- 9.5.2025
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00:00So, heute habe ich mir gedacht, mache ich mal ein Erinnerungsfoto, weil so kommen wir ja nicht mehr zusammen.
00:07Na, naja, ist ja auch egal. Du könntest ja in der ZDF-Mediathek nochmal gucken.
00:13Aber jetzt erstmal hier und jetzt und sofort mit Ihnen bei uns, Bares Feras aus Pullen, Walzwerk. Los geht's!
00:30Das, was sich der Zuschauer hier bieten lassen muss. Sie ist zwar sehr unaufgeregt, aber vollkommen nackt.
00:39Weißt du, was? Unglaublich nackt. Da gucken alle hin.
00:43Tja, Susanne, was machen wir jetzt? Also ich mache gleich ein Geschäft.
00:46Hielt direkt an der Theke. Keine nein! Keine nein!
01:00Den Anfang macht Matthias Günther. Mit einem hübschen Spiegel und Fragen zu seiner Entstehung.
01:16Was mich interessieren würde bei dem Spiegel ist, dass es ein Murano-Glasspiegel ist, aber er in den Berliner Werkstätten gefertigt wurde oder ein Spiegel reinkam.
01:24Genau, das würde mich interessieren, wieso, was die Geschichte ist.
01:27Erhellendes Fachwissen gibt es von Frau Dr. Heide Rezi-Pazabel.
01:33Meine Bezorgung der Heide, ein Spiegel-Mirrow. Mirrow sieht man, ne? Ob Englisch.
01:39Ja, ist aber nicht englisch, sondern made in Italy.
01:43Ah, der Spiegel. Ja.
01:45Schön. Ja, bitteschön, der Herr. Das sieht auch todschick aus. Jetzt guckst du dir an.
01:49Einen wunderschönen guten Tag. Ich bin der Horst.
01:51Hallo.
01:51Frau Dr. Heide Rezi-Pazabel. Hallo.
01:54Und dieses Outfit erinnert mich an, Entschuldigung, Amerika, 50er, 60er Jahre. Es kann ein bisschen englisch auch sein.
02:03Wie ich dich so ansehe, ich weiß noch keinen Namen, nicht wo du herkommst, aber ich glaube dein Hobby zu kennen. Du magst diese Zeit, oder?
02:10Ganz genauso ist es. Ich fahre Vespa, habe eine alte Vespa. Ich bin Matthias Günther, komme vom Bodensee aus der Schweiz.
02:16Was machst du beruflich?
02:17Ich bin Maschinenbau-Ingenieur.
02:19Das heißt, du bist hauptsächlich im Büro.
02:20Genau, im Außendienst und im Büro.
02:23Mein Lieber, du hast einen interessanten, sehr schönen Spiegel mitgebracht.
02:26Mhm.
02:26Und ich glaube, außer mit dem Glas ist es etwas Besonderes. Wo hast du den her?
02:32Ich habe den in der Schweiz gefunden, in einem Brocci. Also das sind so Second-Hand-Läden.
02:37Ja.
02:37Und man findet manchmal so Schätze.
02:40Und der stand mal, so wie ich das mitbekommen habe, in einer alten Villa in Weinfelden, auch in der Schweiz.
02:45Ja.
02:45Und der Herr ist gestorben und die Frau hat es dann ins Brocci gegeben. Oder genau, wo ich es dann gekauft habe.
02:51Mensch, Kinder, da musst du mal überlegen. Weil ich glaube, der war mal sehr teuer.
02:55Ja.
02:55Weil wenn ich mir das von hinten angucke, hinten alleine der Fuß, der scheint Messing zu sein.
03:00Oh, da ist so ein bisschen Art Deko, ne?
03:02Rückseite natürlich Holzrückwand.
03:04Ja.
03:04Und dann verschraubte kleine Kranen. Das ist alles fein gemacht, ne?
03:07Überhaupt in dieser Messing-Einfassung.
03:09Ja.
03:10Sieht sehr gut aus.
03:11Ich würde vielleicht einen neuen Spiegel reinsetzen.
03:13Hat aber auch seinen Charme, finde ich.
03:15Ja, hat es, hat es, hat es.
03:17Man sieht natürlich an dem Design und der Verarbeitungsqualität, dass es hier ganz klar um Glas aus Venedig handelt.
03:23Und rückseitig hier auf dem Ständer gibt es irgendwie auch eine Marke, da heißt es hier Made in Italy,
03:28Vennini Murano.
03:30Und Paolo Vennini ist eines der großen führenden Glashersteller in der Laguneninsel von Venedig, zu der eben auch Murano gehört.
03:40Und irgendwann im Mittelalter, Ende des 13. Jahrhunderts, wurde dann die Glasherstellung,
03:44die es schon hunderte von Jahren auch schon bis dahin gab, dann nach Murano verlagert, aufgrund der Brandgefahr.
03:51Und dann irgendwann bis zum 18. Jahrhundert florierte das Geschäft sehr, sehr gut.
03:55Aber die böhmische Glasindustrie war wirklich eine starke Konkurrenz im 19. Jahrhundert, sodass Murano-Glas dann kaum noch einen wirklichen Stellenwert auf dem Weltmarkt hatte.
04:05Aber mit der Moderne um 1900 hat man dann wiederum Künstler eingeladen und hat neue Formen und Farben nach alten, interessanten Techniken auch hergestellt, wiederhergestellt.
04:19Und dann so große führende Hersteller eben wie Paolo Vennini oder Borovier ist auch so ein ganz großer Name,
04:25Die haben dann neu produziert und die Vereinigten Deutschen Werkstätten haben auch so etwas importiert, angeboten, um ihr Repertoire zu erweitern.
04:35Und das finden wir hier auf der Rückseite, nämlich ein Bleistifthinweis, dass er wohl mal in einer Verkaufsstätte gestanden haben muss, der Deutschen Werkstätten in Berlin.
04:45Und so ein Spiegel aus Murano zierte natürlich das ganze Ensemble.
04:49Zurück zu dem eigentlichen Spiegel, der ist hier aus Glassträngen so zusammengelegt worden.
04:55Man muss sich vorstellen, ein Glasposten wird in das Feuer gelegt, erwärmt sich, er weicht sich dadurch und dadurch werden Glasstränge gezogen, möglichst gleichmäßig.
05:03Aber die müssen in relativ schneller Zeit natürlich, weil das Glas ja sonst abkühlt, müssen die gedreht werden, zopfartig gedreht werden.
05:10Es sieht so ein bisschen aus wie ein Flechtwerk, ist letztendlich aber ein Zopf.
05:13Was denkst du, wie alt es ist?
05:15Ja, so alt ist es nicht tatsächlich. Ich sehe hier auch zufälligerweise auch ein Datum hier auf der Rückseite.
05:23Hier wurde was 31.40 aufgemalt mit Bleistift. Also in diese Zeit passt es schon eher als in diese doch strenge, geometrisierte Ardeko-Zeit.
05:33Es ist hier schon eher die 40er Jahre, voluminös, plastisch.
05:37Der Zustand selber bis auf den beschlagenen Spiegel finde ich eigentlich sehr gut.
05:42Ja, sehr gut. Also ich habe keinen Chip und keine spitze Kante entdeckt. Also das steht alles sehr gut da.
05:49Das sieht alles gut aus, mein Lieber. Einen Wunschpreis hätte ich gerne.
05:52Wenn ich das wieder kriege, was ich gezahlt habe, 80 Euro.
05:56Achterauf, 80 Euro.
05:58Da ist doch bestimmt etwas mehr drin, oder?
06:02Mein Schätzpreis liegt hier marktgerecht, so wie er allgemein eben auch angeboten wird, auf Auktionen bei ca. 400 bis 600 Euro.
06:10So, mein Freund. Und so macht man Gewinn.
06:12Ja.
06:12Der Gewinn liegt nämlich im Einkauf.
06:15Ja.
06:15Und da hast du eine gute Nase gehabt. Und wenn du das Geld schön in den Roller investiert, dann macht dich da keiner mehr was vor.
06:22Super.
06:22Mein Lieber, einmal den Händlerkerk.
06:23Dankeschön.
06:24Der ist, glaube ich, gar nicht so schwer, dass du ihn mitnehmen darfst.
06:27Aber gut festhalten.
06:28Doch, ist schwer.
06:30Lass ihn nicht fallen.
06:31Da geht's drüber, mein Lieber.
06:32Super.
06:33Dankeschön.
06:33Tschüsschen.
06:34Tschüss.
06:34Tschüss.
06:36Sabine Brinkmann nähert sich mit einer Freundin unter Absicht, einen tierisch schönen Hingucker abzugeben.
06:44Ich habe meine Schlangenschale heute dabei und bin gespannt, was die Expertise ergibt. Und ich hoffe, dass sie in guten Händen kommt.
06:53Zunächst ist die Schale in den guten Händen unserer Gutachterin.
06:57Also ich muss sagen, ich bin ja kein so großer Schlangenfreund.
06:59Ich sage mal so, die sollen ganz in Ruhe leben, nur nicht da, wo ich wohne.
07:07Okay.
07:08Ja, ist egal, die sind aus Porzellan oder Steinzeug.
07:11Das ist schon mal schön.
07:12Das sieht ein bisschen aus wie Versace.
07:14Total.
07:15Ja?
07:15Ist auch italienisch.
07:16Nee.
07:16Ja.
07:17Wow, toll.
07:18Bitteschön.
07:19Die Damen, da kommen zwei bezaubernde Damen.
07:21Oh ja.
07:21Guck dich das an.
07:23Hallöle.
07:23Moin.
07:24Ich bin der Horst.
07:26Karin.
07:27Karin und?
07:28Sabine.
07:28Karin und Sabine.
07:30Und das ist die bezaubernde Frau Dr. Bianca Berding.
07:32Sabine darfst Kernstückchen näher kommen.
07:35So, ihr habt eine unglaublich dolle Schale mitgebracht.
07:38Die ist super.
07:39So, jetzt mal erzähl ein bisschen von euch.
07:40Von wo kommt ihr?
07:41Ich heiße Sabine, komme aus Hamburg.
07:44Jawohl.
07:45Ich heiße Karin, komme aus Gisthacht.
07:48Bisschen unter Hamburg.
07:49Bisschen unter Hamburg.
07:50Und ihr seid beide beste Freundinnen.
07:52Wir sind, haben uns letztes Jahr kennengelernt im Urlaub und haben die gleichen Interessen.
07:57Wo wart ihr denn im Urlaub?
07:59Wir waren in Südtirol.
08:01Südtirol war ich auch schon so oft.
08:03Mein lieber Scholli.
08:04Wem von euch beiden gehört in diese wunderbare Schüssel?
08:08Die gehört mir.
08:09Wo hast du die gefunden?
08:11Die habe ich von meiner Tante.
08:12Dann gibt es bestimmt eine Geschichte von der Tante, weil sowas hat nicht jeder gehabt.
08:20Bevor der Krieg ausbrach, musste sie ja raus aus Allenstein.
08:25Und da haben sie die Schale verbuddelt.
08:28Ach.
08:28Mit anderen Sachen noch.
08:30Und die Kinder sind dann in den 70er Jahren rübergefahren, haben es sogar noch gefunden.
08:35Nein.
08:36Und haben sie mit drüber geschmuggelt damals, wie die Tante sagte.
08:40Mehr weiß ich nicht davon.
08:41Und die war so ganz noch.
08:43So ganz noch.
08:46Ich möchte nicht wissen, weil alles verbuddelt wurde und vergessen ist.
08:49Ja.
08:49Oh ja.
08:50Und die Leute nicht mehr leben.
08:51Ja, ja.
08:52Jetzt bist du dran.
08:54Also sie stammt aus Italien.
08:56Man sieht das sofort an diesem schweren, wuchtigen, reichhaltigen Dekor.
09:02Und wir haben außen, haben wir ein Kobaltblau, ein sehr, sehr tiefes Blau, das mit Geäst und Blattfärmung,
09:11durchzogen ist.
09:13Und dann haben wir hier dreipassig den oberen Rand eingezogen.
09:18Und hier sind diese schmückenden Schlangen.
09:21Und diese Schlangen erinnern mich total an die Schlangen von Bernard Palissy.
09:24Das ist ein Künstler gewesen, der auch Keramik geschaffen hat und darauf naturgetreu Schlangen gestaltet hat.
09:34Und diese schöne Schale hat innen drin, das zeige ich einmal, oh Vorsicht.
09:40Sie war bis eben gar nicht.
09:41Sie war heile, sie ist immer noch heile.
09:44Haben wir ein Groteskendekor.
09:46Und das ist hier die Summe der miteinander verbundenen Dinge.
09:49Wir haben hier Fantasiewesen mit menschlichen Körpern.
09:53Wir haben Acanthusblattwerk.
09:56Und dieses Groteskendekor, das geht auf antike Fresken zurück.
10:00Und war in der Renaissance sehr beliebt und ein zweites Mal während des Historismus.
10:05Und diese Schale ist im ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden.
10:10Das sehe ich sehr genau an der Markierung hier unterhalb des Fußes.
10:14Das ist hier Ginori.
10:17Und Ginori ist eine sehr alte Porzellan- und Keramikmanufaktur in Italien.
10:23Und die Art und Weise der Ausführung von der Firmenmarkierung sagt mir,
10:27dass diese Schale zwischen 1860 und 1896 geschaffen wurde.
10:33Toll.
10:34Ja, wie soll ich sagen?
10:35So alt wird keine Kuh, ne?
10:36Nein.
10:37Also, in Italien gemacht.
10:39Es ist Steingut, Steinzeug.
10:41Es ist Keramik, Majolika.
10:42Majolika, handbemalt.
10:45Richtig.
10:45Mehrfach gebrannt.
10:47Ja.
10:47Wunderschön.
10:48In der Erde gelegen, versteckt und heute hier in einem für mich makellosen Zustand.
10:54Wie siehst du den Zustand?
10:56Nicht makellos, aber man muss wirklich ein bisschen genauer hingucken.
11:01Denn überall über die Oberfläche verteilt haben wir kleine, minimale Glasurabplatzer.
11:06Aber wir haben keinen großen Schaden.
11:08Wir haben keinen Riss, wir haben keine Reparatur.
11:11Und wenn man mal überlegt, was die alles erlebt hat, diese Schale, ist das Altersentsprechend wirklich gut.
11:17Das sind Träumchen.
11:18So, Thema Träumchen.
11:20Was wäre denn ein Wunschpreis von euch beiden?
11:22Also mindestens 250.
11:24250 Euro.
11:26Kann Bianca den Preis bestätigen?
11:28Ich bin ein bisschen drüber, ich bin bei 300 bis 400 Euro.
11:32Na also, ja.
11:34Nein, aber die Geschichte hat mich natürlich umgehauen, bin ich ganz ehrlich.
11:38Die solltet ihr bitte, bitte gleich auch unserem Händnerteam erzählen.
11:42Weil das ergibt sich ja nicht vom Brutachten, als sei denn, da wird noch Leben dranhängen.
11:47Aber das haben wir ja nicht mehr.
11:49Meine Damen, für euch.
11:51Ja, geht das?
11:54Das schaffst du?
11:54Das schaffe ich.
11:55Ganz vorsichtig.
11:56Langsam.
11:57Da geht es überhaupt.
11:58Vielen Spaß, ihr zwei.
11:59Danke für die Spatise.
12:00Ich danke Ihnen.
12:01Tschüss.
12:03Ich glaube, der Spiegel spricht für sich selber, weil es ein schönes Stückchen ist.
12:06Und ich glaube, der kommt gut an.
12:08Und da Matthias nur 80 Euro bezahlt hat, könnte er einen schönen Gewinn einheimsen.
12:14Toi, toi, toi.
12:15Hallo.
12:16Schönen guten Tag.
12:18Ein Murano-Spiegel.
12:19Ach, wie schön.
12:20Italienischer Spiegel.
12:21Auch da?
12:22Ein Stehstandspiegel, so ist das.
12:25Danke.
12:26Das ist der Standholz, ganz gut verarbeitet, massives Bronze.
12:30Und dann haben wir hier tatsächlich, es ist Glas, es ist nicht Plastik, es ist das hochwertige Glas.
12:36Murano-Glas, genau.
12:37Muss der Spiegel nur geputzt werden, oder ist er so streifig?
12:41Der ist so streifig, leider.
12:42Das ist zusammengeschmolzen, das sind einzelne, ja so kleine Schlangen, die zusammengeschmolzen sind, gegenläufig.
12:50Und hier steht, glaube ich, auch was.
12:51Zusammengekordelt.
12:53Und ansonsten ist es wirklich sehr hochwertig, hier ist Nussbaum verarbeitet, da ist Rückplatine.
12:57Da steht noch was, und da steht auch noch was.
13:00Benigni Murano, made in Italy, jawoll.
13:0460er Jahre?
13:0540er Jahre.
13:0640er Jahre, wow.
13:07Willst du jemanden sehen?
13:08Guck dir das mal an.
13:08Der ist schwer, oder?
13:09Der ist sehr schwer, sehr massiv.
13:11Das ist gut für die Reise.
13:12Das ist ja genau die Übergangsphase.
13:14In den 50ern fangen die auch richtig verrückt zu werden.
13:16Hör auf, krieg ich Angst.
13:17Und davor haben sie eigentlich so klassische Sachen gemacht, nach so alten Glasbläsertraditionen.
13:22Aber ist das eine Silbermantur hier oben?
13:24Bronze.
13:24Bronze.
13:26Expertise hat gemeint, das Messing-Parti-Ör, Messing.
13:29Was schön ist der?
13:30Er wiegt ja 7 Kilo, 5, 7.
13:32Ja, so.
13:33Jedenfalls ist das was Schönes für jemanden, der zum Beispiel Ringe verkauft oder Ketten verkauft
13:38und wo man dann mal so einen Spiegel hat, den man so eben zeigen kann.
13:42Dann sprichst du mir aus der Seele, Daniel.
13:43Auf einer Messe oder so.
13:45Auf einer Messe, genau.
13:46Ich starte mit 150 Euro.
13:48Da muss ich ja 160 sagen.
13:50Ja, nee, du musst nicht.
13:51Und ich kann auch 150.
13:52Und ich kann auch 150.
13:52Und ich kann ihn ja haben.
13:53Ich finde ihn auch ganz schön.
13:55170.
13:55Nicht, dass er blind wird, wenn du zu sehr bist.
13:58Ist er schon.
13:58Der ist schon blind.
14:00Dann kommt ja auch leider gar nicht mehr zur Geltung.
14:03Der hat doch keine Beschädigung, ne?
14:05Spieglein, Spieglein.
14:06Ich finde ihn super.
14:08180 bei mir.
14:09Für die Eifel ist das nichts.
14:10Ich habe hier noch Spiegel rumhängen.
14:12Ich gebe ihm gleich 200.
14:14Dann mache ich 210.
14:15Dann mache ich 220.
14:17250.
14:18260.
14:20270.
14:21280.
14:2290.
14:23300.
14:24Jetzt reicht es aber lang.
14:25Mir reicht es.
14:26Jetzt.
14:27Ihnen auch?
14:27Ich sage noch 310.
14:30330 bei mir.
14:33Aber beim gewissen Alter braucht man auch mal einen Spiegel.
14:35Ja, dann.
14:36Brauchst du den nie.
14:36Aber jetzt langsam.
14:38Wie das, was sich der Zuschauer hier bieten lassen muss.
14:41Ja, schon.
14:42Daniel, ich glaube, ich gönne mir den Spiegel.
14:44Ja.
14:44Ja.
14:45Ja.
14:45Es ist Selbsterkenntnis.
14:46Es ist Selbsterkenntnis.
14:47Ich denke auch.
14:48Also erkenne dich selbst.
14:49330 Euro.
14:50Machen wir das?
14:51Machen wir gerne.
14:51Sehr schön.
14:52Kommen Sie zu mir.
14:54Sehr schön.
14:55Gut.
14:58So, also.
15:01100er, 200er sind 300 und 20 und den 10er.
15:07Super.
15:08Hat mich gefreut.
15:09Danke sehr.
15:09Vielen lieben Dank.
15:10Danke euch.
15:11Tschüss.
15:12Macht's gut.
15:13Ah, Katastrophe.
15:16Mama mia, Bella, die Katastrophe, capronto.
15:19Das kann ich doch nicht verkaufen.
15:20Schöne Flecken drauf.
15:21Obwohl, das ist jetzt.
15:22Jetzt ist es wertvoll.
15:23Jetzt ist es wertvoll.
15:25Ich denke, es ist gut gelaufen.
15:27Hab 330 Euro bekommen, 80 gezahlt.
15:29Alles gut.
15:32Ich bin eine ganz schlechte Händlerin.
15:35Also im Verkauf, ich glaube, abwarten.
15:40Vielleicht sieht's da drin anders aus.
15:42Im Idealfall spricht das üppige Dekor für sich und Sabine braucht nur die Hintergrundgeschichte beizusteuern.
15:50Ja, wunderschönen guten Tag.
15:54Wow.
15:54Schauen Sie doch toll aus.
15:56Kommen Sie zu uns.
15:57Kommen Sie zu uns.
15:58Eine Majolika.
16:00Keine falsche.
16:01Sehr schön.
16:01Ich sehe was hier aus.
16:03Das sieht italienisch aus.
16:04Ja.
16:04Das ist wirklich eine Majolika, wie du sagst.
16:07Oder eine Fayence.
16:09Sehr schön mit den Putten.
16:11Wie in der Renaissance.
16:12Wenn man im Vatikan spazieren geht, sind die Decken genauso bemalt überall.
16:16Die Firma Richard Ginori ist für Porzellan heute bekannt, hat aber im 19. Jahrhundert offensichtlich auch Fayoncen gemacht.
16:23Also das ist schon sehr drüber.
16:26Also mit den Schlangen.
16:27Die Verführung am Paradies.
16:28Oder?
16:29Da müssen jetzt Pralinen rein und dann passt es.
16:31Die Verführung am Paradies.
16:32Oder Äpfel.
16:33Eine tolle Schale.
16:33Oder Äpfel.
16:34Ja, Äpfel.
16:35Aha.
16:37Äpfel.
16:37Wie konnte mir das entgehen?
16:40Ja, Äpfel müssen da rein.
16:42Und wenn du eine Macke reinhaust, wirst du aus dem Paradies vertrieben.
16:45Ja.
16:45Hast schon.
16:46Ist das Ding überhaupt ganz?
16:48Ja.
16:48Muss ich nachgucken.
16:49Hier ist schon mal eine Kitsche.
16:50Nein.
16:52Von Leiburg.
16:53Eine Kitsche habe ich schon mal entdeckt.
16:55Das ist gemein.
16:56Da ist eine ganz kleine Bereibung in der Glasur.
16:58Und dann sagen alle schon, es ist aber eine Beschädigung.
17:00Finde ich nicht.
17:01Vor allen Dingen, sie war vergraben.
17:04Vergraben?
17:04Wirklich?
17:05Vorm Krieg.
17:06Als der Krieg ausbrach, hatte Oma das alles eingebuddelt.
17:09Und sie wurde in den 70er Jahren tatsächlich wiedergefunden.
17:14Aber die ist ja toll.
17:15Nichts passiert, hat sie wohl gut eingepackt.
17:20Wow.
17:21Ja, bestimmt mit Dämmmaterial oder sowas.
17:22Bestimmt.
17:23Ja, das hört man öfters.
17:24Ja, hört man oft.
17:26Das ist so am Rande, das Kitsch, aber echt.
17:29Aber richtig am Rande.
17:29Mit den Schlangen finde ich es ganz, ganz toll.
17:31Wir haben den so gehandelt, Herr Mayer.
17:34Ich schätze die auf 400 und fange bei 200 an.
17:36Dann mache ich 400.
17:37Oh, cool.
17:38Oh, ja.
17:38Oh, ja.
17:40Ja, und dann geht mal nach Juli.
17:42Das ist schön.
17:42Okay, da bin ich schon mal raus, weil das ist so gerade.
17:45Ich war auch gar nicht drin.
17:47Aber 400 ist schon mal eine gute Nummer.
17:49Hauptsache noch mal irgendwas gesagt, ne?
17:51400 ist gut, aber ...
17:53Du hast sie gerade auf 400 geschätzt.
17:55420 ist besser.
17:56Das kann ja wohl nicht sein.
17:57Was machst du für Schätzungen?
17:58Ich bin ja kein Schätzer.
17:59Ich bin ja hier der Händler.
18:01450 Euro.
18:02500 bei mir.
18:03Die meisten haben eine Macke.
18:05Also der Punkt ist wirklich, sie kriegen die auch für 300,
18:07aber dann fehlt der Schlangenkopf oder irgendwas.
18:09Und die ist heil und das ist was wert.
18:11Das ist komplett gut.
18:12520.
18:13Das ist noch besser.
18:16530.
18:17550.
18:19560.
18:22Du bist echt ein sehr schlechter Schätzer.
18:23Ja, ich bin echt ein.
18:26Ich schätze mal gern für sich selber.
18:27Ja, ja, ich bin echt ein.
18:28Ich finde die so überzeugend.
18:31Ja, ich auch.
18:31Die hat eine Macke.
18:33Ganz kleine.
18:34Also für die Beschädigung war ich noch 600.
18:37Super.
18:37Ja, super.
18:40600 ist schon gut.
18:41600 ist gut.
18:41Was sagen Sie zu 600?
18:42Waren wir geschafft?
18:43Ja.
18:43Wir drei?
18:44Super.
18:44Wunderbar.
18:45Dann kommen Sie gern zu mir.
18:46Sehr gut.
18:47Weg ist weg.
18:50Tschüss, meine Kleine.
18:511, 2, 3, 4, 5, 600.
18:57Dankeschön.
18:58Ich danke Ihnen.
18:58Macht es gut.
19:00Dann, dass Sie das gut wieder weiterverkaufen.
19:03Danke schön.
19:04Tschüss.
19:06Ich glaube, die verkaufe ich jetzt gar nicht mehr.
19:07Susi, die ist so schön, da ein paar Äpfel rein, du hast immer Ader.
19:11Die kommt in den Laden, dann kommt der Äpfel rein für meine Kunden, dass sie auch was
19:15Besundes haben.
19:16Wir haben auch Prälinen im Laden, aber ich finde, das ist auch eine schöne Deko für
19:19ein paar frische Äpfel.
19:22Susi, super, toll.
19:24Aber alle Mann waren toll.
19:25Und ich bin auch sehr zufrieden.
19:27Karin Siemens möchte sich von einem Andenken trennen, das sich hoffentlich als sammelwürdig
19:35entpumpt.
19:38Ich habe eine Charlie-Scheplin-Pfeife dabei von Dunhill.
19:42Eine limitierte Auflage ist das.
19:45Die habe ich geerbt und ich bin gespannt, ob sich da für jemanden findet, der das gerne
19:50haben möchte.
19:52Alter und Material der Pfeife prüft Sven Deutschmanek.
19:56Mein Lieber, was haben wir denn?
20:02Eine Pfeife.
20:03Eine Pfeife.
20:04Weißt du eigentlich, dass ich mal Pfeifenraucher des Jahres war?
20:07Ich weiß es.
20:08Ah ja, bitteschön, die Dame.
20:10Ich war auch mal Bartträger des Jahres.
20:11Weiß ich.
20:13Hutträger des Jahres war ich auch.
20:14Weiß ich.
20:14Ja, ist gut.
20:16Einen wunderschönen guten Tag, liebe genädige Frau.
20:18Darf ich vorstellen?
20:18Hallo, ich grüße Sie.
20:20Ich bin der Horst.
20:22Den haben wir vor uns.
20:23Karin Siemens.
20:24Frau Siemens, das freut mich außerordentlich.
20:27Oder darf ich Karin sagen?
20:28Karin.
20:29Karin, dann bin ich der Horst.
20:30Okay.
20:30Meine liebe Karin, du hast aufgehört, Pfeife zu rauchen?
20:32Nein.
20:33Nein.
20:33Nein.
20:34Nein.
20:35So, erzähl ein bisschen von dir.
20:36Wo kommst du her?
20:37Ich komme aus Köln.
20:39Beruflich, was hast du da gemacht?
20:41Ich habe eine Weiterbildungseinrichtung geleitet in Köln für die Arbeiterwohlfahrt.
20:46Von wem ist denn diese schöne Pfeife?
20:49Die Pfeife ist von meinem verstorbenen Mann.
20:52Der war Maler, in Köln ausgebildet, auch gar nicht mal so unbekannt, Wolfgang Siemens.
20:58Und er war ein sehr, sehr starker Raucher.
21:01Der hat manchmal eine Stange am Tag geraucht.
21:03Eine Stange?
21:04Der hat immer den ganzen Tag.
21:07Und dann hat sein Arzt zu ihm gesagt, wenn Sie noch viele schöne Bilder malen wollen,
21:12dann müssen Sie damit aufhören.
21:14Versuchen Sie es malen mit Pfeife.
21:16Ja, mein Lieber, jetzt haben wir einiges erfahren.
21:18Da würde ich mal sagen, schieß du mal los.
21:20Ja, das ist eine ganz besondere Pfeife, die wir haben.
21:22Das ist eine limitierte Pfeife.
21:23Die gibt es in einer Stückzahl oder gab es in einer Stückzahl von 300 Stück.
21:27Steht da drauf, ne?
21:29Zeige ich Ihnen gleich nochmal alles.
21:31Und das Ganze ist verpackt in einem Buch.
21:34Das ist von außen beledert, geprägt.
21:37Und da sieht man hier auf dem Buchrücken, sieht man dann Charlie Chaplin,
21:40dann 1889, dann die 100 und dann 1989.
21:44Also zum 100. Geburtstag von Charlie Chaplin.
21:47Er war erst im Jahr 1889 geboren in London und in der Schweiz 1977 gestorben.
21:53Jetzt gucken wir uns einmal hier vorne dann dieses Bild an.
21:56Da sieht man diese Filmrolle und als Silhouette ist hier Charlie Chaplin
21:59mit seiner Unterschrift nochmal abgebildet.
22:01Das ist ja eine seiner bekanntesten Rollen aus der Komödie der Tramp,
22:05wie er als Landstreicher durch die Lande zieht und hat dann hier seinen Gehstock aus Bambus mit dabei.
22:11Und diesen Gehstock hat man dann aus Silber gefertigt und hat daraus dann den Pfeifenstopfer gemacht.
22:17Jetzt öffnen wir einmal dieses Buch.
22:19Und hier drin befindet sich dann nochmal diese Angaben zum 100-jährigen Geburtstag von Charlie Chaplin.
22:24Und hier ist dann diese Pfeife drin, die hole ich jetzt einmal raus, weil das ist eine besondere Pfeife.
22:29Die hat man nämlich im Verbindungsstück aus echtem Sterling-Silber gefertigt.
22:32Genauso wie diesen Pfeifenstopfer.
22:34Hier gibt es nämlich Punzen drauf.
22:36Da ist die erste Punze, ist dann die Markersmark.
22:39Das ist ein D, das ist für die Firma Dunhill.
22:41Dunhill ganz bekannt, Tabakwaren, Luxusgüter.
22:44Dann geht's weiter.
22:45Da findet man dann den schreitenden Löwen.
22:47Das ist die Punze für Sterling-Silber, also sprich 925er-Silber.
22:52Dann kommt der Leopard-Set.
22:54Das ist die Stadtmarke für London.
22:56Und ein Buchstabe, das ist das P.
22:58P sind die Jahresbuchstaben bei englischem Silber.
23:01Und das P steht auch für das Jahr 1989, wo diese Pfeife bei der Firma Dunhill gefertigt wurde.
23:07Hier unten auf dem Kopf findet man dann auch einmal noch die Angabe.
23:10Das waren 300 Stück und das müsste die Nummer 61 von 300 Stück sein.
23:15Die war damals schon recht teuer, diese Pfeife.
23:19Das kann ich dazu sagen, weil Dunhill eigentlich...
23:21Ich weiß.
23:23Also da wird er nicht wenig Geld für bezahlt haben.
23:25Ich denke mal so um die 300, 400 DM hat die damals gekostet.
23:29Und dieser Pfeifenkopf ist ja in den meisten Fällen aus einem Wurzelknoll gefertigt.
23:34Also das ist alles sehr hochwertig gemacht.
23:36Es gibt dann hier auch nochmal die Angabe.
23:37Da findet man hier nochmal Dunhill.
23:39Da steht dann Blackberryer.
23:40Das wird dieser Pfeifenkopf sein, das Material.
23:43Und es gibt auf der anderen Seite dann nochmal die andere Angabe.
23:46Das ist made in England.
23:48Gut.
23:49So meine Lieber, was wünschst du dir denn für die Pfeife?
23:521000 Euro.
23:53Heidenei.
23:54Heidenei.
23:55Auf welchen Preis kommt Sven?
24:00In Originalverpackungen mit einem dazugehörigen Zugehörer.
24:035 bis 700 Euro.
24:05Das halte ich für realistisch.
24:08Dann muss ich jetzt nachfragen.
24:10Würdest du 5 bis 700 Euro verkaufen?
24:13Ja oder nein?
24:16700.
24:17Das wäre das, was er gesagt hat.
24:19Und somit machen wir es.
24:20Mit der Frau kann man arbeiten.
24:22Aber die Händler, die werden es nicht leicht haben.
24:24Bitteschön.
24:25Da geht es rüber.
24:26Tschüss.
24:26Die nächste Besucherin möchte ein Kleinod verkaufen.
24:32Doch vorab braucht sie eine grundlegende Information.
24:35Ich bin sehr interessiert daran, überhaupt mal zu wissen, was diese Bosche für einen Wert hat.
24:42Obwohl ich eine Hoffnung habe.
24:46Weil mir noch nie jemand was darüber sagen konnte.
24:51Ich kann nicht dafür, aber ich mag, wenn sich was bewegt und schmuckt.
24:54Ich auch.
24:55Da gucken alle hin.
24:56Ja, kann man sich dorthin stecken, wo man möchte, dass derjenige hinschaut.
25:00Kann auch ablenken von einigem anderen.
25:02Ja, ja.
25:02Ja, da reden wir jetzt nicht drüber.
25:04Aber bitteschön, bevor du nachher noch sagst, wo ich es denn hängen soll.
25:08Hallo.
25:08Schönen guten Tag.
25:09Mein Gott hat eine tolle Frisur.
25:10Ich bin Inge.
25:11Inge, freut mich sehr.
25:12Aus Stadt Hagen.
25:12Aus Stadt Hagen.
25:14Hallo, freut mich.
25:14Von Dr. Heide Recep-Razabel aus Berlin.
25:17Wunderbar.
25:17Ja, und der Horst von hier.
25:19Ja.
25:20Meine Liebe, erzähl ein bisschen über dich.
25:22Was machst du so im Leben?
25:23Ich, nichts mehr.
25:24Das ist doch das Schöne in diesem Dasein, wenn man irgendwann mal die 67 überschritten hat.
25:30Ich war Kunsterzieherin am Gymnasium.
25:32Seit 2013 bin ich im Ruhestand und genieße das Leben.
25:39Wie genießt du jetzt?
25:40Mein Mann und ich, wir reisen sehr gerne, also Studienreisen und sowas.
25:44Gut.
25:45Wo hast du das denn her?
25:45Das ist ein Familienerbstück, soweit ich weiß, von meiner Urgroßmutter.
25:51Die ist 1868 geboren.
25:55Wie alt das nun ist, weiß ich nicht.
25:56Auf jeden Fall wurde das dann an meine Großmutter, an meine Mutter und nun an mich irgendwann vor einiger Zeit übergeben.
26:04Aber du brichst jetzt mit der Tradition.
26:05Ja, weil ich keine Tochter habe.
26:07Ganz einfach.
26:08Das ist eine gute Erklärung.
26:10Ja, das stimmt.
26:11Das kann man so machen.
26:12Ja, meine liebe Heide.
26:14Das ist sehr alt.
26:14Ich würde ja 1880er Jahre datieren.
26:16Das könnte da hinkommen.
26:18Das passt dann.
26:1868 geboren.
26:20Ein sehr zurückgenommener, spiegelbildlicher Dekor.
26:23Und darauf wurden stirnförmig dann diese Brillanten im Altschliff aufgesetzt, in kleinen gesägten Fassungen, Krabbenfassungen.
26:34Zauberhaft wirklich.
26:35Und was man hier auch noch sieht, dass diese Diamanten hier noch unrund sind.
26:40Es sind eben noch die alten Schliffe, die sich an dem Rohstein orientieren, der dann noch ein Oktaeder im besten Fall ist.
26:48Auf solche Details wurde Wert gelegt.
26:49Hier den Eindruck zu vermitteln, als würde man einen Rückgegriff auf die Renaissance nehmen, auf das 16. Jahrhundert.
26:56Und das war so die Zeit der 1880er Jahre, die Wiedergeburt der kulturellen, der ästhetischen Werte der Renaissance, der Antike.
27:07Neu sind die Abhängen hier mit einzelnen, in Trappen gefassten, wiederum runden Brillanten im Altschliff.
27:15Und das war das Neue, was hier ergänzt wird.
27:17Und hier sind diese Steine wunderbar abgehängt.
27:21Also sie bieten nicht nur Brillanz, sondern auch Bewegungsbrillanz.
27:25Man spricht davon eine Sintillationsbrillanz.
27:27Und das ist zauberhaft einfach, diese Bewegung.
27:30Besonders zauberhaft ist auch diese Farbkomposition aus rotem Gold und in der Mitte dieser Smaragd.
27:38Wunderbar, finde ich.
27:38Ein wirklich schöner Farbkontrast.
27:41Wie viel Karat haben wir denn an Diamanten?
27:44Also jeder Stein hat ungefähr 0,20 im Gewicht.
27:49Und insgesamt kommt hier ein Gewicht von einem Karat zustande.
27:53Der mittlere Stein wiegt vielleicht 0,3 Karat, ist quadratisch gehalten.
27:58Typischerweise eben für kleines Markte.
28:00Eine sehr schöne Farbe, finde ich.
28:02Und wenn ich da reinblicke, bietet er durchaus neben Farbe auch Transparenz, also auch eine gewisse Klarheit.
28:08Man kann die Einschlüsse auch gut sehen.
28:11Ich würde fast denken, dass ich schon einen Drei-Phasen-Einschluss gesehen habe, was nach Kolumbien verweist.
28:16Ach.
28:17Hier auf der Rückseite gibt es noch ein kleines Schädchen mit der Zahl 585 als Legierungszahl.
28:23Das ist eben der Anteil des Goldes gegenüber den nicht edlen Metallen.
28:27Und auch die Nadel ist noch stimmig.
28:29Also hier ein kurzes Böckchen, eine C-Schließe.
28:33Das passt alles ganz wunderbar in die Zeit.
28:35Gut.
28:35Und der Zustand ist super.
28:37Also ich sehe nichts.
28:38Hervorragend.
28:39Ja.
28:39Einen Hersteller haben wir leider nicht.
28:41Es gibt ein kleines Herstellerzeichen, aber das hat sich im Laufe der Zeit durch das Tragen natürlich etwas abgerieben.
28:47Es ist nicht zu erkennen.
28:48Gut.
28:48Ja.
28:49Ja, meine Lieber, dann sind wir so weit, dass wir über Geld reden können.
28:53Was möchtest du haben?
28:54Also 300 Euro hätte ich schon ganz gerne.
28:59Wie hoch taxiert Heide die Brosche?
29:01Der Goldwert, der liegt hier schon bei ca. 250 Euro.
29:06Ach so.
29:08Und in Anbetracht auch der Steine würde ich hier schätzen 800 bis 1000 Euro.
29:12Toll.
29:15Ich wusste, dass ich dich mag.
29:17Aber jetzt erst richtig, ne?
29:19So.
29:19Meine Lieber.
29:20Da brauchst du, damit du rüberkommst.
29:21Boah, das ist toll.
29:22Dankeschön, sehr gerne.
29:24Du bist eine tolle Lady.
29:25Danke.
29:26Es hat große Freude wieder gemacht.
29:28Da geht's rüber.
29:29Toi, toi, toi.
29:30Ja.
29:32Ich möchte auch spontan und offen bleiben und immer, statt dem Plan zu folgen, lieber kurz überlegen.
29:40Man darf also gespannt sein, welchen Verlauf die Verhandlung nimmt und zu welchem Ergebnis Karin kommt.
29:50Ja, einen schönen Tag.
29:52Ich bringe eine schöne Pfeife.
29:56Oh, Pfeife.
29:57Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.
29:58Von Charlie Chaplin.
30:00Ne.
30:00Oh, hey, doch.
30:01Die persönliche.
30:02Das ist ja die...
30:03Das ist wahrscheinlich eine Edition.
30:05Mach mal auf, Charlie Chaplin.
30:06Ich bin neugierig.
30:07Bist du neugierig?
30:081989, was?
30:09Bist du 1889, ich bin 1989.
30:13Tatsächlich.
30:14Okay.
30:15Limitiert.
30:16Eine limitierte Auflage von Daniel.
30:19Der Hersteller ist Daniel.
30:21Daniel ist natürlich...
30:22In Erinnerung an Charlie Chaplin.
30:24Und die Auflage, wie hoch ist die?
30:26Die Auflage ist 300 Stück weltweit.
30:29Das kann man kaufen.
30:30Ja, so als Pfeifensammler.
30:33Ist das aus Silber?
30:35925er?
30:36Ja, das ist alles.
30:36Das hat auch die Stempel drin.
30:39Ja.
30:39Wer möchte denn starten?
30:40Ich fange mit 80 Euro an.
30:42100 bei mir.
30:43110.
30:44120.
30:45Das ist gut.
30:47130.
30:48140.
30:49160.
30:50200.
30:52Was kosten so Pfeifen eigentlich?
30:54Pfeifen können von bis sein.
30:55Pfeifen können 2000 Euro kosten und können 50 Euro kosten.
30:5922 mal.
31:0050 Euro kosten.
31:02Sind wir da schon in einer Preisklasse, wo es passt?
31:06Und der Experte hat geschätzt 5 bis 700.
31:09Ui.
31:10Wie weit, wie hoch sind wir denn?
31:12220 beim Joss.
31:14Also schon viel, aber egal, 250.
31:17270.
31:19Engelchen schüttelt noch einen Kopf.
31:20300.
31:2123.
31:25Engelchen, was hast du dir denn vorgestellt?
31:28Ich hätte gerne 700.
31:30Oh.
31:31Ja.
31:32Also ich würde noch 400 Euro machen.
31:34Ja.
31:35Die 450 mache ich auch noch.
31:38Guck mal.
31:40Baldi, was sagst du?
31:41Ne, 400 war Schmachsgrenze.
31:43Ja, eigentlich schon.
31:45450 Euro.
31:47Ich nehme sie wieder mit.
31:48Nehmen sie sie wieder mit.
31:49Und für 500?
31:51Nehme ich auch wieder mit.
31:53Okay.
31:54Dann mach es gut, Engelchen.
31:56Und wir bringen die Pfeife nach.
31:58Wir bringen die raus.
31:59Tschüss.
31:59Danke trotzdem.
32:00Schönes Stück.
32:01Auf Wiedersehen.
32:02Tschüss.
32:04Tja.
32:05Man merkte wirklich, dass da Emotionen dran hingen.
32:07Ja, war nachher wieder.
32:08So soll es sein.
32:10Wenn ich das jetzt unter meinen Erwartungen gehandelt hätte,
32:13dann würde ich mit einem gefrusteten Gefühl fahren.
32:16Und so ist mir lieber.
32:17Ich meine, ich habe sieben Jahre in Saudi-Arabien gelebt.
32:24Da musste man permanent handeln.
32:26Also von daher wird das schon irgendwie funktionieren.
32:29Und die Brosche hat hier auch einiges zu bieten.
32:32Diamanten mit hoher Brillanz und einen tollen Farbkontrast aus Rot, Gold und Grün.
32:37Ein wunderschönes Stück.
32:38Ja, ja, ja.
32:39Oh, danke.
32:40Grüße Sie.
32:41Gibt es eigentlich auch Damenschaften?
32:42Ja.
32:43Manchmal schon.
32:44Dann lasse ich das doch gleich mal hier.
32:45Sehr gut.
32:46Das war auch genau die richtige Wahl.
32:49Ui.
32:50Oh.
32:52Eine feine Brosche mit Diamanten besetzt.
32:56Und das könnte...
32:58Ich glaube, Smaragd ist es nicht.
33:00Ist es ein Smaragd?
33:01Wie sieht es aus wie ein Smaragd?
33:02Es ist Smaragd.
33:03Es ist Smaragd.
33:04Ja.
33:04Ja, von sehr schöner Farbe.
33:08Ja, wirklich außergewöhnlich.
33:10Ich sage immer, Beryl ist ganz viel.
33:13Die Diamanten haben zusammen ca. 1 Karat, schätze ich?
33:16Ja, so viel.
33:18Also auffällig ist die gute, gleichmäßige Färbung der fünf Diamanten.
33:24Das ist jetzt nicht die Stangenware, die ein Juwelier vorrätig hat.
33:28Die wurden komponiert dafür.
33:30Die wurden wahrscheinlich extra in Antwerpen dann gekauft und extra komponiert.
33:33Ja, die Steine wurden komponiert.
33:35Sie sind nicht gewachsen.
33:36Sie da, sie da.
33:37Nein, wirklich erst mal.
33:37Man hat sie komponiert.
33:38Von Mozart höchst selbst komponiert.
33:43Welches Lied trällern Sie denn, Herr Meier?
33:45Susi, wir machen das so toll.
33:46Ich habe keinen Wunder.
33:48Also wer solche Sprüche macht, der kriegt das gar nicht zu sehen.
33:51Dann machen wir es unter uns aus und ich starte mit 1.000 Euro.
33:54Jetzt will ich aber auch was.
33:55So im Start.
33:56Ich bin dabei, 1.100.
33:581.200 bei mir.
34:001.250.
34:011.300.
34:021.30, letzter Versuch.
34:041.500.
34:07Grün ist die Hoffnung und ich hoffe, dass wir beide ein Geschäft machen.
34:09Ja, Moment, der ist ja jetzt erst gerade in der Hand gekommen.
34:12Wir waren doch erst mal auf die stille Ecke da.
34:14Ja, ich finde auch wirklich toll.
34:16Ich sage mal 1.600.
34:16Das kommt gleich wieder an Susanne.
34:22Sagen kannst du viel.
34:23Bis Frau das auf sich sitzen.
34:25Fax noch mal kurz.
34:26Nö, also ungern.
34:32Die ist schön.
34:341650.
34:361750.
34:391750.
34:41Tja, Susanne, was machen wir jetzt?
34:43Also ich mache gleich ein Geschäft.
34:45Du machst gleich ein Geschäft?
34:47Hielt direkt an der Theke.
34:53Ich sage noch 1.800.
34:54Ich kann nicht anders.
34:55Die ist echt überzeugend.
34:57Auch ein nicht gemachtes Geschäft kann manchmal ein Gutes sein.
35:01Haufen Sie an Fabian für 1.800?
35:02Das mache ich, Fabian.
35:03Jawohl.
35:04Sehr schön.
35:05Ich hätte es Ihnen aber gerne gekönnt, wirklich.
35:07Noch nie hat mich eine Historismusbrosche so überzeugt, muss ich sagen.
35:111, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9.
35:191.000, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 800.
35:26Toll.
35:28Sieht auch ordentlich viel aus.
35:29Ja.
35:30So.
35:31Bitteschön.
35:32Ich muss noch mal einen Blick werfen, wenn ich darf.
35:33Ja, gerne.
35:36Sehr schön.
35:37Geschäft besiegelt.
35:38Alles Gute für Sie.
35:39Vielen Dank.
35:40Vielen Dank.
35:41Tschüss.
35:41Und gute Erfolge hier weiter.
35:44Danke schön.
35:45Fabian, Gratulation.
35:46Fabian, du hast sogar eine Brouillère-Kiste dazu bekommen.
35:48Ist das nicht toll?
35:49Ja.
35:50Das ist wirklich besonders.
35:51Der ist wirklich schön.
35:53Das ist der beste Fächer meines Lebens.
35:55Ich bin geflasht.
35:59Der nächste Gast hat etwas dabei, das man nicht alle Tage sieht.
36:03Und ist neugierig, wie es ankommt.
36:05Ich denke, dass dieses Wachsmodel irgendwas zwischen einer Kuriosität und einer Rarität ist.
36:14Und ja, da gibt es hier eigentlich keinen besseren Ort als Bares für Rares.
36:21Hierkunft und Einsatzzweck offenbaren sich am Tisch von Sven Deutschmanek.
36:26Oh, boah, was haben wir denn da?
36:28Schönen guten Tag, junger Mann.
36:29Hallo.
36:29Ich bin der Horst.
36:30Ich bin Till, hi.
36:31Till, freut mich sehr.
36:32Von wo kommst du, Till?
36:33Ich bin aus Berlin.
36:34Aus Berlin?
36:36Was machst du beruflich, mein Lieber?
36:37Ich bin Schauspieler.
36:38Oh.
36:39Und, genau, Synchronschauspieler auch.
36:42Synchronschauspieler heißt Synchronsprecher dann?
36:45Man sagt heutzutage eher Synchronschauspieler.
36:48Sprechen hat man früher gesagt.
36:49Und jetzt, weil es so näher ran ans Spielen soll und nicht mehr so nah am Sprechen.
36:55Gut.
36:56Wo hast du denn das hier her?
36:57Von meinem Vater.
36:58Der ist gelernter Drucker und hat das irgendwie auf dem Flohmarkt abgegriffen für 5 Euro.
37:04Und der ist aber generell so, mag gerne so eigenartige Objekte und so altes Zeug.
37:13Das hier sieht aus, als würde etwas fehlen.
37:16Aber als Druckvorlage könnte ich es mir gut vorstellen.
37:20Was denkst du denn könnte fehlen?
37:22Da unten ein Stück.
37:23Nein, hier fehlt nichts.
37:25Drucker haben wir ja gerade gehört, dein Vater.
37:27Warum hat er das dann gekauft?
37:28Weil es eine Druckmatrize eigentlich ist für Tapeten.
37:30Genau, ja.
37:31Damit hat man Tapeten bedruckt.
37:33Ach.
37:34Ja, das können wir nämlich ganz einfach ausmachen.
37:36Das war eine kurze Rollen.
37:38Nein.
37:39Pass auf, das war ein Tapetendruckstock.
37:40Da wurden die eingelegt.
37:41Dann hast du eine Velour-Tapete durchgezogen.
37:43Und dann hast du damit die Tapete bedruckt.
37:45Was denkt ihr denn, wie alt diese Druckmatrize ist?
37:48Äh, 60er Jahre?
37:49Genau.
37:49Die ist um 1966 entstanden.
37:51Jetzt wollte ich einen raushauen, hier von 1800.
37:54Nein, überhaupt nicht.
37:55Das kannst du nämlich daran ausmachen, weil diese Druckmatrize in einem Katalog abgebildet ist
38:00von der Firma Dietzel in Bammental.
38:03Und die Tapeten- und Papierdruck gemacht hat.
38:05Und die haben diese Drucke halt hergestellt und verkauft.
38:08Also die Firma geht auf einen Herrn Scherer zurück, aus Heidelberg, 1838 schon gegründet.
38:13Und dann später ist diese Firma umgezogen nach Bammental.
38:16Und da haben dann die Gebrüder Dietzel das Ganze weitergemacht.
38:19Und das Modell heißt Würzburg.
38:22Das kannst du alles nachlesen.
38:23Also es gibt wirklich noch diese Kataloge.
38:25Abgebildet sind hier zwei imposante Hähne, die über einem Blumenkorb sind.
38:30Dann hat man das Ganze so ein bisschen historisierend mit Acanthus verziert.
38:34Und das wurde dann eigentlich mit Farbe überstrichen.
38:36Das ist mit Farbe überstrichen.
38:37Und Velour ist ja ein bisschen samtig.
38:40Und dann hat man diese Tapete damit bedruckt.
38:42Und dann kamen die erst an die Wand.
38:44Aber es ist ein bisschen beschädigt tatsächlich hier.
38:46Ja, es gibt hier und dort so ein paar Beschädigungen.
38:48Da ist die Madrid sind nicht mehr ganz intakt.
38:49Da ist was rausgebrochen.
38:50Es ist halt Wachs.
38:51So, und das dürfte man jetzt auch keiner Hitze aussetzen.
38:54Das ist nämlich schon mal passiert hier an der Seite.
38:56Seht ihr das?
38:57Da ist es irgendwo ein bisschen zu warm geworden.
38:58Und dann ist der Wachs geschmolzen.
39:00Und dann hat das Wachs geschmolzen.
39:01Mich erinnert das so ein bisschen auch noch an die 70er Jahre.
39:05Da gab es immer in den Eingangsbereichen so richtig große, wuchtige Kerzen mit irgendwelchen Motiven.
39:09Ja, genau.
39:12Aber wenn man es von der Gesamtheit jetzt diese Druckmatrize einmal anguckt, dann könnte man auch denken,
39:16hey, boah, wenn das hier, wenn dieses Bammteil, den ich dran stehen würde, würde ich sagen, die ist aus dem 17.
39:21Kann man abschneiden.
39:22Könnten wir auch.
39:23Machen wir aber nicht, weil da dran können wir es nämlich bestimmen.
39:25Mit einem heißen Draht, sauber unter.
39:28Ja, einfach Feuerzeug dran halten.
39:30Ja, genau.
39:31Ich finde das jetzt nicht hässlich.
39:33Ich finde das gut.
39:34Ja, mein lieber Till, was möchtest du denn haben dafür?
39:37So ab 50 Euro, aufwärts.
39:41Ist alles möglich.
39:43Bin ich dabei.
39:44Wie viel könnte die Wachsmatrize einbringen?
39:47Da kannst du einige Kerzen draus machen.
39:49Aber das machen wir natürlich nicht.
39:50Mein Preis liegt hier bei 80 bis maximum 120 Euro.
39:53Und schon haben wir einen Deal am Laufen.
39:56Jetzt darf der Till nämlich rüber.
39:58Ich bin sehr, mach doch mal, streh mal so rum.
40:00Sieht besser aus.
40:02Bin sehr gespannt, was unser Händlerteam dazu sagt.
40:05Und wie alt die das schätzen, lasse erstmal so ein bisschen raten.
40:08Gut, gut, mach ich ja.
40:10Wenn die so bei 1400 sind, dann nickst du einfach nur bedeutend schwer.
40:15Okay, okay.
40:16Du hast ja nicht gelogen.
40:17Nein, nein, nein, ich habe es nur nicht verraten.
40:21Gut, schönen Tag euch ja, danke auch.
40:23Ciao, auf Spaß.
40:24Tschüss.
40:26Sandra Zimmermann möchte bessere Zeiten für ein Kunstwerk einläuten.
40:31Denn es musste bei ihr als Gebrauchsgegenstand herhalten.
40:36Also die Bronzefigur wurde eigentlich nur als Hutablage und als Schlüsselanhänger benutzt.
40:42Und ja, ist eigentlich viel zu schade, um im Haus einfach so rumzustehen.
40:45Deswegen ist die heute hier.
40:47Zustand und Verkaufschancen der Figur beurteilt Frau Dr. Bianca Berding.
40:53Ja, ja, da bin ich als Herr ja eigentlich falsch hier.
40:57Drei bezauberne Damen, ich bin der Horst.
40:59Ich bin die Sandra.
41:00Guten Tag.
41:00Sandra freut mich, komm ruhig wieder hier vorne hin.
41:02Sandra, sonst, ja, das steht ja so in einer Linie.
41:06Frau Doktor, was sagen wir dazu?
41:10Total schön.
41:11Total schön.
41:12Ein Akt, so sagt man.
41:14Liebe Sandra, bevor wir über diesen Akt reden, reden wir erstmal über die Sandra.
41:18Wo liebst du, was machst du?
41:19Ich wohne genau hier in Pulheim.
41:21Nein, in Pulheimer Mädchen.
41:23Um die Ecke.
41:23Pulheimer Mädchen, eigentlich ein Kölner Mädchen, aber wohnhaft in Pulheim, genau.
41:27Ja, beruflich?
41:28Ich bin Erzieherin und arbeite in Köln in der Kita.
41:30Verheiratet, eigene Kinder?
41:32Lebensgefährten.
41:33Ein Kind, aber schon erwachsen.
41:35Wann ist die junge Dame zu dir gekommen?
41:37Die gehört eigentlich meinem Lebensgefährten.
41:40Sandra, dann hat es aber irgendeine Geschichte, was hat er denn erzählt, was hat er denn mit
41:44auf den Weg gegeben?
41:45Also die stammt aus seiner Familie, ursprünglich vom Urgroßvater, dann über den Vater weiter
41:51vererbt.
41:51Ja.
41:52Jetzt in seinem Besitz und passt nicht in seine Einrichtung, deswegen, ja.
41:55Genau.
41:56Ja, meine bezaubernde Bianca, wir helfen uns mit der jungen Dame.
42:01Sie ist unglaublich klassisch und das ist vielleicht auch ein Punkt, dass sie so ein
42:04bisschen unterschätzt wird.
42:06So, sie ist zwar sehr unaufgeregt, aber vollkommen nackt.
42:13Und wir heutzutage sind das aber schon gewohnt.
42:16Also Nacktheit hat sich bei uns in der Gesellschaft über alle Medien ganz selbstverständlich verbreitet.
42:22Und in der Zeit, aus der sie stammt, war das aber noch ganz und gar nicht normal.
42:28Da war das ein Tabubruch.
42:29Denn der Entwurf ist so in der Zeit um 1900 entstanden von Paul Eichele.
42:37Und ich finde es super schön, dass wir hier eine Darstellung haben, die sehr natürlich
42:42ist.
42:42Sie zeigt nur den natürlichen, schönen Körper von dieser Frau.
42:47Und nichts daran könnte auch nur irgendwie anstößig wirken, außer dass sie einfach nicht
42:51bekleidet ist.
42:52Und das liegt an dieser klaren Konturlinie, die wir hier sehen.
42:57Wir haben eine fast symmetrische Darstellung.
43:00Das Einzige, was ein bisschen aus der Linie geht, ist die leichte Schräghaltung des Kopfes
43:05und auch das linke Bein, was ein bisschen zurückgeht.
43:09Und ansonsten ist sie so klar, dass sie fast schon den Sonnengruß im Yoga macht.
43:16Und um 1900 war die große Zeit der sogenannten Lebensreformen, wo das vegetarische Ernähren
43:23auch richtig in Mode kam.
43:25Das ist überhaupt nichts Neues aus unserer Zeit, sondern damals schon ein großes Thema.
43:29Ja, und wo auch die Befreiung des Korsetts ganz stark vorangetrieben wurde.
43:34Denn bis zu der Zeit war das Korsett ja fester Bestandteil der weiblichen Kleidung.
43:40Und hier sehen wir einen natürlichen Körper ohne Korsett oder irgendetwas, was ihn einschnürt.
43:45Ich finde es sehr schön, weil es ist wirklich in keinster Weise zu erotisch oder anstößig.
43:52Weil du musst ja nur das Gesicht gucken.
43:54Sie hat die Augen zu, wie sie die Hände hat.
43:56Und ich finde, die Hände sind exzellent gemacht.
43:58Die Finger, die sind sowas von schön und auch die Füße.
44:00Richtig.
44:01Dann erkennt man, ob jemand gut ist.
44:02Ist das eine echte Bronze?
44:04Das ist echte Bronze.
44:05Haben wir einen Gießereistempel?
44:07Leider nicht.
44:07Schade.
44:08Wir haben die Signatur des Künstlers, aber nichts weiter an Erkennungen oder Markierungen.
44:13So, was denkst du, wann ist sie gemacht worden?
44:17Spätestens in den 1910er, 20er Jahren.
44:21Aber genauer kann ich da nicht werden.
44:24Meine Liebe, ein Wunsch.
44:261000 Euro.
44:27Kann Bianca diesem Wunsch zustimmen?
44:30Ich habe ein Problem und das ist die wirklich radikal abgeputzte Patina.
44:36Die Patina, das unterschätzen viele, ist sehr, sehr wichtig bei Plastiken und Skulpturen.
44:41Okay.
44:42Die Schwierigkeit ist, dass man sogar die Stellen sieht, wo die Arme angearbeitet worden sind.
44:47Das sind so ganz feine Linien und das ist tödlich bei einer Bronze.
44:52Und deswegen muss ich relativ niedrig bleiben und bin wirklich nur bei so 400 bis 600 Euro.
45:00Okay.
45:01Damit wäre der Zustand auch beschrieben.
45:03Ja.
45:04Ja, jetzt musst du entscheiden.
45:06Wenn du mir sagst, 4 bis 600 Euro, dafür würde ich es machen, dann kriegst du die Karte,
45:10da geht es rüber.
45:10Du kannst gucken, was passiert.
45:12Wenn du mir sagst, unter 1000 auf keinen Fall, kann ich dir natürlich keine Händlerkarte geben.
45:16600 wäre so das Minimum.
45:18Ich versuche es einfach mal, würde ich sagen.
45:19Das hat sie sehr klug ausgedrückt, ne?
45:21Ja, finde ich auch.
45:22Sehr klug hast du das gemacht.
45:23Ja.
45:24Alles klar.
45:25Bitte schön.
45:25Dankeschön.
45:26Da geht es, Robert.
45:27Viele Grüße.
45:27Danke.
45:28Toi, toi, toi.
45:30Ja, ist der Flatsch neu.
45:32Denkst du?
45:33Ja, dann siehst du doch.
45:34Das ist immerhin schon, das kann nur 40 Jahre alt sein, weil heute hast du das nicht mehr.
45:39Ach, herrlich.
45:39Das macht ja keiner mehr.
45:40Als du sagst, mit 40 Jahren ist man neu.
45:42Ja, klar.
45:42Also für uns ist das doch kein Altskirchen.
45:48Für uns ist das doch kein Altskirchen.
45:50Mein Tag ist gerettet.
45:53Also ich glaube, meine Verhandlungskünste sind miserabel.
45:59Vielleicht entwickelt Tilia ungeahnte Talente oder die Druckmatrize verkauft sich von allein.
46:05Hallo.
46:06Hallo.
46:06Schönen guten Tag.
46:07Da hast du aber einen Prügel mitgebracht.
46:09Ja, das ist ein Wachsmodel, was zum Tapetendrucken benutzt wurde.
46:14Was hat der Expertise daran gesagt?
46:16Wie alt es ist?
46:18Das ist von 1966, von einer Tapetenfirma in Bammental.
46:24Ja, das ist ja da signiert auch.
46:27Genau, da steht es auch, glaube ich.
46:29Ich fange mit 80 Euro an.
46:32Bravo.
46:32Ich gehe nach die 100.
46:34Sehr gut.
46:34Ich habe schon eine Idee.
46:36Sehr gut.
46:36Was hast du für eine Idee?
46:37Ja, das ist meine Idee.
46:38Ja, warte mal, ich habe nämlich auch noch eine Idee, aber ich muss gucken, ob das funktioniert.
46:44Schon klar.
46:45Wenn ich das...
46:48Im Odenwald gibt es auch ein Tapetenmuseum.
46:51Ich will keine Tapeten.
46:52Ich will keine Tapeten.
46:52Wir hören sagen, vielleicht interessieren die sich ja auch dafür.
46:54Nein, ach, das ist...
46:57110.
47:02Schlappi.
47:03125.
47:05Ruhig.
47:06Ruhig.
47:08130.
47:09Oh Gott, die Fünfer.
47:11Kampf der Trödel-Titel.
47:12Ja, Kampf der Trödel-Königin.
47:17150.
47:18160.
47:20Jetzt würde mich aber schon interessieren, was du vorhast und was du vorhast.
47:23Ja, das ist ja auch das selbe, denke ich.
47:25Also...
47:26180.
47:28190.
47:28Ach, jung.
47:30200.
47:32Dann geht das Ding für 200 Euro lang.
47:35Komm, wir machen auf 200.
47:37Stopp.
47:38Ich hatte nämlich keine Idee.
47:40Komm, liebe...
47:411, 2, und natürlich den Lucky dabei.
47:49Ja, vielen Dank.
47:50Vielen Dank.
47:50Oh, der Dollar ist ja krass.
47:51Ja, natürlich.
47:53Danke.
47:54Tschüss, schönen Tag.
47:54Vielen Dank.
47:55Tschüss.
47:57Ich möchte jetzt eigentlich gerne mal wissen, was der Yosemad vorhat.
47:59Ja, ich gehe, denke ich, die Technik, die da gebraucht ist, gehe ich wieder dafür gebrauchen.
48:07Aber dann, ja, das da, die Drücke wollte ich sehen, optisch sehen.
48:10Ach so.
48:11Wir müssen das mal drucken auf dem Papier und gucken, was das für ein schöne ornament ist.
48:15Wie das aussieht oder wenn ich da eine an Wand machen kann davon.
48:18Ja, das kann man machen.
48:19Und dann vielleicht verschiedene Farbe.
48:21Okay.
48:22Was für jetzt Künstler.
48:23Jetzt ein bisschen so.
48:24Ich bin sehr zufrieden mit den 200 Euro.
48:28Habe ich jetzt nach der Expertise gar nicht mehr mit gerechnet und richtig gut.
48:35Der ist da mal mit einem Wurstel hingegangen, sieht man hier.
48:39Das hat man...
48:40Das hat man...
48:40Das hat man...
48:40Das hat man...
48:41Das hat man...
48:41Das hat man...
48:41Das hat man...
48:42Das hat man...
48:42Das hat man...
48:43Das hat man versucht, was sauber zu machen, was man nicht sauber machen sollte.
48:58Ja, furchtbar.
48:58Also das ist wahr.
48:59Die gehört eigentlich nicht sauber gemacht.
49:02Ob ich gut verkaufen kann, wird sich gleich zeigen.
49:03Ich gucke mal so in die Gesichter der Händler und dann versuche ich zu pokern und schaue
49:07mal, was dabei rauskommt.
49:10Was fällt bei den Geboten mir ins Gewicht?
49:12Die abgeriedene Patina oder die schöne Darstellung der Figur?
49:18Hallo.
49:18Hallo.
49:19Schönen guten Tag.
49:20Hallo, grüßen Sie.
49:20Du hast so eine schöne Figur mitgebracht und hast da mit Stahlwolle hantiert.
49:26Ich nicht, nee.
49:27Also wenn ich...
49:28Urgroßmutter, Urgroßvater, ich weiß nicht.
49:30Also wenn ich die sehe, möchte ich so machen und sagen, ja.
49:34Das ist schade, dass die da mit Stahlwolle hantiert haben.
49:38Wer hat es denn gemacht?
49:40Eichel.
49:40Toll Eichel hat sie gemacht.
49:41Okay.
49:42Um 1900 bis 1920 um die Drehung.
49:45Ja, ja.
49:45Ungefähr.
49:46Schöner Jugendstil.
49:47Ist zwar schade, aber trotzdem fange ich mit 280 Euro an.
49:51500.
49:52600.
49:53700.
49:5450.
49:54800.
49:5550.
49:561000.
49:57Und 50.
49:581100.
50:0030.
50:01Da gibt es ja noch mehr.
50:02Da gibt es bestimmt noch ein bisschen mehr.
50:06Wie hoch war die Expertise denn?
50:09800 bis 1000, schätze ich.
50:11Die war 400 bis 600.
50:13Ui.
50:14Das ist so eine günstige Figur.
50:15Aber wir müssen aber noch mehr haben, ne?
50:17Ich könnte es ja mal versuchen.
50:19Ja, Versuch ist nicht strafbar.
50:22Ich finde die mega.
50:23Die steht perfekt da.
50:24Da kann man einfach auch Ketten aufhängen, Armländer dekorieren.
50:27Ich würde sie neu vergolden.
50:29Ich fände sie formschön.
50:31Feinster Jugendsee.
50:33Ich würde mich super freuen, wenn wir ins Geschäft kämen.
50:35Wollen wir das machen?
50:37Ich finde, das ist ein gutes Angebot.
50:39Dann kommen Sie gern zu mir.
50:41Sehr schön.
50:43Wow.
50:45Für ein Schmuckgeschäft als Deko.
50:47Wahnsinn.
50:492, 4, 6, 8000.
50:53Und 1100.
50:55Vielen Dank.
50:57Ich danke Ihnen.
50:59Auf jeden Fall.
51:01Viel Spaß damit.
51:03Tschüss.
51:05Du warst schockverliebt.
51:07Die war auch mit der 2 Sekunden da.
51:09Wie selten ist, dass man etwas Schönes findet,
51:11wo man Schmuck wirklich dekorieren kann,
51:13wo man es aufhängen kann.
51:15Auch im Bad finde ich es super.
51:17Die wird jetzt neu vergoldet und macht einfach was her.
51:19Eine schöne Größe.
51:21Auf dem Schaufenster, ein kleines Treppchen.
51:23Ich freue mich.
51:25Mein Liebesgefädter wird sich sehr freuen,
51:27weil sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist.
51:29Und mit 1100 Euro ist er gut dabei auf jeden Fall.
51:37Ach, die hast du schon befüllt.
51:39Schön, oder?
51:40Hast du mitbekommen, wo die war?
51:41Im Paradies.
51:42Nein, die Schale.
51:44Dass die eingebuddelt war für die Jahrzehnte.
51:47Richtiger Schatz.
51:48War ein Glück, dass man die wieder ausgebuddelt hat.
51:50Da muss ich dir mal vorstellen.
51:51Jahrzehnte weg.
51:52Möchtest du einen Apfel?
51:53Ach komm.
51:54Irgendwie erinnert mich das jetzt an.
51:55Was?
51:56Schlangenapfel.
51:57Paradies.
51:58Paradies.
51:59Paradies.
52:00Bevor es passiert, sage ich Tschüss, bis zum nächsten Mal.
52:05Tschüss, bis zum nächsten Mal!
52:07Na dann, tschö!
52:09Tschö.
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