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Hat Barcelona ein Rezept gegen Spaniens Wohnungskrise?
DW (Deutsch)
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11.4.2025
Im Zentrum von Barcelona wohnen fast nur noch Touristen. Sie treiben die Preise für Einheimische ins Unermessliche. Um die Wohnkrise in den Griff zu bekommen, soll ein Projekt der Stadtverwaltung ab 2028 Touristenwohnungen im Zentrum verbieten.
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00:01
Heute protestiert Alicia Conejero für bezahlbare Wohnungen in Barcelona.
00:06
Die Mieten in ihrer Heimatstadt sind in den letzten zehn Jahren um circa 70 Prozent gestiegen, laut Stadtverwaltung.
00:13
Vor allem in Spaniens Touristenhochburgen treibt die Wohnkrise landesweit Zehntausende auf die Straße.
00:22
Mich machen die Touristenwohnungen wirklich wütend, denn durch sie stehen für uns Einheimische die Ferienwohnung nicht mehr zur Verfügung.
00:30
Die Rentnerin macht sich Sorgen um ihre Stadt. Junge Menschen könnten sich hier keine Zukunft mehr aufbauen, sagt sie.
00:37
Die Einwohner teilten sich Barcelona schon lange gefühlt mit der ganzen Welt.
00:41
Millionen Touristen kommen jedes Jahr und auch bei Experts, die länger bleiben, ist die Stadt beliebt.
00:48
Wohnraum wird immer knapper und teurer, Einwohner aus ihren Vierteln verdrängt.
00:52
Sozial Schwächere trifft das besonders hart.
00:59
Deshalb hat die Stadt Barcelona 54 solcher Wohnungen aus recycelten Schiffscontainern gebaut, um Wohnungssuchende wie Nadia temporär aufzufangen.
01:09
In meiner alten Wohnung wollten sie den Mietvertrag nicht erneuern.
01:16
Es ging da nicht um Mietschulden oder so.
01:18
Das ganze Gebäude wurde von Investoren, Gaia-Fonds gekauft, um es zu Touristen herzurichten.
01:25
Unser Zuhause.
01:26
Meine Kinder hatten dort ihre Zimmer, sind dort zur Schule gegangen.
01:30
Seit zwei Jahren lebt Nadia Ciaivi-Caduri hier mit ihren beiden Kindern.
01:36
Es ist ein Dach über dem Kopf, immerhin.
01:39
Sie arbeitet in der Übersetzungsbranche, doch als Alleinerziehende mit nur einem Gehalt,
01:44
habe sie hier keine Chancen auf eine normale Wohnung, sagt sie.
01:49
Ich arbeite mit Kollegen aus vielen verschiedenen Ländern.
01:52
Und klar, die Preise, die die zahlen können, sind extrem lukrative Vermieter.
02:00
Deshalb vermieten die ihre Wohnung nicht für 1.000 Euro im Monat an mich und meine Kinder,
02:06
wenn ein Tourist dafür um die 3.000 Euro bezahlen kann.
02:11
Und das machen die.
02:16
Die Stadt Barcelona bekommt die Wohnungskrise seit Jahren nicht in den Griff.
02:22
Die Tourismusbranche dagegen boomt.
02:24
Deshalb hat sich die Stadtverwaltung nun zu einem radikalen Schritt entschlossen.
02:28
Die stellvertretende Bürgermeisterin Laia Bonet ist stolz,
02:32
dass Barcelona als Pionier in ganz Europa in dieser existenziellen Notlage ein Ultimatum stellt.
02:39
November 2028.
02:42
Von diesem Moment an bräuchte jede weitere touristische Vermietung von Wohnungen eine neue Lizenz.
02:49
Aber wir sagen, in Barcelona wird es die nicht mehr geben.
02:52
10.000 Wohnungen sollen so zusätzlich frei werden.
02:59
Paula Ginestar vermietet selbst eine Wohnung an Touristen.
03:03
Komm rein.
03:07
Willkommen.
03:08
Sie ist gegen das Ultimatum der Stadt.
03:11
Für sie und ihren Partner sei die Wohnung eine zusätzliche finanzielle Absicherung.
03:15
Was da gemacht wird, ist Missbrauch. Wir werden quasi enteignet.
03:21
Denn Paula würde ab 2028 keine neue Lizenz bekommen.
03:25
Sie findet das ungerecht.
03:27
Die Stadt müsste zwischen kleinen privaten Vermietern und großen Unternehmen,
03:31
die mit hunderten Wohnungen spekulieren, unterscheiden.
03:34
Grundsätzlich sieht sie aber auch Handlungsbedarf.
03:36
Die Mieten sind abgedreht.
03:39
Hier in Barcelona, in Madrid, auch in Valencia fängt das jetzt an.
03:42
Es ist einfach verrückt.
03:44
Aber ich glaube wirklich nicht, dass die Ferienwohnungen daran schuld sind.
03:49
Nebenan in der Reinigung sieht man das ähnlich.
03:52
Bettwäsche und Handtücher der vielen Touristen sind für Yadisa Duya Yamani
03:57
ein lukratives Geschäft hier im beliebten Bezirk Borblasek.
04:02
Darauf möchte sie nicht verzichten.
04:03
Weil sie alles in 24 Stunden haben wollen.
04:07
Und das ist, was mich interessiert.
04:10
Dass alles in 24 Stunden gemacht werden soll oder in einer Stunde.
04:13
Dann verlange ich doppelt oder dreifach so viel.
04:16
Und das rechnet sich für mich.
04:20
Tourismus ist ein Geschäft mit Nebenwirkungen.
04:25
Das Arbeiterviertel Borblanou liegt 20 Minuten vom Zentrum entfernt.
04:30
Lukrative Lage.
04:30
Deshalb ist es auch kein Arbeiterviertel mehr.
04:35
Aber mit weniger als 2000 Euro Netto-Durchschnittsgehalt
04:38
können viele die Wohnung nicht mehr bezahlen.
04:41
Deshalb unterstützt Rentnerin Alicia Conejero das Ultimatum 2028.
04:45
Für jemanden mit einem spanischen Gehalt ist es unmöglich, so eine Wohnung zu mieten.
04:53
Außerdem werden die Wohnungen nicht langzeitvermietet.
04:56
Eher saisonal, für elf Monate.
04:58
Das bedeutet, dass die Miete nach elf Monaten auch erhöht werden kann.
05:02
Oder man wird rausgeworfen.
05:06
Alicia hat Glück.
05:07
Sie wohnt in einem von drei Gebäuden der Wohngenossenschaft Sostasivik,
05:12
finanziert durch Mitglieder und Projektgelder.
05:17
Die Genossenschaft bietet lebenslanges Wohnrecht ohne Mieterhöhungen.
05:22
Sie zahlt für eine kleine Wohnung ca. 600 Euro.
05:27
Weitere Wohnhäuser seien geplant, um die Krise in den Griff zu bekommen.
05:31
In drei Jahren sind hier vier Kinder geboren, vier Babys.
05:36
Das leuchtet ein.
05:37
Die jungen Bewohner können hier ihr Leben planen.
05:41
Sie haben die Sicherheit, dass sie hier nicht rausgeworfen werden.
05:43
Sie können leben.
05:45
Und vor allem können sie die Wohnung hier zahlen.
05:49
Alicia hofft, dass Barcelona ein Zuhause für seine Einwohner bleibt.
05:54
Touristen seien natürlich weiter willkommen.
05:57
Die Stadt kämpft um ihr Gleichgewicht.
06:01
Untertitelung des ZDF für funk, 2017
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