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KurzfilmeTranskript
00:00Musik
00:30Bist du so weit? Wir wollen los.
00:51Hab's gleich.
01:00Es ist ein dunkelblauer Kleinbus, ein Achtsitzer mit Allradantrieb. Ich hab schon mal die Scheiben freigekratzt. So kalt war es noch nie um diese Jahreszeit.
01:09Schön beobachtet, Dieter. So, sind wir so weit? Ich möchte auch nicht zu spät kommen.
01:12Zu früh ist aber auch nicht gut. Auch nicht bei einer Beerdigung.
01:16Ich sehe, Sie haben sich einen neuen Job besorgt, Herr Kollege. Haben Sie zum Busfahrer befördert?
01:21Ja, einer muss das Kommando ja schließlich übernehmen, nicht wahr?
01:24Machen Sie sich keine Sorgen, bei mir sind Sie in guten Händen.
01:27Sie begeben sich doch sonst nicht so leichtfertig aufs Glatteis, Herr Kollege.
01:31Man muss nur wissen, wie man sich auf dem Glatteis richtig verhält.
01:34Langsam anfahren, rechtzeitig bremsen. Das ist alles.
01:36Und wenn's gefährlich wird? Gegenlenken.
01:39Herr Professor Bischof, Ihre Sekretärin hat gesagt, ich soll Sie in Ihren Termin mit Frau Schrader von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales erinnern.
01:46Ja, danke. Wissen Sie, wer die sind, Schwester Nathalie? Das sind die Abwickler, unsere Totenräuber.
01:52Katharina? Wer hält die Stellung?
01:58Das müsstest du doch viel besser wissen. Ihr Ärzte werden doch wohl irgendwo unterkommen. Nur das Pflegepersonal steht mal wieder auf der Straße.
02:04Ich weiß gar nicht, wovon du redest. Ich spreche von der Beerdigung.
02:06Ich? Aber wenn dir das nicht genügt zu deiner Beruhigung, es ist auch noch ein Arzt von der Intensivstation da.
02:12Und wieso lässt du dich nicht vertreten? Ach so, du bist unersetzlich.
02:18Wenn einer bei Susannes Beerdigung fehl am Platz ist, dann bin ich das.
02:26Tut mir leid. Leihendecker, sind Sie jetzt auch so weit.
02:29Gut, dann können wir.
02:30Professor Bischof, das sollten Sie sehen.
02:33Was denn? Berichten die jetzt schon im Fernsehen über unsere Schließung?
02:37Irgendwelche Politiker in schicken Anzügen, die ihre Sparmaßnahmen erklären?
02:43Kommen die etwa zu uns?
02:45Das ist zumindest unser Helikopter mit Dr. Jungblut in Wort.
02:53Kommando zurück. Die Trauerfeier muss leider ohne uns stattfinden.
02:57Busunfall mit mehreren Verletzten. Der Helikopter ist schon auf dem Weg zu uns.
03:05Sieht aus, als könnte er kein Wässerchen drüben, aber ein riesen Tattoo auf dem Arm.
03:09Wer? Daniel?
03:11Ich habe ihn oben ohne gesehen.
03:13Ach was. Und? Was ist drauf?
03:17Okay, eine kleine Wette. Wenn du es rauskriegst, mach ich die Nachtschicht. Ansonsten bist du dran.
03:22Aber da du das eh nicht schaffen wirst, mach ich es lieber gleich.
03:25Ach tut, da würde ich mir nicht so sicher sein.
03:27Das wollen wir doch mal sehen.
03:29Los, Traumaräume vorbereiten. Aggressionen, sterile Tücher.
03:32Der Countdown läuft. Bis 17 Uhr.
03:33Wird's bald.
03:35Was ist denn der los?
03:37Ach und Nathalie, Fragen allein zählt nicht. Du musst es auch gesehen haben.
03:41Kein Problem.
03:42Dr. Leindecker. Ja?
03:44Yvonne, wo ist mein Autoschlüssel?
03:46Danke.
03:47Ich bin Dr. Blum von der Neugeborenen-Institution.
03:49Hallo.
03:50Sie sind doch ein Freund von Dr. Hauf. Ja.
03:52Wie geht's ihm denn?
03:53Schlecht. Seine Frau wird heute beerdigt.
03:54Ja, ich weiß.
03:55Das ist nur, ich hab ihn seit diesem Unglücksfall nicht mehr gesehen.
03:58Ja, er hat sich freiwillig und kümmert sich um seine fünfjährige Tochter.
04:01Kannst du meinen Pieper nehmen?
04:02Ja, klar.
04:03Ich hab ihn schon ein paar Mal versucht, da anzurufen, aber er geht nicht an.
04:05Ja.
04:06Es geht um den Sohn von Herrn Hauf. Um Lukas.
04:07Mhm.
04:08Er hat ihn eine Woche nicht mehr besucht.
04:09Ja.
04:10Das Kind kommt heute aus dem Brotkasten.
04:11Es muss gefüttert werden.
04:12Wir müssen Entscheidungen treffen.
04:13Vor allen Dingen aber braucht das Kind körperliche Nähe.
04:15Es braucht seinen Vater.
04:16Ja.
04:17Ja, ich spreche mit ihm.
04:18Ich sehe ihn ja gleich.
04:19Es ist natürlich klar, dass er nach diesem Tod seiner Frau Schwierigkeiten hat, eine körperliche
04:23und emotionale Beziehung zu seinem Kind aufzubauen.
04:25Ja?
04:26Danke.
04:27Es ist für Lukas total wichtig, dass er sich jetzt um ihn kümmert.
04:31Ich verspreche es.
04:32Ich sage ihn nicht einfach.
04:34Danke.
04:35So, was haben Sie hier?
04:37Ties?
04:38Ja?
04:39Für Sie Kopfhörstummeer ab in die zwei.
04:40Schädel muss nachgemehen gerünscht werden.
04:42Leidegger, ich dachte, Sie gehen zur Beerdigung.
04:44Ja, aber ich werde jetzt hier gebraucht.
04:45Und Sie haufen Sie, Freund, ich brauche jetzt einfach.
04:47Ja, aber fahren Sie.
04:48Sie kommen schon so klar.
04:49Danke, Professor.
04:50Seien Sie vorsichtig.
04:51Verdacht auf Abstand.
04:52Ja, du bist Abdomen.
04:53Komma zwei.
04:54Was ist das?
04:55Sie holen Blutkonzerven aus dem Labor.
04:56Wie schon?
04:57Röntgen.
04:58Abdomen und Thorax.
04:59Schnell.
05:00Verdacht auf Schädeltrauma.
05:01Komma eins.
05:02Proben Sie die Neurochirurgen.
05:03Röntgen.
05:04Röntgen.
05:05Röntgen.
05:06Röntgen.
05:07Abdomen und Thorax.
05:08Schnell.
05:13Verdacht auf Schädeltrauma.
05:14Komma eins.
05:16Proben Sie die Neurochirurgen.
05:27Lungenposition.
05:28Ab mit dem Lopé.
05:30Auf drei.
05:31Ratsfatz.
05:32Nicht einschärfen.
05:33Denzdorf.
05:34Was kann ich operieren?
05:35Nichts.
05:36Ich hab alles im Griff.
05:38Wer kam?
05:39Wo?
05:40Das ist ein Helikopter.
05:41Der ist mit dem Brandraub von unterwegs.
05:43Was machen Sie denn hier in der Notaufnahme?
05:44Ich versuche zu helfen.
05:45Wer mich lässt.
05:46Was haben Sie für mich?
05:47Oberschenkelfraktur.
05:48Baldseitig.
05:49Verdacht auf Beckenfraktur.
05:50Welcher Traumaraum ist bei?
05:51Einer.
05:52In der zwei ist Dr. Ritter.
05:53Und die eins ist auch bis jetzt.
05:54Da arbeiten wir eben Seite an Seite.
05:55Oh.
05:56Augusta Domen.
05:57Müssen wir fort auf den Tisch.
05:58Kann ich machen?
05:59Komm schon klar, Professor.
06:01Herr Bach.
06:02Wollen wir nicht einen Tee zusammen trinken?
06:04Keine Zeit, Herr Professor.
06:06Eins, zwei, drei.
06:09Drei waren auf der Stelle tot.
06:13Der Bus ist bei Glatter ist ins Schördern geraten.
06:16Seitlich gegen einen Baum geprallt.
06:18Und dann wird er sich überschlagen.
06:20Danke, Dieter.
06:22Der Unfallort, das sind Bilder, die man wahrscheinlich ein Leben lang nicht vergessen kann.
06:27Katharina.
06:29Und dann der arme Fahrer.
06:35Es fängt die Presse an.
06:38Zu schnell gefahren oder war er betrunken.
06:40Es muss halt immer einen Sündenbob geben.
06:42Und egal, was war, er wird sich ein Leben lang schuldig fühlen.
06:47Egal, ob man ihm Vorwürfe macht oder nicht.
06:50Was ist denn?
06:52Es geht nicht darum, ob andere dir Vorwürfe machen.
06:55Aber Katharina, das ist doch nicht deine Schuld, was mit Susanne passiert ist.
06:59Ihr tut alle, als ob nichts passiert wäre. Alle.
07:01Glaubt ihr, ich merke das nicht?
07:03Alle denken dasselbe.
07:05Aber ich habe es so nicht gesehen.
07:08Die Pistole war auf mich gerichtet.
07:11Und ich habe sie weggeschlagen.
07:14Das hätte doch hoffentlich jeder gemacht.
07:16Hat es aber nicht. Das war ich.
07:19Versteht ihr?
07:21Ich bin schuld am Tod von Susanne.
07:29Laura hat dir am Teddy die Wintersagen angezogen.
07:33Und sie gibt dir mit, damit du nicht alleine bist.
07:37Tschüss Teddy.
07:39Darf ich spielen gehen?
07:55Dein Gerüst du gekommen bist.
07:57Das ist eine Ehrensache.
08:01Die anderen lassen sich entschuldigen. In der Klinik ist die Hölle los.
08:06Geh ruhig. Die brauchen dich.
08:09Sie brauchen uns, Andreas. Und dein Sohn braucht dich.
08:13Mein Sohn.
08:15Meine Tochter braucht mich.
08:17Mein Sohn weiß doch gar nicht, dass es mich gibt.
08:19Und dass es noch besser ist.
08:21Das glaubst du doch wohl selber nicht.
08:23Andreas, dein Sohn, kämpft um sein Leben.
08:25Und ich finde, du kannst ihm dabei helfen.
08:29Wir schaffen das schon.
08:40Hallo.
08:41Störe ich dich?
08:42Du störst nicht. Ich bin sowieso fast weg.
08:44Gut siehst du aus.
08:48Tja, Unkraut vergeht nicht.
08:51Eigentlich warte ich nur noch auf Jens.
08:53Jens ist auf Susannes Beerdigung.
08:58Verstehe.
09:00Verstehe.
09:02Ihr kennt euch ja schon lange.
09:04Glaubst du eigentlich, dass er dich liebt?
09:10Carla, ich glaube nicht, dass ich mit dir darüber reden will.
09:12Schade.
09:14Ich hatte immer den Eindruck, dass man mit dir reden kann.
09:16Das kann man auch.
09:17Nur nicht über Jens.
09:19Genau.
09:20Jetzt tut mir leid. Ich bin eigentlich nur gekommen, dir alles Gute zu wünschen.
09:25Danke.
09:26Pass auf dich auf.
09:31Mach's gut.
09:38Verzeihung.
09:40Mit Verlaub, Ihr Tee ist vorzüglich.
09:46Operieren Sie nicht gerade Ihren Bauch?
09:48Schon fertig.
09:49Können Sie sich gerne anschauen.
09:50Wo, in der Pathologie?
09:52Haha, das war ein Blöderscherz.
09:53Entschuldigung.
09:54Geben Sie mir noch etwas Zucker, bitte.
09:56Ich bin nicht Ihre Küchenmarkt, Herr Kollege.
09:59Danke.
10:00Es ist eigentlich schade.
10:01Finden Sie nicht auch?
10:02Lesen Sie von meinen Lippen ab.
10:04Idiot.
10:06Und warum nennen Sie mich nicht einfach Marcel?
10:08Ich wüsste nicht, warum.
10:11Weil meine Freunde mich so nennen.
10:13Freunde?
10:15Oder lassen Sie es mich anders sagen.
10:17Ich finde, wir sollten uns allein schon der Schließung wegen arrangieren.
10:21Also im Dienst der gemeinsamen Sache.
10:24Entente cordial.
10:26Sie sind doch des Französischen mächtig, oder?
10:28Allerdings.
10:32Aber Freunde kann man sich aussuchen. Feinde nicht?
10:36Ich bitte Sie.
10:38Wer ist denn Ihr wirklicher Feind?
10:42Ist Marcel Penzo wirklich so schlimm?
10:45Ganz im Gegenteil, Marcel.
10:49Aber als Feind nehme ich Sie ja nicht an.
10:52Gott sei Dank.
10:54Für Sie.
10:56Sonst?
10:58Sonst?
10:59Gnade Ihnen, Gott.
11:02Touché.
11:04Jetzt haben Sie mich sehr getroffen.
11:08Werte Kollegin.
11:09Ding.
11:10Der Laktat läuft schon.
11:12Blutabnehmen für Blutbild und Elite.
11:14Wohin mit Ihnen?
11:16Alles bis jetzt?
11:18Mach nicht, wir brauchen sowieso einen CT.
11:20Wurde zum CT.
11:22Rufst du oben an?
11:24Herr Dr. Jungbuck, wenn Sie mir bitte berichten wollen.
11:27Seine Frau hat ihn in der Sauna gefunden.
11:29Die Tür hat offenbar geklemmt.
11:30Er hat sie von alleine nicht mehr aufgekriegt.
11:32circa zwei Stunden bei 100 Grad Celsius.
11:34Celsius. Wie waren die Befunde? Alle Anzeichen eines Komas, außerdem Parikardie und Kreislaufschlag. Ihr könnt sofort drauf zum CT. Wärst du mit? Mach ich, über Lena. Mit anderen Worten, wieder keine OP. Ich werde nicht mehr gebraucht. Deshalb sollte sie noch besser gehen als mir. Wie meinen Sie das? Erst schieben Sie mich ab auf den Rettungswagen und dann wird unsere Abteilung geschlossen. Herr Professor, ich muss meine Facharztausbildung zu Ende bringen. Ich muss operieren. Frau Jungwut, da sind Sie in der gleichen Situation wie Ihre Kollegen. Ach ja, schauen Sie sich doch mal um. Der Betrieb läuft ganz
12:03normal weiter. Aber nicht mehr lange, dann sitzen wir alle auf der Straße. Jetzt warten Sie da erst mal, was passiert. Herr Professor, ich habe eine Tochter zu ernähren. Und wir hier, wir Ärzte, Schwestern und Patienten, wir vertrauen Ihnen. Also lassen Sie uns nicht hängen.
12:23Dr. Hauf! Danke, Professor. Tut mir leid, dass wir nicht kommen können. Sie sehen, was hier los ist. Ja, Sie schwingen, bin ich hier.
12:33Nathalie, du kümmerst dich um den Mann, bitte, ja? Sag mal, Martha, kannst du den Verband wechseln für mich, bitte? Und Mario jetzt bei seinem Sohn?
12:42Ja, soweit ich weiß nicht. Andreas, kannst du jetzt bitte zu deinem Sohn gehen?
12:46Ich habe zu tun. Ja, aber du kannst dich dauernd hinter deiner Arbeit verstecken, das ist lächerlich.
12:51Hier ist die Station, ich habe es gebraucht.
12:54Du bist echt dein größter Egoist, der rumrennt.
12:58Ja, schau mir nicht so an, mein Sohn ist es nicht.
13:00Ja.
13:03Hallo Andreas, tut mir leid, dass wir...
13:06Ja, ich weiß, danke.
13:07Willst du nicht nach Hause gehen?
13:08Nein.
13:10Wie geht's Lukas? Warst du schon bei ihm?
13:14Was ist ihm passiert?
13:15War nichts mehr zu machen. Obdachlose, einen Park gefunden, ist dann unter Kühlung gestorben.
13:21Gibt es irgendwelche Angehörigen zu benachrichtigen?
13:25Andreas, wenn wir dir irgendwie helfen können...
13:28Hört auf, mich anzuschauen wie ein angeschossenes Tier, ja?
13:31Ja, ich komme schon zurecht.
13:34Und damit das klar ist, ich mache niemandem einen Vorwurf, ja.
13:41Jens, endlich!
13:43Carla, du fehlst mir noch. Draußen ist die Hölle los. Was machst du denn noch hier?
13:46Die Patiententransporte sind alle mit den Glatteisopfern beschäftigt.
13:49Ja, aber...
13:50Außerdem wartet zu Hause niemand auf mich.
13:52Welche Hand?
13:53Ich weiß es nicht.
13:54Ach, Carla.
13:58Das kann ich doch nicht annehmen.
14:01Sehen wir uns heute Abend ein bisschen feiern?
14:04Na, was ist?
14:06Wir telefonieren, okay?
14:07Okay.
14:08Hallo?
14:23Hi.
14:24Was hätte ich denn machen sollen?
14:25Ich kann sie doch nicht vor den Kopf stoßen.
14:27Eben, genau deshalb hat sich Carla auch in dich verliebt.
14:30Begreifst auch, tu das endlich.
14:31So ein Quatsch.
14:32Wir werden einen Verband anlegen.
14:35Der bleibt zehn Tage dran.
14:38Das hört sich aber gar nicht so gut an.
14:40Ist nicht so schlimm, ich bin nur ein bisschen erkältet.
14:46Ah, Yvonne.
14:47Sagen Sie bitte, Schwester Katharina, wir müssen einen Zinkverband anlegen.
14:54Das war's.
14:56Tees.
14:57Entweder Lunge abhören oder Mundschutz.
14:59Klar?
15:01Alles klar.
15:01Gut.
15:03Gute Besserung.
15:04Meine Schwester Nathalie bringt sie noch zum Counter.
15:06Schönen Dank, Herr Doktor.
15:07Danke, Herr Doktor.
15:08Könnten Sie sich schon mal vorgehen?
15:10Ich komme gleich nach, ja?
15:11Danke.
15:14Dr. Ritter ist gerade frei.
15:16Wozu?
15:17Na ja, zum Lunge abhören.
15:19Quatsch.
15:20Ja, nichts Quatsch.
15:21Das ist ein Order vom Professor.
15:22Außerdem hört sich das wirklich nicht gut an.
15:24Kannst du ja auch schon mal dein Hemd ausziehen.
15:30Ja, was ist?
15:31Woher wartest du?
15:34Na, auf Doktor Ritter.
15:37Okay.
15:39Aber nicht weglaufen.
15:40Ich bin gleich wieder da.
15:42Hallo.
15:42Hi.
15:43Hi.
15:44Ach, äh, Doktor Ritter.
15:45Äh, Jens.
15:46Ja?
15:46Ähm, eine Oma wartet um die Angst.
15:48Ladies first.
15:49Schau mal, wie immer.
15:50Was ist passiert?
15:51Sie ist über ihre Katze gestolpert.
15:54Hm.
15:55Ähm, Frau Doktor Ritter?
15:56Ja?
15:56Professor Bischof bittet sie, die Dymins Lunge abzuhorchen.
15:58Ja, später.
15:59Ähm, also das ist jetzt wirklich ein bisschen dringend.
16:01Er wartet nämlich schon auf sie.
16:03In der Zeit.
16:04Mhm.
16:06Jens?
16:08Ich mache die Oma fertig.
16:09Und Nathalie, du hilfst ihm, ja?
16:11Ah, ah, ah.
16:17Na, Thies?
16:18Hört sich nicht gut an.
16:19Seit wann husten Sie denn?
16:21Seit vorgestern.
16:22Ist aber nicht so schlimm.
16:23Okay, setzen Sie sich.
16:24Ich höre Sie mal ab.
16:25Ja.
16:25Hallo, Frau Disman.
16:26Ich höre, wie Sie sind Ihre Katze gestolpert.
16:28Ja.
16:30Tief einatmen, bitte.
16:32Nathalie?
16:33Ja, gleich.
16:37Sie haben ja Herzklopfen, Daniel.
16:39Meinetwegen?
16:40Nein.
16:41Wieso?
16:42Was frage ich Sie?
16:44Als Patient im eigenen Krankenhaus.
16:48Okay, den Rücken muss ich auch abhören.
16:50Das Hemd, bitte.
16:51Danke.
16:54Sie sind hier tatuiert.
16:57Ja.
16:59Nochmal tief einatmen.
17:01Nathalie, kommst du bitte?
17:02Die Dame muss zum Rennen.
17:04Komm jetzt, komm schon.
17:05Komm.
17:0560-Jähriger macht Arbeit und Fall ist in eine Montagegruppe gefallen.
17:14Bei Ankunft bewusstlos.
17:15Komma-Scale bei zwölf.
17:17Tassi, nil.
17:17Frequenz 26, Zyanotisch, Sauerstoff 85 Prozent, einmal Labor-Dieter.
17:22Runge oder Wunge, ich hab ihn gefunden.
17:24Dann lacht doch, neu Motorrad.
17:26Eins, zwei und drei.
17:28Also wenn ich ihn nicht zufällig gefunden hätte, der hätte noch tagelang da liegen können.
17:32Dann das bei der Kälte.
17:33Nichts, der VK.
17:35Ich intubiere.
17:37Abgeschwächtes Atemgeräusch links.
17:41Hypersonores Klopfgeräusch.
17:43Einmal Röntgen, Thorax, HBS und Schädel.
17:46Gedruck 30 zu 40, Puls 130, Sauerstoff 80.
17:50Simularehäste, Prall.
17:52Sauerstoff geht runter auf 78.
17:53Schauungskneu.
17:55Er ist Hausmeister in einem ehemaligen Gewerbehof.
17:57Wissen Sie, wo er wohnt?
17:58Kennen Sie seine Angehörigen?
17:59Ich kenne ihn nur aus meinem Zeitungsladen.
18:01Dann kommt jeden Tag Punkt 10, zwei Schachtel Zigaretten und eine Zeitung.
18:04Aber wir haben Zigaretten, wenn Sie jetzt wohl sitzen bleiben.
18:06Warum ist er ein bisschen rentgen?
18:08Komm schon, bitte.
18:08Die Firmen sind nach und nach ins Umland gezogen.
18:11Das ist billiger.
18:11Das Gelände wird nächsten Monat abgerissen und dann muss er in Rente.
18:14Ist auch alles längst ermietet.
18:16Er hat wahrscheinlich für Kraftziger.
18:17Er hat Angst vor der Zukunft.
18:19Und deshalb stürzt er sich in die Arbeit.
18:21Er macht alles.
18:22Er kommt jeden Morgen pünktlich zum Dienst.
18:24Stellt den Mülltonen bereit, wenn es so weit ist.
18:26Streut den Gehweg.
18:28Achtet drauf, dass die Hausnimmer gelaufen ist.
18:29Hält der Arbeit.
18:30Er ist doch verloren im Posten.
18:32Genau wie wir.
18:35Und, wie geht's, Daniel?
18:37Ich habe ihn heute zum Rücken geschickt.
18:39Wo im Kiebel, wahrscheinlich.
18:40Sie haben das natürlich gesehen, oder?
18:42Ja.
18:43Und, was ist es?
18:44Ganz sexy.
18:45Nee, ich meine, was ist abgebildet?
18:47Nee, nee, nee, meine Liebe, so haben wir nicht gewettet.
18:49Das musst du schon selbst rausfinden.
18:52Und zwar mit eigenen Augen.
18:55Stimmt.
18:56Herr Thies, machen Sie bitte den Oberkörper frei.
18:59Sie kennen das ja.
19:00Hier.
19:06Martelly.
19:07Ah, hi.
19:08Sie müssen bitte draußen warten.
19:09Ja, also ich wollen wir rein und machen.
19:11Ja, es dauert nicht lange.
19:17Herr Bunge.
19:18Herr Doktor.
19:19Herr Bunge.
19:20Sie haben sich bei Ihrem Sturz eine Rippe gebrochen.
19:29und ein kleiner Splitter dieser Rippe hat Ihre Lunge angeritzt.
19:32Die ist auch noch.
19:33Ja, aber machen Sie sich keine Sorgen, ist alles wieder im Lot.
19:35In zehn Tagen spüren Sie wahrscheinlich gar nichts mehr und dann können Sie hundert
19:38Jahre alt werden.
19:39Hundert?
19:40Sauber.
19:41Also wie gesagt, in zehn Tagen sind Sie wieder auf dem Posten.
19:44Herr Doktor, wann kann ich denn wieder arbeiten?
19:46Ja, darüber sollten Sie sich, glaube ich, zu allerletzten Sorgen machen.
19:51Und wenn ich richtig informiert bin, dann läuft Ihre Arbeitsstelle doch sowieso aus.
19:54Und Sie sind schon übersetzt.
19:55Ich muss mich um das Gelände kümmern, sonst geht ja alles drunter und drüber.
19:59Niemand ist unersetzlich und in Ihrem Falle, Herr Bunge, ist...
20:01Mein Auftrag geht bis zum Tag X und den möchte ich erfüllen, wenn es irgendwie geht.
20:06Ja, aber es geht nicht irgendwie. Das versuche ich Ihnen gerade zu erklären.
20:09Aber wenn ich nicht mehr arbeiten kann, was soll ich dann noch da?
20:13Werden Sie mich gleich sterben lassen können.
20:20Herr Bunge, ich komme gleich nochmal zu Ihnen.
20:22Dankeschön, Herr Doktor.
20:25Sagen Sie mal, hau, fallen Sie mir in den Rücken?
20:31Nein, aber ich denke, der Mann braucht seine Arbeit.
20:35Aber Entschuldigung, das ist doch sinnlos, was er macht.
20:37Einen leeren Parkplatz bewahrt.
20:38Der Mann hat eine Aufgabe und wir sollten ihm ermöglichen, diese Aufgabe zu erfüllen.
20:41Ja, eine Sache um Ihrer selbst willen. Hören wir doch auf mit diesen Sprüchen.
20:46Wie lange leben Sie jetzt in Berlin?
20:48Seit fünf Jahren. Was hat das damit zu tun?
20:50Naja, also, wenn Sie heute Ihre Frau nicht zu Grabe getragen hätten,
20:53dann würde ich Ihnen eine andere Antwort geben.
20:55Das ist irre viel los heute. Kann ich dir mal irgendwas abnehmen?
21:10Linikum Berlin-Mädte, guten Tag. Ja?
21:14Sekunde, Katharina, die Zeitung. Sie fragen nach irgendwelchen Zahlen für die Unfallstatistik.
21:19Ich komme gleich.
21:20Sekunde, ja? Sie kommt.
21:25So, jetzt bist du noch ein Bonbon, was du so graf hast.
21:31Das ist mein Freund Sascha.
21:33Er war ganz tapfer bei der Schutzentwicklung.
21:35Ja, nimm ruhig.
21:36Danke.
21:37So, und jetzt geht's zu deiner Mutter.
21:39Ist dir nichts gut, Oberschwester?
21:41Doch.
21:43Ich denke, ich muss Ihnen keinen Vortrag über die Risiken der Selbstmedikation halten.
21:47Nein, natürlich nicht.
21:48Wir sollten uns so bald wie möglich zusammensetzen.
21:51Wir müssen über die Auswirkungen der Schließung für das Pflegepersonal sprechen.
21:54Es kommen leider harte Zeiten auf uns zu.
21:57Auf uns alle.
22:01Professor Bischof?
22:04Ja, wir rufen zurück.
22:07Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?
22:09Das war die Presse.
22:10Seit wann liegt der Hörer schon hier rum?
22:12Die haben doch alles mitgekriegt.
22:13Ich versuche, das Schlimmste von uns abzuwenden.
22:15Was machen Sie?
22:16Sie kooperieren mit der Presse?
22:17Herr Professor, das ist ein Missverständnis.
22:19Ich habe den Anruf angenommen.
22:20Das ist überschritts egal.
22:21Nein, das passiert mit einem feuchten Kehricht.
22:27Warum ist er nicht oben an seinem Schreibtisch, wo er hingehört?
22:30Der hat hier unten verdammt noch mal nichts zu suchen.
22:35Katharina!
22:44Habe ich was verpasst?
22:46Ja, eine E-Mail von Karin!
22:48Hey!
22:49Aus dem Iran?
22:50Und? Hast du ihm schon geantwortet?
22:52Das mache ich dann, während du heute Abend Nacht schichterst.
22:54Nein, nein, nein, nein, nein, nein.
22:55Übrigens, deine Chance ist gleich vorbei, meine Liebe.
22:57Ach nee.
23:00Was ist das denn, Dieter?
23:02Dreckige Kittel. Ich mache jetzt Pause.
23:04Na, die hätte ich auch gern mal.
23:10Daniel!
23:11Daniel!
23:14Hast du mal eine Sekunde Zeit?
23:15Für was?
23:16Ich habe ein Problem im Labor.
23:17Könntest du mir zeigen, wie die Zentrifuge ausgeht?
23:19Wie sie ausgeht?
23:21Ja.
23:21Klar, komm mit.
23:26Keine Angst, das haben wir gleich.
23:37Keine Angst.
23:38Was machst du denn hier?
23:41Herr Weber ist ausgerutscht und hat sich das Kinn aufgeschlagen.
23:45Wohl vergessen zu streuen, was?
23:46Doch gestreut. Das wäre kein Granulat in der Wunde.
23:51Immerhin komme ich so mal wieder zum Operieren.
23:53Naja, kleine Chirurgie, ganz klein.
23:54Na und?
23:55Ach, übrigens, ich habe Post für dich.
23:57Von wem?
23:58Einem Dr. Helmholtz aus Potsdam, Rechtsanwalt.
24:01Hast schon wieder jemanden umgelegt?
24:04Ganz ruhig bleiben, war ein kleiner Scherz.
24:06Was will denn dein Rechtsanwalt?
24:07Das ist nicht mein Rechtsanwalt.
24:08Sondern?
24:09Das ist der Anwalt vom Vater meiner Tochter.
24:12Also sag's doch gleich, der Anwalt von deinem Ex-Freund.
24:14Von Luisas Erzeuger.
24:15Dann hat er sich nicht mehr blicken lassen, das weißt du doch.
24:17Ja, ist ja schon gut.
24:18Was will er denn?
24:19Was er will, er will seine Tochter sehen.
24:21Und? Lässt du ihn?
24:22Ob ich ihn lasse?
24:23Ja.
24:23Na, fass mal in meine Tasche.
24:24Was?
24:25Na, mach schon.
24:26Tu ja.
24:28Ich schicke ihm ein Foto von Luisa.
24:30Das ist alles, was er von ihr zu sehen kriegt.
24:32Und was sagt deine Tochter dazu?
24:33Luisa spricht im Moment nur Spanisch.
24:36Ist zum Sprachkurs in Madrid.
24:38Scheiße, ich mach sie weg.
24:41Gib ihm noch eine Tetanus.
24:42Das mache ich.
24:47So.
24:48Wie?
24:49Die Zentrifuge läuft doch gar nicht.
24:50Echt?
24:51Ja, dann...
24:53Du kannst dich ja nicht gleich machen.
24:54Weitermachen.
24:55Entschuldigung, es tut mir leid.
24:57So was Blödes, ha?
24:59So kann ich doch unmöglich unter die Patienten gehen.
25:01Komm mit, komm.
25:04Welche groß hast du?
25:06Na, XL.
25:12Tut mir leid.
25:15Es trocknet schon wieder.
25:16Das ist Färbemittel.
25:17Das kriegst du unmöglich raus.
25:18Komm.
25:21Na gut.
25:24Worauf wartest du?
25:29Ich bin noch dabei.
25:40Gefällst du?
25:42Ja.
25:44Du erkältest dich.
25:45Von deiner Leiter gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen.
25:52Vermutlich schweres Schädel-Hirn-Trauma.
25:54Katharina, kümmerst du dich bitte um die Mutter?
25:57Eins, zwei und drei.
26:00Katharina.
26:03Ansonsten keine offensichtlichen anderen Verletzungen.
26:06Aber bei Ankunft schon bewusstlos.
26:08Kommertiefe bei sechs.
26:09Verdacht auf massive Hirnlohn.
26:11Kommt den CT an, wir brauchen einen Schädel-CT sofort.
26:14Und Methyl-Bretisel Null, 1000 Milligramm.
26:15Jane Stoker, hat das was mit Drogen oder Alkohol zu tun?
26:17Nein.
26:18Atemst, die Penzer langsam, Sauerstoff-Sättigung unter 75.
26:21Im CT ist alles soweit.
26:22Hyperdeflexen.
26:23Keine Abwechslung.
26:24Seid ein ungleicher Tonus.
26:25Gib ihm nochmal Nitrol, 20-prozentige Lösung auf 250 Milliliter.
26:28Ja.
26:28Erd Streckkrämpfe.
26:29Atemstisch.
26:29Ich habe keine Spontanatmung mehr.
26:31Hier, Tobias.
26:31Achter, tu uns.
26:33Probieren Sie in Anisokor.
26:36Okay, kontrolliert ihre Atmung.
26:37Umstellen auf Hyperventilation.
26:39Probieren Sie in weit und lichtiger.
26:42Keine Reflexe.
26:51Keine Schmerzreaktion.
26:54Okay, Sachen CT ab.
26:55Gute Zeit, 12.46.
27:01Ich hasse solche Tage.
27:05Soll ich die Beatmungsmaschine abstellen?
27:06Nein, Nathalie.
27:09Exitus nach Leitersturz.
27:10Ja, es tut mir leid.
27:11Ich sehe, dass der Kreislauf noch intakt ist.
27:14Folglich haben wir es hier mit einem Hirntod zu tun, nicht wahr?
27:17Und welche Optionen haben wir?
27:19Keine.
27:20Keine?
27:20Haben Sie das gehört?
27:21Keine.
27:22Es tut mir leid, ich sehe das ganz anders.
27:23Wenn wir diesem jungen Mann hier schon nicht helfen konnten,
27:25dann können wir doch vielleicht einem anderen helfen.
27:28Nicht wahr?
27:29Und ich gehe davon aus, dass Sie alle nachgesehen haben,
27:31ob dieser Patient einen Ausweis bei sich hat.
27:33Organspendeausweis.
27:34Okay, okay.
27:35Ich gehe raus und spreche mit der Mutter.
27:36Nein.
27:38Das mache ich.
27:48Was ist mit meinem Sohn, Dr.
27:49Die Verletzungen waren zu schwer.
27:52Ihr Sohn hatte eine Hirnblutung.
27:55Was heißt das?
27:58Ist er...
28:04Tod?
28:08Ja.
28:09Ja.
28:09Frau Kausch, es tut mir leid.
28:24Wir konnten für Ihren Sohn wirklich nichts mehr tun.
28:28Ich hätte ihn gebeten, die Dachrinne sauber zu machen.
28:30Und die Leiter ist abgerutscht.
28:33Ich stand daneben, aber ich konnte ihn nicht halten.
28:38Er ist mit dem Kopf auf die Terrassenmord geschlagen.
28:42Ich weiß, es ist ein schrecklicher Moment, Sie das jetzt zu fragen.
28:44Aber haben Sie mit Ihrem Sohn schon mal über Organspende gesprochen?
28:51Kann ich ihn bitte sehen?
28:53Ja, kommen Sie mit.
28:54Ja, kommen Sie mit.
29:24Er atmet doch noch.
29:28Die Maschine beatmet ihn.
29:30Aber es gibt keine Hirnaktivität mehr.
29:37Ich kann das nicht entscheiden.
29:44Wir können wirklich nichts mehr für Ihren Sohn tun.
29:47Mein Mann ist unterwegs.
29:48Ich kann ihn nicht erreichen.
29:50Sie brauchen eine schnelle Entscheidung, nicht wahr?
30:00Lassen Sie uns bitte einen Moment allein.
30:04Ich bin draußen.
30:07Haben Sie Kinder?
30:08Und?
30:13Würden Sie zustimmen?
30:16Mehr.
30:17Was ist passiert?
30:42Nichts.
30:42Fühlst du dich nicht gut?
30:45Warum soll ich mich gut fühlen?
30:47Weil ich schuld bin an Susannes Tod?
30:50Weil die Klinik geschlossen wird und wir alle auf der Straße sitzen?
30:54Weil alle mir die Schuld geben?
30:55Es gibt ja niemanden, die schuld.
30:58Außer du selbst.
31:02Ich kann ihn mehr.
31:04Hey.
31:04Du solltest nach Hause.
31:11Du bist erschöpft.
31:14Nach Hause.
31:15Du tust niemandem einen Gefallen.
31:17Und ich möchte nicht, dass wir uns hinterher Vorwürfe machen müssen.
31:21Also, ich schreibe dir einen Attest.
31:23Du nimmst deinen Mantel, du gehst nach Hause.
31:25Und auf dem Weg nach Hause kaufst du dir ein schönes Buch.
31:28Und kommst auf andere Gedanken.
31:31Glaub mir.
31:32Ich bin eine Expertin in solche Dinge.
31:33Es hilft gegen graue Tage.
31:39Dr. Ritter, bitte in den Sonografie-Raum.
31:42Sag mal, Jens.
31:43Würdest du was ausmachen, heute Nacht den Stift zu tauschen?
31:45Wieso ist es ja langweilig?
31:46Nee, ich habe schon was vor.
31:50Halb zog sie ihn, halb sank er hin.
31:53Alles klar.
31:53Kannst du dich ja mal dann rangieren.
31:55Mach ich.
31:55Danke.
31:58Es ist jetzt geschehen, aber Kärnt hat 35 Grad.
32:02Erhöhter Blutdruck.
32:03Wohin mit ihr?
32:04Traum 1 ist frei, ist voll.
32:05In Kubikkel rüber.
32:07Sie war auf dem Litzensee, Schlittschuh laufen mit ihrem Hund.
32:09Aber das Eis hat nicht mehr getragen.
32:11Der Hund ist eingebrochen.
32:12Sie wollte ihn retten und ist dabei selbst ins Wasser geraten.
32:14Ca. 5 Minuten in dem eiskalten Wasser.
32:18Angewärmte Infusionen vorbereiten.
32:20Warme Deckel.
32:20Und das Ganze gerade schwarz.
32:21Herr Professor?
32:22Herr Professor?
32:22Ja?
32:24Frau Professor, Ihre Sekretärin hat gerade angerufen.
32:26Eine Frau Schrader von der Behörde sitzt in Ihrem Büro.
32:28Sagen Sie ihr, ich bin beschäftigt.
32:31Und wenn die Dame keine Geduld hat, dann soll sie sich gefälligst hierher bemühen.
32:33Andere Baustelle, Herr Professor.
32:36Leindecker.
32:40Herr Professor, ich habe noch was für Sie.
32:42Das sagen Sie erst jetzt? Was denn?
32:44Kommen Sie mal mit.
32:45Dann legen Sie mal einen Schlitz zu.
32:48Das ist ein Hund.
32:50Ich konnte ihn ja schlecht am See liegen lassen.
32:52Trauma 2 ist jetzt frei.
32:54Mein erster Patient.
33:01Seit 35 Minuten keine Aktivität.
33:03Du konntest EG abstimmen.
33:09Sie brauchen die Entscheidung.
33:12Es ist alles vorbereitet.
33:14Aber wenn Sie nicht wollen, dann...
33:19Er war mein einziger Sohn.
33:24Er ist tot.
33:30Sie können jetzt anderen Menschen helfen.
33:39Ich bin einverstanden.
33:40Sie müssen sich leider noch etwas gedulden.
33:44Der Herr Professor wird noch unten in der Notaufnahme aufgehalten.
33:47Ja, dann will ich mich gerne noch gedulden.
33:49Aber sagen Sie doch dem Professor bitte, dass ich hier nicht weggebe, bevor ich nicht mit
33:52ihm gesprochen habe.
33:53Selbstverständlich.
33:54Danke.
33:57Ich sehe, Sie genießen die Aussicht.
34:00Darf ich mich vorstellen?
34:01Ich bin Dr.
34:01Plenstorf.
34:02Tag.
34:02Das ist meine Kollegin Oberärztin Dr.
34:04Ritter.
34:04Tag, Schrader.
34:06Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales.
34:07Tja, dann warten wir ja nur noch auf den Herrn Professor.
34:12Gut, dann warten wir nur noch auf den Professor.
34:18Seine Vogelstrauß-Politik wird das Klinikum Ranz bestimmt nicht retten.
34:21Ich weiß nicht, inwieweit Sie durch die Leitung schon informiert wurden, aber ich nehme
34:25an, dass Ihnen die Grundzüge des Problems bewusst sind.
34:28Ja, das sind Sie.
34:29Es gilt, Entscheidungen zu fällen.
34:32Die Meldungen der Presse haben die Problematik allerdings zu sehr auf den Ist-Zustand reduziert.
34:36Wir sind verpflichtet, perspektivisch zu denken.
34:38Der Senator hat das Thema heute früh im Abgeordnetenhaus angesprochen und baut auf die Kooperation aller
34:46Betroffenen.
34:47Der Schlechter baut auf die Kooperation der Schweine auch nicht.
34:50Ich darf Ihnen diesbezüglich keine Hoffnung machen.
34:52Wenn es aber Lösungsmöglichkeiten gibt, dann führen Sie über mich und ich bin fest
34:56entschlossen, alle Gestaltungsspielräume bis zum Letzten auszunutzen.
34:59Das sollten Sie wenigstens wissen.
35:02Der Professor wird immer noch in der Notaufnahme festgehalten.
35:05Er bittet Sie, runterzukommen.
35:06Ja.
35:08Energische Frau, die trainiert mir.
35:23Frau Klein, ich kümmere mich drum, ja?
35:24Bis dann, tschüss.
35:31Frau Schrader, ich bringe Sie zu Herrn Professor, ja?
35:34Danke.
35:34Fangen Sie bitte.
35:38Entschuldigen Sie, Herr Professor, Frau Schrader von der Behörde ist da.
36:00Ach, ein Hund?
36:02Das ist kein Hund, das ist eine Hündin.
36:08Krams!
36:09Krams!
36:12Es geht ihm gut, ist alles in Ordnung.
36:14Erstmal für der ganz vereinte.
36:17Frau Schrader.
36:19Tag.
36:20Sehen Sie sich das an.
36:22Und dann sagen Sie mir, dass Sie dafür sorgen wollen, dass diese Klinik geschlossen wird.
36:25Kommen Sie bitte.
36:28Sie sind ein ganz schönes Schlitz.
36:30Man tut, was man kann.
36:33Wie tun Sie das?
36:34Hm.
36:43Na?
36:44Na?
36:47Du kannst mit Karim E-Mails auf Klinikosten austauschen.
36:50Wann?
36:50Zum Beispiel, heute Abend, wenn du Nachtdienst hast.
36:55Ich glaube es nicht.
36:57Also eigentlich stehe ich gar nicht so doll auf der Fuß, aber Daniel ist es wirklich ganz sweet.
37:00Komm, schieß los, was ist drauf?
37:02Hm?
37:04Hm, Respekt.
37:06Und wie hast du es geschafft?
37:08Ähm, das hat sich halt so ergeben.
37:12Das hat sich halt so ergeben, aha.
37:14Wenn man vom Teufel spricht.
37:19Sprichst du von mir?
37:20Ich habe heute so viel zu tun, kannst du es mal für mich verteilen, bitte.
37:23Wieso, ich?
37:23Ach, komm, bitte, Daniel.
37:26Dieter, für dich.
37:28Keine Zeit.
37:29Wie, keine Zeit.
37:30Geht's noch?
37:32Entschuldigst du mich, bitte.
37:34Sag mal, ist Nathalie noch mit dem Typen aus Braunschweig zusammen?
37:36Worauf soll es noch?
37:37Woher soll ich denn das wissen?
37:38Das musst du schon selbst rausfinden.
37:41Apropos, ich habe Nachtdienst heute Abend.
37:43Ach, dann hat es uns beide ja erwischt.
37:46Wie?
37:52Das gibt's doch gar nicht.
38:02Katharina?
38:04Sie haben keine Schuld.
38:08Weil Sie sind die beste Oberschwester der Welt.
38:13Das ist mein Glücksbringer.
38:27Ich brauche ihn gerade nicht.
38:29Ich brauche ihn gerade nicht.
38:43Was ist passiert?
38:54Frau Ruhl, Zustand, nach Schluss.
38:56Okay, Zustand, Raum 1.
39:05Ich weiß genau, wie Sie sich fühlen.
39:06Das können Sie nicht wissen.
39:14Ich habe heute Morgen meine Frau beheerdigt.
39:16Sie war gerade 28 Jahre alt.
39:17Und Sie hat auch Organe gespendet.
39:25Das bringt sie uns auch nicht wieder.
39:28Nein.
39:31Aber es ist drösten zu wissen,
39:33für mich,
39:35dass dadurch andere Menschen weiterleben können.
39:37Das ist ein Moment.
40:02Hallo, hier ist der automatische Anrufbeantworter von Susanne, Andreas und Laura Hauf.
40:21Wir sind gerade nicht da, freuen uns aber über Nachrichten nach dem Pieps.
40:25Danke. Tschüss.
40:32Hallo, bis dahin.
41:02Tschüss.
41:32Ich bin müde und ausgelaugt. Also machen wir es kurz, Prenzloff.
41:49Sie wissen, wir haben ein Problem. Nächste Woche ist der Kongress in Potsdam, aber ich kann hier nichts weg.
41:54Mir sind die Hände gewohnt. Also müssen Sie fahren und unsere Fahne hochhalten.
41:57Ihr Vertrauen ehrt mich sehr, Professor, aber ich bin mit Ihrem Forschungsprojekt nicht ganz auf dem Laufenden.
42:03Es sind noch ein paar kleine Auswertungen zu machen. Schaffen Sie das? Ja oder nein?
42:08Ja. Unter der Voraussetzung, dass Sie mir Frau Dr. Ritter mitgeben. Also just in case, für alle Fälle.
42:14Ausgerechnet Dr. Ritter?
42:15Mhm. Es ist Ihr Spezialgebiet.
42:18Das weiß ich doch. Sie setzen sich für eine Kollegin an? Was ist denn los mit Ihnen?
42:22Also lassen Sie es mich so sagen. Ich glaube, in Krisenzeiten wie diese sollte die Klinik Solidarität und Geschlossenheit demonstrieren.
42:29Nach innen und nach außen.
42:32Aus Ihrem Munde hätte ich eigentlich eher das Argument erwartet, in der Notfrist der Teufel fliegen.
42:37Wobei die Betonung auf Teufel liegen müsste.
42:41Sei es drum. Frau Klein wird Ihnen das Material bereitlegen.
42:44Danke.
42:45Ich habe noch zu tun.
42:46Oh. Verzeihung, ich hätte noch zu tun. Und das haben Sie mal wieder gut ausgenutzt. Ich fühle mich langsam wie...
42:55Kann ich raten? Wie Hase und Igel.
42:59Setzen Sie Frau Ritter bitte ins Bild.
43:01Sehr gern.
43:02Und viel Erfolg.
43:03Viel Erfolg. Wünsche ich Ihnen auch.
43:06Das müssen Sie uns wünschen, liebe Kollegin. Uns.
43:09Ich habe mir erlaubt, Professor Bischof darüber zu informieren, dass die anderen Kongressteilnehmer ganz sicher nicht auf ihre Teilnahme verzichten.
43:16Möchten.
43:18Zufrieden?
43:22Warum haben Sie das gemacht?
43:24Was bezwecken Sie damit?
43:25Weil ich Sie auf dem Podium sehen möchte.
43:27Wie Sie das Auditorium in Ihren Bann ziehen.
43:29Die heilige Johanna der...
43:32Gefäßchirurgie.
43:35Ausgesprochen schmeichelhaft, Herr Kollege.
43:38Aber sagen Sie mir bitte...
43:41Warum brauchen wir Sie denn noch?
43:42Weil man mir dieses eine kleine Vergnügen...
43:49...gönnen sollte.
43:53Dieses eine kleine Vergnügen...
43:55...sollten Sie haben.
43:56Oh, hast du auch einen für mich? Ich habe den ganzen Tag nichts gegessen.
44:10Das ist leider mein letzter, tut mir leid.
44:11Mein Magen hängt auch schon auf dem Knie.
44:13Gibt's noch was?
44:15Zu essen oder zu tun?
44:16Frau Dr. Ritter, das sind die Kongressunterlagen zu Ihren treuen Händen.
44:20Danke.
44:20Bitte.
44:20Ja, wir fahren gemeinsam auf einen Kongress.
44:25Du und Lenzdorf?
44:26Ja.
44:27Na, denn viel Spaß.
44:29Na ja, nach Potsdam.
44:30Weil er mich nervt, dann lasse ich ihn stehen und fahre nach Hause.
44:32Potsdam mit Übernachtung?
44:34Dann hat er vielleicht eine Zigarette für mich.
44:37Wie ist mit der hier?
44:39Will ich in die Klinik um bitte? Guten Tag.
44:41Hallo?
44:42Ja?
44:43Ich verstehe Sie nicht. Hallo?
44:44Wer ist denn da? Hallo?
44:45Hey, Dieter. Hi.
44:47Hallo?
44:47Hey.
44:48Hey.
44:48Hallo?
44:49Gib was zu essen, Mann.
44:51Ich verstehe Sie nicht.
44:52Das ist doch ein Wischungspend.
44:53Ja, ja, ja.
44:55Er ist im Aufenthalt drauf.
44:57Karin!
44:58Sag doch mal alle leise, Karin ist dein Telefon.
45:01Großer, wie geht's dir?
45:03Gut?
45:04Ja, vermiss dich auch.
45:05Ja.
45:15Sag doch mal alle leise, Karin.
45:45Sag doch mal alle leise, Karin.
46:15Lukas.
46:16Lukas.
46:16Ja.
46:17Ja.
46:18Ja.
46:19Ja.
46:20Ja.
46:21Ja.
46:22Ja.
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