- 6/4/2025
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00:00Musik
00:00Na, schon mitten in der Arbeit?
00:18Übrigens, die Steuerfahndung hat gestern gerade angerufen, wegen Wolkow.
00:23Ich habe Ihnen gesagt, das bearbeitet unser Kollege Tunchik.
00:26Der ist nämlich gerade frisch vom Steuerlehrgang zurück.
00:28Das war aber ziemlich leichtsinnig von Ihnen.
00:31Ich muss mich doch erst mal einarbeiten.
00:33Ja, sehen Sie, genau das habe ich den Kollegen versprochen.
00:36Und dass Sie sich noch heute mit dem Finanzamt Süd in Verbindung setzen werden.
00:44Der hat sie wohl nicht mehr alle.
00:46Ich weiß nur noch gar nichts von dem Fall.
00:48Ich helfe dir.
00:50Gleich oben auf, der erste Vorgang.
00:54Firma Wolkow und Frau, Maschinenhandelsgesellschaft,
00:57Verdacht wegen Steuervergehen nach Paragraphen.
00:59Warum macht es denn die Fahndung nicht allein?
01:01Blätter mal weiter.
01:05Ach so, hier.
01:06Im Zusammenhang mit Urkundenfälschung und Bestechung.
01:09Hier, dieser Ott.
01:11Mitarbeiter der Reederei Rumö und Rumö Helsinki.
01:14Leiter des hiesigen Frachtbüros.
01:17Auf dem Zollamt Süd liegen Versandbestätigungen über einen Haufen Sendungen.
01:20So ein alter Fuchs hat mal zusammengerechnet,
01:23da kommt in kurzer Zeit eine ganze Fabrikanlage raus.
01:26Neben der Erschleichung von Subventionen bildet die Erschleichung von Steuervorteilen
01:52und Steuererstattungen eine besonders einträgliche, freilich kriminelle, also strafbare Einnahmequelle.
02:00Der Schwerpunkt dieser Form von Wirtschaftskriminalität liegt bei der Erschleichung von Mehrwertsteuerrückerstattung.
02:07Die verbreitetste Masche auf diesem Gebiet wird so begangen,
02:12dass Exporte von Waren entweder überhaupt nur fingiert werden
02:16oder aber, dass anstelle von hochwertiger Ware minderwertige Ware exportiert wird,
02:23um anschließend bei der Zoll- und Finanzverwaltung die Rückerstattung der angeblich vorentrichteten Mehrwertsteuer zu erhalten.
02:31Neben die eigentliche Steuerkriminalität tritt hier eine rege Begleitkriminalität in Form von Urkundenfälschungen,
02:39insbesondere durch Einrichtung von Scheinkorrespondenzen mit Scheinfirmen, aber auch Bestechungen von Beamten.
02:47Der folgende Fall zeigt, wie leicht es den Tätern hier manchmal gemacht wird.
02:52Haben wieder die Kinder rumgespielt.
02:54Der Zaun ist auch runtergetreten da drüben.
02:57Wenn Sie bloß nicht mit Treuer gucken...
03:00Wäre mir gerade recht.
03:02Unsinn. Dazu müsste erst eine Versicherung abgeschlossen sein.
03:05Habe auch schon dran gedacht.
03:07Wieso auch?
03:09Ich glaube fest, dass wir den Bau eines Tages fertig kriegen.
03:12Eines Tages? Wenn wir nicht mehr kaufen können, ne?
03:15Komm, Theo, keine Depressionen. Noch geht's uns ja silbern.
03:19Ach, dieser halbfertige Bau bringt mich noch ins Grab.
03:22Er muss eben fertig werden.
03:23Für uns wird er zu groß.
03:25Die goldenen 60er Jahre kommen nicht wieder.
03:28Komm, komm. Hier vorn die kleine Halle.
03:30Und drüben ein Teil des Verwaltungsgebäudes. Das reicht für uns.
03:33Das andere wird vermietet.
03:34An wen?
03:35Baustoff Hinsmann beispielsweise.
03:37Dann hat er auch schon die Textilunion vorgeführt, wie du weißt.
03:41Die würden sogar den ganzen Komplex nehmen für ihre Teppichbodenproduktion.
03:45Wir müssen fertig werden, Theo. So oder so.
03:49Hier liegen fast zwei Millionen Brach. Das ist ein Wahnsinn.
03:52Aber wie? Du weißt genau, dass es einen Weg gäbe.
03:57Die Zeiten sind anders, Theo. Und die Bestimmungen.
04:01Mit einer Ausfuhrhändlervergütung hätte man noch vor zehn Jahren jonglieren können, wenn du das meinst.
04:05Ja, das meine ich. Was denn sonst?
04:08Heute heißt es Mehrwertsteuererstattung.
04:10Wo ist denn da der Unterschied?
04:11Es gibt ein paar.
04:13Aber das ist es ja nicht allein.
04:15Wir brauchen Schwager Hinnekamp dazu.
04:19Aber das hieße sich im Ausliefern.
04:20Wenn deine Schwester kein solches Schaf wäre.
04:22Also lass Erika aus dem Spiel. Die hat von Geschäften noch nie was verstanden.
04:26Ja, aber vom Geld ausgeben.
04:28Da müsste doch der Ansatzpunkt liegen, verdammt nochmal.
04:30Nicht für sich, Theo. Für die Kinder.
04:32Aber du hast nicht ganz so Unrecht.
04:34Für die Kinder würde sie manches tun.
04:36Na also, sag ich doch.
04:37Sachte, sachte.
04:38Du sprichst mit Jupp?
04:39Dir frisst er doch aus der Hand.
04:40Da bin ich nicht so sicher.
04:42Du, der hat höllische Achtung vor deinem Geschäftssitz.
04:45Wer bilanzieren kann, der ist für den mehr als ein Doktor.
04:48Und wie ist es denn bei dir?
04:49Ich kenne auch ein paar andere Vorzüge.
04:51Übernimm dich nur nicht.
04:53Tja, Theo.
04:55Mir geht's nicht anders als euch.
04:57Von meinen 20 Lastzügen sind jetzt allenfalls 10 ausgelastet.
05:02Die anderen, die stehen in der Garage, rosten vor sich hin.
05:05Ja, die kleinen Laster, der ganze Kleinkram im Stück gut.
05:08Die Möbeltransporte.
05:10Das ist wie vor 15 Jahren, als ich von meinem Vater übernommen habe.
05:13Der Grundstock, verstehst du?
05:15Das Geschäft, wie es mal war, im Umfang nach.
05:18Modernisiert zwar, aber sonst, ich sag ja, wie zu Vaters Zeiten.
05:23Wenn's so ist, Jupp, wir müssen uns alle nach was umsehen, oder?
05:27Umsehen nach was denn?
05:29Wenn ihr sogar mit euren Transporten kürzer tretet,
05:32ich hab extra ein Spezialhaster für euch angeschafft vor sechs Jahren, weißt du noch?
05:35Naja, der könnte doch auch wieder rollen.
05:37Was wieder rollen?
05:39Jedenfalls sich amortisieren.
05:40Sag bloß, geht's denn bei euch wieder los?
05:42Jedenfalls auf dem Papier.
05:44Ist jedenfalls offen.
05:46Habe ich richtig gehört?
05:47Und auch richtig verstanden.
05:50Warte mal.
05:50Ich hol uns mal ein Bier.
05:51Du darfst nicht sagen, dass ihr euch dann eben einschränkt, Erika.
05:56So einfach ist das nicht, glaub mir.
05:58Ja, aber wieso?
05:59Von mir aus brauchen wir nicht so ein großes Haus.
06:02Hier ist sowieso alles so weiträumig, so aufwendig.
06:05Ich komme allein schon kaum rum.
06:07Allein?
06:08Sag bloß, du hast keine Hilfe.
06:10Unsere alte Frau Schulz.
06:11Aber wenn die mal nicht mehr ist, dann...
06:13Aber ich bitte dich, Erika, sogar wir haben zwei Angestellte und wir sind allein, Theo und
06:17ich.
06:18Naja, du arbeitest im Geschäft mit Sabine.
06:20Aber ich?
06:21So weit darf es nicht kommen.
06:23Ein großes Haus, zwei Kinder und dann nur eine alte Frau als Hilfe in unseren Kreisen.
06:29Ich bitte dich, Erika, auch unsere Mutter hatte immer ihr Personal.
06:32Ja, die Zeiten sind aber anders.
06:34Komm, komm, du Schäfchen, wie die Zeiten anders sind, weiß ich am besten.
06:38Man muss was tun, verstehst du?
06:40Damit man nicht absinkt.
06:42Sowas darf einfach nicht eintreten.
06:44Wie du das sagst.
06:46Jupp klagt jeden Tag über die Geschäfte, die immer schwerer werden.
06:49Ich tröste ihn damit, dass wir uns hier einschränken könnten.
06:52Ja, warum denn auch nicht?
06:53Und eure Kinder?
06:55Sollen die mal vor dem Nichts stehen?
06:57Aber wieso?
06:58Wir geben ihnen eine gute Ausbildung.
07:00Bla, bla, bla, eine gute Ausbildung.
07:02Und der Vater hat mal ein glänzendes Unternehmen gehabt.
07:05Die größte Spedition im Umkreis von 50 Kilometern.
07:08Wenn das reicht.
07:09Aber was kann man denn tun, wenn die Zeiten...
07:11Hör mit den Zeiten auf um alles in der Welt.
07:15Eine Frau, die ihr Mann wirklich helfen will, lamentiert nicht über die Zeiten, verstehst du?
07:19Die, ja, die motzt ihn auf.
07:22Die sieht zu, dass er wieder Vertrauen gewinnt und was riskiert.
07:25Im Geschäftsleben gilt das Risikomädchen.
07:28Und nicht die langfromme Genügsamkeit.
07:32Das Zentralstück ist der Paragraf 15 des Umsatzsteuergesetzes.
07:38In Verbindung mit den Paragrafen 4 und 6, Jupp.
07:41Aber darum brauchst du dich im Einzelnen gar nicht zu kümmern.
07:43Das mache ich schon.
07:46Es regelt jedenfalls die Mehrwertsteuerrückerstattung.
07:49Na, was?
07:50Was habe ich damit zu tun?
07:51Du übernimmst den Transport.
07:53Genau wie früher.
07:54Bloß, dass jetzt gar nichts zum Transportieren vorhanden ist, ne?
07:56Lass Sabine weiter erklären.
07:59Die Ausfuhrgüter, um die es geht, sind Maschinenteile.
08:02Alles genau wie sonst.
08:04Und sobald die ausgeliefert sind, verlangen wir vom Finanzamt die Rückerstattung der Vorsteuer.
08:10Ebenso wie bisher.
08:11Ist dir das klar?
08:12Na ja, Moment mal.
08:13Also ihr bezieht Maschinenteile, die es gar nicht gibt, verkauft sie ins Ausland und ich transportiere sie.
08:17Aber alles bloß auf dem Papier.
08:19So ist es.
08:20Was wir brauchen zur Vorlage auf dem Finanzamt, sind die Ausfuhrdokumente.
08:25Ja, ja.
08:26Und dazu braucht ihr mich?
08:28Wenn ich Zollspediteur wäre, dann könnte ich Ausfuhrbescheinigungen ausstellen, ohne das Zollamt direkt in Anspruch zu nehmen.
08:34Aber so?
08:34Ey, du kriegst die Stempel ohne Schwierigkeiten.
08:37Warum soll das jetzt anders sein?
08:39Ach nee, du, ich muss auf dem Zollamt Verladepapiere vorlegen.
08:42Die müssen von einer Reederei bestätigt sein.
08:43Ich nehme doch an, ihr exportiert an eure bisherigen Kunden?
08:49Natürlich.
08:51Von denen haben wir die alte Korrespondenz.
08:53Wir müssen die neuen Abschlüsse genauso abwickeln.
08:56Mhm, hübsch mit Briefen, Bestellungen und so.
08:59Genau.
09:00Und mit Auftragsbestätigungen und mit Rechnungen und mit allem, was dazugehört.
09:04Das ist doch klar.
09:05Aber wenn das Ganze daran scheitert, dass die Versandpapiere nicht abgestempelt werden...
09:10Ach.
09:11Also was ist nun?
09:11Willst du an der Sache mitverdienen oder nicht?
09:14Ach, doch mal.
09:16Ich überleg doch schon.
09:21Wenn der Ott noch da wäre.
09:22Ott?
09:23Ist das ein Zollbeamter?
09:24Nee, nee, das ist ein Angestellter von der Reederei.
09:27Junger Mann, aber fixer Bursche.
09:39Lass die Galoppen!
09:41Ich möchte die Frau Sonderschullehrerin zu einer kleinen Fahrt ins Grüne einladen.
09:45Bist du übergeschnappt mit einem Fahrt?
09:47Geschäftsfahrt, junge Dame. Und Sie sind herzlich eingeladen.
09:49Ich habe aber am Nachmittag noch schriftliche Säge.
09:51Nur ein Mittagessen im Jägerhaus. Seit wir verheiratet sind, waren wir noch nie aus.
09:55Das reinste Sklaven-Dasein.
09:56Weiß der Himmel. Und jede Mark an die Bank.
09:59Sie hätten lieber Junggeselle bleiben sollen, Herr.
10:01Das sage ich doch die ganze Zeit.
10:06Das ist ein Dreiecksgeschäft mit der DDR. Sie kennen das ja.
10:09Für mich jedenfalls wäre das der Einstieg in die Konjunkturbelebung, wenn ich das mal so sagen darf.
10:13Das ist höchst notwendig, schon wegen der Erhaltung der Arbeitsplätze.
10:15Verstehe.
10:16Wie viele Leute beschäftigen Sie denn, Herr Hennekamp?
10:19Oh, sind zurzeit so 45 Leute.
10:22Alles alte Speditionshasen.
10:24Wenn ich davon welche auf die Straße setzen müsste.
10:26Also, ich kriege das einfach nicht fertig.
10:28Aber was will man machen?
10:30Die Wirtschaft muss einfach wieder in Schwung kommen.
10:32Sie muss.
10:33Und diese sogenannten Dreiecksgeschäfte, ich meine,
10:37belegt denn das die Konjunktur?
10:39Ja, doch. Doch, doch. In verschiedenen Zweigen.
10:40Und ich als Transporteur partizipiere dabei.
10:43Ich meine, ich bin nicht der Lieferant, verstehen Sie?
10:45Ich wickle die Lieferungen nur ab.
10:47Da könnten Sie mir einen großen Gefallen tun, Herr Ott.
10:49Auch im Hinblick auf die allgemeine Konjunkturbelebung,
10:51auf die wir doch alle hoffen.
10:52Wenn ich kann, Herr Hennekamp. Sie kennen mich ja.
10:55Worum geht's denn?
10:56Es geht ja um eine Verladebestätigung.
10:59Verladebestätigung?
11:00Mhm.
11:02Sie arbeiten in einer Sonderschule?
11:04Mhm.
11:05Schon ein Vierteljahr. Seit unserer Heirat.
11:08Das ist ja noch ein Hochzeitsgeschenk, wenn ich...
11:10Um Himmels Willen, Sie haben uns doch eine hübsche Karte geschickt.
11:13Leider habe ich versorgt, Ihnen ein kleines Geschenk vorbeizuschickt.
11:15Oh, bitte, keine Geschenke.
11:17Ja, so eine Sonderschule, das muss ja furchtbar schwierig sein.
11:21Nervensache. Geduld und Engagement, wie man heute sagt.
11:24Wir wursteln hier in unserem Ort seit Jahren schon so dahin.
11:28Anderswo haben Sie gerade dafür längst Schulraum genug.
11:30Was ich nicht sagen, ja.
11:31Es fehlt dann Geld und die öffentlichen Kassen sind leer.
11:34Außerdem fehlt es noch an so viele.
11:35Ich sag ja, der Staat ist auf Steuern angewiesen.
11:38Die Wirtschaft muss wieder in Schwung kommen.
11:41So, Herr Ott, hier sind die Konosamente.
11:44Ein Dreiecksgeschäft, sagten Sie?
11:52Ja, also der erste Versand geht nicht über mich.
11:57Lieferung der Firma Volker.
11:59Für die haben wir doch auch schon Schießtransporte gemacht.
12:01Ja, sag ich doch.
12:02Also es ist der Anfang, der neue Anfang, Herr Ott.
12:05Ich meine, wir müssen alle zusammenarbeiten, damit es hinhaut.
12:07Haut hin!
12:12Wie du Sörens ins Stil triffst, als wirst du seine Partnerin nicht meinen.
12:16Wann kriege ich denn meine Schreibmaschine wieder, Frau Volker?
12:19Ich mag sie schon nicht kaputt, Frau Hau.
12:21Also die Briefwärtschen doch auch zu tun können.
12:23Wenn dir meine Frau schon mal ein paar Liebesbriefe schreibt,
12:26müssen Sie nichts davon wissen.
12:27Liebesbriefe.
12:29Privatkorrespondenz, Frau Hau. Sie verstehen schon.
12:31Außerdem haben Sie genug mit der Inventuraufstellung zu tun, denke ich.
12:34Dazu brauche ich die Maschine.
12:35Ich bin fertig, Frau Hau.
12:38Prächtig.
12:39Hände weg.
12:41Sie werden sich noch einen Bruch holen.
12:44Die ist in sich.
12:45Vorsicht, dass Sie nicht fallen.
12:47Meine Sache.
12:48Ein bisschen Spaß wird man wohl noch haben dürfen.
12:54Sie liebt die Maschine mehr als einen Mann.
12:57Jetzt fliegt es bloß alles weg, Tina.
12:59Ja, jetzt doch noch mal nach hinten.
13:01Dankeschön.
13:02So.
13:05Da hinkommen.
13:06Schon da, schon da.
13:07Oh, so.
13:08Tag, Jörg.
13:09Tag.
13:11Hier, meine Herrschaften.
13:13Die Verladebestätigung?
13:14Jawohl.
13:14Das ist ja prächtig.
13:16So, nur noch ein Stempel vom Zoll.
13:18Drückt mir bloß die Daumen, dass ich da einen günstigen Tag erwische.
13:20Die Korrespondenz, alles komplett.
13:22Tja, Kinder, Kinder, Kinder, also wer hätte das von uns gedacht?
13:26Tja, was ein großes Gedächtniss, Schwager.
13:29So.
13:29Denk doch mal ein paar Jahre zurück.
13:32Meinst du die Kompensationsgeschäfte?
13:34Ja.
13:34Der Schwarzmarkt meinst du wohl?
13:35Nicht bloß speckigen Tammag.
13:37Ihr schwafelt wie die Kinder.
13:39Wo gehobelt wird, fallen Späne.
13:41Sie hat in der Großindustrie gelernt.
13:42Merkst du was?
13:43Bei ihrem Vater Eisen und Stahl.
13:45Wir haben damals die deutsche Wirtschaft wieder hochgebracht, wenn du das meinst.
13:49Und zwar mit Arbeit.
13:50Dann können wir Kleinunternehmer nicht mit.
13:52Völlig wichtig.
13:54Wann ist der günstigste Tag, Jupp?
13:56Auf dem Zoll?
13:57Warte mal.
13:58Montags, da laufen die Geschäfte von Wochenende auf oder Freitags gegen Feierabend.
14:04Ich werde sehen.
14:11Tja, Herr Tietzmann.
14:13Entschuldigen Sie meine Frage.
14:14Tag, Herr Hinnekamp.
14:15Ich komme gleich wieder rein.
14:16Nur eine kurze Frage.
14:17Ganz was Heiliges.
14:33Wenigstens das Dach.
14:35Findest du ein Türen?
14:36Vor einem Jahr hätten wir für das Geld noch den verputzt bekommen.
14:38Hunderttausend sind nur im Klacks.
14:40Das haben wir von Anfang an gewusst.
14:42Sicher?
14:43Was meinst du?
14:44Was willst du?
14:45Du willst doch was.
14:47Ist das so schwer zu erraten?
14:49So ist es richtig.
14:50Erst habe ich gebohrt, jetzt wirst du.
14:52Ich wusste nicht, wie Sparger Hinnekamp spuren würde.
14:55Der alte Gauner.
14:56Der steckt seinen Anteil in die Privatschatulle.
14:58Der hat es nicht so nötig wie wir.
14:59Das kannst du nicht sagen.
15:01Sein Wagenpark frisst sehr viel Geld.
15:03Soll er doch abstoßen?
15:04Ich an seiner Stelle würde die Hälfte der Lastzüge verkaufen.
15:07Gesund schrumpfen heißt heute die Devise.
15:09Empfiehlt sie ihm nur noch.
15:11Im Gegenteil, man muss ihn anspitzen.
15:14Ihn und Erika.
15:15Ihn, damit er auf bessere Zeiten hofft.
15:18Und sie, damit sie die Sparkonten für die Kinder aufhäufelt.
15:21Du meinst...
15:22Ich meine dasselbe wie du, was du schon die ganze Zeit denkst.
15:25Weitermachen?
15:27Weitermachen.
15:30Die Sache ist eingefahren.
15:33Was erst mal angefangen hat, läuft und läuft.
15:35Na klar läuft.
15:36Wenn's läuft.
15:37Es läuft.
15:38Der Putz und die Installationen, wenn das wenigstens geschafft ist.
15:42Du, ich habe bei der Textilunion nachgehakt.
15:44Na und?
15:45Die sind nach wie vor interessiert.
15:47Und die Mieten sind nicht niedriger geworden.
15:49Das wissen die.
15:50Weißt du was? Jetzt gehen wir erst mal was Schnuckeliges essen.
15:53Aber heute weniger Rotwein.
15:54Na, wenn ich esse, muss ich auch trinken.
15:56Du kannst ja fahren.
16:01Eigentlich müsste ich Ihnen böse sein, Herr Hinnikam.
16:03Ich bin solche Geschenke gar nicht gewohnt.
16:05Dann müssen Sie sich eben dran gewöhnen.
16:07Nein, nein. Im Grunde genommen ist das nicht korrekt.
16:09Ach, also im Grunde, im Grunde.
16:11Gefällt sie Ihnen nicht? Tauschen wir sie auch?
16:13Doch, sie gefällt mir sehr.
16:15Alleine hätte sie mir nie gekauft.
16:16Also gefällt sie nicht?
16:17Doch.
16:18Soll ich sie dir rüber schenken?
16:20Also was gibt's, Herr Hinnikamp?
16:27Ja, wir haben eine neue Sendung, Herr Ott.
16:29Wie denn nur auf dem Papier?
16:30Ja, Sie helfen der Wirtschaft und Ihrer Präderei.
16:34Aber demnächst haben wir richtige Frachten.
16:36Finnland, Russland, was Sie wollen.
16:39Wir brauchen Fracht.
16:40Daran gibt's keinen Zweifel, Herr Hinnikamp.
16:41Und wenn ich Ihnen einen Gefallen tun kann?
16:45Einen Gefallen, Herr Ott.
16:46Genau das ist es.
16:48Die Überfahrt nach Capri?
16:49Ein Traum, sag ich dir.
16:51Ein Wetter wie im Reiseprospekt.
16:53Reiseprospekt.
16:54Dabei bleibt's bei mir in diesem Jahr.
16:56Auch spiel nicht den Sozialfall.
16:57Davon kann gar keine Rede sein.
16:59Die Arbeit hier, Junge.
17:00Da wirst du staunen.
17:01Und dann die blaue Gorte mit Anstehen.
17:04Verstehst du?
17:0550 Boote und dann eins nach dem anderen so langsam durch die hohle Gasse.
17:09Ich wurde nur seekrank von dem Geschaukel.
17:12Na, schon mitten in der Arbeit?
17:16Jo, ist die Steuerfahndung, hat gestern gerade angerufen, wegen Wollkopf.
17:20Ich habe denen gesagt, das bearbeitet unser Kollege Tunchik.
17:24Der ist nämlich gerade frisch vom Steuerlehrgang zurück.
17:27Das war aber ziemlich leichtsinnig von Ihnen.
17:29Ich muss mich doch erst mal einarbeiten.
17:30Sehen Sie, genau das habe ich den Kollegen versprochen.
17:33Und dass Sie sich noch heute mit dem Finanzamt Süd in Verbindung setzen werden.
17:41Der hat sie wohl nicht mehr alle.
17:43Ich weiß doch noch gar nichts von dem Fall.
17:44Ich helfe dir.
17:46Gleich oben auf, der erste Vorgang.
17:52Firma Wolker und Frau Maschinenhandelsgesellschaft,
17:54Verdacht wegen Steuervergehen nach Paragraph.
17:56Warum macht das denn die Fahndung nicht allein?
17:58Dann blätter mal weiter.
18:00Ach so, hier, im Zusammenhang mit Urkundenfälschung und Bestechung.
18:06Hier, dieser Ott.
18:07Mitarbeiter der Reederei Rumö und Rumö Helsinki,
18:10Leiter des hiesigen Frachtbüros.
18:12Auf dem Zollamt Süd liegen Versandbestätigungen über einen Haufen Sendungen.
18:16So ein alter Fuchs hat mal zusammengerechnet,
18:18da kommt in kurzer Zeit eine ganze Fabrikanlage raus.
18:20Maschinenteile, verstehst du?
18:24Wer so viel bestellt, kauft beim Hersteller, nicht beim Händler.
18:28Na, ich werde mir die Sache beim Zoll mal ansehen.
18:33Nett von dir.
18:34Die Kollegen von der Steuerfahndung wollen,
18:35dass wir wegen der möglichen Betrugsgeschichte observieren.
18:38Die reinen Zoll- und Finanzsachen machen ja Sie und die Fahndungskollegen.
18:41Landet sowieso bei der gleichen Staatsanwaltschaft.
18:47Ah, die Verladebestätigung.
18:49Ich habe da mal nachgerechnet, Herr Kollege.
18:50Ah, ich weiß schon.
18:51Eine ganze Schiffsladung.
18:53Eine halbe, und das ist auch schon zu viel.
18:55Kann ich davon Fotokopien haben?
18:56Natürlich.
18:57Mein Mann ist leider nicht drauf.
19:00Ihr Mann ist unterwegs, Frau.
19:01Ich war gerade in Bührung.
19:05Dann kommen Sie doch bitte rein.
19:07Dankeschön.
19:08Kann ich Ihnen irgendetwas anbieten?
19:12Nein, danke.
19:13Dann nehmen Sie doch wenigstens eine Zigarette.
19:15Nein, danke, ich brauche nicht.
19:17Ich habe es mir gerade abgewöhnt.
19:18Im Urlaub.
19:19Sie glücklicher.
19:20Gut, der ja.
19:22Dietmar.
19:23Tag, mein Schatz.
19:24Danke.
19:26Oder besser.
19:28Guten Abend.
19:29Tunschick.
19:31Oberkommissar, Neuteskommissariat.
19:33Gott, angenehm.
19:36Sonderkommissariat für Wirtschaftsstraftaten.
19:38Bitte, nehmen Sie Platz.
19:42Danke.
19:42Kannst du uns nicht eine Kaffee machen?
19:44Aber Herr Tunschick wollte nicht.
19:45Bitte keine Umstände, Herr Ortausser, denn bin ich im Dienst.
19:48Entschuldigen Sie, dass ich Sie hier aufsuche, aber im Büro waren Sie schon weg.
19:51Ja, ich habe noch meinen Wagen.
19:56Wirtschaftsstrafsachen, sagten Sie?
19:58Ja.
19:59Firma Hinnekamp.
20:00Ja, Hinnekamp, das stimmt.
20:04Spedition Hinnekamp.
20:06Aber in der Hauptsache handelt es sich um die Firma...
20:09Wolker & Co.
20:10Ja.
20:10Also, Sie tun mir direkt einen Gefallen.
20:16Wie?
20:17Darf ich bleiben?
20:19Natürlich.
20:20Jetzt verstehe ich den Grund Ihres Besuchs.
20:23Ich dachte vorher, es handelt sich um irgendeine Formalität.
20:26Nun, schießen Sie mal los.
20:28Sie kommen wegen der Verladebestätigungen.
20:31Sagen Sie mal, Herr Orta...
20:32Ich Riesenross habe mich überfahren lassen.
20:35Wegen der Aufträge, die mir Hinnekamp in Aussicht gestellt hat.
20:38Für unsere Reederei, verstehen Sie?
20:39So halb und halb.
20:41Ich habe die ganze Sache natürlich im Auge behalten und über unsere Zentrale in Helsinki nachgeforscht,
20:46was an dem Dreiecksgeschäft dran ist.
20:48An einem Dreiecksgeschäft?
20:50Ja.
20:52Es war von einem Dreiecksgeschäft die Rede.
20:53Das zum Anlaufen bestimmte Papiere benötigte,
20:58die ich sozusagen im Vorhinein ausgestellt habe.
21:03Vertrauen gegen Vertrauen, verstehen Sie?
21:07Entweder ist dieser Ort ein ganz geriebenes Bürschchen
21:09oder hat wirklich nicht gleich durchschaut,
21:11dass es den Wolkers und Hinnekamp nur um die Rückerstattung ging.
21:14Ja, also naiv könnte am bestenfalls beim ersten Mal sein.
21:16Aber diese Scheinlieferung ging ja allmählich hinzuverlose.
21:19Ich weiß nicht, Herr Roth.
21:21Die Reederei hat ja mitunter viel größere Transporte.
21:23Man rechnet da in anderen Dimensionen.
21:25Ja, das ist schon möglich.
21:27Aber damit soll sich der Staatsanwalt auseinandersetzen.
21:29Doch dass dieser Ort alles so haarkleim berichtet hat,
21:32ist natürlich bestens.
21:33Allein dafür dürfte er mit einem blauen Auge davon kommen.
21:36Ja, natürlich.
21:38Ja, und was ist mit dem Ehepaar Volker und dem Spediteur?
21:42Die sind miteinander verwandt.
21:44Ach nee.
21:46Ja, das wollte ich eigentlich gar nicht wissen.
21:48Sondern ob Sie schon Besuch von der Steuerfahndung hatten.
21:51Ja, aber das sollen wir doch machen.
21:54Ich warte auf den Durchsuchungsbefehl.
21:56Und das sagen Sie mir so ruhig?
21:58Dieser Ort hält garantiert dicht.
22:00Er ist heute mit seiner Frau zu einer Hausparty eingeladen.
22:03Geht natürlich nicht hin.
22:05Zu Hinne kam's, meine ich.
22:07Bis halb neun wird der Durchsuchungsbefehl ja wohl da sein.
22:09Richtig.
22:09Die Frau hat ihm das eingeblasen.
22:11Du hättest was Größeres anfangen sollen.
22:13Eine Vase.
22:15Die weiß vielleicht nicht mal, was er gekostet hat.
22:16Nee, nee.
22:17Ich sag euch, ohne seine Frau wäre Ort nie auf die Idee gekommen,
22:20die Vase zurückzugeben.
22:21Das ist doch eine Beleidigung für mich.
22:23Was heißt für mich?
22:23Für uns.
22:24Und ich sag dir, es muss was Größeres sein.
22:27Der Junge weiß doch mittlerweile,
22:28was für einen Gefallen er uns getan hat.
22:29Der könnte auch rechnen.
22:31Neuer Käfer oder sowas in der Preislage.
22:33Ja, was meinst du?
22:35Klar, mit ihm kann man besser reden.
22:37Lass mich nur machen.
22:38Ich nehm mir die Frau mal ein bisschen beiseite.
22:40Ich werde dir eine Spinde für die Schule versprechen.
22:42Bienchen, leg eins von den Armbändern ab.
22:45Die kleine Frau ist vielleicht wirklich zickig.
22:47Wirklich?
22:51Erika.
22:51Ich mach ihn auf.
22:55Es wird ein reizender Abend.
23:02Ja, aber...
23:03Ja, was ist denn?
23:06Guten Abend.
23:08Entschuldigen Sie die Störung.
23:10Kriminalrat Roth,
23:11Sonderkommissariat für Wirtschaftsstraftat.
23:14Meine Kollegen Dinglein und Tunzic.
23:16Ah, was?
23:17Wir haben hier einen Durchsuchungsbefehl.
23:20Einen was?
23:21Sie sind sicher Frau Wolker.
23:23Ja.
23:24Die Herren Wolker und Tine kamen im Jan.
23:25Bitte überzeugen Sie.
23:27Was hat das zu bedeuten?
23:28Das erklären wir Ihnen später.
23:30Ich nehme an,
23:31Ihre Geschäftsakten befinden sich in Ihrem Büro.
23:33Was?
23:34Im Büro, natürlich.
23:35Sie sind Herr Wolker.
23:37Vor Ihrem Büro warten bereits zwei Herren von der Steuerverhandlung.
23:40Und bei Ihnen zwei Kollegen vom Zoll.
23:42Also bitte, meine Herren,
23:42vernehmen wir keine Zeit.
23:43Moment, erst mal möchte ich meinen Anwalt sprechen.
23:45Ja, das können Sie von Ihrem Büro aus tun.
23:47Also bitte, meine Herrschaft.
23:49Und ja,
23:49nehmen Sie sich Ihre Mäntel mit.
23:51Das ist ziemlich kühn draußen.
23:52Hm.
23:59Jupp, was, was soll ich das?
24:01Komm, Erika, beruhige dich.
24:02In zwei Stunden bin ich zurück.
24:04Ja, was war denn mit dem Essen?
24:06Ja, was war denn?
24:10Ja.
24:10Jupp, das ist so, wir sind.
24:12Ja, ich habe ihn.
24:13Untertitelung des ZDF, 2020
24:43Untertitelung des ZDF, 2020
25:13Untertitelung des ZDF, 2020
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