00:00Die Wagramer Historientage 2025 starteten mit einer feierlichen Gedenkmesse vor der Monumentalkapelle im Dr. Sahulka-Park.
00:08Diese Kapelle, gestiftet von Baron Hugo Freiherr von Tkalcevic im Jahr 1859, war das erste Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Wagram von 1809.
00:19Baron Tkalcevic förderte auch eine jährliche Messe am 6. Juli, um Versöhnung und Gedenken zu fördern.
00:25Fritz Quirkst, Präsident der Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram, betonte die historische und gesellschaftliche Bedeutung der Kapelle, besonders in Zeiten von Spannungen.
00:34Das diesjährige Motto, das Frieden betont, unterstreicht die zentrale Rolle der Gedenkkultur.
00:40Bürgermeister Markus Mendel-Weigl begrüßte die Besucher und lobte das Engagement der Museumsgesellschaft und der Freiwilligen.
00:47Die Gedenkmesse wurde von Pfarrer Peter Pascalis geleitet, der den Frieden als höchstes Gut hervorhob.
00:52Die musikalische Begleitung übernahm ein Ensemble des Blasorchesters der Musikschule Deutsch-Wagram, das passende Stücke von Franz Schubert darbot.
01:01Nach der Messe zog ein Erinnerungszug, begleitet von Musik, durch die Stadt zum Denkmal der Schlacht bei Wagram, wo eine Kranzniederlegung stattfand.
01:09Historische Reenactment-Darsteller begleiteten den Zug, was das historische Bewusstsein für alle Generationen lebendig machte.
01:15Musik
01:17Liste
01:24Musik
01:28Das Denkmal der Schlacht bei Wagramm, errichtet 1909, erinnert an die schweren Gefechte der Schlacht von 1809
01:54und steht an der Sachsenklemme, einem Schlüsselabschnitt des Schlachtfeldes.
01:58Es wurde durch die Initiative von Anton Pfalz und mithilfe öffentlicher Spenden realisiert.
02:04Der Grundstein für das Denkmal wurde am 6. Juli 1908 gelegt und die feierliche Enthüllung fand am 4. Juli 1909 statt,
02:12genau 116 Jahre vor der jüngsten Kranzniederlegung.
02:15Das Denkmal besteht aus einem Obelisk mit einem Zinkgussadler, der auf einem Granitsockel thront.
02:20Ein Relief zeigt einen österreichischen Grenadier, der sich über einen sterbenden Kameraden beugt, umrahmt von einem Lorbeerkranz.
02:27Die Inschrift ehrt die Helden der Schlacht bei Deutsch-Wagramm und betont die Erinnerung an alle Gefallenen unabhängig von Rang oder Nationalität.
02:35Diese Widmung gilt als frühes Zeichen der Versöhnung, das auch heute noch relevant ist.
02:39Nach 216 Jahren bleibt das Denkmal ein wichtiger Ort des Gedenkens in Deutsch-Wagramm.
02:43Die jährliche Kranzniederlegung versammelt Menschen verschiedener Generationen, um an die Vergangenheit zu erinnern,
02:49das Leid der Kriegsjahre nicht zu vergessen und den Frieden zu betonen.
02:53So, neben mir steht der Präsident der Museumsgesellschaft.
02:57Wir stehen da im Feldlager, wir haben keine Zeitreise gemacht oder vielleicht doch ein bisschen eine Zeitreise.
03:01Ja und nein, kann man sagen, zur Zeitreise.
03:05Jedenfalls haben wir ein umfangreiches Programm bei unseren Historientagen.
03:08Gestern hat es begonnen mit einem Gedenkgottesdienst im Sahulka-Park bei der Monumentalkapelle,
03:15die auch das Familiengrab vom Freiherr Baron Talkewitsch ist.
03:19Der hat ja diese Monumentalkapelle errichten lassen, die zum einen Familiengrab ist und zum anderen das erste Denkmal,
03:26das an die Schlacht erinnert, 50 Jahre nach der Schlacht errichtet, also 1859.
03:31Und er hat auch 1000 Gulden damals gespendet, damit ein Gedenkgottesdienst jedes Jahr abgehalten werden soll.
03:39Und das ist dann auch durchgehend gewesen, außer der NS-Zeit und der Besatzungszeit.
03:45Aber nach 1955, also ab 1956, ist dann wieder mit den Gedenkgottesdiensten begonnen worden.
03:52Das war gestern der Auftakt, danach eine Kranzniederlegung und ein gemütlicher Ausgang im Museumsgarten
03:58bei dem ganz idealen Wetter, das gestern am Abend geherrscht hat.
04:02Ja, und heute gab es auch wieder ein umfangreiches Programm.
04:04Am Vormittag schon ein Geschichtsspaziergang, wo es um die Geschichte von Deutsch-Wagerraum gegangen ist.
04:09Anschließend eine Führung im Eisenbahnmuseum, denn da war der Endpunkt des Geschichtsspaziergangs,
04:15wo es um die Stadtgeschichte gegangen ist, dann eben das Eisenbahnmuseum.
04:18Ganz toll war das Kinderferienprogramm, jetzt zwei Stunden lang, wo viele Kinder da waren,
04:26die da auch in diese Thematik eingeführt wird und wo man da Kleider anziehen kann und das ein bisschen erläutert wird.
04:32Also die haben das ganz toll gemacht, die Damen, die dafür verantwortlich sind.
04:37Also ich kann da nur ein großes Lob aussprechen und wir haben ja gerade einen Vortrag gehört
04:42über die Leistung des Infantileregiments Nr. 3, wie sich die bei der Schlacht von Wagerraum geschlagen haben
04:48und wie da eben die Schlacht ausgegangen ist, beziehungsweise welchen Beitrag hier das Infantileregiment Nr. 3
04:57im Jahr 1809 geleistet hat. Das hat ja schon im April begonnen bei Regensburg und dann eben bis vor Wien.
05:03Insbesondere in Markgraf-Neusiedl war eben dann das Infantileregiment Nr. 3.
05:06Neben mir steht der höchste Offizier hier.
05:09Heute ausnahe ich nicht.
05:10Nicht? Nicht zu hören?
05:11Heute kein Offizier, heute nur Hausmeister, Fleischhauer, Schuester und wenn Sie wollen Földwebel.
05:17Nicht schlecht, ne?
05:18Ja, man muss sich der Situation anpassen.
05:21Alles klar.
05:22Wie nennt das, ihr feiert ein Jubiläum?
05:24Ein doppeltes.
05:26Einerseits unser Verein, der Traditionsverein, ist 20 Jahre alt und parallel dazu das historische
05:31Regiment feiert 310 Jahre.
05:34Ein Grund zu feiern.
05:35Jetzt eine Frage, gibt es eigentlich dieses Regiment noch?
05:37Nein.
05:38Spätestens, wenn man alles nachvollzieht, spätestens nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist es definitiv
05:43aus.
05:44Offiziell schon eigentlich nach Ende des Ersten Weltkrieges, aber es gab Nachfolgeregimenter,
05:49ist in die deutsche Wehrmacht eingegliedert worden.
05:51Und damit haben wir unsere Geschichte sozusagen mit 1945 komplett beendet.
05:56Die Renekter haben aber ihre Geschichte nicht beendet.
05:59Nein.
06:00Eine wichtige Sache, jetzt können manche sagen, die Tankritt spielen.
06:03So ist das nicht.
06:04Definitiv nicht.
06:05Ich möchte dazu ergänzen, dass wir erst vor knapp fünf Tagen aus Waterloo zurückgekommen
06:09sind.
06:10Wer hat gewonnen?
06:12Ich kann mich nicht erinnern.
06:13Nein.
06:13Natürlich hat die alliierte Seite gewonnen gegen Napoleon, damit ist endlich dieses Trauerspiel
06:17beendet.
06:18Aber es war gerade dieses Waterloo mit circa 2000 Teilnehmern, das, für was wir stehen,
06:24nämlich Freundschaft über alle Grenzen.
06:26Wir haben dort auf allen Uniformen aus allen Herren Ländern Leute gefunden wie eine große
06:31Familie.
06:31Und das war auch jetzt für uns eigentlich ein Ansatz, dass wir gerade hier mit diesen etwas
06:35heißen Temperaturen nicht das typische Militärgeschehen zeigen, sondern ein stimmiges Lager mit
06:41Handwerk von einem Wäschermädel, wie gesagt, über einen Schuster, über Holzhacken und
06:46Kochen mit Freunden für Freunden.
06:49Das heißt, die Renekters, es ist wirklich, das merkt man immer wieder, eine irrsinnig
06:53internationale Gesellschaft.
06:55Ich kann mich erinnern, nicht dieses Mal, aber vor Jahren davor war sie schon einmal da
06:58auf diesem Feld da drüben.
07:00Und ich glaube, da war der Napoleon eigentlich ein Amerikaner gewesen.
07:02Ja, das ist korrekt.
07:04Wir hatten ihn damals, leider das letzte Jahr nicht, wo wir rund 400 Teilnehmer hatten.
07:08Aber auch da wiederum hatten wir über zwölf Nationen, die hier bei uns in Uniform vertreten
07:13gewesen sind.
07:13Morgen gibt es weitere Vorträge.
07:15Jetzt gibt es noch Vorführungen beim IA3 und verschiedene Veranstaltungen.
07:19Und morgen haben wir weiteres Programm im Rahmen unserer Historientage.
07:23Eine wunderbare Sache.
07:24Voriges Jahr war das, glaube ich, ganz extrem mit der Schlacht da gegenüber.
07:28Das war ja schon was ganz.
07:29Und ich glaube, vor fünf Jahren davor war es auch schon einmal.
07:33Und da haben wir das Glück gehabt, da haben sie für uns so eine Schlacht gestellt im
07:37Wald.
07:37Also das war schon sehr eindrucksvoll.
07:40Naja, voriges Jahr war 250 Jahre so ein halbrundes Gedenken.
07:45Und da war eine riesengroße Veranstaltung, kann man mit dem heurigen nicht vergleichen.
07:50Da waren ja 350 Uniformierte als halbe Europa da.
07:53Also von Belgien, Frankreich, aus Deutschland, aus vier Bundesländern, aus Polen, Tschechien,
07:58Slowakei, Ungarn, Italien, Slowenien, also Österreich natürlich.
08:02Also da waren ganz, ganz viele Leute da, auch Zivilisten, sage ich einmal, die altes Handwerk
08:07gezeigt haben.
08:08Viele Uniformierte mit Empfang der Gruppe, mit Schlachtnachstellung, mit großem historischem
08:13Feldlager.
08:14Die haben ja drei Nächte dann im Freien genächtigt.
08:17Das Wetter hat mitgespielt voriges Jahr.
08:19Also da hat alles, war noch wesentlich größer, aber das ist nur alle fünf Jahre, wo wir es
08:25so groß machen.
08:26Aber auch im heurigen Jahr passt das sehr, sehr gut.
08:29Wir haben die Uniformierten eine kleinere Gruppe hier.
08:32Aber ein sehr abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Historientage.
08:38Man kann sagen, Feldlager zum Angreifen.
08:40Feldlager zum Angreifen und fast zum Mitmachen, ja.
08:43Feldlager zum Angreifen.
09:13Und zwar völlig unabhängig davon, welche Profession oder welchen familiären Stand man
09:22dahinter eigentlich hat.
09:23Jetzt ist es so, dass Vereine sehr oft Nachwuchsprobleme haben.
09:26Wie schaut es bei dir in Ektas aus?
09:28Also jein.
09:29Wir sind doch etwas verjüngt, aber es wäre schon schön, wenn wir jedes Jahr einen neuen
09:34Rekruten hätten.
09:35Seit zwei Jahren haben wir leider keinen Zugang.
09:37Aber der Durchschnitt liegt derzeit bei 26 bis 30 Jahren.
09:40Das ist deutlich jung.
09:43Da bin ich schon das alte Eisen.
09:45Also jetzt nach Wotelo schaust du eigentlich noch ganz gut aus, ne?
09:48Ja, äußerlich.
09:49Frag mich nicht, wie es innerlich ausschaut.
09:51Also daher heute Fleischhauer.
09:53Deswegen heute das, was die ganzen Gäste wollen, was meine Leute brauchen.
09:56Und das, was ich brauche, das kriege ich dann sowieso.
09:59Wunderbar, dann sage ich Prost.
10:00Dankeschön.
10:01Im Rahmen der Wagramer Historien Tage 2025 wurde ein Vortrag über das Infanterieregiment
10:07Nr. 3 Erzherzog Karl und dessen Rolle im Feldzug 1809 gehalten, gefolgt von einer
10:12Ausstellung und einem historischen Feldlager.
10:14Direktor Magister Michael Wenzel, Historiker und Leiter des Napoleon-Museums Deutsch-Wagramm,
10:20präsentierte einen Vortrag über das Infanterieregiment Nr. 3.
10:23Der Vortrag beleuchtete das 310-jährige Bestehen des Regiments und seine Rolle im Feldzug von 1809.
10:30Wenzel diskutierte die taktischen Abläufe und Herausforderungen, denen das Regiment in
10:34Bayern, Regensburg, Aspern und insbesondere bei der Schlacht bei Wagramm gegenüberstand.
10:38Besondere Aufmerksamkeit galt dem Einsatz bei Markgraf Neusiedel und dem verlustreichen
10:43Vorgehen der Grenadiere bei Adaklar.
10:45Ausstellung und Feldlager.
10:47Nach dem Vortrag wurde eine Ausstellung vom Traditionsverein IR3 eröffnet.
10:51Die Poster, seltene Originale und Alltagsgegenstände aus der Militärgeschichte zeigte.
10:56Zusätzlich bot ein historisches Feldlager im Museumsgarten den Besuchern Einblicke in
11:00den militärischen Alltag des frühen 19.
11:03Jahrhunderts.
11:03Besucher hatten die Möglichkeit, Ausrüstungsgegenstände zu handhaben und mit Darstellern zu interagieren.
11:09Der Vortrag bot eine detaillierte Analyse der Rolle und der Herausforderungen des Infanterieregiments
11:15Nr. 3 während des Feldzugs von 1809.
11:18Die Ausstellung und das Feldlager ergänzten das theoretische Wissen durch praktische Einblicke
11:22in die Geschichte und das Leben der Soldaten jener Zeit.