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00:28Wann habe ich Zeit?
00:29Ich gebe Ihnen insgesamt 10 Wochen.
00:3520 Stück bis Ende Juli.
00:38Bekommen Sie spätestens bis übermorgen Preis und Behandlung.
00:43Wenn Sie gute Arbeit leisten, dann werden wir weitersehen.
00:46Der altenglische Trend ist immer mehr im Kommen.
00:48Wenn Ihre Firma clever ist und Ihre Kapazität ausweitet.
00:52Na, Rudolf, was gibt es Neues?
00:54Neues Schiff.
00:56Bayernhaus wieder rum.
00:57So.
00:58Auf Wiedersehen, Herr Hauster.
01:00Auf Wiedersehen, Herr Eichholz. Und Sie melden sich, ja?
01:02Sehr alle.
01:04Ja, geben Sie mir die Nummer.
01:05748-578.
01:18Prost, Tante Lotte.
01:24Von mir brauchst du die Flasche nicht zu verstecken.
01:27Und warum sollte ich?
01:29Ich tue doch nur was für meine Gesundheit.
01:32Du, ich habe einen tollen Fang gemacht.
01:35Weißt du, was auf die Firma Eichholz & Söhne zukommt?
01:36Nein, aber du wirst es mir gleich erzählen.
01:39Weißt du, wen ich vor drei Wochen auf der Möbelmesse wiedergetroffen habe?
01:41Rein zufällig?
01:43Meinen alten Chef.
01:44Möbelörster.
01:45Ich soll ihn mal besuchen bei Gelegenheit, hat er gesagt.
01:46Und das habe ich heute getan.
01:48Na und?
01:4920 altenglische Bücherschränke.
01:51Hier.
01:52Dieses Regency-Modell habe ich vorgeschlagen.
01:54Und er war begeistert.
01:56Na, gefällt es dir?
01:57Ja, nicht schlecht.
01:58Und das ist erst der Anfang, sagt Horster.
02:00Wenn Eichholz & Söhne clever sind.
02:03Clever?
02:04Na, hoffentlich ist dein Vater ebenso begeistert wie du.
02:10Na ja, ein hübsches Stück.
02:12Aber 20 Mal unnötig.
02:14Wir haben 10 Wochen Zeit.
02:15Es geht hier nicht um Zeit, es geht ums Prinzip.
02:18Eichholz & Söhne restaurieren antike Einzelstücke seit über 100 Jahren.
02:23Fließbandarbeit lehne ich ab.
02:24Lieber verbrenne ich mein Werkzeug.
02:26Die Zeiten haben sich geändert.
02:28Wir leben nicht im Biedermeier.
02:30Leider.
02:32Aber das gilt Gott sei Dank nicht für uns.
02:34Hier bleibt alles beim Alten.
02:36Jeder von uns hat reichlich zu tun.
02:38Kleckerkram.
02:39Ist eine künstlerische Arbeit, die noch Freude macht, weil sie menschlich ist.
02:44Keine seelenlose Fließbandhetzerei.
02:46Hast du nur die Mate.
02:47Ich wundere mich, dass du gelegentlich Auto fährst.
02:54Was heißt denn das?
02:56Du solltest die Postkutsche benutzen.
02:58Sag mal, bist du Streit?
02:59Den haben wir schon.
03:01Diese Fummelei habe ich satt.
03:03Das ist oben hin.
03:05Ja, weil du nie im Leben zufrieden sein kannst.
03:07Das ist dein Charakter.
03:08Immer ruhelos, von Ehegeiz zerfressen, immer wild auf was Neues.
03:12Und dein Charakter.
03:14Wie würdest du den beschreiben?
03:16Du klebst an der Vergangenheit.
03:18Du bist stur.
03:20Jede neue Idee wird von dir grundsätzlich verteufelt.
03:23Hä?
03:24Ist es denn wirklich eine solche Schande, wenn wir ein schönes, klassisches Modell 20 Mal kopieren?
03:28Hör auf, sag ich dir.
03:29Noch bin ich hier der Chef.
03:30Wenn ich erst am Seiten liege, dann könnt ihr von mir aus alles auf den Kopf stellen.
03:36Amen.
03:41Schmecken euch meine Rulaben nicht?
03:47Doch, Leute, prima.
03:49Komm, nimm noch eine.
03:50Nein, danke.
03:51Und du komm, Rat.
03:52Danke, mir ist der Appetit vergangen.
03:59Ja, also...
04:02Das sind ja die Carla und...
04:04Carla holt Martin von der Schule ab.
04:07Sie muss ihm neue Schuhe kaufen.
04:09Sie essen dann in der Stadt.
04:10Was gibt's denn für den Nachtisch?
04:13Apfelmus und Preisenwert.
04:15Für mich bitte nicht.
04:16Ich muss gleich gehen.
04:17Kannst du nicht warten, bis wir alle fertig sind?
04:20Kannst du mir sagen, ob es dein letztes Wort war?
04:22Dein Schießbandtick?
04:23Dumme Frage.
04:24Du kennst mich doch.
04:25Vater, ich stehe da wie ein Vollidiot.
04:27Möbelhorster hat mein Wort.
04:28Wie soll ich da wieder rauskommen?
04:29Dein Problem hättest du dir vorher überlegen müssen.
04:32Die Firma heißt immer noch Eichholz und Söhne und nicht Konrad Eichholz.
04:36Hast du verstanden?
04:37Es war deutlich genug.
04:38Mir reicht's jetzt.
04:40Und du, warum sagst du kein Wort?
04:44Wer verplant uns beide, ohne vorher zu fragen?
04:47Du bist der Ältere.
04:47Warum rufst du mich zur Ordnung?
04:48Wozu soll ich mich aufregen, Vater?
04:50Du bist der Boss.
04:51Was soll das für eine Einstellung?
04:53Die Beste, wenn man seine Ruhe haben will.
04:54Ruhe.
04:55Dass Konrad zu vieler, dann Ehrgeiz hast du leider zu wenig.
05:00Er hätte längst an dich übergeben, Junge.
05:02Wenn ich noch wüsste.
05:03Wenn was?
05:05Deine Auftraggeber gefallen mir nicht.
05:07Besonders diese Frau Stolben.
05:08Wie die manchmal mit dir umspringt, als ob du ihr Leibeigner wärst.
05:13Robert, übertreibst du nicht ein bisschen?
05:16Warst du dabei?
05:18Ich habe Augen im Kopf.
05:19Mir gefällt diese, diese geschniegelte Dame nicht.
05:22Und es ärgert mich, dass mein Ältester sich von so einem Weibesbild herumkommandieren lässt.
05:25Vater, fang dich auch noch mit mir an.
05:28Wir haben eine feste Abmachung.
05:30Jeder hat seine eigenen Kunden, jeder arbeitet selbstständig.
05:33Wir helfen einander manchmal.
05:34Okay, aber bitte keine Einmischung und keine Bevormunde.
05:37Moment mal, Moment.
05:39Wenn es um den guten Ruf meiner Firma geht, dann werde ich wohl noch das Recht haben.
05:42Ich muss jetzt gehen.
05:44Was denn, mein großer Chippendale?
05:46Du wolltest mir noch helfen.
05:48Morgen ist auch noch ein Tag.
05:49Heute treffe ich mich mit der geschniegelten Dame.
05:51Mahlzeit.
05:55Übrigens hat die Firma Hessenland angerufen.
05:58Sie wollen endlich ihre Rechnung haben.
06:00Vielleicht könnt ihr mir einmal eure Arbeitsstunden geben.
06:03Das ist ja nun meine Söhne.
06:05Wir sind ganz in Ordnung.
06:06Natürlich, fall du mir auch noch in den Rücken.
06:09Wenn du eine Ja-Sagerin brauchst, musst du umdisponieren.
06:12Haushälterin kann man kündigen.
06:14Charlotte, du weißt ganz genau, dass du hier nicht nur Haushälterin bist.
06:17Nicht nur.
06:18Nun, das hast du fein gesagt.
06:20So habe ich das nicht gemeint.
06:24Komm, lass uns ein Kognak zusammentrinken.
06:28Das war dein erstes vernünftiges Wort heute.
06:31Aber bin ich denn wirklich so ein sturer, alter Bock?
06:38Stur?
06:38Ja.
06:39Alt?
06:40Ja.
06:42Bock?
06:43Das Tier ist mir ein bisschen zu niedlich.
06:45Da kommen Sie mir nicht damit, Herr Kösfeld.
06:49Der Termin war fest vereinbart.
06:51Was hat denn hier Engpass?
06:53Engpässe gibt es bei uns alle Tage, da muss man eben durch.
06:55Aber nicht doch, Herr Kösfeld, nicht mit mir.
06:59Andere Fabrikannten bauen auch schöne Küchen.
07:00Moment mal.
07:03Ich gebe Ihnen mal meinen Einkaufsleiter.
07:05Fabian.
07:06Es tut mir leid, Herr Kösfeld, aber...
07:09Nein, Herr Kösfeld, Sie selber hatten den Termin vorgeschlagen.
07:11Jetzt kann ich hier Ihre Fehler ausbaden.
07:13Ja, was ist denn, Sigrid?
07:15Herr Eichholz war da draußen.
07:17Herr Eichholz?
07:18Aber Sie müssen auch mit...
07:19Das tut mir leid, er muss sich ein bisschen gedulden.
07:20Hier sind die Briefe zu der Stelle.
07:21Ja, wie legen Sie dorthin?
07:22So denken Sie doch...
07:23Und Sigrid, den Tisch für heute Abend müssen Sie abbestellen.
07:26Stattdessen bringen Sie mir Kram und Bär, Schalbe, Schwarzbrot und Tee.
07:28Es tut mir sehr leid, Herr Kösfeld, aber ich kann das nicht länger durchgehen lassen.
07:33Nein, es tut mir sehr leid, Sie müssen mir heute einen genauen Termin nennen.
07:36Moment mal.
07:38Hallo?
07:38Ja, hier nochmal, Horster.
07:40Heute Abend ist Dienstag.
07:42Wenn bis nächsten Montag die Kisten nicht hier sind, sind wir geschiedene Leute.
07:44Danke.
07:48Sie sind viel zu ängstlich, Herr Fabian.
07:50Dreimal haben Sie sich bei den Kerlen entschuldigt.
07:52Tut mir leid, Herr Kösfeld, tut mir leid, tut mir leid.
07:54Nein, wenn Sie so pflaumenweich mit den Leuten umspringen, dann werden die immer unverschämter.
07:59Herr Kösfeld war immer ein pünktlicher Lieferant.
08:03Wir arbeiten mit ihm seit 30 Jahren.
08:06Ihr Herr Schwiegervater...
08:07Mein Herr Schwiegervater ist tot, jetzt bin ich hier der Chef.
08:10Ich kann einen Vertragsbruch doch nicht einfach schlucken,
08:14nur weil mein Schwiegervater mit diesem Herrn irgendeinmal befreundet war.
08:17Oder wollten Sie mir vielleicht das empfehlen?
08:18Natürlich nicht.
08:19Aber es gibt Fälle.
08:20Sie sind hier der Einkaufsleiter.
08:22Es ist Ihr Bier und nicht meines, es ist Ihre Sache und nicht meine.
08:25Ich rate Ihnen dringend, bringen Sie das bis nächste Woche in Ordnung.
08:28Danke.
08:30Ich bin mit den englischen Stilperioden sehr gut vertraut.
08:34Sehr schön.
08:35Aber darauf kommt es gar nicht so sehr an, Fräulein Stone.
08:38Oh bitte, sagen Sie Belinda zu mir.
08:41Ich habe jetzt sieben Semester Kunstgeschichte hinter mir und ich...
08:44Ich weiß.
08:45Deshalb habe ich Sie aus einem Dutzend Bewerberinnen herausgefischt.
08:49Kunstgeschichte ist natürlich sehr nützlich,
08:51aber noch nützlicher wären sieben Semester Psychologie, wenn ich das vorausschicken darf.
08:55Psychologie?
08:56Ja.
08:58Die Psychologie des Verkaufens.
09:00Das Hineinschlüpfen in die Seele des Kunden.
09:02Man braucht in jeder Branche als Verkäufer ein gewisses Talent,
09:06aber das Verkaufen von Antipheten ist mehr.
09:11Eine Kunst.
09:13Beinahe Philosophie.
09:14Ich jedenfalls...
09:15Ich werde mir die größte Mühe geben.
09:18Na los, versuchen Sie eben.
09:20Okay.
09:21Belinda?
09:23Ja?
09:24Ihr Westernlook ist sehr süß,
09:26aber ich glaube, er passt nicht so ganz zum Stil meines Hauses.
09:30Verstehe.
09:32Guten Tag.
09:37Haben Sie einen besonderen Wunsch, mein Herr?
09:40Einen besonderen Wunsch?
09:41Habe ich immer.
09:43Ich wollte sagen, könnte ich vielleicht irgendetwas für Sie tun?
09:47Oh ja.
09:49Das könnten Sie, da bin ich sicher.
09:50Well, darf ich fragen, was Sie machen?
09:53Fragen dürfen Sie, aber...
09:55Ich traue mich noch nicht ehrlich zu antworten.
09:58Noch nicht.
09:58Wir kennen uns ja erst seit einer Minute.
10:01Sind Sie Engländerin?
10:02Nein.
10:04Amerikanin.
10:06Ich studiere Kunstgeschichte.
10:08Aha.
10:10Da wollen Sie jetzt Ihre Schulweisheit hier in die Praxis umsetzen.
10:12Das finde ich sehr schön von Ihnen, Frau Land.
10:15Stone.
10:16Stone.
10:16Belinda Stone.
10:17Belinda.
10:19Wissen Sie, was ich mir seit Jahren am sehnlichsten wünsche?
10:23Nein.
10:24Einmal mit einer Amerikanerin, französisch...
10:27Essen zu gehen.
10:28Essen zu gehen.
10:30Hätten Sie heute Abend Zeit?
10:31Sie haben ein enormes Tempo.
10:33Ich war mal Rallye-Fahrer.
10:36Trotzdem schlage ich vor, dass wir erst einmal über Ihre Wünsche sprechen.
10:40Ja.
10:40Ich meine über Ihre Kaufwünsche.
10:43Wie ich sehe, haben Sie sich schon miteinander bekannt gemacht.
10:47Bekannt gemacht?
10:48Sorry, no.
10:49Ich weiß nicht, wer der Herr ist.
10:51Der Herr ist mein Restaurator.
10:53Der Kunstschreinermeister Eichholz, Junior.
10:56Manfred für Freunde.
10:58Manfred, kommen Sie her.
11:00Ich habe noch ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen.
11:01Heute Abend französisch?
11:04Wurfen Sie lieber erst Ihr Hühnchen.
11:06Lieber.
11:08Ja?
11:13Du kommst reichlich spät.
11:15Nee, kann ich das mir wieder gut machen.
11:16Ach, mir ist nicht nach Witzen zu mir.
11:18Sondern?
11:19Ich muss mit dir über einen Auftrag sprechen.
11:23Ja, also, wenn ich Sie recht verstehe, dann...
11:26dann wird das in so einem Geschäft nichts.
11:29Tja, leider, vorerst.
11:31Mit meinem Vater wird es immer schwieriger.
11:34Ich weiß auch nicht.
11:35Sagen Sie, Herr Eichholz, wie alt sind Sie eigentlich?
11:3832.
11:39Mhm.
11:41Sie waren mal zwei Jahre bei uns Verkäufer.
11:43Gute Verkäufer.
11:44Dann sind Sie doch wieder zu Ihrem Vater zurück.
11:48Was können Sie eigentlich noch außer Kunstschreinerei und Verkauf?
11:50Oh, eine ganze Menge.
11:52Ich habe es Ihnen mal aufgeschrieben.
11:55Ach so.
11:56Da fehlt ja wirklich nichts.
12:06Innenarchitektur, Betriebswirtschaft, Verkaufstraining.
12:09Und das alles in Abendseminaren.
12:12Sie sind ja ein richtiger Streber, wie?
12:14Schon möglich.
12:16Ich will weiterkommen.
12:17Na ja, ich habe nichts gegen Streber.
12:18Im Gegenteil.
12:20Sagen Sie, soll das eine Bewerbung sein?
12:23Neulich auf der Besse sagten Sie...
12:24Ja, ich weiß, ich weiß, das gilt auch heute noch.
12:26In diesem Betrieb muss radikal verjüngt werden.
12:29Aber...
12:30Aber eins verstehe ich nicht.
12:33Mit Ihren Kenntnissen hätten Sie doch längst Karriere machen können.
12:36Warum sind Sie immer wieder in Vaters Mini-Werkstatt zurück?
12:38Weil ein Abteilungsleiter bei Möbel Horster genau wissen muss, wie seine Ware von innen aussieht.
12:44Weil er gründlich Bescheid wissen muss, wie die Schreinermeister in früheren Jahrhunderten gearbeitet haben.
12:49Sagten Sie Abteilungsleiter?
12:50Ja, Sie haben richtig gehört.
12:52Ich will mich zwar verändern, aber nicht verschlechtern.
12:55Okay, Herr Eichholz.
12:56Ich mag selbstbewusste Mitarbeiter.
12:58Aber bevor wir weiterreden, noch eine letzte Warnung.
13:01Möbel Horster ist kein Sanatorium.
13:02Ich bin nicht kränklich, Herr Horster.
13:04Na prima.
13:05Dann lasst uns über Zahlen reden.
13:06Zigarre?
13:09Danke, ich bin nicht Raucher.
13:10Wann können Sie anfangen?
13:12Was wollen Sie verdienen?
13:13Anfangs gehakt 3 zu.
13:15Und die Autokosten übernimmt er auch.
13:18Und sogar einen Wohnungszuschuss gibt er.
13:20Er ist wirklich auf alles eingegangen.
13:23Das wird eine schöne Geburtstagsüberraschung für deinen Vater sein.
13:28Hoch soll der Leben, hoch soll der Leben, dreimal hoch.
13:42Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Opa.
13:44Danke dir, Martin.
13:45Alles Liebe für dich, Vater.
13:47Danke dir, mein Kind.
13:48Weiterhin eiserne Gesundheit.
13:50Danke, fühle mich pudelwohl.
13:51Herzlichen Glückwunsch, Vater.
13:53Wir freuen uns jetzt schon auf deinen Hundertsten.
13:54Nein, nein, nein, übertreib mal nicht.
13:55Das nächste ist erst mal mein 70er.
13:57Bis dahin wird dir noch allerhand Leim gekocht.
13:59Gratuliere dir von Herzen, mein Alter.
14:02Die Geschenke sind drüben aufgewacht.
14:04Geschenke, ihr seid voll nicht bei Trost.
14:06Wir haben doch klare Abmachungen.
14:07Abmachungen?
14:07Du wolltest uns etwas verbieten, was wir uns nicht verbieten lassen.
14:10Zu einem Geburtstag gehören Geschenke.
14:12Ja, das hat deine Schwester auch immer behauptet.
14:14Trotzdem habe ich sie abgefüllt.
14:15Sie war auch mit dir beheiratet und ich nicht.
14:18So, dann Prost.
14:19Und jetzt gehen da alle frühstücken.
14:27Ausgeschlossen.
14:28Erstens habe ich keinen Hunger.
14:29Zweitens habe ich versprochen,
14:30diesen Kümperbölle so schnell wie möglich fertig zu machen.
14:33Soll nämlich auch ein Geburtstagsgeschenk sein.
14:35Na schön.
14:36Wir sehen uns dann später.
14:37Wieso, gehst du weg?
14:39Ich habe eine Besprechung in der Stadt.
14:41Ich muss einen Kunden besuchen.
14:42So.
14:44Na, einen guten Appetit, meine Herren.
14:46Danke.
14:46Danke.
14:48Ich stelle sie dir ins Wasser.
14:49Danke dir.
14:51So.
14:52Und wer stellt dir nun den Strom wieder an?
14:55Ich natürlich.
14:55Aber früher habe ich noch eine Frage.
14:57So, was denn?
14:58Wollen wir wieder wetten?
14:59Um was?
15:00Wer hat den Europapokal gewinnt?
15:03Die Deutschen oder die Spanier?
15:04Ich sage, wir gewinnen.
15:072 zu 1.
15:08Die Spanier können auch Fußball spielen.
15:10Dann wette doch.
15:11Um einen Mark?
15:12Also gut, um einen Mark.
15:15Und das Spiel wird im Fernsehen übertragen.
15:17Das kann ich mir denken.
15:17Aber erst um halb 10.
15:19Wann?
15:20Um 21.30 Uhr.
15:23Für dein Alter bist du mir ganz schön raffiniert.
15:25Darf ich aufbleiben?
15:27Ich werde mit deiner Mutter reden.
15:28So, dann machen wir an.
15:44Wo bleibt denn wieder der Junge?
15:46Der muss in die Schule.
15:47Nein, er muss halt das Neue.
15:49Ich kümmere mich dann um ihn.
15:50Manche Kinder, ich komme schon wieder zu stehen.
15:53Also, bis noch.
15:54Tschüss.
15:55Tschüss.
15:56Manfred, um 2.
15:57Seit 5.
15:58Ich werde mich bemühen.
15:59Tja, für uns wird es auch langsam Zeit, Carla.
16:01Du gehst mit?
16:03Ja.
16:03Ich muss noch das Schlafzimmer ausmissen.
16:06Und die Gartinen.
16:08Konrad.
16:10Ihr habt euch fest entschlossen?
16:11Ja, endgültig.
16:12Ja, aber beruflich verstehe ich dich.
16:18Aber diese Wohnung in der Stadt...
16:19Es ist deine hübsche Wohnung.
16:20Du wirst es schon sehen.
16:21Konrad.
16:23Euer Vater mag seine Fehler haben.
16:25Er ist ein Tyrann.
16:27Aber seine Familie ist...
16:29Ihr wisst genau, dass ihm seine Familie über alles geht.
16:32Wenn er ihm diesen Schlag versetzt...
16:33Ach, Lottchen.
16:34Wir haben das doch schon hundertmal diskutiert.
16:37Die Verträge sind unterschrieben.
16:38Am Freitag ziehen wir um.
16:39Darf ich euch um etwas bitten?
16:41Ja.
16:42Nicht heute.
16:42Wir wollen ihm diesen Tag nicht verderben.
16:45Mir soll es recht sein.
16:46Obwohl mal muss er es doch erfahren.
16:48Nicht heute.
16:49Versprochen?
16:50Sicher.
16:51Carla?
16:52Ja.
17:23Herr Schadow, ein Gläschen Portwein oder trinken Sie ein Glas Wein mit mir?
17:27Ich weiß nicht, am Vormittag?
17:29Vormittag, Herr Schadow? Nachmittag.
17:33Ja, dann. Und das Geburtstagskind?
17:39Wie immer lässt sich von der Arbeit nicht abhalten. Ein Geschenk für ihn?
17:43Ja, natürlich.
17:45Selbstgemacht?
17:46Ja, wie immer.
17:48Schachfigur?
17:50Erraten.
17:50Ah, dann wird er sich am Freude.
17:53Hoffentlich.
17:53Bitte, nehmen Sie doch Platz.
17:55Danke.
17:56Ich wünschte nur, er würde die Figuren öfter benutzen.
18:00Warum spielen Sie doch einmal im Monat mit ihm, Schach? Warum nicht jeden Tag?
18:04Na, das wissen Sie doch ganz genau, Frau Charlotte. Und ich weiß es auch.
18:09Er hält sich eben für unersetzlich. Aber die Jungen machen nicht länger mit.
18:15Konrad fängt nächste Woche beim Möbelhaus da an.
18:18Er leitet die Stilmöbelabteilung.
18:21Und das Schlimme ist, er zieht aus mit seiner Familie.
18:24in eine Stadtwohnung.
18:27Ja, und was sagt der Patrick Arch dazu?
18:30Er weiß es gar nicht. Wir wollten ihm das heute nicht antun.
18:35Aber Manfred wird doch bleiben, ja?
18:38Weiß nicht. Ich bin nicht so sicher.
18:40Ich kann ja noch mal mit Robert reden.
18:43Er muss sich endlich zur Ruhe setzen.
18:46Ja.
18:46Auf sein Wohl.
18:57Mensch, Franz, sind die schön. Wunderschön.
19:01Die macht hier keiner nach.
19:02Na, übertreib mal nicht.
19:04Das war einmal.
19:05Die alten Knochen knirschen und knacken.
19:08Du, es macht keinen Spaß mehr.
19:09Mach dich doch nicht mal älter, als du bist.
19:12Mein Gott, ist das ein Pferdchen.
19:14Da kriegt man direkt Lust.
19:15Ja, was hindert uns denn? Komm.
19:18Die Pflicht, lieber Franz.
19:20Die Liefertermin und die Arbeitszeit.
19:23Nein, nein.
19:24Jetzt ist keine Zeit für Schaff.
19:26Aber ich finde, wir haben genug gearbeitet
19:28in unserem Leben.
19:30Lass doch eigentlich mal die Jungen ran.
19:32Sie sollen doch mal beweisen, was sie können.
19:34Nachtigall, ich höre dir trapsen.
19:36Warst du vorher bei...
19:37Herr Schalotte, jawohl.
19:38Wir haben ein Gläschen auf deinem Wohl getrunken.
19:41Ich sehe, sie hat was von meinem Geburtstag.
19:44Und bei der Gelegenheit hat sie dir wieder
19:45den alten Flur ins Wohl gesetzt.
19:47Manfred und Konrad haben seit Jahren
19:49ihre Meisterprüfung.
19:50Ich finde, du solltest...
19:51Die Firma heißt Eichholz & Söhne.
19:54Seit 1866 heißt sie so.
19:55Mein Urgroßvater hat sie in Lüneburg gegründet.
19:57Mein Großvater hat sie übernommen.
19:59Ja, ich weiß.
19:59Ja, und wir haben immer alle gemeinsam gearbeitet.
20:03Manchmal zwei Generationen Hand in Hand,
20:05manchmal auch drei.
20:06Und keiner von den Alten hat vorzeitig aufgehört.
20:09Mein Urgroßvater hat sogar an seinem eigenen Sarg mitgebaut.
20:12Zwei Tage vor seinem Tod.
20:13Wie rührend.
20:15Aber wir schreiben 1976 und die Zeiten haben sich geändert.
20:19Wir sind eine moderne Industriegesellschaft geworden,
20:21in der andere Spielregeln herrschen als vor 100 Jahren.
20:24Hier hat sich nichts geändert.
20:25Aber Robert, hör doch.
20:27Wir restaurieren, wir kopieren.
20:29Und unsere Technik ist dieselbe wie vor 100 Jahren.
20:33Aber deine Jungs kannst du doch nicht für alle Zeiten hier festpinnen auf deiner Insel.
20:37Meine Jungs haben jede Freiheit bei mir.
20:40Jeder hat seinen eigenen Arbeitsplatz.
20:42Und jeder von uns dreien verdient seine zweieinhalb bis dreitausend Mark im Monat.
20:46Manchmal auch mehr, wenn er Glück hat und fleißig ist.
20:48Na, kann man damit Dinge auskommen?
20:49Es ist keine Frage, die es auskommt.
20:51Es ist überhaupt keine Geldfrage.
20:52Es ist eine Frage, welche die Zukunft der Firma bestimmt.
20:54Jawohl, die Zukunft unserer Firma.
20:56Soll ich dir sagen, was hier passiert, wenn mein Sohn Konrad der Steuer übernimmt?
20:59Raus mit dem alten Plunder.
21:02Investieren, Vater.
21:03Erweitern, vergrößern, rationalisieren.
21:06Stierenmöbel vom Fließband.
21:08Marktgerechte Produktion.
21:09Und weißt du, was er als erstes täte?
21:11Komm mal mit, alter Junge.
21:15Ja, du willst doch selber sein, halber Gärtner Franz.
21:19Du kannst dich in meine Lage versetzen.
21:21Das alles hier würde verschwinden.
21:23Motorsäge her und Ritsche Ratsche platzt für eine Montagehalle.
21:27Ja, schau dir diesen schönen Baum an.
21:30Rachensteiner.
21:31Oder da, den großen.
21:32Den hat mein Vater gepflanzt.
21:351913, da war ich sieben.
21:37Musste ihm immer die Eimer mit Wasser herbringen.
21:40Oder da, dieser schöne Kirschbaum da drüben.
21:42Das Bütners rote Knorpel.
21:45Hat auch mein Vater gepflanzt.
21:47Als er 1921 aus russischer Kriegsgefangenschaft kam,
21:50da war ich 14.
21:52Fing gerade mit der Leere an.
21:53Vergreist Obstbäume von 1913 und von 1921.
21:57Das ist die Motorsäge.
21:58Gar keine schlechte Idee.
22:00Wie war denn deine letzte Ernte?
22:02Oh, mein Apfelwein hast du immer noch gern getrunken, wie?
22:04Ja.
22:05Und Charlottes Kirschmarmelade,
22:07die du immer über den grünen Klee lobst,
22:10stammt auch von dir.
22:10Hast du verstanden?
22:12Also schön gut, ja, dann lass sie doch weiter wachsen.
22:15Kalifornische Mammutbäume werden 3000 Jahre alt.
22:18Verstehst du mich nicht.
22:21Bleibst du zum Essen?
22:22Warum glaubst du, hab ich eine Krawatte um.
22:27Moment, ich bin noch nicht zu Ende.
22:28Ich muss noch erwähnen, dass wir im vorigen Jahr um genau dieselbe Zeit
22:31auch sieben Personen bei Tisch waren mit einem leeren Achtengedeck
22:35für deine fliegende Tochter.
22:37Ja, und dann ist sie doch noch zur Zeit gelandet
22:39und war zum Nachtisch zur Stelle.
22:41Gerade als Martin ihren Schokoladenpudding aufessen wollte.
22:44Ach bitte, Kalifornien, lass es doch stehen, ja.
22:46Viola hat gesagt,
22:48sie hat gesagt,
22:49dass sie so fest an mich denkt,
22:52wie wenn sie selbst hier am Tisch wäre.
22:54Ich möchte dich sogar bitten, etwas Wein in ihr Glas zu gießen, ja.
22:57Ja, Kinder, ihr lacht im Stillen vielleicht über diesen alten Narren,
23:01der so vernarrt ist in seiner Familie.
23:04Ich bin nun mal so, ich bin das gewöhnt von Kindheit an.
23:08Früher waren wir hier zu zwölf, zu 15, einmal sogar 22.
23:13Alles Familie.
23:15Ja, Familie, das ist für mich nicht nur ein Wort,
23:18das ist für mich der Sinn des Lebens.
23:20Wenn wir auch manchmal Streit haben, mein Gott,
23:23den gibt es überall.
23:24Wichtig ist,
23:26dass man sich immer über alles offen ausspricht.
23:29Und dass man zusammenhält,
23:31als Familie, wie Pech und Schwefel.
23:33und dass man zusammenbleibt und die Burg verteidigt.
23:38Franz,
23:39ich glaube, du wolltest vorhin auf mein Wohl trinken.
23:42Ich weiß was Besseres.
23:44Ich trinke mit euch
23:45auf die Familie Eichholz.
23:49Auf unsere alte,
23:51stolze Firma
23:52Eichholz und Söhne.
23:54Na, dann...
23:56auf-
24:16Untertitelung des ZDF, 2020
24:46Untertitelung des ZDF, 2020

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