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  • vor 5 Tagen
Bei Rekord-Temperaturen in Spanien bietet Barcelona rund 400 Schutzräume zur kostenlosen Abkühlung. In der spanischen Millionenmetropole erreichte das Thermometer bereits im Juni fast 38 Grad. Für die Bewohner ist das unerträglich.

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Transkript
00:00Hitzerekord in Barcelona, fast 38 Grad. Noch nie wurde es in der spanischen Metropole schon
00:08im Juni so heiß. Für viele Touristen und Bewohner unerträglich. Aber was kann die
00:15Stadt dagegen tun? Hi, ich bin Mary. Die Hitze in Barcelona ist kaum auszuhalten. Wir brauchen
00:24Abkühlung, Schatten. Ihr Glück, Mary Castro arbeitet im Stadtteilcafé von La Prosperitat,
00:32einem Arbeiterviertel von Barcelona. Und das ist ein von der Stadt organisierter klimatisierter
00:38Schutzraum. Hierher können Bewohner vor der Hitze fliehen, kostenlos. Es geht ja gerade
00:47auch um die Bedürfnisse der Leute, die nicht in den Urlaub fahren können. Hier haben sie
00:51einen Ort, wo sie sich im Kühlen aufhalten können. Über 400 solcher Zufluchtspunkte
00:59hat die Stadtverwaltung organisiert. In Museen, Bibliotheken, Stadtteilcafés, Parks. Für
01:05den Großteil der Bevölkerung zu Fuß in 10 Minuten erreichbar. In diesem Museum dürfen
01:11sich im klimatisierten Eingangsbereich auch nicht Kunstinteressierte abkühlen, Wasser trinken.
01:16Irma Ventajol leitet das Projekt. Sie weiß, europaweit ist in Barcelona das Risiko, ein
01:23Hitzefolgen zu sterben, mit am höchsten.
01:25Dieses Netzwerk soll auch vorbeugen. Für die Jahre, die kommen. Es ist wichtig, dass die
01:35Leute diese Zufluchtsorte kennenlernen und für alle Fälle wissen, dass sie existieren.
01:43Hitzezufluchtsorte gibt es in Barcelona, aber auch im Freien. Künstliche oder natürliche
01:47Schattenspender. Gabriel Bolaño wohnt eigentlich in Madrid. Dort kann er von so einem Projekt nur träumen.
01:54Bei der schwülen Hitze ist das absolut notwendig, zumal wir wissen, dass die Sommer immer brutaler
02:01werden. Eine schöne Initiative.
02:05In Vierteln wie La Prosperitat, wo vor allem Geringverdiener leben, ist kaum ein Gebäude
02:11isoliert. In ihrem Café hört Mary immer wieder von Bewohnern, wie anstrengend die Sommer inzwischen
02:16sind. José Flor kann nur mit einem Ventilator für Abkühlung sorgen.
02:21Die Häuser sind schlecht isoliert. Und wo soll man da eine Klimaanlage unterbringen? Außerdem
02:27verbieten die Bestimmungen eine Installation an der Fassade. Ein Desaster.
02:33Viele hier können sich eine Klimaanlage gar nicht erst leisten. Wer zahlt die Stromrechnung?
02:39Doch ausgerechnet in solchen Stadtteilen werden die Klimaschelter weniger genutzt, sagt eine
02:45Universitätsstudie. Isabel Angelowski erforscht Klimaeinflüsse in Städten wie Barcelona, wo jeden
02:52Sommer 900 Menschen an Hitzefolgen sterben.
02:5530 Prozent der Bevölkerung in Arbeitervierteln gehen nirgendwo hin. Sie bleiben zu Hause, wenn es
03:05ihnen zu heiß ist. Sie lehnen die Klimaschelter ab, ignorieren sie und bleiben da, wo sie sind. Das
03:12betrifft vor allem ältere Menschen und Frauen. Deshalb versucht die Stadt die Temperatur auch
03:23insgesamt zu senken. Weniger Verkehr, weniger Abgase, mehr begrünte Straßen und Plätze. Und bis 2030 will
03:32Barcelona klimaneutral werden.
03:37Neben den Anpassungsmaßnahmen wie den Klimascheltern versuchen wir den Effekt der Hitzeinseln unter
03:42Kontrolle zu bekommen. Wir probieren reflektierende und wasserdurchlässige Bodenbeläge aus. Wir sorgen
03:49für mehr Schatten, dort, wo man keine Bäume pflanzen kann. Auf künstliche Weise.
03:56Der Platz vom Stadtteil Café von La Prosperitat ist aber immer noch eine Betonwüste. Gerade wird
04:01ein künstlicher Strand aufgeschüttet. Meri hofft, dass bald auch mehr Plätze abseits der
04:07Touristenströme begrünt werden.
04:10Dass in Barcelona mehr Grünflächen angelegt werden, geht in die richtige Richtung. Vielleicht
04:18werden es ja in Zukunft noch mehr.
04:24Der Sommer hat erst angefangen und die Stadt wird immer heißer. Meri befürchtet, dass Barcelona
04:30in diesem Jahr noch einige Hitzerekorde brechen wird.

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