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Transkript
00:00Musik
00:30Herr Kernitz, was passiert?
00:44Nein, nichts, gar nichts.
00:46Ist Ihnen nicht gut?
00:47Soll ich vielleicht einen Arzt holen?
00:48Das Nummerngurl, schnell, schnell!
00:50Ja, ja, ich komm schon.
00:51Die haben gar kein Auftritt.
00:54Du, ich glaube, die haben was gemerkt.
00:56Komm.
01:00Komm, Freddy, leg dich hin, dann geht's dir gleich besser.
01:09Wir werden den nächsten Monat in Hamburg absagen
01:11und fahren zusammen in ein Sanatorium.
01:14Bist du wieder gesund?
01:15Ja, es ist in der Tat ein gewagtes Spiel,
01:33ein raffiniertes Spiel,
01:34das von Betrügern und kriminellen Elementen
01:36oft mit der Versicherung getrieben wird.
01:38Und meine Aufgabe ist es,
01:41übrigens, ich heiße Dr. Severin,
01:43bin Versicherungsjurist und Spezialist
01:45in der Aufdeckung von Versicherungsverbrechen.
01:48Und das ist meine Assistentin,
01:51Babette Bollmann,
01:53die mir hilft, die Dunkelfälle zu klären,
01:56die uns von der Schadensabteilung
01:57unserer Gesellschaft zur Ermittlung übergeben werden.
01:59Ja, Herr Bachmann,
02:05ja, ich werde den Fall gleich mal überprüfen.
02:11Bringen Sie mir noch mal die Akte
02:12Friedrich Kern und Theodor Müller.
02:15Eine traurige Geschichte.
02:17Ja, und eine undurchsichtige dazu.
02:19Bitte schön, Herr Doktor.
02:20Danke.
02:25Schadensmeldung aus dem Lebensversicherungsvertrag
02:27des verstorbenen Artisten Friedrich Kern.
02:29Begünstigter der ehemalige Partner Theodor Müller.
02:32Teddy und Freddy.
02:34Ja, der Vertrag wurde bereits vor acht Jahren abgeschlossen.
02:50Es handelt sich um zwei Verträge,
02:51zwei gleichlautende.
02:53Auszahlbar bei Erreichung des 65. Lebensjahres.
02:56Bei vorherigem Ablebensfalle jeweils an den Partner
02:59Schadensumme 100.000 Mark.
03:01Nicht schlecht.
03:02Die beiden waren eine international bekannte Nummer.
03:05Ich möchte sagen, dass eine solche Sicherung
03:06gegen erhöhte Berufsgefahren
03:08eine durchaus wohl erwogene Vorsorge darstellt.
03:12Aber...
03:13Aber?
03:14Die Sache hat irgendeinen Haken.
03:16Ja, der Haken war das Dampfbad.
03:17Richtig, der Versicherte starb im Dampfbad.
03:22In der Sauna München-Lied-Lindenstraße.
03:25Der herbeigeholte Arzt stellte Herzschlag fest
03:27und so wurde der Totenschein auch ausgefüllt.
03:30Ja, aber wo sitzt denn eigentlich der Haken?
03:32Geduld, Geduld.
03:34Aha, hier sitzt er.
03:35Der Tote wies eine Verletzung auf,
03:37einen winzigen Riss im Rücken,
03:38der auf eine Zufallsverletzung beim Stürzen der Sauna schließen ließ.
03:42Vielleicht durch einen Splitter oder dergleichen.
03:44Und was machen wir jetzt?
03:45Auf alle Fälle einige Besuche.
03:53Guten Tag.
03:54Guten Tag.
03:57Die Lilliput sind gerade bei Frohbein drin.
03:59Danke.
04:00Tanzen Sie auch spitze?
04:01Auf was?
04:02Sind Sie auch Tänzerin?
04:03So, Kinder, das hat ja wieder mal geklappt.
04:05Und grüßt mir Kopenhagen.
04:07Herr Frohbein.
04:08Moment, bitte.
04:09Und macht mir dort oben keine Schande.
04:11Keine Angst, Herr Frohbein.
04:12In Kopenhagen waren wir immer ganz groß.
04:15Sehr gut.
04:16Alles Gute Reise.
04:16Auf Wiedersehen.
04:17Wiedersehen, Wiedersehen.
04:19So, jetzt brauche ich eine Solo-Tänzerin.
04:21Ja, bitte, Herr Frohbein.
04:23Nein, nein, das ist nichts für euch.
04:25Das...
04:25Ach, bitte nicht.
04:26Das lässt du mir auch schon nicht.
04:28Tanzen Sie?
04:30Ja, dann und wann?
04:31Ich hatte vorhin angerufen.
04:33Bollmann.
04:34Ach so.
04:35Ja, ich entschuldige Sie vielmals, bitte.
04:37Kommen Sie gleich mit rein.
04:37Wir waren doch zuerst da.
04:39Jetzt müssen Sie das machen.
04:40Moment, bin ich böse sagen.
04:41Meine Herrschaften, keine Konkurrenz.
04:43Die Dame kommt nämlich privat.
04:46Guckt, gleich geht euren Frohbein an.
04:48Privat?
04:48Das habe ich gern.
04:49Teddy und Freddy.
04:52Das war eine Glanznummer.
04:55Ein Jammer, dass es nun damit zu Ende ist.
04:57Ich höre, Herr Theodor Müller arbeitet zurzeit in Augsburg.
05:01Für einen Bruchteil seiner früheren Gage.
05:03Und bis Teddy, Herr Müller meine ich, wieder einen anderen Partner gefunden hat,
05:09jetzt erschließt sich auch nicht mehr der Jüngste.
05:11Dann war es ja direkt ein Glück, dass die beiden sich so hoch versichert hatten.
05:14Ja, so ist es.
05:16Und wissen Sie, das hat Herr Müller mir zu danken.
05:18Ich habe damals drauf gedrungen.
05:20Ich habe damals den beiden, den Versicherungsagenten, auf den Hals gehetzt.
05:24Sie wissen doch, wie die Artisten sind.
05:26Nicht alle denken an ihr Alter.
05:27Ach, würden Sie mir vielleicht diese Fotos leihweise überlassen?
05:31Ja, natürlich.
05:32Wenn ich Ihnen damit behilflich sein kann.
05:35Ja, und vielleicht auch Ihren Teddy.
05:37Bitte, wo ist die Garderobe, Frau Herr Müller?
05:38Gerade aus links.
05:40Dankeschön.
05:42Verzeihung.
05:43Bitte.
05:43Vielen Dank.
05:49Herein.
05:52Verzeihung.
05:53Bitte, Herr Müller.
05:55Theodor Müller, ja.
05:56Mein Name ist Severin.
05:57Ach, Herr Doktor, nett, dass Sie doch noch kommen.
06:00Ja, Sie hatten mir telegrafiert, dass hier heute Ihr letzter Auftritt wäre.
06:03Ja, bitte kommen Sie doch herein.
06:04Dankeschön.
06:06Die Tournee geht von hier nach Dortmund.
06:09Nun, Augsburg ist näher und hier bin ich.
06:11Und was bringen Sie mir, Herr Severin?
06:14Ach so, den Scheck noch nicht.
06:16Damit habe ich auch nicht gerechnet.
06:18Gestatten Sie, dass ich mich abschminke?
06:20Ja, bitte, bitte, Herr Müller.
06:21Dankeschön.
06:22Ihre Gesellschaft hat mir mitgeteilt, der Fall wäre in Bearbeitung.
06:32Er würde überprüfen.
06:33Ganz richtig.
06:34Nur ein paar routinemäßige Fragen.
06:36Bitte?
06:36Sie haben eine neue, eigene Nummer aufgebaut.
06:40Ja.
06:42Wieso berührt das unseren Fall?
06:44Gar nichts.
06:44Es interessiert mich nur.
06:46Viel ist Sie gerade nicht wert.
06:48Ich bin nur noch ein Splitter von der großen Nummer, die nun kaputt ist.
06:52Ja, das ist bestimmt sehr schwer für Sie gewesen.
06:55Unverzeihung.
06:56Ich wüsste nicht, dass du besucht hast.
06:57Einen Augenblick, Carlo.
06:58Ich werde wohl bald Abschied von der Bühne nehmen, Herr Doktor.
07:02Aber Zigarrenladen ist auch was Schönes.
07:06Ja, Sie haben ja immer gut verdient und, wie ich hoffe, auch ein wenig für Ihr Alter vorgesorgt.
07:10Ja, das haben wir getan.
07:13Freddy und ich.
07:14Durch die Versicherung auf Gegenseitigkeit.
07:16Eben.
07:17Er hatte da verstorbene Familie.
07:19Nein, er war Junggeselle, so wie ich.
07:21Ach ja, richtig.
07:22Sie sind ja allein die Günstigte aus dem Vertrag.
07:25Ja, danke, das wäre alles.
07:26Das heißt, vielleicht noch eine Frage.
07:29Zeichnet es sich bei Ihrem Freund, ich meine bei Ihrem Partner...
07:32Sagen Sie ruhig Freund.
07:34Er war mein Freund.
07:35Mein Bester.
07:37Ich möchte sagen, mein einziger.
07:40War Ihr Freund gesund oder ließ seine artistische Leistung infolge körperlicher Schwäche nach?
07:46Nein.
07:48Aber gesund?
07:50Ich glaube nicht.
07:51Angst vor der Wahrheit.
07:53Ich verstehe.
07:54Freddy war Artist mit Leib und Seele.
07:56Er kannte keine Rücksicht gegen sich selbst.
07:59Natürlich.
07:59Aber Ihre Nummer schien nicht gefährdet.
08:02Nein.
08:04Er starb im Dampfbad.
08:06Ja.
08:07Sein Herz.
08:08Ich riet ihn von der Sauna ab, aber...
08:12Aber?
08:13Freddy war Obermann.
08:14Er wurde etwas zu schwer und da hilft nur schwitzen.
08:18Und wo waren Sie in dieser Zeit?
08:20Ich war dabei,
08:22als er plötzlich aufstehend und...
08:27Es war der fürchterlichste Augenblick meines Lebens.
08:32Er sagte...
08:36Bitte verzeihen Sie mir.
08:41Herr Müller, ich danke Ihnen.
08:42Auf Wiedersehen, Herr Doktor.
08:51Ja, vielleicht, wenn Sie aus Dortmund zurück sind.
08:53Ihr Wohnsitz ist doch München, nicht wahr?
08:55Ja, Ihre Adresse habe ich.
08:57Vielleicht besuche ich Sie dann mal.
08:59Es wäre schön, Herr Doktor,
09:01wenn es mit der Versicherung bald in Ordnung gehen würde.
09:03Guten Tag, Babette.
09:06Tag.
09:07Wie war es in Augsburg?
09:08Vielleicht habe ich nicht viel erfahren können.
09:10Friedrich Kern schien in der letzten Zeit nicht in bester Form zu sein.
09:13Aber die Arbeit klappte reibungslos.
09:15Was haben Sie denn da?
09:16Fotos.
09:17Reklamematerial.
09:22Ein schönes Farbfoto.
09:24Die scheußliche Farbe, dieses Giftgrün.
09:27Thermosflasche?
09:28Wieso Giftgrün?
09:29Nur so.
09:31Sie könnte auch sagen Froschgrün, oder...
09:33Ganz, wie Sie wollen.
09:34Ich finde es eben Giftgrün.
09:36Ich glaube, die Bilder bringen uns auch nicht weiter.
09:39Ich weiß nicht, ich fühle mich gar nicht wohl.
09:41In dieser Sache?
09:42Nein, überhaupt.
09:43Ich glaube, ich kriege die Grippe.
09:44Am besten, ich fahre morgen mal ins Dampfbad.
09:47Fertig.
09:48Danke.
09:51So, Herr Bademeister,
09:52wenn Sie jetzt noch mal ein bisschen Zeit für mich übrig haben.
09:55Ja, Herr Doktor, vielmehr hätte ich nichts zu erzählen.
09:57Ich wollte gerade schließen, da lag er am Boden.
09:59Ich rief sofort den Doktor Kurzes von dem an
10:01und er stellte tot durch Herzschlag fest.
10:04Sagen Sie mal, etwas Ähnliches ist Ihnen in Ihrer Praxis noch nicht vorgekommen.
10:07Ne.
10:08Umgekippt ist schon manchmal einer, aber tot?
10:11Ja, verzeihen Sie mir meine Hartnäckigkeit,
10:13aber mich interessiert diese angebliche Verletzung,
10:15die der Tote aufwies.
10:16Verletzung?
10:16Wer von uns hat nicht schon einen kleinen Kratzer oder kleinen Stich?
10:19Und er als Artist musste jeden Tag drei Meter aus der Höhe runterfallen.
10:22Aber gekannt haben Sie den Friedrich Kern nicht,
10:25wie Sie mir gesagt haben.
10:25Nein, aber ich habe den Dampfraum ganz gewissenhaft untersucht,
10:28nach Nägel oder Splitter, nichts.
10:30Naja, und wenn schon, ich meine,
10:31von einem Splitter im Rücken, da stirbt man ja nicht.
10:34Aber Sie müssten schon etwas Außergewöhnliches gefunden haben,
10:37ich meine, eine Waffe.
10:38Eine Waffe im Dampfbad?
10:39Vielleicht so eine kleine Kanone in der Sauna?
10:42Oder einen hübschen kleinen Dolch?
10:44Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen.
10:46Aber eine Waffe kann man überall verstecken,
10:49nur nicht am nackten Leib.
10:50Ja, Sie haben ja recht, Herr Ludwig.
10:51Ich bin nämlich zum ersten Mal in der Sauna.
10:54Aber sagen Sie mal, was haben denn die Leute so mit,
10:55wenn sie in den Dampfraum gehen?
10:57Ich meine, aus einem Handtuch.
10:58Nichts.
10:59Ich bin der Herr da.
11:00Tag, Herr Ludwig.
11:02Guten Tag.
11:04Sehen Sie eine Thermosflasche?
11:05Das Dümmste, was Sie machen können.
11:07Es ist gefährlich, in der Hitze zu trinken.
11:09Heißes oder Kaltes.
11:11Aber sagen Sie den Leuten was.
11:12Sie wissen alles besser.
11:13War Friedrich Kern damals allein oder in Begleitung?
11:16Sein Partner war dabei.
11:17So, sein Partner.
11:21Bitte geben Sie mir doch mal die Adresse von Dr. Kurzius.
11:23Ja, ich erinnere mich.
11:27Vor etwa einem Vierteljahr.
11:29Ja.
11:31Man rief mich in die Sauna.
11:33Der Mann war tot.
11:35Ganz klarer Fall von Herzschlag.
11:38Sein Partner hatte einen Nervenzusammenbruch.
11:41Er weinte sehr.
11:41Ich musste ihm meine Spritze geben.
11:43Es war die Rede von einer Verletzung,
11:45die der Tote aufwies.
11:46Oh, ganz geringfügig, ganz belanglos.
11:49Kann mit der Todesursache in keinem Zusammenhang gestanden haben.
11:53Wenn aber nun bei einer noch so geringfügigen Verletzung
11:57ein starkes Gift in die Blutbahn initiiert wurde.
12:01Ja, danke, Herr Direktor.
12:02Also, ja, der Auftritt von Teddy und Freddy
12:05fiel an einem Abend aus,
12:07infolge einer Schwächeanfalls des Partners Friedrich Kern.
12:10Aha.
12:10Und sonst?
12:13Fehlerlos gearbeitet.
12:16Er wollte um vier Uhr hier sein.
12:18Um fünf muss er nach Dortmund fahren.
12:20Ja, ich bin etwas zu früh gekommen.
12:21Finden Sie auch hart ist?
12:23Nein.
12:23Wenn Sie hier warten wollen,
12:25ich glaube, dass Herr Müll in ein paar Minuten hier ist.
12:27Ja gut, ich werde warten.
12:28Bitte schön.
12:28Toxalo-E.
12:45Toxalo-E.
12:45Okay.
13:15Entschuldigung, ist Herr Müller da?
13:40Nein, es tut mir leid, er hat sie eben angerufen, es wird zu spät fehlen, er ist schon abgefahren.
13:44Aber das macht nichts, vielleicht ruft er später an.
13:45Wir haben sie jedenfalls, vielen Dank.
13:47Bitte sehr.
13:51Los, schnell, schnell, schnell, umziehen, umziehen.
13:57Herr Direktor, ich hatte vorhin angerufen.
14:00Ah ja, Frank Bollmann, ich habe leider nur noch wenige Minuten Zeit.
14:02Ja, Sie kennen doch das Artisten, Paar Teddy und Freddy.
14:05Der Herr Kern und Müller, ja, die haben vor einem halben Jahr bei mir gearbeitet.
14:08Ja, sagen Sie, ist Ihnen damals irgendwas aufgefallen? Ich meine an Herrn Kern.
14:13Aufgefallen? Verzeihung, ich habe schon Fragen, wieso? Ich meine, in welcher Beziehung?
14:16Nummer 7 wird vorgezogen, baut gleich nach der Pause den Käfig auf.
14:19Wie wohl, Herr Direktor?
14:20Herr Kern war nämlich ein Freund meines Vaters.
14:23War?
14:24Ja, er ist verstorben.
14:25Wer?
14:26Herr Kern.
14:26Ach, das habe ich nicht gewusst. Das tut mir aber leid.
14:31Sagen Sie, Herr Direktor, war er bei seinem letzten Auftritt hier noch fit?
14:35Ja, das heißt, nein. Er hatte schwäche Zustände. Einmal musste ich sogar den Arzt in die Garderobe rufen lassen.
14:43Der Auftritt fiel an diesem Abend aus.
14:45Wussten Sie, was ihm fehlte?
14:47Nein, über diesen Punkt konnte man mit ihm nicht reden.
14:50Sagen Sie, Herr Direktor, halten Sie es für möglich, dass es sein eigenes Verschulden war?
14:55Also ich meine, zum Beispiel, dass er trank?
14:57Das glaube ich nicht. Artisten sind fleißige und bürgerliche Menschen. Ausschweifungen gibt es bei ihm nicht.
15:03Das können Sie sich auch gar nicht leisten. Dazu ist die Arbeit viel zu gefährlich.
15:06Ich verstehe.
15:07Ist es wieder okay?
15:08Jawohl, Herr Direktor.
15:10Was ist denn Zucker?
15:10Nein, was macht denn der gute Müller bloß jetzt?
15:14Kennen Sie Herrn Müller?
15:15Flüchtig.
15:16Grüßen Sie bitte herzlich von mir, wenn Sie ihn sehen sollten.
15:18Dankeschön. Vielen Dank, Herr Direktor. Auf Wiedersehen.
15:26Guten Tag, Frau Bettchen.
15:28Tag, Doktorchen. Wie war es in der Sauna?
15:30Heiß.
15:31Ach, nein. Bei mir war es kalt gestern Nacht auf der Autobahn.
15:34Autobahn? Wieso?
15:36Ja, ich war gestern auch in München. Im Zirkus.
15:38Sie sind ein pflichtvergessenes und vergnügungssüchtiges Kind.
15:41Jawohl, Herr Lehrer.
15:42Suchen Sie mir doch noch mal die Fotos heraus und bringen Sie zu mir rüber.
15:45Ja.
15:46Herr Theodor Müller hat Ihnen doch erzählt, dass die Nummer bis zuletzt okay war, nicht?
15:54Ja.
15:55Ich habe einige Direktionen angerufen.
15:58Zuerst wollten Sie nicht so recht mit der Sprache heraus,
16:00aber dann hat mir der Direktor in München erzählt,
16:02dass der Auftritt einmal ausgefallen ist,
16:04infolge eines Schwächeanfalls des Friedrich Kern.
16:06Und in Hannover ist er einmal gestürzt und hat sich geringfügig verletzt.
16:10Und weiter?
16:11Weiter?
16:12Nichts.
16:13Das ist nicht eben viel.
16:14Ach, und was haben Sie mitgebracht?
16:17Moment.
16:19Doktorchen, was ist denn los?
16:21Sie haben doch irgendwas herausbekommen.
16:24Machen Sie es doch nicht so spannend.
16:25Ja, Sauna, die Lindenstraße.
16:28Ja, hier ist Doktor Severin.
16:30Sagen Sie, ist Ihre Sauna auch am Sonntag geöffnet?
16:33Nein, na, das hätte ich mir denken können.
16:35Ja gut, dann komme ich am Samstagnachmittag um vier Uhr mit einigen Handwerkern.
16:39Bitte erwarten Sie mich unbedingt.
16:41Kosten spielen keine Rolle.
16:42Vorsicht, meine Herren, treten Sie zierlich auf wie die Ballettösen.
16:52Herr Doktor, darf ich Sie mal sprechen?
16:55Ja, bitte.
16:58Herr Doktor, suchen Sie was Bestimmtes?
17:01Natürlich.
17:02Was denn?
17:02Eine Nadel, eine Kanüle oder einen anderen Spitzengegenstand.
17:07Das verstehe ich nicht.
17:09So ein Blödsinn der ganze Samstag versaut.
17:13Ich bin seit 20 Jahren Masseur und Bademeister, aber Kanüle und Nadel, nee.
17:23Fertig, Herr Doktor.
17:24Und?
17:25Nichts, Herr Doktor.
17:26Nur den Becher einer Thermosflasche.
17:28Okay.
17:28Okay.
17:32Made in Japan.
17:40Ja, also fertig, meine Herren.
17:42Der Wiederaufbau kann beginnen.
17:44Morgen, Babettchen.
17:45Morgen.
17:47Gesundheit.
17:48Ich wollte, jetzt hat Sie erwischt.
17:50Ich friere, ich war die ganze Nacht im Dampfbad.
17:51Es war saukalt.
17:52Kommen Sie mal mit.
18:02Was denn das?
18:03Er wird wie angegossen passen.
18:06Made in Japan.
18:07Was soll das bedeuten?
18:08Moment.
18:10Hier habe ich eine Thermosflasche.
18:11Sie ist weiß.
18:124,50 Euro hat sie gekostet.
18:14Die andere, die grüne, habe ich auf ihrem Foto gesehen und in Teddys Zimmer.
18:17Moment mal, die grüne?
18:19Ja, wie giftgrün sie nun ist, wird sich erst erweisen.
18:21Was soll das alles bedeuten?
18:23Das weiß ich selbst noch nicht.
18:24Aber eins ist mir klar geworden.
18:26Eine Thermosflasche ist eine sehr nützliche Sache.
18:28Man kann zwei Dinge darin aufbewahren.
18:30Hitze und Kälte.
18:31Also ich fürchte, Sie haben leichtes Fieber.
18:34Nein.
18:35Morgen früh stellen Sie den Elektroofen an, Fenster und Türen zu.
18:39Bis morgen Abend muss es hier so heiß sein wie in einer Sauna.
18:41Ich komme morgen Abend erst um 8 und dann werde ich Ihnen etwas zeigen.
18:4625 Grad.
18:49Ausgezeichnet.
19:01So, und jetzt passen Sie auf.
19:14Sie sehen, ein Eisdolch.
19:19Ach, keine Angst, ich ermorde Sie nicht.
19:21So, und jetzt lege ich diesen Eisdolch hier in die Schale.
19:29Sagen Sie mal, sind Sie so ein bisschen...
19:31Verrückt?
19:32Ja, vielleicht.
19:33Oder ich behalte recht.
19:35Wenn er es nämlich genauso gemacht hat wie ich,
19:37nämlich in eine Plastikform an den Eisstab eingefroren
19:40und in die Spitze...
19:42Was?
19:43Übrigens, was macht denn unser kleiner Eisdolch?
19:47Sie sehen, die Waffe ist geschmolzen.
19:52Eine ideale Waffe, die sich nach der Tat in nichts auflöst.
19:57Ermittlung, Severin?
19:59Das Gerichtsmedizinische Institut.
20:00So, zweifelsfreie Spuren.
20:05Ja, ich komme gleich.
20:07Wissen Sie, was Curare ist?
20:09Ja, ein indianisches Pfeilgift.
20:12Ja.
20:14Es wirkt tödlich.
20:15In der Thermosflasche fanden Sie Spuren von Curare.
20:18Wir stehen vor einem Mordprozess.
20:20Spuren von Curare wurden auch in der exhumierten Leiche festgestellt.
20:25Das gleiche Gift, das der Angeklagte in der Spitze seines Eisdolches eingefroren hatte.
20:34Er hatte es, wie er es selbst zugegeben hat,
20:38von einer Tournee aus Südamerika mitgebracht.
20:41Dr. Severin, der bereits bei seinen Vorermittlungen einen erstaunlichen Instinkt bewies.
20:46Stein für Stein setzte er aus winzigen Verdachtsmomenten
20:49das Mosaik eines Tatbildes zusammen, das haargenau der Wirklichkeit entsprach.
20:52Zu einer wahren Sensation wurde die Aussage des Zeugen der Anklage, Dr. Severin.
20:58Dr. Severin nahm sozusagen dem Staatsanwalt die Arbeit ab.
21:02Seine Aussage gestaltete sich zu einer blendenden Beweisführung.
21:05Wir bringen einen Ausschnitt.
21:07Zum Misstrauen verpflichtet ging ich der Sache nach.
21:10Und ich darf das jetzt wohl sagen, im Anfang über mein Gefühl hinaus.
21:16Mein Eindruck von dem Angeklagten war zunächst der beste.
21:19Aber meine Mitarbeiterin brachte mich auf die richtige Spur.
21:23Und mein Verdacht nahm eine feste Form an.
21:26Der Angeklagte sah das Ende der gemeinsamen Karriere kommen.
21:31So reifte der entsetzliche Entschluss.
21:34Theodor Müller folgte seinem Partner in das Dampfbad.
21:38Und nun, die Anklage hat ja den Ablauf des Verbrechens schon geschildert.
21:44Schon vor dem Plädoyer des Staatsanwalts brach der Angeklagte zusammen.
21:47Er legte ein volles Geständnis ab und...
21:50Jetzt sagen Sie mir nur, Doktorchen, wie sind Sie draufgekommen?
21:53Durch Sie.
21:54Sie sagten Giftgrün.
21:57Kann ich noch etwas Kaffee haben?
21:59Natürlich.
22:00Und dann noch etwas.
22:02Ich selbst habe mir vor einigen Jahren an einem Eiszapfen die Hand verletzt.
22:07Sie blutete.
22:08Und das fiel mir wieder ein.
22:09Und das fiel mir wieder ein.
22:39Und das fiel mir wieder ein.

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