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  • 18.6.2025
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Transkript
00:00Musik
00:30Na, Riedel? Wollen Sie nicht schließen?
00:45Das habe ich schon.
00:46Kunden kommen heute sowieso nicht mehr.
00:48Heute sind alle auf dem Abschiedsball und panzen durch bis zuerst.
00:50Wann soll wir denn da sein?
00:51Morgen früh um fünf, sagte mir der erste Eben.
00:54Wer läuft denn da noch herum?
00:56Das ist der Hollamt.
01:00Der Fabrikant Holland, kennen Sie den nicht?
01:05Das größte Saufschini an Bord.
01:07Der scheint ja ziemliche Schlagseite zu haben.
01:10Ja, mal wieder voll bis an den Rand.
01:12Wenn da mal bloß nichts passiert.
01:13Geht uns nichts an, wie es du hast, können nicht auch noch Kindermädchen abhielen.
01:17Wir haben mehr zu tun.
01:18Musik
01:19Musik
01:20Musik
01:22Musik
01:24Musik
01:26Musik
01:28Musik
01:32Musik
01:36Musik
01:40Musik
01:42Musik
01:46Wie ist denn das gekommen? Wer ist der Mann?
01:52Ich weiß es nicht. Ich sah nur, wie er sich über die Reling beugnet, als wäre er im Schlecht geworden.
01:56Dann ist er plötzlich in den Untergestürz.
01:58Da, da ist er!
01:59Da, da ist er!
02:29Es ist in der Tat ein gewagtes Spiel, ein raffiniertes Spiel,
02:35das von Betrügern und kriminellen Elementen oft mit der Versicherung getrieben wird.
02:40Und meine Aufgabe ist es, übrigens ich heiße Dr. Severin,
02:43bin Versicherungsjurist und Spezialist in der Aufdeckung von Versicherungsverbrechen.
02:48Und das ist meine Assistentin, Babette Bollmann,
02:52die mir hilft, die Dunkelfälle zu klären,
02:54die uns von der Schadensabteilung unserer Gesellschaft zur Ermittlung übergeben werden.
02:59Sie erkennen diese Mütze einwandfrei als Herrn Hollands Mütze wieder.
03:06Einwandfrei kennen Sie ebenfalls, Riedel.
03:10Jawohl.
03:12Und Sie haben Herrn Hollands unter dieser Mütze genau erkannt,
03:14als er da betrunken über die Redling ging.
03:16Hundertprozentig, Herr Kapitän.
03:18Warum sind Sie da nicht hingerannt und haben ihn festgehalten?
03:21Das war nicht mehr möglich, Herr Kapitän.
03:23Es ging so schnell, ehe ich noch recht begriffen hatte, was da vor sich ging
03:26und zur Hilfe kommen konnte, war ich schnell an der Redling her
03:28und dann wird es auch schon im Wasser plumpst.
03:33Über die Identität scheint es ja wohl keinen Zweifel zu geben bei zwei so zuverlässigen Zeugen.
03:38Ja, und dass er betrunken war, steht ebenfalls fest.
03:41Ja.
03:42Sie werden Ihre Aussagen vor dem deutschen Konsul Interesse zu Protokollen geben
03:47und eventuell beeilen müssen.
03:48Können Sie das?
03:49Selbstverständlich.
03:50Jederzeit, Kapitän.
03:51Danke.
03:51Bitte schön.
03:52Sie haben das Schiff durchsuchen lassen?
03:57Bis unter die letzte Luke.
03:58Holland ist nirgends zu finden.
04:00Also es ist klar, abgängig durch Unfall auf See.
04:04Melden Sie es bitte dem deutschen Konsul.
04:09Sachbearbeitergeben, Bachmann am Apparat.
04:11Ich habe Arbeit für Sie.
04:13Holland heißt der Versicherungsnehmer.
04:15Max Holland.
04:15Ja, ich werde dem Vorgang sofort Dr. Silverin auf den Tisch legen.
04:18Dankeschön.
04:19Wiederhören.
04:20Vor allem schön.
04:22Bitte.
04:23Danke.
04:25Max Holland.
04:27Erst jetzt erhalten wir die furchtbare Gewissheit,
04:29dass am 7. Mai 1964
04:31unser Chef einem tragischen Unglücksfall zum Opfer fiel.
04:35Maholwerke.
04:36Im Namen der Leitung und Belegschaft Alphons Rehbein.
04:40Alphons Rehbein.
04:43Herein.
04:43Ah.
04:45Von Herrn Bachmann.
04:47Dankeschön.
04:50Danke, Stefan.
04:52Ermittlungsbüro Dr. Silverin.
04:55Ah, das ist gut.
04:56Schicken Sie doch bitte gleich zu uns herüber, ja?
04:58Danke.
05:01Ah, Sie telefonieren gerade, pardon.
05:03Bleiben Sie ruhig hier, Babette.
05:04Ich habe gerade versucht, diese Maholwerke zu erreichen.
05:06Wissen Sie, die Fabrik dieses Holland,
05:08der auf so rätselhafte Weise von der Meeresoberfläche verschwunden ist.
05:11Ich weiß.
05:12Deswegen komme ich ja gerade.
05:13Was sagen denn die Leute?
05:14Nichts, sie rühren sich gar nicht.
05:16Entweder ist der Anschluss gesperrt oder die ganze Firma hat sich in nichts aufgelöst.
05:20Moment, Moment, Herr Alphons Rehbein.
05:22Kompagnon und Firmenerbe ist noch vorhanden.
05:25Sie können gleich direkt und ganz ohne Draht sprechen.
05:27Ja, wo ist er denn?
05:28Herein mit ihm.
05:29Er sitzt gerade beim Sachbearbeiterleben und wird jeden Augenblick hier sein.
05:32Und hier habe ich die Akte mit dem ganzen Vorgang.
05:33Ja, im Großen und Ganzen bin ich ja im Bilde.
05:36Wissen Sie, ein Mensch, der so anonym und mysteriös gestorben ist wie dieser Holland,
05:40ist leichter zum Leben zu erwecken als ein leibhaftiger Leichnam.
05:43Doktorchen.
05:43Der Mann ist doch nicht vielleicht nur zum Schein ins Meer gesprungen und dann ans Ufer geschwommen.
05:47Nein, das ist er sicher nicht.
05:50Er ist doch effektiv ertrunken und gestorben.
05:52Viel zu perfekt gestorben, Babette.
05:55Für meine Begriffe war das Unglück geradezu exemplarisch exakt vorbereitet.
05:59Mit Volltrunkenheit und öffentlich dokumentierten Gleichgewichtsstörungen.
06:03Und was meinen Sie?
06:05150.000 Mark ist die Versicherungssumme.
06:07Für das viele Geld wollte man sich anscheinend sehr viel einfallen lassen.
06:11Und gerade das macht mir den Fall verdächtig.
06:13Abgesehen davon, dass ein ertrinkender schreit und im Wasser um sich schlägt.
06:16Der hat weder geschrien noch beschlagen.
06:18Also Sie glauben, er ist nicht ertrunken und er lebt.
06:21Mein Instinkt glaubt das.
06:23Ja, bitte.
06:25Excusé, sind Sie Herr Dr. Seppoli?
06:27Herr Rehbein?
06:28Oui, Monsieur.
06:28Bitte kommen Sie herein. Nehmen Sie Platz.
06:30Bonjour, Madame.
06:32Man sagte mir, Sie wollten mich sprechen, Monsieur,
06:33wegen der Assicurance von meinem toten Freund und Kompagnon Max Hollan.
06:37Ja, ich hätte da einige Fragen.
06:39Baby, ja, fragen Sie.
06:41Sie verstehen und sprechen Deutsch einwandfrei, nicht wahr?
06:43Oh ja, certain, ich bin Deutscher.
06:45Ich habe nur viel im Ausland gelebt, meistens in Südfrankreich, am Méditerranée.
06:50Geschäftlich?
06:50Als Repräsentant und Mitschef unserer Firma.
06:53Und Herr Holland hat Sie zum Alleinerben eingesetzt,
06:56sowohl der Firma als auch seiner privaten Hinterlassenschaft.
06:58Oui, Monsieur.
06:58Ja, hier ist der Erbschein.
07:01Bitte sehr, vom Nachlass will ich nach dem letzten Willen attestieren.
07:05Alles ganz in Ordnung.
07:07Oder nicht?
07:09Oh doch, der Erbschein und die Polizei Holland sind ohne Zweifel in Ordnung
07:12und werden von uns auch in keiner Weise beanstandet.
07:15Très bien.
07:17Très bien.
07:18Und wann kann ich mit der Auszahlung der Versicherungssumme rechnen?
07:22Ja, das lässt sich nicht so auf den Tag genau sagen, Herr Rehberl.
07:25Es handelt sich immerhin um 150.000 Mark.
07:28Bei Fälligwerden so hoher Summe sind wir gewohnt, noch einige Erhebungen anzustellen.
07:31Erhebungen?
07:32Oder Ermittlungen.
07:34Das ist reine Routinesache.
07:35Aber was gibt es da noch zu erheben oder zu ermitteln?
07:38Mein armer Freund ist vor Zeugen über Bord gefallen und ertrunken.
07:42Das ist doch vollkommen klar.
07:43Vor Zeugen?
07:44Sie sprechen also von einer Mehrzahl?
07:46Ja.
07:46Der Bericht des Kapitäns erwähnt aber nur einen Zeugen.
07:49Rein einziger Mensch war dabei.
07:50Aber viele Menschen haben mit angesehen, wie er im Meere versankt.
07:53Ja, wie er versankt, aber nicht wie er stürzt.
07:55Ja, aber auf das Versinken kommt es doch hier wohl ganz allein an.
07:58Und das haben mehr als 15 Personen gesehen.
08:00Waren Sie denn auch auf dem Schiff, Herr Eber?
08:02Ich? Wieso?
08:04Weil Sie alles so genau wissen.
08:05Ich habe mich natürlich nach allen Einzelheiten erkundigt.
08:07Bei wem?
08:08Bei der Reederei.
08:09Ich selber war zu der Zeit in Beschäften in Marseille.
08:12Beschäften in Marseille.
08:15Und es hatte Ihnen niemand von der merkwürdigen Tatsache erzählt,
08:17dass der einzige Zeuge des Vorfalls, der sich unmittelbar an der Relling abspielte,
08:21keinen Versuch machte, den Stürzenden festzuhalten oder den Sturz überhaupt zu verhindern.
08:25Ja, das konnte er ja gar nicht.
08:27Es ging ja alles viel zu schnell.
08:28Zu schnell?
08:28Ja, sagte man.
08:31Wer sagt es?
08:32Na, der Zeuge natürlich, dieser Bordfriseur.
08:35Der müsste es dann wohl gesagt haben, wenn es gesagt wurde.
08:38Ihm.
08:39Wer denn sonst?
08:40Das wäre alles für heute, Herr Rehbein.
08:42Wir lassen wieder von uns hören.
08:44Wo erreichen wir Sie?
08:45Im Hotel, im Bahnhofshotel.
08:46Ich bleibe, bis die Sache erledigt ist.
08:48Auf Wiedersehen, Herr Doktor.
08:50Auf Wiedersehen, Herr Rehbein.
08:52Au revoir, Madame.
08:53Langweiliges Volk Verfluchtes.
09:02Bitte?
09:03Au revoir, Mademoiselle.
09:07Glauben Sie, dass die echt sind, die Dinger dann?
09:09Ja, die sind echt.
09:10Ich habe sie mir genau angesehen.
09:12Überhaupt ein schöner Mann, nicht wahr?
09:13Viel so schön, um wahr zu sein.
09:15Immerhin der Firmenschäft der Maholwerke.
09:18Für uns ein honoriger Geschäftsmann, solange wir ihm nicht das Gegenteil beweisen.
09:21Ich weiß nicht, Doktorchen.
09:23Für mich ist der genauso wenig honorig wie diese ganze Firma.
09:26Das lässt sich ja leicht feststellen.
09:27Wir werden uns den Betrieb mal etwas näher ansehen.
09:38Das kann doch unmöglich hier richtig sein.
09:41Aber die Straße und die Hausnummer stimmen.
09:46Ein Mammutwerk scheint die Firma ja nicht zu sein.
09:49Aber gehen wir mal hinein.
09:51Suchen Sie jemanden?
10:06Nein, wir wollten uns so gerne das Werk mal von innen anziehen.
10:09Haben Sie aber jetzt kein Glück.
10:10Der Betrieb ist momentan geschlossen.
10:11Bloß momentan?
10:13Also nicht so ständig.
10:14Das weiß man bei dem waschlichen Betrieb.
10:16Wie mein Mann ihn nennt, nie so genau.
10:17Manchmal wird wochenlang nichts getan und dann läuft die Fabrikation wieder auf vollen Touren.
10:22Was wird denn in dem Waschküchenbetrieb alles fabriziert?
10:25Waschmittel?
10:26Nein, Drogerieartikel.
10:28Und seit Sie Ihre Entfettungstabletten nicht mehr herstellen dürfen,
10:31weil es die Gewerbeaufsicht untersagt hat,
10:33da stellen Sie hauptsächlich Badetabletten und so ein Kram her.
10:37Aha, Badetabletten und so ein Kram.
10:39Und wie viele Leute sind dabei beschäftigt?
10:43Mehr als zwei sind es nie.
10:44Sie haben ja bloß zwei Maschinen stehen.
10:46Eine Mischmaschine für die Pillenmaschine und eine Tabletiermaschine, oder wie sie heißen.
10:52Merkwürdig.
10:52Zwei Arbeiter ist die ganze Belegschaft?
10:55Belegschaft gibt es überhaupt nicht.
10:56Die Arbeit besorgte doch der Chef selber, der Holland, der jetzt gestorben ist.
11:00Und sein Freund und Gehilfe, der auch die Bücher führte.
11:03Herr Holland war wohl Chemiker?
11:04Ja, das war ein Studierter.
11:06Und sein Gehilfe?
11:07Das weiß ich nicht.
11:08Und sein Name?
11:10Sein Name? Warten Sie mal.
11:11Rehbein, kann das stimmen?
11:13Ja, ja, sowas war's.
11:14Wie sieht der Mann denn aus?
11:16Aussehen tut er eigentlich gar nicht.
11:18Gar nichts?
11:19Sie meinen nichts sagen.
11:20Ja, ja, nichts sagen, das ist das richtige Wort.
11:23Also keine besonderen Merkmale.
11:25Meine Merkmale hat er direkt nicht.
11:27Höchstens so ein Muttermal, so eine Art Leberfleck hier an der Seite.
11:30Aber das ist ja nichts Besonderes.
11:32Ach du lieber Gott, meine Milch kocht über.
11:34Ja, ich danke Ihnen schön. Auf Wiedersehen.
11:38Groß war die Ausbeute nicht.
11:41Zwei Mann, zwei Maschinen und sonst nichts.
11:44Na und ein Leberfleck, ist das etwa nichts?
11:46Kommt drauf an.
11:46So, gehen Sie schon hinauf, Frau Bett.
11:57Ich fahre inzwischen noch mal bei meiner Drogerie vorbei.
12:00Ich verstehe.
12:01Badetabletten, was?
12:02Na mal sehen, was ich Schönes finde.
12:04Vielen Dank, Frau Helga.
12:08Guten Tag, Frau den Bollmann.
12:15Hallo, Zentrale.
12:17Ich möchte bitte dringend ein Gespräch nach Triest.
12:20Ja, Triest?
12:22Die Rederei Transmare.
12:24So, die da nehme ich mit.
12:25Wollen Sie die wirklich nehmen, Herr Doktor?
12:27Wir haben viel bessere Qualitäten, die ich Ihnen mehr empfehle.
12:29Ich möchte aber gerade die haben.
12:31Bade mit Marhol und du fühlst dich wohl.
12:33Sagen Sie mal, woraus bestehen solche Badetabletten überhaupt?
12:36Ja, die Grundmasse ist weißer Ton, mit Öl oder gelbem Wachs gebunden.
12:41Ja, und dann kommen Aromastoffe dazu, Kiefern- oder Fichtennadelöl.
12:45Ja, und kohlensäures Natrum zum Schäumen.
12:47Und die Masse zerfällt nicht, sobald sie trocken wird?
12:49Nein, sie zerfällt erst, wenn sie ins Wasser kommt.
12:52Schön, wieder ausgeladen.
12:53Sagen Sie, was bin ich schuldig?
12:54Zwei Mark, bitte.
12:55Bitte schön.
12:56Danke.
12:57Wiedersehen.
12:57Auf Wiedersehen, Herr Doktor.
12:59Also, auf Wiederhören und vielen Dank auch, Herr Kapitän.
13:02Mit welchem Kapitän definieren Sie denn da?
13:03Mit dem Kapitän der Arcadia.
13:05Gut.
13:06Das Schiff liegt noch bis morgen Abend in Trieste, dann läuft es aus.
13:08Und wann geht der nächste Zug?
13:09Moment, um 15.58 Uhr.
13:13Und den schaffen wir ja noch.
13:14Also, presst du mal bitte.
13:14Wir müssen die Akte Holland mitnehmen.
13:16Ja, und diese Badetabletten.
13:18Badetabletten, Doktorchen, die kriegen wir doch auch in Trieste.
13:20Aber nicht die Qualitätsprodukte der Maholwerke.
13:23Ach so, jetzt verstehe ich.
13:25Entschuldigen Sie die lange Leitung.
13:26Prego, Prego.
13:27Er wandte die Signorina ab nach Trieste.
13:35Ja, so hatte ich es ihm ein Lockbuch eingetragen, noch in der gleichen Nacht.
13:39Und so werden sich die Dinge ja wohl abgespielt haben.
13:41Ich hatte jedenfalls keinen Anlass, an der Aussage der Zeugen zu zweifeln.
13:45Auch nicht an der Aussage dieses Riedel?
13:46Die Aussage des Riedel ergänzte und deckte sich mit dem, was die anderen sagten.
13:50Riedel war der Erste, der Mann über Bord rief?
13:52Ja, nachdem er vergeblich versucht hatte, den Betrunkenen vor dem Sturz zu bewahren.
13:58Hat er es überhaupt versucht?
14:00Mein lieber Herr Doktor, dieser Riedel ist ein harmloser Friseur.
14:03Sie werden doch nicht annehmen, dass er dabei stand und zusah, wie ein Passagier über Bord fiel.
14:07Sie werden sozusagen in den sicheren Tod hinein.
14:10Warum rief er dann um Hilfe, wenn er gar nicht helfen wollte?
14:14Na, vielleicht hat er geholfen.
14:16Ich meine, nachgeholfen.
14:19Nachgeholfen?
14:21Das wäre ja Mord.
14:25Das ist nur eine von mehreren Hypothesen.
14:29Vielleicht war der Riedel gar kein so harmloser Friseur.
14:32Vielleicht war ihm der Ertrunkene gar nicht so fremd, wie Sie meinen.
14:34Vielleicht.
14:35Vielleicht ist überhaupt niemand ertrunken.
14:38Das ist genau das, was nicht sein kann, Herr Doktor.
14:41Das habe ich nämlich mit eigenen Augen gesehen.
14:43Was haben Sie gesehen, Herr Kapitän?
14:45Den Kopf des Mannes, der im Wasser schwamm.
14:48Und die Luftblasen, nachdem der Körper versunken war.
14:52Vielleicht kann uns dieser Riedel etwas Näheres über diese Luftblasen sagen.
14:55Aber dieser Riedel ist ja gar nicht mehr da.
14:57Hat er abgemustert?
14:58Ja.
14:59Wohin?
15:00Irgendwohin.
15:01Eine neue Stelle suchen, als Coiffeur an der Côte d'Azur.
15:03Der steckt in irgendeinem Seebad.
15:06Schade.
15:07Sie haben nicht zufälligerweise ein Bild von ihm.
15:09Nein.
15:10Aber vielleicht, dass Stuart vom Promenaden deckt.
15:12Er war öfters mit ihm zusammen.
15:13Moment mal.
15:14Hey, Stuart!
15:18Captain!
15:19Wir suchen ein Bild vom Riedel.
15:22Ein Bild vom Riedel?
15:23Ein Foto.
15:25Vielleicht finden Sie eins im Friseursalon.
15:27Sehen Sie mal nach.
15:28Jawohl.
15:30Und Sie gehen gleich mit, Herr Doktor, wenn Sie irgendetwas wissen wollen.
15:33Ich bin immer für Sie da.
15:34Danke, Herr Kapitän.
15:35Kommen Sie bitte.
15:37Ich glaube nicht, dass wir ein Bild von ihm finden werden.
15:40Der Riedel war sehr fotoscheu.
15:41Wenn die Passagiere Aufnahmen machten, hat er sich immer gleich davon gemacht.
15:45Viel lang, bitte.
15:45Sagen Sie mal, wie sah der Riedel eigentlich aus?
15:54Tja, wie sah er aus?
15:57Mittelgroß, blass, blond.
15:58Eigentlich schwer zu beschreiben.
16:01Hatte er vielleicht einen Leberfleck im Gesicht?
16:03Stimmt.
16:03Ein Muttermal hier am linken Ohr.
16:05Das hat ihn immer gestört, obwohl es gar nicht entstellte.
16:08Ach so.
16:09Es entstellte ihn also nicht?
16:10Nein, nicht im geringsten.
16:14So, bitte.
16:14Da sind wir.
16:15Schauen Sie mal, Doktorchen.
16:26Oh, ein Erzeugnis der Maholwerke.
16:28Das ist kein Bild.
16:31Für was halten Sie das?
16:35Offensichtlich auch ein Erzeugnis der Maholwerke.
16:38Moment mal.
16:40Und wenn Riedel nun aus dieser Badetablettenmasse einen Menschenkopf geformt hat
16:44und ihm dann eine Mütze aufgesetzt hat.
16:46Sagen Sie, Stuart, hat Riedel viel Gebäck gehabt, als er von dort ging?
16:49Ja, ziemlich viel.
16:50Das meiste war in einer Kiste verpackt.
16:52Groß?
16:52Ja.
16:53Eine große, schwere Seekiste.
16:54Woher wissen Sie, dass sie schwer war?
16:57Ich habe mitgeholfen, sie ein Land zu schaffen.
16:59Wir konnten sich zwei kaum bewältigen.
17:01Und wohin haben Sie sie geschafft?
17:02In einem Lagerschuppen.
17:04Dort wollte Riedel sie mit einem Wagen abholen.
17:06Können Sie uns die Stelle zeigen?
17:07Ja, natürlich.
17:08Ich ziehe mich für eben um.
17:14Herr Kapitän?
17:16Ja.
17:17Würden Sie uns den Stuart mal für kurze Zeit überlassen?
17:19Natürlich.
17:20Wenn er ihn interessen kann.
17:22Dann möchte ich Ihnen noch etwas zeigen, was Sie sicherlich interessiert.
17:26Bitte.
17:29Waren es solche Luftblasen, als der Mann versank?
17:31Genau solche.
17:33Danke, Herr Kapitän.
17:34So, ich bin fertig.
17:38Auf Wiedersehen.
17:39Auf Wiedersehen.
17:40Auf Wiedersehen.
17:43Auf Wiedersehen.
17:53Frau Betz, ich glaube, es ist das Beste, Sie fahren gleich zurück.
17:56Also das ist doch mal wieder typisch, Dröchen.
17:58Ich kann nach Hause in unser muffiges Büro und Sie amusieren sich hier weiter in Trier.
18:01Nein, nein, Sie müssen das Flugzeug 14.20 Uhr in Venedig noch erreichen.
18:04Das ist schon gut.
18:05Würden Sie uns bitte ein Taxi holen?
18:07Eine Taxi.
18:08Taxi!
18:08Sie fliegen flink wie die Schwalbe ins Büro zurück und schauen nach, ob die gewünschten
18:12Auskünfte schon vorgehen.
18:13Von der Gewerbeabsicht, ja?
18:14Und vom Melda.
18:16So, da ist die Taxi.
18:17Dankeschön.
18:18Ja, also dann auf Wiedersehen.
18:19Und vielen Dank.
18:20Wiedersehen.
18:21Arrivederci, Carisi.
18:22Arrivederci.
18:23Und viel Vergnügen noch.
18:25Danke.
18:25Danke.
18:25Ich möchte feststellen, ob Riedl die Seekiste damals wirklich abgeholt hat.
18:37Ja, er hatte hier alle seine Sachen drin.
18:39Ja, man könnte sagen, ein Vermögen.
18:42Sie wissen ja den Zeitpunkt noch ziemlich genau, ne?
18:44Mhm.
18:44Am sechsten Mai, fünf Uhr zwanzig, machte die Arkadier ihr Fest.
18:48Gegen sechs Uhr machten wir die Kiste in den Schuppen da.
18:59Ja, das ist die Halle.
19:00Und da ist auch die Kiste.
19:02Sie irren sich auch nicht.
19:03Nein, ganz bestimmt nicht.
19:04Das ist sie.
19:10Scheint leer zu sein.
19:12Nicht mal verschossen.
19:15Seltsam.
19:18Sagen Sie, wie ist hier in der Nähe ein Taxenplatz, wo Riedl eine Taxe hätte holen können?
19:21Ja.
19:22Kein 100 Schritt von hier entfernt.
19:30So, da ist der Taxistand.
19:32Ja, fragen Sie mal die Chauffeure, ob sich zufällig einer erinnern kann, dass er ihn an diesem Morgen gefahren hat.
19:37Den Riedl?
19:38Ja, vielleicht mit Leitung eines anderen.
19:40Der andere muss ungefähr so ausgesehen haben wie der Herr Holland.
19:43Wie der Herr Holland?
19:44Ja, Sie können Holland auch beschreiben.
19:47Ja, natürlich.
19:48Ja, ich bin ein paar Sachen.
19:52Wir können auch, wie der Herr Riedl?
19:53Das ist die Hörger.
19:54Die Hörger.
19:55Und ich bin ein paar Sachen.
19:55Ich bin ein paar Sachen.
19:57Ich bin ein paar Sachen.
19:57Das ist die Hörger.
19:57Ich bin ein paar Sachen.
19:57Ich bin ein paar Sachen.
19:58Und sagen Sie, es wäre sehr wichtig, dass sich einer erinnern kann.
20:26Auf Fliehe kommt es mir nicht an.
20:37Wir brauchen einen Wagen.
20:41Und sagen Sie, es wäre sehr wichtig, dass sich einer erinnern kann.
21:11Sie haben sie tatsächlich mitgebracht?
21:18Ja, sie muss gleich hier sein.
21:19Der Herr Rehbein auch.
21:21Sehr gut, was haben Sie über ihn erfahren?
21:22Sie werden staunen, Doktorchen.
21:25Geboren am 3.06.1924, Friseur.
21:29Friseur, aha.
21:30Seit 1946 vorwiegend als Saisonarbeiter an der Französischen Riviera.
21:34Ein Freund der Wahrheit.
21:35Ja, seit 1961 Mitinhaber der Maholwerke.
21:39Das wird er sein.
21:40Ja, bitte.
21:42Nein, es ist die Sänfte des Heim Holland.
21:45Bitte kommen Sie, meine Herren.
21:46Ja.
21:49So, hier herein, bitte.
21:50Was?
21:51Die alte leere Kiste hier ans gute Büro?
21:52Ja, stellen Sie sich ruhig auf den Teppich.
21:54Das macht gar nichts.
21:55Zieh Sie mal.
21:55So, bitte sehr.
21:59Danke sehr.
22:00Vielen Dank auch.
22:00Danke sehr.
22:01Wiedersehen.
22:02Wiedersehen.
22:03Schwer verdient war es ja nicht.
22:05Scheiße.
22:06Ja, weiter den Text.
22:09Holland, Chemiker.
22:111953 bis 1958 Angestellte der Duro-Farbwerke.
22:151959 eigene Fabrik kosmetischer Artikel in Bielefeld.
22:19Betrügerischer Bankrott.
22:21Gründung.
22:27Ach, Herr Rehbein, bitte nehmen Sie Platz.
22:30Stört Sie die Kiste?
22:31Nein.
22:32Wieso?
22:33Naja, es ist ein etwas milieufremdes Requisit.
22:36Aber Sie können ganz unbesorgt sein.
22:37Es ist keine Leiche darin.
22:38Sie können sich davon überzeugen.
22:39Sie haben einen etwas makaberen Humor, Herr Doktor.
22:42Ja, das habe ich zugegeben.
22:44Sagen Sie, Herr Riedl.
22:46Rehbein.
22:48Ach, Herr Verzeihung, ich brinche schon alles durcheinander.
22:49Ich bin nämlich etwas übermüdet. Ich habe ihm im Zug kein Auge zugetan.
22:53Ich komme gerade aus Triest.
22:55Aha.
22:56Ja, was wollte ich denn noch sagen?
22:57Ach ja, dieser Riedel, also dieser Zeuge, der war ja wohl Friseur, nicht?
23:01Ja, so stand es in den Protokollen.
23:03Ja. Und Sie sind doch auch Friseur, nicht wahr?
23:06Also, Herr Doktor, ich möchte gern zur Sache kommen.
23:09Ja, ich auch, ich auch.
23:11Da können Sie doch sicher auch Perücken machen.
23:14Was soll das?
23:15Also, was ich von Ihnen hören möchte, ist, wann ich zu meinem Geld komme und keine faulen Witze.
23:19Faul, das ist das richtige Wort.
23:21Ich stehe sehr faul für Sie.
23:22Was soll das heißt?
23:22Für Ihren Anspruch, meine ich. Herr Holland ist nämlich nicht ertrunken.
23:25Wer sagt das?
23:26Herr Riedel.
23:27Herr Riedel?
23:28Ja. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich in Dresd war und auf der Arcadia.
23:31Ertrunken ist nur ein Kopf aus einer Tablettenmasse, verstehen Sie?
23:34Nein.
23:34Herr Holland ist ermordet worden.
23:36Ermordet?
23:37Das kann nicht wahr sein. Von wem?
23:38Von Riedel, nehme ich an. In dieser Kiste da ist Holland von Bord getragen worden.
23:41Und solche Späße kann man doch nur mit einem Toten machen, oder?
23:43Aber Herr Doktor, ich verdämmte nicht, ich die Berücke ab oder ich tue es.
23:46Nehmen Sie mir wieder Platz, Herr Riedel.
23:57Und die Berücke ab.
23:58Na also, was soll es denn?
24:12Der Leberfleck entstellt Sie überhaupt nicht.
24:14Das meinte auch die Frau, die bei den Mahol-Werken wohnt.
24:17Und der nette Stuart auf der Arcadia.
24:20Ja.
24:21Herr Reber im Riedel.
24:24Wo ist Herr Holland?
24:25Entweder ist er tot, oder er wartet irgendwo auf seinen Freund Rehbein und das Geld.
24:31Das bedeutet für Sie entweder Mord und lebenslänglich, oder Versicherungsbetrug und zwei Jahre.
24:38Sie können wehen.
24:41Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Herr Doktor?
24:43Unter sechs Augen wird es auch gehen.
24:44Ja, das war nämlich so, Herr Doktor, weil wir mit unserem Betrieb vor dem Bankrott standen, kamen wir beide, Holland und ich, eines Tages auf die Idee...
24:59Die Idee.
25:12Die Idee.
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