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Jagd auf Eisbären mit dem Betäubungsgewehr: Wissenschaftler des Norwegischen Polarinstituts wollen herausfinden, welche Folgen der Klimawandel für die Raubtiere hat. In der Arktisregion sind sie mit einem Forschungsschiff und Hubschrauber unterwegs und nehmen unter anderem Blut- und Fettproben.

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Transkript
00:00Jagd auf einen Eisbären in den eisigen Weiten zwischen Norwegen und dem Nordpol.
00:05Hier geht es aber nicht darum, das Raubtier zu töten, sondern für Forschungszwecke zu betäuben.
00:11Wissenschaftler des norwegischen Polarinstituts wollen herausfinden, welche Folgen der Klimawandel für die Tiere hat,
00:17denn ihr Lebensraum, die Arktis, erwärmt sich bis zu viermal schneller als andere Weltregionen.
00:23Mit einem Betäubungsgewehr wird das Tier vom Hubschrauber aus ins Visier genommen,
00:26bei Temperaturen von um die minus 30 Grad Celsius.
00:30Treffer, der Betäubungspfeil sitzt. Kurze Zeit später nähern sich die Forscher zwei betäubten Tieren.
00:37Die Bären bekommen ein Halsband mit einem GPS-Sender umgelegt,
00:40mit dem die Forscher ihre Bewegungen über lange Zeit verfolgen können.
00:44Außerdem nehmen die Wissenschaftler Blut- und Fettproben und setzen unter der Fettschicht einen Herzmonitor ein.
00:50Dann geht es im Hubschrauber zurück zum Forschungsschiff, dem Eisbrecher Kronprinz Harkon.
00:55Nach der Landung kommen die Proben direkt ins Labor, wo das Team sie untersucht und auswertet.
01:01Auch die Daten des Herzmonitors sind von großem Interesse.
01:06Das ist ein kleines Aufzeichnungsgerät, mit dem wir ein Jahr lang die Körpertemperatur und die Herzfrequenz der Bären erfassen können.
01:14Das ist für uns interessant, weil diese beiden Parameter mit dem Energieverbrauch der Bären zusammenhängen.
01:20Mit dem Energieverbrauch wollen wir herausfinden, wie viel Energie die Bären aufwenden, je nachdem, wie sich ihre Umwelt verändert.
01:35Seit vier Jahrzehnten untersuchen Forscher des norwegischen Polarinstituts das Leben der Eisbären.
01:40Erste Erkenntnisse gibt es bereits.
01:42Anhand von Blutproben, Fettproben und Fellproben können wir feststellen, dass sich ihre Ernährung verändert hat, und zwar ganz erheblich.
01:54Das ist nur folgerichtig, denn sie halten sich nun viel mehr an Land auf.
01:58Anhand der Proben kann man sehen, dass sie sich mehr an Land ernähren und weniger von Robben und dergleichen.
02:03Sie jagen noch immer Robben, aber sie fressen auch Renntiere und Eier, sie fressen sogar Seegras und ähnliches, obwohl ihnen das kaum Energie liefert.
02:15Noch kommen die Eisbären ganz gut zurecht. Entwarnung geben die Forscher aber nicht.
02:22Zumindest derzeit nimmt die Bärenpopulation auf Spitzbergen nicht ab.
02:27Wir sehen keine offensichtlichen Veränderungen aufgrund des Klimawandels.
02:31Die Population ist ziemlich stabil oder wächst sogar leicht an.
02:35Das bedeutet aber nicht, dass wir in der Zukunft nicht Einflüsse des Klimawandels haben werden.

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