- gestern
Gewalt gegen Frauen ist alltägliche Realität, weltweit, auch in Deutschland. Wie kann das sein? Was muss passieren, damit sich das ändert?
Kategorie
🗞
NewsTranskript
00:00Der gefährlichste Ort für Frauen ist ihr eigenes Zuhause. Hier erfahren sie körperliche, seelische und sexuelle Gewalt.
00:12Es war der Horror. Ich habe mit einem Monster zusammengelebt. Er hat mich geschlagen, er hat versucht mich umzubringen.
00:19Mittlerweile ist jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen. Die größte Gefahr geht vom Partner oder Ex-Partner aus.
00:26Mann und Gewalt, kann man in einen Satz. Ja, gehört zusammen. Definitiv.
00:32Warum reden wir so wenig über geschlechtsspezifische Gewalt, obwohl sie verletzt und tötet?
00:38Wir leben in einem gewalttätigen Umfeld, in einem gewalttätigen Umfeld, das aber andauernd normalisiert wird.
00:44Als sei es eben nicht zu verhindern, dass Männer Frauen angreifen.
00:49Ich habe Menschen getroffen, um mehr über Gewalt zu erfahren. Woher kommt sie? Welche Rolle spielt Scham?
00:57Und warum denken so viele, dass Gewalt normal ist?
00:59Ein Morgen in Deutschland. Ich darf weder verraten, in welcher Stadt ich bin, noch die ganze Fassade dieses Hauses zeigen,
01:20damit die Frauen und Kinder, die darin leben, geschützt bleiben. Ich besuche ein Frauenhaus.
01:25Hier beginnt die Woche mit einem gemeinsamen Frühstück. Angebote wie Mahltherapie oder Yoga werden gemacht, Aufgaben besprochen.
01:37Was Küche sauber machen, ist immer grün.
01:42Die Frauen, die hier leben, haben Gewalt erfahren. Was sie im Frauenhaus finden, erklärt mir Alexandra, die das Frauenhaus seit 2006 leitet.
01:50Also das Wesentliche sehe ich in der Schutz und Sicherheit erstmal, geschützter Rahmen und einfach die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.
01:59Weil Gewalt sehr, ja, sehr das Selbstwertgefühl verletzt und zerstört.
02:07Und hier finden die Frauen einfach den Raum, wieder Stärke zu entwickeln.
02:12Sechs Frauen und sieben Kinder leben zurzeit hier. Nationalität und sozialer Status variieren, alle Altersgruppen sind vertreten.
02:22Bis auf wenige Gemeinschaftsaufgaben versorgen sich die Frauen hier selbst.
02:26Einkaufen gehen, kochen, Wäsche waschen. 20 Euro kostet hier die Nacht.
02:32Die Waschküche. Cloud zeigt sie mir.
02:34Ich nenne sie so, um ihre Identität zu schützen.
02:38Sie ist seit einem Monat im Frauenhaus.
02:40Mit 14 Jahren kam sie aus der Türkei nach Deutschland und wurde zwangsverheiratet.
02:45Ihr Mann war doppelt so alt.
02:47Cloud hat alle Formen von Gewalt erfahren.
02:5020 Jahre lang war ich zu einem Leben verdammt, das ich nie wollte.
02:54Ich habe sehr schwere Gewalt erlebt.
02:56Ich durfte kein Deutsch lernen, durfte nicht mit Menschen sprechen.
03:00Ich lebte quasi in einem Gefängnis.
03:04Unter Tränen schildert mir die Mutter von drei Kindern, wie sie stets davon träumte zu singen.
03:09Selbst das war ihr untersagt.
03:11Cloud nutzt eine Übersetzungs-App, um mir zu schildern, wie sie von ihrem Mann und den Schwiegereltern gedemütigt wurde.
03:18Auch das ist Gewalt.
03:20Ich lese, sie nahmen meine Unterwäsche mit in die Türkei und haben sie an Männer verteilt.
03:26Und beschämend.
03:27In Deutschland erlebt alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner.
03:38Knapp 133.000 Frauen waren 2023 von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen.
03:45Diese Zahlen beziehen sich auf Anzeigen.
03:47Nach Dunkelfeld-Studien ist jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen.
03:52Das sind mehr als zwölf Millionen.
03:54In Berlin treffe ich Christina Klemm.
03:57Als Rechtsanwältin vertritt sie seit fast 30 Jahren Frauen, die Gewalt erfahren haben, schreibt über Gewalt.
04:03Von ihr will ich wissen, ob Gewalt zu unserer Gesellschaft gehört.
04:07Ja, wir leben in einem gewalttätigen Umfeld, in einem gewalttätigen Umfeld, das aber andauernd normalisiert wird.
04:15Als sei es eben nicht zu verhindern, dass Männer Frauen angreifen.
04:20Als sei das eben etwas, was man hinnehmen muss.
04:22Es gab ja vor einigen Monaten auf TikTok eine Umfrage, wen würden Frauen im Wald alleine lieber treffen, einen Mann oder einen Bär?
04:31Und 90 Prozent der Frauen haben gesagt, lieber einen Bär, weil vor dem können sie wegrennen.
04:36Und das ist ja eine katastrophale Aussage.
04:41Ich bin in Ulm. Hier treffe ich einen Täter.
04:44Michael will anonym bleiben.
04:46Er hat seine Partnerin mehrfach geschlagen.
04:49Vor einem Jahr nach einem handgreiflichen Streit rief er selbst die Polizei an.
04:53Von ihm will ich wissen, warum er Gewalt angewendet hat.
04:57Schwierig zu sagen.
04:58In dem Moment habe ich es gar nicht realisiert, dass ich es getan habe.
05:03Es war eine Hilflosigkeit.
05:05Ich wollte die Situation bereinigen, aber es brachte nichts.
05:12Ich habe dann einfach versucht, die Situation anders zu regeln.
05:18Dass sie auch ruhiger wird und durch die Ohrfeige vielleicht, dass sie sie wachrütteln kann damit.
05:26Also im Grunde, wenn ich das jetzt richtig verstehe, haben dir so ein bisschen die Mittel gefehlt.
05:32Du wusstest, dir nicht anders zu helfen.
05:33In der Sekunde, in der Situation, es war wie ein Tunnelblick oder so.
05:41Es war nur, es muss jetzt aufhören und dann ist das passiert.
05:46In der psychologischen Beratungsstelle des Diakonieverbandes in Ulm hat er sich Hilfe geholt.
05:52Auf eigene Initiative.
05:54Das ist die Ausnahme.
05:55Hier arbeitet er in Gruppen und Einzelgesprächen den Vorfall auf und bekommt Methoden an die Hand, keine Gewalt anzuwenden.
06:02Wir hatten am letzten Mal darüber gesprochen, wo kannst du hingehen, wo gibt es Menschen, denen du vertraust, wo du weißt, da brauche ich nur einmal kurz anrufen und sagen, ja hallo, kann ich vorbeikommen?
06:15Ja, ich bin ein Mensch, ich bitte nicht gern um Hilfe.
06:24Ja, du bittest nicht gern um Hilfe.
06:28Wer hat die Polizei gerufen?
06:29Wer hat den Krankenwagen gerufen?
06:32Das ist Hilfe.
06:34Ja, das differenziere ich immer irgendwo, weil das verstehen die ihren Job irgendwo.
06:39Ja, ja, ja.
06:41Freunde, Bekannte möchte ich irgendwo nicht belasten mit.
06:45Das ist von mir irgendwo.
06:48Mario Starr arbeitet als Sozialpädagoge seit acht Jahren mit Tätern zusammen.
06:53Diese sind zwischen 18 und 80 Jahre alt, aus allen sozialen Schichten.
06:58Jedermann kann Täter werden.
07:00Gewalt ist für Mario ein gesamtgesellschaftliches Problem, weil...
07:04Wir in einer Gesellschaft leben, die einfach noch viel patriarchaler ist, als vielleicht viele irgendwie wahrhaben wollen.
07:12Ich glaube, das fängt schon irgendwie damit an, mit welchem Spielzeug spielen Jungen, spielen Mädchen, mit welchen Männlichkeitsbildern wachsen die meisten Kinder und Jugendlichen denn auf.
07:25Und da ist Männlichkeit und Gewalt doch immer noch sehr eng miteinander einfach auch verbunden.
07:33Also ich muss zeigen, dass ich stark bin, damit ich irgendwie männlich bin.
07:37Wenn ich es nicht bin, was bin ich dann?
07:39Die meisten Männer, inklusive mir, haben ein falsches Bild von einem Mann.
07:46Ich bin einfach, ich persönlich, ich bin aufgewachsen mit einem Männlichkeitsbild.
07:50Du musst ein Mann sein, du musst Haut sein, keine Gefühle zeigen.
07:55Mann sein heißt also stark sein und rechtfertigt damit angeblich Gewalt.
08:00Doch das ist nicht alles.
08:01Der Fall Giselle Pellicot ist einer der aufsehenerregendsten Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt.
08:07Zehn Jahre lang wurde sie von ihrem Ehemann Dominique heimlich sediert und im Internet zur Vergewaltigung angeboten.
08:14Er filmte die Taten.
08:15Neben dem Ehemann standen 50 Täter vor Gericht.
08:19Die Hälfte von ihnen wurde selbst als unmündige Kinder misshandelt.
08:22Viele von ihnen wurden wegen gewalttätiger Eltern aus der Familie genommen.
08:26Das rechtfertigt ihre Taten nicht.
08:28Und doch zeigt es, was auch Studien belegen.
08:31Gewalterfahrungen in der Kindheit erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene selbst Gewalt ausüben.
08:37Zurück im Frauenhaus.
08:39Sozialpädagogin Uli hilft Anna beim Ausfüllen von Schulanträgen.
08:43Wir fangen hier an. Das ist die Einwilligung zur Veröffentlichung personenbezogener Daten.
08:48Das heißt, dürfen die Kinder fotografiert werden?
08:53Ja, aber nicht mit Gesicht.
08:58Ja, ich würde...
08:59Nein, ja.
09:02Finde ich auch gefährlich.
09:03Anna lebt seit einem Jahr im Frauenhaus.
09:06Sie gilt als besonders schutzbedürftig, weil ihr Ehemann versucht hat, sie umzubringen.
09:11Mehrfach hat er gedroht, sie und die gemeinsamen Kinder zu töten.
09:15Bis heute arbeitet sie das Erlebte auf.
09:19Jeden Tag kämpfe ich gegen meine Dämonen.
09:22Deswegen mache ich eine Therapie.
09:25Es ist ein langer Prozess, der schon vor einigen Monaten mit Panikattacken begonnen hat.
09:31Ich hatte Angst vor allem.
09:32Ich habe immer gecheckt, ob er nicht doch hinter mir steht.
09:35Findet er mich?
09:42Unter Tränen schildert sie mir den Morgen, als ihr Mann sie fast erwürgt hat.
09:47Er war an diesem Tag total betrunken und rasend vor Wut.
09:59Ich blieb ganz ruhig, wollte ihn nicht provozieren.
10:03Und dann passierte alles ganz schnell.
10:05Ich sehe noch seine Hände, wie sie mich wirkten.
10:11Er rief, du Scheiße, du musst sterben.
10:16Du respektierst mich nicht.
10:18Du tust nicht, was ich will.
10:20Ich sagte, hör auf.
10:23Ich kann nicht atmen.
10:25Lass mich.
10:27Ich habe zwei Kinder.
10:29Ich habe zwei Kinder.
10:35Prügel und verbale Attacken gehörten zu Annas Alltag.
10:40Trotzdem wollte sie in dieser Beziehung bleiben.
10:44Es war schwer zu sagen, dass ich einen gewalttätigen Ehemann habe.
10:49Ich schämte mich zu sagen, ich habe eine toxische Beziehung.
10:54Anstelle dessen versuchte ich sogar, diese Ehe zu retten.
10:58Denn ich wollte, dass meine Kinder beide haben.
11:01Mama und Papa.
11:02Frauen werden beschämt, wenn sie Partnerschaftsgewalt erleben.
11:10Es ist zum Beispiel die Frage, warum haben sie ihn denn nicht früher verlassen?
11:16So.
11:16Da wechselt es ja sofort auf, die Frau ist eigentlich schuld daran.
11:20Sie hätte was gemacht.
11:24Und statt zu fragen, warum hat er immer weiter zugeschlagen.
11:27Sie werden beschämt, indem man sagt, wie so eine selbstbewusste Frau.
11:33Und die lässt sich schlagen.
11:35Niemand lässt sich schlagen.
11:36Frauen werden geschlagen.
11:38Also es gibt so viele Narrative, die eben den Frauen tatsächlich die Schuld zu weisen.
11:44Und dann schämen sie sich.
11:46Und das ist falsch.
11:48Das ist ein sehr patriarchales Narrativ.
11:51Weil ein Frauenhaus auch ein Kinderhaus ist, zeigt mir Uli den Spielraum.
11:57Nicht nur Mütter lassen alles zurück, wenn sie ins Frauenhaus gehen, auch ihre Kinder.
12:02Die Spielsachen, ihre Freunde.
12:04Auch sie müssen diesen Ort, an dem sie nun leben, geheim halten, dürfen neue Freunde nie einladen
12:10und sind gleichzeitig oft Druckmittel für die Väter.
12:14In diesem Raum finden sie Schutz.
12:16Im Spiel und auch durch Regeln wie Nein heißt Nein.
12:19Was aber noch viel wichtiger ist.
12:21Wenn man die Gewaltspirale irgendwann durchbricht und nochmal zeigt, wie man anders damit umgehen kann.
12:26Manche Männer schaffen es ja und gehen in Therapie und lassen sich helfen.
12:31Aber das sind halt die wenigsten.
12:33Einfach durch andere Handlungsweisen, andere Muster.
12:36Die Beratung hat Michael geholfen, offensiv mit dem Thema umzugehen.
12:41Auch, weil er sich mit anderen Betroffenen ausgetauscht hat.
12:45Genau das hat gut getan.
12:46Mich selber und auch die anderen Männer zu sehen, dass sie wirklich die Tränen nahe waren.
12:52Dass sie Emotionen gezeigt haben.
12:55Und das war ein sehr gutes Gefühl.
12:59Und vor allem, dass du eben auch nicht allein bist.
13:02Mittlerweile hat er sich auch anderen anvertraut.
13:04Meine ganze Familie weiß Bescheid drüber.
13:07Ich bin absolut nicht stolz drauf.
13:11Ich möchte aber auch nicht, dass meine Familie oder Freunde irgendwo, in Anführungsstrichen, ein falsches Bild von mir haben.
13:17Weil mich die meisten eben kennen.
13:21Michael ist zuverlässig und so weiter und so fort.
13:23Und damit zeige ich ihnen, hey, ich bin nicht der Heilige, als den ihr mich kennt oder so.
13:32Auch ich baue manchmal verdammt viel Scheiße, wie jetzt eben.
13:36Auf dieser Seite gibt es die Möglichkeit, nach freien Frauenhausplätzen zu suchen.
13:40Man kann seinen Wohnort eingeben und dann, was für einen Platz man sucht, mit oder ohne Kinder.
13:47Und auch die Umkreissuche.
13:49Dann lass uns das doch mal durchspielen.
13:51Mach mal hier zum Beispiel mit zwei Kindern in Berlin.
13:55Berlin im Umkreis von 50 Kilometern.
13:59Sehr gerne.
14:02Es konnte kein Frauenhaus gefunden werden.
14:04Also im Umkreis von 50 Kilometern gibt es in Berlin im Moment keinen gemeldeten Platz.
14:09Du hast jetzt hier im Umkreis von 50 Kilometern eingegeben.
14:12Erhöhen wir das mal auf 100 Kilometer?
14:14Genau, das können wir mal auf 100 Kilometer erhöhen.
14:17Leider gibt es auch im Umkreis von 100 Kilometern heute keinen Platz.
14:22Du hast sicherlich auch erlebt, dass hier Frauen anrufen.
14:25Und du bist aber voll, dein Haus ist voll.
14:28Was sagt man denen dann?
14:29Probierst du woanders?
14:30Oder wie redest du dann mit den Frauen?
14:33Ja, ich verweise immer auf diese Seite.
14:35Frage, ob sie einen Internetzugang hat und die Möglichkeit hat.
14:39Selbst zu recherchieren oder biete auch an, nachzuschauen, wo es freie Plätze gibt.
14:43Gebe dann Telefonnummern weiter.
14:46Darüber nachdenken tue ich nicht viel, ehrlich gesagt.
14:50Ich glaube, wenn ich mir bei jeder Frau, die ich hier abweise, Gedanken machen würde,
14:53wie geht das jetzt weiter und was passiert mit ihr?
14:56Ja, das würde meine Kapazitäten überschreiten.
15:01Das würde mich sehr belasten.
15:05Von daher denke ich immer, ich gebe Nummern weiter und sie wird einen Platz finden.
15:09Und ich bin jetzt erst mal hier verantwortlich für die Frauen, die hier leben und die Unterstützung brachen.
15:14Aber es heißt, du erlebst das oft, dass du abweisen musst?
15:17Ja, ja.
15:19Experten sagen, Deutschland fehlt eine politische Strategie zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt.
15:24Wenn eine betroffene Frau die Kraft, den Mut und die finanziellen Mittel aufbringt, findet sie in so einem Frauenhauszimmer Schutz.
15:327.700 gibt es in Deutschland.
15:36Nach der Istanbuler Konvention, einem internationalen Abkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen,
15:42werden jedoch 21.000 Plätze benötigt.
15:44Auch in der Täterarbeit fehlt es an Geld.
15:47Wie ist es in der Justiz?
15:49Wir haben immer noch unglaublich viele Einstellungen.
15:55Wir haben immer noch eine große Bagatellisierung von Partnerschaftsgewalt.
16:00Wir haben ein rechtskräftiges Urteil nach drei, vier Jahren.
16:04Man bräuchte sehr viel schnellere Verfahren.
16:06Man müsste diese Täter schneller stoppen.
16:08Man müsste ihnen ganz klar sagen, das, was hier geschieht, das dulden wir nicht.
16:13Und da kommt es gar nicht so sehr auf die Strafhöhe an, sondern es kommt eben auf eine schnelle Reaktion an.
16:21Was wünschen sich diejenigen, die sich um betroffene Frauen und Täter kümmern?
16:25Dass es viel mehr Unterstützungs- und Schutzmöglichkeiten geben müsste, dass Frauen ganz einfach Zugang haben, auch zu Beratungen,
16:33die ja vielleicht auch verhindert, dass überhaupt ein Frauenhausaufenthalt erforderlich ist.
16:37Und für die Frauen, die sich aber dann entschließen, in ein Frauenhaus zu gehen, auch sehr einfach ein Zugang zu diesen Plätzen.
16:43Und auf der großen Ebene müsste es tatsächlich, ja, Gewalt noch viel mehr geächtet werden, auch in der Gesellschaft.
16:51Michael sagt, seine Beziehung sei mittlerweile gewaltfrei.
16:55Aktuell bemüht er sich um einen Therapieplatz.
16:57Was ist seine Botschaft an gewalttätige Männer?
17:02Erstens mal, wer Lauf mit dem *** ist.
17:05Es ist Hilfe da. Und wer Hilfe will, der bekommt die Hilfe auch.
17:08Und es wäre schön, wenn die Leute, die Männer noch die Hilfe annehmen, weil Gewalt gegen Frauen ist, es ist ein No-Go. Es geht nicht.
17:19Für Anna gibt es gute Nachrichten.
17:21Sie hat eine Wohnung gefunden, wird bald mit ihren Kindern das Frauenhaus verlassen.
17:26Zum Abschied lässt sie ihr Selbstbildnis da, das sie hier gemalt hat.
17:29Meine Nachricht an alle Frauen, kämpfe für deine Träume. Und zwar immer.
17:40Finde dein Licht. Es ist in dir, in deinem Herzen.
17:45Gib nicht auf.
17:47Und denke immer positiv.
17:49Hör nicht auf, zu kämpfen.
17:56Es gibt nur einen Ausweg aus dem Labyrinth. Das ist der Wille.
18:01Dieser Satz hängt eingerahmt von einer ehemaligen Frauenhausbewohnerin an der Wand.
18:06Er passt nicht nur zu den Frauen, sondern auch zu den Männern, die aus der Gewaltspirale raus wollen.
18:12Cloud lernt jetzt Deutsch und schreibt ein Buch über ihre Erfahrungen.
18:15Und sie kann endlich wieder singen.
18:45Untertitelung des ZDF für funk, 2017
Empfohlen
1:53
|
Als nächstes auf Sendung
3:01
11:19