Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 19.6.2025
Der chinesische Hersteller Zoomlion nutzt Rabe zur Expansion seiner Landmaschinensparte und erschließt neue Verkaufswege in der EU – ein Meilenstein für nachhaltige Agrartechnik.

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Staubtrocken sind die Böden in Niedersachsen.
00:06Wochenlang hat es nicht geregnet.
00:08Damit das Wasser im Boden bleibt,
00:10werden immer häufiger diese sogenannten Grubber eingesetzt.
00:13Sie bekämpfen Unkraut und lockern den Boden mit speziellen Scharen,
00:17nur ganz flach, damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt.
00:20Das ist wichtig, weil sonst das Saatgut nicht aufgeht.
00:24Immer mehr Landwirte setzen auf diese Art der Bodenbearbeitung.
00:28Der Klimawandel verlangt neue Methoden.
00:33Da sind ja auch Walzen hinter, die machen das wieder fest.
00:36Dass keine Luft in den Boden kommt, dass das austrocknet.
00:39Dass da wieder eine gewisse Festigkeit reinkommt.
00:42Erst lockern und dann kommt da wieder eine Festigkeit mit den Walzen rein.
00:47Eine Kombination aus der Anordnung, der Menge und der Art der Scharen
00:52bringt den erwünschten Effekt.
00:54Der rund 60.000 Euro teure Grubber löst immer mehr den traditionellen Pflug ab,
01:02der jahrhundertelang die Landwirtschaft prägte.
01:09Dieser Grubber der Firma Rabe hat den Namen Phoenix.
01:12Eine komplette Neukonstruktion.
01:14Der kreative Kopf dahinter, ein Ingenieur, der gleichzeitig aktiver Landwirt ist.
01:19Für die Firma ist es der erste innovative Grubber seit Jahren.
01:25Es ging hier aber darum, jetzt quasi den Start zu machen mit dem Komplettprogramm Mitna,
01:33Druckluftbremsanlage, mit dem Fahrwerk, TÜV-Abnahme und sowas.
01:37Weil wir mit diesen Dingen wieder in den Markt kommen wollten.
01:41Firma Rabe hat bewegte Zeiten erlebt.
01:44Bis in die 90er war das Familienunternehmen ein führender Hersteller von Bodenbearbeitungsgeräten
01:50mit rund 1.000 Mitarbeitern.
01:52Dann funktionierte ein Generationenwechsel auf die jüngere Generation nicht.
01:57Mehrmals ging daraufhin Rabe pleite.
01:59Heute gehört der Betrieb zum chinesischen Baukonzern Sungline.
02:08Wenn die Chinesen hier nicht eingestiegen wären, wäre ich hier vor Jahren gewesen.
02:12Ein junges Team leitet die Traditionsfirma.
02:15Der Geschäftsführer vertritt das Unternehmen wie ein Start-up
02:18und agiert nicht wie jemand, der ein 120 Jahre altes Unternehmen führt.
02:22Doch wie ist die Strategie der chinesischen Besitzer?
02:25Know-how abziehen und das Unternehmen schließen?
02:28Zoomline hat Rabe vor guten fünf Jahren gekauft und hatte direkt auch Kollegen hier,
02:33die das Know-how mitgenommen haben nach China.
02:36Jetzt könnte man denken, dann hätten die uns ja nach drei Monaten auch wieder abstoßen können
02:39und dann hätte man Rabe zumachen können.
02:41Es ist aber im Moment genau das Gegenteil der Fall.
02:44Zoomline pusht Rabe, dass wir unsere Produkte entwickeln, dass wir unsere Märkte entwickeln,
02:49dass wir wieder in die Lage kommen, konkurrenzfähig zu sein
02:53und verfolgen überhaupt nicht die Strategie schnell Know-how besorgen und dann reicht das.
03:00Das besondere Know-how des Unternehmens besteht in der jahrzehntelangen Erfahrung im Bau von Pflugscharen.
03:06Die werden immer noch von Hand in der Schmiede gemacht.
03:08Das Unternehmen hat viele einzigartige Pressformen, die sonst keiner besitzt.
03:13So lassen sich zum Beispiel Lehm, sandige oder steinige Böden besser bearbeiten.
03:18Diese Pflugscharen mit dem einzigartigen deutschen Know-how werden jetzt auch in China verkauft.
03:24In diesem Video präsentiert sich Zoomline.
03:31In China ist es der größte Hersteller von Baumaschinen, weltweit die Nummer fünf.
03:37Für den Baumaschinenhersteller arbeiten rund 35.000 Menschen.
03:43Zoomline hat nach eigenen Angaben rund 17.000 Patente angemeldet.
03:48Die Fabriken sind fast menschenleer.
03:55Der Rabe-Vertriebsleiter hat die Zoomline-Fabriken in China besucht.
03:59Dort sind die Energiepreise niedrig und die Automatisierung weit ausgebaut. Ein starker Partner.
04:05Was Produktionstechnik anbelangt, an vorderster Stelle steht.
04:09Also da brauchen wir uns hier in Europa keine Illusionen draus machen,
04:13dass das irgendwie noch hinterwäldlerisch oder alles Qualität, die kopiert wird oder sowas gemacht wird. Nein.
04:21Während Rabe mit Hilfe der Chinesen zu alter Stärke zurückkommen will,
04:25profitieren die Chinesen von der bestehenden Rabe-Vertriebsstruktur in Europa.
04:30Vom deutschen Standort aus will Zoomline den europäischen Markt mit ihren Baumaschinen beliefern.
04:36Ein Team chinesischer Fachleute ist vor Ort und macht die Maschinen fit für den europäischen Markt.
04:42Ohne deutsche Fahrzeugpapiere und einer TÜV-Abnahme können sie nicht verkauft werden.
04:48Eine Besonderheit, die Kabinen müssen für den europäischen Markt ausgetauscht werden.
04:55Sie müssen größer sein, weil Europäer in der Regel größer sind als Asiaten.
05:00Die ersten chinesischen Maschinen stehen zum Kauf bereit.
05:03Sie koordiniert die Zusammenarbeit zwischen chinesischen Mitarbeitern und der Rabe-Belegschaft.
05:10Da hat sie alle Hände voll zu tun, die unterschiedlichen Firmenkulturen unter einen Hut zu bringen.
05:16Das ist die Kommunikation zwischen Deutschland und China ist ganz wichtig.
05:21Ich muss einmal die deutsche Seite erklären und dann die China-Seite erklären.
05:27Eigentlich, manchmal sprechen wir alle auf Englisch, aber das Verständnis über die gleichen Worte ist unterschiedlich.
05:36Und da kommt immer dieses Missverständnis. Deswegen muss ich hin und her, hin und her erklären. Das ist Hauptarbeit für mich.
05:49Die Belegschaft hofft, dass sie nicht von den internationalen Verwerfungen in der Politik und der Wirtschaft getroffen wird.
05:57Und, dass die bislang erfolgreiche deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der niedersächsischen Provinz weitergeht.
06:04Die Belegschaft hofft, dass die Belegschaft hofft.
06:15Abenteuerung der Belegschaft.
06:17Kontrollen belegschaft.
06:19Abenteuerung der Belegschaft.
06:23Die Belegschaft.

Empfohlen

1:04
Als nächstes auf Sendung