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Kategorie

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Spaß
Transkript
00:00Norddeutscher Rundfunk 2021
00:30Haben Sie sich diesen Pressetext einmal durchgelesen?
00:40Wer hat das verbrochen? Hier 2025, überall nur Katastrophenmeldungen, nicht mit der Anstalt
00:46Maike Kühl, Klaus von Wagner und Max Uthoff berichten diesmal von den schönen Seiten in unserer Gesellschaft
00:52Und, das ist ja nicht zu fassen, weg da, hier, und alles wird gut
00:58Wer hat denn diese gequirlte Sch...
01:02Herr von Wagner?
01:06Was haben Sie mit meinem Studio gemacht?
01:14Ich kann das erklären, das, das, das war ich nicht
01:18Also nicht direkt, es könnte sein, dass Frau Kühl und ich der Redaktion gegenüber angemerkt haben
01:27Dass wir in der Sommersendung mal ein bisschen was Positiveres versuchen wollen
01:31Ein bisschen was Positiveres? Hier sieht es aus, als hätte sich ein Einhorn übergeben
01:37Überstunden im Strahl
01:40Und Sie, Sie sehen aus wie das letzte Aufgebot der FDP
01:51Fehlt nur noch, fehlt nur noch
01:56Fehlt nur noch, dass hier gleich Frau Kühl mit einer Federbohr um den Hals tänzelnd die Showtreppe runterkommt und Udo Jürgens Trelat
02:07Wie kommen Sie denn da drauf?
02:19Und immer, immer wieder geht die Sonne auf
02:26Und wieder bringt der Zahn für uns ein Licht
02:32Und immer, immer wieder geht die Sonne auf
02:39Und immer, immer wieder geht die Sonne auf
02:43Und Dunkelheit für immer gibt es nicht
02:49Die gibt es nicht
02:51Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen
03:10Das wissen Sie nicht
03:12Angesichts der großen Katastrophen unserer Zeit, Klima, Kriege, Klöckner
03:17Macht, macht die Anstalt hier einen auf ZDF-Fernsehgarten oder wie?
03:22Glauben Sie, mir hat es hier eben Spaß gemacht?
03:24Ja!
03:25Okay, schon ein bisschen
03:26Ich lieb's
03:28Okay, vielleicht, vielleicht ist es ein bisschen bunt
03:31Wir können ja ein bisschen Farbe rausnehmen
03:32So
03:33Besser?
03:34Ach, okay
03:36Sehen Sie Herr Uthoff, wir haben nun mal die Publikumsreaktionen auf unsere Sendungen in der letzten Zeit mal analysiert
03:42Was ist das zu analysieren?
03:44Die Leute schauen den Anfang, schlafen auf der Couch ein
03:46Sagen sich, dass sie das Ganze in der Mediathek nochmal nachholen, was sie dann nicht tun
03:50Das stimmt so nicht
03:51Denn es heißt nicht Mediathek, sondern Anweisung von oben
03:54Streamen im ZDF
03:56Und da schauen uns die Leute nicht
03:58Aber die, die uns schauen, die haben immer wieder eigentlich dieselben Reaktionen
04:02Wir haben das mal zusammengefasst
04:03Können wir es mal auf den Schirm legen?
04:05So, hier
04:06Die Anstalt, wieder viel geweint
04:08Drei Heul-Emojis
04:09Ich würde ja lachen, wenn ich alles so traurig wäre
04:12Oder ich schaue die Sendung gleich zusammen mit meiner Therapeutin
04:16Entschuldigung, na Moment, da steht noch irgendwas über mich
04:19Naja
04:20Da steht mein Name
04:21Darf ich das bitte mal sehen jetzt hier? Ich möchte es lesen, ja
04:24Warum lächelt Frau Kühl nie? Schade um das schöne Gesicht
04:37Nur weil die Reaktionen der Zuschauer nicht ihrer Gefallsucht entsprechen
04:41Heißt das nicht, dass wir die Sendung ändern müssen
04:43Das sind alles adäquat
04:45Fast alles adäquate Reaktionen auf eine immer schlechter werdende Welt
04:49Die wir nun mal zeigen, wie sie ist
04:51Ja, aber dieses ausschließlich negative Weltbild, das inzwischen wirklich überall gezeigt wird
04:55Das macht doch was mit den Menschen
04:57Ach
04:58Die gucken teilweise gar keine Nachrichten mehr
05:00Die ziehen sich zurück
05:01Ja, werden lethargisch
05:02Ja, oder vollkommen gleichgültig
05:04Ist das nicht das Gleiche?
05:05Das ist mir sowas von egal
05:07Mir auch
05:08Sehen Sie, unsere Sendung macht depressiv
05:10Wenn ich zu einer Party komme und den Raum betrete, wird es still
05:14Herr von Wagner, das liegt aber nicht an der Sendung
05:17Was wir sagen möchten, ist
05:20Könnten wir hier nicht auch einfach mal Geschichten des Gelingens erzählen?
05:25Gelingens? Meinen Sie sowas wie Lars Klingbeil ist es mit seiner Brillanz gelungen, fast die ganze SPD gegen sich aufzubringen?
05:31Nein, nein, ich meine positive Beispiele, die zeigen, dass auf dieser Welt nicht alles schlecht läuft
05:38Achso, richtig, ja natürlich
05:39Ich hatte völlig vergessen, dass wir im reichen besten Jahr auch noch einen Anspruch darauf haben
05:43Nicht durch schlechte Nachrichten aus dem Rest der Welt bei unserem Yoga-Retreat gestört zu werden
05:50Schauen Sie mal, dass zum Beispiel die Lebenserwartung der Menschen auf diesem Planeten in den letzten 100 Jahren, dass die gestiegen ist
05:56Das ist doch jetzt mal grundsätzlich erfreulich
05:59Ja, oder nehmen Sie Solarzellen, ja? Die sind heute sowas von billig
06:03Die haben früher 100 Dollar pro Watt gekostet, heute liegen die bei gerade mal 20 Cent
06:07Das ist doch großartig
06:08Ja, während die fossilen Subventionen weltweit ansteigen auf 7 Billionen Dollar jährlich
06:14Ja, aber die Ozonschicht ist anscheinend dabei sich zu erholen, Herr Uthoff
06:18Unter anderem, weil Sie ja gar nicht mehr so viel Haarspray brauchen
06:21Wir wollen nichts schönreden, aber wir wollen auch mal sagen dürfen, wenn was schön ist
06:26Also schönreden, Frau Kühlen, man muss die Welt schwarzmalen, damit die Leute wieder Lust auf Farbe bekommen
06:31Die Leute haben Lust auf Farbe, nehmen Sie mal Paris
06:35Paris, da haben zum Beispiel die Bürger abgestimmt, sie wollen jetzt 500 Straßen autofrei haben
06:39Für mehr Lebensqualität, für mehr Grün
06:42Ja
06:43Paris, war das nicht dieses gescheiterte Klimaabkommen?
06:45Ja, oder nehmen Sie Düsseldorf, gucken Sie mal, ja?
06:48Da war früher nur Beton, jetzt steht da die größte begrünte Fassade Europas
06:52Schön, aber wer will nach Düsseldorf?
06:55Dann nehmen Sie Tschechien, da hat man versucht einen Staudamm zu bauen
06:58Man wollte ein ehemaliges Naturschutzgebiet renaturieren, also bewässern
07:02Und das ist ein wunderbares riesiges grünes Projekt, aber es ist jahrelang ausgebremst worden
07:07Ist doch schon eine gute Nachricht
07:09Nein!
07:10Warten Sie doch mal ab, dann haben die Biber, ja die Biber ihrem Instinkt folgend diese Deiche und Dämmer einfach selber aufgebaut
07:17Das heißt, verstehen Sie, genau da, wo das Umweltamt es vorgesehen hat
07:22Die Biber haben vollendet, was der Mensch nicht vermocht
07:27Okay, okay, Sie haben mich überzeugt
07:30Ja, hab gewusst, mit dem Biber kriegen wir ihn
07:34Ich werde ab sofort auf Systemkritik verzichten und darauf vertrauen, dass tschechische Biber instinktiv wissen, wann deutsche Brücken sanierungsbedürftig sind
07:42Warum kann man sich nicht mal über biologisch bauende Biber-Baumeister freuen, ohne von Ihnen gleich als kindlich naiv abgestempelt zu werden
07:53Hören Sie endlich auf, auch noch die schlimmsten Dinge krampfhaft ins Positive drehen zu wollen
07:58Wahrscheinlich kommt gleich noch Herr Pierce auf die Bühne und erzählt was Positives über Rassismus und Nazis
08:03Wie kommen Sie denn da drauf?
08:05Apropos Nazis
08:14Apropos Nazis
08:17Das Positive an Nazis ist
08:22Ah doch, die grüßen sehr oft und gerne, das muss man sagen, das machen die schon gerne
08:27Nicht immer grundgesetzkonform, aber man kann nicht alles haben
08:30Und es geht ja auch nicht um Nazis, es geht ja generell um Hoffnung, dass wir wieder positiver werden und miteinander sprechen
08:36Es geht um Dialog, ich bin ein positiver Mensch
08:39Und ich glaube auch an Gespräche mit Leuten und ich glaube auch mit Leuten reden zu müssen, deren Meinung ich nicht direkt bin
08:45Eben auch mit Rassisten, auch wenn es oft ungefähr so erfolgsversprechend ist, wie der Versuch einen Waldbrand auszupinkeln
08:50Aber Wurst, man muss es probieren
08:53Ähm, auch wenn man nur einen erreicht, dann hat man was erreicht, versteht ihr?
08:56Das ist so wichtig da draußen
08:58Man darf nicht zu viel Hoffnung haben
08:59Das ist so ungefähr, ja wie im Fitnessstudio im Januar
09:02Kennen wir alle, man meldet sich an
09:04Wir wissen in 99,9% der Fälle wird es nichts
09:07Oder in dem Fall jetzt mit dem Rassisten in 88% der Fälle
09:11Satire, ja
09:12Puh, puh, puh, puh, puh
09:16Mit dem feinen Floretz der Satire
09:20Aber manchmal bringt es wirklich was
09:21Ich versuch das immer
09:22Ich werde viel beschimpft in den sozialen Medien
09:24Und ich versuch mit den Leuten in Kontakt zu treten
09:26Ich möchte die umbiegen irgendwie
09:28Es läuft meistens gleich ab
09:29Die steigen auch immer direkt mit einer Beleidigung ein
09:31Da kommt kein Hallo
09:32Oder ein kleines freundliches Heil
09:33Oder sowas
09:34Immer direkt
09:35BAM
09:36Das ist schade
09:37Neulich erst wieder hat mir einer geschrieben
09:38Achtung die Formulierung
09:39Der hat mir geschrieben so
09:40Ihr N-Wort
09:42Also er hat nicht N-Wort geschrieben
09:43Sondern er hat die lange alte Version verwendet
09:45Ich sage N-Wort
09:46Ihr N-Wort seid schuld am Genozid der Weißen Rasse
09:51Und ich dachte mir so
09:52Wow
09:54Das hat dein Gehirn einfach so durchgewunken
09:57Das ist krass
09:59Komplett ungeprüft
10:00Prozessbeschleunigung
10:01Bäm, bäm, raus damit
10:02Brauchen wir nicht
10:03Da sollte im Amt arbeiten der Kerl
10:06Genozid an der Weißen Rasse
10:09Ich habe da geschrieben
10:10Alter
10:11Krasse Formulierung
10:12Aber sag mal
10:13Das musst du mir ein bisschen genauer erklären
10:14Und dann fing er an mit seiner wissenschaftlichen Theorie
10:16Da hat er gemeint
10:17Ja, ihr Schwarzen seid ja genetisch dominant
10:19Und weil ihr mit unseren Frauen schlaft
10:22Was wir tun
10:24Wenn man das schon sagt
10:25Dann kommen
10:26Gibt es in 50 Jahren
10:27Hat er gemeint
10:28Weil wir mit den Frauen schlafen
10:29In 50 Jahren
10:30Keine weißen Menschen mehr
10:31Keine
10:33Und ich war so
10:37Also
10:38Wenn du wirklich glaubst
10:40Dass wir
10:42In doch relativ naher Zukunft
10:44Quasi die Herrenrasse sind
10:47Dann solltest du ein bisschen freundlicher sein
10:49Das ist wirklich
10:50Das ist nicht gut
10:51Was du da machst
10:55Ich fand auch
10:56Die Formulierung
10:57Genozid
10:59Also
11:01Durchbumsen
11:02Die Idee war ja
11:04Das ist
11:05Biologisch
11:06Schon relativ ambitioniert
11:07Oder
11:08Das ist
11:09Der Experte
11:10Aber normalerweise
11:11Nach dem Sex
11:12Mehr Menschen
11:13Das Gegenteil von Genozid wäre
11:14Und da habe ich auch geschrieben
11:15Was ist denn überhaupt
11:16Weiß
11:17Also wo fängt denn das an
11:18Wo hört das auf
11:19Das ist ja sehr fließend
11:20Das sieht man hier auch
11:21Gibt es ja verschiedene Abstufungen
11:22Und ehrlich gesagt
11:23So in meinem Vaterland Nigeria
11:24Zum Beispiel
11:25Geld sogar ich als weiß
11:26Da meinte er
11:27Ist ganz einfach
11:28Deutsche sind weiß
11:29Da meinte ich
11:30Mega ich bin deutsch
11:31Da bin ich auch weiß
11:41Da hat er geschrieben
11:42Du willst deutsch sein
11:43Ich zeig dir wie deutsch du bist
11:45Wir machen ein Experiment
11:46Auf einmal wahre Wissenschaftler
11:47So wir machen ein Experiment
11:48Wir fliegen zusammen
11:49Nach Indonesien
11:50Und fragen da die Einheimischen
11:52Wer von uns beiden
11:53Der Deutsche ist
11:54Und der auf den die zeigen
11:55Der darf seinen deutschen
11:56Pass behalten
11:57Hat er geschrieben
11:58Und ich war plötzlich
12:00Richtig neidisch
12:01Auf die Indonesier
12:02Was
12:03Ich meine der Typ ist Rassist
12:04Und auf einmal
12:05Indonesier sind aber dafür gut
12:06Dass sie das Deutschsein bestimmen
12:07Also was
12:08Was haben die
12:09Was ich nicht hab
12:10Dass die auf einmal so ethno-guessing
12:11Betreiben dürfen
12:12Was ist die Faustregel von dem Typen
12:14Wer scharf kocht
12:15Darf auch scharf urteilen
12:16So ich weiß nicht
12:17Und da meinte ich
12:19Ja natürlich werden die
12:20Bei uns beiden auf dich zeigen
12:21Als den Deutschen
12:22Er sagt
12:23Ah siehste mal gib mir deinen Ausweis
12:24Ich so ne warte kurz bevor wir das machen
12:25Ich hab ein Gegenexperiment
12:26Wir fliegen nochmal nach Indonesien
12:28Find ich doch ein sehr gutes Land
12:29Für Experimente
12:30Und wir fragen diesmal die Einheimischen
12:32Wer von uns beiden
12:33Der Rumäne ist
12:34Und der auf den die zeigen
12:36Der muss die rumänische Staatsbürgerschaft annehmen
12:37Jetzt sitzt da ein Bucharest fest und wir sind sowas wie Brieffreunde geworden
12:46Also
12:47Dankeschön
12:48Tschau
12:49Das war doch jetzt
12:52Da war doch jetzt
12:54Da war doch jetzt
12:57Viel Positives dabei
12:59Das war doch schön Herr Uthoff
13:00Ja schönes Solo ändert halt nichts an der Weltlage
13:03Die Weltlage die ändert sich doch mit jeder positiven Entwicklung
13:06Egal wie klein sie ist
13:07Das müssen doch auch mal so Salonlinke wie sie akzeptieren
13:10Jetzt nehmen wir uns da mal so Beispiele von Menschen die die Welt verändert haben in ihrem Sinne
13:15Gucken sie mal hier
13:17Da sehen sie die GKN Fabrik
13:19Das ist sozusagen
13:20Das sind die Mitarbeitenden und Mitarbeiter dort von der Fabrik
13:22Das waren Zulieferer für Ferrari
13:24Und so
13:25Die sollten geschlossen werden
13:26Das haben die nicht akzeptiert
13:27Sondern haben die Produktionsmittel in die eigene Hand genommen
13:29Und jetzt
13:30Jetzt kreieren sie Lastenfahrräder
13:32Die Revolution kommt also auf Lastenfahrrädern dahehen
13:36Ich höre den fossilen Kapitalismus schon zusammenbrechen
13:39Das ist wirklich nicht
13:40Nee dann nehmen sie Indonesien
13:42Indonesien
13:43Da haben die jetzt ein großartiges Projekt aufgelegt
13:46Ja
13:47Kostenfreies Schulessen für 80 Millionen Kinder und Schwangere
13:51Das ist eine wirksame Maßnahme gegen Mangelernährung
13:54Jetzt müssen wir nur noch die 733 Millionen Menschen die weltweit an Hunger leiden
13:57Irgendwie an indonesische Schulen bringen
14:00Hören sie das ist ein ehrenwertes Beispiel
14:02Aber es bleibt halt ein Einzelbeispiel
14:04Ja aber die Welt besteht nun mal aus Milliarden von Einzelbeispielen
14:07Völlig korrekt
14:08Dann zähle ich ihnen jetzt mal die ganzen Negativbeispiele auf
14:11Wie ist denn in ihrem Körper keine einzige winzige Faser übrig
14:14Die sich über positive Nachrichten freuen könnte
14:17Sparen sie sich die Mühe
14:19Ja aber er hat doch früher
14:20Da hat er doch bestimmt auch
14:21Das letzte Mal gelächelt hat er 2005 und da ist Scharping vom Fahrrad gefallen
14:26Herr von Wagner
14:35Herr von Wagner zeigen sie ihm den Hund
14:37Frau Kühl wir hatten gesagt zuerst die positiven Beispiele
14:41Zeigen sie ihm den Hund
14:43Herr Uthoff
14:45Herr Uthoff
14:46Drehen sie sich bitte um
14:48Das ist Luffy
14:49Luffy
14:50Luffy
14:51Herr Uthoff
14:52Luffy ist ein kleiner Hund im Rollstuhl
14:55Der jetzt endlich adoptiert wurde
14:57Frau Kühl ihre Versuche an meine niedrigsten Instinkte zu appellieren
15:04Lassen mich völlig kalt
15:07Ist das eine Träne in ihrem Auge Herr Uthoff
15:11Es ist Pollensaison
15:12Ja
15:14Dienstag 15. Juli 22 Uhr 32
15:17Herr Uthoff ist gerührt
15:19Ist er nicht
15:20Ich frage mich nur warum dieser
15:22Zugegeben sehr süße Hund
15:25Überhaupt einen Rollstuhl braucht
15:27Könnte es sein weil er von Menschen überzüchtet worden ist
15:30Reicht es mir aber wirklich mal meine Fresse Herr Uthoff
15:33Die Welt braucht mehr Liebe Sie Arschort
15:36Ja
15:38Entschuldigung
15:43Hallo
15:44Ähm
15:46Klopp mal
15:47Hallo
15:48Juhu
15:49Hey
15:50Ähm
15:51Wer das jetzt ein guter Zeitpunkt für eine positive Nachricht
15:54Haha der Beste
15:55Haben sie vielleicht irgendwas Positives über Liebe
15:58Ähm
15:59Ja gut die einen sagen so die anderen so
16:01Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet
16:05Einfach nur weil sie eine Frau war
16:10Also das liebe Mitmedien und Mitmenschen nennt man übrigens nicht Ehe Tragödie oder Beziehungsdrama
16:18Sondern Femizid
16:20Ähm das ist ja ein sehr wichtiges Thema
16:24Wo genau ist da jetzt sagen wir mal die positive Nachricht
16:28Naja dass 50% der Bevölkerung in Sicherheit sind
16:32Und warum
16:34Oh
16:35Weil sie Männer sind
16:37Es gibt bei dem Thema natürlich schon was Positives
16:40Ja
16:41Es tut sich was
16:42Also vielleicht nicht hier in Deutschland aber in meiner Heimat
16:46Dem Land von Tapas Flamenco und feministischer Verfassungspolitik
16:50Say what
16:51Ja ich weiß ähm
16:53Feminismus und Spanien bringt man ungefähr so zusammen wie Markus Söder und ne rote Beete Bowl
16:59Also
17:01Ja klar
17:02Also was hat Spanien was Deutschland nicht hat
17:04Hier ein paar Beispiele
17:06In Spanien gibt es zum Beispiel bezahlte Krankentage bei starken Menstruationsbeschwerden
17:10Das Recht auf Abtreibung in öffentlichen Krankenhäusern
17:13Gesetzliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien
17:16Selbstbestimmungsgesetz
17:17Gesetz gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz
17:19Mehr Mittel für Frauenhäuser Schutzprogramme und psychosoziale Betreuung
17:23Streber auf Spanisch heißt übrigens Empollon
17:26Und es geht noch weiter liebe Freundinnen der gepflegten Gleichberechtigung
17:30Oder wie wir in Spanien sagen
17:32Queridas Feministas con cojones
17:35Catcalling ist in Spanien seit 2021 strafbar
17:39Kein
17:40Kein
17:41Kein
17:42Sonst
17:43Geldstrafe
17:44Außerdem
17:51Außerdem
17:52Heißt es jetzt schon seit drei Jahren Solo si es si
17:56Nur ja heißt ja
17:57Kein
17:58Kein
17:59Sie hat ja nicht schneiden gesagt
18:00Kein
18:01War der Rock nicht auch ein bisschen kurz?
18:03Zustimmung
18:04Oder Strafbarkeit
18:05So einfach kann das sein
18:07Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Land der Stierkämpfe
18:10Das Prinzip Konsens besser versteht als ein Christdemokrat christliche Werte
18:15Noch ein Unterschied
18:20Noch ein Unterschied
18:21In Spanien kriegen Täter, die wiederholt übergriffig sind, schon seit 2009
18:25Nein, keine Stadion-Tour und keine Fernsehsendung
18:29Nein, sie kriegen digitale Aufmerksamkeit in Form einer Fußfessel mit GPS-Überwachung
18:34Auf Wunsch plus Tracker für das Opfer, welches zeitgleich mit der Polizei gewarnt wird, sollte sich der Täter nähern
18:40Nicht das Opfer muss fliehen, der Staat schützt
18:42Nicht das Opfer muss fliehen, der Staat schützt
18:43Ja
18:49Und durch das 2009 eingeführte Viogen-System sind Polizei, Gerichte und Sozialarbeiter dafür digital vernetzt
18:56Und die gute Nachricht
18:58Seit der Einführung kein einziger Mord durch einen Täter mit Fußfessel
19:01Null, nada, cero
19:03Klar, das System kann man noch optimieren
19:05Aber während in Spanien diskutiert wird, wie man Betroffene noch besser schützen kann
19:10Muss man sich fragen, ob das in Deutschland überhaupt jemanden interessiert
19:13Gewalt in Deutschland
19:14Ja
19:21Gewalt in Deutschland darf einfach keinen Platz haben gegen Frauen
19:24Das kommt nicht von mir
19:26Das kommt von Mr. Burns
19:28Ähm, Merz
19:30Ja
19:31Noch im Wahlkampf hat er einen nationalen Aktionsplan gefordert, der Frauen besser schützt und Täter konsequent zur Verantwortung zieht
19:38Unter anderem durch eine klare Finanzierung von Frauenhäusern und den Einsatz moderner Mittel wie der Fußfessel
19:44Und das Gute ist jetzt, er fordert das immer noch
19:47Gut, Merz hat auch noch ein paar Jahre Zeit
19:51Viele Frauen allerdings nicht mehr
19:53Als ich diesen Text vor drei Wochen geschrieben habe, gab es in diesem Jahr bereits 46 Femizide in Deutschland
20:00Jetzt sind es 51
20:02Wie viele noch?
20:04Keine mehr
20:05Neona Menos
20:06So kann man doch auch mal an ein Thema ran, mit positivem
20:19Ich weiß, was Sie gleich wieder sagen, wenn man sich zu sehr auf die positiven Einzelheiten stürzt, dann läuft man Gefahr, den Kapitalismus gesund zu beten und ich weiß ja auch, aber Herr Uthoff, wir müssen uns mal ehrlich machen, kann man nicht vielleicht, können wir auch mal
20:35Ja, unter Umständen sagen, dass die Welt im Kapitalismus punktuell, ja nicht nur, wie Sie das immer so elegant in Ihrem schwarzen Anzug auf die Bühne bringen, schlechter geworden ist, sondern am Ende vielleicht sogar besser
20:50Wie war es denn bei der Hochzeit von Jeff Bezos?
20:57Ich war nicht bei der Hochzeit von Jeff Bezos
20:59Das ist genau das, was jemand sagen würde, der bei der Hochzeit von Jeff Bezos war
21:05Was würde denn jemand sagen, der nicht bei der Hochzeit von Jeff Bezos war? Ich war bei der Hochzeit von Jeff Bezos
21:11Ich wusste es
21:14Ich kann doch auch nichts dafür, dass die Welt während des Kapitalismus in Teilen auch besser geworden ist
21:20Schauen Sie mal, es tut mir ja auch leid, aber global sterben halt immer weniger Kinder
21:26Und es gibt auch immer weniger Seuchen, weil die Impfquote steigt
21:29Und zu allem Überfluss haben wir auch noch das hier
21:32Was ist das, Ihre Beliebteilswerte?
21:34Okay
21:35Das ist der wichtigste Indikator für den Zustand der Welt
21:41Das ist die Entwicklung der extremen Armut
21:43Ich finde es ja auch nicht gut, aber 1990, schauen Sie mal, da extreme Armut, da sind wir etwa bei, was weiß ich
21:49Hier 44 Prozent der Menschheit, jetzt, jetzt leben in extremen Armut doch 9,7 Prozent
21:54Unter 10 Prozent in den letzten 35 Jahren ist es gelungen, 1,5 Milliarden Menschen aus der extremen Armut zu holen
22:01Das ging komplett an mir vorbei
22:02Ja, so, die Ignoranz muss man sich erstmal leisten können
22:06Sie sind ja nicht allein
22:09Die meisten Menschen glauben, mit der extremen Armut, dass es irgendwie mehr geworden ist, stagniert
22:14Das ist so interessant, die Menschen in den reichen Ländern sind total pessimistisch bei diesen Themen
22:18Und ich frag mich, warum?
22:19Weil sie unsere Sendung gucken
22:20So
22:21Und deswegen müssen wir die Sendung ändern, denn die Leute sind bei sich selber gar nicht so pessimistisch
22:26Sie sind gar nicht so schwarz
22:27Die sind relativ optimistisch und ich verstehe, das ist doch unlogisch
22:30Nein, ich verstehe, das ist seltsam, aber mir geht das ja auch so, ne?
22:34Ich zum Beispiel sehe für meine Zukunft
22:36Nur rosig
22:38Mache mir allerdings
22:40Mache mir allerdings um Sie große Sorgen
22:45Ihnen laufen die Parodien davon
22:48Merkel weg, Lindner weg, Habeck weg
22:51Und den Thorsten Hoffmann traue ich Ihnen nicht zu
22:54Obwohl der schließlich Minister ist für
22:55Geben Sie mir drei Wochen, dann habe ich den drauf
22:57Den habe ich gerade erfunden
22:59Den könnte ich trotzdem
23:02Kennt nicht mal das Kabinett und will den Leuten weismachen, dass es um die kapitalistische Welt gar nicht so schlecht bestellt ist
23:08Ich finde die positiven Seiten vom Kapitalismus ja auch problematisch, Herr Uthoff
23:12Aber die Daten sind nun mal da
23:14Deswegen heißt es ja auch Daten
23:16Und nicht, sagen Sie es nicht, sagen Sie es nicht, sagen Sie es nicht, weg denn
23:19Das war schon unterwegs
23:28Man muss das eben raus
23:29Schauen wir nach China, schauen wir nach China
23:31Schauen wir uns das Beispiel an
23:321980 in China
23:34Da waren 90% der Menschen extrem arm
23:37Und jetzt die Armut in China, die Extreme, nahezu verschwunden
23:40China ist jetzt aber nicht so ein wahnsinnig gelungenes Beispiel für den Sieg des Kapitalismus, oder?
23:44Dann nehmen wir eben Afrika, Sub-Sahara
23:47Hier schauen Sie mal, da, Armut 1990
23:49Sind wir hier bei um die 60%
23:51Jetzt sind wir hier bei 45,2%
23:54Aber nicht in absoluten Zahlen
23:56In absoluten Zahlen leben heute in Afrika mehr arme Menschen als 1990
24:00Das stimmt, aber das ist warum?
24:02Wegen des Bevölkerungswachstums
24:03Schauen Sie nicht, die Armut ist mehr geworden, sondern
24:06Sondern die Zahl der Armen
24:10Sie klingen exakt wie Bill Gates oder dieser Steven Pinker, diese Gesundbeter des Kapitalismus
24:22Ach so einen typischen Kabarett-Satz würde ich auch gerne mal wieder raushauen
24:25Aber dummerweise alle Forscher zu dem Thema extreme Armut sagen, die extreme Armut auf der Welt wird weniger
24:31Wo beginnt denn bei Ihnen extreme Armut?
24:34Da muss man die Weltbank fragen, die sagt so bei drei Dollar einfach
24:38Okay, okay, das ist in der Tat ein lausiger Stundenlohn
24:40Pro Tag
24:42Für alle Grundbedürfnisse?
24:44Das deckt nicht mal mein Grundbedürfnis an Espresso
24:47Es geht auch nicht um Espresso, man hat hier eben ausgerechnet, was es kosten würde
24:52Einen Menschen mit Kalorien zu übersorgen, so 2100, die er eben zum Überleben pro Tag braucht
24:58Aha, also ohne Unterkunft, ohne Gesundheitskosten, ohne soziales Leben
25:02Ja
25:03Das ist also keine Armutsgrenze, sondern mehr so eine Dahin-Vegetationsgrenze, nicht wahr?
25:07Sagen Sie, das wäre doch ein hübsches Thema gewesen für Smalltalk am Buffet in Venedig mit Ihrem Kumpel Bezos
25:13Jeff ist nicht mein Freund, Herr Bezos ist nicht mein Freund
25:20Wie kommt man denn auf diese Mindestzahl von Kalorien?
25:26Naja, also man misst den Kalorienverbrauch von einer moderaten Tätigkeit im Sitzen
25:31Gott sei Dank haben die meisten Armen in der Sahelzone ja einen klassischen Bürojob
25:35Wo läge die Armutsgrenze denn eigentlich bei einem Leben ohne Mangelernährung?
25:41Ja, so ein Forscherteam der Uni Göttingen zusammen mit Miserio, die haben gesagt, so 6 Dollar am Tag
25:46Ah, haben Sie dafür auch eine Kurve?
25:49Also wir haben jetzt erstmal die Kurve, nicht für die, ne, wo es halt 3 Dollar am Tag gibt
25:55Da sieht man ja hier wie es runter geht
25:57Und für die 6 Dollar haben Sie auch eine Kurve, oder?
26:00Da haben wir auch eine Kurve, wollen Sie die sehen?
26:02Die würde ich sehr gerne sehen, ja
26:04Das wäre also die hier jetzt, wenn die
26:08Aha, in Wahrheit gibt es also nach der Definition 2,6 Milliarden arme Menschen auf dieser Welt
26:15Das ist fast ein Drittel der Weltbevölkerung, der Kapitalismus
26:18Wenn es ihn nicht gäbe, man müsste ihn erfinden, oder?
26:20Ja, aber die Kurve zeigt doch nach unten
26:22Wenn ich die Herren Welt verbessere, vielleicht mal kurz unterbrechen dürfte
26:25Oh ne, nicht die Moral, bitte nicht die Moral, bitte
26:28Die ist immer so streng und die lächelt auch nie
26:30Eine Frage, wie viele Menschen haben Sie denn in den letzten Minuten aus extremer Armut rausgeholt?
26:42Das mit den Zahlen macht Herr von Wagner
26:45Ihnen, Herr Utthoff, Ihnen geht es doch überhaupt nicht um die Bekämpfung der Armut
26:49Sie wollen sich einfach nur an Ihrem Lieblingsgegner, dem Kapitalismus abarbeiten
26:53Ja, hören Sie der Moral mal ruhig zu
26:55Und Sie, Herr von Wagner, mit Ihrem verklemmten Optimismus, ja der führt auch in die Irre
27:00Hören Sie der Moral ruhig mal zu
27:02Sie haben doch den völlig falschen Maßstab
27:04Wir dürfen doch die Armut nicht daran messen, wie sie früher war, sondern daran, was heute möglich wäre
27:11Und da komme ich auch schon zu der guten Nachricht
27:14Sie beiden sind gar nicht so weit voneinander entfernt
27:17Sie sind daran gut
27:19Gucken Sie mal, Herr Utthoff, Sie sind hier
27:23Richtig gut getroffen
27:26Und Sie, Herr von Wagner, Sie sind hier
27:29Ah, Naivität hat ein Gesicht
27:31Okay, danke
27:32Sehen Sie das? Sie haben eine Schnittmenge
27:35Das heißt, gemeinsam könnten Ihre beiden doch sehr beschränkten Perspektiven auf ein höheres Bewusstseinsniveau gelangen
27:42Und wie soll das aussehen?
27:43Na so
27:47Gucken Sie sich das mal an
27:50Herr Utthoff
27:56Herr Utthoff, Sie sagen, die Welt ist schlecht
27:58Stimmt, Herr von Wagner, Sie sagen, die Welt ist besser geworden
28:02Stimmt auch, stimmt beides
28:04Mein Anspruch lautet, die Welt könnte noch sehr viel besser sein
28:08Sehen Sie, es geht doch eigentlich darum, dass es heute eigentlich überhaupt keine Armut mehr geben müsste
28:12Also Sie müssen weg von den Kurven
28:14Hey, welche Kurven?
28:16Also hin zum Kuchen
28:17Ja, aber dann noch mehr Kurven
28:18Hey, hey
28:20Sagen Sie, wollen Sie vielleicht mit Marie Antoinette sagen, dass wenn die Armen kein Brot haben, sie vielleicht Kuchen essen sollen, oder?
28:27Also erstens stammt dieses Zitat von Jean-Jacques Rousseau und lautet
28:31Zweitens, dann sollen die Armen halt Brioche essen und drittens, darum geht es doch jetzt gar nicht
28:36Es geht darum, dass der Wohlstandskuchen anders verteilt werden muss
28:39Ja, aber müsste es dann nicht Wohlstandsbrioche heißen?
28:42Schnauze!
28:43Zum Augen zum Kuchendiagramm, das gilt auch für Sie!
28:47So, das hier, das ist das Einkommen der gesamten Welt
28:51Und jetzt chatten Sie mal, was kostet es wohl, alle Menschen aus der schlimmsten Armut rauszuholen?
28:56Ja, äh
28:57Zwei Billionen Dollar
28:59Zwei Billionen Dollar
29:01Zwei Billionen Dollar, zwar ist es ähm, äh, äh, finden wir das viel?
29:05Das ist nichts! Gucken Sie mal, das ist 2,2 Prozent des globalen Einkommens, ja?
29:11Das heißt, im Vergleich zum Reichtum der Welt ist die Armut eigentlich ein winziges Problem
29:16Ha! Das kann nur eins bedeuten
29:18Jetzt holen wir uns das Geld von den Reichen
29:21Jetzt geht es Ihrem Kumpel Bezos an den Kragen
29:24Er ist nicht mein Kumpel!
29:25Warum waren Sie bei der Hochzeit?
29:26Ich war nicht bei der Hochzeit!
29:27Außerdem, wie wollen Sie denn dafür sorgen, dass Herr Bezos zahlt?
29:30Ja, ganz klassisch, wir machen eine Revolution
29:32Das letzte Mal, als er versucht hat, Revolution zu machen, hat das ZDF ihn gesperrt
29:52Sie wollen also eine Revolution gegen die Reichen der Welt
30:01Sind Sie da ganz sicher?
30:03Absolut sicher!
30:04Meinetwegen!
30:05So sei es!
30:06So sei es!
30:08Do you hear the people sing?
30:11Singing the song of angry men
30:14This is the music of a gay
30:17jewel of a gay
30:18jewel of a gay
30:20jewel of a gay
30:22Applaus
30:52Ich habe ein bisschen Angst zu fragen, wer sind Sie?
31:09Wir sind das Bündnis zur Enteignung der zigtausenden oberen Superreichen, kurz Besos!
31:16Applaus
31:18Ah ja, jetzt wo ich es höre, wir sollten es lang lassen.
31:23Ich habe Angst nochmal zu fragen, wer sind Sie?
31:25Wir sind die Weltrevolution!
31:27Das ist für Sie, Herr Rothoff.
31:28Ja, ich habe so lange auf Sie gewartet, was wollen wir als erstes machen?
31:33Na, die oberen 5% identifizieren und sie zwingen, die globale Armut zu beseitigen.
31:37Denen gehört nämlich 30% des Welteinkommens.
31:40Was ich das noch erleben darf?
31:42Ich höre die Reichen schon winseln.
31:44Ich bin noch gar nicht so reicher.
31:46Wen knöpfen wir als erstes vor?
31:48Klaus Michael Kühne, Dieter Schwarz, Susanne Klapp?
31:50Egal, egal, egal.
31:51Die Frage ist doch, wie können wir mitmachen?
31:53Füllen Sie bitte dieses Formular aus.
31:55Ah, Mitgliedsantrag, Mitgliedsantrag muss sein.
31:58Ja, hier bitte erstmal Ihr Jahresgehalt vom ZDF.
32:01Ah, wegen der Mitgliedsgebühr, das mach's hinten.
32:03Ja.
32:05Applaus
32:18Eine Null gehe ich noch.
32:20Ja, Zugriff.
32:23Wir haben einen ...
32:25Ein reicher! Ein reicher!
32:27Was soll denn das heißen?
32:29Fesseln!
32:30Moment!
32:31Entschuldigen Sie bitte!
32:32Was ist denn hier los?
32:33Hände auf den Rücken!
32:34Bei Ihrem Netto-Jahreseinkommen gehören Sie bereits zum oberen Prozent der Weltbevölkerung.
32:38Aber ich bin gar nicht so reich!
32:40Was ist denn das da überhaupt?
32:43Was ist denn das da überhaupt für ein Rechner, den Sie da benutzt haben, da im Netz?
32:54How rich am I?
32:55Den gibt es wirklich.
32:56Haben Sie für Herrn Utter vielleicht auch noch einen How poor do I feel Rechner?
33:01Nein, den hat noch Friedrich Merz.
33:07Aber ich bin höchstens gehobener Mittelstand.
33:10Sind denn da meine exorbitanten Lebenshaltungskosten?
33:13Keine Sorge, alles einberechnet.
33:16Wirklich?
33:17Ich meine, allein die Miete.
33:18Und der teure Wein.
33:19Und die Miete für den Weinkeller.
33:21Ja, hören Sie mal, ich habe zwei Kinder.
33:23Ja, das ist teuer, aber das bringt Sie noch lange nicht unter fünf Prozent.
33:25Da kennen Sie meine Kinder schlecht.
33:27Teiler, warum nehmen Sie nicht den da drüben?
33:30Der ist ja viel jünger als ich.
33:31Der kann noch viel länger reich sein.
33:33Aha, verdienen Sie etwa auch so viel wie er?
33:36Nein, nein, nein, nein, ich mache ja nur die Hälfte der Sendung.
33:39Das reicht immer noch.
33:40Das reicht für die oberen fünf Prozent.
33:42Mitkommen!
33:43Die andere Hälfte macht die Kühle.
33:45Wo ist denn die?
33:46Ja, die hat sich rechtzeitig verdrückt.
33:48Die ist ja nicht so doof wie Sie.
33:50Revolution gegen sich selbst.
33:52Man, warum machen Sie denn das?
33:55Wir sind links.
33:56Ja, und reich.
33:57Ja, aber es muss doch einen Unterschied geben, ob man reich wird, weil man erbt,
34:00oder ob man reich wird, weil man Reichtum elegant kritisiert.
34:04Keine Angst.
34:10Keine Angst, es tut gar nicht so weh.
34:13Warum holen Sie sich nicht das Geld erst bei Jeff Bezos?
34:16Wenn Sie die reichsten Milliardäre der Welt, wenn Sie den 1,5 Prozent von Ihrem Vermögen nehmen,
34:19dann könnten Sie damit die Armutslücke schließen.
34:21Für die Menschen im globalen Süden sind Sie bereits superreich.
34:25Ja, aber jetzt entnehmen Sie doch mal so einen Durchschnittsverdiener.
34:28Geben Sie den doch mal ein in Ihren komischen Rechner.
34:30Braue ich nicht eingeben, der Durchschnittsverdiener hat mit 33.300 Euro Nettoverdienst
34:35gehört er bereits zu den oberen 2,5 Prozent der Weltbevölkerung.
34:39Hören Sie, da würde ich Ihre Revolution noch mal durch eine Excel-Tabelle jagen.
34:42Wenn das bedeutet, nicht wahr, dass auch der deutsche Durchschnittsverdiener dran ist,
34:46das ist ganz schlecht für die Außenwirkung.
34:48So.
34:49So.
34:50Los geht's.
34:51Noch einen letzten Wunsch.
34:53Hören Sie mal.
34:56Moral.
34:57Warum tun Sie denn nichts?
34:59Wieso?
35:00Doch für einen guten Zweck.
35:01Jawohl.
35:02Okay, dann hätte ich einen letzten Wunsch.
35:05Ich würde gerne einmal von Prust lesen auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
35:10Hören Sie ja, Herr von Wagner.
35:13Jetzt, so auf den letzten Rädern.
35:16Ja.
35:17Wollen wir uns da nicht vielleicht…
35:19Was?
35:20…duzen.
35:21Schuss.
35:22Ok.
35:23Auf gar keinen Fall.
35:24Gott sei Dank.
35:25Gott sei Dank.
35:26Oh Gott sei Dank.
35:27Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey.
35:28Was ist da los?
35:29Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, oh, oh…
35:34Oh, stopp.
35:35die moral dank hat doch gar nicht weh getan und jetzt schnappen wir uns die kühl
35:48warum lächeln sie nicht weil ich jetzt prust lesen muss sondern kümmere ich mich jetzt mal um die
36:12gerechte verteilung ihres geld das ist jetzt nicht ernst oder immer wenn es konkret darum geht mal
36:20was abzugeben ja dann zeigen sie auf die reichen da oben und wenn sie an die nicht rankommen dann
36:25entdecken sie plötzlich den durchschnittsverdiener den man nicht zu sehr belasten darf ja hauptsache
36:30sie müssen nichts abgeben aber hier schöne anstalt schön grimme preis
36:35das wird mir jetzt viel zu moralisch das muss man alles politisch lösen wieder sie ich will ja was
36:47abgeben aber dafür braucht es eben weltweit ganz anderes sind sie eben progressives konsequentes
36:53lückenloses kompromissloses und jetzt gehen die aktive steuersystem verstehen dass die reichen
37:00belastet und progressiv eben die armen jeweils in den ländern entlastet jetzt lassen ich mich raten
37:04das dauert eben das dauert okay okay ja wenn man das richtig machen will dann erzählen sie das mal
37:11dem kind das da hinten ertrinkt wo er trinkt ein kind tatsächlich sieht so aus als ob da ein kind ertrinkt
37:19warum hilft denn da niemand das ist die frage der moralphilosoph peter singer vergleicht menschen die
37:28unter extremer armut leben mit einem ertrinkenden kind ein kind das in einem teich ertrinkt um den
37:34menschen untätig rumstehen obwohl sie gefahrlos helfen können das ist moralische erpressung ja das
37:41kind ertrinkt halt wie hoch ist denn das wasser doch sie können stehen das ist hüfthoch also sie können
37:48stehen ja wirklich sie haben wirklich gar nichts zu verlieren höchstens ihre schuhe die sind selten also das
37:56sind so snicker die man nicht überall also habe ich sehr lange gebraucht um die ich finde auch die
38:01sind selbst für ihre verhältnisse ganz schön ansehnlich die habe ich die habe ich so aus
38:05so einem kleinen hinterhof laden in berlin ich unterbreche ja wirklich ungern dahinten aber
38:09spüren sie nicht an gewissen moralischen druck diesem kind hier jetzt zu helfen wie gesagt es kostet sie
38:15höchstens ihre schuhe was machen sie da sie haben noch gesagt das kostet schuhe ok ein kollege
38:34herr von wagen immer hilfsbereit immer ganz vorne wenn es darum geht anderen menschen was macht er denn
38:39jetzt er holt seine tafel clever er möchte wahrscheinlich die tafel als floß benutzen um
38:45den kind zu helfen wie jack bei titanic nein ich will dem kind erklären wie es in diese lage gekommen
38:51ist sind sie erst wenn man seine situation wirklich begreift dann kann man langfristig daran auch etwas
38:56ändern wichtig ist du trägst daran keine schuld ok das liegt an unserer weltwirtschaftsordnung dass menschen
39:06wie du sich nicht über wasser halten können und zwar weil der globale norden ja dem globalen süden
39:11rohstoffe klaut steuern entzieht dann seinen müll dort ablädt nicht umweltschäden hinterlässt und
39:17dann auch noch den handel stört das kind ertrinkt immer noch dabei habe ich so schön erklärt ja was
39:28wir lassen dieses kind ertrinken schon schlimm schlimm aber steckste nicht drin helfen sie jetzt oder
39:38nicht sehen sie mir geht die hilfe hier irgendwie nicht weit genug nicht wahr sie haben doch herr von
39:43wagner gehört wir müssen nur sachen dran was wir brauchen ist einen zaun nicht wahr sonst helfen wir
39:49nur diesem kind nicht wahr aber verhindern nicht dass auch in zukunft noch andere kinder da reinfallen
39:54damit ist ja niemandem geholfen doch diesem kind wo sind eigentlich die eltern wo sind die aus dem
40:01aus dem ich habe das gefühl wie sie ist nicht ganz richtig es wird ja schon geholfen wo denn ich sehe
40:07nichts da sehen sie da entwicklungshilfe die fließt hier in richtung des kindes erstens heißt das
40:16entwicklungszusammenarbeit und zweitens die beläuft sich auf 0,7 prozent des bp was drittens demnächst
40:24gekürzt werden soll was irgendwie total schade ist weil wir es viertens in den letzten 50 jahren
40:29lediglich fünfmal geschafft haben diese summe zusammen zu bekommen unter anderem weil fünftens
40:34ausgaben für geflüchtete in deutschland als entwicklungshilfe verbucht werden wir zahlen
40:39entwicklungshilfe an uns selbst es heißt entwicklungszusammenarbeit
40:43es ist dem kind scheißegal wie das heißt was es rettet
40:49es ertrinkt übrigens immer noch ja und ich finde es ja auch schlimm nicht wahrnicht aber wir können
40:58halt jetzt auch nicht jeden einzelnen retten aber armut ist laut un agenda das drängendste problem der
41:03welt da sollten wir mal eine sendung drüber machen dass wir quasi von einem system profitieren dass solche
41:08kinder ertrinken lässt aber wenn sie von diesem system wie sie ja gerade selber sagen profitieren
41:12ist es dann ihre persönliche moralische pflicht diesem kind jetzt zu helfen wenn sie es so ausdrücken
41:20was machen sie jetzt schon wieder ziemlich aus zu doof um aus dem bus zu gucken das ist doch nur ein bild
41:29was sagen sie jetzt jetzt hat es fast gerettet ich komme hier wirklich an meine grenzen sie sollen
41:36spenden dafür müssen sich nicht mal nackig machen der philosoph thomas pogger hat ausgerechnet dass die
41:44fünf reichsten prozent der welt bequem die schlimmste armut beseitigen könnten sie müssten
41:49dafür sechs prozent ihres einkommens spenden das ist ja charity wir mögen das nicht so gern dass die armen
41:57quasi abhängig sind von unseren freiwilligen spenden ja dann spenden das erniedrigen dann spenden sie
42:03halt unfreiwillig ja welche politische kraft soll das durchsetzen sie können das durchsetzen bei
42:09sich sie haben ja wohl die absolute mehrheit über sich sie haben keine ahnung wie stark die opposition
42:15die fordern die fordern urlaub oder schönere kleidung oder oder in dem fall schuhe wenn ich jetzt als
42:32einziger hilfe dann bin ich doch nicht der depp oder nein dann haben sie ein kind gerettet dann sind sie ein
42:41hält verstehen sie denn nicht die gute nachricht sind sie sie alle hält mit dem wenigen euro ist
42:49ja genau die paar euros für sie sind das ein paar euros aber für die ärmsten der welt bedeuten 50 euro
42:55ein monat überleben von wagner verstehen sie doch sie haben einen riesigen hebel in der hose
43:02ich weiß aber was hat es mit der armut zu tun ich meinte ihr portmonee ich auch aber hören sie bei
43:22dieser ganzen spenderei ja da weiß man ja gar nicht was am ende bei den leuten ankommt wissen sie wann am
43:29wenigsten ankommt wenn sie gar nicht spenden wir zum beispiel eine organisation wie gift directly
43:35die leitet das geld direkt an die menschen ließ am dringendsten benötigen weiter ja ohne auflagen und
43:40jetzt ich würde mir sagen jetzt hier einfach mal schluss mit den ausreden so arsch hoch wir gehen jetzt
43:45spenden sammeln
43:46so die telefone sind jetzt freigeschaltet okay
44:09okay das typisch oder zwei millionen zuschauer und keiner ruft an weil sie wieder bestimmt so
44:21grimmig gucken wenn sie einmal lächeln würde vielleicht könnte jemand scharping vom fahrrad
44:26schmeißen haben wir denn haben wir denn die nummer eingeblendet sie haben das prinzip nicht verstanden
44:32wir rufen die leute an so herr von wagner sie liegen hier einfach mal los
44:36klasse wagner hier ich bin von bekannten zdf satire sendung nicht die heute schon die macht oliver
44:53ich habe ich habe nur einen vorschlag für sie vielleicht hätten sie ja lust wollen sie vielleicht
45:04mit 50 euro wenn ich sie nichts ausmachen arme menschen aus der extremen armut retten wollen sie
45:12nicht okay will er nicht meine güte sie sind ja softer als ein coldplay album so ihr habt ihr sie
45:20zeigen jetzt mal wie das geht hier ja
45:22servus stefan alte hunde lunge ja das durchruf an wegen der spenden gegen extreme armut ja du soll das
45:38heißen knapp bei kasse wer war denn gerade in frankreich urlaub stefan genau und davon südtirol
45:46ja was kommt als nächstes kardofahren am ätna oder was also habt ihr doch hier netflix disney plus auch
45:55ja youtube youtube premium sogar warum das denn du keine werbung sehen willst sag doch dem ralf schumacher
46:03einfach was dein auto wert ist
46:14ja gut ja
46:17ja ja ja ja ja ja stephan sagt mal nicht der sabine haha wir sehen uns
46:24ich hab verstanden man appelliert an ich hab ich weiß
46:33ja das war eine geile party
46:41wirklich tolle hochzeit ich wollte nur falls du die fotos vom junggesellenabschied nicht in
46:51der öffentlichkeit sehen willst sechs prozent spenden von deinem einkommen
46:58das muss man jemand ausreden das ist riesig
47:08ja fuck you too ich glaube ich glaube er überlegt sich ja herr spahn habe ich richtig
47:17verstanden sie können uns spenden im wert von 30.000 euro klar machen wie das kostet den
47:24steuerzahler drei milliarden ja danke wir rufen sie an
47:37mir fragt ein gewisser maxu ob es nicht system stabilisierend sei wenn wir die extremen auswirkungen
47:42des kapitalismus die negativen durch spenden abfedern würden dann fragen sie ihn doch
47:47bitte mal ob er es systemkritisch findet wenn er sein geld behält die frage ist
47:52ich finde es halt paternalistisch ja wenn man den armen geld gibt und ihnen dann sagt was
47:59sie damit machen soll ja bei gift directly zum beispiel da fließt das geld direkt an die
48:04menschen und zwar ohne auflagen aber dann weiß ich gar nicht was sie mit dem geld machen die
48:07armen die wissen doch selbst am besten wie sie ihr geld verwenden das sagen sogar studien aber ich
48:11will halt nicht dass das geld dann für alkohol ausgegeben wofür würden sie das geld dann
48:16ausgeben wenn sie es nicht spenden ja ja ihr vom zdf ihr könnt ja auch ruhig ein bisschen was spenden
48:35nicht wahr ihr bezahlt auch diese ganzen teuren sportrechte hier und die diese talkshows ja ja
48:44absetzen und spenden alles ja ja ja meinetwegen sparen sie sich auch diese ganzen dämlichen satire
48:50sendungen was soll das egal die anstalt ja ja klar warum nicht weg damit das war die anstalt
49:05und heute mit julia klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis klamis
49:35Vielen Dank.

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