Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 21.5.2025
+++ Babyleichnam in Berlin-Neukölln gefunden +++ Nachgefragt
+++ Ladendiebe in Oranienburg +++ Cartoon: Falsches Testament
+++ Schmuckdiebstahl in Hamburg mit Spur nach Berlin +++
Säure-Einbrüche +++

Kategorie

📺
TV
Transkript
00:00Ja, Sonntagabend ist Fahndungszeit hier im RBB. Schön, dass Sie bei uns sind.
00:20Die Polizei hofft wieder auf Ihre Hilfe bei der Aufklärung von Verbrechen in Berlin und Brandenburg.
00:25Unser erster Fall heute hat viele Menschen in der Region sehr bewegt.
00:29Für genau eine Woche wurde in Berlin-Neukölln ein totes Baby entdeckt.
00:33So wenig Zeit für so wenig Leben. Eine Botschaft der Trauer am Fundort der Kinderleiche.
00:40Noch weiß die Polizei nicht, wie das Mädchen dorthin kam, wer die Mutter ist und wo es geboren wurde.
00:45Aber vielleicht gibt es heute entscheidende Hinweise.
00:50Dort, wo das Baby gefunden wurde, gibt es die Zeichen der Anteilnahme.
00:55Viele nehmen Abschied in Berlin-Neukölln und fragen, warum ein Kind nicht leben durfte.
01:05Ein Fall, der vor einer Woche seinen Anfang nahm.
01:08An dem Sonntag war ein Mann sehr früh am Morgen auf dem Weg zur Arbeit, als ihm etwas am Wegesrand auffällt.
01:15Auf den ersten Blick sieht es für ihn aus wie eine Puppe.
01:19Doch dann der Schock. Es ist ein totes Baby. Er ruft die Polizei.
01:23Bilder kurz danach. Der Fundort abgesperrt, damit Experten der Polizei in Ruhe Spuren sichern können.
01:32Auch am toten Baby.
01:37Wenig später wird der Leichnam in die Gerichtsmedizin gebracht, um die Todesursache feststellen zu können.
01:43Wir treffen Andreas Voges am Fundort. Er ist Leiter der 4. Berliner Mordkommission, die in dem Fall ermittelt.
01:52Er und sein Team sind auf der Suche nach der Mutter des Kindes. Seine ersten Eindrücke?
01:57Das Kind war komplett nackt, unbekleidet. Es befanden sich keinerlei Gegenstände bei dem Kind.
02:05Und wir haben natürlich auch den Nahbereich hier abgesucht, absuchen lassen.
02:09Und auch da haben wir keine Gegenstände aufgefunden, die wir irgendwie dem Kind zuordnen konnten.
02:15Aber die Ermittler vermuten, dass es sich bei der Mutter des toten Babys um eine jüngere Frau handelt.
02:20Und stützen sich dabei auf Daten.
02:22Man betrachtet statistische Erhebungen, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden.
02:28Und da haben wir einfach in der Altersklasse unter 30 Jahre rund 75 bis 80 Prozent der Mütter,
02:37die ihre Kinder nach der Tötung in der Freiheit abgelegt haben.
02:41In fast allen dieser Fälle wird die Schwangerschaft von den Frauen bis zum Schluss verdrängt und verleugnet.
02:47Die Geburt passiert dann oft überraschend und im Verborgenen.
02:51Wahrscheinlich war es auch im Neuköllner Fall so.
02:55Es kommt sehr oft vor, gerade bei jüngeren Gebärenden, dass die Kinder einfach genauso abgelegt werden, wie wir es jetzt auch in dem konkreten Fall hier haben.
03:06Soll heißen, keiner bemüht sich darum, den Leichnam unentdeckt verschwinden zu lassen.
03:11So wie im aktuellen Fall.
03:13Der Leichnam des Babys wurde wahrscheinlich in der Nacht zum Sonntag, den 11. Mai, abgelegt.
03:18Im Süden Berlins, in Neukölln.
03:22Im Wohngebiet Gropiusstadt am Kölner Damm.
03:25Hinter dem Wendekreis wird das Mädchen gefunden.
03:28Hier am Mauerweg.
03:29Wir haben hier einen weiblichen Säugling vorgefunden, der komplett entwickelt war und insofern auch lebensfähig.
03:39Das haben die gerichtsmedizinischen Untersuchungen ergeben.
03:42Anhand der gerichtsmedizinischen Erkenntnisse müssen wir einfach davon ausgehen, dass das Kind einen gewaltsamen Tod gestorben ist.
03:52Doch wer ist dafür verantwortlich?
03:55Um die Person zu finden, werden nur wenige Stunden nach der Entdeckung Suchhunde eingesetzt.
04:00In der Hoffnung, eine Spur zur Mutter des Kindes zu bekommen.
04:03Die Hunde, die wir eingesetzt haben, sind sehr zielgerichtet zu einer Wohnung gegangen.
04:11Allerdings konnten wir uns davon überzeugen, dass die Mieterin dieser Wohnung nicht als Mutter in Frage kommt.
04:19Und auch, dass das Kind dort nicht zur Welt gebracht wurde.
04:23Mehrere Hunde auf einer falschen Fährte.
04:26Welche Schlüsse zieht die Polizei daraus?
04:28Diese Ergebnisse durch die Personenspürhunde sind für uns natürlich auch Indizien.
04:35Wir gehen denen nach.
04:37Teilweise sind die Suchleistungen ganz immens.
04:40Manchmal gibt es eben Gründe, die wir auch nicht nachvollziehen können,
04:44dass die zu einem Ergebnis führen, was wir erstmal als Fehlergebnis deuten.
04:50Die Ermittler setzen nun auf ihre Mithilfe und ihre Wahrnehmungen in den vergangenen Monaten.
04:56Denn?
04:56Das soziale Umfeld bemerkt sehr wohl die Schwangerschaft, die körperliche Veränderung.
05:03Und die Frau wird auch darauf angesprochen, teilweise mehrfach auch darauf angesprochen.
05:08Die Frauen versuchen dann oftmals, Ausreden zu finden.
05:11Geben zum Beispiel an, dass sie ihre Ernährung umgestellt haben oder eine Krankheit hätten.
05:17Vielleicht ist Personen so eine Situation in Erinnerung,
05:19dass sie eine Frau darauf angesprochen haben auf eine Schwangerschaft
05:22und irgendwie jetzt doch sich Gedanken machen, könnte die als Mutter in Frage kommen.
05:28Gibt es irgendwo eine Frau, die schwanger war und jetzt kein Kind vorweisen kann?
05:32Vielleicht lebt die junge Frau sogar in der Nähe vom Fundort des toten Säuglings,
05:38in einem der umliegenden Häuser in der Gropiusstadt.
05:41Hat hier vielleicht jemand etwas gesehen vor einer Woche, in der Nacht zum 11. Mai?
05:46Vielleicht gibt es doch jemanden aus dem Umfeld der Mutter,
05:51der jetzt den Mut findet, sich bei der Polizei zu melden.
05:55Ihre Hinweise bitte an die 4. Mordkommission Berlin unter Vorwahl 030,
05:59dann die 46 64 9 11, dreimal die 4 oder an jede andere Polizeidienststelle.
06:06Auch eine E-Mail ist möglich, mehr dazu auf unserer Online-Seite.
06:14Was wird aus den Fahndungsfällen hier bei uns in der Sendung?
06:17Heute gibt es da gute Nachrichten, zum Beispiel zum Diebstahl der vielen Bronzeskulpturen in Berlin,
06:22über die wir zuletzt im März berichtet haben.
06:24Da war ja auch die Frage offen, sind da Metalldiebe am Werk,
06:27die es nur auf den Materialwert der Bronze abgesehen haben oder doch echte Kunstdiebe?
06:32Die Antwort gab es in dieser Woche.
06:36Fertig zum Abtransport.
06:39Die Polizei sichert eine schwere Bronze in Berlin-Neukölln.
06:42Und es ist nur ein Kunstobjekt von vielen, entdeckt am Dienstag auf einem Grundstück.
06:48Seit Monaten sind Bronzediebe unterwegs,
06:51die in Berlin, Brandenburg und anderen Bundesländern Skulpturen verschwinden lassen,
06:55die oft hunderte Kilogramm schwer sind.
06:58Unklar war, ob es die Täter auf den Schrottpferd abgesehen hatten
07:01oder ob es doch, wie es jetzt scheint, um die Kunstwerke ging.
07:04Denn gestohlen wurden zum Beispiel die Liegende vom bekannten Bildhauer Heinrich Drake
07:10oder die Skulptur Ruhendes Mädchen von Hans Klett.
07:15Wir haben bei uns in der Sendung dazu öffentlich gefahndet.
07:18Danach gab es Hinweise und deshalb am Dienstag die Durchsuchungen in Berlin und in anderen Orten,
07:24bei denen Dutzende Skulpturen und Bronzen gefunden wurden.
07:28Auch die Liegende und das Ruhende Mädchen.
07:30Beide Kunstwerke wurden also nicht zerstört.
07:33Ein 55-jähriger Berliner wurde festgenommen,
07:37der für die Planung und Durchführung der Diebstähle verantwortlich sein soll.
07:41Die Ermittlungen laufen weiter, weil diese Fundstücke bisher nicht zugeordnet werden können.
07:46Wenn Sie etwas dazu wissen, nutzen Sie für Ihre Hinweise diese Mailadresse.
07:51In einem anderen Fall wird hier im Berliner Landgericht jetzt eine Anklage geprüft.
08:00Damit wird ein Prozess gegen zwei Männer vorbereitet,
08:02die als Geldautomaten-Sprenger unterwegs gewesen sein sollen.
08:07Die beiden sollen zu einer Bande gehören, die über Monate auch in Berlin und Brandenburg aktiv war.
08:11Sie werden mit Explosionen unter anderem in Marzahn, Strausberg, Mariendorf, Prenzlauer Berg,
08:20Althohen-Schönhausen, Hellersdorf, Mitte und Springpfuhl in Verbindung gebracht.
08:26Die beiden 30 und 38 Jahre alten Männer konnten Anfang des Jahres festgenommen werden,
08:33nach einer öffentlichen Fahndung auch bei Täter-Opfer-Polizei.
08:36Kurz danach gab es eine Razzia in mehreren Wohnungen in Berlin und Brandenburg,
08:43bei der Beweismaterial beschlagnahmt wurde.
08:47Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft, schweigen aber zu den Vorwürfen.
08:53Die Ermittlungen laufen weiter, weil andere Mitglieder der Bande immer noch gesucht werden.
09:00Taucher haben im April in Felten im Stichkanal einen menschlichen Schädel gefunden,
09:05der in einer Plastiktüte lag.
09:08Unklar ist bis heute, wer den Schädel dorthin gebracht und versenkt hat.
09:14Der wird aber rechtsmedizinisch weiter untersucht und mit Vermisstenfällen abgeglichen.
09:19Fest steht jetzt, es kann ausgeschlossen werden,
09:22dass der Fund mit dem Vermisstenfall Paul Burdach zu tun hat.
09:27Der Rathenohr wird seit über einem Jahr vermisst.
09:30Inzwischen gehen die Ermittler von einem Tötungsverbrechen aus.
09:33Deshalb wird weiterhin um Hinweise gebeten, die dabei helfen könnten,
09:39das Schicksal des 24-jährigen Paul Burdach aufzuklären.
09:43In der Fahndung Kompakt heute sucht die Polizei Brandenburg nach zwei Ladendieben,
09:53einem Paar, das mit Kinderwagen unterwegs war, wobei im Wagen kein Kind lag.
09:57Der war eher Tarnung und Transportmittel für die Beute.
10:00Wir schauen zunächst mal auf den Tatort, an dem auch dieses Foto damals entstand.
10:04Wir sind hier nördlich von Berlin in Oranienburg.
10:08Dort gibt es im Stadtzentrum in der Fischerstraße einen großen Drogeriemarkt.
10:13Und genau hier tauchten die beiden Täter vor einem Jahr auf,
10:16am 15. Mai 2024, einen Mittwoch gegen 19.30 Uhr.
10:22Hier nochmal das Fahndungsfoto.
10:26Auf dem Video, das die Polizei nicht öffentlich zeigt,
10:28sieht man, wie die Frau den Kinderwagen mit einer Vielzahl von Packungen füllt,
10:32vor allem Kaffee und Waschmittel, wie die beiden dann den Laden verlassen.
10:37Wem kommen sie bekannt vor?
10:38Die Frau trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift
10:43Be ready for anything, sei auf alles vorbereitet.
10:47Der Mann hatte ein schwarzes T-Shirt an mit der Aufschrift New York
10:50und dazu eine kurze Hose mit einem Boss-Schriftzug.
10:54Wo sind die beiden mit oder ohne Kinderwagen noch aufgefallen?
10:59Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion Oberhavel
11:03und davor bei Oranienburg, 033 01 und an die 85 10
11:08oder an jede andere Polizeidienststelle.
11:13Im Cartoon heute, im kuriosen Fall der Woche,
11:16geht es um mehr als Kaffee und Waschmittel.
11:18Es geht um das Erbe eines sehr reichen Mannes.
11:21Der dachte vor seinem Tod, er hätte alles wunderbar geregelt
11:24und dann gab es doch eine große Überraschung.
11:27Sterben macht Erben oder wenn trotz letztem Willen,
11:30Wünsche offen bleiben.
11:33Claudia bringt überall Freude.
11:36Ihr mobiler Altenpflegedienst kümmert sich,
11:39damit es die Kundschaft auch schön hat.
11:41Bei manchem sieht Claudia über Jahre nach dem Rechten
11:44und gehört dann schon fast zur Familie.
11:47Es läuft also in ihrem Unternehmen
11:49und trotzdem sind ihre Wünsche doch größer,
11:52als ihr Kontostand hergibt.
11:54Das bringt sie auf eine Idee.
11:56Wie wäre es, wenn sie nach all den beruflichen Mühen
11:58zur Erbin wird?
12:00So als Dank für alles.
12:03Gesagt, getan.
12:04Sie entwirft ein Testament für einen ihrer Kunden,
12:07der nun glatt sein ganzes Geld und seine Kunst ihr vermacht.
12:11Der netten Claudia.
12:13An dem Papier arbeitet sie so lange,
12:15dass es samt Unterschrift voll echt aussieht.
12:18Kurz danach kann sie das Testament tatsächlich einsetzen.
12:22Beim Amtsgericht meldet sie sich nach dem Tod ihres Kunden
12:25und erklärt, Alleinerbin zu sein.
12:28Claudia macht schon große Pläne,
12:30was sie alles mit dem Erbe tun will.
12:32Wäre da nicht dieser prüfende Blick im Amtsgericht?
12:36Dort sieht man sich das Testament doch genauer an und zweifelt.
12:40Die Unterschrift sieht schon ziemlich seltsam aus.
12:44Deshalb wird aus Claudia nun die Angeklagte,
12:47die aber weiter erklärt,
12:48Ich bin Alleinerbin und die Testamentsunterschrift sei echt.
12:53Ein Sachverständiger beweist das Gegenteil.
12:56Trotzdem bleibt Claudia bei ihrer Geschichte
12:58und bekommt vom Richter die Quittung.
13:01Lachende Erben sehen anders aus.
13:05Diese Quittung hat es in sich.
13:07Claudia muss für 5,5 Jahre ins Gefängnis,
13:10u.a. wegen Urkundenfälschung und versuchten Betruges.
13:13Eine harte Strafe, kein Wunder beim Erbe,
13:16dass sie ergaunern wollte, ging es um 20 Mio. Euro.
13:19Und dann war sie auch noch uneinsichtlich.
13:21Da verstehen Gerichte keinen Spaß.
13:24Unser nächster Verhandlungsfall heute bringt uns nach Hamburg.
13:27Die Polizei dort glaubt,
13:28dass wichtige Spuren nach Berlin führen
13:30und hofft deshalb auf ihre Hilfe gesucht werden.
13:33Trickdiebe, die einen Juwelier in Hamburg
13:34auf wirklich dreiste Weise bestohlen haben.
13:39Auffällig ist die Bande schon.
13:41Die Frau mit der hellen Perücke,
13:43der Mann mit der Tüte
13:44und die Komplizen, die alles absichern.
13:47Mit einem Trick kommen sie an wertvollen Schmuck.
13:51Kommissarin Ute Schlüter ermittelt in dem Fall
13:53und geht davon aus, dass Profis am Werk sind.
13:57Die Beute wird zwischen 300.000 und 500.000.
14:00Euro eingeschätzt.
14:01Von daher gehen wir schon davon aus,
14:03dass dort eine Vorplanung stattfand.
14:06Und man vorher geguckt hat, was ist die beste Uhrzeit
14:08und wie ist das Geschäft vielleicht auch aufgebaut.
14:13Überwachungsvideos halten fest, wie die Bande vorgeht.
14:17Es beginnt ganz freundlich an jenem Mittwochmorgen.
14:19Mittwochmorgen.
14:20Schönen guten Morgen.
14:21Schönen guten Morgen.
14:22Ich schau.
14:23Im Juweliergeschäft taucht ein Paar auf.
14:26Ein Mann begleitet von einer Frau mit der hellen Perücke.
14:30Was dann folgt, macht die Arbeitsteilung deutlich.
14:33Es findet erst ein bisschen Smalltalk statt.
14:36Man verwickelte den Geschädigten in ein Verkaufsgespräch,
14:40täuschte Interesse vor an Schmuckstücken,
14:42die sich im Schaufenster des Geschäfts befanden.
14:44Der Juwelier bat darauf hin, die Frau doch bitte Platz zu nehmen
14:47und ist mit dem Mann zusammen vor das Geschäft gegangen,
14:50um sich die Schmuckstücke zeigen zu lassen.
14:53Dabei lässt der Juwelier die Tür offen.
14:56Aus Sicherheitsgründen,
14:57um die Frau mit dem hellen Haar im Blick zu haben.
14:59Und weil er sich von ihrem Mann ja nur kurz etwas zeigen lassen will.
15:03Was der Juwelier nicht ahnt?
15:06Diesen Moment nutzte dann ein weiterer Mann,
15:09um das Geschäft zu betreten.
15:11Hier kommt der Mann,
15:13achtet darauf, dass ihn der Juwelier nicht bemerkt.
15:16Erst dann geht er mit seiner Papiertüte weiter.
15:20Zu sehen ist jetzt auch eine vierte Person der Bande,
15:23die vor dem Laden wartet.
15:25Die Schmiere steht.
15:27Für den Fall, dass der Geschädigte etwas bemerkt hätte,
15:30ihn abgelenkt hätte,
15:32oder vielleicht auch einfach so ein bisschen als Sichtschutz,
15:34dass man dieses Betreten des Geschäftes
15:36von dem anderen Mann nicht bemerkt.
15:38Die Kamera hält fest,
15:41wie der Mann mit der Tüte durch den Laden läuft,
15:43ohne sich für die Vitrinen mit wertvollem Schmuck zu interessieren.
15:47Das Geschäft ist so aufgebaut,
15:49dass vorne der Verkaufsraum ist
15:51und weiter hinten die nicht öffentlichen Bereiche des Geschäftes
15:55mit der Werkstatt.
15:56Das weiß der Mann mit der Tüte offenbar.
15:58Denn er geht in diese Werkstatt,
16:00in der es keine Kameras und Vitrinen gibt.
16:02Hier werden Schmuckstücke repariert oder neu angefertigt.
16:06Und hat eben alles,
16:07was dort noch an dem Tag verarbeitet werden sollte
16:09oder eben auch in Reparatura an sich genommen.
16:13Z.B. diesen Armreif aus massivem Gold,
16:17bestückt mit einem großen Amethysten
16:19und einem Wert von rund 15.000 Euro.
16:23Oder diese goldene Halskette mit einem wertvollen Saphir.
16:27Nur zwei von vielen Schmuckstücken,
16:29die mit der Bande verschwinden.
16:32Doch wie schafft man die Beute
16:34im Wert von mehreren Hunderttausend Euro
16:37unbemerkt aus dem Laden?
16:40Dafür sind wieder die Frau mit der hellen Perücke
16:43und ihr Begleiter zuständig.
16:45Dieses Verkaufsgespräch dauerte eine ganze Zeit.
16:47Man ist immer wieder ins Schaufenster gegangen
16:49und vor das Geschäft,
16:50um sich Schmuckstücke zeigen zu lassen.
16:52Auch das hält die Überwachungskamera fest.
16:55Die Frau ist zu sehen vor dem Geschäft.
16:57Der Juwelier ist hinter dieser Tür,
16:59in seiner Schaufensterauslage.
17:02Das war das Ziel der Bande.
17:05Denn so kann der Komplize
17:06mit dem gestohlenen Schmuck in der Tüte
17:08ungesehen verschwinden.
17:11Er wartet noch kurz an der Tür,
17:13sichert sich wieder ab,
17:14dass der Juwelier abgelenkt ist.
17:16Erst dann geht er.
17:20Gefolgt von einem seiner Komplizen.
17:22Die Frau mit der Perücke verschwindet jedoch nicht.
17:27Sie kommt noch mal zurück.
17:29Diesmal ist ihre Stimme zu hören.
17:32Ich habe gesagt, wie er mir da vorschlägt.
17:35Wie denn?
17:35Ich habe gesagt, wie er mir da vorschlägt.
17:39Auch diese Aktion hat ein Ziel, so die Ermittler.
17:42Wir gehen von aus, dass man diesen Schein noch aufrechterhalten wollte,
17:46um den beiden vorangegangenen Tätern noch ein bisschen Zeit zu geben,
17:50zu flüchten.
17:52Dafür setzt sich die Frau mit der hellen Perücke sogar wieder hin.
17:58Erst als der Juwelier die Situation anscheinend seltsam findet
18:01und an der Tür nachschaut, wo der Partner der Frau bleibt,
18:04beendet sie das Gespräch und verschwindet ebenfalls vom Tatort.
18:07Diese Bilder wurden im Dezember vergangenen Jahres in Hamburg aufgenommen.
18:15Trotzdem wendet sich die zuständige Polizei
18:17jetzt direkt an die Zuschauer von Täter-Opfer-Polizei.
18:22Weil wir davon überzeugt sind, dass es Verbindungen gibt,
18:25diese Gruppierungen nach Berlin.
18:27Wir gehen davon aus, aufgrund unserer bisherigen Ermittlungen,
18:30dass die Beute dort versetzt worden ist.
18:33Wir würden uns wünschen von den Berliner Zuschauern,
18:39dass sie vielleicht sich erinnern,
18:41dass sie diese Schmuckstücke irgendwo gesehen haben
18:43oder dass sie vielleicht ihnen sogar zum Verkauf angeboten worden sind.
18:47Weiß also jemand etwas über den goldenen Armreif
18:51oder die Kette mit dem Saphir?
18:54Die Polizei hofft auch auf Hinweise zu den Personen,
18:58die hier zu sehen sind.
18:59Denn sie sollen sich immer wieder in Berlin aufhalten.
19:03Am besten zu erkennen ist das Paar, das den Juwelier abgelenkt hat.
19:10Die Frau mit der weiß-blonden Perücke ist etwa 35 Jahre alt
19:14und etwa 1,70 Meter groß.
19:16Sie wirkt recht kräftig.
19:17Sie spricht akzentfrei Deutsch.
19:19Auffällig auch ihre Handtasche.
19:22Ihr Komplize ist ähnlich alt, aber etwas größer,
19:25ca. 1,75 Meter.
19:26Er spricht gebrochendeutsch.
19:28Auffällig bei ihm der dunkle Kinnbart,
19:30der im Kinnbereich recht spitz wirkt.
19:33Wem kommen diese beiden bekannt vor?
19:35Und wer weiß etwas über die Beute, den goldenen Armreif
19:39und die goldene Kette mit dem wertvollen Saphir?
19:43Ihre Hinweise bitte an die Polizei Hamburg unter Vorwahl 040
19:47und an die 42 86 56789
19:52oder an jede andere Polizeidienststelle.
19:57Wenn Einbrecher in Wohnungen oder Häuser einsteigen,
20:00ist eigentlich klar, je schneller, desto besser.
20:02Sie wissen ja nie, wer wann genau nach Hause kommt.
20:05Doch nun gibt es eine neue Methode.
20:07Da lassen sich die Täter Zeit.
20:09Viel Zeit.
20:10Eine gefährliche Methode.
20:11Hier wird sich Gleichmetall auflösen.
20:17In einer stark ätzenden Chemikalie.
20:20Einer Säure, die zunehmend auch bei Wohnungseinbrüchen verwendet wird.
20:25Es geht um Salpetersäure, so die Polizei Berlin.
20:29Das Phänomen der Säureeinbrüche ist im europäischen Ausland
20:33zunächst aufgetreten und ist dann auch in Deutschland aufgetaucht.
20:37Die meisten taten tatsächlich hier in Berlin.
20:40Die Täter tauchen oft als Handwerker getarnt auf.
20:44Und sie nehmen sich Zeit für den Einbruch.
20:48Denn erst einmal geht es für sie darum,
20:50Häuser oder Wohnungen zu finden,
20:52deren Bewohner längere Zeit nicht da sind.
20:55Dafür nutzen die Einbrecher einen Trick.
20:58Diese Wohnungen werden dann meistens mittels hauchfeinen Klebefäden,
21:04die an der Türzarge angebracht werden, markiert.
21:08Wahrscheinlich werden dafür Heißklebepistolen benutzt.
21:12Im unteren Bereich der Tür werden die fast durchsichtigen Fäden angebracht.
21:17Dort, wo sie kaum auffallen.
21:19Die Täter verschwinden dann erst mal.
21:22Die kommen dann später zurück und schauen,
21:23ob diese Klebefäden noch intakt sind.
21:26Sind die Fäden intakt, können die Einbrecher relativ sicher sein,
21:31dass niemand zu Hause ist.
21:32Jetzt kommt die Salpetersäure ins Spiel.
21:36Wahrscheinlich schützen sich die Täter selbst beim Umgang mit der Säure.
21:40Die stark ätzende Flüssigkeit wird in die Schließzylinder der Tür eingebracht.
21:46Wieder nehmen sie sich Zeit.
21:49Denn bis zu 20 Minuten dauert es,
21:51bis das Metall im Schloss so stark angegriffen und zersetzt ist,
21:55dass man die Tür ohne Probleme öffnen kann.
21:58Der Vorteil aus Sicht der Täter ist,
22:01dass es eine sehr leise Methode ist, die Schlösser zu knacken.
22:04Gerade in hellhörigen Mehrfamilienhäusern ist das natürlich vorteilhaft,
22:08wenn nicht viel Krach gemacht wird beim Einbrechen.
22:11Dann können die Täter in aller Ruhe die Wohnungen durchsuchen
22:14und unbemerkt mit ihrer Beute flüchten.
22:17Doch zurückbleiben solche eindeutigen Spuren,
22:23wie diese Originalfotos belegen.
22:25Bräunliche Verfärbungen an Türen und Schlössern.
22:28Wer so etwas bemerkt,
22:30sollte auf keinen Fall damit in Berührung kommen,
22:32warnt die Polizei.
22:34Wenn man mit Salpetersäure in Kontakt kommt,
22:36kann das natürlich Verätzungen der Haut hervorrufen,
22:39auch der Schleimhäute und der Atemwege,
22:41wenn man die Gase der Substanz einatmet.
22:44Wir treffen Dr. Bärbel Görhard vom Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch.
22:52Sie demonstriert uns, wie gefährlich diese Chemikalie ist.
22:57Die Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit der Salpetersäure
23:00sind auf alle Fälle Schutzbrille, Kittel und Handschuhe
23:04und dann natürlich unter Abzügen zu arbeiten,
23:06weil die Reaktion wird schon heftig werden.
23:09Für den Test wird ein Stück Messing benutzt,
23:11eine Metallverbindung, aus der die meisten Schließzylinder hergestellt sind.
23:16Darauf gibt Dr. Görhard nur ein paar Tropfen Salpetersäure.
23:20Auf die erste Reaktion muss man nicht lange warten.
23:23Sie sehen, dass eine Gasentwicklung auf alle Fälle ist.
23:26Das ist Stickstoffdioxid.
23:28Wenn man anfassen würde, würde man auch merken,
23:31dass es eine Wärmeentwicklung gibt.
23:32Und die Gämpfe sind alles andere als gesundheitsförderlich.
23:35Nach wenigen Minuten sind deutliche Spuren am Messing zu sehen.
23:42Dauert die Einwirkung länger, sieht es aus wie auf diesem Originalfoto.
23:46Das Schloss wird weich und bröselig und ist kein Hindernis mehr.
23:51Dadurch, dass die Salpetersäure nicht in Deutschland frei verkäuflich ist,
23:54müssen die Kriminellen auf anderen Wegen an diese Säure gelangen.
23:58Das kann unter anderem aus dem europäischen Ausland sein.
24:02Die Täter beschaffen sich die Chemikalie also illegal.
24:05Wahrscheinlich in einem organisierten Netzwerk.
24:09Inzwischen konnten einige Tatverdächtige ermittelt
24:11und auch zu Haftstrafen verurteilt werden.
24:15Doch es sind immer wieder Einbrecher mit der Säure-Methode unterwegs.
24:19Deshalb rät die Polizei zum Einbau von Schließzylindern aus Edelstahl.
24:24Es ist so, dass sehr hochwertige Schlösser natürlich länger brauchen,
24:29bevor dann die inneren Bauteile zersetzt sind und der Einbruch möglich ist.
24:34Dementsprechend gibt es da ein höheres Risiko, dass die Täter entdeckt werden.
24:39Sollten sie also solche Verfärbungen an ihrem Schloss vorfinden,
24:43rufen sie unbedingt die Polizei.
24:46Das gilt auch für den Fall, wenn sie an ihrer Tür Klebefäden entdecken.
24:50Also bleiben Sie aufmerksam und sollten Sie wirklich solche Verfärbungen
24:57an ihrem Türschuss entdecken, wir haben es gerade gehört.
25:00Bitte nicht berühren, bitte nicht anfassen, informieren Sie die Polizei.
25:04Und falls es doch einen Kontakt gab, am besten die Hände schnell und gründlich waschen
25:08und sofort lüften.
25:10Das war es fast für heute.
25:11Es fehlt noch der Blick zurück auf die Fahndungsfälle an diesem Sonntag.
25:14Hier noch einmal ganz kompakt alles Wichtige.
25:16Am frühen Morgen findet ein Mann das tote Baby in Berlin-Neukölln.
25:22Erste Spuren werden gesichert, auch Suchrunde kommen zum Einsatz,
25:26um die Mutter des kleinen Mädchens zu finden.
25:28Doch bisher ohne Erfolg.
25:30Wer weiß etwas über das tote Kind hier in der Gropiusstadt.
25:34Und dieses Paar taucht in Oranienburg auf, genau zu der Zeit,
25:38als in einem Drogeriemarkt sehr viel Kaffee und Waschmittel gestohlen werden.
25:42Wo sind die beiden noch aufgefallen?
25:46Hinweise werden auch zu der Frau mit der hellen Perücke gesucht.
25:49Mit ihrem Komplizen wird ein Juwelier so abgelenkt,
25:52dass der Mann mit der Papiertüte Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro stehlen kann.
25:57Wer kennt die vier, die auch in Berlin unterwegs sein sollen?
26:00Also Ihre Hinweise sind jetzt gefragt, gerne noch per E-Mail oder über die Online-Wache der Polizei.
26:07Alle Fakten dazu und zur gesamten Sendung finden Sie ebenfalls online,
26:11und zwar auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Fahndungsseite.
26:15Danke fürs Zuschauen.
26:16Am nächsten Sonntag geht es hier weiter mit neuen Verhandlungsfällen, wie immer um 19 Uhr.
26:22Bis dahin alles Gute und achten Sie auf Ihr Handgepäck.
26:28Tschüss.

Empfohlen