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  • 23.6.2025
Der italienische Architekt Carlo Ratti ist der Kurator der Architekturbiennale, die aktuell in Venedig läuft. Sein Thema ist die Anpassung an den Klimawandel.

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Transkript
00:00Die warme Abluft der Klimaanlagen heizt einen dunklen, überfluteten Raum auf.
00:07Michelangelo Pistolettos Installation erinnert an das zentrale Thema der Viennale, den Klimawandel.
00:15Über 750 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Wissensbereichen präsentieren hier ihre Projekte.
00:21Für Kurator Carlo Ratti ist interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich.
00:26Für den Architekten und Ingenieur ist sie der einzige Weg, um die größten Herausforderungen des Planeten zu bewältigen.
00:38Architektur setzt sich seit Langem mit dem Klima auseinander, meist zur Schadensbegrenzung durch Emissionsreduktion.
00:45Doch angesichts des Klimawandels wird Anpassung immer wichtiger.
00:50Diese Biennale zeigt, Architektur steht dabei im Zentrum als unsere einzige Hoffnung für die Zukunft.
00:56Architekten müssen optimistisch bleiben. Davon ist Carlo Ratti überzeugt.
01:06Seine Biennale bietet vielschichtige Antworten auf den Klimawandel.
01:10Ideen für ein Überleben innerhalb der planetaren Grenzen.
01:13Diese Ausstellung kann unsere Art und Weise, wie wir zusammenleben und uns mit der Umwelt verbinden, wirklich verändern.
01:27Landschaftsarchitekten der Technischen Universität München lassen sich von Nenkasi und Jaintia im indischen Bundesstaat Megalaya inspirieren.
01:34Die Gemeinschaft hat hier Techniken perfektioniert, um das Wachstum von Gummibäumen gezielt zu lenken, um daraus außergewöhnliche Brücken entstehen zu lassen.
01:43Diese lebenden Brücken heifen uns beim Überqueren von Flüssen und Tälern.
01:53Sie verhindern auch Naturkatastrophen wie Erdrutsche, indem sie den Boden an seinem Platz halten.
01:59Eine Bautechnik, die seit Generationen mündlich weitergegeben wird.
02:07Die Forscher von der Technischen Universität haben über 70 Brücken mit Hilfe von 3D-Scanning kartiert und dokumentiert.
02:14Wir versuchen, das Wissen mitzuhelfen zu dokumentieren, weil wir auch denken, dass es nicht nur lokal ganz besonders wichtig ist,
02:26sondern dass wir auch extrem viel davon lernen können.
02:31Lebende Bäume als Baustruktur. Das Konzept wollen sie auch in Deutschland einsetzen.
02:36Im Skulpturenpark Neue Kunst am Ried in Baden-Württemberg bauen sie am Arbor Kitchen Pavillon.
02:46Hier können Besucher zusammenkommen, essen und kochen.
02:49Das spezielle Dach schützt Tische und gibt gleichzeitig den Bäumen die Möglichkeit, weiter zu wachsen.
03:01Ein Teil der diesjährigen Biennale dreht sich um das Kollektiv.
03:06Darum, wie wir voneinander lernen.
03:08Mir gefällt zum Beispiel das Projekt von Tosin Oshinovo über die Märkte in Afrika sehr gut.
03:14Auch das ist eine Art, jene Intelligenz zu betrachten, die aus der Gemeinschaft hervorgeht und von der wir lernen können.
03:21Die Installation der Architektin Tosin Oshinovo zeigt die Ergebnisse ihrer Untersuchung der Märkte in Lagos, in ihrem Heimatland.
03:29Dort landen ausrangierte Autos, Elektrogeräte und gebrauchte Kleidung aus der westlichen Welt.
03:36Es handelt sich um ein fertiges Produkt, das in anderen Ländern als nicht mehr brauchbar gilt.
03:45Doch durch Anpassung und Veränderung gelingt es, dieses Produkt auf dem Markt neu zu gestalten und an den Verkaufsort ebenfalls im Markt anzupassen.
03:53So erhält es ein neues Leben.
03:55Nichts wird verschwendet, alles wird repariert, modifiziert und weiterverkauft.
04:07Die Verwirklichung der Circular Economy, nahezu ohne CO2-Ausstoß.
04:12Ich glaube nicht, dass die Nigerianer absichtlich Abfall übernehmen wollten.
04:21Doch ohne unser Zutun würden wir erheblich zur Klimakrise und Karbonisierung beitragen.
04:31Unsere Sparsamkeit lehrte uns, Dinge länger nutzbar zu machen.
04:35Für dieses Projekt wurde Oshinovo auf der Biennale mit einer Sondererwähnung ausgezeichnet.
04:47Diese Biennale ist eine Art Aufruf, Call for Action.
04:51Es ist fast wie eine Kettenreaktion, die im Arsenale beginnt, aber hoffentlich noch viel weiter geht.
05:05Ich glaube nicht, dass die Kettenreaktion, die im Arsenale beginnt, aber hoffentlich noch viel weiter geht.

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