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Alte Maschinen aus Deutschland lassen sich oft wirtschaftlich und umweltschonend modernisieren. Warum also neu kaufen, wenn Nachrüsten günstiger ist? Die smarte Lösung für die Industrie stößt auf weltweites Interesse.

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Transkript
00:00Ein paar Knöpfe drücken und schon läuft die Maschine.
00:03Sie stellt Holzteile her, die mit Kunststofffolie umwickelt sind.
00:07Die Hauptkunden der Firma BMU Brinkmann Möbelelemente um Mantelungswerke sind die Möbel- und Bauindustrie.
00:14Das familiengeführte Unternehmen in Hörstel im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen beschäftigt 150 Mitarbeiter.
00:20Es wurde vor über 40 Jahren gegründet.
00:23Neue Maschinen anzuschaffen ist teuer, deshalb hat sich Geschäftsführer Klaus-Dieter Brinkmann entschieden,
00:28die alten Maschinen komplett zu überholen.
00:30Ein Prozess, der als Retro-Fitting, kurz REFIT genannt wird.
00:35Wir haben uns für eine REFIT-Maßnahme entschieden, weil es verschiedene Vorteile gibt.
00:41Einerseits können bei einer REFIT-Maßnahme Sonderlösungen mit eingebaut werden.
00:47Wir können die Energieeffizienz einer alten Anlage auf das Niveau einer neuwertigen Maschine, einer Neuanlage heben.
00:54In Deutschland halten Industriemaschinen in der Regel zwischen 15 und 25 Jahren.
01:01In dieser Zeit ändern sich jedoch die Anforderungen an Effizienz und Nachhaltigkeit erheblich.
01:06Und die aktuell hohen Energiepreise setzen viele Unternehmen zusätzlich unter Druck.
01:10Die Maschine ist an die 30 Jahre alt.
01:16Der grüne Anstrich zeigt schon das Alter.
01:19Hier hat man Beispiele.
01:20Völlig ineffiziente, veraltete Motoren.
01:23Die Aggregate dringend überholungsbedürftig.
01:27Die ganze Maschine ist hinsichtlich Energieeffizienz nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
01:32Die Maschine wird komplett entkernt werden.
01:35Die Aggregate werden komplett überholt werden.
01:37Das Wertvolle an der Anlage sind die Stahlteile.
01:41Das ist das Wertvolle und das werden wir wiederverwenden.
01:45Der Maschinenbau gehört zu den ressourcenintensivsten Branchen.
01:49Er benötigt große Mengen an Metallen wie Stahl, Aluminium und Kupfer.
01:55Auch Energie und Wasser werden in der industriellen Produktion stark verbraucht.
01:58Im Jahr 2024 machte die Industrie in Deutschland rund 44 Prozent des Stromverbrauchs aus.
02:07Die Bundesregierung will den Rohstoffverbrauch bis 2030 um ein Drittel senken.
02:14Retrofitting spielt dabei eine wichtige Rolle, sagt Roman Dumitrescu vom Fraunhofer-Institut in Paderborn.
02:20Er ist Experte für Produktentwicklung und digitale Technik.
02:24Der große Vorteil ist, ich muss eigentlich nicht in der gesamten Wertschöpfungskette beim Abbau des Eisenerztes anfangen,
02:32sondern kann tatsächlich schon Materialien wiederverwenden und wieder nutzen,
02:35die schon eine gewisse Verarbeitung erhalten haben und dementsprechend nicht wieder CO2 im Produktionsprozess ausstoßen
02:41oder gar die Verfügbarkeit dieser Materialien, die gar nicht vorhanden ist.
02:45Also aus Nachhaltigkeitsaspekten alleine ist das unglaublich wertvoll.
02:48Die Maschinen von BMU Brinkmann werden nur wenige Kilometer vom Firmensitz entfernt von einem anderen Unternehmen modernisiert.
02:57Die Maschinen kommen hier rein, die sind schmutzig, verdreckt, verwendet worden, vielleicht 20 Jahre, 30 Jahre.
03:05Und dann ziehen wir erstmal alle Kabeln ab, auch die Pneumatik wird ausgebaut.
03:10Wir haben hier die Aggregate, das sind die aktiven Elemente, die das Werkstück auch bearbeiten.
03:14Und das ist ungefähr das, was wir hier sehen.
03:20Diese einige Aggregate werden dann abgebaut und überholt.
03:25In der Werkstatt befindet sich eine der alten BMU-Maschinen mitten im Umbau.
03:30Sie wurde bereits neu lackiert und fast alle Komponenten wurden ersetzt oder überarbeitet.
03:36Ja, hier sind wir gerade in der Mitte von dem Retrofitting.
03:39Die Maschine war wie bei BMU, ganz grün am Anfang, kam hier an.
03:44Und jetzt haben wir die erstmal komplett abgebaut, alle Aggregate, alles, was hier an der Maschine ist.
03:51Wir behalten das wertvolle, schwere Metall.
03:54Alle Aggregate sind in der Aggregatewerkstatt, die werden überholt, werden hier wieder eingebaut.
04:00Und nachher kommen neue Hauben dran und die Maschine läuft wie eine neue Maschine.
04:05Wehrmann ist Teil eines Gebraucht-Maschinen-Handels.
04:10Das sei ein globales Geschäft, sagt Gindumag-Geschäftsführer Benedikt Ruf.
04:14In der Fabrik warten Maschinen auf ihren Weiterverkauf.
04:18Wir bestimmen zunächst mal den Marktwert, bieten die Maschine global an.
04:22Und wenn wir einen Kunden gefunden haben, wickeln wir den Export ab.
04:25Der Gebraucht-Maschinen-Markt ist ein Multi-Billionen-Dollar-Markt mit globaler Nachfrage.
04:30Und er fordert eben in der Regel auch eine Überseelogistik, zum Beispiel nach Asien.
04:37Und genau dorthin wird diese Maschine wahrscheinlich gehen.

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