Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • vorgestern

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00Ich bin...
00:03Morgen, es ist passiert.
00:05Hast du dem Leistungsbruch schon die Prämedikation gemacht?
00:08Hab ich.
00:10Und?
00:11Wie wär's denn mal mit, guten Morgen, Herr Kollege?
00:13Vielen Dank, dass du meinen Nachtdienst übernommen hast.
00:16Entschuldige, danke, dass du mich vertreten hast.
00:18War viel los?
00:19Das Übliche.
00:21Also, ab morgen permanent für zehn Tage.
00:24Ja.
00:24Kommt mir ganz gelegen, ich kann das Geld gut gebrauchen.
00:26Und ich den Urlaub.
00:27Ein bisschen Farbe würde dir wirklich ganz gut tun.
00:30Siehst schlecht aus in letzter Zeit.
00:31Hast du denn so schnell noch was gekriegt im Süden?
00:34Ich wollte zu meiner Familie nach Ungarn.
00:35Ist mir auch völlig egal, will ich.
00:36Ich muss einfach mal raus hier.
00:39War sonst noch irgendwas?
00:40Lass dich mal von Muttern gut durchfüttern.
00:43Abgenommen hast du auch.
00:44Du weißt doch, Kerle wollen was zum Anfassen.
01:00Ich bin mir auch nicht.
01:01Oder ich bin mir auch nicht.
01:18Musik
01:20Musik
01:22Musik
01:26Musik
01:30Musik
01:32Musik
01:36Musik
01:38Musik
01:40Apropos, da waren fünf Anrufe für dich.
01:42Mein Mann wollte nicht glauben, dass du nicht im Dienst bist,
01:44hat aber nicht gesagt, worum es geht.
01:46Die Madame fährt also nicht alleine.
01:48Ja, danke.
01:50Schlaf gut.
01:52So kann ich dich jetzt einmal fünf Minuten sprechen,
01:54das ist eine Nacht weiter.
01:56Das kann ja wohl nicht angehen, dass wir uns seit einer Woche nicht sehen
01:58und selbst im Krankenhaus läuft es damit vorbei.
02:00Was soll denn das?
02:02Du lässt mich ja auch nie eine Minute in Ruhe.
02:04Versteh doch endlich.
02:06Ich brauche Abstand.
02:08Ach so, du fährst also mit jemand anderen im Urlaub, ja?
02:10Wer ist denn das?
02:12Das geht dich überhaupt nichts an.
02:14Ich will dich Ungarn zeigen, deine Heimat,
02:16damit er dich besser kennenlernt.
02:18Plattensee und so, hm?
02:20Wenn schon, dann doch noch doll.
02:22Das ist ja so eine Masche von dir, ne?
02:24Das habe ich ganz vergessen, das war bei uns genauso.
02:26Komm, waren wir in der Kiste, zack, Ungarn.
02:28Das brauche ich mir von dir nicht anzuhören.
02:30Ach komm.
02:32Es hat wenigstens Spaß gemacht, dass ich dich...
02:34War doch bei der OP! Alle warten schon auf dich!
02:36Ich muss hoch.
02:46Ich habe noch vorhin, so heißt das Geld in Ungarn.
02:48Das schenke ich dir, okay?
02:50Das ist lieb von dir, Dieter.
02:51Gib's Barbara, damit sie mit dem Typen in Urlaub fahren kann.
02:53Jetzt?
02:54Herr Doktor, kommen Sie, Sie müssen mir helfen.
02:56Warum geht's?
02:57Kommen Sie, mein Vater!
02:58Sie müssen mir helfen.
03:02Gib keine Blutfälle aus dem Parkplatz!
03:05Ach, Mensch!
03:06Wollen Sie mich entführen, oder?
03:07Das ganze ist höchst ungewöhnlich.
03:08Jetzt müssen Sie mir glauben, ich habe das zu tausende von Malen gemacht.
03:11Ich habe die Ärzte verschleckt.
03:12Sie haben das in den Gen, mein U-Opa konnte das perfekt.
03:14Sagen Sie mir etwas, Frau Wilfried!
03:15Entschuldigen Sie bitte, ja, wir sind schon da!
03:17Ich bin ein bisschen brecheinander, es geht schließlich um meinen Vater.
03:23Das ist aber böse ins Auge gegangen.
03:24Noch nie passiert, ich kann das gar nicht leisten.
03:26Ja, ja, ich habe eben Pech gehabt. Eigentlich hätte die Gabi hier stehen müssen.
03:29Na, wurschtlich will mich auch niemand mehr sehen.
03:32Aber die Gabi hat ja auch nie Zeit zum Trainieren.
03:35Gabi ist meine Schwiegertochter.
03:37Naja, ich habe ihn mal gebeten, mich zu vertreten.
03:39Einmal.
03:41Und jetzt?
03:42Wenn ich morgens aus dem Wohnwagen komme, dann liegt er doch schon auf der Scheibe.
03:45Naja, zum Trainieren bin ich noch gut genug, aber nicht mehr zur Vorstellung.
03:48Dabei haben meine Ida und ich diese Nummer erfunden.
03:51Diese Scheibe hier und die Kostüme und die Musik.
03:54Das ist doch gut, Papa, das bestreitet doch auch keiner.
03:57Ja, das würde ich doch keiner.
03:58Also genug der vielen Morte jetzt.
04:00Tut das weh?
04:01Die Lösenwissen sind schlimmer.
04:03Wie soll ich die denn jetzt in die Notaufnahme bringen?
04:06So, das brennt jetzt ein bisschen. Das ist ein Lokalanästhetikum. Aber bald spüren sie das nicht mehr.
04:27Daniel, du hast Besuch.
04:29Im Moment eher ungünstig. Was sagst du doch?
04:31Frau Melzig, deine Haushälterin.
04:33Sag bitte, ich komme gleich.
04:34Ja, sie sagt aber, es sei dringend irgendwas mit deinem Vater.
04:37Okay.
04:38Okay.
04:39Entschuldigen Sie mich, ich bin sofort zurück.
04:43Da sind Sie noch ganz bei Trost. Sie können mich da hier nicht so liegen lassen.
04:46Ich will die Sache hinter mich bringen.
04:48Es dauert sowieso ein paar Minuten, bis die Betäubung richtig wirkt.
04:51Eine Haushälterin, eine Krankenschwester als Empfangstarme, brauchst du sonst noch was?
04:55Kannst du bitte Schwester Katharina Bescheid sagen, dass sie bei den Patienten bleibt?
04:58Sehr wohl, Eure Exzellenz. Immer stets zu dir.
05:00Ich danke, Daniel. Es tut mir leid, dass ich Sie stören muss.
05:03Was ist mit meinem Vater?
05:04Er ist weg. Ich war nur kurz einkaufen. Ohne Sahne rührte er seinen Tee doch gar nicht an.
05:08Und Sie haben es ja gestern nicht mehr geschafft.
05:10Ich hatte Dienst.
05:11Daniel, was ist denn nun? Kommst du bitte zu deinem Patienten?
05:15Gleich. Ich bin gleich da.
05:18Wo kann er hin sein?
05:20Ich habe schon in der Nachbarschaft nachgefragt.
05:22Aber er war schon in den letzten Tagen kaum ruhig zu stellen.
05:25Ich weiß, manchen wäre es am liebsten, man würde ihn als Bett fesseln.
05:28Wenn Sie ihn den ganzen Tag betreuen würden, dann...
05:30Daniel, komm jetzt!
05:32Frau Melzig, Sie wissen ja, auch ich habe einen Beruf.
05:35Ich bin gleich wieder da.
05:36Daniel?
05:38Ich schreibe jetzt.
05:41Er hat wohl das Lokalanästhetikum nicht vertragen.
05:45Die Stelle ist feuerrot geworden.
05:47Blutdruck war 90 zu 50, Puls 110.
05:49Kochsalz habe ich schon angehängt.
05:50Blutdruck steigt schon wieder.
05:51Gut.
05:52Sehr gut.
05:53Wir geben ihm außerdem Hydrocortison und Chlorpheniramin.
05:58Daniel!
05:59Wir müssen was tun.
06:01Gehen Sie.
06:02Suchen Sie meinen Vater.
06:03Informieren Sie die Polizei.
06:05Ich komme gleich nach.
06:06Ich werde mir freinehmen.
06:07Daniel!
06:08Aber erst muss ich mich um meinen Patienten hier kümmern, okay?
06:15Das kann ab und zu mal vorkommen.
06:16Eine allergische Reaktion.
06:18Aber kein Anlass zur Beumruhung.
06:20Sie machen mir Spaß, Doktor.
06:25Ja, dann geh schon.
06:26Aber sag Claudia Bescheid, wenn du gehst.
06:27Danke.
06:32Ich muss zu meinem Vater.
06:33Jungs werden nie erwachsen.
06:34Kaum ruft Papi, lassen sie alles stehen und liegen.
06:37Musst du mit ihm auf dem Golfplatz?
06:39Oder die Erbschaftssteuer besprechen?
06:43Er ist verschwunden.
06:44Mein Vater ist weg.
06:45Mach dir keine Sorgen.
06:46Meiner treibt sich auch rum.
06:47Irgendwann gewöhnt sich dran.
06:48Er kann sie nicht rumtreiben.
06:50Wofie noch bei der Arbeit an?
06:53Mein Vater arbeitet nicht mehr.
06:54Oh, er lässt das Vermögen arbeiten.
06:58Mein Vater braucht Hilfe.
06:59Ich bin für ihn verantwortlich.
07:01Ich muss weg.
07:02Kannst du mir wieder dein Auto leihen?
07:03Ich habe kein Auto.
07:04Ich habe nur ein Fahrrad.
07:05Und sie?
07:06Komm schon.
07:07Mir leid.
07:08Mir leid.
07:09Den Wagen hat heute mein Mann.
07:10Sogar 30-jährige Frau ist der Straßenbahn hinterher gelaufen.
07:11Seien wir umgeklickt und gestört.
07:12Wir mussten uns beantworten.
07:13Koma ist gelbe als 12.
07:14Tarif nö.
07:15Frequenz 26.
07:16Zyanotisch.
07:17Dauerstoff 85 Prozent.
07:18Hast du einen Zugang gelegt?
07:19Punkt eins.
07:20Kannst du mir wieder dein Auto leihen?
07:21Kannst du mir wieder dein Auto leihen?
07:22Ich habe keine Ahnung.
07:23Ich habe nur ein Fahrrad.
07:24Und sie?
07:25Komm schon.
07:26Mir leid.
07:27Den Wagen hat heute mein Mann.
07:32Ca. 30-jährige Frau ist der Straßenbahn hinterher gelaufen.
07:35Seien wir umgeklickt und gestört.
07:36Wir mussten uns beantworten.
07:37Koma ist gelbe als 12.
07:39Tarif nö.
07:40Frequenz 26.
07:41Zyanotisch.
07:42Dauerstoff 85 Prozent.
07:43Hast du einen Zugang gelegt?
07:44Komm eins.
07:45Zwei.
07:46Zwei.
07:47Zwei.
07:48Zwei.
07:49Komm komm.
07:50Versuch's lieber selbst, ja?
07:56Abgeschwächtes Affengeräusch links.
08:02Kupersonora Klopfschall.
08:05Wir brauchen Röntgen.
08:06Thorax, HWS und Schädel.
08:07Mit Druck 107 zu 82.
08:09Puls 130.
08:11Sauerstoff-Sättigung bei 91 Prozent.
08:13Kupolavien sind prall.
08:14Sauerstoff-Sättigung jetzt bei 78 Prozent.
08:16Atemfrequenz jetzt fast bei 30.
08:18Verdacht auf Spannungspneu.
08:19Ich bereite eine Kühlerdrainage vor.
08:21Natalie.
08:22Wollt bitte Daniel.
08:23Der soll das machen.
08:24Der kann das gut für seinen OP-Katalog gebrauchen.
08:25Okay.
08:26Und frag mal bitte die Sanis, ob es schon Verwandtschaft benachrichtigt hat.
08:28Was ist denn das?
08:29Ich würde mal sagen, ein Mann.
08:30Daniel!
08:31Ich würde mich auf meinem Handy erreichen.
08:32Rufen Sie mich sofort an, sobald Sie etwas wissen.
08:34Ich verlasse jetzt die Klinik.
08:35Tschüss.
08:36Habt ihr irgendwas gehört?
08:37Was?
08:38Nein, du sollst zu Claudia kommen.
08:39Ich muss weg.
08:40Sie hat gesagt, ich soll dich holen.
08:41Es ist dringend.
08:42Sie hat was für deinen OP-Katalog.
08:43Schau dir mal die Bilder an und sag mal, was du siehst.
08:45Claudia, ich muss weg.
08:47Was siehst du?
08:48Der linke Lungenflügelschilos wäre zusammengefallen.
08:49Dein Pneumotorax.
08:50Sehr gut.
08:51Was ist denn jetzt mit der Drainage?
08:53Willst du die Drainage legen?
08:54Claudia, ich muss weg.
08:55Ich muss weg.
08:56Ich muss weg!
08:57Was siehst du?
08:58Der linke Lungenflügelschilos wär zusammengefallen.
09:00Ein Pneumotorax.
09:01Sehr gut.
09:02Was ist denn jetzt mit der Drainage?
09:04Willst du die Drainage legen?
09:07Claudia, ich muss weg.
09:10Ich darf nicht wegkommen.
09:11Das hat gesagt.
09:12Ich kann nicht. Ich muss los. Ich muss meinen Vater suchen.
09:14Komm, nun gebe ich dir schon die Chance.
09:16Ich weiß, das ist ja auch wirklich nett.
09:18Komm schon, eine Pleura-Trainage gibt es nicht alle Tage.
09:21Okay.
09:25Perfekt.
09:32Ich gehe in den dritten Interkostalraum.
09:34Höher, nimm den zweiten.
09:36Und denk dran, du musst am Oberrand der Unterrippe punktieren.
09:39Um die Blutgefäße zu schonen. Ich weiß.
09:42Schere, und deine Tränage schon jetzt bei 116 ab.
09:48Karin, lass ihn, der macht das schon.
09:57Die Bauchdecke war weich und ohne Befund.
10:00Keiner auf Station.
10:01Heute bekommt er nur Flüssigkeit, morgen schon Kost,
10:04wenn alles weiter gut geht.
10:06Als nächstes...
10:06Ich muss dich kurz sprechen.
10:07Dauert nicht lange.
10:10Okay.
10:10Gehen Sie schon mal vor und machen Sie den Verband auf.
10:13Ich komme gleich nach.
10:15Hier?
10:16Ich kann nicht mehr.
10:30Ich muss mit jemandem darüber sprechen.
10:32Tut mir leid, ich weiß, du hast im Moment ganz andere Sorgen.
10:35Ach was.
10:36Weil mein Mann an der Jüngeren boomst.
10:39Was nicht tötet, hält es ab.
10:42Wie kann ich dir helfen?
10:43Ich glaube, Jens wollte mir einen Antrag machen.
10:48Oder so etwas ähnliches.
10:50Wie du glaubst.
10:52Was hat er gesagt?
10:53Nix.
10:56Beziehungsweise, es ist überhaupt gar nicht dazu gekommen.
10:59Ich habe ihn nur gesehen, wir waren verabredet.
11:01Ich komme rein und dann sitzt er da.
11:07So ein Ring in der Hand für mich.
11:10Müsst du dir mal vorstellen.
11:13Es ist mir zu viel gewesen.
11:14Ich bin abgehauen.
11:17Hat dir der Ring nicht gefallen?
11:21Ach komm, Barbara.
11:22Vergiss diesen Seitensprung.
11:24Das war einmal ein Unfall.
11:25Hat doch überhaupt keine Konsequenzen.
11:26Ja.
11:27Und da ehrst du dich.
11:28Und was, bist du verknallt?
11:30Ach, Quatsch.
11:34Weißt du, dieser Mann.
11:38Mein kleiner Seitensprung.
11:42Er ist HIV-positiv.
11:45Verstehst du?
11:46HIV-positiv.
11:49Er hat sein Ergebnis letzte Woche bekommen.
11:51Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll.
12:21Ja klar, den Test kannst du ja eh nicht sofort machen.
12:23Ja.
12:25Ich muss noch die Inkubationszeit abwarten.
12:28Aber weißt du, das Allerschlimmste ist?
12:29Ich weiß wirklich nicht, was ich ihm sagen soll.
12:32Ich kann mich doch nicht ständig vor ihm verstecken.
12:35Nicht hier.
12:38Vor allem, was soll ich hier sagen?
12:39Was soll ich denn sagen?
12:40Soll ich mich krank melden?
12:43Ich werde schon völlig hysterisch, wenn ich irgendwelche offenen Wunden sehe.
12:47Oder der Nadel irgendwo rumliegt.
12:48Aber was willst du tun?
12:56Ich nehme Urlaub.
12:58Ich entfliehe dem Ganzen hier einfach.
13:01Ich ertrage es nicht mehr, Jens hier jeden Tag zu sehen
13:04und mir ständig neue Ausreden auszudenken.
13:08Das kann ich nicht.
13:09Das kann ich nicht.
13:22Der Postmutter hat ihn gefunden.
13:24Er hat bewusstlos in seinem Briefkasten.
13:25Alle Anzeichen eines Infarkts mit Kardialer, die Kompensation.
13:29Der Neurologik ist unauswendig.
13:30Sag bloß, er nimmt all diese Medikamente.
13:32Achtung, eins, zwei, drei.
13:40Ich kenne den Mann.
13:41Er hat eine Lungenembolie kurz nach seinem Bypass.
13:43Da dachte ich, dass er sich noch mal erholt.
13:45Wie lange ist das denn der Bypass her?
13:46Sogar sechs Wochen.
13:47Wegen welcher Angaben, wo man seinen Reanimationsstatus hat?
13:49Ich verstehe nicht.
13:50Diese Therapie geht nicht, Herzkatheter auch nicht.
13:55Ich ernehm Kuma nun seit seiner Embolie.
13:57Wenn wir da mit dem Katheter reingehen, verblutet der Hals.
13:59Und welche Vorerkrankungen?
14:00Zustand nach Prostatakarzinom, chronische Niereninsuffizienz,
14:03arterielle Verschlusskrankheit im linken Bein, Diabetes.
14:05Herzmitfensil 150, Blutdruck kaum mehr messbar.
14:08Der Mann ist Medizinisch vollkommen austherapiert.
14:09Was wollen wir denn da noch machen?
14:11Immerhin haben sie ihn operiert.
14:12Das Ergebnis hießt ja.
14:13Das ist jetzt wieder ein Kammerflimmer.
14:15Scheiße.
14:16Okay, wir schocken trotzdem.
14:17Wenigstens bis die Angehörigen kommen.
14:18Aber nur einmal.
14:19Meinst du nicht, dass wir ihn zu sehr quälen?
14:24Mit 200.
14:25200.
14:26Weg vom Tisch.
14:27Nichts.
14:29Noch mal.
14:30200.
14:30Er bietet mehr, höre ich mehr?
14:32100.
14:32Reinhard für den Kollegen Leindecker.
14:33Weg vom Tisch.
14:36Ich fasse es nicht.
14:36Sinusrhythmus.
14:37Nein, ich doch.
14:39Sehr groß.
14:39Hör ab auf den intensiv mit ihm.
14:41Das geht an den Doktor Rauf, aber bitte sofort.
14:44Was jetzt Baumhals verköpftet wird.
14:49Was gibt es denn noch?
14:53Ich wollte Ihnen nur sagen, hier, Michael geht schon viel besser.
14:57Er kann sogar sprechen.
14:57So, kann er das.
15:00Ich will auch nicht mit ihm sprechen.
15:03Dann wollte ich Sie noch um was bitten.
15:05Er muss ein paar Tage hierbleiben.
15:07Ich meine, die Sachen, die er anhatte, es wäre schön, wenn Sie ihm einige Dinge bringen könnten.
15:12Zahnbüste, Rasierzeug und so weiter.
15:15Rasierzeug, ja.
15:15Sehr wichtig.
15:23Was sind seine Sachen?
15:28Ja.
15:28Das ist doch nicht mehr mein Sohn.
15:46Du musstest denen ausgerechnet jetzt das Zeug geben.
15:49Normalerweise gibt man Angehörigen nur die Sachen von Verstorbenen.
15:51Ich glaube, für seinen Vater ist Michael gestorben.
15:57Nein, ich will nicht ins Wartezimmer.
16:00Frau Dr. Wendland holt mich hier ab, sie weiß Bescheid.
16:02Jetzt unterschreib mal.
16:03Ja, ich sage ja, dass Sie hier sind, ja?
16:05Hier unten, ich sagte doch schon, sie weiß Bescheid.
16:07Warum hören Sie mir denn nicht mal zu?
16:09Hier können Sie nicht bleiben.
16:11Und du laufst mich jetzt nicht aus.
16:12Sie glauben wohl, ich will die Leute hier belästigen.
16:14Ja, ich störe hier wohl.
16:15Was?
16:15Was denn?
16:16Willst du mich verhaften lassen?
16:17Bin ich gefährlich?
16:18Würdest du bitte mal mitkommen?
16:20Was soll das hier eigentlich?
16:26Der arbeitet in einem Nachtclub, der muss so laut sprechen.
16:31Gut, dann behalte ich die Millionen für mich.
16:34Was für eine Million?
16:35Das hier ist ein Jahreslos.
16:37Und ich werde gewinnen.
16:38Nicht ganz allein.
16:41Schatz?
16:50Was willst du von mir?
16:52Ja, was soll ich denn machen?
16:52Du hast nie auf einen meiner Anrufe geantwortet.
16:54Und in der Klinik hat ständig jemand anders seinen Scheiß-Bieper.
16:57Es war eine Nacht zwischen uns.
16:59Verstehst du?
16:59Eine Gottverdammte Nacht.
17:01Ja, was denkst du denn, was ich von dir will?
17:03Dich heiraten?
17:04Oder eine romantische Beziehung?
17:06Sag's mir doch.
17:07Ach, ich bin HIV-positiv.
17:11Und ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden soll.
17:14Wem soll ich's denn sagen?
17:16Meinen Freunden?
17:18Meinen Chef?
17:19Da kann ich ja gleich die Kündigung mitbringen.
17:22Hier.
17:23Es ist hier drin.
17:24Nur hier drin.
17:26Oder für die ganze Zeit.
17:2724 Stunden am Tag.
17:29Ich kann ja gar nichts anderes mehr denken.
17:30Und ich bin verdammt nochmal alleine dabei.
17:34Du bist doch Ärztin.
17:36Wie sehen denn die Chancen aus?
17:39Gibt's nicht irgendwelche neuen Medikamente?
17:41Irgendetwas, was man tun kann?
17:45Spezialtherapie?
17:46Ich meine, ich wäre auch bereit, irgendwelche Versuche mitzumachen.
17:49Aber ich kann doch jetzt verdammt nochmal nicht einfach aufgeben.
17:52Ich werde dir helfen.
17:59Ich werde mich nach einem Spezialisten für dich umhören.
18:03Verlass dich auf mich.
18:04Ich werde jemanden für dich finden.
18:08Hey, hey, hey.
18:09Guck mal.
18:10Vielleicht ist das irgendein Verwandter, ne?
18:12Ja, genau so sieht's aus.
18:13Die Heimkehr des verlorenen Bruders.
18:15Da lach ich doch.
18:17Da tritt sie sich mit dem Stecher auch noch hier in aller Öffentlichkeit.
18:20Ich meine, hier kann man seine Ruhe haben.
18:21Also, wie du aussiehst, kannst du wirklich ein bisschen Ruhe vertragen.
18:23Da kannst du allerdings recht haben.
18:25Ich kann in letzter Zeit nichts anderes mehr denken.
18:27Ich lass mich volllaufen abends.
18:30Ich treffe mich sogar mit einer Ex.
18:31Aber es ist immer nur Barbara, Barbara, Barbara.
18:34Sag mal, denkst du eigentlich, du bist der Einzige, dem so geht?
18:36Meine Frau ist zu Hause ausgezogen und sie ist im siebten Monat schwanger.
18:39Und ich, Idiot.
18:40Weißt du, ich kaufe auch noch einen Ring.
18:42Verstehst du, so ganz romantisch wollte ich alles machen.
18:44Wahrscheinlich fährt sie mit dem Gony in Urlaub.
18:47Was machst du eigentlich hier?
18:48Ich denke, du hast frei.
18:48Hier, Jens, mein ungarisches Geld, die Furin, ich habe sie gefunden.
18:52Michals Zustand hat sich wesentlich gebessert.
19:06Klemmst du die Drainage bei ihm ab?
19:10Ach, und Claudia, sein Vater ist zurückgekommen.
19:13Hallo?
19:32Es tut mir leid, dass Sie es so erfahren mussten.
19:34Ja, es war ein ziemlicher Schock.
19:36Das musste ich erst mal verarbeiten.
19:37Aber Michal ist mein einziger Sohn.
19:41Er hat mir eben alles erzählt.
19:44Kommen Sie.
19:47Er hat bei mir im Frisiersalon gearbeitet.
19:51Und dann fing das bei mir hier in den Fingern an.
19:54Dann bin ich gleich in den vorzeitigen Ruhestand gegangen.
19:56Und der Michal hat den Laden weitergeführt.
19:59Aber mit einem Mal, da blieb die Kundschaft weg.
20:01Dann habe ich das Geschäft an so einer Kette verkauft.
20:04Hairstyling oder Hairtherapien.
20:06Also ein Schischi.
20:08Nach einer gewissen Probezeit haben Sie Michal also rausgeschmissen.
20:11Plötzlich wollten sich alle Männer nur noch von schicken Blondinen die Haare machen lassen.
20:16Und dann hat er sich die Verkleidung ausgedacht, sagt er.
20:18Um in dieser Szene, oder wie heißt das Szene, Friseurläden einen Job zu kriegen.
20:22Und Sie haben nichts davon mitbekommen?
20:26Haben Sie Kinder?
20:27Ja.
20:29Tochter.
20:30Meinen Sie, Ihre Tochter erzählt Ihnen alles?
20:34Ich habe meine Tochter in dem Gefühl erzogen, dass sie, egal was sie getan hat, immer zu mir kommen kann.
20:39Haben Sie Ihrem Vater immer rückhaltlos alles erzählt?
20:43Das war der Fehler.
20:44Als ich es getan habe, da hat er mich hängen lassen.
20:48Dabei hätte er wissen müssen, wie sehr ich ihn gerade damals gebraucht hätte.
20:50Was wissen denn Eltern schon über Kinder und umgedreht, ja.
20:55Vielleicht wäre meine Frau noch am Leben.
20:57Ich habe doch praktisch mit Michal Tür an Tür gelebt.
21:00Und habe das nicht mitgekriegt, dass der morgens das Haus verlässt, um die Ecke geht, sich umzieht und dann in Frauenkleidern, in solchen Puppeln durch die Stadt läuft.
21:08Vielleicht hätte sie erst Stolz belogen.
21:10Das glaube ich nicht.
21:15Vielleicht wollte er nicht ehrlich zu mir sein, um mir nicht weh zu tun.
21:20Ich bin mit 17 schwanger geworden.
21:25Unehelich.
21:27Das konnte mein Vater nicht akzeptieren.
21:29Und?
21:31Haben Sie Ihren Vater verziehen?
21:36Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesprochen.
21:41Na ja.
21:42Ich habe gekleckert.
21:58Aber ich habe schon Salz drauf, geht's an.
22:00Warum ziehst du doch keinen Kittel an?
22:01Dafür haben wir sie doch.
22:02Ich habe doch bald frei.
22:04Und?
22:04Was machst du denn hier?
22:05Zu Hause ist es zu ruhig, seit Laura und Susanne zu meinem Schwiegervater gezogen sind.
22:11Es ist als ob einer gestorben wäre.
22:13Also erledige ich hier mein Schreibkram, bastel ein bisschen an meiner Forschungsarbeit.
22:17Salz hilft nur bei Rotwein.
22:18Du musst es mal mit Fleckenspray probieren.
22:21Danke.
22:22Was macht deine Tochter?
22:23Luisa ist in München bei einer Freundin.
22:25Sie kommt heute oder morgen zurück.
22:26Ja, was heute oder morgen?
22:28Ach, ich bin gerade in meiner Probierphase.
22:30Im Moment versuche ich es gerade mit der langen Leine.
22:32Und du, hast du Susanne schon angerufen?
22:34Ja, aber sie hat den Hörer gleich an Laura weitergegeben.
22:37Ruf sie nochmal an.
22:38Oder besser noch, fahr gleich bei ihr vorbei.
22:43Familienexperten unter sich.
22:46Eins, zwei, drei.
22:48Ich habe das Ding gleich gesagt, dass die Kraftnummer als Tag nichts taugen.
22:53Okay, sie sehen gut aus, aber vom Standpunkt des Glasers,
22:56vom Stück mussten wir das schon erneuern.
22:58Und jetzt lachst du so ein Dusseldruck ins Glas.
23:01Nicht etwa ein Tourist?
23:02Nee, nee, der Kellner von oben.
23:04Ich meine, dann ist es doch nun wirklich Wissen.
23:06Und natürlich, ihm geht noch nicht mal die Kaffeekanne zu Bruch.
23:11Obwohl die höchstens 2,50 kosten dürfte.
23:13Aber mir gleich die ganze Scheibe.
23:16Und ein Stück von ihrem Arm.
23:18Drei Konsernkreuzkuchen für den OP.
23:20Alles geht's.
23:21Den operieren wir zusammen.
23:22Okay.
23:23Los geht's.
23:24Sag mal, hab ich das gerade eben richtig verstanden?
23:29Dein Mann hat ein Auto?
23:31Ja, und?
23:32Ich bin nicht großzügig von dir.
23:33Er zieht mit seinem Model zusammen, er lässt sich links liegen.
23:36Später.
23:37Schade.
23:37Wurde gerade interessant.
23:50Entschuldigung.
23:51Ach, Sie sind doch der Bekannte von Dr. Wendland, stimmt's?
23:53Ja, ja, hat Barbara mit Ihnen geredet?
23:55Ja, Barbara hat mit mir geredet.
23:57Wo willst du hin?
23:58Sind Sie der Spezialist?
23:59Ja, ich bin der Spezialist.
24:00Kommen Sie mit.
24:00Hey, Barbara, wir operieren sofort.
24:02Komm.
24:02Ich weiß, unser Oberarzt ist da.
24:03Er macht die Anästhesie.
24:07Da geht's lang.
24:08Sie haben alle von mir erzählt, ne?
24:10Sehr, immerhin ist doch schon mal was.
24:11Ja, Sie hat mir gesagt, dass Sie mir wahrscheinlich helfen können.
24:13Einen Ratschlag, genau.
24:15Ja, einen Ratschlag kann ich dir geben.
24:15Am besten du verschwindest von hier.
24:16Und zwar ganz schnell.
24:18Was soll denn der Scheiß?
24:19Was der Scheiß soll?
24:19Barbara ist meine Frau und du verpissst dich jetzt.
24:21Ist das klar?
24:22Nee.
24:24Was ist das denn?
24:25Ein Problem, ha?
24:26Tim, lass ihn in Ruhe.
24:27Sag mal, spinnt der Kerl.
24:29Christian, geh jetzt, bitte.
24:31Du hast doch gesagt, dass du mir hilfst.
24:33Ja, ja, aber im Moment kann ich dir nicht helfen.
24:36Ich kümmere mich drum.
24:37Ich ruf dich dann an.
24:41Ich ruf dich dann an?
24:44Ruf mich an!
24:46Einen tollen Typen, hast du dir da angelacht?
24:48Oder ist er dir am Ende gar zugelaufen, ha?
24:49Ja, aber ich kann mir schon vorstellen, wie das war.
24:52Ihr habt euch geunterhalten und er hat Probleme mit seiner Alten
24:54und da wart ihr gleich auf einer Wellenlänge, ja?
24:56Und es war so toll, dass er dich gleich auf dem Frauenklo durchgefickt hat.
25:01Geh doch zu ihm!
25:02Ich hoffe, es hat Spaß gemacht!
25:04Ich kann mich nicht erinnern!
25:06Du musst ja ein toller Typ sein, dein Liebhaber,
25:09dass du dich nicht mal dran erinnern kannst.
25:10Du Arschloch!
25:12Dieser Mensch ist high for positiv.
25:15Und ich hab jetzt verdammt Angst.
25:17Jens, kommst du bitte.
25:31Die Tochter des Herzpatienten ist da.
25:34Jens?
25:38Die Tochter des Herzpatienten ist da.
25:42Ja.
25:42Ihrem Vater geht es sehr schlecht.
25:56Er hatte einen Infarkt.
25:59Lassen Sie ihn.
26:00Tun Sie nichts, bitte.
26:03Die Intensivstation.
26:05Hier wollte er nie wieder hin.
26:08Haben Sie ihn geschockt?
26:09Er hatte Rhythmusstörungen.
26:13Aber er wollte doch nie wieder geschockt werden.
26:16Nie mehr Wiederbelebung, das musste ich ihm versprechen.
26:21Setzen Sie sich doch.
26:22Aber wir konnten Sie nicht erreichen und...
26:26Wir mussten uns entscheiden.
26:28Aber er wollte nicht mehr.
26:31Die Pumpe ist hin, hat er immer gesagt.
26:33Er hatte vier Infarkte in den letzten anderthalb Jahren.
26:37Herzkrämpfe bei der kleinsten Anstrengung.
26:40Nicht einmal die Zeitung konnte er sich selbst mehr holen.
26:43Und dann die ganzen Pillen.
26:44Morgens, mittags, nachmittags, abends.
26:47Das können Sie sich nicht vorstellen.
26:50Für ihn war das Leben einfach nicht mehr lebenswert.
26:53Und dann gehe ich nur eine halbe Stunde aus dem Haus und...
26:55Und schon passiert es.
27:01Sehr, Frau Cordes, wir haben leider keine Erklärung über seinen Reanimationszustand gefunden.
27:06Ich hatte es ihm versprochen, immer da zu sein.
27:10Auf ihn aufzupassen.
27:11Dass er so etwas nicht noch einmal durchmachen muss.
27:14Aber er wollte nur noch sterben.
27:16Oder in ein Heim.
27:18Aber das kommt doch wohl nicht in Frage.
27:19Ich meine, als ich klein war, haben meine Eltern schließlich für mich gesorgt.
27:22Und jetzt braucht er meine Hilfe und jetzt bin ich eben für ihn da.
27:27Wissen Sie, was er immer gesagt hat?
27:29Es kann doch nicht der Sinn des Lebens sein,
27:32nur darauf zu warten, dass der Tag vergeht.
27:34Wenn man keine Ziele mehr hat.
27:36Nichts mehr, worauf man sich freuen kann.
27:39Wie die Tiere im Zoo.
27:40Das ist doch kein Leben.
27:43Ja, und...
27:45Wieso hat er denn überhaupt der Operation zugestimmt?
27:47Ich habe ihn zur Operation überredet.
27:50Aus purem Egoismus.
27:52Nur an mich habe ich dabei gedacht.
27:55Loslassen ist so schwer.
27:57Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, wenn er nicht mehr da wäre.
28:01Ich musste einfach alles tun, was möglich ist.
28:04Nur, dass ich ihn damit quäle.
28:07Und dass er es nur meinetwegen tut, das habe ich immer verdrängt.
28:13Kommen Sie.
28:13Kommen Sie.
28:25Kommen Sie.
28:26Kommen Sie.
28:27Vera.
28:30Vera, du hattest mir doch versprochen,
28:32dass ich hier nicht mehr her muss.
28:34Ich weiß, Vater.
28:36Es tut mir so leid.
28:37Warum lasst du mich nicht einfach sterben?
28:41So ist es wohl, wenn man nicht mehr selbstständig entscheiden kann.
28:45Was macht mein kleiner Enkel?
28:55Es geht ihm gut.
28:58Aber ich...
29:00Vielleicht hast du recht.
29:08Ich möchte ja auch gern sehen,
29:11ob er seinem Großvater ein bisschen ähnelt.
29:13Ich bin froh, dass es raus ist.
29:39Ernst, es tut mir leid.
29:44Das Schlimmste war für mich,
29:45dass ich dir die ganze Zeit nicht sagen konnte, was los ist.
29:49Und als ich dich dann auch noch mit diesem Ring gesehen habe,
29:52das war mir einfach zu viel.
29:55Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen.
29:59Entschuldigung.
30:01Ist schon okay.
30:02Es gibt eben keine Garantie im Leben.
30:12Für nichts.
30:15Aber trotzdem, Barbara.
30:18Ohne...
30:20Ohne Ziele und ohne Träume.
30:23Ich meine...
30:26Ist doch alles sinnlos.
30:32Ich meine...
30:42Ich meine...
30:50Ich will Quemau...
30:53Ich will...
30:55Ich will mir see you next.
31:00Wichtig ist, dass du die Intima mit der ganzen Gefäßwand nimmst
31:10und dann die Nadel von außen nach innen führst.
31:14Ganz einfach.
31:15Echt klasse, das habe ich noch nie so perfekt gesehen.
31:18Nach neuesten Forschungsstatistiken ist das die sicherste Methode.
31:22Du bist eine wirkliche Künstlerin, Frau Oberärztin.
31:27Sag mal, wie war das da mit deinem Auto?
31:28Ach, er ist zurückgekommen, wieder bei uns eingezogen.
31:34Sie war zu jung. Unreif, wie er sagt.
31:37Und du nimmst den mit offenen Armen wieder auf.
31:41Das habe ich nicht gesagt.
31:44Okay, das war's. Du kannst jetzt zumachen.
31:48Nimm bitte Klammern für die Haut.
31:51Hast du schon jemals so eine perfekte Gefäßplastik gesehen?
31:55Ich kenne keinen besseren Chirurgen auf dem Gebiet.
31:58Fachlich ist sie fantastisch.
32:00Aber ich kenne niemanden, der so lange Oberarzt bleibt.
32:02Und ich habe schon einige gesehen.
32:04Sie tritt auf der Stelle beruflich und privat.
32:07Nenn mir eine Frau, der es in der Chirurgie anders geht.
32:09Und du zum Beispiel.
32:10Du hast wenigstens ein Kind.
32:11Oh, noch eine Bewerbung.
32:26Hast du immer noch keine Schirrfahrtsstelle?
32:28Nein.
32:30Letzter Versuch.
32:31Wenn das nicht klappt, gehe ich in die Entwicklungshilfe.
32:34Schönes Foto.
32:35Wie alt warst du da?
32:36Das Bild ist neu.
32:40Bring mir Glück.
32:46Sag mal, was sollte das vorhin?
32:49Du kannst dich nicht einfach vor einer OP verdrücken.
32:52Ich habe doch für eine Vertretung gesorgt.
32:54Du warst aber als Anästhesistin eingeteilt.
32:56Geht's dir nicht gut?
32:57Ich habe nur Kopfschmerzen.
33:00Du darfst dich nicht so hängen lassen.
33:03Das macht alles überhaupt keinen Sinn mehr.
33:05Reiß dich zusammen.
33:06Aufgeben bringt nichts.
33:07Glaub mir.
33:11Kaffeeklatsch, meine Damen.
33:23Kann ich Ihnen helfen, Herr Oberarzt?
33:25Oh, ich sehe Sie vertreten, unseren jungen Kollegen Dr. Thies.
33:30Den hätte ich jetzt dringend gebraucht.
33:31Ich hoffe, Sie sind in seinen Aufgaben gewachsen, Dr. Ritter.
33:34Haben Sie Schwierigkeiten?
33:36Irgendetwas, womit Sie nicht klarkommen?
33:38Fragen Sie doch, wenn Sie was nicht verstehen.
33:40Wo ist Dr. Thies?
33:42Er musste was erledigen.
33:45Sagen Sie, kann es übrigens sein, dass Ihnen neuerdings alle Männer weglaufen?
33:51Denken Sie mal darüber nach.
33:52Vielleicht hilft Ihnen ja dieser Artikel.
33:59Darwin, Kampf ums Dasein.
34:03Im Konkurrenzkampf überleben solche Organismen, die ihrer Umwelt am besten angepasst sind.
34:09Und, was sagen Sie jetzt?
34:10Was soll ich dazu sagen?
34:11Der Artikel ist für Thies, oder?
34:12Ach, Frau Dr. Ritter, das macht doch so gar keinen Spaß.
34:16Spielen Sie mit.
34:17Schauen Sie, ich bin extra hergekommen, um mit Ihnen die Klingeln zu kreuzen.
34:20Und was machen Sie?
34:21Sie strecken die Waffen.
34:22Schade.
34:23Schade.
34:24Tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss.
34:26Ja, es tut mir leid.
34:27Natürlich, es tut mir leid.
34:28Jedes Mal, es tut mir leid.
34:30Wahrscheinlich entschuldigen Sie sich auch, wenn Ihnen jemand auf den Fuß steigt.
34:33Nicht wahr?
34:34Weil Sie Ihren Fuß gerade da hatten.
34:37Was soll denn immer dieses protestantische Schuldgefühl?
34:39Hören Sie doch einmal damit auf.
34:41Wehren Sie sich.
34:41Spielen Sie.
34:42Spielen Sie mit.
34:43Das Spiel ist eröffnet.
34:44Hossa.
34:49Idiot.
34:56Oh.
34:57Hey, Luisa.
35:00Mensch, wo warst du denn?
35:01Ich habe x-mal in München angerufen.
35:02Ich dachte, ich hole dich vom Bahnhof ab.
35:04Na, schönes Fronin, was bringen wir diesmal für Überraschungen?
35:06Für Sie keine, aber ich wusste ja auch nicht, dass ich Sie treffe.
35:08Sonst wäre mir bestimmt was Schönes eingefallen.
35:10Davon bin ich überzeugt.
35:11Entschuldigung, die Pflicht ruft.
35:13Übrigens, mein Privatleben findet nach Feierabend statt.
35:18Schönen Tag noch.
35:21Komm.
35:22Also, ich finde ihn absolut scharf.
35:25Ich war übrigens nicht in München.
35:27Sondern?
35:28In Metzingen bei Gerhard.
35:30Gerhard, wer ist denn nun schon wieder Gerhard?
35:32Ein Neuer?
35:32Jetzt sag nicht, du kennst den Namen deines eigenen Vaters nicht.
35:35Ich war bei meinem Großvater.
35:36Luisa, was fällt dir ein?
35:37Es ist doch nicht mein Problem, dass du den Kontakt zu deiner Familie abgebrochen hast.
35:40Ich will jedenfalls etwas über mich und meine Familie erfahren,
35:43nachdem du schon so erfolgreich den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen hast.
35:46Er wollte nichts mit uns zu tun haben.
35:48Na, ist ja auch egal.
35:49Ich will jedenfalls kein Vakuum als Vergangenheit haben.
35:51Luisa und wir wollen nichts mit deinem Großvater zu tun haben.
35:53Er wollte dich nicht als Enkel und mich nicht als Tochter.
35:56Ist das klar?
35:58Gerhard ist echt klasse.
35:59Na, Luisa, schon zurück von deinem Mädchenausflug?
36:03Mhm.
36:05Aber ich habe meinen Schlüssel liegen lassen und komme nicht zu Hause rein.
36:08Bei Opa.
36:09Was?
36:10Hast du wieder Kontakt zu deinem Vater?
36:11Das hast du mir gar nicht erzählt.
36:12Ich wollte Mama zum Essen einladen.
36:17Hast du nicht Lust mitzukommen?
36:19Na, du bist ja verheiratet.
36:21Aber ihr seid doch getrennt, oder?
36:22Ach, Luisa.
36:23Freut mich.
36:24Ich muss noch meine Arbeit kosten.
36:30Warum sind Sie denn getrennt?
36:32Ist er fremdgegangen oder Sie?
36:34Zu wenig Zeit für die Familie.
36:36Aber er ist bestimmt ein klasse Mann.
36:38Ja.
36:38Ja.
36:42Fußgänger, Plattierenzentral, Stahleraufprall, beidseitige Schenkelfraktur, links offen, vermutlich Beckenfraktur, hat schon zwei graue in der Ellbeuge.
36:50Es geht direkt vor Laster hier los.
36:52Ja, doch.
36:52Bretthartes Abdomen, mindere Blutung.
36:54Sehenden Auges, direkt auf mich zu.
36:56Versuchen wir, ob es in Rekordzeitschaftsbilden ist.
36:57Ich habe noch nie ein Unversicht.
37:00Das ist ja cool.
37:01Oh, sofort Volumen anhängen.
37:04Plasma Expander und Null negativ.
37:06Das ist gleich BCS 6.
37:07Wir haben noch nicht mal ein Außenspiegel abgerissen.
37:09Das ist ja nichts dafür.
37:11Im Moment, Sie können hier nicht leiden.
37:12Bitte gehen Sie doch raus.
37:13Ich habe noch geblinkt und gehubt, aber...
37:14Ja, beruhigen Sie sich.
37:14Aber ey, ich schluss, hat noch nicht zu.
37:19Abdomen ist Bretthart.
37:21Der blutet nach innen.
37:22Das Röntgen haben wir keine Zeit mehr.
37:25Der muss sofort in den OP.
37:27Welcher OP ist frei?
37:30Barbara.
37:31Äh, für Pilsen war nicht so Chor.
37:33Danke, das wissen wir.
37:34Welcher OP ist frei?
37:36Die Zahl müsste frei sein.
37:37Hast du den Namen oder den der Angehörigen?
37:38Ich bin froh, dass ich ihn überhaupt lebend hergekriegt habe, Schätzchen.
37:41Du bist ein Held.
37:47Systolisch 50, keine Diastole.
37:48Frequenz 140, Saustopp 76.
37:51Arthur Thies, Hagenstraße 12, Grunewald.
37:53Im Falle...
37:53Ist der Vater vom Thies?
37:54Na gut.
37:55Benachrichtigen Sie bitte, Dr. Daniel Thies.
37:58Gibt es eine Telefonnummer?
37:59Ich habe sein Handy noch.
38:02Ja, soll ich einen Namen befinden?
38:03Ja.
38:03Ja.
38:03Ich hoffe es an.
38:10Wird es gehen?
38:12Danke, ich komme schon klar.
38:14Irgendwas nicht in Ordnung mit dir?
38:16Können Sie mal bitte berichten morgen?
38:17Tibiafraktur rechts, Beckenfraktur massiver Volumenverlust, instabiler Kreislauf, sinkender Blutdruck,
38:22trotz Flüssigkeitszufuhr.
38:24Danke schön.
38:25Gib mir mal das Atokurium.
38:34Das haben Sie ihm gerade.
38:36Wie ist das Hämoglobin?
38:38Ich weiß es nicht.
38:39Wir haben noch kein Ergebnis aus dem Labor.
38:415 HKT 40, Leukos 12.000.
38:45Scheiße, Sie sind nicht ganz bei der Sache, Dr. Wendland.
38:47Der Laborbericht ist direkt zu uns gekommen.
38:50Dr. Wendland konnte ich nicht gehen.
38:52Der Bauch ist bretart.
38:55Es muss ein großes Gefäß rupturier sein.
38:57Oder die Milz.
38:59Vielleicht sogar beides.
39:00Im Moment halten wir nur die Bluttransfusion am Leben, aber nicht für lange.
39:03Haben wir Unterlagen, was den Reanimationsstatus angeht?
39:05Nein.
39:06In 5 Minuten?
39:07Danke.
39:08Frau Doktor, bitte.
39:13Ja?
39:27Es tut mir leid, Thies.
39:29Gibt es irgendwas, was ich wissen sollte?
39:32Mein Vater hat Eishörner.
39:34Ich habe die CTs bereits gesehen.
39:35Die Hirnzellen sind irreparabel zerstört.
39:40Er hat schwerste innere Verletzungen.
39:42Er verliert viel Blut.
39:43Wir könnten operieren.
39:45Aber mit welcher Prognose?
39:49Thies, es ist Ihre Entscheidung.
39:52Wenn Sie sagen, Bischof, mach mein Vater auf, hol ihn zurück.
39:56Dann mache ich das.
39:59Er würde es nicht wollen.
40:02Gehen Sie zu ihm.
40:05Hätten Sie ihn operiert?
40:18Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass es für Patienten mit einer Erkrankung in diesem Stadium keine Heilung gibt.
40:24Keine Ausbilderbesserung.
40:25Ich habe den Thies von ihm erzählt.
40:30Ich dachte, er sei ein Team.
40:33Er war eine echte, berühmte Mauerberling.
40:36Führender Kopf bei den Fluchthilfeorganisationen.
40:39Klinikerbrücke.
40:41Das hat der alte Thies organisiert.
40:44Bei Dutz vor und von Springer.
40:46Ratgeber für drei Kanzler.
40:47Einer, der immer Positionen bezogen hat.
40:49Und Verantwortung übernommen.
40:53Kein einfacher Mensch.
40:55Viel für sich verlangt.
40:57Aber auch von anderen.
41:00Ein toller Mann.
41:00Und jetzt?
41:04Es ist ja nicht nur ein Mann, der vergessen hat.
41:08Sondern auch einer, der vergessen worden ist.
41:09Papa, ich bin's.
41:35Ich weiß, dass du spürst, dass ich da bin.
42:05Und dass Sie das bitte nicht vergessen, Dr. Wendland, ja?
42:19Ach, Thies, einen Moment bitte.
42:21Ja?
42:22Wir hätten Ihrem Vater keinen Gefallen getan,
42:24wenn wir operiert hätten.
42:27Ich weiß, wie schwer es ist,
42:29wenn man ausgerechnet als Arzt der eigenen Familie
42:31gegenüber hilflos ist.
42:32Aber da, wo wir ihn nicht heilen können,
42:34sollten wir wenigstens das Leiden nicht verlängern.
42:38Gehen Sie nach Hause, Thies.
42:40Ihr Vater hat Großes geleistet.
42:43Jetzt sind Sie dran.
42:46Danke.
42:47Herr Professor.
42:56Oh, cool, war eh leid.
42:58Der Michi, na, hallo.
43:01Hilfst du mir mal?
43:02Hast du einen Schal?
43:06Hier kann man sich überall was einfangen.
43:09Viel vorsichtiger müsste man sein.
43:11Ach, das ist doch nicht so schlimm.
43:13Schau mal.
43:14So.
43:15Und.
43:22Danke.
43:23Danke.
43:23Die wollte ich immer haben.
43:30Er wollte sie mir erst zu meiner Hochzeit schenken.
43:34Mein Vater sagte immer,
43:36ein Mann mit 30
43:37sollte einen Baum gepflanzt,
43:39ein Haus gebaut
43:40und einen Sohn gezeugt haben.
43:45Dein Vater war sicher auch so stolz auf dich.
43:47Lebt dein Vater noch?
43:53Scheinbar ja.
43:57Daniel.
44:02Wenn du irgendwas brauchst.
44:06Danke.
44:07Was trinkt denn, Herr Doktor?
44:30Welcher Doktor?
44:31Ja, ihr hier.
44:33Ach, Jens.
44:34Whisky.
44:36Geben Sie mir ein Augenblas.
44:41Wissen Sie was?
44:41Geben Sie mir gleich die ganze Flasche.
44:42Ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich bin sehr, ich
45:12Untertitelung des ZDF, 2020
45:42Untertitelung des ZDF, 2020

Empfohlen

46:41
Als nächstes auf Sendung