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  • 11.6.2025
Bei einem Hintergrundgespräch im Innenministerium Mittwochmittag hat Oberst Kurt Kornberger, Standortkommandant des Einsatzkommandos Cobra Süd, weitere Details zur Alarmierung des Amoklaufs in Graz genannt. Demnach hat der Täter nach dieser nicht länger als 13 Minuten geschossen. Zehn Menschen mussten sterben. Um 10.00 Uhr erfolgte die Alarmierung einer möglichen Amoklage, sechs Minuten später waren die Einsatzkräfte bei der Schule.

Credit: APA/bes; Thumbnail: APA/Helmut Fohringer

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Transkript
00:00Nach dem Amoklauf eines 21-Jährigen in seiner ehemaligen Schule am Dienstag in Graz mit zehn Todesopfern
00:06wurden am Mittwoch im Innenministerium weitere Details zur Alarmierung rund um die Tat genannt.
00:12Unser Permanenzdienst hat den örtlichen Funk mitgehört und mitbekommen,
00:16dass in der Borg Dreier Schützengasse ein Amoklauf vermutlich und kurz darauf bestätigt, dass ein Amoklauf passiert.
00:23Sofort sind die Einsatzkräfte in die Fahrzeuge gesprungen und mittels Blaurecht zugefahren.
00:31Wir haben dann mitbekommen, dass zehn Minuten nach Alarmierung bereits eine Bezirksstreife vor Ort war.
00:38Die zwei Kollegen haben sich dann zusammengefunden mit einer Streife der schnellen Interventionsgruppe
00:44und die sind bereits acht Minuten nach der Erstinformation in das Gebäude rein.
00:48Eine Minute später waren unsere Kräfte vor Ort vom Einsatzkommander Cobra
00:53und wir haben auch das Gebäude betreten, war auffällig ruhig.
00:59Wir haben die Information dann von einem Lehrer, der sich in dem Bereich der Aula befunden hat,
01:04die Information bekommen, dass vermutlich im dritten Stock der Täter das letzte Mal gesehen wurde.
01:10Wir haben uns unmittelbar in den dritten Stock begeben und dort in diesen Raum, in diese Schulklasse sind wir dann reingegangen
01:19und haben halt die verletzten, schwer verletzten und auch verängstigsten Personen vorgefunden.
01:26War aber für uns relativ schnell klar, dass sich der Täter nicht darunter befindet.
01:31Wir haben dann weitergesucht und einen Raum weiter.
01:35Im WC konnten wir dann den Täter antreffen, der sich unserer Einschätzung nach suizidiert hatte.
01:42Wir haben dann die Waffen gesichert und haben sofort einen Einsatzsanitäter, der bei uns im Team war, abgestellt,
01:49der in den Raum zurückgegangen ist und mit den ersten Rettungs- und Vorsorgemaßnahmen begonnen hat.
01:57Wenige Augenblicken später ist auch ein Kollege der Schneedlin-Interventionsgruppe dazugekommen
02:02und gemeinsam haben sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte diese verletzten, schwer verletzten Personen versorgt.
02:09Wir haben, weil wir nicht ausschließen konnten, dass auch noch weitere Täter im Gebäude sind, die Durchsuchung vorangetrieben.
02:17Und wenige Minuten später haben wir gemeinsam mit einer Streife der Schneedlin-Interventionsgruppe das Gebäude gesichtet.
02:25Das bedeutet, wir haben festgestellt, in offenen Bereichen, in offenen Räumen befindet sich keine gefährliche Person mehr.
02:33Wir haben sichere Bereiche, sichere Korridore geschaffen und sofort Rettungskräfte, Notärzte zugeführt,
02:43die mit der Versorgung der Personen begonnen haben, mit der professionellen.
02:47Und wir haben noch einmal das Gebäude genauestens durchsucht, das heißt auch geschlossene Räumlichkeiten.
02:53Wir haben hinter die Kästen geschaut, wir haben in die Kästen geschaut, um ausschließen zu können,
02:57dass noch eine weitere Gefahr, ein weiterer Täter sich im Gefäude befindet.
03:02Und schlussendlich, 28 Minuten nach Alarmierung, konnten wir das Gebäude für sicher erklären
03:08und damit auch für weitere Hilfs- und Rettungs- und Ermittlungsmaßnahmen freigeben.
03:15Seit 2010 ist ein jeder Polizist für derartige Lagen ausgebildet und wird regelmäßig fortgebildet.
03:21Und wir haben auch das Konzept dahingehend umgestellt.
03:25Früher war es so, dass die erste eintreffende Streife eine Außensicherung aufgezogen hat
03:31und erst dann in das Gebäude sind die Spezialkräfte gegangen.
03:34Das hat sich nicht für zielführend herausgestellt. Warum?
03:37Weil der Täter dann noch mehr Zeit hat, um hier seine Strafbahnhandlungen umzusetzen.
03:43Das bedeutet jetzt, wir gehen sofort hinein, wir warten nicht auf Unterstützung.
03:48Die erste eintreffende Streife geht in das Gebäude, versucht, den Täter zu lokalisieren
03:54und an sich zu binden, damit er nichts bei etwaigen Opfern anrichten kann.
04:00Dieses System hat sich bewährt, 2020 beim Terroranschlag, da war es genauso.
04:04Und das setzen wir auch seit 2010 um.

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