- vorgestern
Western Union - der perfekte Überfall?
Kategorie
📚
LernenTranskript
00:00Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:30Das sind Aufnahmen aus Klein Machno. Beide Männer haben besondere Technik bei sich. Das sind kleine Sender- und Empfangsanlagen.
00:37Sie helfen beim Diebstahl von Autos mit einem Keyless-Go-Schließsystem. Leider hatten sie in dieser Nacht Erfolg. Mehr dazu später.
00:48Wenn der Paketbote kommt und an der Tür klingelt, vermuten wohl die wenigsten, dass es gefährlich werden könnte. Und das sicher zu Recht.
00:54Es gibt leider Ausnahmen, so auch Anfang dieser Woche bei einem Überfall auf einen Finanzdienstleister in Berlin.
01:01Der Täter lässt keinen Zweifel daran, dass er es ernst meint. Er ist bewaffnet, fesselt sein Opfer und lässt es hilflos zurück.
01:13Bilder kurz danach vom Tatort in Berlin-Schöneberg. Die Spurensuche beginnt.
01:21Es geht darum, Hinweise zu finden, um den Raubüberfall aufklären zu können.
01:26Die Polizei hofft auf DNA-Spuren, auf Fingerabdrücke, auf alles, was hilft, den Täter zu überführen.
01:32Die Auswertung dazu läuft noch in der Kriminaltechnik. Bisher ist klar, am Montagmorgen beginnt wie so oft ein 35-Jähriger seine Arbeit bei einem Geldtransferdienstleister.
01:47Der Angestellte bereitet alles für die Öffnung des Ladens vor, in dem Währungen gewechselt oder weltweit verschickt werden können.
01:57Was dann passiert, erklärt die Polizei auf ihrem Social-Media-Kanal.
02:02Gegen 8.45 Uhr erschien hier in der Potsdamer Straße vor einer Wechselstube ein Mann, der sich als Paketbote ausgab.
02:09Der Paketbote macht auf sich aufmerksam. Weiß also, dass die Ladentür noch verschlossen ist.
02:15Der Angestellte lässt den Mann in Postkleidung herein, weil er glaubt, dass etwas abgegeben werden soll.
02:22Doch plötzlich ändert sich die Situation. Der Paketbote hat eine Waffe in der Hand.
02:26Und hat dann im Inneren einen 35-Jährigen Angestellten mit einer Schusswaffe bedroht, hat Geld gefordert, hat ihn dann in die hinteren Räume gedrängt und dort auch gefesselt und geknebelt.
02:39Der Täter will offenbar sicher gehen, dass der Angestellte ihn nicht stört oder aufhält.
02:43Eine schwierige Situation für den 35-Jährigen, der dem Mann mit der Waffe ausgeliefert ist.
02:50Der Täter sucht nach Geld, an das er schnell herankommt.
02:54Straftaten wie diese werden fast jeden Tag in der Region verübt.
02:58Denn laut aktueller Polizeistatistik gab es 6.253 Raubüberfälle in Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr.
03:07Viele Täter tarnen sich anfangs, um an Beute zu kommen.
03:12So wie beim aktuellen Fall aus der Potsdamer Straße, wo ein vermeintlicher Paketbote auftaucht und dann eine Waffe zieht.
03:20Der Mann hat schließlich Beute gemacht, ist mit dieser Beute geflüchtet.
03:25Der Angestellte bleibt gefesselt zurück, kann sich selbst befreien und die Polizei rufen.
03:30In der Zeit verschwindet der Täter.
03:35Unklar ist, ob er dann als Fußgänger untertaucht oder mit einem Auto flüchtet, in dem womöglich auch ein Komplize sitzt.
03:44Wer hat etwas beobachtet in Tatortnähe?
03:48Der Raubüberfall war in Berlin, in Schöneberg, in der Potsdamer Straße.
03:54Im Haus Nummer 138 befindet sich die Wechselstube von Western Union.
03:59Hier tauchte am vergangenen Montag, den 23. Juni, der Paketbote auf, gegen 8.45 Uhr.
04:07Danach verschwindet er in bisher unbekannte Richtung.
04:10Weiß jemand mehr zur Flucht und hat sich noch nicht bei der Polizei gemeldet?
04:16Der Täter muss sich auf seinen Überfall vorbereitet haben.
04:20Gut möglich, dass er nicht zum ersten Mal die Tarnung als Paketbote nutzt, um so unauffällig wie möglich an die Wertsachen zu kommen, auf die er es abgesehen hat.
04:29Wie viel Geld hier in der Wechselstube in der Potsdamer Straße erbeutet wurde, ist noch Teil der Ermittlungen.
04:36Hinweise können helfen, den Mann zu fassen, der bereit ist, Gewalt einzusetzen, um an sein Ziel zu kommen und untertauchen konnte.
04:44Wenn Sie dazu etwas wissen, nutzen Sie für Ihre Informationen die Online-Wache der Berliner Polizei.
04:51Vor gut einem Vierteljahr haben wir über eine Tat berichtet, die nur schwer zu begreifen ist.
05:01Ein Mann, der viele Jahre als Anwalt gearbeitet hat und nun Geschäftsmann ist, schießt mitten in Berlin mit Pfeil und Bogen auf Menschen.
05:08Und offenbar hat er auch die Absicht zu töten.
05:10Zum Glück ist niemand verletzt worden und zum Glück konnte er schnell festgenommen werden.
05:14Jetzt begann der Prozess gegen ihn.
05:16So soll es abgelaufen sein an jenem Mittwoch, als der 55-jährige Berliner von seiner Wohnung aus geschossen haben soll.
05:28Täter-Opfer-Polizei ist beim Prozessauftakt dabei.
05:34Weil der 55-Jährige sich nicht zeigen will, bleibt sein Platz zunächst frei.
05:39Erst als wir den Saal verlassen, sieht der mutmaßliche Bogenschütze zum ersten Mal die Richter und Schöffen.
05:46Und die Staatsanwältin, die sich zum Tatvorwurf äußert.
05:49Den Beschuldigten wird vorgeworfen, eine Bedrohung mit einem Verbrechen und tageinheitlich auch eine Nötigung.
05:56Der Tatort liegt mitten in Berlin, am Zionskirchplatz.
06:01Hier wohnte der 55-Jährige bis zu jenem 18. Dezember 2024.
06:07Bis zu jenem Tag, als er mit einem durchschlagstarken Sportbogen auf Menschen gezielt haben soll.
06:13Er hat gerufen, dass er alle Leute tötet, die er auf dem Platz hat.
06:20Dann nimmt er offenbar einen jungen Mann ins Visier und soll gerufen werden?
06:25Ich töte alle, ich töte dich.
06:29Der junge Mann wird nur knapp von einem Pfeil verfehlt.
06:34Er ist es, der die Polizei benachrichtigt.
06:39Kurz danach rückt ein Spezialeinsatzkommando an, das sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung des 55-Jährigen verschaffen muss.
06:48Um ihn dann festzunehmen.
06:49Zum Glück rechtzeitig, bevor jemand ernsthaft verletzt wird.
06:55Täteropferpolizei hat über den Fall im März berichtet, weil die Polizei dringend nach weiteren Zeugen gesucht hat.
07:03Diese Zeugen konnten dann von einer Mordkommission befragt werden, die lange wegen versuchten Mordes ermittelte.
07:09Es sind Aussagen, die im Prozess noch eine Rolle spielen werden.
07:14Erst einmal gibt es hier ein Geständnis, das auch Gerichtssprecherin Lisa Jani hört und kurz danach vor unserer Kamera erklärt.
07:21Der Beschuldigte hat sich heute dahingehend eingelassen, dass er sich die Waffen zugelegt habe, weil er sich verfolgt gefühlt habe.
07:31Er habe an einen Komplott gegen ihn geglaubt.
07:35Für den Beschuldigten gehörte auch der Mann zum Komplott, auf den er geschossen haben soll.
07:40Er hat die Tat im Wesentlichen eingeräumt und gesagt, er habe zu der Zeit Stimmen gehört, er habe Wahnvorstellungen gehabt und habe tatsächlich geglaubt, er werde von der Mafia verfolgt.
07:55Ist das nur eine Ausrede, die vor dem Landgericht Berlin von dem Bogenschützen benutzt wird?
08:00Er ist Jurist und Geschäftsmann.
08:03Die Staatsanwaltschaft erklärt dazu.
08:05Der Beschuldigte leidet unter einer psychischen Erkrankung und ist wahrscheinlich zur Tatsache schuldunfähig gewesen, sodass er nicht bestraft werden kann.
08:18Er muss sich also trotz der lebensgefährlichen Schüsse nicht mehr wegen eines Mordversuchs verantworten.
08:26Es geht jetzt um ein sogenanntes Sicherungsverfahren.
08:29Es gibt eben gesetzlich die Möglichkeit, gefährliche Straftäter in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen, was keine Strafe ist, sondern eine sogenannte Maßregel, um die Öffentlichkeit vor solchen gefährlichen Taten zu schützen.
08:47Im Gegensatz zu einer Freiheitsstrafe ist die Unterbringung im Maßregelvollzug erst einmal unbefristet. So das Gericht.
08:55Dann wird derjenige aber immer wieder untersucht, ob die Umstände, in denen er eine Tat begangen hat, ob diese noch vorliegen.
09:04Wenn die entfallen, dann wird er entlassen. Insofern dient so ein Sicherungsverfahren dem Schutz der Allgemeinheit.
09:11Im Fall des Bogenschützen vom Zionskirchplatz gibt es noch keine Entscheidung.
09:15Richter und Schöffen müssen nun darüber befinden, ob sie den Mann für gefährlich halten und es am Ende Maßregelvollzug heißt für ihn.
09:28Wichtig wird sein, wie die Gutachter sich in den nächsten Tagen vor Gericht äußern.
09:32Wenn alles nach Plan läuft, wird das Landgericht noch Mitte Juli eine Entscheidung fällen.
09:36In der Fahndung Kompakt heute sucht die Polizei Brandenburg nach Autodieben, die sich offenbar auf Fahrzeuge mit Keyless-Go-System spezialisiert haben.
09:48Dabei wird das Auto entriegelt und gestartet, ohne dass der Schlüssel gedrückt werden muss.
09:52Er muss nur in der Nähe sein und verbindet sich dann quasi per Funk mit dem Wagen.
09:56Mit entsprechender Technik können Täter so ein Signal aber auch weit entfernt vom Auto abfangen, verstärken und dann den Wagen selbst öffnen und starten.
10:06Genau das ist in der Nacht vom 20. zum 21. Februar südwestlich von Berlin in Kleinmachno passiert.
10:12Da wurde ein neues und teures Auto von einem Grundstück gestohlen.
10:16Erstaunlicherweise haben die Täter den Wagen nur wenige Kilometer entfernt in einem Waldstück stehen lassen im Starnsdorfer Ortteil Kienwerder.
10:27Allerdings ohne Kennzeichen, die haben sie mitgenommen.
10:31Das sind Aufnahmen aus der Nacht.
10:33Hier sieht man zwei Verdächtige in Kleinmachno in der Straße, in der das Auto gestohlen wurde.
10:38Die Aufnahmen entstanden gegen 2.20 Uhr und man sieht recht gut, wie sie Geräte bei sich haben, die dazu dienen, Keyless-Go-Signale zu empfangen und zu verstärken.
10:49Dem kommen die Männer bekannt vor.
10:51Wo sind sie vielleicht noch beobachtet worden?
10:54Vor allem der Mann mit dem Basecap ist recht gut zu erkennen.
10:58Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion in Potsdam unter Vorwahl 0331 und an die 55080 oder an jede andere Polizeidienststelle.
11:11Lügen haben kurze Beine, sagte Volksmund, aber an kurzen Beinen ist noch nie ein Lügen erkannt worden.
11:19Da gibt es bessere Anzeichen.
11:21Im Cartoon heute, im kuriosen Fall der Woche jedenfalls, war es nicht schwer, den Angeklagten nachzuweisen, dass ihre Geschichte anders abgelaufen sein muss, als sie es erzählt haben.
11:29Der dritte Mann oder Märchenstunde auf dem Polizeirevier.
11:35Darauf haben sich Fabian und Paul gefreut. Mal wieder gemeinsam klönen im Biergarten.
11:42Da finden es die beiden so gemütlich, dass der Kellner ganz schön flitzen muss.
11:45Aber irgendwann haben sie doch genug und klettern fröhlich in Fabians Kleinbus.
11:51Auch wenn er gerade keinen Führerschein hat, ist die Stimmung ausgelassen auf der Heimfahrt, die sich auch auf seinen Fahrstil überträgt.
11:59Das fällt auch der Polizeistreife auf, an der sie vorbeirauschen.
12:03Als die Beamten hinterherfahren, fühlen sich die beiden doch sehr verfolgt.
12:08Fabian und Paul sehen nur einen Ausweg, die Flucht nach vorn.
12:12Mancher Actionfilm wäre neidisch bei solch einer Verfolgungsjagd, die da im Gange ist.
12:17Erst an der Stadtgrenze macht der Kleinbus plötzlich eine Vollbremsung.
12:22Als die Beamten ans Fenster klopfen, wundern die sich.
12:25Niemand sitzt am Lenkrad.
12:27Ist der alte Bus etwa nur Tarnung für die neueste autonome Lenktechnik?
12:32Paul sitzt auf der Beifahrerseite und Fabian daneben und ruft, ich bin nicht gefahren.
12:37Und erzählt etwas von einem Unbekannten aus der Kneipe, der gefahren sei.
12:42Doch der ist irgendwie weg.
12:43Aha, staunen die Beamten und bitten trotzdem zum Alkoholtest, der eindeutig ist.
12:49Kurz danach tauchen Fabian und Paul nochmal freiwillig bei der Polizei auf und haben Rudi dabei.
12:55Das ist der Fahrer, erklären sie, der große Unbekannte.
12:59Die Geschichte landet vor Gericht und da wird klar, Rudi ist nicht gefahren, sondern Fabian.
13:06Der erklärt, er und Paul hätten das erfunden aus Angst vor der Strafe.
13:11Berechtigt, findet der Richter und zieht beide aus dem Verkehr.
13:18Ja, weil beide diverse Vorstrafen haben und unter Bewährung stehen, müssen sie wirklich ins Gefängnis.
13:23Fabian wegen Fahrens ohne Führerschein und Trunkenheit im Straßenverkehr für sechs Monate.
13:28Und Paul wegen Versuch der Strafvereitelung und der vielen Vorstrafen sogar für 14 Monate.
13:33Rentner Rudi wurde ebenfalls wegen Versuch der Strafvereitelung verurteilt, kam aber mit einer Geldstrafe davon.
13:39Ein fröhliches Volksfest wird plötzlich zum Tatort.
13:46Anfang Mai wurde beim Baumlütenfest in Werder ein Jugendlicher schwer verletzt.
13:49Er schwebte sogar in Lebensgefahr.
13:51Ein Angriff aus dem Nichts.
13:53Das Opfer war völlig überrascht.
13:55Lange Zeit wurde mit einem Phantombild nach dem Täter gefahndet.
13:58Doch jetzt gibt es auch ein Handy-Video der brutalen Attacke und die Hoffnung auf neue Hinweise.
14:04Es ist ein Angriff, der nur Sekunden dauert.
14:10Ein junger Mann schlägt mit voller Wucht einen anderen zu Boden.
14:14Das 17-jährige Opfer bleibt schwer verletzt liegen.
14:17Trotzdem wirkt der Täter ganz gelassen.
14:21Hier wurde das Handy-Video aufgenommen.
14:23In Werder an der Havel.
14:25Zu der Zeit, als dort das bekannte Baumblütenfest stattfand.
14:28Dort ging es ausgelassen und fröhlich zu an jenem Samstag.
14:33Am 3. Mai feierten tausende Besucher friedlich den ganzen Tag über.
14:38Nichts deutete darauf hin, was gegen 23.30 Uhr passieren würde.
14:44Wie und warum es dann zu diesem Angriff kam, ist noch unklar.
14:49Die Polizei ermittelt jetzt wegen schwerer Körperverletzung.
14:52Die Polizei hat erst ein bisschen später von diesem Sachverhalt erfahren.
14:59Als die Rettungskräfte sich mit dem jungen Mann beschäftigt haben, sind wir auch hinzugerufen worden.
15:04Und haben dann natürlich, wie das in so einem Fall auch üblich ist, versucht, erstmal einen Tatverdächtigen noch ausfindig zu machen.
15:09Das ist nicht gelungen.
15:11Der Schläger wird zunächst mit diesem Phantombild gesucht.
15:15Es entstand aufgrund von Zeugenaussagen kurz nach der Tat.
15:19Während der laufenden Ermittlungen, als wir also schon das Phantombild vorliegen hatten, ist der Polizei das Video übermittelt worden von diesem besagten Abend.
15:31Und wir erhoffen uns eben nun durch die Veröffentlichung des Videos und des Phantombildes, dass jemand die Person wiedererkennt und uns Hinweise geben kann zur Identität.
15:39Ein Standbild aus dem Video zeigt den gesuchten Mann.
15:43Der Blick auf das Phantombild macht deutlich, er wurde gut beschrieben.
15:47Der Gesuchte hat mittelblondes Haar und soll etwa 1,80 Meter groß sein. Nach Aussagen von Zeugen spricht er Deutsch.
15:58Ermittler vermuten, dass er weiß, wie man hart zuschlägt.
16:02Auch die Bewegung danach sieht geübt aus. Ist er womöglich Kampfsportler?
16:07Wir treffen die Mutter des 17-jährigen Opfers.
16:13Sie will zwar nicht erkannt werden, erzählt uns aber von dem Abend, der für sie und ihren Sohn alles änderte.
16:18Also ich war zu Hause und um 23.35 Uhr hatte ich so ein ganz komisches Gefühl, dass ich wissen muss, wo er ist.
16:27Dann habe ich ihn angerufen, Handy aus. Dann hatte der Freund von meinem Sohn zurückgerufen und meinte, ja, es ist irgendwas Schlimmes passiert.
16:36Er weiß nicht genau was. Er wird gerade ärztlich versorgt. Ja, er wurde auf jeden Fall umgehauen.
16:41Nach der Erstversorgung in Werder wird der 17-Jährige ins Krankenhaus gebracht und muss dort intensivmedizinisch versorgt werden.
16:50Maria M. ist kurz darauf bei den Ärzten.
16:53Meine erste Frage war, dann schwebt er in Lebensgefahr?
16:57Ja, er ist auf jeden Fall nicht außer Lebensgefahr.
17:00Ihr Sohn hat zweifachen Schädelbruch plus Hirnbluten.
17:03Lebensgefährliche Verletzungen nach einem Angriff, der nach Zeugenaussagen vollkommen überraschend kam, ohne vorherigen Kontakt zum Täter.
17:14Der Tatort befindet sich im Westen Brandenburgs im Landkreis Potsdam-Mittelmark, mitten in der Stadt Werder.
17:21Hier auf dem sogenannten Hartplatz, einem Parkplatz für Wohnmobile, wird der 17-Jährige attackiert und gegen 23.30 Uhr von Notärzten versorgt.
17:30Maria M. macht sich Sorgen um ihren Sohn. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er bleibende Schäden davonträgt.
17:39Sie ist erschüttert über die brutale Tat.
17:43Also Schädebrüche dauern bis zu einem halben Jahr, bis die überhaupt von alleine zusammenwachsen.
17:48Wäre da eine Bordsteinkante oder so gewesen, wäre mein Sohn wahrscheinlich tot.
17:53Und das ist halt kein Computerspiel, das war ernst.
17:55Das Motiv ist meiner Meinung nach, er möchte Leute ganz, ganz schwer verletzen.
18:01Wer ist der brutale Schläger? Ist er am Abend des 3. Mai jemandem auf dem Baumblütenfest aufgefallen?
18:08Wer erkennt ihn?
18:10Zusätzlich ist es natürlich auch immer hilfreich, wenn es noch Zeugen gibt, die Informationen haben, die sie noch nicht der Polizei übermittelt haben,
18:17dass die sich eben auch mit uns in Verbindung setzen und vielleicht auch weitere wertvolle Hinweise liefern können.
18:22Auch die Mutter hofft auf die Mithilfe der Zuschauer.
18:25Ja, wenn ihn natürlich jemand kennt, dann auf jeden Fall bitte melden.
18:31Sehr wichtig.
18:33Weil es könnte ja auch, ja, ihr Sohn sein, Enkel, Neffe.
18:37Also Ihre Hilfe ist jetzt gefragt.
18:41Das ist schon beeindruckend, wie gut die Zeugen den Täter beschreiben konnten und wie dicht das Phantombild an der Originalaufnahme ist.
18:48Wem kommt der junge Mann bekannt vor mit dem mittelblonden Haar und dem recht auffälligen Haarschnitt?
18:53Wo ist der vielleicht noch gesehen worden?
18:55Wo könnte er sich aufhalten?
18:56Er sollte etwa 1,80 Meter groß sein.
18:58Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion Potsdam unter Vorwahl 0331 und an die 550-080 oder an jede andere Polizeidienststelle.
19:09Wenn Sie das Bild hier sehen, dann ahnen Sie vermutlich schon, worum es jetzt geht.
19:13Richtig, um Trittbetrüber, die uns per Telefon erreichen.
19:16Oft mit einer schockierenden Nachricht, gern getarnt als Polizisten und aus Ihrer Sicht häufig leider erfolgreich.
19:22Sagen Sie nie, mir passiert das nicht. Auch ein Ehepaar aus Brandenburg dachte so und dann lief es doch anders.
19:31Das alles werden sie wohl nie vergessen.
19:34Monika und Martin F. möchten ihre Geschichte öffentlich machen, auch wenn sie nicht erkannt werden wollen.
19:41Es geht ihnen darum, andere zu warnen vor diesen skrupellosen Betrügern.
19:47Denn ...
19:48Das war ein schreckliches Gefühl, weil wir beide uns dermaßen blöde vorkamen, dass wir das nicht vorher gemerkt haben.
19:56Unmittelbar danach habe ich mich gefragt, wie kann ein intelligenter Mensch auf diesen Unsinn reinfallen.
20:05Also leichte Verzweiflung.
20:09Es beginnt mit einem Anruf.
20:12Bei dem Paar meldet sich ein Mann, der sich als Polizist vorstellt.
20:15Und er erklärt, Einbrecher wurden festgenommen.
20:19Und die hatten angeblich die Adresse des Ehepaares dabei.
20:22Deshalb wird am Telefon gefragt.
20:24Was könnten die eventuell bei Ihnen suchen?
20:28Haben Sie denn ein Bankkonto?
20:30Haben Sie ein Schließfach?
20:32Haben Sie Gold zu Hause?
20:35Martin F. ist zwar irritiert,
20:37möchte jedoch die Arbeit der Polizei unterstützen.
20:39Deshalb beantwortet er alle Fragen und gibt dem Betrüger damit wichtige Informationen, ohne es zu wissen.
20:48Jürgen Schirrmeister, ein echter Polizist, erklärt, warum der Einstieg in diese Masche immer wieder funktioniert.
20:56Die Polizei hat einen Vertrauensbonus in der Bevölkerung.
20:59Und demzufolge sind Opfer viel eher geneigt, Handlungen oder Anweisungen von Betrügern zu folgen,
21:04wenn die vermeintliche Polizei dahinter steht.
21:08So ist es auch bei Martin und Monika F.
21:11Sie glauben, sie haben es mit einem Polizisten zu tun.
21:15Der erklärt dann plötzlich, ihre Ortssparkasse sei nicht mehr sicher.
21:19Und deswegen würde man in der Sparkasse eine verdeckte Ermittlung machen.
21:27Da kriegten wir dann Instruktionen.
21:29Wir sollen also bitte mit keinem darüber reden und so weiter.
21:34Und unser Konto wäre also in Gefahr.
21:41Wir haben uns hier immer gefühlt als Mitarbeiter bei einer verdeckten Ermittlung.
21:48Wir sollten also keinem Bescheid sagen.
21:51Wir sollten uns zurückhalten bei Informationen an Nachbarn und Bekannte und so weiter.
21:58Immer wieder ruft der Betrüger an.
22:00Hält als vermeintlicher Polizist Kontakt zu den beiden.
22:04Mit einem Ziel.
22:05Täter handeln absolut zielorientiert.
22:08Denen geht es darum, Wertsachen oder Geldsachen von ihren Opfern zu bekommen und das möglichst viel.
22:13Das heißt, die sind durchaus auch bereit, ein Vertrauen aufzubauen.
22:16Die sind bereit, auch eine gewisse Zeit zu investieren und sich mit ihren Opfern zu beschäftigen.
22:22Denn die wissen, es lohnt sich.
22:25Auch Martin und Monika F. glauben dem Mann, als er sie auffordert, ihr Geld auf ein Sperrkonto zu überweisen.
22:31Mit den Kontodaten füllen sie ein Überweisungsformular aus, bringen es zu ihrer Sparkasse.
22:42Dort wundert man sich und fragt bei dem Paar nach, ob wirklich 30.000 Euro überwiesen werden sollen.
22:48Und spätestens da hätten wir ja vielleicht aufwachen müssen.
22:52Aber ich hab gesagt, ja, das geht in Ordnung.
22:56Es ist alles in Ordnung.
22:58Immer unter dem Hinweis, dass ja in der Sparkasse irgendwo ein Verdächtiger sitzt und also eine verdeckte Ermittlung erfolgt.
23:09Das Ehepaar bekommt dann noch ein Schreiben per Mail mit amtlichem Siegel.
23:15Und es wird explizit dazu aufgefordert, sich auch wirklich an die Schweigepflicht zu halten.
23:22Jürgen Schirrmeister hat schon viele Betrügerbriefe gesehen.
23:25Dieser hier ist äußerst professionell gemacht.
23:27Es ist für den Bürger sehr schwer zu erkennen, ob es sich um ein echtes oder unechtes Dokument handelt.
23:34Als das Paar von sich aus dann mehrmals versucht, den vermeintlichen Polizisten anzurufen, ist niemand mehr zu erreichen.
23:42Da wird ihnen klar, das Ganze war Betrug und sie wenden sich an die echte Polizei.
23:47Doch für ihr Geld ist es zu spät.
23:50Das angebliche Sperrkonto ist längst leergeräumt.
23:54Deshalb wollen die beiden nun vor allem eins.
23:57Wenigstens andere vor so einem Betrug warnen.
24:02Vielen Dank nochmal für den Mut, diese Geschichte so öffentlich zu erzählen und damit andere zu warnen.
24:08Eins ist klar, die Polizei wird sie niemals direkt anrufen und vor Einbrechern warnen oder fragen, ob sie Geld zu Hause haben.
24:14Deshalb gilt bei solchen Telefonaten immer ruhig bleiben, durchatmen und dann einfach auflegen.
24:21Das war es fast für heute. Es fehlt noch der Blick zurück auf unsere Verhandlungsfälle an diesem Sonntag.
24:25Hier kommt unsere Zusammenfassung.
24:29Er kommt als Paketbote und zieht dann eine Waffe.
24:33Der Täter fesselt den Angestellten einer Wechselstube und verschwindet mit Bargeld.
24:38Der Tatort befindet sich hier in Berlin-Schöneberg in der Potsdamer Straße.
24:42Hat jemand die Flucht des Täters beobachtet oder weiß mehr zum Raubüberfall?
24:46Eine Überwachungskamera zeichnet die beiden Männer auf, die mit spezieller Technik offenbar Autos knacken und dann stehlen.
24:55Hier in Kleinmachno verschwindet ein neues Auto von einem Grundstück genau zu der Zeit, als die beiden vor der Kamera auftauchen und durch den Ort laufen.
25:03Der Mann mit dem Basecap ist gut zu erkennen. Wer ist das? Und wer ist sein Komplize?
25:10Gesucht wird auch dieser junge Mann, der hier in Werder an der Havel einen 17-Jährigen lebensgefährlich verletzt hat.
25:17Von dem Angriff gibt es dieses Handy-Video, das festhält, mit welcher Wucht der Täter zugeschlagen hat.
25:22Er kann danach verschwinden. Erkennt ihn jemand? Wer weiß etwas über diesen Mann?
25:30Also wer kann heute helfen? Wer kann Hinweise geben per Telefon, per E-Mail oder über die Online-Wache der Polizei?
25:36Alle Kontakte und alle Fakten zur Sendung finden Sie noch einmal im Netz auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Fahndungsseite.
25:42Danke fürs Zuschauen. Hier folgen gleich das Wetter und die Nachrichten.
25:45Dann geht es weiter am nächsten Sonntag, wie immer, mit neuen Fahndungsfällen um 19 Uhr.
25:51Bis dahin alles Gute und achten Sie auf Ihr Handgepäck.
25:57Tschüss.
Empfohlen
24:45
|
Als nächstes auf Sendung
26:17
25:55
26:17
26:26
26:24
24:40
24:32
24:38
26:34
26:16
26:44
1:30:12
1:25:54
1:30:05
26:20
1:29:50
1:28:38