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Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die EU und die USA auf ein Abkommen im Zollstreit verständigt. Unter Fachleuten stößt die Einigung auf Kritik. Sie gefährde den „regelbasierten Welthandel“, heißt es etwa vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. Die EU versuche kurzfristig, einen Handelskrieg abzuwenden, zahle dafür aber langfristig einen hohen Preis. Laut der in den USA lehrenden Wirtschaftsweisen Ulrike Malmendier seien Zölle von fünfzehn Prozent "im 21. Jahrhundert schwer zu verstehen". Sie warnt von einer "ungeheuren Belastung" für die Wirtschaft, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA.

Credit: AFP

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Transkript
00:00US-Präsident Donald Trump spricht vom größten Deal aller Zeiten.
00:05Im schottischen Turnberry einigt er sich mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
00:10nach monatelangen Verhandlungen auf ein Abkommen im Zollstreit.
00:15Laut von der Leyen handelt es sich um ein Rahmenabkommen, dessen Details noch genauer bestimmt werden sollen,
00:22was bislang bekannt ist.
00:23Der Aufschlag soll für die meisten Waren gelten, die aus der EU in die USA exportiert werden,
00:36einschließlich Halbleitern und pharmazeutischen Erzeugnissen.
00:39Damit werden europäische Güter in den USA teurer und ihr Absatz dürfte sinken.
00:45Doch tatsächlich hatte Trump etwa für Autos die Zölle schon auf 25 Prozent angehoben,
00:51so dass der neue Satz von 15 Prozent zwar eine bittere Pille ist,
00:56die die europäischen Autobauer aber verkraften können.
01:05Schlüsselprodukte wie Flugzeuge, bestimmte Chemikalien und landwirtschaftliche Produkte
01:10sowie kritische Rohstoffe sollen von den Zöllen ausgenommen werden.
01:14Beim Stahl könnte es aber offenbar ab einer bestimmten Absatzmenge bei den 50 Prozent Aufschlägen bleiben.
01:21Für Alkohol wird noch nach einer Lösung gesucht,
01:25insbesondere Frankreichs Weinproduzenten hängen stark vom Geschäft mit den USA ab.
01:35Europa kauft im Abkommen zufolge Gas, Öl und nukleare Brennstoffe für 750 Milliarden Dollar von den USA
01:44und verpflichtet sich, zusätzliche 600 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten zu investieren.
01:51Trump geht davon aus, dass EU-Länder für hunderte Milliarden Dollar Rüstungsgüter kaufen.
02:02Während Frankreich von einem schwarzen Tag für Europa und von Unterwerfung spricht,
02:07begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz das Abkommen.
02:11Es sei gut, dass eine unnötige Eskalation vermieden worden sei, erklärte er.
02:16Die Deutsche Industrie- und Handelskammer wertet die Einigung
02:19als dringend benötigte Artenpause für viele Unternehmen und fordert weitere Verhandlungen.
02:26Von Seiten der deutschen Automobilindustrie wird die Einigung zwar ebenfalls grundsätzlich begrüßt,
02:32sie werde die Unternehmen aber mit Milliardenkosten belasten, heißt es weiter.
02:42Unter Fachleuten stößt die Einigung auf Kritik.
02:45Sie gefährde den regelbasierten Welthandel, heißt es etwa vom Kiel-Institut für Weltwirtschaft.
02:52Die EU versuche kurzfristig, einen Handelskrieg abzuwenden,
02:56zahle dafür aber langfristig einen hohen Preis.
02:58Laut der in den USA lehrenden Wirtschaftsweisen Ulrike Malmondier
03:03seien Zölle von 15% im 21. Jahrhundert schwer zu verstehen.
03:09Sie warnt vor einer ungeheuren Belastung für die Wirtschaft,
03:13nicht nur in Europa, sondern auch in den USA.
03:16Untertitelung für funk, 2017
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