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Transkript
00:00:00Guten Abend, liebe Zuschauer. Was sind die Ursachen einer Straftat?
00:00:08Dieser Frage müssen Richter und Staatsanwälte, Kriminalisten und Schöffen, Konflikt- und
00:00:13Schiedskommissionsmitglieder jeden Tag nachgehen. Und fast immer gelangen sie, so unterschiedlich
00:00:20ein Fall auch liegen mag, zu dem Resultat, dass hinter dem Vergehen oder Verbrechen ein Stück
00:00:26geistige Hypothek steckt, die uns die alte Gesellschaft vererbt hat oder mit der uns die
00:00:32heutige Welt des Kapitals immer neu zu belasten sucht. Oft ist die kriminelle Handlung, die
00:00:40einmalige Entgleisung vom sonst geraden Weg, Ausdruck eines ideologischen Überbleibsels.
00:00:46Aber es gibt auch Straftäter, bei denen eine menschenfeindliche Philosophie das Weltbild
00:00:52bestimmt und die Tat nur noch die Probe aufs Exempel ist. Der ehemalige Oberschüler
00:00:59Gregor Krampmann, der in die folgende Strafsache verwickelt war, hatte die Theorie der Elite
00:01:04zu seiner Lebensmaxime gemacht. Eine Theorie, die in der Verachtung der Arbeiterklasse
00:01:10gipfelt. Mit ihr musste er in unserer Gesellschaft in ernsthafte Konflikte geraten.
00:01:16Ich komme auf den Sprung rüber, ja?
00:01:21Ja, ja.
00:01:28Na, wenn man so eine glückliche Hand hat wie du, besonders mit deinen Obstbäumen.
00:01:33Na, da kannst du dich doch auch nicht beklagen.
00:01:36Na ja, mit meinen Äpfeln und Pflaumen, da habe ich ja Glück gehabt. Aber mit meinen Stacheln
00:01:42Johannesbeen habe ich doch eine Pleite erlebt. Du sag mal, Egon...
00:01:45Das ist eben ein Fehler zu glauben, Bärenobst wächst von alleine. Meine Sommerveredelung
00:01:50von Ribes Aureum zur Anzucht von Hochstämmen ist mir ja auch nicht gleich auf Anhieb gelungen.
00:01:56Da habe ich es dann im nächsten Frühjahr durch Kopulation versucht.
00:02:00Du, warte mal noch.
00:02:01Du, Egon, äh, äh, ich meinte...
00:02:04Du kannst sie dir auch durch Anplatten ranziehen.
00:02:07Entscheidend dabei ist, dass du dir schon Ende Dezember einjährige Triebe als Veredelungsreiser schneidest.
00:02:10Einjährige. Sie müssen etwa die gleiche Stärke haben wie die Veredelungsunterlagen.
00:02:14Du, das Zweite ist aus der Bibliothek, aber ich kann es verlängern lassen.
00:02:17Sag mal, Egon...
00:02:17Bei günstiger Witterung kannst du dann schon im Februar mit der Veredelung beginnen.
00:02:22Du, das... Aber warte mal. Das muss ich dir zeigen.
00:02:24Du, sag mal, Egon...
00:02:26Das ist hochinteressant.
00:02:27Mal ganz was anderes.
00:02:29Wie war das eigentlich, wenn dich der Nachbar durch den Gestank seiner Jauchelgrube,
00:02:33die nicht richtig abgedeckt ist, belästigt?
00:02:35Oder wenn er den ganzen Sonntag das Radio brüllen lässt.
00:02:40Oder wenn dir seine Hühner die Radieschen rauskratzen.
00:02:44Du meinst rechtlich gesehen?
00:02:45Ja.
00:02:46Es wurde doch mal in der Versammlung darüber gesprochen.
00:02:49Na ja, Besitzstörung nach Paragraf 862 BGB.
00:02:54Du hier, das musst du dir unbedingt angucken.
00:02:55Egon, mal ganz was anderes.
00:03:06Gestern Abend hat die Motorradneute wieder ihre wilde Jagd um unseren Häuserblock veranstaltet.
00:03:13Ja, auch die jüngeren Mieter haben geschimpft.
00:03:15Sie sollen sich verziehen.
00:03:17Da haben die noch stärker aufgedreht.
00:03:19Das müsst ihr euer mal bevormelden.
00:03:21Na, ich dachte, wenn du mal mit deinem Jungen reden würdest...
00:03:27Was? Uwe war dabei?
00:03:28Ja, er ist doch einer von den Hauptmackern.
00:03:31Frag die Leute bei uns im Wohnblock.
00:03:34Aber so einen fassen die nicht an, sagten einige.
00:03:39Willi, das Gesetz gilt für alle.
00:03:41Schönen Dank auch für die Bücher.
00:03:52Schon gut, Willi.
00:03:53Schönen Dank auch für die Bücher.
00:04:23Und so fährt weiter in Richtung Erfurt.
00:04:26Bei Einsteigen bitte beeilen.
00:04:35Vorsicht bei Ausfahrt ist zu fest.
00:04:37Und so einen Spreech.
00:04:50Und so einen Spreech.
00:04:55Sprech.
00:04:56Sprech.
00:04:56So, was war bei Ihnen? Zwei Bier, bitteschön, und zwei Kaffee, ja? Bitteschön.
00:05:14Bitte, bitte zahlen. Ja, ist gut. Was hatten Sie? Zwei Bier und zwei Kaffee, ja?
00:05:18Hallo. Hallo, Gregor.
00:05:21Wir aktätigen Massen steigen aber schon ins Wochenende.
00:05:23Na, warum nicht?
00:05:26Tja, Plätzchen?
00:05:28Hinten, links am Fenster.
00:05:30Pils im Kompott?
00:05:32Und ein Schnitzel à la Meille.
00:05:37Oh, pardon, Entschuldigung. Ist der noch frei?
00:05:52Immer voll der Bahnhof.
00:05:54Die meisten Reisen müssen bis in die Metropa.
00:05:57Jeder kann mal rüber, jeder kann mal rüber, jeder kann mal rüber züchte da öffentlich.
00:06:04Die sind wir gleich geschietene Leute, ja?
00:06:11Dein Schnitzel kommt gleich.
00:06:13Dein Service ist mal wieder in-da-Hotel, Ralf Gitt allein.
00:06:15Moment mal, das ist meine Lage, der hat noch gar nichts bestellt.
00:06:18Also, Ihnen habe ich schon mehr als genug gebracht, junger Mann.
00:06:20Oh, Moment.
00:06:21Ich weiß nicht, aber...
00:06:22Das regen wir einigen uns schon.
00:06:24Meine Lage will ich.
00:06:25Kein Tropfen mehr.
00:06:27Du liegst schief, Gitarre.
00:06:28Wie sagten die Klassiker?
00:06:30Jedem nach seinen Bedürfnissen.
00:06:33Schwimm mal ab nach zwei Gedecke.
00:06:35Erst pumpe ich euch voll und dann muss ich die Funkstreife rufen.
00:06:40Funkstreife?
00:06:41Was hat die gesagt? Funkstreife?
00:06:45Ich bin ordnungsgemäß entlassen.
00:06:47Hey, hey, hey. Keine Volksbelustung, Lumpel.
00:06:49Ist ja gut. Komm, setz dich mal hin.
00:06:51Mach ruhig.
00:06:52Was hat für sich einbildet? Funkstreife.
00:06:55Ich habe meine Entlassungspapiere.
00:06:58Sozialistische Heimat verteidigt?
00:07:00Ich war bei den Motschützen.
00:07:04Na, bei den Sandlatschern.
00:07:06Na ja, Reservatruhe. Bis zur nächsten Übung.
00:07:11Ihre Funkstreife kann mich am Arsch recken.
00:07:15Ich bin ein vollwertiger Bürger.
00:07:17Ich bin ein vollwertiger malリArch.
00:07:18Vielen Dank.
00:07:19Heuwee Knast.
00:07:35Politisch.
00:07:44Quatsch.
00:07:48Ein Unfall.
00:07:49Bitteschön.
00:07:58Zahlen vor, oder?
00:08:02Ach, ähm, dann bring uns doch noch zwei Mocker, ja?
00:08:09Bitteschön, meine Herren.
00:08:11Na dann.
00:08:11Tja, und dann heim zur Mutter, ne?
00:08:24Oder hat sie sich inzwischen, äh, abgeseilt?
00:08:27Wieso?
00:08:33Das kommt vor.
00:08:36Brauchst du nicht aufzuregen.
00:08:39Weiber.
00:08:39Moment mal, wer wird denn an der beliebtesten Stelle über die Straße gehen?
00:08:50Mit den Autos wird's ja mal schlimmer.
00:08:51Kommen Sie, ich bring' Sie mal.
00:08:53Sagen Sie mal, Sie wollen drei Löhne am Tag?
00:09:03Ja, kann man die Weiber entbehren, was?
00:09:06Ja.
00:09:07Haben Sie ja wirklich getauscht.
00:09:08Werden Sie's merken?
00:09:09Ja.
00:09:10Bist du sie los?
00:09:10Und dann die Schneidezähne verbeulet, wa?
00:09:14So, hier ist es nicht so gefährlich.
00:09:17In Zukunft keine gefährlichen Abkürzungen.
00:09:19Nein, nein, Herr Wachtmeister.
00:09:20Ach, Sie sind ja so nett.
00:09:21Und nichts für Ungut.
00:09:23Wie sagt doch der Evangelist?
00:09:25Selig ist, wer sich nicht ärmert an mir.
00:09:28Dann bin ich selig.
00:09:30Auf Wiedersehen.
00:09:30Auf Wiedersehen.
00:09:31War die Fresse poliert.
00:09:32Aber was quatscht du denn am Dauern?
00:09:35Fresse poliert.
00:09:35Sollte hätten gleich mitmachen können in unsere Kolonne.
00:09:46Ferner.
00:09:48Ist das aber ein Zufall?
00:09:51Kommst wohl direkt von der Bahn, was?
00:09:53Na.
00:09:54Dann erst mal guten Tag, Herr Wachtmeister.
00:09:56Aus der Metropa komme ich, Genosse Unterleutern, falls Sie darauf anspielen.
00:10:00Der Kollege kommt direkt aus dem Sanatoro.
00:10:02Sanatoro habe ich nicht gesagt.
00:10:04Verstehen Sie nichts von Psychologie?
00:10:05Wieso?
00:10:07Wer in gewissen Lebenslagen auf dem Bahnhof ankommt, der möchte auch gerne einen Bahnhof haben.
00:10:11Nicht gleich mit Blasmusik und Bruderkuss, aber...
00:10:13Ein Zeitlich ruhig.
00:10:15Wenn nicht mal die eigene Frau da ist...
00:10:17Da muss man doch nicht gleich in die Metropa fallen, nicht?
00:10:20Du, Werner.
00:10:22Deine Frau hat Frühschicht im Plastikwerk.
00:10:25Was denn sonst?
00:10:27Plastikwerk?
00:10:28Wie heißt denn deine Frau?
00:10:30Jeschke.
00:10:32Genau wie der Mann.
00:10:33Ach, tatsächlich?
00:10:33Aber bis zum gegenseitigen Vorstellen seid ihr wohl nicht gekommen, nicht?
00:10:39Danke, Egon.
00:10:40Auf Wiedersehen.
00:10:47Mach's gut, Werner.
00:10:58Ach, ähm, die Betty Jeschke.
00:10:59Die kenne ich.
00:11:00Ganz nette Kollegin, ja?
00:11:01Sie arbeiten auch im Plastikwerk?
00:11:05Vorübergehend.
00:11:06Ich werde Musik studieren.
00:11:07Aha.
00:11:07Ja, ja.
00:11:16Ich dachte schon, du kennst mich nicht mehr.
00:11:19Obwohl ich so lange weg war.
00:11:20Tja, Birgit bestimmt nicht.
00:11:22Lass mal, das mach ich schon.
00:11:32Ja.
00:11:33Der Brief ist für mich?
00:11:48Ja, der Blumenstrauß auch.
00:11:50Prima, jetzt haben wir zwei Ströße.
00:11:52Mama war am Bahnhof.
00:12:12Ja, war heute früh.
00:12:15Olaf!
00:12:16Der nächste Zug
00:12:20kommt halb drei, hat sie gesagt.
00:12:23Aha.
00:12:24Ich soll in der Wohnung auf dich warten,
00:12:27damit du reinkommst.
00:12:30Oh, warte mal.
00:12:34Wie geht's, Olaf?
00:12:35Was macht die Schule?
00:12:36Ach, nichts Besonderes.
00:12:37Hier, sieh mal.
00:12:46Das ist Plaste.
00:12:48Ah, du, das sehe ich, ja?
00:12:50Hast du selbst gebastelt, ne?
00:12:51Ja.
00:12:52Das ist hübsch.
00:12:53Hat so viel Mühe gemacht.
00:12:58Aha.
00:12:59Stimmt es, dass du einen alten Mann überfahren hast?
00:13:03Ja.
00:13:04Oma hat gesagt, vielleicht hast du es gar nicht gemerkt.
00:13:11Doch, Olaf, ich habe es gemerkt und bin trotzdem weitergefahren.
00:13:19Ich wusste sofort, dass ich alles falsch mache.
00:13:23Sie, das Verrückte daran.
00:13:25Ich dachte nur, weg.
00:13:26Irgendwohin.
00:13:27Ich habe mich nicht um den alten Mann gekümmert
00:13:32und dafür bin ich bestraft worden, Olaf.
00:13:37Aber jetzt bin ich ja wieder zu Hause
00:13:38und nun reden wir nicht mehr davon.
00:13:41Hast du verstanden, Olaf?
00:13:42Ja, freut mich.
00:13:43Ist gut.
00:13:47Hanna!
00:13:48Hanna!
00:13:53Hier, schau dir bitte.
00:13:56Tschüss.
00:13:57Frau Jeschke!
00:13:58Da hast du es.
00:14:01Ich weiß auch nicht, wo ich meine Gedanken gehabt habe.
00:14:03Hanna holt schon den einen Richter.
00:14:05Ach so, Gewindestifte vergessen.
00:14:07Das kann schon mal passieren in so einem Tag.
00:14:10Frau Jeschke,
00:14:12Kollege Krampmann hat mich angerufen.
00:14:14Dann mach mir Vorwürfe,
00:14:15weil ich ihn heute nicht freigegeben habe.
00:14:17Der neue Kollege aus der Vorkontrolle.
00:14:20Was geht denn denen das an?
00:14:21Was geht denn das an?
00:14:26Dann seien Sie doch nicht so empfindlich.
00:14:29Er hat es doch nicht böse gemeint.
00:14:37Frau Jeschke,
00:14:38ich wollte schon immer mal fragen,
00:14:39ob Sie Ihren Mann besucht haben
00:14:40oder ob er Ihnen geschrieben hat.
00:14:41Ich habe mich nicht getraut.
00:14:48Sie waren immer so...
00:14:51Das können Sie nicht verstehen.
00:14:54Nee.
00:14:55Einmal Menschen haben ja keine Probleme.
00:15:00Frau Jeschke, ich mache Ihnen einen Vorschlag.
00:15:02Gehen Sie nach Hause,
00:15:02die Hanna schafft das auch allein.
00:15:03Nein, nein.
00:15:05Nein.
00:15:05Ich habe ja auch mal an der Presse gestanden.
00:15:10Danke.
00:15:21Na, Henni.
00:15:24Immer noch meinen Äpfeln.
00:15:26Das ist eine ganze Menge, was?
00:15:28Ja, und das ist erst die Hälfte.
00:15:30Das ist doch schön.
00:15:31Der Knopf.
00:15:34Oh.
00:15:35Na, da muss ich aber gleich mal zur Tat scheiden hier.
00:15:40Noch von dem schönen Zwirn hier.
00:15:49Du, ist der Junge zu Hause?
00:15:51Ja.
00:15:52Er zieht sich gerade um.
00:15:54Seit einer Stunde.
00:15:55Wo will er denn hin?
00:16:00Tja, zum Zirkel, nehme ich an.
00:16:04Du, wir haben heute Schuhe reinbekommen.
00:16:05Ganz schick.
00:16:06Kommst du morgen mal vorbei?
00:16:08Na, Henni.
00:16:09Ich brauche doch keine neuen Schuhe.
00:16:13Selbstverständlich.
00:16:13Du brauchst keine Schuhe.
00:16:14Du brauchst ja nie etwas.
00:16:16Bei einem besten Willen nicht beteiligen.
00:16:18Deshalb nutzen Sie jede Gelegenheit, wenn Sie im besten Wohne die Füßen haben zu einem Schuhe.
00:16:22Oh.
00:16:24Kommst du denn da rauf?
00:16:27Na, was gab es denn heute so außer euren Dienstgeheimnissen im Revier?
00:16:31Oh, Jeschke ist entlassen worden.
00:16:36Ach nee, und?
00:16:37Ja, ja, vorzeitig, wegen guter Führung.
00:16:39Hast du mit ihm gesprochen?
00:16:41Du, dass mir der Junge nicht wegläuft.
00:16:43Ich habe da noch ein paar Fragen.
00:16:45Gesprochen nicht gerade.
00:16:46Nur begrüßt, aber ganz kurz im Vorbeigehen.
00:16:49Na, Gott sei Dank, dass das vorbei ist.
00:16:50Die kleine Frau Jeschke, die hat mir schon richtig leid getan.
00:16:53Die hat sich ja kaum noch getraut, einem in die Augen zu sehen.
00:16:56Uwe, Papa will dich sprechen.
00:16:57Warum denn eigentlich?
00:16:58Da hat sich einige Spießersälen immer noch nicht abgewöhnen können,
00:17:02selbst in den Angehörigen von Straftätern Menschen zweiter Klasse zu sehen.
00:17:05Ich meine, warum du mit Uwe spielst?
00:17:06Ich habe ja nicht mehr viel Zeit.
00:17:09Auf die Erfahrung des Waffendrohlers.
00:17:11Na schön.
00:17:14Machen wir es also kurz.
00:17:19Ein Bürger hat sich heute über dich beschwert.
00:17:22Zielewski, unser Gartennachbar.
00:17:24Der ganze Wirkungsbereich soll sich gestern wieder über eure Raserei aufgeregt haben.
00:17:27Der ganze Wirkungsbereich.
00:17:28Warum nicht gleich die halbe Stadt?
00:17:29Also nimm wenigstens den Graugummi aus dem Mund, wenn du mit deinem Vater spechst.
00:17:33Komm, Uwe, mach dich kurz, wir zieht es nämlich.
00:17:35Zielewski behauptet.
00:17:40Zielewski behauptet, du spielst in dieser Motorradmeute die führende Rolle.
00:17:44Drei Jugendliche auf einem Haufen und schon ist für euch die Meute komplett.
00:17:47Stimmt das, was Zielewski behauptet?
00:17:48Gib endlich mal eine vernünftige Antwort.
00:17:50Wenn wir schon mal an der Ecke stehen und uns unterhalten.
00:17:54Und fährst du einmal ums Karree, schon ein bisschen in der Meute.
00:17:57Soll ich vielleicht den ganzen Feierabend über Obstbäume kontrollieren?
00:17:59Oder stumpfst du nicht Radieschen begießen?
00:18:03Gib dir zu den Schlüssel her.
00:18:05Das ist meine Maschine, die habe ich mir selber gekauft.
00:18:07Ja, aber Papa hat dir über die Hälfte vorgeschossen, ne?
00:18:09Ja, das kriegt er zurück, bis auf den letzten Zoo.
00:18:11Und wenn ich es mir bei meinen Kumpels pumpen müsste.
00:18:13Du bist nun mal der Sohn eines Abschnittsbevollmächtigten.
00:18:15Ja, was habe ich damit zu tun, dass du bei der VP bist?
00:18:18Ich bin Werkzeugmacher.
00:18:21Guten Abend.
00:18:25Uwe!
00:18:45Hast du das gehört?
00:18:48Ja, ihr wart beide nicht zu überhören.
00:18:51Sag mal, warum hast du denn eigentlich den Zündschlüssel zurückverlangt?
00:18:54Der ist doch kein Kind mehr.
00:18:56Obstbäume ondulieren.
00:18:58Das knallen seinem so ganz lässig um die Ohren.
00:19:00Aber wehe, wenn du dir erlaubst.
00:19:10Natürlich war es eine Affekthandlung von mir.
00:19:11Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass sich die Leute beschweren.
00:19:26Du kannst sagen, was du willst.
00:19:28Im Wohnbezirk, wo jeder jeden kennt,
00:19:31da leidet meine Autorität darunter.
00:19:34Na ja, aber man muss es ja auch nicht übertreiben.
00:19:36Hm?
00:19:37Hast du nicht mit meiner Sehnsucht gehabt?
00:19:47Ja.
00:19:52Ich muss ja noch das Tagebuch unterschreiben.
00:19:55Ich vergesse das immer.
00:19:59Er hat eine Ordnung, sage ich dir.
00:20:02Oh, hier ist es ja.
00:20:03Ja, wenn ich jetzt noch was zu schreiben hätte.
00:20:07In meine Innentasche.
00:20:22Komm nur wieder her.
00:20:28Willst du mal reinschauen?
00:20:29Ach, doch nicht jetzt, Betty.
00:20:31Ach, ich habe ja noch Salzstamm.
00:20:48Weißt du, Betty,
00:20:49wenn man abends im Knast so allein auf der Brätsche liegt,
00:20:55da kommen manchmal ganz blöde Gedanken.
00:20:56Was hast du denn da gemacht?
00:21:02Wo ist mein Tag?
00:21:03Wir haben noch morgen gespart.
00:21:04Ach, Olaf, du sollst doch nicht warten.
00:21:05Du, Bosch, es ist schon um neun.
00:21:07Und dann schau mal nicht lange in die Brätsche.
00:21:08Und wenn du es unter das Bett schiebst,
00:21:11dann kannst du es natürlich nicht.
00:21:12Jetzt hast du es nicht raus in deiner Stimme.
00:21:24Also, nach morgen auf deinem Wohl.
00:21:27Prost, Betty.
00:21:27Das schmeckt wohl nicht.
00:21:36Du weißt doch, ich trinke lieber Bier.
00:21:39Naja, ich habe doch welches da.
00:21:40Ich brauche es doch nur zu holen.
00:21:41Jetzt bleib endlich mal sitzen.
00:21:43Ich kann mir mein Bier alleine holen.
00:21:49Du, aber mach das Licht aus.
00:21:50Der schläfst du sonst nicht.
00:21:51Alles gut.
00:21:59Setz dich.
00:22:10Du sag mal, Werner.
00:22:12Wie ist denn das eigentlich?
00:22:13Darfst du wieder als Kraftfahrer arbeiten?
00:22:18Ja, selbstverständlich.
00:22:19Das heißt, wenn ich meine Verarlaubnis zurück habe.
00:22:24Aber jetzt ist es doch erst mal wichtig,
00:22:26dass ich Geld verdiene.
00:22:29Dass man sich nicht anplatzen werde.
00:22:31Und dann fahren wir in Urlaub.
00:22:33Alle zusammen.
00:22:35Dann.
00:22:37Wär es nicht besser,
00:22:38du würdest was Neues anfangen.
00:22:40Was Neues?
00:22:40Wie meinst du das?
00:22:43Anlagenfahrer zum Beispiel.
00:22:44Anlagenfahrer, wie kommst du denn darauf?
00:22:46Nee, den Plastifahrer bei,
00:22:47das schaffst du bestimmt.
00:22:48Du kannst doch später
00:22:49auf der Betriebsakademie
00:22:50deinen Meister machen.
00:22:53Betty,
00:22:54ich bin Kraftfahrer.
00:22:55Auch wenn ich vorläufig woanders eingesetzt bin,
00:22:58ist doch alles so abgesprochen.
00:23:00Möchtest du einen Schluck Wein?
00:23:01Ja, ja.
00:23:02Gieß mir noch was zu.
00:23:06Danke.
00:23:06Werner.
00:23:14Kraftfahrer ist auf die Dauer nicht für dich.
00:23:18Die unregelmäßigen Arbeitszeiten,
00:23:20denn dauernd auf Achsel.
00:23:22Na ja.
00:23:23Jetzt noch immer der Gedanke.
00:23:25Ach so ist das.
00:23:26Ja.
00:23:27Na.
00:23:28Du sag mal,
00:23:31mit wem ist das eigentlich abgekartet?
00:23:33Mit deiner Mutter, wie?
00:23:34Werner.
00:23:35Ach, gib's doch zu.
00:23:37Von den Leuten behaupten,
00:23:38ich sei unschuldig verurteilt worden
00:23:40von wegen Familienschande und so.
00:23:41Dem Jungen habt ihr das doch auch eingeredet.
00:23:46Ah, die Arie von der Alten kenne ich ja.
00:23:50Das ja Rumzigeunnen
00:23:52muss endlich aufhören.
00:23:54Schon als Taktorist
00:23:55hat er das erkannt.
00:23:56Wer bist du eigentlich diese Karte?
00:23:57Tante Vera.
00:23:59Dann war der Fährt
00:23:59mit dem Lagerleiter verkacht.
00:24:01Dann das Ding im Plastewerk.
00:24:02Der muss unterständige Aufsicht.
00:24:03Also dieses Rumgesinge,
00:24:04du, das kotzt mich an.
00:24:11Ja.
00:24:16Wahrscheinlich war es Schromburgers Idee,
00:24:18damit er mich nicht
00:24:19wieder als Kraft
00:24:19für uns zu nehmen brauchte.
00:24:21Jederzeit würde der dich wieder nehmen.
00:24:25Ihr habt dazu
00:24:26darüber gesprochen.
00:24:29Das hab ich dir doch geschrieben.
00:24:31Wie er sich um uns gekümmert hat.
00:24:33Wegen Birgits Krippenplatz.
00:24:35Ja.
00:24:38Ja, schlecht ist gewissen.
00:24:40Weiter nichts.
00:24:41Bis zum nächsten Mal.
00:25:11Betty.
00:25:17Betty.
00:25:20Wenn Schornenburger
00:25:21damals in der Behandlung
00:25:22nicht so mäßig
00:25:23über mich ausgesagt hätte,
00:25:25dann weiß ich,
00:25:25wie denn alles gekommen wäre.
00:25:28Sag mal,
00:25:28schämst du dich nicht?
00:25:32Ach so.
00:25:32Ach so.
00:25:32Er hat sich wohl inzwischen
00:25:38sehr um dich gekümmert.
00:25:41Bernhard, das ist nicht dein Ernst.
00:25:49Also noch mal von vorn.
00:25:59rechts zwei,
00:26:02links zwei,
00:26:04rechts zwei,
00:26:05links zwei
00:26:07und schneller werden.
00:26:09Schneller.
00:26:10als wenn ein Sack Kartoffeln
00:26:16auseinanderkullert,
00:26:17so klingt das.
00:26:18Ganz locker aus der Lamengen
00:26:19muss das kommen,
00:26:20wie Regen
00:26:21und dann steigern.
00:26:22Na bitte.
00:26:25Na bitte.
00:26:36Ich hab heut nicht
00:26:37den richtigen Dampf drauf.
00:26:38Ärger gehabt?
00:26:40Ja, dicke Luft zu Hause.
00:26:42Tja,
00:26:42das kommt vor.
00:26:43Wenn man die VP ständig
00:26:44im Hause hat,
00:26:45das nervt.
00:26:53Stopp!
00:26:55Das reicht für heute.
00:26:58Mein Vater ist uns
00:26:59ganz in Ordnung.
00:27:01Und dann soll man
00:27:01den Musterknaben spielen.
00:27:03Naja, ist ja gut.
00:27:04Und deinen Kumpels
00:27:05kannst du sagen,
00:27:05dass es überhaupt
00:27:06Feierabend ist mit unserer Band.
00:27:07Wenn sie das nächste Mal
00:27:08auch wieder fehlen.
00:27:09Eure Sonderschichten
00:27:10interessieren mich
00:27:11in feuchten Schmutz.
00:27:12Wenn man schon unbegabt ist,
00:27:14muss man wenigstens üben.
00:27:18Musik machen
00:27:19fordert nun mal
00:27:20ständiges Training.
00:27:21Du hast dir das selber
00:27:42komponiert?
00:27:43Nee, leider.
00:27:45Sozusagen Evergreen.
00:27:46Zwölfton.
00:27:48Ist ein bisschen kompliziert.
00:27:49Ja, das hört man.
00:27:52Fällt dir wohl nicht.
00:27:54Doch.
00:27:56Du, das sind wohl
00:27:56mehrere Melodien gleichzeitig.
00:28:01Was denn?
00:28:02Du hörst das?
00:28:04Na klar.
00:28:05Ja, da kommt dem Bass
00:28:06dasselbe Thema rückläufig.
00:28:08Tja, sowas gibt's auch.
00:28:28Wenn dich das interessiert,
00:28:30kannst du mich ja mal
00:28:31zu Hause besuchen.
00:28:32Zuerrecht ist gern.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:33Ja.
00:28:34Ja.
00:28:34Ja.
00:28:34Ja.
00:28:35Ja.
00:28:35Ja.
00:28:36Ja.
00:28:36Ja.
00:28:37Weißt du, Uwe,
00:28:42Wend und So,
00:28:44das muss auch sein.
00:28:46Die Massen wollen ja im Grunde
00:28:47genommen nur Ohrwürmer hören.
00:28:49Dein Vater zum Beispiel.
00:28:51Oder meiner,
00:28:52der ist Betriebsdirektor.
00:28:54Wozu brauchen die Musik?
00:28:55Aber die eigentliche Kunst,
00:29:02die fängt ganz woanders an.
00:29:04Ein ganz großer hat mal gesagt,
00:29:08ich bin erst zufrieden mit meiner Musik,
00:29:11wenn ich keine Zuhörer mehr habe.
00:29:14Wenn sie niemand mehr versteht.
00:29:16Außer mir selber.
00:29:17Ich weiß ja nicht.
00:29:21Ja, mein Lieber, Kunst und Massen schließen sich nun mal gegenseitig aus.
00:29:37Die Kollegen sind doch eingewiesen.
00:29:39Was heißt denn eingewiesen?
00:29:40Ich habe ihnen gesagt, sie sollen ihn nicht aufziehen, weil er jetzt anstatt dem Volga nach
00:29:43in der Freidechse fährt.
00:29:44Vorläufig.
00:29:45Ja, das würdest du ja noch herausstellen.
00:29:47Aber zu erbaut sind sie wohl nicht.
00:29:49Ja, der war manchmal ganz schön pumpig, als er noch Dr. Schornburger gefahren hat.
00:29:51Gut, gut, gut. Wir werden ihm das nicht aufs Butterbrot schmieren.
00:29:55Eher ein Wort.
00:29:57Ich dachte, wir geben ihn mit Kollegen Ritter zusammen.
00:29:59Der ist neu im Betrieb, unvoreingenommen.
00:30:01Das ist gut, ne?
00:30:03Rein verstanden?
00:30:04Ja.
00:30:05Also dann.
00:30:09Birkhölzchen, schicken Sie bitte den Kollegen Jeschke herein.
00:30:17Sag mal.
00:30:18Ja.
00:30:19Meine Frau hat heute Geburtstag.
00:30:20Willst du nicht ein passendes Geschenk?
00:30:26Da wird es aber Zeit.
00:30:27Das weiß ich selber.
00:30:30Aha.
00:30:32Guten Tag, Kollege Jeschke.
00:30:34Wie geht denn?
00:30:35Bitte nehmen Sie Platz.
00:30:36Grüß dich, Werner.
00:30:38Jawohl.
00:30:42Immer noch Milch.
00:30:43Immer noch Milch.
00:30:44Ich habe den Kollegen Schimala als Leiter der Transportbrigade und als Vertrauensmann dazugebitten,
00:30:49Kollege Jeschke.
00:30:51Eine gewisse Umstellung wird es jetzt für Sie eines Tages, werden Sie ja Ihre Fahrerlaubnis wiederkriegen.
00:30:55Aber bis dahin müssen wir uns eben anderweitig einig werden.
00:30:59Was bleibt mir weiter übrig?
00:31:00Ja, vielleicht willst du lieber in der Werkstatt arbeiten.
00:31:05Ne.
00:31:07Nur als Fahrer?
00:31:08Ja.
00:31:09Das kann ich verstehen.
00:31:12Die würden schön feixen.
00:31:13Ehemaliger Cheffahrer und ein fremder Schlitten putzen.
00:31:16Ne, ne.
00:31:17Dann schon lieber Transportkolonne.
00:31:19Also wer schminkt doch mal gleich ab, ja?
00:31:21Gefeixt wird ja nicht.
00:31:22Entschuldige, mit Samthandschuhen wird nicht bloß angefasst.
00:31:26Keine Bange, Kollege Jeschke.
00:31:27Über jede Geschichte wächst einmal Gras.
00:31:30Sie dürfen das nur nicht selber wieder ausreißen.
00:31:33Warum denn?
00:31:34Ich möchte doch auch wieder aufhören, ein Fall zu sein.
00:31:38Entschuldigung.
00:31:40Ach, das macht doch nichts, Frau Jeschke.
00:31:43Bitteschön.
00:31:44Danke.
00:31:45Ja.
00:31:46Ja.
00:31:47Setzen Sie sich doch wenigstens ab.
00:31:48Nein, lassen Sie nur, Frau Jeschke.
00:31:49Ich wollte wirklich nicht stören.
00:31:50Nein, nein.
00:31:51Sie teilt ein bisschen.
00:31:52Naja.
00:31:53Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht lieber heute Abend komme, aber dann habe ich gedacht,
00:31:54vielleicht ist es besser.
00:31:55Ich spreche mal erst mit Ihnen.
00:31:56Es ist wieder wegen meinem Mann.
00:31:57Wie man es nimmt.
00:31:58Er hat mich mal gefragt, ob bei uns in der Gartenanlage ein Grundstück frei wäre.
00:32:00Ach, es ist wegen dem Garten.
00:32:01Gott sei Dank.
00:32:02Jetzt hätten wir eins.
00:32:03Einem alten Rentner-Ehepaar wird es zu viel.
00:32:04Und falls Sie noch Interesse hätten?
00:32:05Ja, schon.
00:32:06Ich müsste das natürlich erst mal mit meinem Mann besprechen.
00:32:07Ja.
00:32:08Ja.
00:32:09Ich müsste das natürlich erst mal mit meinem Mann besprechen.
00:32:10Ja.
00:32:11Ja.
00:32:12Ja.
00:32:13Ja.
00:32:14Ja.
00:32:15Ja.
00:32:16Ja.
00:32:17Ja.
00:32:18Ja.
00:32:19Ja.
00:32:20Ja.
00:32:21Ja.
00:32:22Ja.
00:32:23Ja.
00:32:24Ja.
00:32:25Ja.
00:32:26Ja.
00:32:27Ja.
00:32:28Ja.
00:32:29Ja.
00:32:30Ja.
00:32:31Ja.
00:32:32Ja.
00:32:33Ja.
00:32:34Ja.
00:32:35Ja.
00:32:36Ja.
00:32:37Ja.
00:32:38Ja.
00:32:39Ja.
00:32:40Ja.
00:32:41Ja.
00:32:42Ja.
00:32:43Ja.
00:32:44Ja.
00:32:45Ja.
00:32:46Ja.
00:32:47Ja.
00:32:48Ja.
00:32:49Ja.
00:32:50Ja.
00:32:51Ja.
00:32:52Ja.
00:32:53Ja.
00:32:54Ja.
00:32:55Ja.
00:32:56Ja.
00:32:57Ja.
00:32:58Na ja, wenn Sie mich fragen, er wird nur noch misstrauischer, wenn man ihn nicht ganz normal behandelt.
00:33:09Herr Kohfeldt, früher hätten Sie es ihm doch selber gesagt, oder?
00:33:14Na ja, schon. Nur, sehen Sie, Frau Jeschke, einen Tag nach seiner Entlassung biete ausgerechnet ich ihm ein Grundstück an.
00:33:23An den Zufall kann er doch nicht glauben. Na ja, ich habe es Ihnen ganz beiläufig gesagt.
00:33:30Ist gut, Herr Kohfeldt.
00:33:32Wissen Sie, Frau Jeschke, so ein Garten bringt einen auf ganz andere Gedanken.
00:33:36Da hat man immer was zu tun. Laube streichen, Obstbäume okulieren, Erdbeerbeete anlegen.
00:33:43Na ja, und wenn dann alles wächst und blüht und reift, da hat man so eine helle Freude dran.
00:33:47Das wäre schon schön.
00:33:49Und Sie wissen doch, Frau Jeschke, Frauen sind eben bessere Diplomaten.
00:33:53Bitte schön.
00:33:58Jedenfalls waren Sie im Angriff absolut einfallslos.
00:34:02Immerhin reicht es nicht eine Punkt zum Sprung auf den dritten Tabellenplatz, ne?
00:34:05Und Schulze ist ein ausgesprochen agiler Kämpfer.
00:34:09Wie der denn Brokuleit, noch dicht am Schlaf vom Ausgetrickstrat.
00:34:12Und beim Brokuleit hatte seinen schlechten Tag.
00:34:14Mensch, was kann er sich nicht leisten, dass er diese Abstiegsgefahr zu groß ist?
00:34:17Er ist ja abgestiegen.
00:34:19Von uns keiner.
00:34:21Komm, mach mal weiter.
00:34:23Wir haben noch mehr abzugrasen als in eurer Halle.
00:34:32Herr Werner, die Leute.
00:34:35Nicht so schnell, wie auf der Autobahn, wenn du das meinst.
00:34:37So, mach mal weiter.
00:34:38Übermorgen spätestens sind wir mit dem Sprühenverband fertig, Dr. Schornburg.
00:34:49Ach, na prima.
00:34:50Da könnten wir ja eigentlich...
00:34:53Dass Sie eh mal ja fahren, Kollege Jeschke.
00:34:55Tag, Kollege Jeschke.
00:35:11Schon wieder ein bisschen eingelebt?
00:35:14Naja, ist ja auch schwer zu sagen nach den paar Tagen.
00:35:17Ihre Frau hat auch Frühschicht?
00:35:23Wieso?
00:35:25Interessiert Sie das?
00:35:29Kollege Jeschke.
00:35:32Ach, machen Sie nur Strauß, Doktor.
00:35:34Der Maul schon den ganzen Tag.
00:35:36Also, wenn die Zahnrazzier hier raus ist, wird sofort auf Scheitkästen umgestellt.
00:35:39Theodor Wiesengrund Adorno, Frankfurter Main 1966.
00:35:54Deine geliebten Volksmassen, die können ohne Kunst existieren.
00:36:01Ich kann das aber.
00:36:03Ist noch zu, ne?
00:36:05Guten Abend.
00:36:26Guten Abend.
00:36:28Das ist Uwe aus meiner Band.
00:36:30Der kann art und halb hören.
00:36:32Und das ist meine Zimmerlinie.
00:36:34Na, na, na, na.
00:36:35Ich heiße Inge Lück.
00:36:37Uwe Kohfeldt.
00:36:38Angenehm.
00:36:40Für das Post.
00:36:43Und das ist...
00:36:45Oh, ein Brief von meinem Genossen Papa.
00:36:48Hey.
00:36:52Gewesen.
00:36:54Mensch, Gregor, ich...
00:36:56Ich würde wenigstens mal reinsehen.
00:36:58Es kann ja was passiert sein zu Hause.
00:36:59Na und?
00:37:00Mein Zuhause bist du.
00:37:05Und hier siehst du...
00:37:08...den leiblichen Sohn eines staatlichen Ordnungsgüters.
00:37:13Aber ein Musterbeispiel für die These, dass man auch unter Arbeitern, die soziologisch gesehen zur Durchschnittsmasse gehören, einzelne hochbegabte Menschen findet.
00:37:23Aber auch mit deiner blöden Elite-Theorie.
00:37:29Kann ich Ihnen was abnehmen, Frau Lück?
00:37:32Ja, das ist nett von Ihnen.
00:37:34Legen Sie es einfach auf den Küchentisch.
00:37:35Hm.
00:37:35Sag mal.
00:37:44Was ist denn los, Gregor?
00:37:45Was ist denn los, Gregor?
00:37:50Ist es los?
00:37:52Mein Musikstudium ist endgültig abgelehnt.
00:37:56Ja.
00:37:59Aus der Traum.
00:38:00Pst.
00:38:01Pst.
00:38:01Pst.
00:38:01Pst.
00:38:05Spritzgustteile zählen und wiegen.
00:38:13Lebenslänglich.
00:38:16Gregor.
00:38:23Die Arbeit wird dir jedenfalls nicht...
00:38:25Ist ja gut, ja.
00:38:28Du redest wie mein Vater, dieser beschränkte Schmalspur-Technokrat, der nur seine Stammtisch-Weisheiten durchdrücken will.
00:38:34Mit der Einstellung zu anderen Menschen brauchst du dich nicht zu wundern.
00:38:37Ich war dir deine tanzenhaften Belehrungen, ja?
00:38:52Warum kracht ihr euch denn so?
00:38:54Ich denke, du hast schon seit der Armeezeit was mit dir und...
00:38:56Ja.
00:38:56Ja.
00:38:57Ja.
00:39:04Aber zum Heiraten bin ich ihm zu alt, junger Mann.
00:39:20Bitte.
00:39:23Danke.
00:39:27Tja, ich möchte dich dann verabschieden.
00:39:28Ich hab noch was vor.
00:39:31Also, Wiedersehen.
00:39:32Wiedersehen.
00:39:38Aber der Richter hatte ihn doch gar nicht danach gefragt.
00:39:41Mensch, wenn's aber doch zur Sache gehört.
00:39:43Ah ja.
00:39:45Der Pfarrer bleibt ja immer alles hängen.
00:39:49Jedenfalls stimmt der Dr. Schornbachs Aussage, oder willst du behaupten...
00:39:51Ja, natürlich stimmte die Aussage.
00:39:55Das hat man nur von seiner Hilfsbehaltschaft.
00:40:00Mensch, stundenlang hab ich auf ihn gewartet.
00:40:03Da hab ich natürlich diesen oder jen mal nach Hause oder sonst wohin gefahren.
00:40:07Geld hab ich dafür nie verlangt.
00:40:08Nö.
00:40:09Aber genommen.
00:40:09Ja, ja, ich weiß, war ein Fehler von mir.
00:40:14Aber Schornburg hätte mich decken können.
00:40:17Ohne Weiters hätte das gekonnt.
00:40:19Werkstattfahrt oder was weiß ich.
00:40:20Mensch, andere Chefs sagen doch auch gut aus für ihre Mitarbeiter und lassen sich was einfallen.
00:40:25Aber ihr habt mich fallen lassen wie eine heiße Pell...
00:40:27Pellkartoffeln.
00:40:34Aber dafür...
00:40:35hat er sich um Wetti gekümmert.
00:40:38Und sowas soll ich noch mal die Hand geben?
00:40:41Du nicht bei mir!
00:40:41Sei das Spielfahrer!
00:40:44Du bist wegen Fahrerflucht verurteilt worden.
00:40:48Ja.
00:40:50Aber ich hab doch nicht nur Mist gebohrt.
00:40:52Nein.
00:40:54Fast drei Jahre hab ich ihn gefahren.
00:40:57Er hat mich zu Prämien vorgeschlagen.
00:40:59Aber vor Gericht war ich da auf einmal das schwarze Schaf.
00:41:02Aber das redest du dir doch nur ein.
00:41:05Junge, fahr nie wieder.
00:41:07Rühe mit Eigitalern.
00:41:13Ich muss mich reaktivieren.
00:41:15Naja.
00:41:17Ein Boni?
00:41:20Tja, selbst der kummervolle Opa findet Trost in der Metropa.
00:41:27Meine Schwiegertochter ist gestorben.
00:41:2940 Jahre jünger als ich.
00:41:35Geht das nicht verrückt zu in der Welt?
00:41:38Entschuldigen Sie bitte.
00:41:38Warum das?
00:41:40Als Junge war ich auch nicht mehr lustig.
00:41:43Hey, Krapmann!
00:41:45Mensch, lass nicht bleiben, wo er ist.
00:41:46So, zwei Kollegen von mir.
00:41:48Entschuldigung.
00:41:48Grüß Gott.
00:41:55Macht ihr lau?
00:41:58Wir kommen von der Nachtschicht.
00:42:01Ich auch.
00:42:02Ja.
00:42:03Dass den die Lück noch nicht gefeuert hat.
00:42:06Oh, er mag mich nicht.
00:42:08Und dabei wäre ich so gern dabei gewesen, als Jeschke die Macht der Arbeiterklasse
00:42:12gegenüber der parasitären Halbintelligenz ausübte.
00:42:19Aber was erzählst du da für ein Mist?
00:42:21Betriebsgespräch in allen drei Schichten.
00:42:23Das macht ja den Sozialismus so sympathisch, dass man vor seinen Chefs nicht ins Mauseloch kriechen muss.
00:42:28Gittert ein.
00:42:29Und ich dachte immer, du gehörst zu dem ich-schwachen-Menschentyp.
00:42:33Mensch, verbeif dich, sag ich dir!
00:42:35Also, wenn hier einer den rausschmeißer macht, dann bestimmt nicht sie.
00:42:37Wer kriegt denn hier das Bier?
00:42:38Ja.
00:42:38Bitte schön.
00:42:40Wer verschwindet hier oder es passiert was?
00:42:42Werner.
00:42:43Sie hatten vier Bier, ein Kaffee macht 2,56.
00:42:45Irrtum geht allein, die Herrschaften sind meine Gäste.
00:42:48Na gut.
00:42:49Mensch, häng dich nicht immer in meine Angelegenheiten rein.
00:42:52Was willst du überhaupt?
00:42:55Musik studieren.
00:42:56Aber zuvörderst, wie ich bei der Arbeiterklasse in die Lehre.
00:43:00Du hör mal zu, was scheiße kann ich mich erleden?
00:43:02Was ich den kann, das hab ich noch nie verbracht.
00:43:04Wo mich sonst rum, bitte Transportpolizei.
00:43:07Wenn du trinkst deine Brühen, gehst du mal ausschlafen.
00:43:10In den D-212 nach Aschansläden, mit der Fein steigen und Führern schließen.
00:43:17Tja.
00:43:22Ich hab noch keinen Schluck davon getrunken.
00:43:24Fährt dein Zug schon?
00:43:26Hat mich trotzdem gefreut.
00:43:27Mich auch.
00:43:29So alt wie sie müsste man sein.
00:43:33Er will Künstler werden.
00:43:35Aber sonst ist er ein ganz netter Mensch.
00:43:37Ach, weißt du Mädchen, ich hab auch mal Geige gespielt.
00:43:40Olaf, du reißt doch die Blumen nicht mit raus.
00:43:56Nee, nee, keine Bange.
00:43:58Ach, Birke, du machst dich doch ganz nass.
00:44:05Ach, Herr Jungen, guck mal.
00:44:08Na komm, wir drehen den Hahn wieder zu.
00:44:09Ah, Tag, Frau Jeschke.
00:44:12Tag, Herr Kuhfeld.
00:44:14Na, wie ist es denn heute?
00:44:15Wollen Sie nicht eine Tasse Kaffee mit trinken?
00:44:17Nein, vielen Dank.
00:44:18Da kriege ich Ärger mit meiner Frau.
00:44:20Die hat das Wasser auch schon aufgesetzt.
00:44:22Na, macht ganz schön Arbeit, indem man so einen Garten in Schuss hat, was?
00:44:25Ja, das ist wahr.
00:44:26Aber Sie haben ja Hilfe.
00:44:28Olaf macht sich ja ganz schön nützlich.
00:44:31Meinen kriegen ja keine zehn Pferde mehr in den Garten.
00:44:34Naja, der ist ja auch schön größer, nicht?
00:44:36Ah, Tag, Werner.
00:44:41Der Regen, der hat nur Angst, dass er mal eine Hake oder eine Heckenschere in die Hand nehmen muss.
00:44:47Aber zum Gartenfest kommt er.
00:44:48Übrigens mit der Musikkapelle aus Ihrem Betrieb.
00:44:50Sie kommen doch auch.
00:44:54Ja, nicht?
00:44:56Sag mal, sollst du hier Stimmung machen?
00:45:00Stimmung haben die Gartenfreunde von ganz allein.
00:45:03Bis jetzt war es jedenfalls immer ganz lustig.
00:45:05Manche bringen ihre halbe Verwandtschaft mit.
00:45:06Das hat mir auch noch gefehlt.
00:45:08Oder kann es deine Frau nicht gern?
00:45:13Du kannst hier mal fragen.
00:45:14Fertig auch, mein Lieber.
00:45:16Also, dann sehen wir uns sicher.
00:45:18Wiedersehen, Herr Kuhfeld.
00:45:19Tschüss, tschüss.
00:45:26Guten Abend.
00:45:41Guten Abend.
00:45:42Entschuldigen Sie bitte, mein Name ist Krampmann.
00:45:43Ich hätte gern mal meinen Sohn gesprochen.
00:45:45Gregor hat heute Abend seinen Musikzirkel.
00:45:49Und wie lange dauert das?
00:45:51Tja, vor zehn, halb elf ist er nicht zurück.
00:45:55Das ist aber dumm.
00:45:57Tja.
00:45:58Sie können gern reinkommen, Herr Krampmann.
00:46:01Ja, dankeschön.
00:46:02Frau Lück?
00:46:10Ja, ich bin Inge Lück.
00:46:13Bitte?
00:46:14Dankeschön.
00:46:19Naja, ganz gut so.
00:46:21Bitte nehmen Sie doch Platz, Herr Krampmann.
00:46:23Dankeschön.
00:46:24Darf ich Ihnen Kaffee anbieten?
00:46:25Nein, dankeschön.
00:46:27Sie haben doch sicher eine lange Fahrt hinter sich.
00:46:29Nein, danke, wirklich nicht.
00:46:31Na bitte?
00:46:32Frau Lück.
00:46:36Ich will nicht lange drum herum reden.
00:46:40Ich nehme an, Sie wissen, wie meine Frau und ich über Gregors,
00:46:43sagen wir mal, Aufenthalt hier bei Ihnen denken.
00:46:47Nein.
00:46:48Woher?
00:46:50Ich dachte, wir geben Ihnen unsere Briefe zum Lesen.
00:46:52Ich will auch nicht lange drum herum reden, Genosse Krampmann.
00:47:04Gregor verbrennt Ihre Briefe.
00:47:07Und zwar ungelesen.
00:47:08Es sieht dem Bengel ähnlich.
00:47:21Wir wissen Sie, Herr Krampmann.
00:47:23Ich habe Gregor ein Zimmer angeboten, weil er nicht mehr nach Hause zurück wollte.
00:47:32Alles andere hat sich so ergeben.
00:47:33Ich weiß, ich bin zehn Jahre älter als er, aber ich habe das Gefühl, er braucht mich.
00:47:43Mein Gott, wir dachten, der Junge ist intelligent genug.
00:47:46Schon auf Schulfeiern, der musikalische Star.
00:47:51An Minderwertigkeitskomplexen hat er nie gelitten.
00:47:53Und warum sind Sie gegen das Musikstudium?
00:48:02Oder stimmt das gar nicht?
00:48:04Ja und nein.
00:48:09Er sollte erst mal in die Produktion.
00:48:11Das war die Meinung der Aufnahmekommission.
00:48:14Und meine auch.
00:48:17Sehen Sie mal, Frau Nick, ich glaube, musikalische Begabung allein
00:48:20ist heute keine Voraussetzung für einen großen Musiktheoretiker.
00:48:27Ja?
00:48:32Gregor ist jetzt wieder abgelehnt worden.
00:48:34Ich nehme an, Sie sind deswegen gekommen.
00:48:36Nein, das wusste ich nicht.
00:48:37Ich bin ganz zufällig hier.
00:48:40Auf der Durchreise.
00:48:41Dienstlich.
00:48:43Na ja, unterwegs geht einem ja so manches durch den Kopf.
00:48:46Aber ich wäre sowieso mal vorbeigekommen.
00:48:53Bestimmt.
00:48:58Tja.
00:49:00Sie arbeiten auch im Plastikwerk?
00:49:03Ja.
00:49:05Das war das Letzte, was er uns schrieb.
00:49:08Ja, ich habe da meinen Meister gemacht.
00:49:11Ist mir schwer genug gefallen mit acht Klassen.
00:49:12Mein Vater hat immer gesagt, du heiratest ja doch.
00:49:21Sie sehen ja.
00:49:27Frau Lück.
00:49:29Wir fahren am Montag wieder zurück.
00:49:32Wenn ich da nochmal vorbeikommen dürfte,
00:49:34ich wäre Ihnen sehr dankbar.
00:49:36Natürlich, ich werde Gregor Bescheid sagen.
00:49:39Aber bringen Sie sich bitte schon dabei.
00:49:40Sie wissen ja, Künstler sind sensibler Natur.
00:49:48Na?
00:49:54So, ich hole nur, ich stelle noch die Kabelle.
00:49:55Na gut, danke schön.
00:49:58Na los, fahren mal.
00:50:00Na, versuch mal.
00:50:07Na los, los, los, los.
00:50:08Mist, verdammt.
00:50:31So, Doktor, das Auto ist auch da.
00:50:33Was ist denn hier passiert?
00:50:35Na, der Kollege Jeschke war so freundlich.
00:50:38So können Sie doch nicht zum Rat des Bezirkes kommen.
00:50:40Ich muss jetzt mal schnell nach Hause mir einen anderen Anzug anziehen.
00:50:42Äh, schönen Dank auch.
00:50:43Also, Wiedersehen.
00:50:44Wiedersehen.
00:50:46Du kannst mich ja verpfeifen.
00:50:49Wieso nicht?
00:50:51Schornburg hast ihn den Anzug versaut, nicht mir.
00:50:54Er hat mir das Leben.
00:50:56Sag mal, du musst doch wohl einen Kutz an deinem Pony haben.
00:50:58Du fährst deinen alten Mann beinahe zum Krüppel.
00:51:00Sag mal, willst du nicht mal mitmachen und dein Chef soll Schuld an einem haben, ja?
00:51:03Das habe ich nie behauptet.
00:51:05Aber dass ich für Monate mit dem gelben Streifen in die Braunkohle musste, das ist seine Schuld.
00:51:09Wenn du dir deinen gelben Streifen nicht bald abschminkst, lassen wir von Schimala eine andere Arbeit geben.
00:51:13Dann geh doch für Schimala!
00:51:14Sag, du wirst nicht länger mit dem Zuchthäusler arbeiten.
00:51:16Nicht länger mit einem Hornhochsen, der den Schädel an seiner eigenen Sturheit einrammelt.
00:51:19Ach so.
00:51:20Ach so.
00:51:22Sag mal.
00:51:24Mensch.
00:51:24Mensch.
00:51:24Mensch.
00:51:28Hast du Schimala gesehen?
00:51:30Betty, hast du Schimala gesehen?
00:51:32Wieso?
00:51:32Er ist in die Vorkontrolle gegangen.
00:51:37Was ist denn los?
00:51:39Mir reicht's!
00:51:41Wo bleiben denn die Schaltkästen?
00:51:43Noch läuft die Geister aber nicht, ihr müden Heinis.
00:51:48Hey, Schimala!
00:51:49Wo brennt's denn?
00:51:51Kann ich nicht mal sprechen?
00:51:53Siehst du, ich habe zu tun?
00:51:56Na schön.
00:51:58Nur damit du Bescheid weißt.
00:52:00Entweder steigt Ritter von meiner Eidechse ab oder ich.
00:52:02Das macht doch keinen Zekt, Werner.
00:52:03Lass mich nur...
00:52:04Habt ihr euch gestritten?
00:52:08Mein lieber Herr Gesangsfeind.
00:52:12Auch das noch.
00:52:19Ich höre.
00:52:21Ritter will nicht mehr mit mir zusammenarbeiten.
00:52:23Stimmt doch gar nicht.
00:52:24Sag mal, könnt ihr das nicht vorher untereinander ausknobeln?
00:52:30Du bist ein Leiter von nur mittlerer Einbildungskraft, Schimala.
00:52:34Die Herren haben Berührungsängste.
00:52:36Fritter, was ist los?
00:52:40Ich habe ihm nur gesagt, er soll nicht dauernd auf beleidigte Diva machen.
00:52:43Die Ursache.
00:52:44Ich habe Schornburger zufällig ein bisschen mit Plastpressmasse beschmutzt.
00:52:48Und dann kam folgendes...
00:52:49Der Zufall ist eine Erscheinungsform der Notwendigkeit.
00:52:53Dr. Schornburger beschmutzt, wieso?
00:52:55Damit er außen genauso aussieht, wie er innen ist.
00:52:57Das verstehe ich nicht.
00:53:00Dreckig.
00:53:01Das nimmst du zurück sofort.
00:53:02Oh, das musst du dem sagen.
00:53:04Ich interpretiere nur.
00:53:06Ich habe nichts zurückzummen.
00:53:11Sag mal, hast du jetzt total den Verstand verloren?
00:53:13Du wirst dich bei Dr. Schornburger entschuldigen.
00:53:15Ha, da kannst du lange warten.
00:53:19Wenn du dich nicht von selber entschuldigst,
00:53:22dann werden wir es von dir verlangen.
00:53:25Hör mal zu.
00:53:27Notfalls vor der Konfliktkommission.
00:53:30Du.
00:53:31Deine Konfliktkommission.
00:53:33Die kannst du dir am Hut stecken.
00:53:36Tja, Vorstufe von Amokläufer.
00:53:43Tja.
00:53:45Wusste das wieder sein.
00:53:48Ich kündige.
00:53:52Wer noch?
00:54:04Gregor.
00:54:05Gregor.
00:54:09Gregor, er ist zuerst zu dir gekommen.
00:54:11Was willst du denn mehr?
00:54:15Jedenfalls ist dein Vater ganz anders,
00:54:20als du ihn mir geschildert hast.
00:54:23Was verstehst denn du?
00:54:25Der kommt dir auf der Durchreise reingeschneit,
00:54:27gibt ein paar weise Sprüche von sich
00:54:29und dir imponiert das natürlich.
00:54:34Der kann alles, der weiß alles,
00:54:36der managt alles
00:54:37und hat Schiss vor der Partei.
00:54:38hat er dir nicht auch gleich
00:54:43Unterhaltskosten für mich angeboten?
00:54:45Ich glaube, du suchst dir am besten
00:55:02eine andere Wohnung.
00:55:04Rausschmeißen?
00:55:07Ja.
00:55:07Es reicht.
00:55:10Du bist nur ein ganz gewöhnlicher Egoist, Gregor.
00:55:17Leider.
00:55:22Für mein Zimmer habe ich eine Einweisung vom Wohnungsamt.
00:55:24Hör mal...
00:55:25Als Untermieter!
00:55:26Das kann doch nicht dein Ernst sein.
00:55:37Du gestattest meine Tonbänder.
00:55:48Würdest du jetzt bitte gehen?
00:55:49Hast du wirklich gedacht,
00:55:53ich heirate dich?
00:55:58Würdest du jetzt bitte gehen?
00:56:19Ach, ähm...
00:56:33Könntest du mir unter diesen Umständen
00:56:35vielleicht mal 50 Mark leihen?
00:56:44Gebe ich dir vom nächsten Lohn zurück.
00:56:49Raus.
00:56:58Und wenn ich nun gar keine Entschuldigung verlange?
00:57:00Nein, wir lassen das nicht durchgehen.
00:57:03Schon, dass er Ihnen damals
00:57:04nicht die Hand gegeben hat,
00:57:05war ein Betriebsgespräch.
00:57:06Jetzt bewirft er Sie mir Dreck
00:57:07und wenn das so weitergeht,
00:57:08dieses Telefon erschacht.
00:57:11Sim.
00:57:13Ja, da machen Sie einen Termin
00:57:14für nächste Woche.
00:57:16Ja.
00:57:17Entschuldigung.
00:57:18Na ja, also,
00:57:19das könnte Unachtsamkeit gewesen sein.
00:57:21Nein, Doktor,
00:57:22verflucht doch mal,
00:57:22entschuldigen Sie.
00:57:23Aber er hat doch lauter als erklärt,
00:57:24das ist absichtbar.
00:57:26Glauben Sie,
00:57:26dieser verkrachte Musikstudent,
00:57:27der wird das nicht weitererzählen?
00:57:30Nee, Doktor,
00:57:31wir lassen keine Beleidigung durchgehen.
00:57:32Das ist eine Frage der Autorität.
00:57:35Ja, oder?
00:57:37Stimmt schon,
00:57:38was der Kollege Schimala sagt.
00:57:39Bloß,
00:57:40wie sollen wir ihn jetzt noch überzeugen?
00:57:42Die Kündigung liegt auf dem Tisch.
00:57:44Zeig mal.
00:57:45Arbeitsplatzbindung.
00:57:46Wurde nicht ausgesprochen.
00:57:47Wir müssen uns eben noch mal
00:57:53mit der Abteilung Inneres zusammensetzen.
00:58:01Na?
00:58:04Aber seine Frau scheint doch ganz vernünftig zu sein.
00:58:07Ach, Doktor,
00:58:07die hat doch auch schon alles mit ihm durchgespülten.
00:58:09Geändert hat er sich nicht.
00:58:11Auch bei der Armee hat er schon fünf Tage Baugesessen
00:58:17wegen Disziplinwidrigkeit.
00:58:19Das kannst du streichen, Schimala.
00:58:20Aber das ist bezeichnend.
00:58:21Ja, und so entsteht voreingenommen.
00:58:23Nein.
00:58:23Dann brauchen wir uns ohne dieses Telefon.
00:58:24Das schafft mir.
00:58:26Tim.
00:58:28Ja?
00:58:29Ich komme ungefähr in einer halben Stunde.
00:58:33Die Kollegin Jeschke hat dir das doch nicht
00:58:35zum Breitreten erzählt.
00:58:36Ich sag's ja auch bloß in diesen Kreisen hier.
00:58:38Es ist überflüssig.
00:58:39Gehört überhaupt nicht zur Sache.
00:58:43Nein, nein, danke schon.
00:58:46Tja.
00:58:47Na, vielleicht reden Sie doch noch mal
00:58:49mit der Frau Jeschke, Kollege Tim.
00:58:52Sie werden einsehen.
00:58:53Ich kann nichts sehen.
00:58:53Das wäre ja was hinterletzt.
00:58:55Wenn ausgerechnet Sie ihm hinterher rennen würden.
00:58:57Nein, nein, nein, nein.
00:59:09Nehmen Sie doch rein.
00:59:09Wir machen da drinnen weiter.
00:59:10Frau Willi, das wird da drinnen was organisieren.
00:59:13Gut, hoffentlich haben wir Platz genug.
00:59:14Das wird schon nicht beim Aufklassen.
00:59:16Werner.
00:59:17Komm doch rein.
00:59:18Hilf doch mal mit.
00:59:30Wir feiern drinnen weiter.
00:59:31Schön.
00:59:48Du musst doch mal in der Kammer.
00:59:49Er ist einfach nicht so entfrierst.
00:59:50Hört.
00:59:51Ja, der Kammer ist sehr zu gern.
00:59:52Wie nass die der...
00:59:53Ich hol dir was zu essen.
01:00:23So du, ich geh mal doch lieber gleich was anderes überziehen.
01:00:30Dann nimm dir aber die Jacke.
01:00:33Frau Kohfeldt, haben Sie denn noch eine Wurst für mich?
01:00:35Ich hab gerade erst reingelegt.
01:00:37In ein paar Minuten.
01:00:38Ich bin gleich wieder zurück.
01:00:40Für Egons Gartenfest tue ich alles.
01:00:42Hab doch alles ganz gut.
01:00:44Wissen Sie, Herr Kohfeldt.
01:00:45Du, pass auf die Würstchen auf.
01:00:47Nicht kochen lassen.
01:00:48Ja, nicht kochen lassen, ich weiß.
01:00:50Ja, wo ist er denn?
01:00:51Tschüss.
01:00:56Wissen Sie, wenn er die Arbeit in der Plaste hinschmeißt,
01:00:58ich glaube, ich lass mich schalten.
01:01:00Ich halte es nicht mehr aus.
01:01:01Ist doch nicht Ihr Ernst, Frau Jeschke.
01:01:02Dass ich mit unserem Kaderleiter gesprochen habe,
01:01:04das sieht doch schon wieder als Intrige an.
01:01:06Schau mal fünf Bockwurst an.
01:01:08Ja...
01:01:09Wir müssen eine Weile warten.
01:01:10Frau Kohfeldt, kommt gleich.
01:01:11Ist gut.
01:01:12Tja, Frau Jeschke, ich weiß auch nicht, was ich Ihnen da raten soll.
01:01:15Herr Kohfeldt, Sie haben doch Erfahrung im Umgang mit Menschen.
01:01:18Könnten Sie nicht mal mit ihm reden?
01:01:20Aber sagen Sie bloß nicht, dass ich mit Ihnen gesprochen habe.
01:01:23Ich werde mich hüten.
01:01:25Danke, Entschöne, Herr Kohfeldt.
01:01:27Ich bin ein Eiweißer.
01:01:29Tag.
01:01:30Tag.
01:01:31Tag.
01:01:32Tag.
01:01:33Hörst mal aus, wie ich trinke.
01:01:34Ach, was meinen Sie, was da drin los ist?
01:01:35Ich komm auch gleich wieder, wenn wir nur was ...
01:01:36Mein Vater kämpft mich hier.
01:01:50Herzlichen Glückwunsch, Schwiegerfrau.
01:02:00Ich kann mal ein Schwein fallen.
01:02:02Schon.
01:02:06Wir dachten schon die Geburtstagsfeierfeld aus wegen Dauerlegen.
01:02:10Das können doch ein kleines Jahr für mich erschöpfen.
01:02:12Na, dann schätzen wir es mal.
01:02:18Wie kommt denn der hierher?
01:02:25Sie sind wahrscheinlich eingeladen worden.
01:02:27Wir gehen.
01:02:32Na ja, du hast ja recht.
01:02:41Warum soll ich denn von dem davonlanden?
01:02:44Werner, jetzt komme ich endlich dazu, deine Frau zu fragen, ob sie gerne hat.
01:02:50Werner, jetzt komme ich endlich dazu, deine Frau zu fragen, ob sie gerne hat.
01:02:54Wussten Sie, dass Schornburg auskommt?
01:03:06Wussten Sie, dass Schornburg auskommt?
01:03:08Woher denn?
01:03:10Ich kenne beide nur so vom Sehen.
01:03:14Guten Tag, Herr Jeschke.
01:03:19Eben sehe ich Sie hier sitzen.
01:03:22Wir haben uns hier eine Ewigkeit nicht gesehen.
01:03:24Ha.
01:03:25Ewigkeit ist gut gesagt.
01:03:27Für mich war es eine.
01:03:29Wir haben oft an Sie gedacht.
01:03:37Herr Jeschke, mein Mann versteht nicht, warum Sie kündigen wollen.
01:03:41So?
01:03:45Er würde ja gern selber mit Ihnen reden, aber er glaubt, Sie würden ihn nicht anhören.
01:03:50Da hat er recht.
01:03:52Sagen Sie mal, warum verrennen Sie sich eigentlich so?
01:03:56Wissen Sie, wenn man täglich so viel Krankheit sieht, wie ich in meinem Beruf, dann...
01:04:08Sind Sie extra deswegen gekommen?
01:04:11Wir wussten doch gar nicht, dass Sie hier sind.
01:04:13Nein.
01:04:14Mein Vater hat Geburtstag.
01:04:16Guten Tag, Herr Schornburg.
01:04:18Dankeschön.
01:04:19Ich danke.
01:04:20Sehen Sie, Frau Jeschke, so ist das.
01:04:22Kaum hat man seinem Mann den Rücken zugedreht, schon steigt er übern Saune nach Pascal.
01:04:26Erspann dir deine dummen Witze.
01:04:28Verstehst du keinen Spaß mehr, Werner?
01:04:30Kümmer dich um deine Angelegenheiten.
01:04:31Nimm dich so zusammen.
01:04:32Kündest du wirklich zu verandern, Leute?
01:04:33Ach, dann bist du...
01:04:34Also du, ich glaub, das hat heute keinen Zweck.
01:04:37Verweis.
01:04:38Ah, schönen guten Abend auch.
01:04:41Du musst dich entschuldigen.
01:04:42Aber du spinnst zwar, ne?
01:04:43Gut, wenn du nicht so viel Anstand hast.
01:04:56Ah.
01:05:16Damenwahl!
01:05:18Das kann doch wohl nicht wahr sein.
01:05:20Guten Tag, Frau Jeschke.
01:05:22Na ja, was ist denn?
01:05:23Na ja, er hat sich wirklich nicht sehr gut genommen.
01:05:26Ah.
01:05:27Mit dem tatscht du nicht.
01:05:28Kammer.
01:05:29Kammer.
01:05:30Ich habe doch Ihrer Frau noch guten Tag gesagt.
01:05:32Ja, Schwindel konnten Sie schon immer.
01:05:34Weißt aber, Kollege Jeschke, ja?
01:05:36So, da bin ich wieder.
01:05:38Ach, das ging ja schneller, als ich dachte.
01:05:41Du, Henning.
01:05:43Ich muss mit Mann und den Werner Jeschke kommen.
01:05:47So geht's ja auch nicht.
01:05:48Der hat heute zu viel getrunken.
01:05:49Und der war noch ein spannender Abend.
01:05:54Könnte er dich lieber um die Musik.
01:05:58Besonders vor Gericht.
01:05:59Aber nun reicht's ja.
01:06:00Er ist betrunken, Herr Dr. Schomburg.
01:06:02Aber du bist unnötig.
01:06:03Sag mal, bist du ihm auch so nachgelaufen, dass du ihm das saß?
01:06:05Hervorgen.
01:06:06Ach, hier kein Theater.
01:06:07Du stößt das ganze fest.
01:06:08Dann kommst du, du bist ja die ABV.
01:06:10Auch löst dich.
01:06:11Ich fordere dich auf Ruhe zu geben oder das Lokal zu verlasten.
01:06:14Das bestimmst dich du.
01:06:15Ich meine es jetzt ganz offiziell Werner.
01:06:16Du kannst mich am Arsch lecken und der da auch.
01:06:18Ich bin nicht euer Fußabreder.
01:06:20Mama.
01:06:21Das hat jetzt keinen Zweck, Frau Jeschke.
01:06:24Er wird sich von alleine geben.
01:06:26Ich weiß nicht, ob man will.
01:06:31Halb mal.
01:06:32Nichts mehr.
01:06:33Ja.
01:06:34Typisch.
01:06:35Ey, ein Bluter Scheißkerl.
01:06:36Ja, typisch.
01:06:41Na ja, ist da.
01:06:42Typisch.
01:06:43Typisch.
01:06:44Typisch.
01:06:45Ein bloßes Scheißkerl.
01:06:47So weiß ich.
01:06:50Mit dem Krass zu loben.
01:06:53Die Stattsehenden.
01:06:54Ja.
01:06:55Ja.
01:06:56Und wenn's der eigene Mann wär.
01:07:15Hallo, Garten-Fan.
01:07:20Du, sag mal, warum hast du vorhin Darmwahl gemacht, ne?
01:07:24Darmwahl heißt die Stimmung an.
01:07:26Sagt dir jeder Musiker.
01:07:29Wirklich.
01:07:30Stimmt.
01:07:32Spinner.
01:07:41Komm, wir gehen nach Hause.
01:07:42Lies, ich bleibe!
01:07:44Und wenn ich dich blamiert habe, bitte, Betty, lass dich scheinen.
01:07:47Ja, ist schon gut.
01:07:48Ist was los?
01:07:49Ich...
01:07:49Kollegin Jeschke, kann ich was für Sie tun?
01:07:52Halten Sie sich dann lieber aus.
01:07:53Moment mal, Betty.
01:07:55Krammann ist mein Kumpel.
01:07:56Schöner Kumpel, wie der verkrachte Student-Kusskommels.
01:07:59Jawohl, verkrachte Student.
01:08:03Ohne Stempel und Papierchen ist nämlich in diesem Scheiß schönes Ding.
01:08:08Hey, Frau Abgeordnete!
01:08:10Entschuldigung.
01:08:10Was gibt es für die Lächte?
01:08:11Spieße.
01:08:13Schmeckt da in die Lächte?
01:08:15Prost.
01:08:17Hier, und da unten, das war zum Gange.
01:08:19Birschchen.
01:08:20Ja, ja.
01:08:24Na ja.
01:08:24Entschuldigung, ich guck dir mal.
01:08:26Ja, isst doch auch immer was hier.
01:08:29Hör doch auf, war ich so gemein?
01:08:32Ei, Schnauze nur!
01:08:33So, jetzt ist aber endgültig Schluss.
01:08:35Was will denn der schon wieder hier?
01:08:36Werner, mach hier kein Theater, du hast zu viel getrunken.
01:08:38Nicht zu viel getrunken!
01:08:40Der kann so viel trinken, wie er will, oder?
01:08:42Ist das auch schon verboten?
01:08:43Geld auch!
01:08:44Jetzt bin ich hier.
01:08:45Jetzt ist aber Schluss!
01:08:46Der verdient jetzt sein Geld durch ehrliche Arbeit.
01:08:48So ist es!
01:08:49Scheißkerl, Sie!
01:08:50Genau, Scheißkerl!
01:08:52So, jetzt hört mir mal zu!
01:08:55Vorweg, andere nachspionieren!
01:08:56Ihr verlasst jetzt die Anlage, das ist meine letzte Auffahrung.
01:08:59Ich will aber da rein!
01:09:00Moment, Moment!
01:09:01Da geht's lang!
01:09:02Da geht's lang, ich will da rein, verstanden?
01:09:15Hey, ruf ne Funkstreife!
01:09:16Daraus ist ne Schlägerei!
01:09:22wenig später wurden Jeschke und Krampmann durch den ABV und zwei seiner Helfer festgenommen.
01:09:32Beide Täter standen unter erheblichem Einfluss von Alkohol.
01:09:50Dass unser Strafrecht darin bei keinem Delikt eine Minderung der Schuld des Täters erblickt, habe ich an dieser Stelle schon mehrfach erläutert.
01:10:00Die beiden Täter sahen sich bald als Angeklagte wieder.
01:10:04Am meisten bereute Jeschke das Geschehene, denn schließlich war er aufgrund guter Arbeitsleistungen vorzeitig aus dem Strafvollzug entlassen worden.
01:10:14Ganze vier Wochen hatte er sich seitdem auf freiem Fuß befunden.
01:10:18Aber mit dem ersten Schritt, den Jeschke in die Freiheit setzt, verfällt er seinem alten, verhängnisvollen Fehler.
01:10:26Er macht andere für seine Misere und Konflikte verantwortlich und lässt sich von Argwohn und Misstrauen gegen seine Kollegen, ja selbst gegen seine nächsten Angehörigen leiten.
01:10:37Er vermutet Intrige und Einmischung in sein Privatleben, wo ihm Sympathie und Hilfsbereitschaft begegnen.
01:10:43Selbst in Egon Kohfeldt, seinem ABV, den er seit Jahren kennt, glaubt er einen Widersacher zu haben.
01:10:52Und so erhebt er die Hand gegen einen Mann, der zu jenen gehört, die ihm helfen möchten, endlich eine Wende in seinem Leben zu markieren.
01:11:00Nicht bewusste Opposition zur sozialistischen Gesellschaft charakterisiert diesen Angeklagten.
01:11:08Wohl aber Renitenz, Uneinsichtigkeit, Disziplinlosigkeit und maßloses Misstrauen.
01:11:17Das sind die eigentlichen Wurzeln der neuen Straftat des Werner Jeschke.
01:11:21Bei der Strafzumessung hatte das Gericht gemäß § 61 Strafgesetzbuch in Rechnung zu stellen, dass der Angeklagte aus seiner vorherigen Bestrafung keine Lehren gezogen hatte.
01:11:36Es verurteilte ihn wegen Widerstands gegen staatliche Maßnahmen gemäß § 212 sowie wegen Staatsverleumdung gemäß § 220 Strafgesetzbuch zu zwei Jahren Freiheitsentzug.
01:11:48Außerdem ordnete das Gericht den Vollzug der Reststrafe aus der vorangegangenen Verurteilung an.
01:11:58Beim Angeklagten Krampmann liegen die Dinge noch anders.
01:12:03Die Kluft, die er zwischen sich und der Gesellschaft aufbricht, ist tiefer als im Fall Jeschke.
01:12:09Als Gregor Krampmann wegen Unreife, wegen Überheblichkeit vorerst vom Studium zurückgestellt wird,
01:12:16da wirft er die Flinte endgültig ins Korn.
01:12:18Er wird unzufrieden mit der Gesellschaft, mit seinen Eltern, mit der Arbeit und schließlich auch mit sich selbst.
01:12:27Und wo der Mensch nicht mit immer neuer Freude an sein Wirken geht, sagt Walter Victor, da ist eine Welt am Verfaulen.
01:12:33Was bei Krampmann zu verfaulen beginnt, ist seine geistige Welt.
01:12:40Er, der sich für ein Genie hält, leiht sein Ohr nicht zufällig den Kulturpropheten des Kapitals.
01:12:47Hier nämlich findet er sich seine maßlose Arroganz und seinen Egoismus theoretisch bestätigt.
01:12:54Und er endet dort, wo ein Wanderer zwischen zwei Welten häufig endet, in der Verachtung der Menschen.
01:13:02Er blickt auf jene, die ihm nahe stehen, ebenso geringschätzig herab, wie auf die vielen anderen, die er nicht einmal kennt,
01:13:09aber die er im Jargon einer menschenfeindlichen Philosophie als Durchschnittsmasse abwertet.
01:13:14Bis zu seiner Straftat ficht Krampmann seinen Zwist mit der Gesellschaft nicht offen aus.
01:13:24Er gibt sich mehr als eine Art Mephisto, der lieber solche wie Jeschke anstachelt und vorschickt,
01:13:31anstatt sich selbst in Szene zu setzen.
01:13:34Der angeklagte Krampmann war der westlichen, der bürgerlichen Ideologie verhaftet.
01:13:40Sie prädestinierte ihn zur Straftat.
01:13:43Aber die sozialistische Gerechtigkeit schließt es aus, dass die Gesinnung bestraft wird.
01:13:49Im Gegensatz zur kapitalistischen Gesellschaft ist bei uns der Mensch strafrechtlich nur für eine objektiv messbare Handlung verantwortlich,
01:13:57mit der er ein geltendes Gesetz bricht.
01:14:00Dieses Prinzip legte das Gericht auch seiner Entscheidung gegen den angeklagten Krampmann zugrunde.
01:14:06Es verurteilte ihn wegen Widerstands gegen staatliche Maßnahmen,
01:14:10sowie wegen Staatsverleumdung zu einem Jahr und sechs Monaten Freiheitsentzug.
01:14:18Täter dieser Art sind häufig keine unbeschriebenen Blätter mehr.
01:14:24Jeder Dritte ist vorbestraft, mehr als jeder Zweite ständiger Konsument von Alkohol.
01:14:29Sie alle müssen, so wie Jeschke und Krampmann zur Kenntnis nehmen,
01:14:34dass wir die öffentliche Ordnung und das sozialistische Gemeinschaftsleben der Bürger von niemandem stören lassen.
01:14:40Wer gegen jene, die unser aller Sicherheit garantieren, Gewalt anwendet,
01:14:45muss mit der vollen Konsequenz des Gesetzes rechnen.
01:14:48Straftaten wie die eines Jeschke und Krampmann machen nur einen Bruchteil der Kriminalität aus.
01:15:00Aber berühren sie nur die Volkspolizei oder gehen sie nicht uns alle an?
01:15:06Straftaten dieser Art zu verhüten und ihren Anfängen zu wehren,
01:15:10den Genossen der Volkspolizei, wenn nötig, auch durch die Tat zur Seite zu stehen,
01:15:15das ist Sache jedes Bürgers unserer Republik.
01:15:18Denn die Angehörigen der Sicherheitsorgane wachen Tag und Nacht über unsere Geborgenheit.
01:15:25Guten Abend.

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