- 22.6.2025
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00:00Der Friseurmeister Fritz Vollmer ist mit seinem Leben unzufrieden.
00:06Eine späte Liebe hat nicht zur Ehe geführt und dass seine Tochter Susanne einen unehelichen Sohn hat, stört ihn sehr.
00:12Wo er hinschaut, ungeordnete Verhältnisse.
00:16Dazu die Wirtschaftskrise, die auch vor seinem Geschäft nicht Halt macht.
00:21Viktoria ist mit dem Redakteur des Badener Tageblatts Dr. Wolf verheiratet.
00:26In erster Ehe war sie die Frau von Walter Bielstock, der sich den Nationalsozialisten angeschlossen hat.
00:56Was ist das?
00:57Der Friseurmeister Fritz
01:01Der Friseurmeister Fritz
01:09Überraschung
01:11Der Friseurmeister Fritz
01:14Der Friseurmeister Fritz
01:17Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen, schüttet ihr euch nicht, euch solche Schweine heulen, für den freudigen Volkreich auszusehen.
01:29Wir protestieren gegen diesen Schwutz und Schub. Wir protestieren dagegen, dass die deutschen Theater zur Brutstätte jüdischer Zersetzung werden.
01:39Die deutsche Volksgenossen und Volksgenossen, wir protestieren gegen diesen Schwutz und Schub.
01:50Hatten Sie einen lustigen Abend, Doktor, oder?
01:52Weiß nicht, was die deutsche Volksgenossen haben.
01:54Was, das war auch ein Theater.
01:56Ja, man muss sich doch mal ansehen, was dem deutsche Volk alles gefallen hat.
02:00Ja, du, nicht?
02:02Das stimmt.
02:03Ja, aber...
02:04Niemals, Fräulein Vollmer, jetzt verheiratet mit dem Juden Wolf. Das ist eine Karriere.
02:14Nach denen reden, mit denen Sie mir schon im frisörgischen Vollmer auf die Nerven gegangen sind, war es ja nicht anders zu erwarten, wo Sie mal landen würden, Herr Biermann.
02:21Ihnen werden wir auch nur das Handwerk legen.
02:24Komm, Robert, lass uns rein.
02:26Gebt mal Ruhe, Kameran.
02:27Dass diese Herren die Vorstellung stören sollten, ist wohl ganz in ihrem Sinne, Herr Bierstadt.
02:34Allerdings.
02:36Sie vertreten das gesunde Volksempfinden.
02:39Nach dem Erfolg, den der fröhliche Weinberg heute Abend beim Publikum hatte, scheint das gesunde Volksempfinden im liberalen Baden-Baden aber doch sehr in der Minderheit.
02:47Seien Sie doch nicht zu ungeduldig.
02:48Wir marschieren schon.
02:49Warten Sie mal.
02:51Wünsche noch einen schönen Abend.
02:54Ein Lied.
02:55Es zittert.
02:56Drei, vier.
02:58Es zittert die Mauschen, Knochen.
03:02Arschlöcker.
03:03Ich fürchte, dein Geschiedener wird mir noch einigen Ehre machen.
03:07So geschmacklos wird er dann doch wieder nicht sein.
03:09Meinetwegen.
03:10Doch, er wird.
03:11Gerade deinetwegen.
03:12Wollen wir im Kurhaus noch einen Schocken reinbringen?
03:14Ach, weißt du, eigentlich möchte ich lieber heimgehen.
03:20Und ein Ober.
03:21Ja, mein Junge.
03:23Ja.
03:24Bringt dich die Mami wieder zu Frau Erda.
03:26Ja.
03:26Bringt dich charmant.
03:27Alles Gute, Monsieur von Meier.
03:29Au rei, Monsieur dame.
03:30Danke, Madame, danke.
03:31Auf Wiedersehen und gute Erholung.
03:33Wir sehen.
03:35Sag mal, Papa.
03:36Friedrich, mein Friedrich.
03:37Sag mal, Papa.
03:38Ja.
03:38Müssen wir den Erbers nicht etwas dafür bezahlen, dass Sie den Jungen den ganzen Tag hüten?
03:43Meinst du?
03:44Weißt du, ich glaube, Sie haben kaum noch satt zu essen.
03:47Als ich Friedrich neulich etwas später abholte, da saßen sie beim Abendbrot und hatten nur
03:52Kartoffeln und Quark.
03:53Ich gebe ja dem Jungen schon immer Brote mit, aber...
03:56Ja, ich weiß, Sie haben nur sehr wenig Geld, aber Sie versuchen es zu verheimlichen.
04:01Ich hole Friedrich heute Nachmittag ab, vielleicht kann ich dann mit Ihnen etwas ausmachen.
04:04Ist recht, Papa.
04:05Wiedersehen, Friedrich.
04:07Wiedersehen, Papa.
04:08Sie schreiben hier über den fröhlichen Weinberg, das ist die heimliche Melodie des Stückes,
04:16Doppelpunkt, das Glück des Daseins, der Gesang der Erde, Erde als Kraft bis an die Grenze,
04:22wo Kraft in Kraft tüberei und kippt.
04:24Und was ist dagegen einzurengen?
04:27Nichts, wenn es sich um ein anderes Stück handelte.
04:30Aber was Sie hier Erde nennen, ist für uns Nationalsozialisten Schmutz, dem der Jude...
04:34Sie sehen, der Jude Zuckmeier auf die Bühne karten.
04:36Zuckmeier ist kein Jude.
04:38Könnte Herr Resein.
04:39Welche Ehre für die Juden?
04:42Herr Dr. Rolf, darum geht es hier nicht.
04:45Sie machen da am Schluss Ihrer Kritik einen Nachsatz.
04:49Offenbar sollte die Aufführung von rechtsradikalen Radau-Brüdern gestört werden.
04:56Das konnte durch rechtzeitigen Einsatz der Polizei verhindert werden.
04:59Am Schluss mussten die Premierenbesucher durch ein Spalier der schreienden jungen Leute das Theater verlassen.
05:07Tja, und stimmt das nicht?
05:11Nein, Herr Dr. Rolf, das waren keine Radau-Brüder,
05:14sondern Mitglieder des Kampfbundes für deutsche Kultur.
05:18Und im Auftrag dieses Kampfbundes verlange ich eine Berichtigung.
05:23Guten Tag, meine Herren.
05:24Was haben Sie für Wünsche? Sie können sofort bedient werden.
05:26Herr Vollmoll-Liebesam ist mein Name von der Bank für Industrie und Wirtschaft.
05:30Ah, endlich lassen Sie sich mal sehen.
05:32Ja, das ist Herr Frohwein, unser Architekt.
05:34Guten Tag, Herr Vollmoll.
05:35Gut, dass Sie gleich mitgekommen sind, Herr Frohwein.
05:38Herr Flöter, Sie können weiterarbeiten.
05:40Ja, ich habe Ihrer Bank ja schon geschrieben, was hier im Haus alles zu reparieren ist.
05:45Aber gehen wir doch mal rauf in die Wohnung.
05:46Danke, Frau Wünsche.
05:47Danke, Frau Wünsche.
05:47Herr Dr. Wünsche, als Jurist kennen Sie doch das Pressegesetz.
05:54Wenn Sie meinen, dass wir falsch berichtet haben,
05:56dann lassen Sie uns bitte eine schriftliche Berichtigung zugehen
05:59und wir werden dann entscheiden.
06:01Meine Kameraden lassen sich nicht von Ihnen als Radau-Brüder beschimpfen.
06:04Dass Ihre Kameraden Radau gemacht haben, haben Sie wohl selbst gehört.
06:10Sie waren ja unter den Theaterbesuchern.
06:12Aber wir setzen unsere Leser gerne davon in Kenntnis,
06:14dass die Radau-Brüder Mitglieder des Kampfbundes für deutsche Kultur gewesen sind.
06:26Denken Sie daran, dass die Radau-Brüder, wenn sie an der Macht sind,
06:32Sie sehr rasch aus der Redaktion entfernen werden.
06:36Heil Hitler.
06:43Als ob es auf den Mietvertrag ankehlt.
06:45Na ja, wozu hat man das?
06:46Es ist einfach unfair von Ihrer Bank, einem angesehenen Handwerksmeister, das Geschäft zu ruinieren.
06:50Aber wer will denn das?
06:51Sie können Ihr Geschäft an anderer Stelle doch wieder aufmachen.
06:54Ja, natürlich so.
06:55Wo denn?
06:56Wo wird denn hier in der Gegend was frei?
06:57Keins von den guten Geschäften hier wird aufgegeben.
06:59Meine Herren, ich bin hier seit 25 Jahren.
07:01Ich habe einen festen Kundenkreis.
07:03Ich habe auch sehr viel Laufkundschaft.
07:05Das bringt die gute Geschäftslage mit sich.
07:06Und dann die vielen ausländischen Kurgäste, die immer wieder kommen und genau wissen, wo ich bin.
07:11Fragen Sie mal die Kurverwaltung.
07:12Die wird Ihnen sagen, dass mein erstklassiger Frisiersalon zu einem eleganten Kurbetrieb einfach dazugehört.
07:17Und außerdem, ich habe mein Geschäft jetzt vor ein paar Jahren modernisiert.
07:20Soll ich das alles rausreißen, dann einen Tödler verkaufen?
07:24Also meine Herren, kurz und knapp, ich werde hier nicht ausziehen.
07:27Tja, tut mir leid, Herr Vollmer.
07:30Dann muss die Sache von Gang gehen.
07:32Sie kriegen in diesen Tagen eine termingerechte Kündigung.
07:35Falls Sie früher ausziehen, wäre meine Bank zu Verhandlungen über eine angemessene Abfindung bereit.
07:41Glauben Sie nicht, dass das so leicht geht.
07:43Ich gehe an die Öffentlichkeit.
07:44Ich habe sehr gute Beziehungen zur hiesigen Presse.
07:46Ich weiß ja nicht, ob es Ihrer Direktion sehr angenehm ist, wenn es in der Zeitung steht,
07:50wie sie sich gegenüber dem gewerblichen Mittelstand verhält.
07:52Ach, Gabi, geh du bitte ran.
07:57Ich bin heute schon genug angeklübelt worden.
08:01Fui donc, Redaktion, Sedlacek.
08:05Herr Dr. Wolf ist in einer Sitzung.
08:07Kann ich etwas ausrichten?
08:11Alter, voll mit zu sprechen.
08:13Ja, vor allem ist mein Schwiegerwatter.
08:14Bitte lass ihn rein.
08:17Gut.
08:20Na?
08:20Soll es dir aufhängen.
08:24So schnell wie möglich.
08:27Erinnere mich dran.
08:28Und jetzt lass mich bitte meinen Schwiegerwatter allein.
08:30Alles gut.
08:31Magst du einen Kaffee?
08:32Gerne.
08:32Eins, zwei, drei Tassen.
08:34Gut.
08:35Morgen, Fritz.
08:36Bitte komm rein, ne?
08:37Herr Robert, siehst du aus, als wenn ihr die Petersilie verhagelt werdet.
08:40Sind Sie da?
08:40Jetzt nur die Petersilie wäre, danke.
08:43Robert, heute Morgen waren zwei Herren von der IW-Bank bei mir.
08:45Die Bank will mir kündigen.
08:49Das ist ärgerlich.
08:50Robert, da muss man was machen.
08:53Die ruinieren kaltschnäuzig eine Existenz, die außerdem für Baden-Baden wichtig ist.
08:57Gerade ein guter Friseur.
09:00Du, Robert, da musst du was schreiben.
09:03Das muss angeprangert werden.
09:05Fritz, die Bank kann ja nicht von heute auf morgen kündigen.
09:08Sie muss ihre Kündigungsfrist einhalten.
09:09Und in der Zeit findest du nicht nur einen Geschäftsraum, sondern auch eine Wohnung.
09:13Da bin ich ganz sicher.
09:14Außerdem helfen dir die Innung, das Wirtschaftsamt, die Kurverwaltung.
09:16Das glaubst du.
09:18Entschuldige.
09:19Also hören Sie zu, ich hab das...
09:23Moin, Entschuldigung, Herr von Gerlert.
09:25Ja.
09:27Ja.
09:28Gut, ich komme.
09:29Es tut mir leid.
09:30Ich muss so verlastet.
09:31Lass uns doch bitte morgen darüber reden.
09:34Eben, reden.
09:35Ja, morgen.
09:36Ich muss heute Nacht mit deiner Frankfurt.
09:38Ich hab dringende Sorgen.
09:39Du fährst nach Frankfurt.
09:40Aber Frankfurt ist doch nicht aus der Welt.
09:42Es ist beruflich sehr wichtig für mich.
09:44Wiedersehen.
09:46Ich werde Viktoria sagen, sie soll ich anrufen.
09:52Da wollen wir.
09:53Oder da Kaffee.
09:54Nein, danke.
09:55Ich bin bedient.
10:00Bitte treten Sie neben.
10:05Na, Friedrich.
10:20Du hast aber ein feines Spielzeug.
10:22Kann die Eisenbahn auch fahren?
10:24Ja.
10:27Was?
10:29Die Klai ab!
10:31Macht ihr die auch nicht kaputt?
10:33Das ist die Eisenbahn unseres Sohnes.
10:36Sind Sie im Spaß, Mann?
10:37Ja.
10:43Schöne, große Wohnung.
10:45Sehen Sie sich nicht so genau um.
10:47Alles, was da in den Schränken war und die Bilder,
10:50was haben wir verkauft, um zu leben?
10:52Elisabeth, davon wollen wir doch nicht reden.
10:55Aber man muss doch wenigstens erklären,
10:57warum es hier so leer ist.
10:58Uns stört es ja nicht.
10:59Guten Abend, liebe Frau.
11:01Guten Abend, Herr Professor.
11:03Ja, ich bin nochmal schnell vorbeigekommen.
11:07Ich meine, Sie haben ja viel Arbeit mit dem Wong.
11:10Und auch sonst.
11:11Und da wollten wir Ihnen vorschlagen,
11:13vielleicht einen kleinen Unkostenbeitrag.
11:15Aber Herr Vollmer, was macht denn das Kind für Unkosten?
11:17Aber für meine Frau bedeutet das doch eine große Freude,
11:20den Jungen noch eine Weile um sich zu haben.
11:23Nur noch eine Weile?
11:25Elisabeth, wir müssen es ja Vollmer sagen,
11:28damit sie sich wegen dem Jungen noch anderweitig umsehen können.
11:31Ja, wir planen eine Reise, Herr Vollmer.
11:34Und wir sind sehr erleichtert, dass wir uns zu dieser Reise entschlossen haben.
11:39Nicht wahr, Elisabeth?
11:39Ach, Herr Vollmer.
11:44Sie haben meinen Mann immer so aufmerksam bedient.
11:48Bitte, nehmen Sie das.
11:51Na, nehmen Sie nur.
11:52Ich habe es doch auch angenommen,
11:54wenn Sie sich für Ihre Dienste nicht richtig bezahlen ließen.
11:57Ja, dann mal, wenn Sie unbedingt, herzlichen Dank.
12:03Bitte schön.
12:04Vielen Dank.
12:07Na, Friedrich, wollen wir gehen?
12:10Nein.
12:11Pass mal auf.
12:12Das kannst du mitnehmen.
12:15Wie sagt man dann?
12:17Dankeschön.
12:18Das ist, damit du den Unkel nie verpüsst.
12:21Nein.
12:22Und morgen?
12:24Und morgen komme ich wieder.
12:25Ja, vielen Dank.
12:28Vielen Dank.
12:28Komm, wir müssen gehen.
12:41Na, da wird sich die Mami immer freuen, nicht?
12:49Denk mal.
12:50Ja, so ist schön.
12:52Willkommen.
12:52Ja, so ist es.
13:22Wer kommt raus?
13:30Guten Tag.
13:32Herz.
13:38Guten Tag.
13:40Na so, ihr bist...
13:41Werner, du kriegst Besuch?
13:43Susanne!
13:45Das, das ist ja wie Weihnachten.
13:48Hast du Zeit?
13:49Kannst du hierbleiben?
13:50Ja, ein bisschen schon.
13:51Möchtest du einen Kaffee?
13:52Ja.
13:52Werner, denk bitte dran, dass wir heute Abend den Käschelclub haben.
13:56Ach, diese acht Figuren, das ist doch kein Problem.
13:58Und die Kartoffeln müssen auch noch geschält werden.
14:00Das ist doch nicht meine Sache.
14:01Ich kann euch doch helfen, wenn ihr wollt.
14:03Ja, du kannst helfen.
14:05Mutter, eine Schürze für die Damen und einen Kartoffelmesser.
14:08Mit so zarten Fingern?
14:10Da werden sich die Kartoffeln aber freuen.
14:11Wenn du glaubst, dass du für einen Kurbetrieb so wichtig bist, dann wende dich doch mal an
14:18die Kurverwaltung.
14:18Die verschafft ihm doch kein neues Geschäftslokal.
14:20Das ist doch gar nicht deren Aufgabe.
14:21Warst du denn schon mal beim Wirtschaftsamt?
14:23Ja, ja, bin ich gewesen.
14:24Wenn ich neue Räume gefunden habe, wollen die befürworten, dass ich sie auch kriege.
14:27Nun, find erst mal welche.
14:28Besonders, wenn du im Stadtzentrum bleiben willst.
14:30Der Ortler mit seinem Denikatessenladen.
14:32Zwei Jahre hat er gesucht.
14:33Warum willst du ausgerechnet in der feinsten Gegend bleiben?
14:37Armen Leuten wachsen auch die Haare.
14:38So, bitte meine Herren.
14:39Ich zahle.
14:39Ja, mach 3,20 Euro.
14:41Was, denn willst du schon gehen?
14:42Zu einem Shoppen wird es doch noch reichen.
14:44Oder sollen wir für dich bezahlen?
14:45Danke sehr.
14:46Gute Nacht.
14:46Ja.
14:47Gute Nacht.
14:47Dann werde ich mal aufgehen.
14:48Eine Erinnerung, meinst du, wird zu Hause erwartet?
14:51Blausing, Hingschi.
14:52Oder im Gegenteil.
14:55Gute Nacht, komm gut nach Hause.
14:57Gute Nacht.
14:58Ja, ist schon traurig, an einer zu machen.
15:00Na, lass mal ab.
15:02Kann jedem von uns passieren.
15:03Bei der Wirtschaftssage.
15:04Ja.
15:05Immer weniger Kunden.
15:06Aber die Konkurrenz bleibt.
15:08Ich finde es gut, wenn einer dazwischen wegfällt.
15:14Ich wollte es Ihnen nicht sagen.
15:16Was wolltest du nicht sagen?
15:17Ich wollte es Ihnen nicht sagen.
15:18Es sind ja immer ein paar Neidhame dazwischen.
15:20Aber vor ein paar Monaten ist doch der Kollege Doppel gestorben.
15:24Das Geschäft ist doch beste Nachricht.
15:25Tja, wenn man das hätte.
15:28Ich weiß nicht, was die Witwe vorhat, aber ohne einen guten Meister
15:32kann sie einen Salon von dieser Größenordnung auf die Dauer nicht weiterführen.
15:36Na, sprich doch mal mit ihr.
15:37Vielleicht kannst du dich mit ihr einigen.
15:39Oder sie verkauft.
15:40Ja, das müsste ich mir mal überlegen.
15:44Du kannst sie auch heiraten.
15:45Was?
15:46Die soll auch sehr?
15:46Sehr, sehr munter sein.
15:50Gute Nacht.
15:51Los, mach weiter.
16:16Habt ihr nicht gehört?
16:22Jetzt sollt ihr das scheiß Plakat abreißen.
16:27Das gefällt euch heute nicht, was?
16:33Stopp!
16:33Stopp!
16:34Stopp!
16:35Stopp!
16:36Stopp!
16:37Stopp!
16:38Stopp!
16:39Stopp!
16:40Stopp!
16:41Stopp!
16:42Stopp!
16:43Stopp!
16:44Stopp!
16:45Stopp!
16:51Los, Kamerad!
16:53Was?
16:54Hast du nicht genug, Kamerad?
16:55Komm doch her, Kamerad!
17:01Drei Plakate kleben ist eine gefährliche Sache.
17:03Oh, damit rechnen wir.
17:05Kurz vor den Wahlen ziehen die immer mit solchen Schlägertrupps durch Baden-Baden.
17:08Aber die sind bei uns richtig.
17:10Wir sind nämlich vom A-Weil-Sportverein.
17:12Ja, so, das war sehr lieb von dir.
17:23Jetzt musst du die ganze Strecke zurückfahren.
17:24Tja, was tut man nicht alles?
17:27So kannst du dir wenigstens unser Haus und unser Geschäft nur mal angucken.
17:35Ist das sehr schlimm für deinen Vater?
17:36Ja, natürlich.
17:37Ja.
17:38Ja.
17:39Ich wünsche euch, dass ihr möglichst rasch was richtiges findet.
17:40Danke.
17:41Also dann.
17:42Gute Nacht.
17:42Gute Nacht.
17:43Gute Nacht.
17:44Gute Nacht.
17:45Gute Nacht.
17:47Gute Nacht.
17:48Gute Nacht.
17:49Äh.
17:50Ist noch was?
17:52Nein, ich ... ich hab nur überlegt.
17:56Ja?
17:57Ja?
17:58Ja?
17:59Nein.
18:00Warum bist du heute nach Neubayer gekommen?
18:02Ich wollte sehen, wie du dich eingelebt hast und ...
18:06Ob ich noch allein lebe?
18:08Ja?
18:09Ja.
18:10Warum bist du heute nach Neubayer gekommen?
18:13Ich wollte sehen, wie du dich eingelebt hast und ...
18:22Ob ich noch allein lebe?
18:25Ja.
18:26Ja.
18:27Und nun?
18:28Als du mich damals fragtest, ob ich dich heiraten wollte, war ich in Gedanken noch völlig
18:35bei Frank.
18:36Und später dachte ich, es könnte so aussehen, als ob ich ...
18:40Ob du aus Berechnung heiratest?
18:42Ja.
18:43Aber als du dann deine Abschiedsfeier gabst, im Parkhotel, war ich traurig.
18:51Und jetzt ...
18:53Ja?
18:54Ja?
18:56Hab ich dauernd Angst, du findest eine andere.
19:00Lange genug hab ich ja gesucht, aber ...
19:03Wie man sieht ...
19:06Glaubst du vielleicht ...
19:08Ich meine, könntest du dir immer noch vorstellen, dass ...
19:13Ja.
19:19Wir kamen gerade von Scharführer Seller.
19:21Besprechung wegen des Wahltages.
19:23Da sahen wir plötzlich ein paar Männer, die klebten Plakate für die Sozis.
19:26Wie viele Männer waren das?
19:28Naja, so fünf, sechs Figuren.
19:29Es waren genau zwei.
19:32Wir wollten ganz ruhig an ihnen vorbeigehen.
19:34Da sind sie plötzlich über uns hergefallen.
19:36Mit Knüppeln und anderen harten Gegenständen.
19:39Kamerad Stiele liegt noch mit Gehirnerschütterung.
19:41Und ich hab da eine Prellung.
19:43Jetzt wissen Sie, Herr Millersheim, wer in Baden-Baden den Wahlkampf mit brutaler Gewalt geführt hat.
19:49Sie und zwei Ihrer Kameraden haben die Plakatkleber angerämpelt.
19:53Sind ohne Grund über sie hergefallen.
19:55Haben ihn allerdings in Kürzern gezogen.
19:57Sie haben prügelt bekommen und sind davon gelaufen.
19:59Woher wollen Sie das wissen?
20:01Ich war mein zufälliger Augenzeuge.
20:06Meine Herren, diese deutschen Männer und ihre Kameraden werden täglich provoziert und zusammengeschlagen.
20:12Und Sie hetzen den roten Mob durch Ihre Schreiberei dazu auf!
20:16Herr Millersheim, nach dem Sieg werden wir uns Randpöbeleien eines Herrn Wolf nicht mehr gefallen lassen.
20:22Wir werden uns das, was Sie schreiben, künftig sehr genau ansehen.
20:29Herr Hitler, Herr Millersheim.
20:43Das sind massive Drohungen.
20:46Herr Dr. Billstock, jetzt nach jedem Erzikel, den Sie schreiben, persönlich Beschwerde einlegen würden?
20:55Ja.
20:57Ja, das sind schöne Aussichten.
21:01Entschuldigen Sie.
21:03Billstock war doch mal mit Ihrer Frau verheiratet, oder nicht?
21:07Ja.
21:09Glauben Sie, dass es persönlichere Sentiments sind, die ihn bewegen?
21:13Das kann ich nicht ausschließen.
21:14Aber in erster Linie ist Billstock Nationalsozialist.
21:17Man weiß ja, was Hitler über die Juden denkt.
21:23Was wollen Sie tun, wenn Hitler die Wahl gewinnt?
21:29Ja.
21:32Man muss sich rechtzeitig nach geeigneten Fluchtwegen umsehen.
21:36Herr Vollmer, da sind Sie ja in einer schrecklichen Lage.
21:40Sie tun mir aber leid.
21:41Ja, ich mir auch.
21:44Aber man muss ja sehen, wie es weitergeht.
21:46Ich kann mir denken, wie das ist.
21:48So ohne Geschäft, indem man doch etwas darstellte.
21:51Genau wie mein seliger Mann.
21:54Ich versuche das ja noch aufrechtzuerhalten.
21:56Und ich muss sagen, die Kunden sind wirklich sehr treu.
21:59Aber auf die Dauer ohne Meister?
22:02Man muss ja auch Lehrlinge haben.
22:04Ja, Frau Doppel, das habe ich mir alles überlegt.
22:07Sie waren doch selbstständig.
22:10Und Sie wurden als Angestellter?
22:13Das ja nun nicht.
22:15Herr Vollmer!
22:17Da hau es mich aber um.
22:18Der Meister persönlich.
22:20Herr Vollmer hat gehört, dass ich jemanden fürs Geschäft suche.
22:24Udo Biermann ist ja eine sehr tüchtige Kraft, aber...
22:27Weiß ich, weiß ich.
22:28Wir wollen auch demnächst heiraten.
22:31Nicht wahr, Schatz?
22:32Ja?
22:33Alles schon beschlossen?
22:34Natürlich erst nach Ablauf des Trauerjahres.
22:37Und damit alles klar ist, der Chef bin dann ich hier.
22:40Wenn das so läuft, Frau Doppel, ich hatte gedacht, Sie wollten vielleicht verkaufen.
22:45Verkaufen? So ein gutes Geschäft.
22:48Es kann sich ja jetzt noch besser entwickeln, wo Sie ans Konkurrenz wegfallen.
22:52Ob ich wegfalle, das ist so noch nicht raus.
22:55Entschuldigen Sie bitte beim Irrtum von mir.
22:57Wiedersehen allerseits.
22:59Auf Wiedersehen, Herr Vollmer.
23:01Danke, ich finde schon allein aus. Dankeschön.
23:06Papa!
23:07Ja?
23:08Mal bitte.
23:09Bitte entschuldigen Sie.
23:10Was ist denn, Susanne?
23:11Du wolltest doch Friedrich ja später abholen.
23:13Ja, ich bin nur rasch vom Hotel weg.
23:15Um dir zu sagen, im Salon des Parkhotels suchen Sie ab nächsten Monat einen erstklassigen Coiffeur.
23:20Na und?
23:21Ich bin Friseur und nicht Coiffeur.
23:23Außerdem glaubst du, dass ich als kleiner Angestellter arbeiten werde?
23:25Jawohl, Herr Chef.
23:26Bitte sehr, Herr Chef.
23:27Ich soll mir Trinkgelder in die Hand drücken lassen?
23:29Aber Papa, alle deine wichtigen Kunden würden dir treu bleiben.
23:33Und das Hotel ist doch ein akzeptabler Arbeitsplatz.
23:36Du solltest wenigstens mal vorbeigehen.
23:38Das verstehst du nicht.
23:39Ich habe Angestellte und eine Familie, für die ich sorgen muss.
23:43Und wenn ich...
23:44Und da ist noch etwas, Papa.
23:46Werner und ich werden im nächsten Monat heiraten.
23:49Siehst du, um uns musst du dich also auch nicht mehr sorgen.
23:52Heiraten?
23:54Jetzt auf einmal?
23:55Ja.
23:56Aber das will ich dir alles in Ruhe erzählen.
23:58Freust du dich?
24:00Ja.
24:02Bin ich also ganz allein.
24:04Oh nein, Papa.
24:05Das wirst du nicht sein.
24:06Werner hat gesagt, wir machen jeden Sonntag großen Familientisch.
24:11Jetzt will ich rasch noch den Kleinen wegbringen.
24:13Albers werden sicher sehr traurig sein, wenn Friedrich nicht mehr zu Ihnen kommt.
24:17Naja, wo ist er denn?
24:21Ah, guten Tag, Herr Rodeweil.
24:23Wie geht es, Jochen?
24:25Den geht es gut.
24:27Grüßen Sie ihn, wenn Sie mal telefonieren.
24:32Na, und der arme Onkel Rudi, den hast du wohl wieder sehr geärgert.
24:35Sobald war er ganz schön brav.
24:37Aber da müssen wir uns endlich einmal schneiden.
24:39So geht es ja nicht mehr.
24:41Nein, nein, nein, nein, nein.
24:42Damit er so rumläuft wie Sie, das wollen wir doch lieber nicht.
24:44Na, na, jetzt komm.
24:48Wiedersehen.
24:51Wiedersehen, Papa.
24:52Wiedersehen.
25:02Guck mal, Mama, wie viel Pferde.
25:07Du darfst die Streicheln, aber.
25:10Vorsichtig.
25:14Entschuldigen Sie bitte, ist das Professor Alba?
25:34Ja, und seine Frau.
25:36Hat der Briefträger entdeckt, so ein komischer Geruch im Treppenhaus.
25:39Gas.
25:41Ich habe sogar gesagt, ich habe einen kleinen Schuh verabschieden.
25:43Haus, Gas, haben sich mit Gas vergiftet, stellen sich vor.
25:47So ein Leichtsinn, das ganze Haus hätte in die Luft fliegen können.
25:58Pass mal auf, Friedrich, weißt du, was wir jetzt machen?
26:01Wir gehen zur ganze Viktoria.
26:05Die hast du doch schon ganz lange nicht mehr besucht.
26:13Meine herzliche Gratulation, Herr Vollmer!
26:38Warum haben Sie denn kein Sterbenswörtchen verlauten lassen, dass Sie in den 60. feiern?
26:44Pardon me, Mr. Mayfield, but this man is celebrating his birthday.
26:48Oh, I see. And what is your age?
26:50Ja, es ist ja mehr.
26:51Sixty years.
26:52Sixty? Congratulations! I figured you at 55.
26:56Was sagt er?
26:57Er hat sie auf 55 geschenzt.
26:59Oh, danke schön, Herr. Thank you very much.
27:02You're welcome.
27:02Lieber Kollege Vollmer, im Namen der badischen Friseurinnung
27:08und im Namen unseres Innungsmeisters, der zu seinem großen Bedauern leider verhindert ist,
27:13haben wir die große Freude und Ehre, dir zu deinem 60. Geburtstag
27:17und dann zugleich zu deinem 45-jährigen Berufssykuläum
27:21die herzlichsten Glückwünsche aller Kollegen auszusprechen
27:24und dir ein Präsent zu überreichen.
27:28Glückwunsch und viel Erfolg.
27:29Aber bitte, das war doch nicht nötig gewesen.
27:31Wir wissen, dass deine 45 Berufsjahre
27:35nicht immer von Freude und Erfolg begleitet waren.
27:39Wie so manchem unserer Kollegen ist auch dir
27:40durch die allgemeine Wirtschaftskrise
27:42das Schicksal nicht erspart geblieben,
27:45deine Selbstständigkeit zu verlieren.
27:47Aber die Freude
27:48deines Alters sind zwei reizende
27:51und liebenswerte Töchter
27:52und zwei Enkelkinder,
27:54deren Wachsen und Gedeihen
27:56du an deinem Lebensabend
27:58verfolgen kannst.
27:59Tja, alles Gute.
28:01Lieber Farmer.
28:03Dankeschön.
28:06Doch das Mist, verstehst du, das war bestimmt gut gemeint.
28:09Die hätten genauso gut zu mir in die Wohnung kommen können.
28:12Aber nein, die Herren von Erinnerung
28:13legen es darauf an, mich in alle Öffentlichkeit
28:15vor meinen Kollegen und Kunden zu demütigen.
28:17Das glaube ich nicht.
28:18Und der Blumenstrauß war bestimmt nicht billig.
28:21Da, schau mal.
28:24Scheint das Neueste zu sein.
28:25Elektrischer Haarschneider.
28:27Na und?
28:27Als ob ich mir so ein Ding nicht selbst kaufen könnte.
28:30Ich hätte mich sowieso nicht mehr dran gewöhnen.
28:33Warum hat der Unger so dämlich gegrinst,
28:35als er mir das überreicht hat?
28:36Der Unger?
28:36Der kann mich sowieso nicht leiden.
28:38Ach, wie kommst du denn darauf, Vater?
28:40Weil ich Hindenburg-Anhänger bin.
28:42Das ist ein heimlicher Roter.
28:43Und in der Eisernen Front ist er auch.
28:45Aber Vater...
28:45Entschuldigung, du sagst, du bist Hindenburg-Anhänger?
28:47Jawohl.
28:49Auch wenn es euch nicht passt.
28:50Und ich freue mich, dass der alte Herr noch so rüstig ist.
28:52Du hast wohl vergessen, wer Hindenburg dazu verholfen hat,
28:56zum zweiten Mal Reichspräsident zu werden.
28:58Weil die Roten ihn gewählt haben.
28:59Sonst wäre Hitler jetzt unser Ersatzkaiser.
29:01Schlimm genug.
29:03Das ist ja das Verrückte an der Zeit,
29:04dass man sich gar nicht mehr auskennt.
29:06Links und rechts, alles vertauscht und verdreht.
29:08Weitkommen ist noch so weit,
29:09dass der Feldmarschall vom Kommunisten gedreht wird.
29:11Was ist denn?
29:12Jetzt reicht's aber.
29:13Das wird ja immer schlimmer mit euch.
29:14Dauernd diese Herumstreiterei über Politik.
29:17Nun pack schon aus, Mama, bitte.
29:22Oh, ein Radiapparat mit richtigem Lautsprecher.
29:34Das kann ich ja gar nicht annehmen.
29:37Was kostet der denn?
29:38Sowas fragt man doch nicht.
29:41Gefällt er dir?
29:42Und ob.
29:43Wohin damit?
29:45Na, was sagst du jetzt?
29:46Pass auf.
29:46Du brauchst die ungemütlichen Kopfhörer nicht mehr.
29:49Dann kannst du dich hier aufs Sofa setzen
29:50und hast den Klang wie im Konzertsaal.
29:52Danke.
29:53Dann bitte.
29:54Willst du Kaffee?
29:54Ja, gerne.
29:56Ich danke euch.
29:59In Neuweiher haben wir noch eine Überraschung für dich.
30:01Neuweiher? Wieso Neuweiher?
30:03Mein lieber Friedrich,
30:05wenn du mir sagst,
30:06dass dieser Jahrgang dir besonders gut schmeckt,
30:09so darf ich dir beraten,
30:11dass zwei Küste 28er Neuweiher Alteberg
30:14bereits bei dir zu Hause im Keller stehen.
30:16ein Präsent der Familie Bombach,
30:20damit du in nächster Zeit
30:21nicht ganz auf dem Trockenen sitzt.
30:23Prost, Friedrich.
30:25Prost.
30:25Vor allem Gesundheit, lieber Herr Vollmer.
30:28Die können wir in unserem Alter
30:29immer gut gebrauchen, gell?
30:30Aber warum denn immer noch so fernlich, Friedrich?
30:33Ich find's längst an der Zeit,
30:34dass du mit meiner Schwester Brüderschaft trinkst.
30:36Ah, wo, das find ich auch.
30:38Na los, Friederike,
30:40du bist doch sonst nicht so schüchtert.
30:42Friedrich und Friederike,
30:44das passt doch großartig zusammen.
30:45Na denn.
30:54Auf einen fröhlichen Lebensabend, Friedrich.
30:57Danke.
30:59Prost, Friederike.
31:02Findest du es nicht auch herrlich, Friedrich,
31:05dass sich Menschen immer wieder
31:06in Harmonie zusammenfinde,
31:08trotz der eine schreckliche Zeitläufe?
31:10Ja, ja.
31:11Mir fällt da der Spruch ein,
31:12geteiltes Leid ist halbes Leid,
31:15geteilte Freude ist doppelte Freude.
31:18Sagt dir das was?
31:20Zum Wohl, lieber Friedrich.
31:21Ja, ja, ja, doch, sehr viel.
31:23Vielen Dank für das schöne Essen.
31:26Guten Abend, willkommen.
31:28Das ist ab.
31:29Entschuldigen Sie bitte,
31:30ein alter Bekannter.
31:31Herr Rodewald,
31:32das ist aber eine Überraschung.
31:33Woher wissen Sie...
31:34Erstmal meinen herzlichen Glückwunsch.
31:36Ich hoffe, es macht Ihnen Spaß.
31:38Danke.
31:39Tja, ich war bei Ihrem 50.
31:41Ich habe nun mal ein gutes Gedächtnis bezahlt.
31:44Auf den Blick, ja.
31:45Ja, haben Sie es schon gegessen?
31:46Ja, danke.
31:46Ein Glas für Herrn Rodewald.
31:49Hier.
31:49Bitte schön.
31:50Darf ich bekannt machen?
31:52Herr Direktor Rodewald,
31:53Frau Eckle.
31:54Und Susanna.
31:56Ja?
31:59Wer hat sich denn dieses Arrange mal ausgedacht?
32:02Was meinst du?
32:03Den Herrn Rodewald?
32:04Nein, mit der Frau Eckle.
32:05Wie wohnt es auf weiteres bei uns?
32:07Hier führt doch jemand was im Schild gegen mich.
32:09Ist die etwa Witwe?
32:10Ja, ist das ehrenrührig?
32:13Nein.
32:14Sie redet vielleicht ein bisschen viel,
32:16aber sonst ist sie sehr nett.
32:18Wir mögen sie sehr.
32:19Ja.
32:23Ein Radio.
32:25Ein Radio.
32:27Das ist aber nicht klar, ohne Wein.
32:29Nochmal viel.
32:30Na und jetzt?
32:32Altes Herbst wird wieder jung.
32:33Nicht wahr, Friederike?
32:35Werner, hol mal das Grammophon,
32:37der wolle das Hanswein schwingen.
32:39Nicht wahr, Geburtstag?
32:40Dein Türmophon?
32:41Das kann doch gar nicht tanzen.
32:42Das war das saufstehend.
32:43Papa!
32:44Na, was ist denn mein Friedrich?
32:45Darf ich auf die Reite?
32:47Vorsicht.
32:48Ja, Vorsicht.
32:49Ja.
32:50Sehr schön.
32:51Ja.
32:52Nein, nein, nein.
32:53Denkt doch an die Gäste.
32:54Du musst dich ja lächerlich helfen.
32:55Natürlich geht das.
32:56Ehe ihr mich lächerlich macht,
32:58kann ich das auch selbst.
32:58Kommt.
32:59Ihr Reiten.
32:59Absteigen, Friedrich.
33:20So.
33:21Wir packen den Radioapparat auf.
33:23Und hier kommt die Musik.
33:26Kannst du mir aber die Platten abnehmen?
33:28Ja.
33:29Was sind denn das für Leute?
33:32Kann ich was bestellen?
33:33Sofort.
33:34Ach, die.
33:35Wir haben nachher eine Versammlung
33:36im Nebenzimmer.
33:37NSDAP.
33:39Sag mal, muss das sein?
33:40Hier müssen die Nazis sich
33:41hier bei euch im Gast zu kratten.
33:42Wieso?
33:43Die machen auf Platzier
33:44wie jeder andere auch.
33:46Davon leben wir schließlich.
33:46Dame Wahl.
33:57Eine Luft hier ist schon.
33:58Aber Vater, du musst auch
33:59die Tante öffnen.
34:00Darf ich bitten?
34:04Darf ich bitten?
34:06Oh, bitte.
34:08Ja.
34:10Darf ich bitten?
34:11Oh, klar.
34:16Oh, ich sehe, es ist schon so weit.
34:21Kannst du auch mitnehmen?
34:25Na, gefällt dir das Radio?
34:26Ja.
34:27Magst du ein Stückchen rein?
34:29Nein, danke.
34:30Schmeckt dir nicht?
34:31Nein.
34:32Na, warte mal bei ihr.
34:33Dann sprechen wir uns wieder.
34:34Schmeckt's dir auch.
34:35Bravo.
34:37Bravo.
34:55Bravo.
34:55Bravo.
34:56Bravo.
34:57Bravo.
35:01Du tanzt wirklich fantastisch, Friedrich.
35:11Finden Sie.
35:12Hast du einen Tanzkurs besucht?
35:15Nein.
35:16Ich hatte es eigentlich schon längst vor, aber es fehlt mir der rechte Partner.
35:21So, so.
35:22Man müsste überhaupt viel mehr unternehmen.
35:24Man braucht nur jemanden, der einem ein bisschen Mut macht.
35:28Ja, ja.
35:28Es ist doch ein bisschen kühl, ne?
35:31Mhm.
35:43Hallo, Hitler, Kamerad.
35:44Hallo, Hitler.
35:44Walter, das ist nett, dass du Vater gratulieren kommst.
36:06Guten Abend, Susanne.
36:08Papa!
36:09Was ist denn?
36:10Walter!
36:11Walter möchte dir gratulieren.
36:12Das ist aber eine Freude.
36:13Ich gratuliere herzlich.
36:15Du hast geheiratet.
36:16Ach was, wunderschön.
36:17Ich feiere meinen 60.
36:18Komm, trink ein Glas mit.
36:19Es gibt Sett, komm.
36:21Viktoria.
36:21Walter, ich bin ein Abend drauf.
36:24Ihren Mann kennst du ja.
36:27Ja, ja.
36:28Danke, danke.
36:29Vielleicht später nicht.
36:31Bin nebenan zu der Versammlung als Redner eigentlich.
36:33Ach, du bist in der NSDAP?
36:35Das hättest du dir doch denken können, Susanne.
36:37Und warum bist du nicht in Uniform?
36:39Ja, liest du keine Zeitung.
36:41Wieso?
36:41Es herrscht Uniformverbot im ganzen Reich.
36:44Schlimm, dass man seine Gesinnung nicht mehr offen zum Ausdruck bringen darf.
36:47Oder, Fritz?
36:49Die Regierung wird schon ihre Gründe haben.
36:50Die dauernden Schlägereien zwischen SA und Kommunisten...
36:53Ach, die Regierung hat die längste Zeit regiert.
36:55Entschuldigung, aber ich werde erwartet.
36:56Und bitte, sei zu lieb und mach die Musik etwas leiser, ja?
37:02Halt in der Kameran!
37:03Halt in der Kameran!
37:11Parteigenossen, ein entscheidender Wahlkampf steht vor der Tür.
37:16Am 31. Juli hat das deutsche Volk seine Urteile abzugehen.
37:21Parteigenossen, 14 Jahre lang hat das deutsche Volk Not und Unterdrückung schweigend ertragen.
37:2914 Jahre lang haben wir zahlen und bluten müssen.
37:32Wir haben ein System der innenpolitischen Zwangsherrschaft und der außenpolitischen Ehrlosmachung.
37:3714 Jahre lang waren wir die Sklaven dieser schwarz-roten Koalitionsregierung.
37:41Und jetzt ist die nationalsozialistische Bewegung die Trägerin der letzten, der einzigen deutschen Zukunftshoffnung.
37:57Prost!
37:58Prost!
38:02Guten Abend!
38:05Guten Abend!
38:05Lieber Volmer, hier können Sie doch nichts vormachen.
38:13Die Diensten aus über die Leber, genau.
38:16Jetzt mehr die allgemeine Depression.
38:21Und halten Sie die politische Lage vielleicht für ruhsicher, oder weil?
38:23Finden Sie, dass überzeugend regieren wird?
38:25Sicher nicht.
38:29Sie haben doch auch aufgeben müssen.
38:31Weil ich mich verspekuliert hatte.
38:33Das war mein Fehler.
38:34Damit hat die Regierung nichts zu tun.
38:35Aber überlegen Sie doch mal.
38:38In fast 50 Jahren Kaiserreich hatten wir sage und schreibe sechs Reichskanzleien.
38:43Und seit 1918 reichen die Finger meiner beiden Hände nicht aus, um die aufzuzählen.
38:49Das stimmt doch fast nicht.
38:50Ja, aber der Hitler, der hat doch ganz gute Ideen.
38:54Die Abschaffung der Hauszinssteuer zum Beispiel.
38:57Also mir als alleinstehender Witwe mit Hausbesitz hinter sehr zu starten.
39:02Versprechen lässt sich viel.
39:03Das Schlimme sind doch die Heuchler, die dem Volk weismachen, sie könnten Armut und Edel mit einem Schlag beseitigen.
39:09Wenn das so einfach wäre, dann...
39:12Aber so wie bisher geht es doch nicht weiter.
39:14Man kann ja keine Zeitung mehr aufschlagen.
39:16Man liest nur noch vor Mord und Totschlag.
39:18Regerechter Straßenschlachten zwischen Kommunisten und des Arten.
39:21Schlimmer als 1918.
39:22Dann muss doch endlich mal jemand aufräumen und für Ordnung sorgen.
39:27Ordnung.
39:29Lieber Vollmer, das sagt sich so leicht.
39:33Wenn man sich mit Parolen bis aus Messer bekriegt, dann tut das der Republik nicht gut.
39:40Demokratie heißt Kompromisse schließen.
39:43Die Wahlpropaganda kostet Geld, Parteigenossen.
39:47Ich weiß, ihr habt in der Vergangenheit bewiesen, dass ihr bereit seid, für die deutsche Wiedergeburt auch den letzten Groschen zu opfern.
39:54Und dass ihr in der nationalsozialistischen Bewegung allein die Bürgschaft und das Unterpfand für diese Wiedergeburt erkennt.
40:03Parteigenossen, es geht am 31. Juli um die letzte große Entscheidung, um das Schicksal Deutschlands.
40:12Und damit um das Schicksal eines jeden Einzelnen von uns hier.
40:16Darum seid bereit.
40:19Mit unserem Opfermut wollen wir der Nation beweisen, dass wir nicht nur Anspruch erheben auf die Macht und die Verantwortung in diesem Lande.
40:30Sondern, dass wir sie auch verdienen.
40:33Parteigenossen, gebt Geld.
40:37Gebt Geld, gebt Geld.
40:39Jeder Groschen, jede noch so kleine Gabe, gilt der Befreiung Deutschlands aus dem Klauen des international-marxistisch-jüdisch-demokratischen Systems.
40:52Nein, der Grüning war mir einfach nicht national genug.
40:55So national wie der Herrenreiter von Papen war natürlich nicht.
40:59Mit dir streite ich mich nicht nur Begriffe wie national.
41:01Und warum nicht?
41:02Das weißt du selbst am besten.
41:06Ach, Vater, das ist eine Beleidigung. Das nimmst du sofort zurück.
41:08Ich denke ja gar nicht daran.
41:10Bitte.
41:12Musste neuerdings jede politische Diskussion gleich einen Streit ausachten.
41:15Er traut mir kein nationales Gefühl, so war ich Jude-Bände.
41:18Ach, aber doch.
41:19Das stimmt doch, oder?
41:19Wir sollten lieber tanzen, Konflikt.
41:21Wir können keine Musik machen, sondern...
41:23Ob einer Jude ist oder nicht, hat für mich noch nie eine Rolle gespielt.
41:26Sie sind Republikaner und da tolerant.
41:28Bin ich etwa nicht tolerant?
41:29Ja, ich bin Republikaner und zwar aus Überzeugung.
41:31Ich kenne keine bessere Staatsform.
41:34Leider gibt's von meiner Sorte zu wenig.
41:35Alle, ob von rechts oder von links, haben diese Republik nach Kräften malig gemacht.
41:41Leider auch Sie, Herr Dr. Wolf.
41:44Wieso? Also das müssen Sie mir erklären.
41:46Sie haben geschrieben, mehrmals geschrieben, dass in Deutschland der Kapitalismus an der Macht ist.
41:51Und dass echter Sozialismus nicht möglich ist.
41:53Verstimmt das nicht?
41:54Immerhin hat er für seine Reportage einen Preis bekommen.
41:56Ja, von seinen linken Gesehnungsgenossen.
41:59Gratuliere nachträglich.
42:00Ich bin ein Mann der Mitte.
42:01Eine echte Mitte gibt es doch gar nicht mehr.
42:03Und sollte die Polarisierung noch extremer werden, dann wird unsere Republik Schiffbruch erleiden.
42:08Ach, diese Republik ist besser als alles andere, was wir vorher hatten.
42:11Und wenn wir Demokraten nicht aufpassen, das endlich...
42:14Hey! Hey!
42:17So, zur Freiheit des Tages.
42:19Ich hab noch eine Flasche aufgemacht.
42:23So, und jetzt lassen wir mal alle Politik beiseite und bringen unser Geburtstagskind noch ins Bett.
42:41Herr Rodeweil, Sie trinken doch noch einen Schluck Wein mit uns.
42:44Eigentlich müsste ich ja längst im Bett liegen.
42:47Wenn man mal den ersten Herzkollaps hinter sich hat.
42:50Aber bei Ihrem 60. lieber Herr Vorder, bin ich natürlich dabei.
42:52Nein, nein, nein, bei mir ist alles so beengt.
42:54Ach, Vater, wir wollen doch nicht bei dir einziehen. Jetzt komm.
42:59Bitte warten Sie auf mich.
43:01Liebe Volker,
43:04besuchen Sie mich mal.
43:06Da werden Sie sehen, wie weit ein alt eingesessener Bank je abrutschen kann.
43:10Wir ziehen auch wirklich nicht so viel.
43:11Ach was.
43:13Hauptsache, ich bin dieser alleinstehende Hausbesitzer.
43:14Hausbesitzer ist fitverlust geworden.
43:17Was ist denn mit euch beiden?
43:19Ja, Robert.
43:21Es wird doch wieder gestritten.
43:22Nun, du weißt, ich hab noch einiges vorzubereiten.
43:25Robert, bitte komm.
43:26Ich möchte Vater nichts allein lassen an so einem Tag.
43:28Also gut, nur zwei Minuten.
43:30Mhm.
43:32Herr Rodeweil.
43:33Dankeschön.
43:34Bitte.
43:35Legen Sie ab.
43:36Robert, sei denn mal so gut in der...
43:38Stell es mal vorhin.
43:40In der Speisekammer, da liegt noch ein Gengbacher Höllen, sag.
43:42Wohl den mal, ja.
43:43Ich glaube, so ein guter Rotwein, das wäre jetzt das Richtige, nicht?
43:46Ja, stimmt.
43:47Rotwein ist für alte Knaben eine der mildesten Gaben.
43:50Nehmen Sie Platz.
43:51Dankeschön.
43:53Viktoria.
43:53Ja.
43:53Da ich vor Ihnen als altem Haus von der keine Geheimnisse habe, also mal aus mit der Sprache.
43:58Was sollte der Unsinn mit der Frau Ecke?
44:02Vater, es ist doch so.
44:04Susanne ist bei ihrer Familie Neubeyer.
44:07Und ich...
44:08Und du?
44:09Was scheint ja allerhand im Wusch zu sein.
44:11Was ist mit dir?
44:13Im Grunde genommen ist es was sehr Erfreuliches.
44:17Durch den Reportagekreis ist man in Berlin auf die Arbeiten von Robert aufmerksam geworden.
44:22Und jetzt hat ihm ein großer Verlag Avancen gemacht.
44:25Ulstein?
44:27Ja, der auch.
44:28Respekt, Respekt.
44:30Kurz und gut, Robert will nach Berlin gehen.
44:33Schön.
44:34Freut mich, Herr Robert, aber so von heute auf morgen wird das auch nicht gehen.
44:37Und du hast ja schließlich deine Stellung bei der Kurverwaltung.
44:40Ich habe gekündigt, Vater.
44:42Was hast du?
44:43Gekündigt.
44:44Ja, hast du das veranlasst?
44:46Was?
44:47Dass Viktoria ihre Stellung gekündigt hat.
44:50Ja, Viktoria und ich haben darüber gesprochen.
44:52Ich möchte raus aus diesem Provinz-Mief hier und Berlin bietet mir die Möglichkeit.
44:55Ja, aber in der heutigen Zeit eine gut bezahlte Stellung zu kündigen, das heißt doch den Leisten auf die Spitze treiben.
45:01Was haben Sie dazu, Herr Rodeball?
45:02Ich finde, die beiden haben recht.
45:05Die Jungen sollen ihre Chance haben.
45:07Prost.
45:08Na schön.
45:09Prost.
45:09Nach meiner Meinung wird ja ohnehin nicht gefragt.
45:12Also.
45:14Alles gut in Berlin, Robert.
45:16Prost.
45:16Und das eine kann ich euch sagen.
45:19Ich verbiete es mir entschieden, irgendwelche Kumpelgeschäfte für mich zu arrangieren.
45:23Ich brauche niemanden.
45:25Ich kann mal mein Leben selbst einrichten.
45:28Nicht so laut, Vater.
45:30Na schön.
45:31Nicht mehr leise.
45:34Früher wäre mir das nicht passiert.
45:36Immer noch.
45:37Anständige Nachbarn.
45:40Da hat es niemand gewagt, zu klopfen.
45:41Ja.
45:45So weit hat man es gebracht.
45:46Mit 60.
45:47Mit 35.
45:49Da hatte ich mein Gut gehen im Friseurladen.
45:50Da war mein eigener Herr.
45:51Und jetzt?
45:52Angestellte und Mieter einer Kleinwohnung.
45:54Vater, lass dich doch nicht so gehen.
45:56Es kommt auch wieder anders.
45:57Wie denn? Wo denn? Wann denn?
45:59Seit 14 Jahren ist es eine ständige Bewegung abwärts.
46:02Immer tiefer in den Keller.
46:05Aber so wie mir, so geht es für den meisten Deutschen.
46:07Das haben die erreicht mit ihrem Versailler Schanddiktat.
46:09Vater, das heißt Versailler Vertrag.
46:11Die Tat und der Vertrag.
46:12Du redest schon wie Nazi.
46:14Die Leute, die wir das unterschrieben haben, das sind Verbrecher gewesen.
46:16Aber das kann man doch nicht so einfach...
46:17Wir sind das Tat und bleiben das laut für ewig.
46:18Das kann man nicht so einfach für allgemeinern.
46:19Bitte, Robert, jetzt kann ich schon wieder eine politische Diskussion an.
46:25Prost, Vater, auf deinen Sechzigsten.
46:28Prost.
46:30Prost.
46:32Ach, Sie haben ja schon eine.
46:34Was?
46:35Ein Radioapparat.
46:37Was?
46:38Geschenk von meinen Kindern.
46:40Das hätte ich mir denken können.
46:42Na, vielleicht haben Ihre Enkel Spaß an meinem Geschenk.
46:46Ach, bei dieser Gelegenheit, lieber Herr Vollmer.
46:49Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Schiefele sich zur Ruhe setzen will.
46:54Für eine schlechte Lage.
46:56Und mit der Abfindung, die Sie von der Bank für Industrie und Wirtschaft bekommen haben.
47:00Ich meine, kein großer Salon, aber immerhin kleines Geschäft.
47:033.000 Mark.
47:08Moment mal.
47:09Ich erinnere mich genau, die Summe lautete auf 10.000.
47:13Die hat mir 3.000 bezahlt.
47:14Dann kam ich einen Schrieb, die Bank wären Zahlungsschwierigkeiten, ich möchte mich gedulden,
47:17großen Bedauern und so weiter und so weiter.
47:19Das haben Sie sich gefallen lassen?
47:22Na gut, ich gebe zu, die hatten vorübergehend gewisse Schwierigkeiten.
47:26Die sind aber mittlerweile behoben.
47:27Die haben ein solides Finanzpolster, das weiß ich von Joachim.
47:31Aber dann müssen Sie was unternehmen.
47:32Soll ich machen, kleiner Friseurmeister.
47:35Aber hier liegen präzise finanzielle Absprachen vor.
47:38Ich habe die Schnauze voll.
47:40Ich bin mir aufs Kreuz gelegt und habe einen Baster.
47:42Und ich habe Fragen bei Bankflüger.
47:43Und da sagen Sie, Herr Olleweil, Deutschland würde nicht vom Kapital beherrschen.
47:47Sehen Sie es doch.
47:47Die setzen sich rücksichtslos über den kleinen Mann im Beck.
47:50Der kleine Mann, den hat sich doch noch niemand geschissen.
47:53Der Herr Stresemann nicht, der Herr Brüning nicht und der Herr von Papenersrecht nicht.
47:56Ich sehe einfach keine Zukunft mehr.
47:59Wenn ich endlich...
48:00Wenn ich endlich was?
48:02Hitler?
48:03Also nur den nicht.
48:06Hitler und Hindenburg.
48:08Wäre das keine gute Kombination?
48:10Der Väter und der einfache Mann aus dem Volk.
48:13Na, schönen Dank.
48:15Da weiß man nicht, wer von beiden Reaktionärer ist.
48:17Typisch.
48:18Du hast auf jeden einen Hass, der für unsere nationale Würde eintritt.
48:21Oh nein, oh nein, das wäre zu einfach.
48:23Ich meine nur, dass mir den ganzen Parolen von Gleichberechtigung und Wiedererstarken des deutschen Volksgeistes keinem geholfen hätte.
48:29Davon verstehst du nichts.
48:31Also bitte, Vater Robert wird noch seine Meinung sagen dürfen.
48:34Ich bin auch skeptisch, lieber Vollmer.
48:35Hindenburg ist ein alter Mann.
48:40Und Hitler will an die Macht kostet, was es wolle.
48:43Und wenn Hindenburg nicht nachgibt, lässt er seine SA-Horden marschieren.
48:49Vielleicht, dass ein paar über die Stränge schlagen.
48:51Aber solange der alte Herr da ist, dann wird die Hau die schon zur Ordnung rufen.
48:56Hoffentlich denken nicht alle so wie du.
48:58Hoffentlich ja.
48:59Wenigstens die, die deutschen Nationalen finden.
49:01Komm, wir gehen, es ist schon spät.
49:07Gute Nacht, Gute Nacht, Herr Rudewald.
49:09Gute Nacht, Herr Rudewald.
49:09Gute Nacht, Vater.
49:11Entschuldige, wir sind alle müde.
49:13Träum schön, wenn dein 61 sitzt.
49:15Gute Nacht, Herr Rudewald.
49:16Gute Nacht.
49:17Viel Glück in Berlin, Robert.
49:19Da triffst du reichlich Gesinnungsgenossen.
49:21Habe ich eigentlich alles falsch gemacht, Herr Rudewald?
49:38Wer macht schon alles richtig?
49:41Wenn ich an den Unsinn denke, den ich schon verbrochen habe.
49:45Nachts will ich ihn sitzen und Rotwein saufen.
49:47Wenn das mein Hausarzt wüsste.
49:50Prost.
49:51Prost.
49:54Tja.
49:57Jetzt gehören wir zur Altherrenriege.
50:02Wir müssen gelassen zusehen, wie die Jungen ihren politischen Ehrgeiz austoben.
50:06Es wird ein spannender Endkampf werden, fürchte ich.
50:11Wir müssen gelassen zusehen, wie die Jungen ihren politischen Ehrgeiz austoben.
50:41Ja.
50:41Schönen Sieg quêliothez austoben.
50:42Bis zum nächsten Mal.
51:10Untertitelung des ZDF, 2020
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