- 6/3/2025
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00:00Ich kenn Sie doch.
00:16Sind Sie nicht der, der, der bekannte Schlagerstar Pete Whaley?
00:20Der Rabe stimmt, ja.
00:22Ja, was können wir für Sie tun? Bitte nehmt Sie doch Platz.
00:24Dankeschön.
00:24Ja, also ich bin da an einer Sache geraten, die mir ganz und gar nicht gefällt.
00:27Und hier, dieser Veranstaltungsdienst Euro-International hat mich an den Musterschau engagiert.
00:35Elektroartikel, Haushaltgeräte, Verteilung von Prospekten und so.
00:38Nicht wahr, in der Art.
00:39Na ja, ich glaubte an reine Propaganda-Veranstaltungen.
00:43Die Hauptsache sollte ja die Kaffeepart sein.
00:44Und Sie sollten für Stimmung sorgen.
00:47Kriminalrat gut.
00:48Guten Tag.
00:49Tja, und in der Pause geht dann der Verkaufsumme los.
00:53Inzwischen weiß ich, was die Herren verkauft haben.
00:55In dem folgenden Film hat sich das Kommissariat 9 mit einer besonderen Form des Warenvertriebs zu befassen,
01:02nämlich den sogenannten Kaffeefarben.
01:05Nun sind solche Veranstaltungen nicht gleich und ohne weiteres ein Fall für die Kriminalpolizei.
01:12Wohl aber gibt es innerhalb dieser Branche eine Reihe von schwarzen Schafen,
01:16die den zahlreichen seriösen Unternehmen dieser Branche einen denkbar schlechten Dienst erweisen.
01:23Von einem solchen schwarzen Schaf und seinen unlauteren Werbe- und Verkaufsmethoden berichtet unser folgender Film,
01:30mit dem wir nicht alle Veranstalter von Kaffeefarben diskriminieren,
01:34wohl aber insbesondere ältere und unbeholfene Leute davor warnen wollen,
01:40damit sie nicht diesen Verkaufspraktiken zum Opfer fallen.
01:44Ja, wir hatten hier schon solche Veranstaltungen, aber nehmen wir so viel Aufwand.
01:47Wenn man aus einem Geschäft was rausholen will, muss man entsprechend reinstecken.
01:50Das ist doch meine Idee.
01:52Kochen Sie um alles in der Welt plus einen anständigen Kaffee.
01:55Die meisten würden wir sparen nach einem falschen Ende.
01:57Ja, wir sind hier im ganzen Umkreis berühmt, Herr Michels, zu Kaffee und Kuchen ins Jägerhaus.
02:01Da reisen ganze Clubs und Gesellschaften an.
02:03Ja, stimmt. Macht sich doch ganz gut, he?
02:05Soll auch getanzt werden, Herr Michels?
02:07Tanz? Wir machen etwas Gepflegtes mit einem bekannten Künstler.
02:10Ah, mit Petri.
02:11Ja, sagen Sie mal, wir waren denn die anderen Veranstalter.
02:13Warten Sie mal.
02:14Feldmann & Co., Elektrovertriebs-KG, Neuheit & Schmidt.
02:17Ja, ja, die alle.
02:18So, den werden wir mal zeigen, wie verkauft werden.
02:24Willst du von der Treppe essen?
02:27Hallo, Jutta.
02:29Ach, die in der Stadt.
02:31Die wissen gar nicht, was wir hier draußen zu schuften haben.
02:34Ja, das da ist ein Grün, frische Luft und Langeweile.
02:38Und wer bat jetzt aus?
02:40Der Bart kurz früher mal was von einem Zweitwagen gefaselt.
02:42Ach, hör bloß auf.
02:43Bei den Preisen müssen wir sogar eine Heizung sparen.
02:46Wenn der Winter kommt, wie wär's mit einem kleinen Seichen?
02:49Komm, Haneleuten.
02:50Hm?
02:50Da steht uns doch zu.
02:51Die Illustrierten schreiben alle nasenlang was von grünen Witteln auf Apfel.
02:55Also, sag mal, spinnst du.
02:56Kennst du den?
02:57Was ist denn das?
02:58Hast du auch bekommen.
02:59Schau mal in den Driftkasten.
03:07Mensch, das ist doch tatsächlich Pitweli.
03:12Weißt du noch?
03:12Ramona, da, da, da, da, da.
03:15Nee, und da war ja noch dann dieses hier.
03:17Ähm, Café de la Fé in Paris.
03:25Hast du das Gesicht von der Schindelbauer gesehen?
03:27Na und?
03:28Also, was ist?
03:28Na, lass mir das mal lesen.
03:30Eine Kaffeefahrt mit Pitweli.
03:31So was wir das früher mal geben sollen.
03:33Machen Sie sich ein paar unbeschwerte Stunden bei Kaffee und Kuchen.
03:37Genießen Sie ein volles Unterhaltungsprogramm mit dem bekannten Funk- und Schallplattenstarten.
03:41Du, das ist aber so eine Veranstaltung, weißt du, wo man was kaufen muss.
03:44Hm, freiwillige Teilnahme an einer Haushaltsgeräte-Musterschau.
03:47Es findet kein Verkauf statt.
03:49Geh doch extra da.
03:49Kein Verkauf.
03:50Und was kostet das?
03:516 Mark, mit deiner Fahrt durch den schönen Dammbrücher Wald zu dem bekannten Gasthaus Jägerhof.
03:576 Mark?
03:58Das geht ja, sag ich doch.
03:59Sonst sind wir das letzte Mal weg gewesen.
04:01Ach du lieber Gott, die ewigen Busfahrten in die Stadt.
04:03Schaufensterkopf und das hier ist doch mal was anderes.
04:12Was ist denn das?
04:13Ach, Reklamequatsch.
04:16Zeig doch mal her.
04:17Kann man doch mal ansehen.
04:19Wenn wir uns nicht mal in der Zeitung halten, dann...
04:21Aber Anton, ich muss jetzt die Kartoffeln aufsetzen.
04:25Und du hast doch nicht mal den Rasen fertig.
04:27Tu eine Kaffeefahrt ins Grüne.
04:29Das wäre doch mal was anderes.
04:31Ach, lass mich doch mit dem Unsinn enttrieben.
04:32Warum denn?
04:33Wir haben doch nichts weiter vor.
04:35Ach, das kostet doch nicht.
04:376 Mark für jeden.
04:38So, und die extra Ausgaben?
04:40Nein, Wartelchen.
04:41Kaffee und Kuchen, alles inklusive.
04:44Und sogar mit Musik.
04:49Ja.
04:53Oh, gitteschön.
04:55Danke.
05:06Komisch.
05:10So ein Wischen im verschlossenen Umschlag.
05:11Eine Einladung zu einer Kaffeefahrt.
05:15Ach, keine Absendung haben wir?
05:17Naja, das Brief rankiert.
05:19Sag doch mal her.
05:23Na, die steigen ganz schön ein.
05:26Eine ganz neue Firma, den Namen haben wir noch nie gehört.
05:29Veranstaltungsdienst Euro International.
05:32Dahinter steckt doch sicher einer von unseren alten Bekannten.
05:35So, und warum schickt er uns das zu?
05:36Das war wahrscheinlich jemand anders.
05:40Die liebe Konkurrenz vermutlich.
05:43Meinst du, wir sollten uns das mal näher ansehen?
05:45Wenn du Zeit und Lust hast.
05:48Weder noch.
05:50Das Erste lege ich den mal zu unserer Sammlung.
05:54Der Wehling ist aber nirgends zu sehen.
05:56Na, meinst du vielleicht, der reißt Fahrkarten ab?
05:58Oder haben die uns mal Schaukel?
06:00Pass auf, die spielen uns bloß ein paar Schaltplatten vor
06:02und das ist dann das ganze Unterhaltungsprogramm.
06:04Oh nein, das glaube ich nicht.
06:05Wollen wir uns mal erkundigen?
06:08Sie, junger Mann, wissen das mit Pete Wehling.
06:10Er scheint ja nur als weiß.
06:11Aber meine Damen, Herr Wehling ist so lebendig wie ich.
06:14Er dürfte schon da sein, wenn wir ankommen.
06:16Inzwischen müssen Sie mit mir vorlieben nehmen,
06:17falls ihm das nicht unangenehm ist.
06:19Ja, so als Ersatz.
06:20Na, dann wollen wir mal.
06:21Bitte schön.
06:25Kann ich Ihnen helfen, ja?
06:27Bitte schön.
06:29Das sieht doch mehr aus der Siedlung, Anton.
06:32Die wollen sich alle einen vergnüchten Tag machen.
06:34Das ist viel Geld.
06:36Na, ich bin ja gespannt.
06:43Wir können.
06:44Meine Damen und Herren, liebe Teilnehmer an unserer heutigen Kaffeefahrt ins Grüne.
06:55Ich darf Sie zunächst im Namen der Firma Euro International Veranstaltungsdienst sehr herzlich begrüßen
07:00und Ihnen und uns allen einen schönen, vergnügten Tag wünschen.
07:04Wie Sie sehen, meint es ja der Wettergott besonders gut mit uns heute
07:06und da wäre es ja gelacht, wir will ich gemeinsam mit Schwung und guter Laune einen schönen Tag verbringen würden.
07:11Meine Damen und Herren, verehrte Anwesende, liebe Freunde,
07:14ich kann Ihnen versichern, dass Sie heute bei dieser Veranstaltung absolut zu Ihrem Recht kommen werden.
07:19Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren.
07:20Hier bei mir ist auch noch was, liebe.
07:25Na, komm, komm, keine Müdigkeit vorschätzen.
07:27Na, langsam, ich brech ja schon fast zusammen.
07:29Ja, vom Saufen, aber nicht vom Arbeiten.
07:32Heute geht's rund.
07:33Wenn Ihr Burschen mir heute keinen anständigen Umsatz macht.
07:37Das wird ja immer schöner.
07:38Ja, vor allem Euer Bankkonto.
07:40Kommt, kommt, ihr zeigt ja schon die ersten Ermüdungserscheinungen.
07:43Verkalkung mit 35.
07:45Das kommt von zu leichtem Geldverdienung.
07:47Wenn wir sind, die zum Antreiben, Mensch, Chef.
07:48Sie müssen beim Bares mal Spieß gewesen sein.
07:50Halt die Luft am Pampen.
07:52Ach!
07:54Da kommt der auch schon.
07:58Na, Dalli, Dalli, Dalli.
07:59Los, los.
08:01Guten Tag.
08:01Tag.
08:03Das wollen Sie ja alles ausstellen.
08:07Was Hübsches zum Umziehen.
08:09Ernsthaft, Herr Michel, das ist ja keine Verkaufsmesse.
08:12Na nun, machen Sie mal keinen Wind.
08:14Keiner wird gezwungen, was zu kaufen.
08:16Aber wenn der ein oder andere was kaufen will,
08:18Sie kriegen Ihre Gase ja auch bar auf die Hand.
08:20Sie haben anfangs aber nur von Kaffeefaden gesprochen.
08:22Jetzt ist es die reinste Verkaufsmesse.
08:24Wenn ich mich nicht irre, kommen die Leute vor allem meinetwegen.
08:26Umsatz ist wichtig, lieber Herr Wehling.
08:28Auch für Sie.
08:29Sonst kann ich Ihnen keine Gase zahlen.
08:31Also, wenn Sie mir das von Anfang an so offen erklärt hätten.
08:33Na kommen Sie, Wehling.
08:34Seien Sie froh, dass ich Ihnen laufend ein dankbares Publikum lebe.
08:37Auf Ihr Engagement, da bin ich auch nicht angewiesen.
08:39Das sollte man nicht so laut sagen.
08:41Sie sind okay, Wehling, aber von Geschäften verstehen Sie nicht.
08:44Sorgen Sie dafür, dass gute Stimmung herrscht,
08:46dann sorge ich dafür, dass die Kasse stimmt.
08:48Los, Tempo, Tempo.
08:48Ja, ist ja gut.
08:49Beierabend?
08:52Der Mensch muss auch mal zum Zahnarzt.
08:53Na dann viel Spaß.
08:57Hier, Herr Roth.
08:58Mal wieder ganz was Neues.
08:59Das nimmt jetzt langsam wirklich ihre Hand.
09:05Hand in Hand mit einem netten jungen Mann
09:09Und die zwei schauen sich verliebt und glücklich an.
09:17Die Musik spielt ganz leis
09:20Für die zwei gibt es gar kein Problem
09:27Er ist jung, sie ist süß
09:30Und die Welt ein Paradies
09:34Im Café de la Pé in Paris
09:40Und nun etwas für die Jungen und Jungen Gebliebenen,
09:52meine Damen und Herren, eine kleine Rückerinnerung.
09:56Als die Röcke der Mädchen fast so kurz wie heute,
09:58ihre Frisuren noch kürzer,
10:00dafür aber die Liebe umso länger und die Treue ewig waren.
10:04Als die Herren noch schmalzlocken à la Rudolf Valentino,
10:07Bärtchen à la Adolf Bonjour,
10:09Jackets auslattiert
10:11und die Herzen auf Talie trugen
10:12und als alle gemeinsam sangen...
10:16Ich finde fast, dass er durch seine grauen Schläfe noch gewonnen hat.
10:18Er guckt immer zu her.
10:19Ach, jetzt schon wieder.
10:21Das macht eine offenerhärzige Bluse.
10:26Ramona, so tönt auch meiner Liebe sang
10:29Ich träumte die Weise,
10:35die leise dir mein Sehnen klagt,
10:38den duftenden Rosen
10:41hab ich manch liebes Wort gesagt.
10:43Ja, das ist besser als dir.
10:45Na ja.
10:48Meine Frau hat nämlich heute Geburtstag,
10:50deswegen singt ihr mit.
10:51Aber Abend, das interessiert doch immer.
10:54Mein ganzes Herz, Ramona,
11:03dannst du graus an mir.
11:06Ramona, ich sehne mich nach dir.
11:13Meine Damen und Herren, verehrte Freunde,
11:30ich glaube, unser Künstler hat jetzt eine kleine Pause verdient
11:32und doch wir sollten uns ein wenig die Füße vertreten.
11:36Dort drüben, meine lieben Freunde,
11:38findet jetzt unsere Verkaufsschau statt.
11:39Wir zeigen Ihnen eine Reihe von Haushalts- und Elektrogeräten,
11:45kannte Herstellungsfirmen des In- und Auslands.
11:48Jeder ist herzlich eingeladen.
11:51Außerdem haben wir noch eine Überraschung für Sie bereit.
11:54Jeder Käufer nimmt automatisch an einer Auslosung teil,
11:58die wir anschließend zusätzlich für Sie veranstalten.
12:00Und worum handelt es sich bei dieser Auslosung?
12:05Meine Damen und Herren, Sie werden es ja gar nicht für möglich halten.
12:07Um eine Ferienreise für zwei Personen mit Vollpansion für 14 Tage.
12:15Und wohin geht diese Ferienreise?
12:17In die herrlichen Alpen.
12:19Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
12:28die Firma Euro International Veranstaltungsdienst
12:31hat es sich wirklich zur Aufgabe gestellt,
12:33Ihnen ein ausgezeichnetes, rundes Programm zu servieren.
12:36Sie alle haben soeben miterlebt,
12:37wie ein Künstler von Rang und Namen eines Pitt-Wähling
12:40uns alle so richtig von Herzen erfreut.
12:42Meine Damen und Herren, liebe Freunde der Erde Anwesenden,
12:50bedenken Sie bitte eines.
12:52Die Firma Euro International Veranstaltungsdienst
12:55bietet Ihnen das alle für genau 6 B-Mark pro Person.
12:59Ich würde mich freuen, Sie alle auf unserer nun beginnenden Verkaufsschau wiederzusehen.
13:03Bitte, meine Herrschaften, brennt Sie ruhig näher.
13:05Dann ist das ziemlich warm, nicht wahr?
13:07Na ja, hier draußen könnt ihr auch viel besser schauen.
13:09Ich habe hier dasselbe Waren-Sortiment wie in Ihnen.
13:12Wenn ich es Ihnen mal zeigen darf, bitte schön.
13:15Sehen Sie, wunderbar.
13:18Ach, guck mal, ist der nicht schick?
13:20Oh ja.
13:21Habt ihr dem Wähling gehört?
13:22Die würde jedenfalls zu ihm passen.
13:24Tja, ach, guck mal, der ist ja toll.
13:27Fantastisch.
13:27Was ist denn das für ein Auto?
13:29Das ist ja, weißt du?
13:32Entschuldigen Sie, ich wollte nur mal meine Zigaretten rausnehmen, gestanden Sie?
13:34Oh, der Gott sei Dank.
13:36Hattest du recht.
13:37Sehen Sie, ich kann mich von dem guten alten Stück nicht trennen.
13:40Ach, das wäre ja auch schade, nicht?
13:42Schönen Schick.
13:44Vorsichtig, sonst wird er noch rot.
13:47Ja, leider hat er noch wenig Platz.
13:48Und wenn man zwei so reizende junge Damen kennenlernt und sie zu einer Tour einladen möchte.
13:52Sie haben das Sortiment geprüft, meine Damen.
13:54Bitte drinnen Sie näher, ich zeige es Ihnen.
13:56Ja, ja, später.
13:56Bitte, meine Herrschaften, wenn ich jetzt Ihnen einmal zeigen darf.
14:00Entschuldigung, oder wollten Sie sehen, was ich dazu kaufe?
14:02Ich bin gestanden. Ich habe gedacht, das wäre eine reine Vergnügungsfahrt.
14:05Ja, es ist halt so ein bisschen verkauft drumherum.
14:08Ja, drumherum ist gut.
14:09Wir sind jedenfalls zum Vergnügen mitgefahren.
14:11Und? Nun sind Sie enttäuscht, was?
14:13Aber trotzdem, der Kaffee ist doch trinkbar und das Wetter ist doch auch nicht übel.
14:17Und von sich selbst sprechen Sie gar nicht?
14:19Der Künstler tut sein Bestes und zieht sich bescheiden zurück.
14:23Und wenn man ihm sagt, dass er allen gut gefallen hat?
14:26Dann wird der Rot wie er sein wagen.
14:29Na, wenn die Damen von unserem Probadour auch gut beraten?
14:33Das können Ihre tüchtigen Verkäufer viel besser.
14:35Was los, Arnie?
14:35Es gibt nichts Besseres gegen Rheuma, glauben Sie mir, mein Herr.
14:43Jeder Arzt wird Ihnen bestätigen.
14:44Aber der Preis, so was kann unser einer doch kaum sagen.
14:47Und nicht nur Rheuma.
14:48Ischias, Hexenschuss, Neuralgie, Bandscheibenschäden.
14:51Ist doch alles ein und dasselbe, ne?
14:53Das ganze Gebiet der Kreislaufschäden.
14:55Wovon kommen denn die kalten Füße, die abgestorbenen Hände?
14:58Kennen Sie nicht das Kribbeln in den Fingern, wenn das Blut nicht mehr richtig ist?
15:01Ich schon. Und vor allem meine Frau.
15:03Die ist gerade mal raus.
15:04Sie sagen Ihnen schon, wie hoch ist denn der Preis, ne?
15:07Wer an Schlaflosigkeit leidet wegen mangelnder Wärme, weil sich der Körper nicht in genügender Weise...
15:12Der Körper.
15:14Bei uns ist die Ofenheit so ein guter Mann.
15:16Unter dem Schlafzimmer direkt der Keller.
15:18Und im Winter alles kais, kalt.
15:20Also bitte, wie viel?
15:22Weil Sie es sind, warten Sie.
15:24Ja?
15:25166 Mark.
15:26In bequemen Raten, wenn Sie nicht bar zahlen wollen, ohne Abzahlungsaufschlag, zahlen Sie jetzt einen kleinen Mittag an und den Rest in bequemen 12-Monats-Raten.
15:37Tja, wie viel wollen Sie denn jetzt?
15:4020, 30 Mark. Das genügt vollkommen. Und Sie können Ihnen die Decke gleich mitnehmen.
15:44Nein, nicht mitnehmen. Sonst macht meine Frau ein Theater.
15:47Aber wenn Sie sich schicken könnten, wenn vormittags die Post kommt, da bin ich meist im Garten und...
15:52Aber selbstverständlich, mein Herr. Bitte, wenn Sie mir gleich Ihre Adresse, Namen und Unterschriften...
15:57Hier.
15:59Hier ist ja wirklich was los.
16:02Es hat einen Anschein, als ob Ihre Freundin das Opfer unseres Direktors geworden wäre.
16:06Sie sagten vorhin, Sie hätten in der nächsten Zeit noch in unserer Gegend zu tun?
16:10Ja, das stimmt.
16:11Wissen Sie, meine Freundin gibt am Sonntag eine kleine Party.
16:14Wenn Sie Lust und Zeit hätten, oder müssen Sie vielleicht auftreten?
16:18Nein, nein. Auf unserer Tournee ist der Sonntag meist besonders langweilig.
16:21Na, dann kommen Sie doch. Hannelore wird sich bestimmt sehr freuen.
16:24Das finde ich ganz reizend. Ich nehme Ihre Einladung sogar an. Mit ganzem Herzen.
16:29Na, prima. Bei schönem Wetter wird im Garten der Grill aufgestellt, anders brauchen Sie bloß...
16:34Aber auf Sie warf ich doch die ganze Zeit, meine Dame. Wenn ich Sie ein wenig einen Moment ausspannen darf...
16:37Ja, ja, später. Wir sind mitten in einem privaten Gespräch.
16:40In einem privaten? Ja.
16:42Na ja, muss auch mal sein.
16:46Bitte schön.
16:47Was ist denn das?
16:48Ein Kaufvertrag. Für den Elektroofen.
16:50Na ja, wenn es kühler wird, dann brauchen wir nicht gleich das ganze Haus zu heizen.
16:53Danke.
16:55Herr Michels.
16:56Ja.
16:57Das geht jetzt schon eine Dreiviertelstunde.
16:59Na und?
17:00Punkt 5 bin ich weg. Ich habe um 8 noch einen Auftritt.
17:02Patrouille.
17:03Ich scherze nicht. Hören Sie auf mit diesem Verkaufstromel, sage ich Ihnen.
17:07Sonst können Sie den zweiten Teil mit Ihrem tüchtigen Männerquartett bestreiten.
17:09Verinnerst du dich noch hier an?
17:10Schwitzkorsett Fortuna mit eingebauter Herzinfarkt-Garantie.
17:17Jetzt sind Sie sehr viel schlauer. Die verkaufen fast nur noch seriöse Artikel.
17:21Aber zu welchen Bedingungen? 50 bis 100 Prozent überteuert.
17:24Meist noch auslaufende Modelle der Lieferfirmen, die eigentlich besonders billig sein müssen.
17:28Wir haben jetzt mal etwas vorsortiert, Herr Roth. Das Rennen macht zweifellos.
17:34Dieser Veranstaltungsdienst mit dem Schlager-Troubadour. Hast du den Zettel mal da?
17:39Ja, richtig. Das war der, der uns die liebe Schmutzkonkurrenz anonym zugeschickt hat.
17:44Bitte.
17:45Ach ja, verstehe. Euro-International-Veranstaltungsdienst.
17:51Wir sind ja schon eine ganze Weile hier in der Gegend, Mobil.
17:53Hier habe ich rausgeklickt, wo Sie demnächst aufkreuzen.
17:54Na schön, wunderbar. Dann nehmen Sie mal gemeinsam einen kleinen Ausflug. Sie sind auch mal ganz hübsch, oder?
18:03Nächsten Dienstag. Da kriegen wir bestimmt was zu sehen.
18:05Viel Spaß. Und zu hören vor allem.
18:09Haben wir auch ein Brot?
18:10Ja, gerne.
18:11So, die nächste Rolle kann beginnen.
18:13Danke.
18:14Tja, Kunst geht nach Brot. Das ist nun mal so.
18:18Jeder muss Geld verdienen. Warum sollst du dein Künstlergeld besser gehen?
18:21Natürlich gibt es auch Grenzen.
18:23Meinen Sie damit diese Kaffeefahrten?
18:26Nicht unbedingt.
18:27Wenn da von vornherein klare Abmachungen getroffen werden, ist alles in Ordnung.
18:31In meinem Fall ist es nur zum Verkaufsummel ausgeartet, von dem ich vorher keine Ahnung hatte.
18:36Soll ich Ihnen mal was zeigen?
18:37Ja, bitte.
18:38Moment.
18:41Herr Jenke, noch einmal recht herzlichen Dank für die freundliche Einladung. Ich muss sagen, schmeckt großartig.
18:45Zum Wohl.
18:46Ja, gern geschehen.
18:46Der hier. Der sollte für die kühlen Tage und die Übergangszeit sein. Wir haben ihn schon ausprobiert.
18:53Ja, als es nach dem Regen so kalt war.
18:54Ja, das Ergebnis war ja leider sehr dürftig. Selbst in dieser Jahreszeit, da mussten wir die höchste Heizstufe einschalten, um unser kleinstes Zimmer wenigstens einigermaßen warm zu kriegen.
19:03Also wenn es kälter wird, dann ist er so gut wie unbrauchbar.
19:06Ist er denn in Ordnung?
19:07Absolut. Ich habe ihn genau untersucht. Technisch ist er fit. Aber was der Vertreter meiner Frau versprochen hat, stimmt nicht.
19:15Von wegen sparsamster Verbrauch durch neuartige Wärmespeicherung. Das ist schlichtweg gesprochen.
19:21Aber Herbert, ihr könnt doch jetzt nicht dein Weding dafür verantwortlich machen.
19:25Davon ist doch keine Rede.
19:26Trotzdem, das interessiert mich natürlich.
19:28Hm. In jedem Elektrofachgeschäft kostet das Gerät nur die Hälfte.
19:32Die Hälfte?
19:33Hm, von dem, was wir gezahlt haben. Ich habe mich erkundigt.
19:35Und dann, da ist dann noch etwas. Jutta, du weißt schon, die Schindelbauers.
19:42Ein altes Ehepaar von aus der Siedlung, das war auch bei der Kaffeefahrt.
19:45Gestern kommt der Mann ganz aufgeregt zu uns und fragt, ob wir auch so eine Heizdecke gekauft haben.
19:49Ja und, weiter?
19:50Die alten Leute sind schwer enttäuscht.
19:52Weil das auch so ein minderwertiger Dreck ist.
19:54Ja, und vor allem zu dem Kaufpreis, da sind jetzt noch die Versandkosten dabei und ein Ratenaufschlag.
19:59Und dabei hat der Vertreter ausdrücklich versichert, das wäre alles im Kaufpreis mit drin.
20:03Und wie viel macht das nun zusammen?
20:04Über 200 Mark, das ist für die alten Leute ein Vermögen.
20:07Ja, sagen Sie, haben Sie denn da nicht gleich reklamiert?
20:09Ah, das nützt doch nichts.
20:11Und da werden am bestenfalls die Sachen umgetauscht.
20:13Aber der Kaufvertrag, der läuft weiter.
20:15Vertrag ist Vertrag.
20:17Das brauche ich Ihnen doch nicht zu sagen.
20:20Wie bei Ihren Kunden, nicht?
20:21Natürlich.
20:22Wer unterschreibt, erkennt die Bedingungen des Vertrages an.
20:25Das ist auf der ganzen Welt so.
20:26Es gibt Ausnahmen.
20:27Wieso?
20:28Ich bin doch sehr zufrieden mit Ihnen.
20:30Wir haben doch, wenn ich so sagen darf, gemeinsam große Erfolge erzielt.
20:35Oder nicht?
20:36Ich möchte nicht mehr.
20:37Entlassen Sie mich aus dem Vertrag, dann ist alles in Ordnung.
20:40Das können Sie von mir nicht verlangen.
20:42Wir sind ein eingefahrenes Team.
20:44Es ist alles bestens.
20:45Eben nicht.
20:46Ich will jedenfalls nicht mehr.
20:47Ja, nun mal langsam, Herr Wehling.
20:50Von einem Tag zum anderen mir den Stuhl vor die Tür stellen.
20:53Das können Sie mit mir nicht machen.
20:54Ich glaube schon.
20:55Dann nun machen Sie keine Wetzel.
20:57Kommen Sie, Herr Wehling.
20:57Ich denke ja nicht daran.
20:58Dann verklage ich Sie.
21:01Das ist mir doch egal.
21:03Ach so.
21:05Sie haben wohl schon ein anderes Angebot.
21:08Ich will vor allem bei Ihnen nicht mehr mitmachen, Herr...
21:10Das ist...
21:11Also ich rate Ihnen.
21:13Nehmen Sie Vernunft an.
21:14Das ist kein Rat.
21:16Das ist eine Drohung.
21:17Meinetwegen.
21:18Und ich werde Sie wahr machen.
21:19Ich kenne Sie doch.
21:20Sind Sie nicht der bekannte Schlagerstab mit Wehling?
21:24Der Name stimmt, ja.
21:25Ja, was können wir für Sie tun?
21:26Bitte nehmen Sie doch Platz.
21:27Dankeschön.
21:28Ja, also ich bin da an eine Sache geraten, die mir ganz und gar nicht gefällt.
21:33Hier, dieser Veranstaltungsdienst Euro International hat mich für eine Musterschau engagiert.
21:39Elektroartikel, Haushaltgeräte, Verteilen von Prospekten und so in der Art.
21:43Ich glaubte an reine Propagandaveranstaltungen.
21:45Und die Hauptsache soll ja die Kaffeefahrt sein.
21:47Sie sollten für Stimmung sorgen.
21:49Kriminalrat gut.
21:51Ja, und in der Pause geht dann der Verkaufssumme los.
21:57Mir schmeckte das von Anfang an nicht.
21:59Inzwischen weiß ich, was die Herren verkaufen.
22:01Steht ja auch deutlich auf dem Werbezettel.
22:03Kein Verkauf.
22:03Na ja, die Leute versprechen alles Mögliche, tun dann das Gegenteil.
22:11So arbeiten viele von diesen Verkaufsakrobaten.
22:14Richtig, und dann war auch noch der Schwindel mit der Ferienreise.
22:16Ach nee, erzähl's mal.
22:17Alle Käufer nehmen angeblich an einer Auslosung teil.
22:2014 Tage für zwei Personen in die Alpen.
22:23Zuerst wollte ich das auch noch vortragen, aber da hab ich gepasst.
22:26Und die Auslosung fiel die Flach?
22:28Wenn sich wirklich mal jemand erkundigt hat, dann hieß es, der Gewinner wolle nicht genannt werden.
22:33Nach der Pause ging sowieso alles hopp, hopp.
22:35Klar, natürlich, das Geschäft war ja gelaufen.
22:37Rülkig, wenn ein alter Bekannter wieder auftaucht, nicht?
22:39Rülkig, aus dem, hat er nicht jetzt etwas nochmal...
22:42Ja, Moment, Moment, ja.
22:44Da müssen wir erst noch einiges nachdrücken.
22:47Na ja, Sie haben jedenfalls gesehen, wie manche von diesen Veranstaltern arbeiten.
22:50Welchen Schaden sie anrichten.
23:09Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
23:39www.hte�fait.com
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