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Familienalltag in Deutschland
DW (Deutsch)
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27.11.2024
Ob auf dem Land oder in der Stadt: Eltern verfolgen in Deutschland oft ähnliche Erziehungsziele. Wichtig ist vielen, dass ihre Kinder sich frei entwickeln können, Zeit zum Spielen haben und selbständig werden.
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Das sind Lena, elf Jahre alt, und Max, neun. Die Geschwister sind auf dem Weg zur Schule,
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ganz allein, ohne ihre Eltern. Also für uns ist das eigentlich ganz normal. Es macht halt mehr
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Spaß, mit Freunden zu fahren. Für ihre Eltern Michael und Rebecca Strothmann ist das normaler
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Alltag, so wie für viele Familien in Deutschland. Ich glaube, die Kinder müssen in einigen Bereichen
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auch ihre eigenen Erfahrungen machen. In Deutschland werden Kinder früh zur Selbstständigkeit und
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Eigenverantwortung erzogen. Was ist noch typisch für das Familienleben in Deutschland?
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Die Strothmanns aus dem Emsland und Familie Schmidt aus Berlin sind zwei ganz normale
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Durchschnittsfamilien. Die meisten der 8,5 Millionen Familien in Deutschland haben ein
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bis zwei Kinder. Es gibt 1,7 Millionen Alleinerziehende. Spätestens in dem Moment stellt
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sich die Frage, wer passt auf das Kind auf? Für Beate Schmidt und Konrad Kalisch aus Berlin war
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klar, dass sich beide um Erziehung und Haushalt kümmern. Bis zu 14 Monate lang erhalten die
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meisten Eltern in Deutschland 65 Prozent ihres Einkommens als Elterngeld. Die Elternzeit kann
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sich das Paar frei aufteilen. Das soll für mehr Gleichberechtigung in der Erziehung sorgen.
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Dann geht ja auch die Zeit los, wo ich Elternzeit hatte, wo die sich dann mobilisieren,
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laufen lernen und so weiter. Und ja, man kriegt das eben alles mit. Das ist schon toll. Das würde
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ich nicht verpassen wollen. Das kann ich jedem Vater empfehlen. Weil die meisten Väter nur für
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die Mindestdauer von zwei Monaten aus dem Job aussteigen, bleibt die Arbeit trotzdem oft an
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den Müttern hängen. Sohn Kasimir ist in seiner Kita Drieselmäuse angekommen. Mit einem Jahr kam
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er hier in die tägliche Betreuung. Ab diesem Alter hat jedes Kind Anspruch auf einen Kitaplatz. Die
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meisten gehen aber ab drei Jahren hin. Das Motto hier, lernen beim Spielen.
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Weil dieses Kind in dem Spiel sprachlich, mit Meinung und Auseinandersetzungs, selbstständig
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unterwegs ist, sich trotzdem aber mit seinen Freunden, Streitigkeiten, Widersprüchen ständig
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ausgesetzt ist oder halt auch Kompromissen bereitsteht, Distrationstoleranz. Also das
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wird in dem Spiel ständig geübt. Deswegen ist Spielen so wichtig. Die Kinder können hier von
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6.30 Uhr bis 17.30 Uhr betreut werden. In manchen Bundesländern ist es für die Eltern kostenlos,
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in anderen müssen sie mehr als 1.000 Euro pro Monat bezahlen. Und wie ist es, wenn die Kinder
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zur Schule gehen? Werfen wir einen Blick auf Familie Strothmann im Emsland. Lena und Max
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kommen aus der Schule und sind hungrig. Rund die Hälfte der Schulkinder isst zu Hause Mittag statt
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in der Schule. Rebecca arbeitet Teilzeit und kocht jeden Tag für die Familie. Lena und Max
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kommen meistens zwischen 1 und 2 Uhr aus der Schule. Vor dem Essen gibt es einen schnellen
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Snack. Den Umgang mit dem scharfen Messer sind sie gewohnt. Das ist bei uns hier ganz normal.
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Irgendwann haben sie das Messer rausgenommen und wollten einfach mal was selber schneiden. Ja,
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und dann lässt man die natürlich auch. Auch Michael kommt zum Essen vorbei. Er arbeitet
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in der Nähe als Autoverkäufer. Statt Curry essen die Kinder lieber die Pizza vom Vortag.
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Lena und Max haben ihre eigenen Zimmer. Dort machen sie ihre Hausaufgaben. Nach 30 Minuten
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sind alle Aufgaben erfüllt, offene Fragen geklärt und die Freizeit kann beginnen.
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Ich finde, dass man einem Kind nicht schon in so jungen Jahren so viel Stress zumuten sollte. Also
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man sollte schon dem Kind ausreichend Freizeit geben, was es auch selbst gestalten kann und
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nicht nur den Tag mit Terminen volllegen. Was für uns beide wichtig war, dass die Kinder
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zumindest eine Sportart ausüben, auch je nachdem, was sie möchten. Andere Leute kennenlernen und
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da auch dementsprechend mal Erfolge, aber auch mal Niederlagen kennenlernen.
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Beide sind in Sportvereinen außerhalb der Schule aktiv. Max spielt Fußball und Lena
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ist Leistungsturnerin. In Deutschland treibt rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen Sport in
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einem Verein. Das Wichtigste, würde ich sagen, ist die Familie, der Zusammenhalt, dass die Kinder
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sich zu Hause geborgen fühlen. Dass die Kinder Kind sein können und sich einfach entfalten können,
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in Anführungsstrichen, wie sie wollen. Wir wollen natürlich, dass sie behütet aufwachsen,
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dass sie selber auch merken, dass sie wertvoll sind, dass sie, egal ob sie Ecken, Kanten haben,
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dass sie geliebt werden von uns. Die Schmitz und die Strohmanns,
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zwei unterschiedliche Familien, die eines gemeinsam haben, sie ziehen ihre Kinder
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auf typisch deutsche Weise groß.
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