:24Lass dir was einfallen.
30:25Und dann sollten wir Vater beibringen, dass du keinen Unterricht in Englisch hast.
30:31Gute Nacht.
30:32So, komm mal her.
30:54Im Zodenakt noch etwas anziehen.
30:56Karin, dir möchte ich mal was sagen.
30:59Wie war ich?
31:03Was für eine interessante Aufführung.
31:13Sie wünschen, bitte?
31:14Ach, Entschuldigung.
31:16Können Sie mir vielleicht sagen, wie ich Herrn Rokowski erreichen kann?
31:20Rokowski?
31:21Wo soll denn der sein?
31:23Verwaltung?
31:24Technik?
31:25Ich nehme an, er ist Schauspieler.
31:27Nee.
31:28Einen Schauspieler Rokowski haben wir hier nicht.
31:31Vielleicht hat er mal Statistorie gemacht.
31:33Aber im Ensemble, nee.
31:35Aber wenn er doch Schauspielunterricht gibt.
31:39Biedersinn, Herr Peschke.
31:42Biedersinn, Herr Backner.
31:43Ja, ja, wir kennen uns.
31:48Verzeihen Sie, ich weiß im Moment nicht, wo ich Sie hintun soll.
31:51Vom Bahnhof in Steinburg.
31:55Ich trug Schwestern und Tracht und wir luden Schwerverwundete um, die im Schwarzwald verlegt wurden.
31:59Ah ja, ja.
32:00Ja, jetzt weiß ich.
32:03Wiedersehen.
32:03Wiedersehen.
32:04Entschuldigung, sind Sie jetzt beim Theater?
32:23Sie waren damals recht abweisend.
32:27Naja.
32:28Verständlich, ein lästiger Zeitungsfritz im falschen Moment.
32:31Tut mir leid.
32:32Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen, nein.
32:34Ich bin nicht beim Theater, ich war eben auf einer Generalprobe.
32:37Wissen Sie, in unserer kleinen Redaktion muss man halt alles machen.
32:41Von Theaterkritik über Lokales bis hin zur Politik.
32:44Alles.
32:44Wenn Sie so viel rumkommen in Baden-Baden, kennen Sie dann auch Herrn Rukowski?
32:49Ja.
32:50Wollen Sie Schauspielunterricht beim Nehmen?
32:51Nein, aber meine Schwester lässt sich beim Ausbilden.
32:54Beim Ausbilden?
32:55Ach, du liebe Gebäude.
32:56Wieso?
32:58Ja, das kann ich Ihnen vielleicht bei einer Tasse Kaffee erklären.
33:03Waschmunk ondulieren.
33:06Mach drei Mark, meine Frau.
33:08Schon wieder teurer geworden.
33:09Was wird nicht teurer, Frau Mertens?
33:12Trägt sehr jugendlich, diese Locker für Sie.
33:15Sehr jugendlich.
33:16Immer Kavalier, ja, Herr Vollmer.
33:18Wir haben doch heute Premiere im Theater.
33:20Ah, drum.
33:20Und da geht es immer sehr festlich zu.
33:22Was gibt es denn?
33:23Kavale und Liebe.
33:24Da wünsche ich Ihnen gut unterhalten.
33:26Oh, danke.
33:29Herr Vollmer, haben Sie vielleicht noch ein bisschen Toilette-Seife?
33:32Ich frage schon überall.
33:33Tut mir leid, Frau Mertens.
33:34Alles attrappen.
33:35Die Leute kaufen einem alles weg.
33:36Wenn neue Ware kommt, ist sie wieder teurer.
33:38Ach, ich...
33:39Und die Leute kaufen trotzdem.
33:40Guten Morgen, Herr Rettkopf.
33:41Und so wird die Inflation angeheizt.
33:43Schraube ohne Ende.
33:44Ich will jetzt gleich Platz nehmen.
33:46Herr Biermann ist frei.
33:47Vielen Dank.
33:47Auf Wiedersehen, Frau Mertens.
33:49Herr Biermann.
33:50Jawohl.
33:52Bitte sehr, Herr Direktor.
33:54Morgen.
33:54Heute am Arschneiden.
33:55Jawohl.
33:55Morgen, Herr Rodewald.
33:59Ah, Herr Heidinger.
34:00Morgen.
34:00Ja, fahren Sie bloß nicht, wie es mir geht.
34:03Immer mit einer halben Backe im Gefängnis.
34:05Und Arno, sind Sie auf einmal kriminell geworden?
34:08Hm.
34:08Statt.
34:09Muss man ja als Gastwirt, wenn man seine Gäste einigermaßen verpflegen will.
34:15Für den Lebensmittelverordnungen ist das gar nicht zu vereinbaren.
34:18Tja, wir haben verrückte Zeiten.
34:22Ich muss inzwischen meinen Kunden raten, ihre Konten aufzulösen und ihr Geld wertbeständig
34:26anzulegen.
34:26Scharf nachwaschen, Herr Heidinger.
34:27Aktien zum Beispiel.
34:28Ja, bitte.
34:29Die Industrie wird sich allmählich wieder erholen.
34:31Aber das werden die Alliierten doch nicht zulassen.
34:33Die wollen uns nie wieder hochkommen lassen.
34:35Das sei ja Schandvertrag.
34:37Lassen Sie es, Biermann.
34:37Mach ich selbst.
34:38Ja, danke.
34:41Das wäre es wieder mal.
34:42Wiedersehen, die Herren.
34:43Auf Wiedersehen, Herr Heidinger.
34:44Ja, guten Tag, kann man ja kaum wünschen.
34:46Ich sehe schwachs.
34:47Wir alle, Herr Heidinger.
34:48Wir alle.
34:49Biermann, gehen Sie mal mit Herrn Heidinger zur Kasse.
34:51Jawohl.
34:54Doch jetzt nicht, Flöter.
34:55Herr Direktor, wenn man nun Gelegenheit hätte, Grund und Boden zu erwerben.
35:07Das wäre das Beste, Grund und Boden.
35:10Ich habe da eine Sache, die ich gern mal mit Ihnen besprechen würde.
35:14Kann ich Sie mal aufsuchen?
35:15Selbstverständlich.
35:15Wer will machen zweite Übung?
35:45Susanne, du?
35:54Ja?
35:56Man braucht Fantasie.
35:58Muss machen, alles genau wie in Wirklichkeit.
36:05Hier siehst du Zählmann.
36:07Du haben geschlafen nebenan und haben gehört Geräusch.
36:16Du kommst herein, ganz voll von Angst.
36:23Du spielst Grauen.
36:26Kennt es einen Einbrecher?
36:29Oder Gespenst?
36:31Oder fremdem Mann?
36:34Du guckst und guckst.
36:39Dann drehst du Kopf.
36:42Ganz langsam.
36:45Und siehst Gestalt, die er reich gemacht hat.
36:49Großer Schreck.
36:51Musst du sehr gut spielen.
36:53Wie im Leben.
36:54Verstanden?
36:55Ja.
36:56Karasho, sehr gut.
36:59Mach deinen Auftritt.
37:04Zdrajna, Zdrajna.
37:19Große Angst.
37:20Du hast Angst.
37:23Du musst sehen in alle Ecken,
37:26wo vielleicht ist das Verbrechen.
37:30Nicht so laut, bitteschön.
37:33Du drehst Körper um.
37:43Oh, Jasne, schlecht, ganz schlecht.
37:47Das ist doch kein Erschrecken.
37:49Wie im Leben, hab ich gesagt.
37:51Du drehst Körper um.
37:53Und das ist Kunst, wie meint Stanislavski.
38:01Verstanden?
38:02Was wünschen Sie?
38:06Entschuldigen Sie, ich wollte mir nur mal Ihren Unterricht anschauen.
38:10Ah.
38:11Sie brauchen sicherlich Unterricht.
38:15Nein, nein.
38:17Gesicht ist gut.
38:20Sie haben vielleicht große Begabung.
38:23Nein, Fürst Rukowski.
38:25Genauso wenig wie Susanne.
38:26Sie ist nämlich meine Schwester.
38:27Aber Vicky, das kannst du doch gar nicht beurteilen.
38:31Aber ich kann.
38:32Habe gute Nase für Talent.
38:34Ja, aber...
38:36Dann müssen Sie doch selbst gesehen haben, wie unbegabt Susanne hier herumgestolpert ist.
38:41Sogar Ihre Schüler haben gelacht.
38:43Natürlich haben gelacht.
38:44Ich werde machen von Susanne große Komiker.
38:47Herr Vollmer, wenn der Grund und Boden ertragreich ist und wenn die Gebäude noch zu gebrauchen sind...
38:57Wer sagt mir das?
38:59Moment darauf, komme ich gleich zurück.
39:00Also wenn das Ganze keine Wüste nahe ist und keine Ruine, dann laufen Sie doch gar keine Gefahr, falls Sie sich zum Kauf entschließen.
39:07Was aus unserem Geld wird, wissen wir nicht.
39:10Aber mit so einem Grundbesitz hätten Sie was Wertbeständiges in der Hand.
39:14Wertbeständig?
39:15Wenn man nur wüsste, was der Lindenhof tatsächlich wert ist.
39:18Passen Sie mal auf.
39:19Im Aufsichtsrat meiner Bank sitzt der Landwirtschaftsrat Heimhauer.
39:24Ja, ja, kenne ich.
39:25Hatte mal Sorgen mit seinem Haarausfall.
39:27Den könnte ich bitten, mal mit uns hinauszufahren und den Hof anzusehen.
39:31Ja, wenn das möglich wäre...
39:32Sehen Sie mal, Herr Vollmer, Sie könnten doch eigentlich das Geld mit anlegen, das Sie Ihrer zweiten Tochter zugedacht haben.
39:41Wie gesagt, auf der Bank wird es Ihnen wahrscheinlich zerrennen.
39:44Aber so hätten Sie vielleicht eine Summe in der Hand, die für den Kauf ausreicht.
39:48Tja, dann müsste ich mal mit meinen Trichtern sprechen.
39:52Das heißt, verfügungsberechtigt bin ja ich.
39:54Ja.
39:56Warum sagst du nichts?
39:58Susanne, was soll ich dazu sagen?
40:00Ich habe nicht viele Ahnung vom Theaterspielen.
40:03Aber was dieser Fürst da mit euch treibt...
40:05Das Richtige kommt erst noch.
40:07Das sind alles nur Vorübungen.
40:09Ich fürchte, da kommt überhaupt nichts mehr.
40:11Ich habe mich erkundigt.
40:13Bei wem?
40:15Bei Dr. Wolf.
40:16Das ist der Theaterkritiker vom Badner Tagblatt.
40:19Ja, den kenne ich auch.
40:21Der kommt immer ins Geschäft zu Papa.
40:23Und was sagt er?
40:24Ja, er kennt den Fürsten Rukowski ziemlich genau.
40:26Er sagt, es ist einer von den russischen Emigranten, denen es in ihrer Heimat mal recht gut gegangen ist.
40:32Und die hier nicht wissen, wovon sie leben sollen.
40:34Die einen arbeiten als Kellner, die anderen als Taxichauffeur.
40:37Und der Fürst versucht eben mit Schauspielunterricht zu Geld zu kommen.
40:41Wenn wir hier noch ein Spielcasino hätten, dann würde er es doch probieren.
40:46Also richtig Theaterspielen lernt ihr bei denen nie.
40:52Glaubst du das wirklich?
40:53Das war meine einzige Hoffnung.
40:59Immer nur diese blöde Handelsschule.
41:01Sterbens langweilig.
41:02Und dann, dann kommt ein Büro, Büro und immer nur Büro.
41:06Susanne.
41:07Hast du mein Taschentuch?
41:09Ja, Papa.
41:12Aber jetzt mach es aber nicht so dramatisch.
41:15Doch.
41:16Überleg lieber, wie wir Vater beibringen, dass du keinen Englischunterricht mehr hast.
41:21Wer sagt denn, dass ich keinen mehr habe?
41:23Susi?
41:27Komm, gib meinen Taschentuch.
41:29Komm.
41:29Komm.
41:29Alles geklappt?
41:56Ja
41:56Nur den Gendarmerie-Posten haben wir reformieren müssen
42:00Hauptmann Kartenstedt kann das hervorragend
42:02Der Gendarm hätte sonst für seine vaterländische Pflicht gehalten
42:06Die Waffen an die Franzosen auszuliefern
42:08Und was ist das?
42:09Sechs Karabiner und Punition
42:11Kommt eins zum anderen
42:13Aber was machen wir denn, wo verkauft wird?
42:24Auf der großen Weide an der Kreuzung laufen schon wieder drei Interessenten rum
42:29Sind Sie sicher, dass das Interessenten sind?
42:31Ich hab ein bisschen dumm gefragt
42:33Einer ist dabei, das muss ein Fachmann sein
42:36So gescheit rät der da her
42:37Sind Sie das?
42:44Wenn die hier rein wollen, dann mal ich von unserem Hausrecht gebraucht
42:50Da kenne ich nix
42:50Schließ ab
42:53Ein ganz vernünftiger Hof, würde ich sagen
43:10Da ist nur nichts Vernünftiges getan worden
43:13Wären Sie meinen, dass ich...
43:14Angenommen, die jungen Leute kommen ja nicht zurecht
43:17Dann verpachten Sie eben
43:18Interessenten finden Sie genug
43:20Schon aus den verlorenen Gebieten Posen und Westpreußen
43:22Tja
43:23Wenn ich mal mit dem Herrn Wetterkopf sprechen
43:26Ne, ne, das überlassen Sie mal uns
43:28Wir haben einen sehr gewitzten Mann für Immobilien
43:31Ach, voll mal
43:32Wollen Sie etwa den Hof kaufen?
43:35Das ist der junge Habierschaft
43:36Ah, der Sohn vom Herrn General
43:38Ehemals kommandierenden Rassner
43:40Jawohl
43:40Landwirtschaft Radheimhauer
43:41Bankdirektor Rodeweil
43:43Dankeschön
43:43Tja, Herr Bielstock
43:46Wenn Sie uns so sehen
43:48Rechnen Sie etwa damit, dass ich den Hof hier kaufe?
43:51Bis jetzt hab ich nicht damit gerechnet
43:53Wie wissen, wenn Sie mal bei uns vorbeikommen
43:55So zum guten Gläschen Wein
43:57Ja, gern
43:58Donnerstagabend nach dem Essen, halb neun
44:00Ich bedanke mich sehr, Herr Vollmann
44:02Wir würden uns gern mal die Stallungen ansehen
44:05Nicht wahr, meine Herren?
44:06Ja, bitte, selbstverständlich
44:07Ja, Direktor
44:08Danke
44:08Die Stallungen liegen da drüben
44:11Gut
44:13Gut
44:13Ja
44:14Ich bin auf der Richter
44:18Hier einen Alten rumgekriegt
44:19Der kauft ihn hoch
44:20Und der Weinherleuchter
44:21Verstiegt dann auch da
44:21Aber Kamera, du musst
44:23Du hast zum Inventar
44:24Ich kauf der gleich mit
44:25Wir verstecken zwischen die Karabine
44:27So
44:31Nun räumt man schnell ab
44:34Und holt ein paar Weingläser
44:35Wird was gefeiert?
44:38Das wirst du ja sehen
44:39Jedenfalls kommt Besuch
44:41Vier Gläser, bitte
44:42Wer kommt denn?
44:44Das ist eine Überraschung
44:45Eine gute Überraschung
44:46Einmal hat Papa und sein Lehrer
44:48für kaufmännisches Rechnen eingeladen
44:50Das war keine gute Überraschung
44:51Mit Mathe kann man nicht jagen
44:53Das musst du nur mal durchstehen
44:54Ach, übrigens Vater
44:56Susanne hat den Unterricht
44:58bei Herrn Rukowski aufgegeben
44:59So
45:00Warum das denn?
45:02Ich hab mit ihm gesprochen
45:04Ich glaub nicht, dass sie bei ihm viel lärmen kann
45:06Was hab ich gesagt?
45:07Ja, sie hat's inzwischen auch völlig eingesehen
45:09Ja, und hier hast du dein Geld zurück, Papa
45:11Das hab ich gespart
45:12Gespart ist gut
45:14Nur das längst hat dein Vater schon
45:16Ich hatte immer ein ungutes Gefühl
45:18bei diesem Unterricht
45:19Gut, dass du dich mal um die Sache gekümmert hast
45:21Beallt euch, ja?
45:25Das hast du ganz gut gemacht
45:26Aber geschwindelt hast du auch
45:27Wieso?
45:28Hab ich ein Wort von Englischunterricht gesagt?
45:31Susanne, machst du mal auf?
45:33Ja, ich mach schon
45:34Nein, mit Teuer
45:34Geh du ins Wohnzimmer
45:35Sag mal, was ist eigentlich los?
45:41Hier ist von Überraschungen die Rede
45:43Dein guter Anzug
45:45Beg teuer und geh doch ins Wohnzimmer
45:46Ist ja wie Weihnachten
45:47Komm, verdirb man den Spaß nicht
45:48Ja, schon
45:49Da geht's doch
46:03Ja, ich freue mich auch, dass ich
46:06Walter?
46:12Walter!
46:17Ich musste doch endlich mal den Herrn näher kennen
46:19Lernen, dass er sich mit meiner Tochter
46:20ein Feindesand herumgetrieben hat
46:21Ja, ich hab mir erlaubt
46:23eine kleine Aufmerksamkeit, Vicky
46:25Danke, Walter
46:26Für das kleine Fräule
46:27Du holst nur den Wein, den ich aufgemacht habe, ja?
46:31So, und du hinst die Gläser
46:32Darf du mit
46:33Ne Vase auf?
46:35Darf ich?
46:36Danke schön
46:36Danke, Herr Kohlmann
46:37Haben Sie es schon gehört?
46:40Das Neueste aus Berlin
46:41Was kann da schon Gutes herkommen?
46:43Na, Urteil im Prozess
46:44Erzweiger gegen Hilfreich
46:46Nur 300 Mark Geldstrafel für Hilfreich
46:48Dankeschön
46:48Ja, im Urteil heißt es
46:51Der Wahrheitsbeweis
46:53sei ihm im Wesentlichen gelungen
46:55Damit ist dieser Erzweiger politisch erledigt
46:57Ja, das muss er wohl
46:59Jetzt wollen wir aber nicht über Politik reden
47:01Kinder, kommt doch mal zur Ruhe
47:02Ja
47:03Bitte, nehmen Sie Platz, Herr Herr Stockler
47:05Ich
47:08möchte euch nämlich eine
47:11wichtige Mitteilung machen
47:12Ich glaube, dies ist ein
47:15bedeutender Augenblick in unserem Leben
47:18In meinem auch?
47:20Jetzt halt du mal ruhig
47:21Wenn ihr wirklich heiraten wollt
47:26Das wollt ihr doch, oder?
47:29Ich schon
47:30Ich auch
47:31Na ja, dann braucht ihr eine Grundlage
47:33auf der ihr aufbauen könnt
47:35Ihr seid ja nichts
47:36Ihr habt ja nichts
47:37Und deshalb habe ich mich entschlossen
47:40Den Lindenhof zu kaufen
47:43Nein
47:44Von dem Geld, das ich für Viktoria und Susanne gestraft habe
47:47Von meinem auch?
47:49Du hast mich ja gar nicht gefragt
47:50Wer braucht den Lindenhof?
47:52Vorläufig ist es noch mein Geld
47:53Über Einzelheiten reden wir erst
47:55Wenn der Kauf perfekt wird
47:56Ja
47:57Und ich, wer küsst mich?
48:02Ich
48:02Ja
48:06Ich glaube, das ist das
48:15Musik
48:45Musik
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