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Transkript
00:00Musik
00:30Musik
00:31Es sieht aber ein tolles Unwetter aus
00:33Musik
00:34Musik
00:35Hallo, zurückkommen!
01:05Ja, es ist in der Tat ein gewagtes Spiel, ein raffiniertes Spiel, das von Betrügern und kriminellen Elementen oft mit der Versicherung getrieben wird.
01:22Und meine Aufgabe ist es, übrigens, ich heiße Dr. Severin, bin Versicherungsjurist und Spezialist in der Aufdeckung von Versicherungsverbrechen.
01:30Und das ist meine Assistentin, Babette Bollmann, die mir hilft, die Dunkelfälle zu klären, die uns von der Schadensabteilung unserer Gesellschaft zur Ermittlung übergeben werden.
01:47Unfalltod durch Ertrinken. Mein Mann, Werner Hanke, am 1. Juli, Badestrand von Helgoland.
01:58Und hat mein Schwiegervater für Auffindung der Leiche eine Belohnung von 1.000 Mark ausgesetzt.
02:05Ah, die Leiche ist noch nicht gefunden. Haben Sie die Polizei rausgesucht?
02:09Ja.
02:11Bitte.
02:13Eine Lebensversicherung über 100.000? Bei Unfalltod, Verdoppelung der Auszahlungssumme. Ganz schön.
02:21Soll ich der Witwer Hanke zu mir sagen?
02:22Natürlich müssen wir Frau Hanke eine Antwort geben. Ich werde es Ihnen gleich diktieren.
02:26Vorerst möchte ich doch mal...
02:29Hier, Schadensprüfung, Herr Bachmann. Ich hätte gern Herrn Dr. Severin.
02:34Er ist unterm Weg zu mir. Wunderbar, danke.
02:37Also, Aktenzeichen, Anschrift und so weiter.
02:42Sehr verehrte, gnädige Frau, wir bestätigen Ihre Vermisstenanzeige vom 12. dieses.
02:51In Beantwortung Ihrer Anfrage, was Sie zunächst zu unternehmen haben, können wir nur raten...
02:58Vorerst nichts zu unternehmen?
02:59Nichts stellen Sie sich vor, Herr Rechtsanwalt.
03:01...als unser nächstes Schreiben abzuwarten und vor allem die Prämien wie bisher weiter zu entrichten.
03:05Das ist doch ein Pöhr.
03:06Nichts, nichts soll ich unternehmen. Da sind Sie selber, Herr Rechtsanwalt.
03:10Glauben Sie mir, gnädige Frau, und Sie auch, Herr Hanke. Ich verstehe Sie.
03:14Es ist bestimmt nicht leicht, im Gefühl des schmerzlichen Verlustes und der ernsten Sorge die Dinge sachlich zu sehen.
03:20Und wenn noch...
03:21Ja, aber ich verstehe einfach nicht, dass...
03:22Ja, nach geltendem Recht beträgt die Wartezeit für die Todeserklärung eines verschollenen zehn Jahre.
03:28Versicherungsrechtlich heißt das, dass bis dahin durch die pünktliche Zahlung der Prämie die Gültigkeit der Police erhalten bleibt.
03:35Was soll das mir und meinem Kind werden?
03:37Zehn Jahre. So lange lebe ich überhaupt nicht mehr.
03:40Ja, wer wird denn dann für euch sorgen?
03:42Und sowas steht im Gesetz?
03:44Das ist ja geradezu Betrug über Vorteilung.
03:47Erst darf man Prämien zahlen und hinterher...
03:50Herr Hanke, bitte.
03:52Lassen Sie uns die Sache ruhig überdenken.
03:54Erstens besteht immer noch die Aussicht, dass die Leiche gefunden wird.
03:57Entschuldigen Sie, gnädige Frau.
04:02Und zweitens würde ja nach Ablauf der Wartezeit...
04:04Ach, so lange können wir doch nicht warten.
04:06Zehn Jahre.
04:07Wo gibt's denn sowas?
04:09Jetzt will ich Ihnen mal was sagen, Herr Rechtsanwalt.
04:11Damals, im Jahre 47, da hat eine Nichte von mir den Totenschein für ihren Mann...
04:15...verschollen, wissen Sie, in Russland.
04:17...nach einem Jahr erhalten.
04:18Jawohl, nach einem Jahr.
04:19Ja, versicherungsgültig.
04:21Ja, ich weiß, Herr Hanke.
04:23Bei Kriegsverschollenen ging es schneller.
04:25Aber ein Zivilverschollener wiegt eben heute zehnmal schwerer.
04:29Haben Sie bei allen Versicherungsgesellschaften angefragt?
04:32Mhm, durch Fernschreiber.
04:35Werner Hanke hatte also die Versicherung zugunsten seiner Frau...
04:39...mit einer Lauffrist ab 1. Mai abgeschlossen.
04:43Acht Wochen später ertrank er, nach Angabe der Begünstigten.
04:48Es ist furchtbar.
04:49Was?
04:50Eine Frau teilt den Tod ihres Mannes mit...
04:52...und wir nennen es Angabe der Begünstigten.
04:54Fragen Sie mich nicht, wie mir zum Mut sein wird, Barbette...
04:57...wenn sich mein Misstrauen als unbegründeter weisen sollte.
04:59Tja.
05:00Aber wir haben nun mal unseren Weg zu gehen.
05:02Ich möchte sogar sagen, dass diese Angabe...
05:04...einen hohen Wahrscheinlichkeitswert enthält.
05:07Obwohl die Leiche nicht gefunden wurde.
05:09Bisher.
05:11Fernschreiben.
05:19Mitteilen auf Anfrage Lebensversicherungsvertragsabschluss Werner Hanke...
05:31...Police Nummer C 304 568 vom 11.03.60.
05:35Über 30.000 Mark zugunsten Firmenteilhaberin Lilo Feldhammer.
05:41Wohnhaft Neumünster, Ulmenweg 5.
05:44Vermisstenanzeige seitens Begünstigter bisher nicht eingegangen.
05:47Securitas Hannover.
05:49Seltsam.
05:50Wieso die noch nicht erfolgte Meldung der Begünstigten...
05:53...dass sie ohne weiteres durch Abwesenheit oder durch Unkenntnis dieses Unfalls erklären?
05:57Es sei denn...
05:59Es sei denn, dass es der Lilo Feldhammer ratsam erscheint...
06:02...einstweilen von diesem Vorfall nichts zu wissen.
06:05Genau.
06:06Außer der Ehefrau ist er noch eine.
06:07Lilo Feldhammer.
06:09Na, vielleicht bemühen Sie mal unsere liebe Auskunft.
06:11Wird besorgt.
06:13Ich glaube, ich fahre morgen mal nach Helgoland.
06:15Nach Helgoland?
06:16Ah, viel Vergnügen.
06:20Herr Dr. Severin.
06:43Ja, guten Tag, Herr Borkmann.
06:44Guten Tag.
06:45Leider beginnt gleich mein Dienst.
06:47Ich konnte Sie gerade noch abholen.
06:48Wenn Sie mich also eilig zu sprechen wünschen, muss ich Sie schon bitten, mit mir auf die Bade-Düne zu kommen.
06:52Ach so, ja, selbstverständlich, sehr gern.
06:54Wo es damals passiert ist.
06:55Ja.
06:57Na, und vorher war Ihnen der Mann nicht weiter aufgefallen?
06:59Nein, absolut nicht.
07:00Ich kannte ihn ja nicht.
07:01Er war ja wohl kein Dauergast.
07:02Nur mal für ein paar Tage von Neumünster rübergerutscht, ne?
07:04Na ja.
07:05Na ja, und dann kam schon das Gewitter.
07:07Der Strand war schon leer und...
07:08Ja, danke, das haben Sie mir ja schon erzählt.
07:10Und dann?
07:10Na ja, ich richte die Polizei an.
07:11In seinem Jackett fanden wir Zeitungen und auf dem Poststreifen stand schon die Adresse Hanke, Neumünster, zur Zeit Helgoland, Postlagern.
07:18Da sagten die Beamten los, nichts wie nach Neumünster, und ich musste mit.
07:21Zu Frau Ellen Hanke, das war wohl nicht sehr angenehm.
07:24Ich sage Ihnen, ich darf gar nicht mehr andenken.
07:27Die Frau schrieb bloß immer, Werner, mein Werner.
07:30Und dann kam doch die kleine Lotte angelaufen.
07:32Ja, und weiter?
07:33Der Schwiegervater, der alte Hanke, war gerade bei ihr.
07:35Er fuhr sofort mit uns zurück.
07:37Wir haben noch im Morgengraut nach dem Sturm die Küste abgesucht.
07:40Und sonst?
07:41Schrecklich, kann ich Ihnen sagen.
07:42Tja, sonst weiter nichts.
07:43Und was hat Helgoland gebracht?
07:45Erfrischung.
07:46Und Aufklärung?
07:48Kaum.
07:48Und unsere liebe Auskunft Teil?
07:51Werner Hanke, 38, verheiratet, von Beruf Kaufmann, wohnhaft in Neumünster.
07:55Neumünster, das wissen wir ja schon.
07:57Wie klein ist das Städtchen überhaupt?
07:58Ja, immerhin eine Stadt von 75.000.
08:00Was, so groß?
08:01Hat nach einem fragwürdigen Konkurs eine Handelsfirma mit der unverheirateten Lino Feldhammer gegründet,
08:08die auch das Kapital zur Gründung der GmbH eingebracht hat.
08:11Etwa 20.000 Mark.
08:13Wann?
08:14Die Zeit dieser Firmeneintragung datiert etwa zwei Monate vor dem Versicherungsabschluss
08:19Werner Hanke zugunsten der Lino Feldhammer.
08:22Na, was sagen Sie dazu?
08:24Gar nichts.
08:24Das Ganze dürfte eine moralisch gerechtfertigte Sicherung der Firmenpartnerin vor unvorhergesehenen Zwischenfällen sein.
08:30Ja, das ist richtig.
08:31Trotzdem glaube ich, dass wir für eine Fahrt nach Neumünster reif sind.
08:35Fahren wir zusammen?
08:36Getrennt.
08:37Wir kennen uns natürlich nicht.
08:38Natürlich nicht.
08:39Ich möchte sagen, Gott sei Dank nicht.
08:41Ich trete dort aus Herrn Herr Diesner auf.
08:45Guten Tag.
08:46Guten Tag.
08:46Ich habe ein Zimmer vor.
08:47Bestellt telegrafisch.
08:48Bitte, der Herr, der werte Namen.
08:50Diesner.
08:50Hermann Diesner.
08:51Diesner.
08:52Richtig, Zimmer 17.
08:53Friedrich das Gepäck des Herrn auf Zimmer 17.
08:55Dankeschön.
08:56Bitteschön.
08:57Hallo.
08:59Würden Sie bitte meine Koffer holen?
09:10Guten Tag.
09:10Guten Tag, gnädige Frau.
09:12Ich hatte ein Zimmer vorbestellt.
09:13Bollmann.
09:14Babette Bollmann.
09:15Bollmann, richtig.
09:17Zimmer 34, gnädige Frau.
09:19Darf ich bitten?
09:19Danke.
09:20Friedrich das Gepäck des Herrn auf Zimmer 17.
09:22Lassen Sie nur.
09:23Ich helfe mir schon selbst.
09:25Zu liebenswürdig.
09:26Oh, bitte, bitte, meine Gnädigste.
09:28Die sind sehr galant, mein Herr.
09:31Liegt vielleicht ein Anruf für mich vor?
09:32Etwa von Herrn Theodor Hanke?
09:34Nein, ich bitte auch.
09:35Bitte?
09:36Bitte.
09:36Bitte.
09:36Bitte.
09:36Lassen Sie nur.
09:48Das mache ich schon.
09:49Ja.
09:50Ich habe dem alten Hanke einen Brief geschrieben unter dem Namen Hermann Diesner.
09:55Ich habe ihm erzählt, dass ich vor ein paar Tagen seinen vermissten Sohn gesehen habe.
09:59Dankeschön.
09:59Diesner?
10:00Wieso Diesner?
10:01Hermann Diesner ist doch ein Geschäftsfreund von Lerner Hanke.
10:03So.
10:03Dann habe ich Hanke Senior gebeten, mich hier im Hotel anzurufen, weil bis jetzt ist noch
10:08kein Anruf erfolgt.
10:09Aha.
10:11Ja, mal sehen, ob der gute Mann zu Hause ist.
10:19Hallo, Portier.
10:20Bitte verbinden Sie mich doch mal mit der Nummer 1138.
10:24Ja, danke.
10:27Ach, Herr Diesner.
10:28Ja.
10:29Haben Sie vielleicht ein Zigarettchen für Ihre Zimmernachbarin?
10:33Sie sind aber eine Dame, die sehr schnell Hotelbekanntschaft ist.
10:36Ja, so bin ich nun mal.
10:39Danke.
10:42Ja, bitte.
10:43Hier ist Diesner.
10:45Ach so, meldet sich niemand.
10:47Dankeschön.
10:49Sagen Sie, was sagt denn unsere treffliche Auskunft Teil über den Hanke Senior?
10:53Moment, Moment.
10:53Das haben wir gleich.
10:56Hanke.
10:57Hanke Theodor, 66, Witwe, Vertreter, zurzeit nicht mehr berufstätig, Stammlokal Blauer Bock.
11:07Na, vielleicht genügt das, wenn uns der Blauer Bock einigermaßen gnädig ist.
11:11Ein Vater, der so gar nicht neugierig auf seinen vermissten Sohn ist, interessiert mich doch sehr.
11:16Und Sie richten Ihr Interesse mal auf diese Lilo Feldhammer.
11:19Ja, dass Ihre Gesellschaft bestrebt ist, Ihren Verpflichtungen nachzukommen, ist sicher lobenswert.
11:27Tja, das kann man doch wohl sagen, nicht?
11:29Ja, ja.
11:30Ich frage mich nur, warum man Sie hierher bemüht hat.
11:33Ich habe ja schließlich gar keine Meldung erstattet.
11:36Ja, deswegen eben.
11:37Sie hätten doch als Begünstigte immerhin einen nicht unerheblichen Anspruch,
11:41aus diesem eingetretenen Versicherungsfall herzuleiten und ich...
11:44Wo ist er eingetreten, dieser Versicherungsfall, wie Sie es nennen?
11:49Wissen wir das so genau?
11:51Nein, allerdings nicht.
11:54Herr Werner Hanke gilt einstweilen als verschollen.
11:57Eben, auch für mich.
11:59Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
12:01Im Übrigen glaube ich, dass ich die Nachforschungen getrost den Behörden überlassen kann und der Familie Hanke.
12:08Ja, ich danke Ihnen jedenfalls sehr für Ihren Besuch.
12:12Entschuldigen Sie noch eine Frage, Fräulein Feldhammer.
12:15Wann haben Sie Herrn Werner Hanke zum letzten Mal gesehen?
12:17Ich wüsste zwar nicht, in welchem Zusammenhang diese Frage für Sie von Bedeutung sein könnte.
12:24Aber ich glaube, das war so acht Tage vor dem Unglücksfall.
12:29Hier in Neumünster?
12:30Mhm.
12:32Die Einzelheiten werden Sie doch nicht interessieren, oder?
12:36Entschuldigen Sie meinen Besuch und meine Fragerei, aber es handelt sich immerhin um einen Auftrag.
12:45Und meine Gesellschaft ist nun mal sehr bemüht um eine gewissenhafte Kundenbetreuung.
12:50Ich weiß.
12:50Guten Tag.
12:58Ja, ich möchte das Menü...
13:11Und was zu trinken?
13:12Ja, ein kleines Silvestre.
13:12Kleines Silvestre.
13:13Eine Ochsenschwanzsuppe, eine Kalbshaxe, zwei Pilze, sieben Mark dreißig.
13:21Ach ja, das Gangespräch nach Benzburg.
13:23Drei, fünfzehn zusammen, zehn Mark von einem Fertzen.
13:26Stimmt.
13:27Dankeschön.
13:35Auf Wiedersehen, Herr Hauke.
13:37Auf Wiedersehen.
13:54Hallo, Fernand.
13:55Ja, hier, Blauer Bock.
13:55Wir hatten eben ein Ferngespräch nach Flensburg.
13:57Bitte die Gebühren.
13:59Da hast du schon durchgegeben, aber das muss ein Irrtum sein.
14:04Ja, mit der Nummer 16728.
14:08Ach so, dann entschuldigen Sie bitte.
14:1516728.
14:17So, bitte ein kleines Helles.
14:26Dankeschön.
14:27Sagen Sie mal, Frau Land, werden von Ihrem Lokal aus viel Ferngespräche geführt?
14:31Nein, ganz selten.
14:32Höchstens von Gästen, die hier im Gasthaus wohnen.
14:34Ja, aber der Herr...
14:35Ach, Herr Hauke.
14:36Das war überhaupt das erste Mal, dass er hier telefoniert.
14:39Warum telefoniert der alte Hauke eigentlich nicht von seinem eigenen Apparat aus?
14:43Er fühlt, dass er sich überwacht.
14:44Wieso?
14:45Ich telefoniere aber auch manchmal vom Lokal aus.
14:48Flensburg ist interessant.
14:50Die Feldhammer stammt da ja nicht.
14:51Sagen Sie, wo war die Feldhammer eigentlich zur Zeit des Unfalls?
14:54In Neumünster, sagt Sie.
14:55Wieso scheint dieser Punkt so wichtig?
14:57Ja.
14:59Entweder ruht Werner Hanke auf dem Grund des Meeres, dann...
15:02Oder aber er lebt.
15:05Ja, so weit kann ich Ihnen noch folgen.
15:06In diesem Falle dürfte er sich kaum in der Badehose von Helgoland nach Neumünster oder sonst wohin begeben haben.
15:12Wieso? Was heißt sonst wohin?
15:13Ich meine, nach Flensburg oder nach Cuxhaven.
15:16In diesem Fall muss er einen Helfer gehabt haben.
15:19Ellen Hanke und Hanke Senior.
15:21Der Standmeister sagt, dass er die beiden in ihrer Wohnung in Neumünster eingetroffen hat.
15:26Ja, das weiß ich.
15:27Also dann Prost.
15:28Prost.
15:31Jedenfalls wäre es gut, wenn Sie mal bei dieser Ellen Hanke vorfühlen könnten.
15:35Muss das sein?
15:37Also wenn ich mir vorstelle...
15:39Jetzt soll diese arme Witwe und ihre Tochter zehn Jahre lang warten, bis sie zu ihrem Recht kommt.
15:44Das ist doch unaus denkbar.
15:45Also wenn sich unsere Verdachtsmomente nicht bewahrheiten sollten,
15:49werde ich alles daran setzen, die Versicherung wenigstens zu einer Teilleistung zu bewegen.
15:53Ich fahre inzwischen mal nach Flensburg.
15:55Der Teilnehmer der Nummer, mit der der alte Hanke telefoniert hat, wird ja nicht zu schwer festzustellen sein.
16:00Wahrscheinlich.
16:02Wesentlich schwieriger wird es schon sein, sich mit Frau Ellen Hanke zu befassen.
16:05Und ich verstehe nicht mal, liebes Fräulein, warum Sie eigentlich gekommen sind.
16:10Ich war mit meinem Spiegervater schon beim Rechtsanwalt.
16:12Ich kann das Ganze nicht verstehen.
16:14Da hat man seine Prämien bezahlt und jetzt heißt es, man soll zehn Jahre warten und weiterzahlen.
16:18Immer weiterzahlen.
16:19Ja, aber vielleicht kann man Mittel und Wege finden, um diese Wartezeit abzukommen.
16:22Ich möchte Sie nur bitten, alles dazu tun, was zur Querung dieses Verlust sei.
16:25Was denn, was denn?
16:26Nun ja, es könnte doch vielleicht sein, dass eine Nachricht oder eine Notiz...
16:29Ach, das ist doch alles Unsinn.
16:32Soll ich vielleicht den ganzen Strand absuchen?
16:34Es ist doch alles schon geschehen.
16:36Ich weiß, Frau Hanke, ich weiß.
16:38Mein Mann ist tot.
16:39Ich habe mich damit abgefunden.
16:41Für mich ist er gestorben.
16:42Für die Versicherung natürlich nicht.
16:44Die ist doch für ihr Geld.
16:45Mutti.
16:46Ja, was ist denn, Götzchen?
16:47Tag.
16:48Tag.
16:49Was, du, ich habe Besuch.
16:50Die Tante ist wegen Vati da.
16:52Wegen Vati?
16:53Ja.
16:53Vielleicht ist Vati gar nicht tot.
16:55Tja.
16:56Der Kaufmann Schulze hat gesagt, er glaubt, dass Vati wiederkommt.
17:00Und auch der Vater von der Doris hat gesagt...
17:02Aber Lottchen.
17:04Kommt Vati wieder, Tante?
17:07Ich weiß es nicht, mein Kind.
17:09Geh bitte in die Küche, Lottchen.
17:11Ja, Möchen.
17:11Ich komme gleich.
17:15Es ist alles so schrecklich.
17:17Da sehen Sie, was die Leute für einen Unsinn reden.
17:19Was soll ich denn dem armen Kind nur sagen?
17:21Tja.
17:24Und noch etwas.
17:25Ich war gestern bei Frau Lilo Feldhammer.
17:27So?
17:30Bei der Feldhammer?
17:32Warum denn?
17:33Ihr Mann hat in Hannover auch eine Lebensversicherung zugunsten seiner Geschäftspartnerin, Frau Lilo Feldhammer, abgeschlossen.
17:40Was?
17:42Davon weiß ich ja gar nichts.
17:43Ach, und die kriegt wohl ihr Geld?
17:45Vorher ist noch nichts.
17:46Sie ist in der gleichen Lage wie Sie.
17:48In der gleichen Lage wie ich.
17:50Guten Tag.
17:59Ich suche die Familie Sterzenbach.
18:01Ja, was klingeln Sie mich daraus?
18:02Einen Stock höher.
18:03Ja, gewiss.
18:04Es handelt sich um eine Überraschung.
18:05Ein Freund von mir, Herr Werner Hanke.
18:07Wissen Sie zufällig, ob er noch hier wohnt?
18:08Ja, ich kümmere mich nicht um fremde Leute.
18:11Hat schon mal einer da gewohnt?
18:12Ja, dieser vielleicht.
18:13Das ist mein Freund.
18:14Kann schon sein.
18:16Fahren Sie oben nach.
18:17Ja, danke.
18:18Entschuldigen Sie die Störung.
18:34Entschuldigen Sie, mein Name ist Hermann Diesner.
18:36Ich bringe Ihnen Grüße von Fräulein Lilo Feldhammer.
18:39Ich sagte Lilo, dass ich nach Schlesburg fahre und da meinte sie...
18:41Von Lilo?
18:42Ja.
18:44Ich hätte gern mit Herrn Werner Hanke gesprochen.
18:47Er ist ein alter Freund von mir.
18:48Ist er etwa schon abgereist?
18:50Aber das macht nichts.
18:51Sie wissen nicht zufällig, wohin.
18:53Nein.
18:54Ja, also dann entschuldigen Sie.
18:56Auf Wiedersehen.
18:56Das habe ich schon lange geahnt.
19:00Das ist ja auch.
19:05Er war schon abgereist, vermutlich auf den Anruf seines Vaters hin, dass ein alter Bekannter ihn gesehen habe.
19:10Wahrscheinlich.
19:11Haben Sie bei Fräulein Lilo Feldhammer was ermitteln können?
19:13Ermitteln nicht.
19:14Vielleicht was erfühlen.
19:16Nämlich?
19:17Ich weiß nicht, die Frau wirkt so unglücklich, so zerrissen.
19:21Wie überfordert von einer Last, die sie nicht tragen kann.
19:24Das kann ich mir vorstellen.
19:25Sie wartet nicht mehr auf Ihren Mann.
19:28Nur auf das Geld.
19:30Irgendwas an dieser Sache stimmt nicht.
19:32Und die Polizeistationen des Küstendienstes?
19:34In den Protokollen habe ich was sehr interessantes gefunden.
19:37Hier in Cuxhaven, da am Landungsstieg nach Helgoland,
19:40hat er dem fraglichen Tag ein Wagen falsch geparkt und wurde aufgeschrieben.
19:43Die Nummer ist, Moment, NMS D103.
19:48Und der Besitzer des Wagens ist nach Auskunft des Kraftverkehrsamtes...
19:52Na, dreimal durften Sie raten.
19:53Ich rate nur einmal.
19:55Lilo Feldhammer.
19:57Na, Herr Dr. Severin, was haben Sie mir zu sagen?
20:00Ihr Sohn lebt, Herr Hanke.
20:05Ich habe nicht erwartet, dass Sie verglückt zerspringen.
20:07Aber ich gebe Ihnen einen Rat.
20:09Ich brauche Ihren Rat nicht.
20:11Ich weiß nicht, wo Ihr Sohn im Augenblick steckt.
20:14In Flensburg ist er nicht mehr.
20:15Wahrscheinlich schon rüber über die dänische Grenze.
20:17Sie werden es ja wohl wissen, nicht wahr?
20:21Überreden Sie ihn, dass er sich freiwillig stellt, Herr Hanke.
20:25In diesen zerrütteten Familien- und Wirtschaftsverhältnissen
20:29verfiel der Hauptangeklagte auf einen verzweifelten Plan.
20:33Einen Plan, so unglücklich ausgeheckt, dass er alle die, denen er durch eine Straftat helfen wollte,
20:42seine Frau, seinen Vater, seine Freundin und Geschäftspartnerin,
20:48kurz alle Angeklagten, zu Mittätern und Mitschuldigen machte.
20:53Er wollte mit seiner Partnerin im Ausland ein neues Leben aufbauen.
21:01Er wollte seine Familie zwar verlassen, aber nicht im Elend.
21:06Er wollte seine Frau und seine Tochter sicherstellen.
21:08Das alles durch einen Versicherungsbetrug.
21:12Er zog die Menschen, für die er zum Verbrecher wurde, bedenkenlos in das Verbrechen mit hinein.
21:23Das alles durch einen Versicherungsbetrug.
21:53Das alles durch einen Versicherungsbetrug.

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