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Wann geht uns das Öl aus?
DW (Deutsch)
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8.7.2024
Treibstoff, Heizmittel und Rohstoff für die Industrie: Erdöl ist aus unserem täglichen Leben kaum wegzudenken. Doch die Ressource ist begrenzt. Wann wird der Höhepunkt der Nutzung überschritten sein? Wird uns das Öl komplett ausgehen? Und was dann?
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Transkript
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00:00
1956 prognostizierte ein Geologe von Shell,
00:04
dass zur Jahrtausendwende der Höhepunkt der weltweiten Ölproduktion erreicht sei.
00:09
Ein Schock in einer Zeit, in der Öl immer wieder die Wirtschaft antrieb.
00:14
Die einen befürchteten eine globale Finanzkrise, andere gar eine Apokalypse.
00:19
Seitdem gab es immer wieder Prognosen, wann der Förderhöhepunkt erreicht sei.
00:24
Schon 2011 sollte es zu Engpässen kommen und diese bis 2015 spürbar werden.
00:29
Das würde zu hohen Lebensmittel- und Spritpreisen führen.
00:33
Aber nichts davon ist eingetreten. Die befürchteten Engpässe hat es nie gegeben.
00:39
Was also ist passiert und sollten wir uns Sorgen machen, dass uns das Öl ausgeht?
00:44
Erstmal stellt sich diese Frage heute ganz anders als früher,
00:48
denn unser westlicher Lebensstil hat sich seitdem stark verändert.
00:52
Um die Jahrtausendwende war ein Leben ohne fossile Brennstoffe noch kein wirkliches Thema.
00:57
Ein Ende unserer Ölversorgung? Das kam fast einem Weltuntergang gleich.
01:01
Das wachsende Umweltbewusstsein hat den Ausbau der erneuerbaren Energien angetrieben.
01:06
Ihr Anteil am Strommix ist stark gestiegen.
01:09
Mittlerweile ist es günstiger Strom aus Sonne und Wind zu erzeugen.
01:13
Dazu kamen die E-Autos.
01:15
2022 fuhren 14 Prozent der weltweit verkauften Fahrzeuge mit Strom.
01:20
2020 waren es nur 5 Prozent.
01:23
Die größten Umweltverschmutzer China und die USA investieren massiv in grüne Technologien.
01:28
2023 ist etwas Bemerkenswertes passiert.
01:32
Die Investitionen in erneuerbare Energien waren 2022 genauso hoch wie in fossile Brennstoffe und ein Jahr später sogar wesentlich höher.
01:41
Mike Coffin erforscht, wie sich Märkte an die Klimapolitik anpassen.
01:45
Und diese Kluft wird noch größer.
01:48
Auch wenn sich noch ohne Öl nicht viel bewegt, die Zukunft gehört den Erneuerbaren.
01:53
Das Ende des Erdöls bekommt so eine ganz neue Bedeutung.
01:57
Vor 15 bis 20 Jahren gab es die Befürchtung, dass bald Schluss ist mit der Ölversorgung.
02:05
Atul Arya ist leitender Energiestratege bei Standard & Poor's.
02:09
Jetzt ist die Sorge eine andere, nämlich dass wir den Höhepunkt der Nachfrage erreichen werden.
02:15
Das ist eine große Veränderung.
02:17
Im Oktober 2023 sagte die Internationale Energieagentur das Ende von Öl und anderen fossilen Brennstoffen voraus.
02:24
Nur diesmal ist das Ende der Nachfrage nicht des Angebots gemeint.
02:28
Und das soll 2030 kommen.
02:30
Hohe Nachfrage und geringes Angebot heißt hoher Preis.
02:33
Geringe Nachfrage und hohes Angebot heißt niedriger Preis.
02:36
Die Ölmanagern aller Welt waren über den Bericht empört.
02:40
Weniger Nachfrage bei gleichem Angebot würde für sie weniger Gewinne bedeuten.
02:45
Denn die Nachfrage nach Öl ist jedes Jahr außer 2020 zu Beginn der Covid-Pandemie gestiegen.
02:52
Das heißt nicht, dass wir auf fossile Brennstoffe verzichten können.
02:55
Aber es wird schwieriger, neue Förderprojekte zu rechtfertigen.
02:59
Jedenfalls besteht kein Mangel an fossilen Brennstoffen.
03:03
Das Öl geht uns nicht aus, auch künftig nicht, wenn man die Reserven betrachtet.
03:08
Es reicht noch für etwa 40 Jahre.
03:10
Und dabei sind nicht einmal alle neu geplanten Projekte eingerechnet.
03:14
Das ist vor allem einer neuen Technologie zu verdanken, Fracking.
03:18
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser und Chemikalien in Gestein gepresst, wodurch kleine Risse entstehen.
03:24
So können Öl und Gas entweichen und an der Oberfläche aufgefangen werden.
03:28
Die Abwässer werden oft tief in den Untergrund eingeleitet, was die Umwelt verschmutzen und Erdbeben verursachen kann.
03:35
Seit die USA auf Fracking setzen, produziert kein anderes Land mehr Öl, nicht einmal die Golfstaaten.
03:42
Nehmen Sie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Kuwait.
03:47
Sie fördern derzeit wegen des großen Überangebots auf dem Weltmarkt viel weniger als sie könnten.
03:55
Einerseits also ein Überangebot an Öl, andererseits eine stagnierende Nachfrage.
04:00
Dazu wenden sich einige Investoren von fossilen Brennstoffen ab.
04:04
Doch die großen Ölkonzerne wie Shell, Exxon und Total setzen immer noch auf eine steigende Nachfrage.
04:10
Die Daten deuten darauf hin, dass alle Konzerne, außer vielleicht BP, die Produktion steigern.
04:16
Fay Holder hat die Kommunikation und Behauptungen der Ölkonzerne untersucht.
04:21
Total Energies hat erklärt, bis 2022 25 Prozent ihrer Investitionen für erneuerbare Energien im Strombereich aufwenden zu wollen.
04:31
Aber wenn man sich das anschaut, sind auch Gaskraftwerke dabei.
04:36
Es scheint, als würden sie auf Erneuerbare umsteigen, aber in Wahrheit setzen sie weiter auf eine fossile Zukunft.
04:44
Die Konzerne verändern sich kaum oder nicht schnell genug.
04:47
Und sie betreiben Lobbyarbeit gegen alles, was diesen Wandel erzwingt.
04:51
Aber der Öffentlichkeit gaukeln sie vor, dass sie alles tun, was sie können.
04:55
Staatliche Ölkonzerne wie die russische Rosneft und die saudische Aramco setzen ebenfalls weiter aufs Ölgeschäft.
05:02
Auch wenn neue Projekte vielleicht nie rentabel sein werden.
05:05
An neuen Standorten braucht es Jahre, bis Öl fließt.
05:08
So könnten verlorene Vermögenswerte entstehen, wenn man Geld in veraltete Technik steckt.
05:14
In einigen Ländern könnte in der Übergangsphase oder wenn die Ölpreise fallen, bis zu 40 Prozent des Staatshaushalts gefährdet sein.
05:22
Das könnte massive wirtschaftliche Auswirkungen auf diese Länder haben.
05:27
Diese Auswirkungen könnten jeden Einzelnen direkt treffen.
05:30
Viele Pensionsfonds in aller Welt investieren in Öl und Gas.
05:34
Wenn diese Konzerne scheitern, könnten Millionen Menschen im Alter in Geldnot geraten.
05:39
Angesichts der Endlichkeit von Öl erscheint es klüger, in Erneuerbare zu investieren.
05:44
Sie sind billiger und es besteht ein geringeres Risiko, dass neue Projekte in der Zukunft unrentabel werden.
05:52
All das wird uns helfen, vom Öl wegzukommen. Aber das wird nicht über Nacht geschehen.
05:58
Denn allen Prognosen nach werden wir noch recht lange Erdöl brauchen.
06:02
Auch als Backup, wenn die Regenerativen nicht laufen.
06:05
Und es ist unwahrscheinlich, dass neue Kernkraftanlagen rechtzeitig ans Netz gehen.
06:10
Auch die Verteilung und die Energiespeicherung müssen verbessert werden.
06:14
Aber je mehr Investitionen getätigt werden, desto besser werden die erneuerbaren Energien.
06:19
Ohne sie können wir nicht überleben.
06:21
Wir sind auf dem Weg. Es ist nicht mehr eine Frage des Ob, sondern des Wann.
06:26
Anstatt sich über ein Ende der Ölversorgung zu sorgen, sollten wir einfach weniger davon fördern.
06:31
Eine Chance für die Wirtschaft und vor allem für unseren Planeten.
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