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  • 8.7.2025

Kategorie

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Musik
Transkript
00:00:00Ein tragisches Schicksal hat dich von uns genommen.
00:00:11Eine kurze Krankheit, eine erfolglose Operation.
00:00:18Der einzige Trost, dass du nicht lange leiden musstest.
00:00:23Du warst einer der Ältesten unter uns.
00:00:26Doch du warst gesund und aktiv, wie wir dich alle gekannt haben, seit 46 Jahren.
00:00:37Du hast die Zeit vor der Katastrophe noch bewusst erlebt.
00:00:41Und deine Weisheit war es, der wir es verdanken,
00:00:46dass wir die schrecklichen Jahre in unserem unterirdischen Gefängnis bis jetzt heil überstanden haben.
00:00:51Und nun übergeben wir dich der Erde.
00:00:59Wie du es selbst gewünscht hast, versenken wir deine sterbliche Hülle
00:01:03in den alten Schacht, der schon die Gebeine vieler von uns birgt.
00:01:09Doch was bedeutet der leibliche Tod angesichts der guten Taten,
00:01:17die du unserer kleinen Gruppe von überlebenden Zeit deines Lebens erwiesen hast?
00:01:21Du wirst uns unvergesslich sein.
00:01:27Und nicht nur als unser hochgeachteter Präsident,
00:01:31sondern auch als dein persönlicher Freund, der für jeden warst,
00:01:36der dich um Hilfe gebeten hat.
00:01:37Dein Leben war vorgelegt für uns.
00:01:42Es meint uns, wie du, unermüdlich unsere Pflicht zu tun.
00:01:48Das Beste zu geben, um unsere Gemeinschaft über die 120 Jahre hinwegzubringen,
00:01:54die uns wie eine schwere Prüfung auferlegt sind.
00:01:58Aber dein Tod war nicht sinnlos.
00:02:01Es spornt uns an, all unsere Kräfte einzusetzen,
00:02:04in den Kampf gegen jene verblendeten Mörder und Savoteure,
00:02:08die einen verzweifelten Kampf gegen unsere Ordnung führen.
00:02:12Es war nie deine Art zu resignieren und zu klagen.
00:02:16Und so wollen wir deinen Verlust auch nicht mit tatenloser Trauer hinnehmen.
00:02:22Im Gegenfall.
00:02:24Wir glauben, deinem Vorbild zu folgen,
00:02:27wenn wir uns unverzüglich wieder an die Arbeit machen.
00:02:30an die Verwaltung und die Verteidigung unserer Gemeinschaft.
00:02:40Und so geben wir dich der Erde zurück,
00:02:45der du entsprossen bist.
00:02:48Deine unsterbliche Seele aber,
00:02:52gehe ein ins Paradies derer,
00:02:56die frei von Sünde sind.
00:03:00Kommen Sie näher, Berger.
00:03:08Setzen Sie sich.
00:03:09Danke.
00:03:11Ich habe mir Ihre Akte zurechtgelegt.
00:03:14Ah, da ist sie.
00:03:16Aha.
00:03:18Was ich hier sehe,
00:03:19ist nicht gerade erfreulich, nicht wahr?
00:03:21Ich weiß es.
00:03:22Es tut mir leid.
00:03:24Im Sport sind Sie glatt durchgefallen.
00:03:25Nun ja, Sie sind ja auch nicht gerade ein Hühner.
00:03:27Aber, aber die Tapferkeitsübung,
00:03:31das hat doch nichts mit Muskelkraft zu tun.
00:03:34Es tut mir leid,
00:03:35ich weiß auch nicht, woran das geht.
00:03:36Andererseits Mathematik,
00:03:38Logik, Programmanalyse,
00:03:39hier sind Sie ein Ass,
00:03:40der Beste des Lehrgangs.
00:03:43Schade, Berger.
00:03:43Wir hätten vor 100 Jahren leben müssen.
00:03:45Damals kam man noch mit Intelligenz allein durch.
00:03:48Aber heute?
00:03:48Sie wissen in welch verzweifelt im Kampf hier stehen.
00:03:52Wir müssen uns wehren, Berger.
00:03:54Das ist das erste Gebot.
00:03:55Und dabei kommt man mit Gritz allein nicht aus.
00:03:57Ich habe mich freiwillig für einen Sonderlehrgang gemeldet.
00:04:00Ich will alles tun, um besser zu werden.
00:04:02Lassen Sie es gut sein, Berger.
00:04:03Aus Ihnen wird nie ein richtiger Abwehrmann.
00:04:06Andererseits haben Sie bemerkenswertere Eigenschaften.
00:04:10Kurz und gut, wir haben einen Auftrag für Sie.
00:04:13Es ist ein sehr ehrenvoller Auftrag.
00:04:15Ein Auftrag?
00:04:16Ja, Victor Forrestier, unser Präsident, lebt nicht mehr.
00:04:21Es ist mit Führsamen, einen ebenwürdigen Nachbar zu finden.
00:04:23Sein Wissen, seine Erfahrungen.
00:04:26Wer könnte sich dem Vergleich stellen?
00:04:28Und gerade deshalb...
00:04:31Ja, Berger, das ist der Auftrag.
00:04:32Sie werden die Geschichte von Victor Forrestier schreiben.
00:04:36Geben Sie seinem Weg nach.
00:04:37Stellen Sie fest, wie er gelebt hat, wie er gearbeitet hat.
00:04:40Selbstverständlich kommt es vor allem auch seine politische Tätigkeit an.
00:04:43Und amüsieren Sie die Methoden der Organisation
00:04:45und des Managements, die er in unsere Gemeinschaft eingeführt hat.
00:04:48Untersuchen Sie seine Abwehrmaßnahmen
00:04:50und Strategien gegen unseren Gegner im Untergrund.
00:04:53Daraus soll ein Dokument entstehen, aus dem wir alle lernen können.
00:04:58Insbesondere aber die jungen Menschen,
00:05:00die wir für das Überleben erzielen müssen.
00:05:03Na, was sagen Sie dazu, Berger?
00:05:05Das kommt so überraschend.
00:05:08Das ist wunderbar.
00:05:09Der Präsident war stets mein Vorbild.
00:05:11Er war uns allen ein Vorbild.
00:05:14Jedenfalls bin ich froh, dass wir für Sie eine Aufgabe gefunden haben.
00:05:19Ab sofort sind Sie vom Affairdienst befreit
00:05:21und Sie bekommen noch dazu eine Menge Sondervollmachten.
00:05:23Insbesondere haben Sie freien Zugriff zur Datenbank.
00:05:25Die Rechenzeit wird über ein Sonderkonto gebucht.
00:05:28Doch darum kümmert sich meine Sekretärin.
00:05:30Alles Weitere können Sie mit ihr besprechen.
00:05:32Ich danke Ihnen sehr, Herr Minelli.
00:05:34Ich werde mein Bestes tun.
00:05:35Schon recht, Herr Leber.
00:05:37Und wenn Sie meine Hilfe brauchen, ich bin für Sie da.
00:05:40Dankeschön. Vielen Dank.
00:05:46Ja, bitte?
00:05:52Guten Tag, Herr Dr. Leberich.
00:05:54Guten Tag.
00:05:55Darf ich Sie ein bisschen stören?
00:05:56Aber gern.
00:05:58Sie gestatten nur, dass ich sitzen bleibe.
00:06:00Meine Beine wollen nicht mehr so recht.
00:06:03Ach, das macht doch nichts.
00:06:07Hübsch haben Sie es hier.
00:06:10Und diese Antiquitäten.
00:06:12Was ist denn das hier?
00:06:14Ein Wecker.
00:06:16Eine mechanische Uhr.
00:06:19Sehen Sie, hier zieht man sie auf.
00:06:21Und hier stellt man die Zeit für das Signal ein.
00:06:30Interessant.
00:06:32Setzen Sie sich hierher.
00:06:34Und nehmen Sie sich eine Sojaschnitt.
00:06:37Von Ihrer Ration?
00:06:38Nein, danke.
00:06:39Das kann ich Ihnen annehmen.
00:06:40Ach, aber ja doch.
00:06:42Für mich sind die Rationen zu groß.
00:06:44Wenn Sie erst einmal so alt sind.
00:06:47Na gut, danke.
00:06:50Ja, ich bekomme selten Besuch.
00:06:53Meine alten Freunde leben nicht mehr.
00:06:57Hier ist es oft ein wenig einsam.
00:07:01Manchmal wünsche ich mir wieder mit anderen in einem Gemeinschaftsraum zu leben.
00:07:07Dieses Bild, ist das nicht...
00:07:11Ja, es ist der Präsident.
00:07:14Sehen Sie, hier der Dritte von links.
00:07:18Und dieser da, das bin ich.
00:07:22Das war lange vor der Katastrophe.
00:07:25Ein Bild aus der Diplomatenschule von Krumow.
00:07:29Sie haben den Präsidenten gut gekannt.
00:07:32Ich will nicht neugierig sein, aber es ist der Grund meines Besuches.
00:07:35Ich habe einen Sonderauftrag bekommen.
00:07:38Ich soll das Leben des Präsidenten...
00:07:39Ja, ich weiß, ich weiß.
00:07:41Man hat es mir berichtet.
00:07:44Selbstverständlich helfe ich Ihnen gern.
00:07:47In der letzten Woche habe ich an den Akten gesessen.
00:07:50Ich gehe die ganze Entwicklung durch, so wie wir sie in der Schule gelernt haben.
00:07:54Und doch ist es etwas Neues für mich.
00:07:55Eine neue Sicht.
00:07:57Die Sicht des Präsidenten.
00:07:59Da sieht manches ganz anders aus.
00:08:01Das kann ich mir denken.
00:08:03Das ist spannender als ein Kriminalroman.
00:08:05Diese Auseinandersetzung mit den Gesetzlosen.
00:08:08Ein unerbittliches Ring, Zug um Zug, Schlag auf Schlag.
00:08:12Und doch, wenn sich darin auch das Genie von Forrestier zeigt, das ist alles Papier.
00:08:18Ich glaube, ich muss ein wenig mehr tun, um seiner Persönlichkeit nahe zu kommen.
00:08:23Er war ja nicht nur Politiker, er war ja auch ein Mensch.
00:08:25Und diesen Menschen, den möchte ich kennenlernen.
00:08:28Gehört das auch zu Ihrem Auftrag?
00:08:31Nicht direkt.
00:08:33Das Wichtigste bleibt natürlich die Analyse seines Handelns, damit wir daraus lernen können.
00:08:38Aber die andere Seite, die gehört doch auch dazu.
00:08:40Aber natürlich, bei mir brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen.
00:08:43Ich habe volles Verständnis dafür.
00:08:45Und Viktor war wirklich ein besonderer Mensch.
00:08:51Es lohnt sich, sich mit ihm zu beschäftigen.
00:08:54Tun Sie es, solange man sie arbeiten lässt.
00:08:57Die Menschen heute haben leider nicht mehr allzu viel Sinn für persönliche Werte.
00:09:05Ich bedauere das sehr.
00:09:07Aber was soll's?
00:09:09Es hat ja seinen Grund, dass wir unsere privaten Wünsche beiseite lassen müssen.
00:09:16Nun, und worüber soll ich Ihnen berichten?
00:09:19Ich weiß nicht recht.
00:09:21Vielleicht ist es am besten, Sie erzählen mir ein wenig von früher.
00:09:25Wie haben Sie den Präsidenten kennengelernt?
00:09:30Nur der Anfang Ihrer Freundschaft mit ihm zum Beispiel.
00:09:32Das ist lange her und es gibt auch nicht viel darüber zu sagen.
00:09:36Wir haben zusammen die höhere Schule in Komo besetzt.
00:09:39Wir wohnen im gleichen Zimmer und werten dieselben Interessen.
00:09:43Damals waren wir begeistert von den theoretischen Grundlagen der Politik, von der Spieltheorie mit ihren Strategien und Optimierungsprinzipien.
00:09:55Und schließlich hat er das, was wir damals gelernt haben, in den letzten Jahren eine überraschende Anwendung gefunden.
00:10:01Ja, in allen von Viktor geleiteten Aktionen habe ich unsere theoretische Basis wiedererkannt.
00:10:09Die Art und Weise, wie man sich auf mutmaßliche Gegenschläge des Gegners einstellt.
00:10:16Die Methode der kleinsten Quadrate, die Chancengerechnung.
00:10:21Zum ersten Mal standen uns Computer zur Verfügung.
00:10:24Wir hatten Daten, die wir jederzeit abrufen konnten.
00:10:27Und wir hatten die Mittel der Statistik.
00:10:31Sind Sie nach der Schulzeit mit Forestier in Verbindung geblieben oder haben Sie ihn erst in UNO-CD wieder getroffen?
00:10:36Wir spielten die großen historischen Feldzüge nach.
00:10:40Wir simulierten die Aufmärsche und Schlachten.
00:10:44Oft änderten wir die Prämisse.
00:10:46Es interessierte uns, ob der Lauf der Geschichte zwangsläufig ist oder nicht.
00:10:53Ob andere Entscheidungen den Ausgang geändert hätten.
00:10:55Ich sage Ihnen, Viktor hat alle großen Schlachten gewonnen.
00:11:01Und dann der Kalte Krieg, die atomare Aufrüstung, das Gleichgewicht des Schreckens.
00:11:05Auch diese Entwicklung haben wir simuliert.
00:11:08Solche Fehler wie damals wären uns nicht unterlaufen.
00:11:13Es hätte keine Katastrophe geben dürfen.
00:11:16Und wie hat sich Ihre Freundschaft weiterentwickelt?
00:11:24Nun ja, wir gingen in den diplomatischen Dienst.
00:11:27Wir machten Raskarriere.
00:11:30Er war zum Präsidenten der UNO ernannt worden und ich war Vertreter meines Landes.
00:11:37Wir beide haben die Katastrophe nahen Sinn.
00:11:41Aber es war zu schlecht.
00:11:43Wir konnten nichts dagegen tun.
00:11:45Und wie ging es weiter?
00:11:48Niemand wusste so gut wie wir, wie nahe der Atomkrieg war.
00:11:53Und niemand hat ihn so gefürchtet wie wir.
00:11:57Das war auch der Grund dafür, dass wir die Bewohner der UNO-City schon beim ersten Alarm zum Umzugehen das unterirdische System der Bunker beorderten.
00:12:08Das hat uns allen das Leben gerettet.
00:12:11Und von den anderen Bewohnern des Landes blieb niemand übrig?
00:12:13Unmöglich.
00:12:16Der atomare Tod hat alles vernichtet, was nicht Meter tief unter der Erde war.
00:12:21Aber könnte es nicht in anderen Ländern Überlebende geben?
00:12:23Darüber ist ja, wie Sie wissen, lang und ausführlich diskutiert worden.
00:12:28Man hat auf jahrelang auf ein Lebenszeichen gewartet.
00:12:32Und einige tollkühne Männer haben auch versucht, an die Oberfläche zu gelangen.
00:12:38Keiner von ihnen ist zurückgekommen.
00:12:41Nein, ich glaube nicht, dass größere Menschenmengen überlebt haben.
00:12:47Wahrscheinlich existieren an einigen Stellen der Erde Bunkerstädte wie diese hier und vielleicht haben sich dort auch einige Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
00:12:58Aber es gab ja nicht nur die Bombenwürfe.
00:13:03Es gab die Katastrophe, die nukleare Lawinenreaktion.
00:13:08Unsere Wissenschaftler haben jetzt berechnet.
00:13:11Erst nach 120 Jahren ist die Radioaktivität so weit abgeklungen, dass wir an die Oberfläche zurückkommen können.
00:13:20Ich werde es nicht mehr erleben.
00:13:25Ich auch nicht, Dr. Leverich.
00:13:27Lassen Sie den Dr. Weckers, weil ich sinnlos geworden bin.
00:13:30Können Sie mir noch ein wenig erzählen?
00:13:34Von jetzt an kennen Sie alles.
00:13:37Es kamen die drei Jahre, die wir heute in der Retrospektive die Glücklichen nennen.
00:13:45Ich wurde erst 20 Jahre später geboren.
00:13:48Waren diese Jahre wirklich so glücklich?
00:13:50Natürlich waren sie es nicht.
00:13:52Es waren Jahre der Verzweiflung.
00:13:55Vielleicht waren es die ersten Jahre.
00:13:59Wir waren ja noch an das Leben an der Oberfläche gewöhnt.
00:14:02Der Schock des Verlusts, den wir mitblassen, die freie Luft, der Himmel, die Sonne, die Sterne.
00:14:10Die Menschen, die umgekommen waren.
00:14:12Jeder hatte Verwandte verloren, Freunde.
00:14:16Am Anfang hatten wir noch Hoffnung gehabt.
00:14:20Doch als sich dann unsere ärgsten Befürchtungen als wahr erwiesen...
00:14:25Nein, nein, diese Jahre waren nicht glücklich.
00:14:30Warum nennt man sie dann die glücklichen Jahre?
00:14:34In dieser Zeit gab es noch keine Gesetzlosen, keine Saboteure.
00:14:38Wir hatten genug zu essen.
00:14:40Die gesamten eingelagerten Vorräte der Hauptstadt des Landes standen uns zur Verfügung.
00:14:45Die Einwohner brauchten sie nicht mehr.
00:14:48Sie waren an der Oberfläche umgekommen.
00:14:52Drei Kernreaktoren lieferten genügend Energie.
00:14:56Und sie werden das, wenn es die Terroristen zulassen, auch die nächsten 100 Jahre noch tun.
00:15:02Und dann gab es die Filme, die Ton- und Videobänder.
00:15:06Es gab Zigaretten, Alkohol und Drogen.
00:15:08Es war was.
00:15:09Wären die Leute verrückt geworden.
00:15:11Sie wollten sich betolgen.
00:15:13Sie stützten sich in eine Orgel des Verglügens.
00:15:16In einen Rausch der Lust.
00:15:18Ja, und dann kam der erste Anschlag.
00:15:23Die Explosion in Halle 3, dem Zentrum ungehemmter Unterhaltung.
00:15:29Damals hat Victor Florestier die Züge wieder fest in die Hand genommen.
00:15:34Und es war nötig.
00:15:37Die Auseinandersetzung mit den Terroristen ist bis heute nicht zu Ende.
00:15:43Manchmal fragte ich mich.
00:15:45Ja, Sie fragten sich?
00:15:50Ich habe mich oft gefragt, wieso sich die Gesetzlosen so lange erfolgreich gegen ihn zur Wehr setzen konnten.
00:16:00Oft ist das, als würden sie seine Maßnahmen vorausahnen.
00:16:08Mir geht ein Gedanke durch den Kopf.
00:16:12Was für ein Gedanke?
00:16:13Es ist die Taktik, die mir auffällt.
00:16:18Das System, das in den Aktionen drinnen steckt.
00:16:23Sie halten sich genau an die Regeln, die wir seinerzeit in den Strategiekursen gelernt hatten.
00:16:30Aber waren diese Regeln nicht allgemein bekannt?
00:16:32Ja, im Prinzip schon, aber ich erzähle doch von unseren Gesprächen, unseren Experimenten.
00:16:38Derjenige, der sich gegen Victor behaupten will, muss ihn durch und durch kennen.
00:16:47Und daher scheint es mir...
00:16:50Ja?
00:16:52Es scheint mir, der Führer der Aufständischen muss einer von uns sein.
00:16:58Ja, einer von unserer Gruppe aus der Schule am Komersee.
00:17:02Ist das nicht sehr unwahrscheinlich?
00:17:04Auf den ersten Blick schon.
00:17:07Aber wenn man es genau betrachtet.
00:17:09In dieser Schule wurden die besten Diplomaten der Welt ausgebildet.
00:17:16Und schließlich haben sie sich doch alle wieder irgendwie im Rahmen der UNO-Tätigkeit zusammengefunden.
00:17:21Ich wüsste nicht, wer es sein kann.
00:17:27Er müsste heute alt sein.
00:17:29So alt wie ich, so alt wie vor es geht.
00:17:33Das allein ist es, was mir unwahrscheinlich erscheint.
00:17:38Aber das redet mir keiner aus.
00:17:41Die Taktik ist bis auf das I-Tüpfelchen dieselbe.
00:17:46Vielleicht ein Schüler?
00:17:47Vielleicht.
00:17:49Das wäre eine Erklärung.
00:17:52Oh, ich habe vergessen, das Signalwerk des Weckers abzustellen.
00:17:57Ich glaube, es ist sowieso Zeit für mich zu gehen.
00:18:00Ich habe Ihre Geduld lange genug in Anspruch genommen.
00:18:03Ja, ich bin ein wenig müd.
00:18:06Diese alten Geschichten wühlen mich doch immer wieder auf.
00:18:12Aber kommen Sie wieder.
00:18:14Vielleicht fällt mir noch etwas ein, was interessant für Sie ist.
00:18:19Bitte, bemühen Sie ihn nicht.
00:18:20Haben Sie vielen Dank.
00:18:23Und wenn ich wirklich wiederkommen darf, ich tue es gern.
00:18:26Auf Wiedersehen.
00:18:27Auf Wiedersehen.
00:18:2819, beide.
00:18:38Du gibst Janine.
00:18:4520, 19.
00:18:4621, 19.
00:18:55Du hast gewonnen.
00:18:56Janine, gratuliere.
00:18:58Ich hatte Glück, du warst heute sehr gut.
00:19:00Also tschüss dann.
00:19:01Tschüss.
00:19:01Hallo Janine.
00:19:04Ja?
00:19:04Erinnerst du dich?
00:19:05Der Judo-Kurs.
00:19:06Ach, richtig, du bist...
00:19:08Warte, gleich fällt es mir wieder ein.
00:19:11John Berger.
00:19:12Ja, ich erinnere mich.
00:19:14Du bist doch damals...
00:19:15Ja, du hast recht.
00:19:16Ich blieb an der Matte hängen und verstauchte mir den Fuß.
00:19:19Du hast mir damals mindestens ein Kilo Salbe drauf.
00:19:21Das hat geholfen.
00:19:24Janine, darf ich dich sprechen?
00:19:26Gewissermaßen in offizieller Mission.
00:19:28Nicht in offizieller Mission?
00:19:30Ja, in deiner Eigenschaft als Enkelin des Präsidenten sozusagen.
00:19:34Sein Tut ist mir sehr nahe gegangen.
00:19:36Jetzt habe ich keine Verwandten mehr.
00:19:38Tut mir leid.
00:19:39Ja, ich wüsste nicht, wie ich dir helfen könnte.
00:19:43Mein Großvater war mir mit Staatsgeschäften beschäftigt.
00:19:45Er hatte nur wenig Zeit.
00:19:47Du weißt, er hat sein Amt sehr ernst genommen.
00:19:49Ich weiß.
00:19:51Ich habe nämlich die Aufgabe bekommen, seine Geschichte niederzuschreiben.
00:19:55Ich habe alles über ihn gelesen, was ich ausfindig machen konnte.
00:19:58Ich habe seine Schriften studiert und seine Reden abgehört.
00:20:01Ich interessiere mich für alles, was mit ihm zusammenhängt.
00:20:04Also auch für dich, Janine.
00:20:05Ich bin ein ganz normales Mädchen, John.
00:20:07Du weißt, dass es bei uns keine Privilegien gibt.
00:20:10Mein Großvater war es selbst, der sie abgeschattert hat.
00:20:13Aber ich will dir gern sagen, was ich weiß.
00:20:16Warst du oft mit deinem Großvater zusammen?
00:20:18Als ich noch klein war, ja.
00:20:20Ich erinnere mich gut.
00:20:22In der Mittagspause kam er manchmal zu mir herüber und ließ sich meine Spiele erklären.
00:20:27Und am Abend erzählte er mir oft noch eine gute Nachtgeschichte.
00:20:30Von der Welt draußen, wie sie früher war.
00:20:33Das muss schön gewesen sein.
00:20:35Und in den letzten Jahren?
00:20:37Seit dem Unfall, der meine Eltern das Leben gekostet hat, hat er sich irgendwie verändert.
00:20:43Du weißt, es war ein Anschlag der Gesurzlosen.
00:20:46Sie hatten eine Bombe im Fahrstuhlschacht versteckt.
00:20:4820 Personen waren in der Kabine.
00:20:50Sie stürzte 16 Stockwerke ab.
00:20:53Dummer Zufall, dass meine Eltern drin waren.
00:20:55Eigentlich wollten sie an diesem Abend zu Hause bleiben, doch dann sagt die Mutti...
00:20:59Doch, das interessiert dich nicht.
00:21:00Doch, doch, Janine.
00:21:02Aber ich will dich auch nicht an diese traurigen Dinge erinnern.
00:21:05So ist es nun einmal in der Welt.
00:21:07Ich meine, diese kleine Welt, in der wir leben.
00:21:11Seit ich mich zurückerinnere, hat es Anschläge und Sabotageakte gegeben.
00:21:14Man soll sich nicht damit abkühlen.
00:21:17Ich kann das nicht.
00:21:18Wenn es auch früher in der Außenwelt schlimm herging, warum muss ich das hier fortsetzen?
00:21:23Es sind ja nur 700 Leute, die hier leben.
00:21:25Warum kann es für sie keinen Frieden geben?
00:21:28Das ist doch schon so schlimm genug.
00:21:29Du hast recht, John.
00:21:30Es freut mich, dass du auch so denkst.
00:21:32Oft habe ich das Gefühl, dass es manchen anderen gerade zu Freude macht, ihre Aggressionen auszulassen.
00:21:37Ich würde alles dafür tun, dieser schrecklichen Auseinandersetzung ein Ende zu machen.
00:21:42Aber das hat selbst mein Großvater nicht zustande gebracht.
00:21:44Das ist ja auch der Grund dafür, dass ich mich so intensiv mit dem Leben von Victor Forichty beschäftige.
00:21:49Er war zweifellos der Klickste von allen.
00:21:52Und wenn es irgendeine Lösung des Problems gibt, dann müsste sie bei ihm zu finden sein.
00:21:56Er muss doch gewusst haben, auf welche Weise sich das Problem lösen lässt.
00:22:01Könntest du nicht sein Arbeitszimmer sehen lassen?
00:22:04Die Erlaubnis, dass du habe, ich schaue her.
00:22:07Ja, ja, ich glaube dir.
00:22:17Hier hat er also gearbeitet.
00:22:19Wie viele Ideen mögen gerade an diesem Schreibtisch entstanden sein.
00:22:23Es ist noch alles so wie früher.
00:22:24Da liegt sein Kugelschreiber und hier sein Taschenrechner.
00:22:28Nur die Akten hat man fortgebracht.
00:22:31Darf ich mich ein wenig umsehen?
00:22:34Aber natürlich.
00:22:38Was geniere ich mich da herum zu wühlen?
00:22:42Ach, hier ist ein Notizbuch.
00:22:43Darf ich es mitnehmen?
00:22:45Nimm es mit, aber bring es bei Gelegenheit wieder zurück.
00:22:48Ach, und hier die Tonbänder.
00:22:49Hast du was dagegen, wenn ich eins einlege?
00:22:51Du brauchst mich nicht immer zu fragen.
00:22:52Du tust es ja schließlich auch für ihn.
00:22:56Damit man ihn nicht so schnell vergisst.
00:22:57Vor allem kommt es auf die Ausbildung an.
00:23:03Wir brauchen Menschen, die mit jedem Teil der Anlage bestens vertraut sind.
00:23:09Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass man wichtige Teile zerstört.
00:23:14Die Folgen wären unvorstellbar, wenn wir uns nicht zu helfen müssten.
00:23:18Ich erwarte daher, dass jeder seine Pflicht tut, dass jeder sein Bestes gibt, um die Prüfungen zu bestehen.
00:23:28Jeder muss sich auf den anderen verlassen können.
00:23:31Aber jeder muss auch zielbewusst eingreifen, wenn es die Lage erfordert.
00:23:38Daher erwarte ich von jedem Einzelnen...
00:23:40Er hat viel von den Menschen verlangt.
00:23:44Aber er selbst hatte sich auch nie leicht gemacht.
00:23:48Gibt es irgendwelche privaten Aufzeichnungen?
00:23:51Notizen oder Konzepte?
00:23:53Verstehst du, es geht mir sehr darum, seine persönliche Arbeitsweise kennenzulernen.
00:23:58Es ist keine bloße Neugier.
00:24:00Natürlich.
00:24:01Ich fürchte, du wirst nicht allzu viel finden.
00:24:04Er hat seine Gedanken meist auf Tonband gesprochen und alles bis auf die Endauswertung gelöscht.
00:24:09Aber vielleicht nimmst du dir diese Tonbände einmal vor.
00:24:12Die dort auf dem Regal.
00:24:14Jetzt erinnere ich mich sogar.
00:24:15Er sagte einmal, die könnten wichtig werden, wenn man einmal meine Geschichte schreibt.
00:24:20Nimm sie dir mit, John.
00:24:21Was sagst du da?
00:24:23Er hat damit gerechnet, dass sich einmal jemand mit deinem Leben beschäftigen darf?
00:24:26Das ist mir damals weiter gar nicht aufgefallen.
00:24:29Aber jetzt wundert es mich auch.
00:24:31Ich würde mir alles ganz genau anhören.
00:24:34Gut, John.
00:24:35Wenn du etwas Interessantes findest, dann sag es mir.
00:24:37Lass dich bald mal wieder sehen.
00:24:39Ja, Janine.
00:24:40Das werde ich gern tun.
00:24:41Schönen Dank.
00:24:42Und lebt wohl.
00:24:52Schrecken Sie auf Brut!
00:24:54Geben Sie das Brand her!
00:24:55Schnell!
00:24:55Jetzt haben Sie den dritten Etagen erreicht.
00:24:57Sind alle Tore gesperrt?
00:24:58Hört Sie, haben Sie eine Explosion?
00:25:00Zeigen Sie doch einen Moment, ich kann nichts verstehen.
00:25:02Sehen Sie doch, wir haben schon nicht geschehen, Herr Fass.
00:25:04Das ist ja wirklich ein Problem.
00:25:05Guten Tag, Herr Markhoff.
00:25:06Darf ich Sie einen Moment sprechen?
00:25:07Ich bin sehr beschäftigt.
00:25:08Was wollen Sie?
00:25:09Man hat mich beauftragt, die Geschichte von Victor Forrestier zu schreiben.
00:25:12Ich wollte Sie um Hilfe bitten.
00:25:13Na kommen Sie ein anderes Mal.
00:25:14Jetzt habe ich zu tun.
00:25:15Na wann haben Sie Zeit?
00:25:16Hier geht es doch immer so zu.
00:25:17Na was wollen Sie damit sagen?
00:25:19Meinen Sie vielleicht, unsere Arbeit wäre sinnlos?
00:25:21Aber diesmal werden wir Sie erwischen.
00:25:23Was ist denn geschehen?
00:25:24Wir sind wohl nicht im aktiven Eingangst.
00:25:26Ein Anschlag auf das Munitionsdepot.
00:25:28Wir haben einen Gang getragen und die Mauer durchbrochen.
00:25:31Eine verbräten Aktion.
00:25:33Aber es sieht so aus, als stecken Sie in der Falle.
00:25:35Wir haben alles abgeriegelt.
00:25:36Können Sie das Bild nicht heller kriegen?
00:25:38Das geht nicht besser.
00:25:39Liegt eine Infrarotkamera.
00:25:40Was ist das?
00:25:42Ist doch deine Falltür.
00:25:44Warum ist die nicht im Plan eingezeichnet?
00:25:46Hier dürfte es kein Ausbild geben.
00:25:48Eine Sackgasse.
00:25:48Aber sehen Sie doch selbst.
00:25:51Wir müssen uns doch vorhanden angreifen.
00:25:52Sonst entkommen Sie uns.
00:25:54Die Gruppen 1 und 2 vorwärts.
00:25:55Idioten.
00:25:56Zweite Bescheidung verabreden.
00:25:57Wir haben Maschinenpistolen.
00:25:59Wir entwischen uns wieder.
00:26:00Versucht doch wenigstens die beiden Verwundeten zu kriegen.
00:26:03Die Glocken der Eifer liegen.
00:26:04Ich würde gerne mit einem der Gefangenen sprechen.
00:26:07Was wollen Sie?
00:26:08Mit einem Gefangenen sprechen.
00:26:09Es geht um wichtige Fragen.
00:26:10Um Strategie und Gegenstrategie.
00:26:12Ich brauche das, um die Aktion des Präsidenten zu analysieren.
00:26:15Lassen Sie mich doch jetzt zu reden damit.
00:26:17Das ist wirklich nicht der Augenblick.
00:26:18Die Geschichte des Präsidenten ist wichtig.
00:26:20Ich habe mich sondervoll gemacht.
00:26:21Darf ich einem der Gefangenen sprechen?
00:26:23Wenn Sie ihn kriegen.
00:26:24Wir kriegen Sie!
00:26:25Sie erlauben es also.
00:26:26Ja, ja, ja.
00:26:28Nur damit Sie mich in Ruhe lassen.
00:26:30Ich danke Ihnen für die Hilfe, Herr Marke.
00:26:32Ich melde mich dann.
00:26:42Hier ist er.
00:26:44Hat den Mund nicht aufgetan bis jetzt.
00:26:47Diese Kerle sind zäh.
00:26:48Es hat ihn schwer erwischt.
00:26:50Steckschuss in der Wirbelsäule.
00:26:52Schade um ihn.
00:26:53Er ist noch so jung.
00:26:54Haben Sie vielleicht Mitleid mit diesem Gesindel?
00:26:57Es ist ein Untermenschen.
00:26:58Ein verzweifelter Haufen, der die Ordnung zerschlagen will.
00:27:02Ist das wirklich so?
00:27:03Wie können Sie dann so wirkungsvoll Widerstand leisten?
00:27:05Wollen Sie sie in Schutz nehmen?
00:27:07Schlebt er?
00:27:07Oder ist er besinnungslos?
00:27:08Er ist wach.
00:27:10Aber er antwortet nicht.
00:27:11Er reagiert auf Licht.
00:27:13Nicht einmal auf Schmerz.
00:27:15Und er muss starke Schmerzen haben.
00:27:18Hören Sie.
00:27:20Ich werde Ihnen jetzt einige Fragen stellen.
00:27:22Und Sie werden mir antworten.
00:27:25Habe ich es Ihnen nicht gesagt?
00:27:28Wollen Sie nicht freiwillig antworten?
00:27:31Wir haben Mittel, Sie zum Sprechen zu bringen.
00:27:34Nicht zu machen.
00:27:38Geben Sie ihm die Injektion.
00:27:41Wie lange dauert es, bis das Präparat wirkt?
00:27:52Nur einige Sekunden.
00:27:53Sie können gleich anfangen.
00:27:55Darf ich diesen Stuhl nehmen?
00:27:57Ja, bitte.
00:28:04Hören Sie mich?
00:28:06Können Sie mich verstehen?
00:28:07Sie werden meine Fragen jetzt beantworten.
00:28:15Sie werden sich nicht wehren.
00:28:18Nein.
00:28:20Wie viele seid ihr?
00:28:22Ich weiß es nicht.
00:28:23Sehen Sie, er lügt.
00:28:25Das Mittel hat nicht gewirkt.
00:28:26Ich kann nicht lügen.
00:28:27Wenn er es sagt, dann stimmt es.
00:28:29Es war bei den anderen nicht anders.
00:28:31Ich habe Dutzende von Protokollen durchgelegt.
00:28:32Was wollen Sie dann?
00:28:34Ich versuche es eben.
00:28:35Vielleicht.
00:28:39Wie sieht Ihre Organisation aus?
00:28:42Ich weiß es nicht.
00:28:44Aber darüber müssen Sie doch etwas wissen.
00:28:46Arbeiten Sie mit vielen zusammen?
00:28:48Mit wenigen?
00:28:50Manchmal mit vielen.
00:28:52Manchmal mit wenigen.
00:28:53Und der Einsatz von gestern?
00:28:55Wie viele wart ihr?
00:28:57Wir waren zwölf.
00:28:58Wer hat euch die Befehle gegeben?
00:29:01Einer von uns gab die Befehle.
00:29:04Ein Vorgesetzter?
00:29:05Ein Offizier?
00:29:06Ein Unteroffizier?
00:29:07Seid ihr militärisch organisiert oder arbeitet ihr im Team?
00:29:10Ich weiß es nicht.
00:29:12Einer von uns.
00:29:14Wer war es?
00:29:15Ich kenne ihn nicht.
00:29:17Er scheint wirklich nichts zu wissen.
00:29:19Ist das möglich?
00:29:21Es muss am Prinzip Ihrer Strategie liegen.
00:29:23Keiner kennt den anderen.
00:29:24Keiner weiß mehr als unbedingt nötig.
00:29:27Absolut konsequent.
00:29:28Die einzige Methode.
00:29:30Das scheint Ihnen zu gefallen.
00:29:32Wie leben Sie?
00:29:34Wir warten auf den Einsatz.
00:29:36Aber Sie müssen doch essen.
00:29:38Sie müssen doch irgendwo wohnen.
00:29:39Haben Sie eine Unterkunft?
00:29:40Ja.
00:29:41Wie sieht Ihre Unterkunft aus?
00:29:44Es ist ein Raum unter der Erde wie alle anderen.
00:29:48Sind Sie mit anderen zusammen?
00:29:49Haben Sie Freunde?
00:29:50Wir sind meist mit anderen zusammen.
00:29:53Was sind Freunde?
00:29:56Sie müssen doch Ihre Kameraden kennen.
00:29:58Nennen Sie mir einige Namen.
00:30:00Mit wem waren Sie beim gestrigen Ansatz zusammen?
00:30:03Mit 16C, 3K, 12R.
00:30:08Haben Sie diese Leute gekannt?
00:30:13Manche ja, manche nein.
00:30:16Haben Sie selbst schon einmal Befehle gegeben?
00:30:19Wenn ich den Auftrag hatte, ja.
00:30:22Und wer gab Ihnen den Auftrag?
00:30:24Die Stimme aus dem Lautsprecher.
00:30:27Seid ihr alle Soldaten oder sind noch andere da?
00:30:30Ja, die Programmierer.
00:30:32Wer gibt den Programmierern die Befehle?
00:30:36Die Stimme aus dem Lautsprecher.
00:30:38Haben Sie einen Computer?
00:30:40Wir nehmen einmal diesen, einmal jenen.
00:30:44Sie meinen, die Anordnungen kommen über das allgemeine Netzwerk?
00:30:47Ich verstehe die Frage nicht.
00:30:51Was ist euer Ziel?
00:30:53Was wollt ihr erreichen mit dem aussichtslosen Kampf?
00:30:55Wir müssen die Macht der Ausbeuter brechen.
00:31:00Wir müssen das Volk befreien.
00:31:03Wir müssen dem System schaden, wo immer es geht.
00:31:06Wir müssen alle persönlichen Dinge aufgeben, um den Erfolg zu erkämpfen.
00:31:11Unser Ziel ist der Sieg über das System.
00:31:15Unser Ziel ist die Freiheit.
00:31:17Wenn der Tag gekommen ist, wird sich alles ändern.
00:31:21Die Menschen werden in Frieden leben können.
00:31:24Sie werden an die Oberfläche gehen.
00:31:28Sie werden den Gefahren trotzen.
00:31:31Sie werden ihrer Aufgabe gewachsen sein.
00:31:35Wir werden alle zusammenstehen.
00:31:40Es gibt dann nichts mehr, was uns trennt.
00:31:49Sein Herzschlag ist schwach.
00:31:51Es ist besinnungslos, Sie müssen Schluss machen.
00:31:54In Ordnung.
00:31:55Ich habe es Ihnen ja gesagt.
00:31:56Sie kriegen nichts raus.
00:31:58Für mich genügt es.
00:31:59Raul Rossmann, geboren im Jahr 21 als Sohn von Pablo Rossmann und Elisa Rossmann, geborene Zibati.
00:32:15Abschluss der Ausbildung mit der Durchschnittsmutte 1,23.
00:32:22Besondere Belobigung für ausgezeichnete Ausgaben bei den Mutproben.
00:32:27Ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, introvertierter Charakter.
00:32:31Ja, wer ist da?
00:32:32Ja, wer ist da?
00:32:35Hallo John.
00:32:39Was ist los mit dir?
00:32:40Man sieht dich nicht einmal mehr beim Essen.
00:32:43Ich hatte viel zu tun in den letzten Tagen.
00:32:45Ich weiß.
00:32:46Deine neue Aufgabe ist niemandem verborgen geblieben.
00:32:49Aber sag mal, übertreibst du mich?
00:32:51Nein, Moment, still.
00:32:51Nach Absolvierung der dreimonatigen Ausbildungszeit wurde Rossmann mit der Leitung eines Kontrollteams beauftragt.
00:33:01Er erfüllte seinen Dienst zur allgemeinen Zufriedenheit und wurde vorzeitig zum Zersanden befördert.
00:33:08Was hörst du dir das an?
00:33:09Ich dachte, du arbeitest wie bei Forestier.
00:33:12Was ist der Hirte ohne Herde und was ist die Herde ohne den Hirten?
00:33:16Du sprichst den Rätseln.
00:33:18Sag mal, ist alles in Ordnung mit dir?
00:33:20Du siehst blass aus.
00:33:21Du solltest wenigstens am Abend etwas ausspannen.
00:33:24Am 18. Januar des Jahres 1944 trat Rossmann seinen Dienst nicht an.
00:33:31Eine zwei Jahre später eingesetzte Suchaktion blieb erfolglos.
00:33:36Es muss daher angenommen werden, dass er zu den Gesetzlosen übergetreten ist.
00:33:43Hör dir das an.
00:33:44Warte noch einen Moment. Ein kurzes Gespräch. Setz dich inzwischen.
00:33:52Hier, Karski.
00:33:54Hier, Berger. Vielleicht haben Sie schon gehört, ich bin dabei, die Geschichte des Präsidenten aufzunehmen.
00:33:59In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage.
00:34:01Ja, bitte.
00:34:03Sie kannten doch Raoul Rossmann. Sie waren mit ihm im selben Lehrgang.
00:34:06Raoul Rossmann, aber sicher. Schade, dass er verschwunden ist. Es muss jetzt zwei Jahre her sein.
00:34:11Er ist zu den Gesetzlosen übergelaufen.
00:34:15Rossmann? Unnötig.
00:34:17Er wurde damals tagelang gesucht und nicht gefunden. Wie erklären Sie sich das?
00:34:21In diesem Labyrinth von Schächten und Gängen gibt es eine ganze Menge Winkel, in denen jemand verschwinden kann.
00:34:26Vielleicht war es ein Unglücksfall, vielleicht wurde er von den Terroristen gefangen, vielleicht wieder einen Mann schwarzt zum Opfer.
00:34:30Ich wüsste gern, ob er Ihnen in den letzten Tagen, bevor er verschwand, irgendwie verändert vorgekommen ist.
00:34:38Verändert? Wie meinen Sie das?
00:34:40Nun ja, hat er sich anders benommen? Hat er irgendwas geäußert? War er mit der Situation nicht zufrieden?
00:34:46Er hat nie viel gesprochen, war mir insichtig gehört. Aber es ist möglich. Es kann sein, dass ihn etwas bedrückt hat. Irgendetwas mit dem Kontrollausschuss. Er hat es einmal nebenbei erwähnt.
00:34:59Wenn das von Bedeutung ist, dann wenden Sie sich am besten an seinen Betreuer.
00:35:03Wissen Sie zufällig, wer das ist?
00:35:04Es ist auch meiner. Danielsen. Brauchen Sie die Nummer?
00:35:08Ich habe die Liste hier. Hören Sie schönen Dank. Auf Wiederhören.
00:35:11Auf Wiederhören.
00:35:11Bist du soweit?
00:35:14Können wir gehen?
00:35:16Noch einen Moment.
00:35:24Kontrollzentrum. Wen wünschen Sie?
00:35:28Könnte ich Herrn Danielsen sprechen?
00:35:29Einen Moment, bitte. Danielsen.
00:35:34Hier, Jonathan Berger. Ich bin beauftragt, die Geschichte des Präsidenten zu schreiben. Dazu hätte ich gern eine Auskunft.
00:35:40Es handelt sich um den Sergeanten Raul Rossmann, der vor zwei Jahren verschwunden ist. Sie müssen sich an ihn erinnern. Sie waren sein Betreuer.
00:35:47Sie wissen ebenso gut wie ich, dass er vorgestern gefangen wurde. Er war ein Überläufer. Das ist eine schwere Enttäuschung für mich.
00:35:55Es heißt, dass Rossmann, bevor er verschwand, Schwierigkeiten mit dem Kontrollausschuss hatte. Können Sie mir etwas darüber sagen?
00:36:01Schwierigkeiten mit dem Kontrollausschuss? Wie kommen Sie darauf? Wer verbreitet solche Märchen? Es gab keine Schwierigkeiten. Und übrigens, was hat das mit Victor Forestier zu tun?
00:36:14Das ist ein wenig schwer zu erklären. Im Moment bin ich nicht dazu in der Lage.
00:36:18Dann wäre es besser, Sie würden sich um Ihre eigene Aufgabe kümmern. Auf Wiederhören.
00:36:22Nun, bist du fertig, fertig? Komm jetzt.
00:36:27Nein, bin ich böse. Ich kann jetzt nicht. Entschuldige bitte, ich habe noch etwas Wichtiges zu tun. Du nimmst mir das doch nicht übel.
00:36:32Oh nein, überhaupt nicht.
00:36:35Mensch, dass du dich mal wieder blicken lässt.
00:36:40Tag, Severin.
00:36:41Tag, was bringst du denn hier angeschleppt? Ach, soll ich dir wieder einige Bluesplatten überspielen, hm?
00:36:47Nein, diesmal ist es etwas anderes. Ich brauche deine Hilfe. Ich habe da einige Kassetten.
00:36:52Pardon, Junge. Hält dir doch gern. Was denn? Gib mal her.
00:36:56Ich brauche eine Stimmanalyse. Kannst du das machen?
00:36:59Selbstverständlich.
00:37:00Zuerst dieses Band hier, bitte.
00:37:02Okay.
00:37:05Was nützt es, dass Ihre Noten gut sind? Aus dem psychologischen Test hat es ergeben, dass Sie sich keineswegs für die Gemeinschaft einsetzen.
00:37:13Ihre einzige Antriebsfeder ist der Ehrgeiz. Wissen Sie, dass Sie untragbar sind für die Gemeinschaft?
00:37:19Sie sind ein purer Egoist, absolut asozial. Für mich besteht kein Zweifel daran, wer an diesem Schwindeln mit den Wertmachten schuld ist.
00:37:26Das waren Sie, Rossmann. Wir haben Beweise dafür. Sie brauchen nichts abzuleugnen.
00:37:31Na, weiter. Geht's aber hart her.
00:37:35Kennst du diese Stimme?
00:37:36Äh, kann sein. Ich habe schon viele Stimmen gehört, aber diese...
00:37:42Darauf kommt es nicht an.
00:37:44Hier hast du ein Vergleichsband. Mir geht es darum, ob beide Stimmen von derselben Person stammen.
00:37:51Schwierigkeiten mit dem Kontrollausschuss. Wie kommen Sie darauf?
00:37:54Wer verbreitet solche Märchen? Es gab keine Schwierigkeiten.
00:37:57Aus dem psychologischen Test hat es sich ergeben, dass Sie sich keineswegs für die Gemeinschaft einsetzen.
00:38:02Ihre einzige Antriebsfeder ist der Ehrgeiz.
00:38:05Wissen Sie, dass Sie untragbar sind für die Gemeinschaft?
00:38:07Wir haben den Kontrollausschuss. Wie kommen Sie darauf?
00:38:10Wer verbreitet solche Märchen? Es gab keine Schwierigkeiten.
00:38:13Aus dem psychologischen Test hat es sich ergeben, dass Sie sich keineswegs für die Gemeinschaft einsetzen.
00:38:18Ihre einzige Antriebsfeder ist der Ehrgeiz.
00:38:20Wissen Sie, dass Sie untragbar sind für die Gemeinschaft?
00:38:23Wir haben den Kontrollausschuss. Wie kommen Sie darauf?
00:38:26Wer verbreitet solche Märchen?
00:38:28Ich treffe daran, wer an diesem Schwindeln mit den Wertmarken schuld ist.
00:38:32Das waren Sie, was wir tun.
00:38:33Sie haben Beweise dafür. Sie brauchen nichts abzuleugnen.
00:38:38Na? Wie steht es?
00:38:41Ja, also...
00:38:42Ich hätte geschworen, dass es dieselbe Stimme ist, aber...
00:38:46Ich glaube, ich habe mich geirrt. Die sind verschieden.
00:38:48Irgendjemand hat da versucht, eine Stimme zu fälschen.
00:38:53Um was handelt es sich eigentlich?
00:38:55Das ist eine schlimme Sache, Severin.
00:38:57Ich fürchte, hier hat man jemanden fertig gemacht.
00:38:59Was?
00:38:59Ihr nimm mal dieses Band.
00:39:03Angehörige der Gruppe F und K in der Etage 17, Abstellraum.
00:39:08Zeit 17.06 Uhr. Ausrichtung als Bestanzüge Langenwerfer.
00:39:13Angehörige der Gruppen R und S.
00:39:18Scheinangriff auf die Bibliothek.
00:39:20Rückzug sofort nach Einsetzung des Alarmsignals.
00:39:25Einsatzgruppe M.
00:39:27Anbringen einer Hauptmine im Aufzugsschacht.
00:39:31Dann Trainingsanzüge der Judo-Kämpfer.
00:39:35John, Gottes Willen, hast du denn das hier?
00:39:39Oder handelt es sich doch mal in einem Film oder in einem Hörspiel?
00:39:42Das ist doch...
00:39:43Das ist echt, Severin. Willst du mehr davon?
00:39:47Was machst du denn da?
00:39:49Das ist doch die Nummer unserer Datenbank.
00:39:51Sag mal, bist du denn berechtigt?
00:39:52Hör nur zu.
00:39:52Einsatzgruppen B und E-Bereitschaftsdienst.
00:39:58Kampfgruppe 11.
00:40:00Einholen von drei Vorratskisten durch die Schleuse.
00:40:04Die übrigen Gruppen bereithalten zur Konzentrationsübung.
00:40:09Denkt an die große Aufgabe.
00:40:11Denkt an das unterdrückte Volk.
00:40:14Wenn ihr alles gebt,
00:40:16so werdet ihr alles bekommen.
00:40:19Es gibt nichts.
00:40:20Was ist das für ein Kanal?
00:40:24Wie kommst du zu der Codenummer?
00:40:26Ich fand's in einem Notizbuch.
00:40:28Im Notizbuch von Forestier.
00:40:30Victor Forestier?
00:40:32Wie kommt der dazu?
00:40:34Der muss was herausgefunden haben.
00:40:38Ja, der war den Verrätern auf der Spur.
00:40:41Und er hatte keine Gelegenheit, die Sache zu Ende zu führen.
00:40:46Vielleicht war es so.
00:40:48Und jetzt brauche ich auch noch einen Stimmenvergleich davon.
00:40:50Im Vergleich?
00:40:52Ja, im Vergleich womit?
00:40:54Nehm dieses Band.
00:41:00Vor allem kommt es auf die Ausbildung an.
00:41:04Wir brauchen Menschen,
00:41:06die mit jedem Teil der Anlage bestens vertraut sind.
00:41:10Wir müssen jederzeit damit rechnen,
00:41:13dass man wichtige Teile zerstört.
00:41:16Die Folgen wären unvorstellbar.
00:41:20Entschuldigung.
00:41:21Was machst du denn da?
00:41:23Das ist doch der Präsident.
00:41:25Du denkst doch nicht, dass...
00:41:25Da such es.
00:41:27Einsatzgruppen B und E Bereitschaftsdienst.
00:41:30Kampfgruppe 11.
00:41:32Einwohnung von drei Vorratskisten durch die Schleusen.
00:41:35Mit allem kommt es auf die Ausbildung an.
00:41:38Wir brauchen Menschen, die mit jedem...
00:41:41Denkt an die große Aufgabe.
00:41:43Denkt an das Unterdrück der Zeit damit rechnen,
00:41:47dass man wichtige Teile zerstört.
00:41:49Der hat ja alles bekommen.
00:41:51Es spielt nicht wahr.
00:41:54Nun?
00:41:55Das Ergebnis?
00:41:57Ich kann nichts sagen.
00:41:59Das heißt, du kannst nichts sagen.
00:42:00Ich habe zu wenig Anhaltspunkte für einen Vergleich.
00:42:03Das Spektrum dieser Stimme ist verwaschen.
00:42:06Das könnte eine Roboterstimme sein.
00:42:08Es könnte sich natürlich auch um eine Modulation handeln,
00:42:11um eine akustische Tarnung.
00:42:13Du kannst also nichts sagen.
00:42:14Nein, Donner.
00:42:16Tut mir leid.
00:42:18Ich danke dir, Herr Dring.
00:42:19Mach's gut.
00:42:22Mach's gut.
00:42:28John!
00:42:29Ich war gerade im Bad.
00:42:31Ich bin nicht interessiert,
00:42:32aber wenn es dir nichts ausmacht
00:42:33und wenn es so eilig ist...
00:42:35Entschuldige, Janine.
00:42:37Es ist wirklich wichtig.
00:42:39Und ich wollte mit dir zuerst darüber sprechen.
00:42:41Worum geht es denn?
00:42:43Bitte komm doch rein.
00:42:44Danke.
00:42:49Setz dich.
00:42:52Danke, ich kann mich jetzt nicht setzen.
00:42:54Ich bin zu unruhig.
00:42:56Aber was ist denn?
00:42:58Figarette?
00:42:59Oh ja, danke.
00:43:07Janine.
00:43:09Es geht um deinen Großvater.
00:43:12Ich bin seinem Leben nachgegangen.
00:43:13Ich habe alles aufgenommen.
00:43:14Jede Einzelheit.
00:43:15Das war ja meine Aufgabe.
00:43:17Ja, und?
00:43:19Ja.
00:43:19Da war einiges
00:43:20überraschend.
00:43:23Ja, Janine,
00:43:24ich glaube,
00:43:24Victor Forestier
00:43:25war ganz anders,
00:43:26als wir es uns gedacht haben.
00:43:28Was heißt das,
00:43:29ganz anders?
00:43:31Nun,
00:43:31du erinnerst dich doch.
00:43:33Wir sprachen über die Gesetzlosen.
00:43:35Wir wunderten uns darüber,
00:43:37dass sie den Maßnahmen
00:43:38deines Großvaters
00:43:39so lange widerstehen konnten.
00:43:41Nun sieht das Bild
00:43:42ganz anders aus.
00:43:43Was meinst du?
00:43:46Ich meine,
00:43:47es gab da eine Verbindung.
00:43:49Ja,
00:43:50Forestier
00:43:50hatte Verbindung
00:43:51zum Untergrund.
00:43:53Was fällt dir ein,
00:43:54John?
00:43:55Wie kannst du so etwas behaupten?
00:43:58Ich hatte schon vorher
00:43:58einen Verdacht.
00:43:59Die Übereinstimmung
00:44:00der taktischen Maßnahmen.
00:44:01Dieses Spiel
00:44:02Zug um Zug.
00:44:03Jeder hat Erfolg
00:44:04und Misserfolg.
00:44:06Jeder gewinnt
00:44:06und verliert.
00:44:08Und so geht das ewig weiter.
00:44:09Nichts ändert sich.
00:44:10Und das genügt dir,
00:44:11um meinen Großvater
00:44:12zu verdächtigen?
00:44:13Bitte, Janine,
00:44:14nimm es mir nicht übel.
00:44:15Ich kann es ja selbst
00:44:16nicht glauben.
00:44:17Ich bin ja zu dir gekommen,
00:44:18weil ich die Hoffnung habe,
00:44:19du könntest mich
00:44:19vom Gegenteil überzeugen.
00:44:21Aber du müsstest
00:44:22Argumente haben.
00:44:23Von dir habe ich bisher
00:44:24keine Argumente gehört.
00:44:29Ich war der Gefangene,
00:44:30der mich schließlich
00:44:30darauf gebracht hat.
00:44:32Wir haben immer von einer
00:44:33wilden Horde
00:44:34von Gesetzlosen gehört.
00:44:35Einer wütenden Menge,
00:44:37die ihre ungezügelten
00:44:37Aggressionen austobt.
00:44:40Doch dann saß ich
00:44:41vor den Verletzten
00:44:41und auf einmal
00:44:42sah das Bild
00:44:43ganz anders aus.
00:44:45Das sind keine
00:44:45disziplinlosen Orden.
00:44:47Gewisse sind Fanatiker,
00:44:49aber sie stehen
00:44:50unter einem eisernen Gesetz.
00:44:52Sie sind kühl
00:44:52und blind gehorsam.
00:44:54Es geht ihnen nicht
00:44:55um Zerstörung.
00:44:56Sie wollen die Befreiung
00:44:57des Holz.
00:44:58Befreiung?
00:44:59Was soll das heißen?
00:45:01Sie glauben,
00:45:01dass sich hier bei uns
00:45:02einige an den anderen
00:45:03bereichern.
00:45:04Sie glauben,
00:45:05dass es hier Menschen
00:45:05verschiedener Klassen gibt.
00:45:07Jene, die die Macht
00:45:07ausüben und jene,
00:45:09die unterdrückt werden
00:45:10und die Handlanger
00:45:11der anderen sind.
00:45:12Ihr Ziel ist eine Menschheit,
00:45:13in der es keine
00:45:14Klassenunterschiede gibt.
00:45:15Aber das ist doch
00:45:15blanker Unsinn.
00:45:16Hier gibt es keine
00:45:17Unterdrückung.
00:45:18Müssen wir nicht alle
00:45:19in gleicher Weise
00:45:20unsere Aufgaben erfüllen?
00:45:21Was redest du da?
00:45:22Das hört sich an,
00:45:23als ob du daran glaubst.
00:45:24Aber nein, Janine.
00:45:25Ich will dir ja nur erklären,
00:45:26dass diese anderen Menschen,
00:45:27von denen wir so wenig wissen,
00:45:29ein festes Ziel
00:45:29vor Augen haben.
00:45:31Was es auch immer
00:45:31sein möge.
00:45:32Aber es kommt
00:45:33auf etwas anderes an.
00:45:34Sie stehen unter
00:45:35einer straffen Führung.
00:45:36Man sagt ihnen,
00:45:37was sie tun sollen.
00:45:39Wer sagt es ihnen?
00:45:44Ich fürchte,
00:45:44es war dein Großvater,
00:45:45der es ihm gesagt hat.
00:45:47Hör zu,
00:45:47hier ist das Band.
00:45:48Angehörige der Gruppen
00:45:51F und K in die Etage 17.
00:45:54Abstand mal.
00:45:56Zeit 17.06.
00:45:59Ausrüstung,
00:46:00Asbestanzüge
00:46:01flammen darf er.
00:46:04Angehörige der Gruppen
00:46:05L und S.
00:46:07Scheinangriff auf die Bibliothek.
00:46:10Rückzug sofort
00:46:11nach Einsetzung
00:46:12des Alarmsignals.
00:46:13Hör zu Stimme.
00:46:15Du willst doch nicht behaupten,
00:46:16dass das mein Großvater ist.
00:46:17Es gibt Methoden,
00:46:18die Stimmen so zu verändern,
00:46:19dass niemand mehr
00:46:20ihre Identität prüfen kann.
00:46:21Hör weiter zu.
00:46:24Einsatzgruppe L.
00:46:25Dann bringe meine Haft
00:46:27nicht im Aufzugskraft.
00:46:29Stammung,
00:46:30Trainingsanstüge
00:46:31der Judo-Kämpfer.
00:46:33John, das ist ungeheuerlich.
00:46:35Du kommst hier
00:46:35mit einem solchen
00:46:36Turmbanker her.
00:46:37Du musst verrückt
00:46:38geworden sein.
00:46:40Weißt du denn überhaupt,
00:46:41was für eine Anklage
00:46:42du da erhebst?
00:46:44Mein Großvater?
00:46:45Nicht nur ein Verräter,
00:46:46nein, auch der Mörder
00:46:47meiner Eltern!
00:46:51Du bist verrückt, John.
00:46:54Tut mir leid.
00:46:56Einige Zeit
00:46:56habe ich gedacht,
00:46:59ja,
00:46:59ich hatte dich gern.
00:47:01Das hätte ich...
00:47:03Aber das ist vorbei.
00:47:04Bitte geh jetzt.
00:47:06Ich will dich nie wiedersehen.
00:47:07Aber Janine,
00:47:08ich dachte doch nur...
00:47:09Geh jetzt schon!
00:47:09Und das ist jetzt Janine.
00:47:15Leckwurz.
00:47:19Nachberger?
00:47:20Ich habe da einiges über
00:47:21Sie gehört,
00:47:22was mir nicht gefällt.
00:47:25Setzen Sie sich.
00:47:27Ich wollte berichten.
00:47:29Höchste Zeit.
00:47:31Sie hätten sich schon
00:47:32viel früher melden sollen.
00:47:35Wie weit sind Sie mit
00:47:35Ihrer Arbeit?
00:47:36Ich habe sie beendet.
00:47:38beendet?
00:47:40Ich habe mit
00:47:41ein bis zwei Jahren
00:47:42gerechnet.
00:47:43Wollen Sie behaupten,
00:47:43dass Sie tatsächlich
00:47:44schon eine genaue
00:47:45Analyse des Wirkens
00:47:46von Victor Forrestier
00:47:47vorlegen können?
00:47:49Oder soll es heißen,
00:47:51dass Sie nicht mehr
00:47:52weiterarbeiten wollen?
00:47:53Es ist nicht mehr
00:47:54nötig,
00:47:54weiterzuarbeiten.
00:47:57Dann erklären Sie mir
00:47:58das bitte.
00:48:00Ich darf vorausschicken,
00:48:02dass ich noch keine
00:48:02eindeutigen Beweise habe.
00:48:04Es handelt sich
00:48:05gewissermaßen um
00:48:06Indizien.
00:48:07Zu wenig für eine
00:48:08öffentliche Anklage.
00:48:11Wovon reden Sie, Berger?
00:48:12Von Victor Forrestier.
00:48:14Alles spricht dafür,
00:48:16dass er eine Doppelrolle
00:48:17gespielt hat.
00:48:18Er war nicht nur
00:48:19der selbstlose Führer
00:48:20unserer Gemeinschaft,
00:48:21der sich in einem
00:48:22verzweifelten Kampf
00:48:22mit den Verrätern
00:48:23aufrieb.
00:48:24Er stand auch mit
00:48:25diesen in Verbindung.
00:48:27Er ermunterte sie,
00:48:28in ihrem Kampf
00:48:28fortzufahren.
00:48:29Er gab ihnen Tipps
00:48:30für ihre Aktionen.
00:48:31Wir haben uns oft
00:48:32genug darüber gewundert,
00:48:33wieso unsere Gegner
00:48:34so zielsicher
00:48:35losschlagen konnten.
00:48:36Wieso sie genau
00:48:37darüber informiert waren,
00:48:38wo unsere Vorräte
00:48:39gelagert wurden
00:48:39und wann ein
00:48:40Waffentransport stattfand.
00:48:42Sie kannten die
00:48:43Nummern unserer
00:48:43Sicherheitsschlösser
00:48:44und den Kontrollplan
00:48:45der Zentrale.
00:48:46Die Antwort ist sehr
00:48:47einfach.
00:48:48Diese Information
00:48:49gab ihnen
00:48:50Victor Forestier.
00:48:53Reden Sie nur
00:48:54weiter, Berger.
00:48:55Wie oft
00:48:56haben wir uns gefragt,
00:48:57wieso es immer wieder
00:48:58Leute gab,
00:48:59die sich den
00:48:59Gesetzlosen anschlossen
00:49:00und wieso es oft
00:49:01gerade die Tüchtesten
00:49:02waren.
00:49:03Auch hierfür
00:49:04weiß ich die Antwort.
00:49:06Sie wurden auf
00:49:06eine raffinierte Art
00:49:08psychologisch fertig
00:49:09gemacht.
00:49:10Man teilte ihren
00:49:10gefälschte Testergebnisse
00:49:11mit, die ihre
00:49:12Qualifikationen
00:49:13herabsetzten und man
00:49:14beschuldigte sie der
00:49:15übelsten Verbrechen,
00:49:16von denen sie keine
00:49:17Ahnung hatten.
00:49:18Ihre Reaktion war
00:49:19genau vorausberechnet.
00:49:21Nachdem sie sich von
00:49:21der Gemeinschaft
00:49:22ausgestoßen fühlten,
00:49:23wurden sie von den
00:49:24Aufständischen
00:49:24gekidnappt und umgedreht.
00:49:26Und dazu war der Boden
00:49:27bereits bestens vorbereitet.
00:49:30Sprechen Sie nur
00:49:31weiter, Berger.
00:49:33Damit ist das
00:49:33Wichtigste gesagt.
00:49:34Wir bringen den jungen
00:49:35Leuten bei, selbstständig
00:49:37und unvoreingenommen
00:49:39zu handeln und zu
00:49:39denken.
00:49:42Aber in jedem
00:49:43Staatsgefüge gibt es
00:49:44absolute Werte, die
00:49:45nicht ins Weifel zu
00:49:46ziehen sind.
00:49:47Und zu diesen Werten
00:49:48gehört die
00:49:49charakterliche
00:49:50Integrität von
00:49:51Victor
00:49:51Forestier.
00:49:53Es ist ihr Fehler,
00:49:54dass Sie das nicht
00:49:55begritten haben.
00:49:57Wir sind keine
00:49:58Unmenschen, die
00:49:59andere
00:50:00psychologisch fertig
00:50:01machen, wie sie
00:50:02sich das in Ihren
00:50:03Albträumen
00:50:04ausgemalt haben.
00:50:07Wir geben Ihnen
00:50:08die Chance, sich die
00:50:09Sache noch einmal
00:50:10durch den Kopf
00:50:10gehen zu lassen.
00:50:14Es war Ihr Fehler,
00:50:15eine so schwere
00:50:15Sache allein
00:50:16durchführen zu wollen.
00:50:19Nehmen Sie Ihre
00:50:20Sachen und
00:50:20drohen Sie sich
00:50:21eine Woche aus.
00:50:24Denken Sie über
00:50:24alles nach, was
00:50:25ich Ihnen gesagt
00:50:26habe.
00:50:28Verziehen Sie sich
00:50:29Ihre sogenannten
00:50:29Beweise noch einmal
00:50:30an.
00:50:30und dann melden
00:50:33Sie sich noch einmal
00:50:33bei mir.
00:50:37Sie können gehen.
00:50:49Verweilen?
00:50:55Haben Sie ein wenig
00:50:56Zeit für mich, Dr.
00:50:56Levericht?
00:50:57Aber natürlich,
00:50:59ich freue mich, wenn
00:51:00sich jemand an mich
00:51:01erinnert.
00:51:03Seit Victor
00:51:03tot ist,
00:51:05hat er mich,
00:51:06dass er mich
00:51:06oft besucht
00:51:07hätte, aber
00:51:08manchmal, wenn er
00:51:09sich müde fühlt
00:51:10und ausgelaugt,
00:51:12dann setzt
00:51:13er sich zu.
00:51:15Wir haben nicht
00:51:16viel gesprochen,
00:51:18meist hörten wir
00:51:19Musik.
00:51:20dieser Raum hat
00:51:22eine seltene
00:51:23Atmosphäre.
00:51:25Als wäre
00:51:26ich Zeit
00:51:26stehen,
00:51:27wir
00:51:27leben.
00:51:29So alten
00:51:30Dinge,
00:51:31die Bilder,
00:51:32die Bücher.
00:51:34Ich hatte
00:51:34mich auf die
00:51:35Flucht unter
00:51:35die Erde
00:51:36eingestellt.
00:51:38Haben Sie Ihre
00:51:39Studien
00:51:40beendet?
00:51:41Ich habe
00:51:44festgestellt,
00:51:44dass Victor
00:51:45Forrestier
00:51:45ein Verräter
00:51:46war.
00:51:46Er hatte
00:51:47Verbindung
00:51:47mit den
00:51:47Gesetzlosen
00:51:48aus dem
00:51:48Untergrund.
00:51:49Er war es,
00:51:50der sie mit
00:51:50Nachrichten
00:51:51versorgt hat.
00:51:52Und wie es
00:51:52scheint,
00:51:53hat er sie
00:51:53sogar zum
00:51:53Durchhalten
00:51:54aufgefordert,
00:51:55hat sie zu
00:51:55Mord und
00:51:56Sabotage
00:51:56ermuntert.
00:51:57Haben Sie
00:51:58das gewusst,
00:51:58Herr Levericht?
00:51:59Oder haben
00:52:00Sie es
00:52:00geahnt?
00:52:01Nein,
00:52:02und ich bin
00:52:03sicher, dass
00:52:03Sie sich
00:52:04irren.
00:52:05Das halte
00:52:05ich für
00:52:05unmöglich.
00:52:07Ich kannte
00:52:08Victor und
00:52:09es gibt
00:52:09keinen Zweifel
00:52:10daran,
00:52:11dass er
00:52:11stets
00:52:12das Gute
00:52:12wollte
00:52:13und sich
00:52:13bis zur
00:52:14Selbstaufgabe
00:52:15dafür
00:52:16eingesetzt
00:52:16hat.
00:52:17Und
00:52:17trotzdem
00:52:18konnte es
00:52:18offenbar
00:52:18nicht so
00:52:19überraschend
00:52:19für Sie.
00:52:21Es scheint
00:52:22hier
00:52:22Zusammenhänge
00:52:23zu geben,
00:52:24die ich
00:52:24nicht
00:52:24durchschauen
00:52:25kann.
00:52:27Aber
00:52:27Victor
00:52:28hatte die
00:52:28Gabe,
00:52:29die
00:52:29verborgensten
00:52:30Fäden
00:52:30offen zu
00:52:31nehmen.
00:52:33Es
00:52:33scheint
00:52:34mir,
00:52:35er hat
00:52:35auch das
00:52:36vorausgesehen,
00:52:38was sich
00:52:38nun
00:52:38ergeben
00:52:39hat.
00:52:40Was
00:52:41wissen
00:52:42Sie
00:52:42darüber?
00:52:44Einmal,
00:52:45als er
00:52:46abends
00:52:46bei mir
00:52:47saß,
00:52:47hier in
00:52:48diesem
00:52:48Stuhl,
00:52:50sagt er
00:52:50zu mir,
00:52:52du hast
00:52:53keine Ahnung,
00:52:54wie einsam
00:52:55ich bin.
00:52:57Ich
00:52:57trage
00:52:58die
00:52:58gesamte
00:52:59Verantwortung
00:52:59allein
00:53:00und sie
00:53:02ist größer
00:53:02als
00:53:03jeder
00:53:03andere
00:53:04ahnt.
00:53:05Ich
00:53:06muss
00:53:06Dinge
00:53:06tun,
00:53:07gegen die
00:53:07sich
00:53:07alles
00:53:08in mir
00:53:08sträubt.
00:53:11Es
00:53:11wird
00:53:11nicht
00:53:12immer
00:53:12alles
00:53:12verborgen
00:53:13bleiben.
00:53:15Eines
00:53:15Tages
00:53:15wird
00:53:16einer
00:53:16kommen
00:53:16und
00:53:17Dinge
00:53:17übernüß
00:53:18verbreiten,
00:53:19die
00:53:19niemand
00:53:20glaubt.
00:53:22Wenn das
00:53:23der Fall
00:53:23ist,
00:53:24wenn du
00:53:24denjenigen
00:53:25triffst,
00:53:27so nenne
00:53:28ihn die
00:53:28Nummer
00:53:28unseres
00:53:29gemeinsamen
00:53:30Postfachs
00:53:31in der
00:53:31Schule
00:53:32von
00:53:32Koma.
00:53:34Du wirst
00:53:34sie nicht
00:53:35vergessen.
00:53:36Die
00:53:37Nummer
00:53:37eines
00:53:37alten
00:53:37Postfachs?
00:53:38Wissen
00:53:39Sie
00:53:39sie noch?
00:53:39Ja,
00:53:40mein
00:53:40Gedächtnis
00:53:41ist
00:53:41gut.
00:53:43I
00:53:43393
00:53:4410
00:53:4537
00:53:462
00:53:46Hat er
00:53:48das
00:53:48alles
00:53:49vorausgesehen?
00:53:51Darf
00:53:51ich
00:53:51mir
00:53:51die
00:53:52Nummer
00:53:52notieren?
00:53:53Selbst
00:53:53selbstverständlich.
00:53:56I
00:53:563
00:53:589
00:53:593
00:54:001
00:54:010
00:54:023
00:54:047
00:54:052
00:54:06Danke.
00:54:09Seltsam.
00:54:11Was hat
00:54:11das
00:54:11zu bedeuten?
00:54:13Das
00:54:13müssen
00:54:13Sie
00:54:14selbst
00:54:14herausfinden.
00:54:16Ich
00:54:16wünsche
00:54:17Ihnen
00:54:17viel
00:54:17Glück.
00:54:19Ein
00:54:19Buchstaben
00:54:20und
00:54:20acht
00:54:20Ziffern.
00:54:22Wie
00:54:22eine
00:54:22Quotnummer.
00:54:24Ich
00:54:25danke
00:54:25Ihnen.
00:54:26Glück,
00:54:26ja.
00:54:27Das
00:54:28könnte
00:54:28ich
00:54:28jetzt
00:54:28brauchen.
00:54:30Wenn
00:54:42jemand
00:54:42dieses
00:54:43Band
00:54:43abhört,
00:54:44dann bin
00:54:45ich
00:54:45nicht mehr
00:54:46am
00:54:46Leben.
00:54:47Und
00:54:48obwohl
00:54:48ich
00:54:49heute noch
00:54:49nicht
00:54:49weiß,
00:54:50auf
00:54:51welche
00:54:51Weise
00:54:52ich
00:54:52einst
00:54:52sterben
00:54:53würde,
00:54:54so
00:54:54wird
00:54:54es
00:54:55sicher
00:54:55kein
00:54:55natürlicher
00:54:56Tod
00:54:56sein.
00:54:56Denn
00:54:58dann
00:54:58wäre
00:54:59mir
00:54:59Zeit
00:54:59geblieben,
00:55:00einen
00:55:00Nachfolger
00:55:01zu
00:55:01bestimmen
00:55:02und
00:55:02diese
00:55:03Worte
00:55:03brauchten
00:55:04kein
00:55:04zweites
00:55:04Mal
00:55:05ausgesprochen
00:55:05zu
00:55:06werden.
00:55:06Das
00:55:06stimmt.
00:55:07Ich
00:55:08habe
00:55:09habe
00:55:09es so
00:55:10arrangiert,
00:55:11dass man
00:55:11jemand damit
00:55:12betrauen wird,
00:55:13meine
00:55:13Geschichten
00:55:14zu
00:55:14schreiben.
00:55:16Der
00:55:16Grund
00:55:17dafür,
00:55:18dass ich
00:55:18das
00:55:18wünsche,
00:55:19liegt
00:55:20natürlich
00:55:20nicht
00:55:20daran,
00:55:21dass ich
00:55:22mir ein
00:55:22Denkmal
00:55:23setzen
00:55:23will.
00:55:25Viel
00:55:25mir geht
00:55:26es um
00:55:26eine
00:55:27Aufgabe,
00:55:28die
00:55:28außerordentlich
00:55:30wichtig
00:55:30ist.
00:55:30In
00:55:33unserer
00:55:33kleinen
00:55:34Gemeinschaft
00:55:35lebt man
00:55:35großen Wert
00:55:36auf geistige
00:55:37und körperliche
00:55:38Qualifikation,
00:55:39auf Disziplin
00:55:40und
00:55:41Unterordnung.
00:55:43Das
00:55:44kann
00:55:44nicht
00:55:44anders
00:55:44sein.
00:55:46Sonst
00:55:46würde
00:55:47irgendwann
00:55:47einmal
00:55:48ein
00:55:48Verrückter,
00:55:49den man
00:55:49freie
00:55:49Hand
00:55:50lässt,
00:55:50das
00:55:51System
00:55:51zerstören.
00:55:53Und
00:55:53trotzdem
00:55:54brauchen
00:55:55wir
00:55:55Menschen
00:55:56von
00:55:56hoher
00:55:56Intelligenz,
00:55:58die
00:55:58selbstständig
00:55:59denken und
00:55:59handeln.
00:56:00Aus
00:56:01körperliche
00:56:02Qualitäten
00:56:03kommt es
00:56:04hierbei
00:56:04nicht
00:56:05an.
00:56:07Und
00:56:07daher
00:56:08rechne
00:56:08ich
00:56:09fest
00:56:09damit,
00:56:10dass man
00:56:10mit der
00:56:10geschichtlichen
00:56:11Bearbeitung
00:56:12jemand
00:56:13betrauen
00:56:13wird,
00:56:14der
00:56:14nicht
00:56:15in das
00:56:15übliche
00:56:16Schema
00:56:16eines
00:56:17kraftvollen
00:56:18Soldaten
00:56:18passt,
00:56:19das
00:56:19heute
00:56:20unser
00:56:20Leitbild
00:56:21ist.
00:56:23Ich
00:56:23hoffe,
00:56:24ich
00:56:25werde
00:56:25dabei
00:56:25Recht
00:56:26behalten.
00:56:29Als
00:56:29der
00:56:30Präsident
00:56:30dieses
00:56:31kleinen
00:56:31Staatswesens
00:56:32erteile
00:56:33ich Ihnen,
00:56:34ja,
00:56:35Sie
00:56:35dieses
00:56:35Band
00:56:36hören,
00:56:36einen
00:56:37Auftrag.
00:56:39Voraussetzung
00:56:40ist
00:56:40strengste
00:56:41Verschwiegenheit.
00:56:43Sie
00:56:43haben
00:56:44über das,
00:56:45was Sie
00:56:45jetzt
00:56:45hören,
00:56:46mit
00:56:46keinem
00:56:46Menschen,
00:56:47ich
00:56:47wiederhole,
00:56:49mit
00:56:49keinem
00:56:50Menschen
00:56:50zu sprechen.
00:56:53Ich
00:56:54muss ein
00:56:54wenig
00:56:55weiter
00:56:55ausruhen.
00:56:56das
00:56:58unterirdische
00:56:59System
00:56:59trägt
00:57:00allen
00:57:00körperlichen
00:57:01und geistigen
00:57:02Anforderungen
00:57:03des
00:57:03Menschen
00:57:03Rechnen.
00:57:05Es
00:57:05gibt
00:57:05genügend
00:57:05Energie
00:57:06und
00:57:06infolge
00:57:07des
00:57:07Glücksfalls
00:57:08stehen uns
00:57:09auch genügend
00:57:10Nahrungsmittel
00:57:11zur Verfügung,
00:57:12um diese
00:57:13unerwartet
00:57:14lange Zeit
00:57:15durchstehen
00:57:15zu können,
00:57:16mit der
00:57:17niemand
00:57:17gerechnet
00:57:17hat.
00:57:20Und
00:57:20auch für
00:57:20Beschäftigung
00:57:21ist
00:57:22gesorgt.
00:57:23Es
00:57:24gibt
00:57:24Bibliotheken
00:57:25und
00:57:25Lernlaboratorien,
00:57:27es gibt
00:57:27Tonbänder
00:57:28mit
00:57:28klassischem
00:57:29Musikwerk
00:57:29in der
00:57:30ganzen
00:57:30Welt
00:57:30und
00:57:31Videobänder
00:57:32mit
00:57:32einer
00:57:32Unzahl
00:57:33von
00:57:33informativen
00:57:34und
00:57:35unterhaltenden
00:57:35Sendungen.
00:57:38Was
00:57:39man aber
00:57:40vergessen
00:57:41hat,
00:57:42ist
00:57:42der
00:57:43Antrieb.
00:57:45Wer
00:57:45sollte
00:57:45einen
00:57:46Sinn
00:57:46darin
00:57:47sehen,
00:57:48sich
00:57:49einer
00:57:49vernünftigen
00:57:50Tätigkeit
00:57:50hinzugeben,
00:57:52wenn er
00:57:52sicher sein
00:57:53muss,
00:57:54sein Leben
00:57:55in diesem
00:57:56unterirdischen
00:57:57Gefängnis
00:57:58zu verbringen.
00:58:00Aus diesem
00:58:00Grund war es
00:58:01unvermeidlich,
00:58:03in das
00:58:04System
00:58:04einen
00:58:04aktivierenden
00:58:05Faktor
00:58:06einzubauen.
00:58:09Ich habe
00:58:10lange
00:58:10darüber
00:58:11nachgedacht
00:58:12und die
00:58:14Lösung,
00:58:16die mir
00:58:16eingefallen
00:58:17ist,
00:58:20gefällt
00:58:20mir
00:58:21keines
00:58:21Wegs.
00:58:23Aber es
00:58:23war die
00:58:24einzige
00:58:24Lösung.
00:58:27Ich habe
00:58:27eine
00:58:28Untergrund
00:58:28Organisation
00:58:29geschaffen
00:58:29und ich
00:58:31habe dafür
00:58:31gesorgt,
00:58:32dass
00:58:33jeweils
00:58:33genügend
00:58:34tüchtige
00:58:35Leute
00:58:35beitreten,
00:58:36die
00:58:37die
00:58:38dort
00:58:38gestellten
00:58:39Aufgaben
00:58:39erfüllen.
00:58:41Dieser Plan
00:58:41würde nie
00:58:42gelingen,
00:58:43wenn es
00:58:44sich lediglich
00:58:45um
00:58:45unverbindliche
00:58:46Zielsetzungen
00:58:46handeln würde.
00:58:47Nein,
00:58:49es
00:58:50müssen
00:58:50starke
00:58:51Motivationen
00:58:52sein,
00:58:53es
00:58:53muss
00:58:53um
00:58:54Tod
00:58:54und Leben
00:58:55gehen.
00:58:57Ich
00:58:58habe die
00:58:58Weichen
00:58:58so gestellt,
00:59:00dass die
00:59:01Aktivitäten
00:59:02noch lange
00:59:02weiterlaufen,
00:59:04auch wenn
00:59:05ich
00:59:05meine
00:59:07Arbeit
00:59:07längere
00:59:08Zeit
00:59:08einstellen
00:59:09müsste,
00:59:10oder
00:59:10wenn mich
00:59:12ein
00:59:12unvorhergesehener
00:59:13Tod
00:59:14trifft.
00:59:14Doch das
00:59:16wäre
00:59:16keine
00:59:17Dauerlösung.
00:59:19Irgendein
00:59:19Dürmer
00:59:20Zufall
00:59:20könnte das
00:59:21Regelsystem
00:59:22stören und
00:59:23zum Stillstand
00:59:24bringen.
00:59:25Aus diesem
00:59:26Grund
00:59:26muss
00:59:28jemand
00:59:28die
00:59:29Aufgabe
00:59:29übernehmen,
00:59:30die
00:59:30ich
00:59:31bisher
00:59:31selbst
00:59:32erfüllt
00:59:33habe.
00:59:34Er
00:59:34muss
00:59:34das
00:59:35System
00:59:35überwachen,
00:59:36er
00:59:37muss
00:59:37die
00:59:37Pläne
00:59:37konzipieren,
00:59:39er
00:59:39muss
00:59:39dafür
00:59:40sorgen,
00:59:41dass
00:59:41es
00:59:41weiterläuft.
00:59:42Das
00:59:44ist
00:59:44die
00:59:45Aufgabe,
00:59:47mit der
00:59:47ich
00:59:48sie
00:59:48hiermit
00:59:49betraue.
00:59:53Wenn
00:59:54ich
00:59:54auf die
00:59:55vielen
00:59:55Jahre
00:59:55zurückblicke,
00:59:58die
00:59:59ich im
00:59:59Dienst
00:59:59unserer
01:00:00Gemeinschaft
01:00:00gearbeitet
01:00:01habe,
01:00:02und auf
01:00:03die Art
01:00:03und Weise,
01:00:04wie das
01:00:04geschehen
01:00:05musste,
01:00:08dann kann
01:00:08ich sie
01:00:09zu dieser
01:00:09Aufgabe
01:00:10nicht
01:00:11beglückwünschen.
01:00:12Um
01:00:14letztlich
01:00:14das
01:00:15Gute
01:00:15zu
01:00:16erreichen,
01:00:17müssen
01:00:18sie
01:00:18Schuld
01:00:18auf sich
01:00:19laden,
01:00:20so wie
01:00:21ich
01:00:21Schuld
01:00:23auf
01:00:23mich
01:00:24geladen
01:00:24habe.
01:00:27Sie
01:00:28werden
01:00:28so
01:00:29einsam
01:00:29sein
01:00:30wie
01:00:31ich
01:00:31und
01:00:33so
01:00:33unglücklich,
01:00:36aber
01:00:36sie
01:00:36werden
01:00:37sich
01:00:37immer vor
01:00:38Augen
01:00:38halten,
01:00:39worum
01:00:39es
01:00:40geht.
01:00:40dass
01:00:42die
01:00:42Menschheit
01:00:43einst
01:00:43zu
01:00:44einem
01:00:44Neubeginn
01:00:45oben
01:00:46an der
01:00:46frischen
01:00:46Luft
01:00:47der
01:00:47Erdoberfläche
01:00:48findet.
01:00:50Und das
01:00:51wird sie
01:00:53aufrecht halten.
01:00:54die
01:00:57Worte ist
01:00:58noch nicht
01:00:58umgekehrt.
01:01:00Was hat
01:01:00sie zu mir
01:01:01geführt?
01:01:03Ich bin
01:01:03ihrem Rat
01:01:03gefolgt und
01:01:04habe
01:01:04alle
01:01:05meine
01:01:05Unterlagen
01:01:06noch einmal
01:01:06überprüft.
01:01:08Und ich
01:01:08habe
01:01:08versucht,
01:01:09dabei
01:01:09stets
01:01:10sachlich
01:01:10zu
01:01:10bleiben.
01:01:12Und das
01:01:12Ergebnis?
01:01:12Ich
01:01:13weiß
01:01:13nicht,
01:01:14wie es
01:01:14dazu
01:01:14kommen
01:01:14konnte.
01:01:16Ich
01:01:16hatte
01:01:16mich
01:01:16in
01:01:16abwegige
01:01:17Gedanken
01:01:17verrannt.
01:01:18Ich
01:01:18bin
01:01:18nicht
01:01:19sachlich
01:01:19gewesen.
01:01:20Ich
01:01:20folgte
01:01:21Emotionen,
01:01:21die ich
01:01:22selbst
01:01:22nicht
01:01:22verstehe.
01:01:23Bei
01:01:23nüchterner
01:01:24Betrachtung
01:01:24hat sich
01:01:25herausgestellt,
01:01:25dass
01:01:25meine
01:01:26Interpretationen
01:01:26falsch waren.
01:01:28Ich
01:01:28muss
01:01:28mich
01:01:29sehr
01:01:29dafür
01:01:29entschuldigen,
01:01:30dass
01:01:30ich
01:01:30Ihnen
01:01:30so viel
01:01:31Ärger
01:01:31bereitet
01:01:31habe.
01:01:32Es
01:01:33freut
01:01:33mich
01:01:33Berger,
01:01:33dass
01:01:34Sie
01:01:34nun
01:01:34wieder
01:01:34zu
01:01:34sich
01:01:34selbst
01:01:35gefunden
01:01:35haben.
01:01:36Sie
01:01:36müssen
01:01:36mir
01:01:37doch
01:01:37zugeben,
01:01:37dass
01:01:37es
01:01:37völlig
01:01:38irrsinnig war,
01:01:38Victor
01:01:39Forest
01:01:39Thiel
01:01:39zu
01:01:40verdächtigen.
01:01:41Ja,
01:01:42so
01:01:42sehe
01:01:42ich
01:01:42das
01:01:42jetzt
01:01:43auch.
01:01:43Na
01:01:43schön,
01:01:44Berger.
01:01:45Einen
01:01:45Fehler
01:01:45können
01:01:46wir
01:01:46alle
01:01:46machen.
01:01:47Ich
01:01:47schlage
01:01:47vor,
01:01:47Sie
01:01:48nehmen
01:01:48Ihre
01:01:48Arbeit
01:01:48wieder
01:01:48auf.
01:01:49Wir
01:01:49haben
01:01:49sowieso
01:01:50keinen
01:01:50anderen
01:01:50dafür.
01:01:51Sie
01:01:51wissen,
01:01:52wir
01:01:52brauchen
01:01:52alle
01:01:53Leute
01:01:53im
01:01:53Kampf
01:01:53gegen
01:01:54die
01:01:54Gesetzlosen.
01:01:56In
01:01:56dieser
01:01:56Nacht
01:01:56hat
01:01:57es
01:01:57wieder
01:01:57einen
01:01:57Anschlag
01:01:57gegeben.
01:01:58Zwei
01:01:58Leute
01:01:58wurden
01:01:58verwundet,
01:01:59einer
01:01:59ist
01:01:59tot.
01:02:00Brate
01:02:00Soldatenberger,
01:02:01Sie
01:02:02haben
01:02:02Ihre
01:02:02Pflicht
01:02:02getan.
01:02:04Und nun
01:02:04tun
01:02:04auch
01:02:05Sie
01:02:05Ihre
01:02:05Pflicht.
01:02:06Das
01:02:07wäre es.
01:02:07Machen
01:02:08Sie
01:02:08sich
01:02:08an
01:02:08die
01:02:08Arbeit.
01:02:10Herr
01:02:10Ruhl,
01:02:11ich
01:02:12gehe
01:02:12an
01:02:12meine
01:02:12Arbeit.
01:02:15Ich
01:02:15werde
01:02:15meine
01:02:16Pflicht
01:02:16tun.
01:02:27Das
01:02:34war es
01:02:34aus der
01:02:35Hörspielabteilung
01:02:35heute,
01:02:36liebe
01:02:36Spielraumfreunde,
01:02:37das Ergebnis
01:02:38von
01:02:38dreimal
01:02:39Hörspiel
01:02:39freier
01:02:40Wahl
01:02:40mit
01:02:41der
01:02:41Auftrag
01:02:42von
01:02:43Herbert
01:02:43W.
01:02:44Franke.
01:02:45Die
01:02:45Rollen
01:02:46und ihre
01:02:46Sprecherinnen
01:02:47und Sprecher
01:02:47waren
01:02:48Jonathan
01:02:49Berger,
01:02:49Ulrich
01:02:50von
01:02:50Dobschitz,
01:02:51Viktor
01:02:52Forrestier,
01:02:52Heinz
01:02:53Schacht,
01:02:53Janine
01:02:54Forrestier,
01:02:55Helga
01:02:55Grimme,
01:02:56Minelli,
01:02:56Peter
01:02:57Lieg,
01:02:58Dr.
01:02:58Lebebrecht,
01:02:59Hans
01:02:59Treichler.
01:03:01Und
01:03:01ferner
01:03:01wirkten
01:03:02mit
01:03:02Antje
01:03:02Gehr,
01:03:03Manfred
01:03:03G.
01:03:04Herrmann,
01:03:05Wolf-Dieter
01:03:05Kapler,
01:03:06Heiner
01:03:06Kollhoff,
01:03:07Barbara
01:03:08Kozarischuk,
01:03:09Ludwig Müller,
01:03:10Walter
01:03:10Sittler,
01:03:11Toni Slaner
01:03:12und
01:03:13Karl
01:03:13Taus.
01:03:14Ton und
01:03:14Technik,
01:03:15Fritz
01:03:15Wortner und
01:03:16Iris
01:03:17Hartmann.
01:03:18Die
01:03:18Regie
01:03:18hatte
01:03:18Andreas
01:03:20Weber
01:03:20Schäfer
01:03:20und was
01:03:21sie
01:03:21hörten,
01:03:22war eine
01:03:22Produktion des
01:03:23Süddeutschen
01:03:24Rundfunk.