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00:00Nächster, jetzt ist Schluss mit dem Diskrieren, ich schreib den Brief an die Versicherung.
00:15Jawohl, erstens im Interesse der öffentlichen Ordnung und zweitens, weil ich eine Sauwut hab.
00:19Ja, Josef, das ist alles ganz schön, aber mein, wie sauget ihr das nur, das ist eine
00:24sogenannte Denunziation. Ja, das verstehe ich was davon. Du, das geht manchmal gar nicht gut aus.
00:31Ja, Weiverl, du bist ja gescheit, aber das Maul halten musst du halt auch verstehen, wenn der
00:37Fahlbusch was will, nachher will er es. Hast du mich?
00:41Na, also schreib.
00:44Na, was?
00:47Hochfeierte Versicherungsgesellschaft.
00:49In dem, dass ich mein Gewissen geprüft habe, sehe ich mich nach reiflicher Überlegung nicht
01:02imstande, eine Schweinerei zu dulden.
01:07Was ist die Schweinerei?
01:08Schweinerei zu dulden.
01:09Der Bauer, Xaver Dollinger, hierorts, hat eine Kuh gemeldet, die wo vom Blitz erschlagen
01:20sein soll.
01:21Dieses ist ein offensichtlicher Betrug, in dem, dass die Kuh gar nicht der Blitz erschlagen
01:28hat, sondern ein ganz gemeiner Schwindel.
01:32Hast du den Schwindel, Zinzi?
01:34Wo bin ich?
01:35Schwindel.
01:39Ja, es ist in der Tat ein gewagtes Spiel, ein raffiniertes Spiel, das von Betrügern
01:55und kriminellen Elementen oft mit der Versicherung getrieben wird.
02:00Und meine Aufgabe ist es, übrigens, ich heiße Dr. Severin, bin Versicherungsjurist und Spezialist
02:05in der Aufdeckung von Versicherungsverbrechen.
02:07Und das ist meine Assistentin, Babette Bollmann, die mir hilft, die Dunkelfälle zu klären,
02:16die uns von der Schadensabteilung unserer Gesellschaft zur Ermittlung übergeben werden.
02:21Der Bauer, Xaver Dollinger, schrieb folgendes.
02:24Am 4. April ist mir auf der Weide ein zweijähriges Rind im Werte von 550 D-Mark vom Blitz erschlagen
02:30worden.
02:31Ich melde dies der Versicherungsgesellschaft höflichst an und bitte, dass der Schaden von dort
02:35aus reguliert wird.
02:36Und was sagt unser hoher Stab dazu?
02:39Der Schaden ist nicht entsprechend den Bestimmungen bei der Polizei gemeldet worden.
02:42Das hat nichts zu sagen.
02:44Ein Bauer ist kein Versicherungsangestellter, er kennt sich in den Bestimmungen nicht so aus.
02:48Genauso wenig wie wir beide uns in der Landwirtschaft.
02:50Sie haben recht, Herr Doktor.
02:52Ich glaube, wir huldigen mal wieder unserem alten Wahlspruch, nicht vorschnell denken,
02:56erst mal selber sehen.
02:57Richtig, also auf nach Berghausen.
02:59Ich kenne dort ein hübsches Gasthaus zum Rössel.
03:01Logieren Sie sich dort ein.
03:02Guten Tag.
03:07Grüß Gott.
03:07Ein helles hätte ich gern.
03:08Ja, gern, ein helles.
03:11Nein, sowas.
03:12Wie kommen Sie denn hierher, gnädiges Feuer?
03:14Herr Doktor Silvering, was machen Sie denn hier?
03:16Urlaub?
03:17Nein, ich habe beruflich hier zu tun.
03:20Darf ich?
03:20Bitteschön.
03:21Ich habe den zuständigen Tierarzt aufgesucht.
03:27Der Mann weiß von der Sache nichts.
03:29Waren Sie schon bei der hiesigen Polizei?
03:31Nein, die Polizei...
03:33So, bitteschön, Ihr Kaffee, Ihr helles.
03:37Danke.
03:39Die Polizei möchte ich noch nicht einschalten.
03:42Ich habe festgestellt, dass der Bauer Doldinger bereits seit 30 Jahren versichert ist
03:46und sich noch nie etwas hat zu Schulden kommen lassen.
03:48Frau Wirtin, kennen Sie den Bauern Pfahlbusch?
03:53Den Bauern Pfahlbusch?
03:55Ja, freilich.
03:56Was ist mit dem?
03:57Ach, nichts weiter.
03:58Eine Bekannte von mir hat ihn in der Sommerfrische kennengelernt.
04:01Ich habe Grüße auszurichten.
04:03Kommt der Bauer Pfahlbusch öfter hierher?
04:05Nein, der kommt nimmer her.
04:06Der trinkt sein Bier im Ochsen.
04:08Zwingt dem nämlich, dass der Doldinger sein Bier bei mir im Rössl trinkt.
04:12Der Doldinger und der Pfahlbusch, die sind jetzt gekriegt.
04:15Zer gekriegt?
04:16Na ja, zerstritten halt.
04:17Ach so, zerstritten.
04:19Ist es weit bis zum Pfahlbuschbauern?
04:21Ja, schon, die Straße rauf bis zum Ortsend, der letzte Hof.
04:25Der letzte Hof.
04:26Ich möchte gleich zahlen.
04:27Ja, das war ein Bier, ein Kaffee, macht zusammen 1,60.
04:32Dankeschön.
04:33Na, die Sache lässt sich ja ganz gut an.
04:48Sie nehmen jetzt den Wagen, fahren zu Pfahlbusch und wir treffen uns deinem Modell am See.
04:51Gut.
04:52Ich zieh mich nur zünftig an und dann geh ich mal meine Grüße ausrichten beim Pfahlbusch.
04:55Ja so.
04:57Ja, wie hat's denn nachher geheißen, die Dame, die wo uns grüßen lassen?
05:00Ja, ach, der Name ist mir entfallen, wissen Sie.
05:03Es war nur so eine flüchtige Reisebekanntschaft.
05:05Ich glaube, sie war so vor zwei Jahren hier, aus Hamburg, zur Sommerfresche.
05:09So, aus Hamburg.
05:11Ja, ich hab nix gegen die Preisen, besonders nicht, wenn sie zahlen.
05:16Habt ihr bei uns gewohnt, die Dame?
05:18Nein, das glaube ich nicht.
05:20Sie kam wohl nur mal so mit Ihnen ins Gespräch.
05:22Gewohnt hat sie bei einem gewissen Bauern, ähm, Dollinger.
05:27So, beim Dollinger.
05:29Auch da, schau her.
05:31Ja, der hat sie aber gar nicht sehr gefallen, sie ist dann bald wieder ausgezogen.
05:34Der Dollinger, das wär so ein richtiger Grobian, hat sie gesagt.
05:37Ja, der hat's schon recht gehabt.
05:39Ja, mei, ein Kurgast noch dazu, eine Dame beim Dollinger.
05:44Da hat's keine Freude nicht gehabt.
05:46Ja, ja, eine andere Dame, die hat schon recht.
05:48Damals ist doch wohl ihre Scheune abgebrannt, nicht?
05:51Aha.
05:51Und da soll nämlich der Dollinger gesagt haben, warten Sie mal, wie war das noch?
05:55Ja, jetzt wird er den Pfahlbuschbauern mal so richtig hinhängen.
06:00Und das hat der Dame gar nicht sehr gefallen.
06:02Ja, ja, der Dollinger, das ist schon ein Hund.
06:04Ich sag's Ihnen, wie es ist, der hat mich denunziert.
06:07Denunziert?
06:07Jawohl, der hat an die Versicherung geschrieben, mir wär überhaupt kein Korn verbrannt und
06:11er könnte's beschweren.
06:12Jawohl, und kein Empfehlung hab ich gericht von der Versicherung.
06:15Ja, aber was geht denn das den Dollinger an, wenn ihre Scheune abbrennt?
06:18Nichts.
06:20Das ist es ja.
06:21Schau's, in der Nacht ist meine Scheune abbrennt.
06:24Ich hab grad vorher noch Droschen.
06:26Das leere Strohhaut natürlich brennt wie Zunder.
06:28Na ja, hab ich mir gedacht, was soll schon sein?
06:30Zahlt hab ich an die Versicherung schon 20 Jahre.
06:32Und was geht's dir eigentlich an, ob ich vorher noch Droschen hab oder nicht, ne?
06:36Hab ich Ihnen geschrieben, meine ganze Erde sei mit Ihnen?
06:39Und die Versicherung, die war zufrieden?
06:41Ja.
06:41Ich hab schon gewartet auf das Geld.
06:45Da kommt doch der Dollinger daher, der Saukopf, und schreit an die Leute, er könnte's beschweren.
06:49Das ist aber nicht nett vom Dollinger.
06:51Hä?
06:52Aber andererseits, Herr Fallbusch, ich meine, wenn doch ihr Korn tatsächlich gar nicht verbrannt war...
06:59Ja schon, aber die Versicherung hätt doch gezahlt.
07:01Ich höre, wenn der Dollinger nicht daherkommen wär.
07:03Der soll bloß froh sein, wenn's ihm nicht an den Kragen geht mit seiner Kuh, die wo der Blitz erschlagen hat.
07:09Marco, bring die Säge rüber.
07:14Sagen Sie, Herr Fallbusch, weil Sie das gerade sagen mit der Kuh.
07:17Ja?
07:17Ich habe im Gasthof einen Herrn getroffen, der war von der Versicherung, und der wollte gerade zum Dollinger raus.
07:22Und dieser Herr hat mir erzählt, seine Gesellschaft hat einen Brief bekommen von einem unbescholtenen Mitbürger...
07:28Ja, ja, das mag schon sein.
07:31Wissen Sie, bei uns heraus, da gibt's viele unbescholtene Bürger, ja.
07:35Also, wenn die von der Versicherung nicht so blöd wären, dann bräuchten Sie doch bloß einmal den Abdecker zu fragen.
07:41Mein Name ist Severin, ich komme von der Versicherungsgesellschaft, wegen Ihrer Kuh.
07:46Ja, na, endlich.
07:49Es dauert ja eine Ewigkeit, bis man von euch was kriegt.
07:53Haben Sie das Geld dabei?
07:54Nein, noch nicht, Herr Dollinger.
07:56Dann brauchen wir gar nicht weiter drüber reden.
07:57Ja, ich hätte einige Fragen an Sie.
08:01Was gibt's da noch zu fragen?
08:04Der Blitz hat's erschlagen, meine Resi, meine Zweijährige.
08:07Das war mein schönster Stück im Stall.
08:09Ich hätte einen Preis gekriegt auf der Ausstellung im Miesbach.
08:11Ja, gewiss, Herr Dollinger, ein sehr bedauerlicher Fall.
08:14Nur sind bei unserer Schadensprüfung gewisse Bedenken aufgetaucht.
08:17Bedenken?
08:18Ja, wie kommen denn Sie mir vor?
08:20Vielleicht nur rein formale Fehler.
08:22Aber wie ich höre, haben Sie es verabsäumt, den Fall der Polizei zu melden.
08:25Ich bin ja nicht bei der Polizei versichert.
08:27Ich hab's der Versicherung gemeldet, wie Sie das gehört, nicht?
08:29Da brauch ich doch nicht auf die Polizei laufen.
08:31Ja, so lautet nun mal die Vorschrift.
08:33Ich hab's gesagt, wie es ist.
08:35Sogar schriftlich hab ich's gesagt.
08:37Sehr er noch, der Schwingere.
08:39Und wenn ich Versicherung nicht bezahle, bin ich nur verklagig sie.
08:42Sind wir gleich fertig miteinander.
08:47Ja, also dann auf Wiedersehen, Herr Dollinger.
08:51Saubandi.
08:55Rägerdi.
08:55Wenn ich's mir so recht überlege, ist da zwischen Ihrem Fall mit der Scheune
09:00und dem vom Dollinger mit seiner Kuh nicht so eine gewisse Ähnlichkeit, hm?
09:04Nein, nein, Freilin, da sind Sie im Irrtum.
09:06Nein, nein, zwischen meiner Scheune und dem Dollinger seiner Kuh
09:09besteht keine Ähnlichkeit durchaus gar nicht.
09:12Meine Scheune ist verbrannt, gell?
09:14Aber dem Dollinger seine Kuh, die hat nie der Blitz erschlagen.
09:17Und meine Scheune, das war meine Scheune.
09:20Aber das Rind, was dem verreckt ist, war nie das Rind, das er gemeldet hat.
09:23Mhm, ich verstehe.
09:26In Ihrem Fall also haben Sie nur was verschwiegen.
09:28Der Dollinger aber, der hat was dazu erfunden.
09:30Genau, ja, so ist es, Freilin.
09:32Sie haben's getroffen.
09:34Schauen Sie, unser einer hat's doch schwer mit der harten Arbeit.
09:36Die Prämien sind hoch.
09:38Und schließlich ist doch unser eins nicht dafür da,
09:40dass die von der Versicherung in München sich jeder ein Villa baut
09:43und mit dem Mercedes umeinander kutschiert.
09:46Also, wenn Sie bei der Versicherung werden,
09:49dann bräuchten Sie auch nicht mit der alten Schäuze da rumfahren.
09:52Oh, oh, oh, oh, da gehört schon lange mal eine neue Stoßstange hin.
09:56Sind Sie nicht versichert?
09:57Doch, natürlich.
09:58Aha, mit Selbstbeteiligung.
10:00Nein, Vollkasko, warum?
10:01Was?
10:02Ja, da brauchen Sie doch bloß einmal rückwärts an einen Baum hinfahren.
10:05Aber Herr Fall, wirst du das...
10:06Ja, das wäre sogar sehr notwendig.
10:08Die Stange taugt nix mehr.
10:10Warten Sie, das haben wir gleich.
10:13So, passen Sie auf.
10:15So.
10:15Halt!
10:16Nein!
10:18So.
10:19Jetzt lassen Sie nur eine neue Stange hinmachen
10:21und schicken Sie die Rechnung an die Versicherung.
10:24Dann sind Sie ganz einfach beim rückwärtsstoßen aus Versehen
10:27ein bisschen an meine Mauer hingerennt.
10:29Ich kann es doch bezeugen.
10:32Das würden Sie für mich tun?
10:33Ja, freilich. Für Sie tue ich doch alles.
10:36Also, dann wünsche ich Ihnen halt einen schönen Urlaub, Fräule.
10:50Sehr hübsch.
10:52Hochkomfortabel.
10:53Ich sehe, haben Sie sich natürlich mal wieder das erste Haus an Platze ausgesucht.
10:57Spesen, Babette, geht alles auf Spesen.
10:59Ach nee, in meinem Rössl ist es weit bescheidener.
11:01Irgendwo müssen wir ja für die Firma sparen.
11:03Also kommen Sie, nehmen Sie Platz.
11:04Ja, gerne.
11:06Hm, sehr gut.
11:09Wie war es denn beim Dollinger?
11:11Ach, das ist ein harter, alter Knochen.
11:12War nicht viel, aus ihm rauszubringen.
11:14Da habe ich aber mehr Glück gehabt.
11:16Der Fallbusch, das ist so ein saftiger, praller Schinken und äußerst mitteilsam.
11:19Der hat mir ganz von selbst gestanden, dass er vor zwei Jahren der Versicherung
11:22mal ein kleines Schnippchen schlagen wollte.
11:25Nur hat ihm leider der Dollinger, der alte Neidhammel, die Tour vermasselt.
11:27Nachtigall, ich höre der Trapsen.
11:30Und dann hat ein gewisser unbescholtener Mitbürger, alias Fallbusch, einen Brief geschrieben.
11:35Der Fallbusch-Bauer gab der Versicherung einen ganz guten Rat.
11:39Die Abdeckerei, die den Kadaver abgeholt hat, könnt ihr das aufklären?
11:42Von der Versicherung war es einer.
11:44Was?
11:46Ausforken hätte mich wollen.
11:48Die?
11:48Ja, aber da hat er sich geschnitten.
11:52Sollen nicht zahlen, die Brüder.
11:54Ja, sag einmal, Xaver.
11:56Wollen sich die von der Versicherung vielleicht mit dem Zahlendrucker, he?
11:59Wollen schon, aber können nicht.
12:02Danke vielmals.
12:04Nein, nein, nein, das wäre alles.
12:06Vielen Dank.
12:06Sie haben den Kadaver am 1. April von der Weile Dollingers abgeholt.
12:13Todesursache nicht bekannt, geht auf die Abdeckerei nichts an.
12:16Und von der Auskunft dann werde ich gerade sehr viel.
12:18Oh ja, wir haben eine ganze Menge, wir haben fast alles, nämlich die Hauptsache, das Datum, 1. April.
12:23Nach der Meldung von Dollinger ist nun die Kuh erst am 4. April vom Blitzer schlagen worden.
12:27So, und jetzt gehe ich mal zum Dollinger und knete ihm ein bisschen das Gewissen.
12:31Lass nur rein.
12:32Ja.
12:36Grüß Gott, Herr Doktor.
12:41Grüß Gott.
12:41Ich hätte gerne mal Ihren Mann gesprochen.
12:43Ja, gern.
12:43Treten Sie ein, gehen Sie durch.
12:45Ja, danke schön.
12:50Grüß Gott.
12:50Ja, grüß Gott, Herr Doktor.
12:52Jetzt habe ich mehr Zeit für Sie wie vorhin.
12:54Ja, das ist schön.
12:55Wollen Sie ein Bier?
12:56Oh nein, danke vielmals.
12:57Bitte wollen Sie Platz nehmen.
12:58Dankeschön.
12:59Ich hätte nur eine Frage an Sie.
13:00Mhm.
13:01Als Ihre Kuh vom Blitzer schlagen war, da haben Sie doch sicher den Kadaver abholen lassen, wahrscheinlich von der Abdeckerei.
13:07Ja, natürlich.
13:08Ein Staatsbegräbnis habe ich der Resi nicht stiften können.
13:11Haben Sie da eine Bescheinigung darüber?
13:13Ja, natürlich.
13:14Muss ja alles seine Ordnung haben, ne?
13:15Eben.
13:16Wo ist er mal rüberkommen?
13:17Ja, dann dürfte es eigentlich keine Schwierigkeiten mehr geben.
13:22Da ist es, Herr Doktor.
13:24Komm, gib mir mal den Wisch her.
13:27Bitte.
13:28Dankeschön.
13:30Und jetzt werde ich Ihnen nochmal was sagen, Herr Doktor.
13:33Dass Sie von München extra wegen der Kuh rausfahren, können Sie mir nicht weismachen.
13:38Da steckt schon was anderes dahinter.
13:40Natürlich.
13:40Und ich kann Ihnen auch sagen, wer dahinter steckt.
13:43Dieser Fallbusch wieder.
13:44Aber Xaver, reg dich doch nicht auf.
13:46Ist ja wahr.
13:47Ich verstehe das alles nicht.
13:48Haltet die Berghausener denn gar nicht zusammen?
13:50Mit Berghausener schon.
13:52Der Fallbusch ist ja kein Berghausener.
13:54Na, der ist ja bloß reingeheiratet.
13:56Das ist ja von Edel Hartling, lieber.
13:57Der Depp, der damische.
13:59So.
14:01Es scheint mir so, als ob auf dieser Bescheinigung radiert worden wäre, Herr Dollinger.
14:05Ja.
14:06Das war ich.
14:07Ich habe radiert.
14:08Wissen Sie, der Mann, der mir die Bescheinigung gegeben hat, der hat es fallen lassen, nicht?
14:12Und da ist er in einer Pfütze gelegen.
14:14Ich habe es erst trocknen müssen.
14:14Und dann habe ich den Dreck wegratiert, nicht?
14:17Weil ein Dokument muss ja sauber sein, nicht?
14:21Vielleicht ist es besser, wenn ich die Bescheinigung zunächst einmal behalte.
14:24Es wäre nützlich für eine rasche Erledigung der Angelegenheit.
14:27Ich will mein Bestes tun.
14:28Ich spreche dann wieder vor, sobald ich Bescheid weiß, ja?
14:31Grüß Gott.
14:36Schnüffel.
14:37Na, aber, Bett, Sie wollten sich doch nach dem Wetter erkundigen.
14:40Habe ich, Doktorchen, habe ich.
14:43Hier sind die Daten des Wetteramtes vom 1. bis zum 4. April.
14:46Herr Doktor, habe ich Sie eben gefangen?
14:48Forellen und Saiblinge?
14:50Soll ich Ihnen welche reservieren?
14:51Mir auch, bitte.
14:52Ja, eine Forelle blau würde ich nachher sehr gern essen.
14:54Mir ein Saibling, bitte.
14:55Ist schon gut?
14:57Ja, so sind die Bauern nun mal.
14:59Der Dollinger glaubt uns an dem Recht zu sein.
15:01Er hat bezahlt, soll die Versicherung auch mal zahlen.
15:03Aber Sie wissen ganz genau, wenn die Sache rauskommt, muss er ins Gefängnis.
15:06Ja, ja, und auch sein Feind, der Pfahlbusch.
15:09Das ist eine ganz dumme Nachbarnfede.
15:11Die müsste sich da aber irgendwie außergerichtlich aus der Welt schaffen lassen.
15:14Ich glaube, ich habe es.
15:15Wir lassen die beiden Stiere aufeinander los, den Pfahlbusch und den Dollinger.
15:20Wissen Sie, Doktorchen, mir schwebt da sowas vor wie ein reinigendes Gewitter.
15:24Sie fahren jetzt noch mal zum Pfahlbusch und sagen ihm Adieu.
15:26Und dann bringen Sie ihm so beiläufig bei, dass der Dollinger die falsche Brandmeldung
15:31von damals wegen seines abgelehnten Viehschadens anzeigen will.
15:34Verstehe.
15:35Dann läuft der Stier vermutlich ganz allein in die Arena.
15:38Jetzt langs mal aber.
15:40Ihn muss er werden, der Dollinger.
15:42Seid, seid, den Arschers, Mannsbritannisches.
15:45Ja, was ist denn jetzt in meinem Mann gefahren?
15:46Ja, was haben wir ihm denn Sie überhaupt erzählt?
15:48Ich?
15:49Ich habe ihm bloß erzählt, dass der Dollinger...
15:51Das muss er mir bürsen, der Saughund.
15:53Hey, Albusch, was heißt denn?
15:55Auf wem bist du aus?
15:56Auf den Dollinger, den Denunzianten, den Greiflichen.
15:59Bitte sehr.
16:06Einmal selbstgefangen in Gebirgsfarelle Blau mit jungen Petersilienkartoffeln.
16:10Danke, und ein Viertelweißen.
16:12Bitteschön.
16:12Ich habe es geschafft.
16:29Aber jetzt kriege ich es mit der Angst zu tun.
16:30Ja, ist der Stier schon unterwegs?
16:31Im Sturmschritt.
16:32Ich fürchte, die haben eine große Dummheit gemacht.
16:34Die schlagen sich bestimmt die Schädel ein.
16:36Ich habe eine solche Sauwut, den Schole ausgereistet haben.
16:40So nicht heraus.
16:42Oh nein.
16:43Saucher!
16:45Saucher!
16:47Da wo stehst du denn?
16:48Schnell runter, komm rein ins Haus.
16:51Ja, was ist denn?
16:52Der Fallbusch ist da.
16:54Oh ja, komm runter, du Feigling.
16:57Oder fürchte.
16:58Ich will fürchten.
17:00Von dir.
17:01Das wäre das erste Mal.
17:04Da muss er dir nicht klachen, hast du gehört.
17:07Was willst du denn?
17:08Du, was habe ich gehört?
17:10Du willst mich hinhängen.
17:11Ausgerechnet du.
17:12An Staatsanwalt willst du schreien.
17:14Keinen Säckern, Schmarrn daher.
17:16Kein Mensch redet vom Staatsanwalt.
17:17Aber ein anonymer Brief ist gekriegt, wo du eine Versicherung verstehst.
17:21Und ich weiß auch, wer dieser Anonymer ist.
17:22Was bist du?
17:23Du, halt dein Maul.
17:24Wir reden jetzt nicht von deiner Kuh.
17:26Wir reden von meiner Scheune.
17:27Fassbett.
17:28Recht hat der Fallbusch Bauer.
17:29Der Dohlinger hat ihn verpfiffen.
17:31Geh, wer redet denn jetzt?
17:32Du, was willst du denn tun?
17:33Genauso ist.
17:34Der Dohlinger hat am Fallbusch Anzeigen.
17:37Pass mal auf.
17:39Der Fallbusch will den Dohlinger an's auswischen.
17:43Jawohl, der Fallbusch will den Dohlinger an's auswischen.
17:47Jetzt hört es einmal zum Schreiten auf.
17:49Das hat die Kuh stattdessen.
17:50Also wir haben das Recht zur freien Meinung sein zu rum.
17:53Das ist nicht das Alte Dings da im Plunkgesetzbuch.
17:56Der Dohlinger, der ist stark.
17:57Wir streiten, solange es uns passt.
18:00Ein Schwindler bist, ein ganzer Elendiger, dass du's weißt.
18:02Das traust du du sagen.
18:04Ein Versicherungsbeträger wie er im Buch steht, weißt du, was du hingehörst?
18:08Ins Zuchthaus.
18:09Geh, probier's doch einmal.
18:10Eher hau er dir ja den Ochsenschädel zusammen, den Teppeten.
18:13Aber du bist mich schlagen auf meinem Grunde Boden.
18:16Weißt du, was das ist, Freunde?
18:17Das ist Körperbedrohung.
18:19Verstehst du, dann hau's für den Druck.
18:20Halt's mich zurück.
18:23Ich bringe ihn unten.
18:24Jetzt doch einmal ein Ruf.
18:26Wie haben wir's denn?
18:28Ihr redet euch noch den Kopf vom Kragen.
18:30Das war's doch ja jeder im Wort, dass einer wie der andere von euch zwei nicht besser ist.
18:34Ja, da schau her.
18:35Der alte Grübner.
18:36Du willst den Friedensstift dran machen.
18:39Ausgerechnet du?
18:40Ja, du hast doch selber gezündelt.
18:42Stimmt's, Rolinger?
18:43Jawohl.
18:44Vor fünf Jahren hast du deine Scheune selber reingesteckt.
18:47Ja, das ist eine ganz gemeine Lug, eine ganz gemeine.
18:50Jetzt hört's einmal auf.
18:51Wenn ihr was miteinander habt, dann gäbe ich das ein Dregel.
18:53Aber wenn ihr meinen Vater beleidigt, da geh' ich wohl nix.
18:56Der hätt ja bloß nicht mit der brennenden Kerze in die Scheune reingehen brauchen.
19:00Wie der Vater soll er sagen?
19:01Das war eine Gemeinheit vom Faulbusch.
19:03Dem alten Grübner, der es aufs Brot schmieren.
19:05Was wüsst denn du?
19:07Wer war denn das nachher mit deinen Obstbäumen, wo der Frost drin gewesen ist?
19:10Da war ja gar nie ein Frost drin.
19:12Geh, was ist das?
19:12Geh, was ist das?
19:13Da war da nie ein Frost drin.
19:16Oh, Jägerl, was will denn der Schnifflüscher wieder da?
19:19Aber das Dirndl ist lieb.
19:21Ist das gut?
19:22Ist das gut?
19:25Ja, lieber Herr Dollinger, ich hab so das unbestimmte Gefühl,
19:28als ob der Herr Faulbusch und Sie sich in einiger Erregung befinden.
19:31Aber erst mal zu Ihrem Fall.
19:33Ich bin inzwischen tätig gewesen, weil ich Ihnen ja versprochen habe,
19:35dass ich die Sache aufklären will.
19:37Und ich hab Sie aufgeklärt.
19:38Oh, hab Sie es geklärt schon?
19:40Nein, nein.
19:42Schauen Sie mal, Sie haben ja selbst gesagt, Sie hätten hier radiert.
19:47Ja, weil ein Dokument ja sauber sein muss.
19:49Ja, und dabei sind Ihnen wohl einige Buchstaben und auch Zahlen etwas undeutlich geworden.
19:55Und dann haben Sie das da wieder in Ordnung bringen wollen.
19:57Nicht? War das so? Ungefähr?
20:00Ja, so ungefähr.
20:02Ja, und dabei ist Ihnen ein kleiner Irrtum unterlaufen.
20:05Durch dieses Versehen ist Ihre Kuh um sechs Jahre jünger geworden.
20:08So?
20:10Und das Transportdatum hat sich vom 1.4. auf den 4.4. verschoben.
20:16Na ja, aber Herr Doktor, weil es eine Kuh am 4. oder am 1. erschlagen wird, Blitz ist doch Blitz.
20:20Nein, nein, nein, so ist das nicht.
20:21Schauen Sie, hier habe ich die Daten vom Meteorologischen Institut.
20:25Am 4.4. war in Berghausen klarer Sonnenschein und erst am 10. setzt eine Gewitterserie ein.
20:30Vielleicht haben sich die geirrt.
20:31Nein, nein, die irren sich nie.
20:33Ja, Sie müssen das verstehen, Herr Doktor.
20:35Ich wollte halt auch schauen, dass Sie zu meinem Sachkommen gehen.
20:39Und da ist mir halt ein kleiner Irrtum unterlaufen.
20:43Was machen wir denn da?
20:45Ja, am besten Sie ziehen Ihren Schadensantrag zurück.
20:48Ja, sehe ich.
20:49Ja? Also gut.
20:51Herr Dollinger und ich, wir haben in gemeinsamen Bemühungen festgestellt,
20:55dass der Schadensantrag eine vom Blitz erschlagene Kuh betreffend auf einem kleinen Irrtum aufgebaut war.
21:00Und Herr Dollinger zieht jetzt seinen Schadensantrag zurück.
21:03Ja?
21:04Und wenn ich mir noch eine kleine Bemerkung erlauben darf, ob es mich gar nichts angeht,
21:09wenn ich ein alter Berghausener wäre, würde ich jetzt die alten Geschichten gar nicht erst mehr aufrühren,
21:14sondern sagen, Schwamm drüber, vergeben und vergessen.
21:17Also kommt's.
21:17Na, was ist, weil, wo schreibt man's so?
21:20Von mir aus gut ist.
21:21Und jetzt gehen wir alle miteinander ins Würzhaus auf die Maske.
21:25Ja.
21:25Ich sag's.
21:26Ja.
21:27Jetzt gehen wir zum Woxen.
21:29Na, und die Rindfiger hab ich jetzt gut.
21:31Wir gehen ins Ressl.
21:33Also geh du raus.
21:34Und alles um eine Kuh.
21:43Und alles um eine Kuh.
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