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Kurzfilme
Transkript
00:00:00Ich habe das Gefühl, dass etwas Schlimmes mit mir geschieht.
00:00:12Ich habe das Gefühl, dass bereits etwas Schlimmes geschehen ist.
00:00:15Es hat mich noch nicht erreicht, aber ich weiß, dass es passieren wird.
00:00:30Ich weiß nicht, warum es wichtig ist.
00:00:32Vielleicht hilft es den Menschen mit ihrem Verlust, umzugehen, indem sie Geister, Geschichte oder was auch immer erfinden.
00:00:50Alice hatte Geheimnisse. Selbst, dass sie Geheimnisse hatte, war eines.
00:01:00Für manche Menschen ist es schwer zu verstehen.
00:01:09Man denkt, man trägt die Schuld, denn man sonst nichts hat, woran man sich festhalten kann.
00:01:30Notrufzentrale?
00:01:49Meine Tochter Alice wird vermisst.
00:01:51Wie lange ist es her, seit ihr sie zuletzt?
00:01:52Wir brauchen... Sie war am Stausee. Wir haben schon überall gesucht.
00:01:56Wissen Sie, sie war eben noch hier.
00:01:58Wo befinden Sie sich?
00:02:00Wir sind auf der anderen Seite des Stausees. Wir können Alice nicht finden.
00:02:04Okay.
00:02:05Bitte schicken Sie jemanden.
00:02:07Bleiben Sie bitte noch in der Leitung.
00:02:09Wir wissen nicht, wo sie sein kann.
00:02:12Hallo June, können Sie mich hören?
00:02:14Wie sonst so friedliche Kulisse des Norwich-Stausees wurde erschüttert, als die 16-jährige Alice Palmer gestern während eines Familienpicknicks spurlos verschwand.
00:02:33Wir erhielten um 18 Uhr heute Abend einen Notruf wegen eines vermissten Mädchens.
00:02:37Aufgrund der Sachlage forderten wir Rettungstaucher aus Melbourne an.
00:02:40Die Polizeitauber waren um 22 Uhr vor Ort, sowie auf viele Freiwillige.
00:02:45Die Suche verlief leider erfolglos.
00:02:47Matt und Ellie schwammen gemeinsam zur Mitte des Stausees.
00:02:51Von unserer Picknickstelle aus konnte ich beide gut sehen.
00:02:56Ich glaube, wir waren etwa 15 Minuten lang im Wasser, als ich sagte, dass ich wieder rausgehen würde, weil mir kalt war.
00:03:02Sie schwamm nicht mit mir zurück.
00:03:04Da habe ich gedacht, sie will noch etwas da sein.
00:03:08Matti kam aus dem Wasser und fragte mich, nach ein paar Minuten, wo ist Alice?
00:03:21Also, ich bin dann aufgestanden und sah über den See.
00:03:28Doch das Wasser war ganz still.
00:03:29Dann rief ich nach ihr.
00:03:34Ich sah aufs Wasser in der Hoffnung, sie irgendwo zu sehen.
00:03:40Ähm, und...
00:03:42Und die beiden haben dann draußen nachgesehen.
00:03:45Verstehen Sie?
00:03:46Also, im Buschland dahinter.
00:03:48Ich sah, dass Alice' Handtuch noch genauso da lag.
00:03:55Sie hätte es ja, wäre sie herausgekommen, bestimmt mitgenommen.
00:03:59Also, ist ja klar, äh...
00:04:03Also, das, ähm...
00:04:05Das war das letzte Mal, dass ich sie sah.
00:04:06Die Polizei ist noch immer bemüht, die 16-jährige Alice Palmer, die beim Picknick mit ihren Elternspurs verschwandelt, um zu finden.
00:04:32Die Rettungstaucher der Polizei sind noch...
00:04:35Man sagte uns, wir sollen nach Hause gehen.
00:04:38Und...
00:04:39Falls die Rettungstaucher etwas fänden, informiere man uns.
00:04:44Auf der Rückfahrt war die Stimmung im Auto sehr eigenartig.
00:05:02Da war ein leerer Sitz.
00:05:04In der einen Minute war sie noch da.
00:05:05Und in der nächsten...
00:05:07verschwunden.
00:05:08Ich ging zu den Palmas, um die Nacht dort zu verbringen.
00:05:13Wir haben die meiste Zeit gewartet.
00:05:15Gewartet auf Neuigkeiten.
00:05:18Also, ähm, auf schlechte Nachrichten.
00:05:21Aber die Hoffnung war noch da.
00:05:24Wir erhielten einen Anruf von Russell.
00:05:26Er rief von seinem Handy um 21 Uhr an.
00:05:30Er sagte, es wäre ein Unfall geschehen.
00:05:34Alice würde vermisst.
00:05:35Also dachten wir, wir fahren besser nach...
00:05:39...Era Red.
00:05:41Ich erinnere mich daran, dass Joan etwas...
00:05:44...merkwürdig war.
00:05:46Als sie und Iris sich sahen.
00:05:48Etwas zwischen den beiden war seltsam.
00:05:51Es fühlte sich sehr eigenartig an, dass meine Mutter da war.
00:05:55Meine Mutter und ich wegen Alice.
00:05:58Alles war irgendwie anders.
00:06:00Es war nicht so wie sonst.
00:06:01Es war eine furchtbare Nacht.
00:06:07Die Schlimmste unseres Lebens.
00:06:14Später in der Nacht ging ich in Alice' Zimmer.
00:06:17Ihr Telefon hat ein paar Mal geklingelt.
00:06:19Aber ich...
00:06:20Ich bin nicht rangegangen.
00:06:21Ich erinnere mich daran, dass das Bett gemacht war.
00:06:33Ich erinnere mich daran, wie...
00:06:34...wie ordentlich alles war.
00:06:35Ich bekam einen Anruf von Alice' Mutter June.
00:06:56Sie sagte, man vermisse Alice.
00:06:58Und gehe davon aus, sie sei ertrunken.
00:07:00Und...
00:07:02Nicht, dass ich ihr nicht geglaubt hätte, aber...
00:07:06...es war einfach so schwer zu akzeptieren.
00:07:09Also rief ich Alice tatsächlich auf ihrem Handy an.
00:07:12Ich dachte...
00:07:14Ich...
00:07:15...wollte sehen.
00:07:17Also, ich hoffte, das wäre ein Scherz oder so.
00:07:19Das war...
00:07:21...ein großer Schock.
00:07:24Es...
00:07:24...kam mir alles so unwirklich...
00:07:26...vor.
00:07:29Ähm...
00:07:30...alles blieb irgendwie beim Alten.
00:07:32Nur, dass die Menschen sagten, Alice wäre ertrunken.
00:07:35Gibt es irgendwelche Erinnerungen an diese Nacht, die besonders hervorstechen?
00:07:39Ja, ich erinnere mich an das Veranda-Licht.
00:07:45Ich lasse es eigentlich noch immer an.
00:07:48Nur für den Fall.
00:07:49Und warum tun Sie das?
00:07:56Ich schätze...
00:07:58...damit sie den Heimweg findet.
00:08:01Also, wenn Sie die Christen hören, sind Sie allein.
00:08:04Oh, Gott.
00:08:20Oh, Gott.
00:08:22Wie geht's mit?
00:08:25Sie kam zum Stillstand an einem Ablauf-Wassersystem und man verständigte sofort die Familie.
00:08:46Als wir erfuhren, dass ihre Leiche gefunden wurde, ging June und ich zum Stausee und Georgie kam aber mit zurück.
00:08:56Alles war sehr handlich und förmlich. Ich sollte eine Erklärung unterzeichnen, mit der ich sie identifiziere.
00:09:02June hatte gewartet. Und ich denke, sie hat einen großen Fehler gemacht, da sie damit nicht abschließen konnte.
00:09:11Ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen, ihren Leichnam zu identifizieren.
00:09:16Ihr Körper war so lange unter Wasser gewesen, dass...
00:09:22Und ich denke, dass ich sie einfach... einfach so nicht in Erinnerung behalten wollte.
00:09:28Ich habe geglaubt, dass es meine Verantwortung ist. Als... als Ellie's Dad.
00:09:36Ja, das ist das, was ein Vater tut.
00:09:46Auf dem Weg vom Stausee zurück ging der Wagen aus.
00:10:02Der einzige Gang, den ich schalten konnte, war der Rückwärtsgang.
00:10:06Also fuhren wir rückwärts zurück in die Stadt.
00:10:08Es hieß entweder so oder laufen.
00:10:13Angesichts dessen, was passiert war, schien mir das noch die bessere Option zu sein.
00:10:18Die Autopsie wurde am Montag, den 27. durchgeführt.
00:10:35Der Gerichtsmediziner gab den Leichnam am nächsten Tag frei.
00:10:40Es war ein merkwürdiges Gefühl, Weihnachten mit der Familie zu verbringen,
00:10:49während Alice alleine in der Leichenhalle lag.
00:10:52Ich weiß nicht. Es kam mir vor, als hätte ich sie eine Woche nicht gesehen. Es...
00:11:06Ja, es fühlte sich einfach nicht echt an.
00:11:13Letztendlich holt sich der Tod jeden.
00:11:15Er ist wie eine grausame Maschine, die ununterbrochen arbeitet.
00:11:19Und er schält sich einen Dreck um die Dinge.
00:11:22Es gibt sonst nichts, was man darüber wissen müsste.
00:11:28Es war ein düsterer Tag für die Familie und Freunde von Alice Palmer,
00:11:32die sich versammelten, um der zu früh Verstorbene die letzte Ehre zu erweisen.
00:11:37Sie war ein toller Mensch. Sehr beliebt. Hübsch und klug.
00:11:41Sie... Sie war toll.
00:11:43Alice wird uns als fröhliches Mädchen voller Lebensfreude in Erinnerung bleiben.
00:11:48Ihre Freunde beschreiben sie als zuvorkommend.
00:11:50Den Palmers ging es wirklich sehr schlecht in dieser Zeit.
00:11:52Wenn ich darüber nachdenke, wie schlimm es war,
00:11:58kann man sich kaum vorstellen, dass es noch schlimmer kam.
00:12:01Zehn Tage nach Alice' Beerdigung, das war am 15. Januar,
00:12:19geschahen plötzlich seltsame Dinge im Haus.
00:12:21Wir hörten Geräusche auf dem Dachboden und auch Geräusche von draußen, vor dem Fenster und andere Bewegungen,
00:12:31die aus Alice' Zimmer zu kommen schienen.
00:12:33Also dann hingen wir die Tür zu Alice' Zimmer aus und wieder ein und ließen den Kammerjäger nach Termiten suchen.
00:12:44Doch das half alles nichts. Die Tür knallte weiter auf und zu.
00:12:47Und wir hörten weiterhin Geräusche aus Alice' Zimmer.
00:12:50Ich bin nicht in der Lage zu erklären, was es genau war, aber ich hatte einfach so ein komisches Gefühl im Magen.
00:13:07Ich bekam plötzlich diese Albträume und sie waren so schlimm, dass ich die Augen einfach nicht aufmachen wollte.
00:13:23Ich wachte auf, aber ich wollte auf keinen Fall meine Augen öffnen.
00:13:33Es war dieser eine bestimmte Albtraum, der so lebhaft war und immer wieder kam.
00:13:39Alice kam den Flur entlang, noch immer durchnässt vom Wasser des Stausees.
00:13:44Und sie blieb am Fußende des Bettes stehen und starrte uns an.
00:13:47Es war so beängstigend, dass ich, wie gesagt, meine Augen einfach nicht aufmachen wollte.
00:13:59Anfang Februar wurden meine Albträume so schlimm, dass ich anfing, nachts spazieren zu gehen.
00:14:04Manchmal stundenlang.
00:14:08Einfach nur, um nicht wieder ins Bett zu müssen.
00:14:11Einfach, um nicht die Augen zuzumachen und einzuschlafen.
00:14:13Manchmal ging ich sogar in die Häuser anderer Leute.
00:14:19Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas Falsches machen würde.
00:14:22Ich, äh, ich schätze, ähm, ähm, wollte nur für eine Weile an einem anderen Leben teilhaben oder so.
00:14:29Georgie, erinnern Sie sich noch daran, wie es Russell damals ging?
00:14:44Ja, Russell hat, ähm, er hat wirklich sehr viel gearbeitet.
00:14:48Ich glaube, dass ihm das irgendwie geholfen hat.
00:14:51Was meinst du?
00:14:53Schick ist einfach weg, ohne Erklärung.
00:14:55Russell und ich lernten uns 1998 beim Gipsel- und Catchman-Projekt kennen.
00:14:59Wir arbeiteten gemeinsam daran.
00:15:01Sie beide kannten sich also schon ein paar Jahre?
00:15:03Ja, ein paar gute Jahre, ja.
00:15:09Erinnern Sie sich daran, wie ihn der Tod seiner Tochter beeinflusst hat?
00:15:12Wir arbeiteten eigentlich ganz normal weiter.
00:15:16Das war irgendwie blöd, denn ich wusste nie wirklich, ob und was ich dazu sagen sollte.
00:15:21Sie haben also nie darüber gesprochen?
00:15:23Nicht so wirklich, also jeder trauert auf seine eigene Art und Weise.
00:15:27Es war ja nicht meine Aufgabe, ihm zu sagen, wie er sich verhalten soll.
00:15:33Doch ich machte mir Sorgen.
00:15:36Ich war wirklich froh, dass ich meine Arbeit hatte.
00:15:40Ich meine, eine Zeit lang hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei, aber ich wollte einfach nur weitermachen.
00:15:47Und dann, eines Nachts, so Ende Februar, kam ich von der Arbeit nach Hause und saß in der Küche.
00:16:00Da hörte ich plötzlich ein Geräusch aus Allys Zimmer.
00:16:02Also ging ich in ihr Zimmer und, ich weiß nicht genau warum, ich setzte mich auf den Stuhl genau vor ihrem Schlank.
00:16:15Bevor ich überhaupt wusste, was ich da wollte, da kam Ellie herein.
00:16:19Sie ging zum Tisch und spitzte einen Bleistift an und dann las sie, glaube ich, eine SMS von sich selbst.
00:16:29Ich bin vollkommen durcheinander gewesen.
00:16:35Sie war sich überhaupt nicht bewusst, dass ich im Zimmer war.
00:16:40Ich weiß nicht mehr genau, was dann passierte.
00:16:43Ich stieß gegen das Bett oder quietschte mit dem Schuh oder so.
00:16:46Plötzlich versteifte sie sich.
00:16:49Und dann wusste ich, dass sie wusste, dass ich da gewesen bin.
00:16:54Und dann drehte sie sich ganz ruhig um und sah mir direkt in die Augen.
00:17:00Es fühlte sich an, als wäre es eine kleine Ewigkeit.
00:17:05Und dann kam sie direkt auf mich zu und stand vor mir und schrie, geh raus, geh raus.
00:17:10Und dann, dann bin ich gerannt, so schnell ich konnte.
00:17:15Ich habe gehört, wie Russell weinte.
00:17:18Er war hier in der Küche. Matthew und ich haben ihn hier gefunden.
00:17:20Er war total fertig. Er war absolut untröstlich.
00:17:26Glauben Sie, Russell, wenn er sagt, er habe einen Geist gesehen?
00:17:29Ja, das tue ich. Ich glaube, er sah, was er sah.
00:17:34Denn er würde nicht... Er ist nicht der Typ Mensch, der so etwas erfindet.
00:17:39Deswegen glaube ich es.
00:17:42Ob es nun ein echter Geist war oder nicht, das weiß ich natürlich nicht.
00:17:47Aber ich bin sicher, er sah etwas.
00:17:50Ich weiß noch, dass ich versucht habe, mit der Kirchengemeinde darüber zu sprechen,
00:18:11wie man June helfen könne, wie man den Palmers helfen könne.
00:18:14Doch es sah so aus, als wenn es nichts gäbe, was wir hätten tun können.
00:18:20Zum Teil lag es vielleicht daran, dass sie keine Kirchengänger waren.
00:18:26Daher wusste ich nicht, wie ich ihm Trost spenden sollte.
00:18:31Ich weiß ja noch nicht einmal, woran June überhaupt glaubt.
00:18:35Meine größte Sorge galt jedoch Matthew.
00:18:37Ähm, ich schätze deshalb, weil die beiden sich so nahe standen.
00:18:42Ich fragte mich, wie er damit zurechtkommen würde.
00:18:53Ich erinnere mich daran, dass er immer mehr Zeit alleine verbrachte.
00:18:59Wir waren alle sehr besorgt um ihn.
00:19:01Matthew kam zu mir mit einigen ungewöhnlichen Blutergüssen am Körper.
00:19:08Sie waren so ungewöhnlich wegen der Verteilung und Tiefe.
00:19:12Wir haben es natürlich protokolliert und versuchten, ein Trauma auszuschließen.
00:19:17Allerdings gab es auch keine Anzeichen für ein traumatisches Erlebnis.
00:19:21Wir testeten ihn auf Vaskulitis und fanden bei der Blutuntersuchung keinerlei Gifte oder Toxine in seinem Körper.
00:19:28Es war uns einfach nicht möglich, es irgendwie einzuordnen.
00:19:32Einige Wochen danach verschwanden die Blutergüsse urplötzlich von selbst.
00:19:37Wir konnten nie wirklich erklären, woher sie stammten.
00:19:43Mein Name ist Steve Wilkie.
00:19:45Ich bin Matthews bester Freund.
00:19:47Und eigentlich bin ich ein bis zwei Mal die Woche bei ihm daheim.
00:19:54Wir hatten eine Band gegründet, also haben wir meistens bei mir Musik gespielt.
00:20:01Matthew kam mir irgendwie stiller vor, aber er war schon immer ein ruhiger Mensch.
00:20:07Also gab es nicht wirklich Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte.
00:20:10Und ich hatte davon gehört, dass June in die Häuser anderer Menschen ging, aber Matthew wollte, glaube ich, nicht gern darüber reden.
00:20:18Also wollte ich ihn nicht darüber ausfragen.
00:20:20Ich wusste, dass er sich schon immer für Fotografie interessierte.
00:20:29Und er schien sich zu diesem Zeitpunkt noch mehr damit zu befassen.
00:20:39Matthew kam zu mir und wollte alles über Fotografie wissen.
00:20:41Und ich war gerne bereit, ihm zu helfen. Das ist es ja, was ich tue.
00:20:45Er wollte alles lernen, was damit zu tun hatte.
00:20:51Über Beleuchtung, Technik und Ausrüstung.
00:20:54Er war sehr talentiert, also habe ich ihn eingestellt.
00:20:56Er war sehr talentiert, also habe ich ihn eingestellt.
00:21:26Und was war in dem Foto vom 28. April anders?
00:21:56Also, ähm, im Endeffekt war es dieselbe Aufnahme, nur, dass es so schien, als stünde Alice da, vor dem Zaun.
00:22:06Erinnerst du dich daran, wie deine Eltern damals darauf reagiert haben?
00:22:20Ich kann nicht sagen, dass es gut war, aber es war besser als vorher.
00:22:25Es war etwas, ähm, etwas, worauf man sich konzentrieren konnte.
00:22:31Für uns alle.
00:22:36Die Fotos wurden am 3. April geschossen, am 4. entwickelt und ich sah sie.
00:22:41Das war, ich glaube, das war am 5.
00:22:44Und als ich auf dem Bild den Stausee gesehen habe, freute ich mich.
00:22:49Allerdings hatte, in der folgenden Nacht meine Frau entdeckt, dass im Hintergrund des Norwell-Stausees ein Abbild zu erkennen war.
00:22:57Als ich das Foto zum ersten Mal sah, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte.
00:23:16Das Abbild war beängstigend, weil es tatsächlich so aussah wie Alice.
00:23:21Das Abbild war unglaublich beunruhigend.
00:23:31Und ich kam zu der Überzeugung, dass Alice noch am Leben war.
00:23:34Ich hatte keine rationale Erklärung dafür, wer auf diesen Fotos zu sehen war.
00:23:47Aber ich wusste etwas über Alice, das June nicht wusste.
00:23:52Ich sah ihren toten Körper.
00:23:55Ich dachte nicht, dass sie gelebt hat.
00:23:58Ich dachte, dass sie es nicht war.
00:24:00Ich war davon überzeugt, dass Russell einen Fehler gemacht hat.
00:24:05Er sagte ja selbst, dass es jeder hätte sein können.
00:24:11June war so überzeugt davon, dass ich einen Fehler gemacht habe, dass ich irgendwann selbst anfing, ja, an dem zu zweifeln.
00:24:21Vielleicht glaubte ich bereits, dass es Alice war, bevor ich richtig hinsah.
00:24:25Und die Umstände für mich so überzeugend waren, dass ich dachte, sie ist es.
00:24:35Mehr als drei Monate nach der Beerdigung der Teenagerin Alice Palmer haben ihre Eltern bezüglich einer Exhumierung des Leichnams einen Antrag gestellt.
00:24:45Es tauchten seitens der Parmers Zweifel an der Genauigkeit der ursprünglichen Leichenidentifizierung auf.
00:24:52June und Russell Palmer bestanden darauf, dass ein DNA-Test durchgeführt werden sollte.
00:24:57Sie waren nicht sicher, war die identifizierte Leiche tatsächlich Alice?
00:25:01Alice' Leichnam wurde im Beisein des Leichenbestatters Dr. Slatter und eines Vorsitzenden der Gerichtsmedizin exhumiert.
00:25:08Dann wurde sie ins Ararat-Zentralkrankenhaus transportiert, wo man ihr die DNA entnahm.
00:25:15Dort lag sie dann, bis die Ergebnisse vorlagen.
00:25:21Einige Tage später erhielten wir eine Kopie des vorläufigen forensischen Berichts.
00:25:25Durch Übereinstimmung der DNA-Proben wurde Alice's Identität bestätigt.
00:25:30In dem Moment, als ich bestätigte, dass es sich bei dem Leichnam um Alice handelte,
00:25:41wurde mir bewusst, wie viel mir die Option bedeutete, dass sie es nicht war.
00:25:47Ich kann nicht erklären, wie sehr ich mir innerlich wünschte, dass da ein grausamer Fehler bei mir geschehen war.
00:25:54Ich wünschte wirklich, dass das da am Stausee das Kind eines anderen gewesen sei.
00:26:01Ein Ausreißer, ein Mordopfer.
00:26:03Es war mir egal, wessen Kind, nur sollte es nicht mein Kind sein.
00:26:07Nur nicht Alice.
00:26:07Doch, das ist es.
00:26:29Alice wurde zwei Tage später am 7. Juni erneut beerdigt.
00:26:55Doch die Frage blieb offen.
00:26:58Wer oder was war auf diesen Fotos?
00:27:01Ich habe weiterhin Geräusche gehört und ähm...
00:27:29Was hast du denn gehört?
00:27:30Es hörte sich so an, als wenn...
00:27:32Ich habe einfach weiter diese Geräusche gehört, oben im Flur.
00:27:36Also baute ich eine Kamera auf, um zu sehen, ob dort etwas zu sehen ist.
00:27:41Irgendetwas.
00:27:41Nach der ersten Nacht sah ich mir die Aufnahmen an.
00:28:11Und dann entdeckte sie eine Gestalt.
00:28:15Sie bewegte sich aus dem Wohnzimmer, über den Flur in Richtung Haustür.
00:28:19Sie hören Voice FM.
00:28:34Es ist zwei Minuten nach acht.
00:28:36Hier ist Helen Bass und der parapsychologische Berater Ray Camony.
00:28:40Als nächstes haben wir Nadja in der Leitung.
00:28:42Hi Nadja, wie geht's dir und wie kann ich dir helfen?
00:28:44Ich habe eine karrierebezogene Frage und noch eine zu meiner Familie.
00:28:50Das war zu der Zeit, als ich beschloss Ray Camony, um Rat zu fragen.
00:28:54Ich hatte Ray schon seit Jahren im Radio gehört.
00:28:57Die Leute waren geteilter Meinung.
00:29:00Die einen vertrauten ihm völlig, andere glaubten einfach nicht daran.
00:29:04Und nun haben wir Annie in der Leitung.
00:29:07Hi Annie, wie geht's dir?
00:29:08Mir geht es gut, Ray. Danke für das Annehmen.
00:29:11Kein Problem. Was kann ich für dich tun?
00:29:13Ich hätte gerne eine allgemeine Sitzung.
00:29:18Allgemein. Also nicht medizinisch.
00:29:21Ich bin gebürtig aus Ungarn.
00:29:23Meine Eltern kamen her, als ich noch ein Kind war.
00:29:26Ich habe eine 15 Jahre alte Tochter, die mit ihrer Mutter in Südaustralien lebt.
00:29:30Mein eigentlicher Name ist Schulz, aber ich änderte ihn um in Ray.
00:29:33Ich dachte, das wäre vertrauenswürdiger für ein Medium.
00:29:39Australiens Kanacken-Medium nach Wahl.
00:29:45Das meiste, was ich tue, ist, den Kranken und den Sterbenden,
00:29:50welches meine meisten Klienten sind, vorzuschlagen,
00:29:54den Tod nicht unbedingt als das bittere Ende zu sehen.
00:29:59Er ist nicht das Endepunkt aus.
00:30:01Es ist ein Trostpflaster, das ich gern mitgebe, wenn man bedenkt,
00:30:06dass man nicht weiß, was nach dem Tod wirklich geschieht.
00:30:09Da ist jemand, der dir nahe steht.
00:30:12Jemand, den du lange nicht gesehen hast.
00:30:15Jemand, der in dein Leben zurückkehren wird.
00:30:18Jemand, der dir eine schöne Zeit bereitet.
00:30:21Ist das wahr?
00:30:22Kennst du jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft?
00:30:25Ja, ja, ich kann mir da jemanden vorstellen.
00:30:27Hör zu, Annie.
00:30:28Ich will dir nichts vormachen.
00:30:29Es wird schwer für dich, aber ich glaube,
00:30:31dass dieser Mensch zurückkommen wird
00:30:33und einen Rund Rast geben wird
00:30:35und dir auch Torspenden wird.
00:30:37Danke, Ray.
00:30:42Alles klar, Annie.
00:30:42Da, wo ich herkomme, verdeckt man sämtliche Spiegel im Haus,
00:31:03wenn jemand stirbt,
00:31:05damit er nicht wieder zurückkommt.
00:31:08Diese Dinge machen den Unterschied.
00:31:09Hallo, Annie.
00:31:20Ich bin Ray.
00:31:24Du wirst sterben, Annie.
00:31:30Das ist aber nicht das Ende.
00:31:34Es ist der Anfang von etwas Neuem.
00:31:41Danke, Ray.
00:31:42Ist schon gut.
00:31:49Ich mochte Ray auf Anhieb.
00:31:51Er war anders, als ich ihn mir vorstellte.
00:31:53Was auch immer ich erwartet habe.
00:31:56Er war nicht gruselig oder ein Schwindler.
00:31:59Ich möchte, dass du nun die Augen schließt.
00:32:17Für gewöhnlich nehme ich die Sitzung auf Band auf,
00:32:20damit die Klienten sie noch einmal überprüfen können.
00:32:23Besonders, wenn Elemente aus Trance und Hypnose involviert sind.
00:32:27Ich mache eine Kopie für mich und eine für sie.
00:32:30Vertrauen ist gut, Kontroll ist besser.
00:32:33Alles klar, du stehst jetzt vor deinem Haus.
00:32:36Sag mir, was du siehst.
00:32:38Mein Haus ist ein weißes Haus.
00:32:48Ich gehe auf die Haustür zu.
00:32:51Ich möchte, dass du weitergehst.
00:32:53Ins Haus hinein.
00:32:55Ich möchte, dass du dich langsam durch das Haus bewegst.
00:32:58Ich möchte, dass du mir beschreibst, was du siehst, wo du gerade bist.
00:33:02Mache eine Tour mit mir.
00:33:03Also, ich laufe durch den Flur auf das Zimmer von Alice zu.
00:33:27Was gibt es da?
00:33:28Ich sehe Alice's Schuhe neben ihrem Zimmereingang.
00:33:35Und was sagt dir das, June?
00:33:42Sie hat ihre Turnschuhe immer außerhalb des Zimmers stehen gelassen.
00:33:45Gut, dann möchte ich, dass du nun in ihr Zimmer hineingehst.
00:33:53Öffne die Tür und geh hinein.
00:33:56June, fühlst du dich sicher genug, um hineinzugehen?
00:34:01Ja.
00:34:03Dann öffne die Tür.
00:34:04Ich gehe jetzt in ihr Zimmer.
00:34:24Du kannst etwas sehen, nicht wahr?
00:34:28Erzähl mir, was du siehst, June.
00:34:30Sie ist Alice sitzt in ihrem Korbsessel am Ende des Bettes.
00:34:49Sie...
00:34:49Sieht traurig aus.
00:34:51Ich traf Ray zum ersten Mal, als June ihn nach ihrer Sprechstunde mit zum Essen gebracht hatte.
00:35:03Und...
00:35:03Na ja, ich bin nun mal an Geisterheilern gänzlich desinteressiert.
00:35:08Ich habe eigentlich keine Meinung dazu, außer, dass ich sie nicht zum Essen da haben will.
00:35:13Aber ich tat es für June.
00:35:14Immerhin war er sympathisch, also kein unheimlicher Spinner.
00:35:20Und ich für meinen Teil habe mich ja benommen.
00:35:22Ein paar Tage später etwa, eine Woche danach, schlug ich der Familie vor, eine...
00:35:27...Séance zu halten.
00:35:29June war sofort dafür, aber...
00:35:31Ich weiß noch, dass Russell gar nicht der Freude war.
00:35:34Ich denke, Matthew hat ihn letztlich überredet.
00:35:37Matthew, was dachtest du darüber, dass in eurem Haus eine Séance abgehalten werden sollte?
00:35:41Ähm...
00:35:43Zu diesem Zeitpunkt war ich schon daran interessiert.
00:35:46Schon allein aus Neugier.
00:35:48Ich glaube, Dad war nicht so...
00:35:51...begeistert.
00:35:53Aber...
00:35:54Ähm...
00:35:55Ja, ich dachte, das ist bestimmt interessant.
00:35:57Und...
00:35:58...machte den Vorschlag, es zu filmen.
00:36:01Also habe ich es einfach mit unserer PC-9-Kamera aufgenommen.
00:36:08Ich fühle eine starke Präsenz.
00:36:11In diesem Haus.
00:36:16Ich denke, wir waren uns alle einig, dass die Séance fehlgeschlagen war.
00:36:20Ray zeigte überhaupt keine Reaktion.
00:36:23Weder eine Regung noch sonst irgendetwas.
00:36:26Nach etwa einer Stunde beendeten wir das Ganze.
00:36:29Und, ähm...
00:36:31Das war am nächsten Tag, als uns, ähm...
00:36:33Matthew uns den Film gezeigt hat.
00:36:35Und, ähm...
00:36:36Das Abbild, das ich sah, ähm...
00:36:38Das war eindeutig ein Bild von Alice.
00:36:40Erscheine und zeige dich uns.
00:36:42Die neue Aufnahme unterschied sich deutlich zu der aus dem Flur.
00:37:07Sie war viel besser erkennbar, da sie nicht so verschwommen war.
00:37:14Und es war unmöglich, es abzutun als...
00:37:18zufälliges Schattenzusammenspiel oder digitales Geräusch.
00:37:23Da war etwas Unerklärliches in unserem Haus.
00:37:30So viel ist klar.
00:37:31Ich war besorgt.
00:37:35Das war ein völlig neues Gebiet für mich.
00:37:40Ich hatte noch nie zuvor einen Geist gesehen.
00:37:43Matthew half Ray dabei, im Haus drei Kameras zu installieren,
00:38:06die rund um die Uhr im Zeitraffer aufnahmen.
00:38:09Es gab viele Spekulationen über Ray.
00:38:15Also, ähm...
00:38:17Was er dort macht.
00:38:19Ich meine, wenn die Leute es nicht wissen,
00:38:21führt sowas natürlich zu Gerede und Spekulationen.
00:38:23Ich hörte im Juli einige Gerüchte von Videoaufnahmen,
00:38:28die angeblich Geistererscheinungen im Haus zeigten.
00:38:32Ich muss allerdings sagen, dass ich dem Ganzen eher skeptisch gegenüberstand.
00:38:37Und wie standen Sie zu Ray?
00:38:40Auch sehr skeptisch.
00:38:41Ich glaube, man sah in mir eine Art Rasputin,
00:38:45als hätte ich mir die Fotos zusammengebastelt,
00:38:47da ich nur scharf auf das Geld war.
00:38:52Besonders für Matthew schien es ein harter Kampf zu sein.
00:39:01Ich hatte gehofft, ihm helfen zu können,
00:39:03indem ich vor Ort war.
00:39:04Meine Motivation war in erster Linie professioneller Natur.
00:39:12In diesem Haus ging etwas vor und ich wollte wissen, was das war.
00:39:34In diesem Haus ging etwas vor,
00:40:04Wie haben Sie auf die Erscheinungen reagiert?
00:40:16Wir waren natürlich alle erst mal baff.
00:40:21Aber bevor wir dazu kamen, uns einen Reim darauf zu machen, kam das Video der Withers hinzu.
00:40:26Geh weiter. Ja, so ist es gut.
00:40:28Ist es gut so?
00:40:29Ja, aber sei vorsichtig.
00:40:31Kann ich es sehen?
00:40:32Katie und Doug Withers waren am 3. April am Stausee.
00:40:35Am gleichen Tag, als auch Bob Smead sein Foto machte.
00:40:39Sei vorsichtig.
00:40:40Was denkst du, was ich tue?
00:40:44Pass bitte auf.
00:40:46Ich halte etwas in der Hand.
00:40:51Ein paar Monate später, etwa Ende Juli, als wir uns die Aufnahmen, die Videoaufnahmen ansahen,
00:41:00die wir vom Stausee gemacht hatten, da erkannten wir...
00:41:03Ja, ein Mann im Hintergrund, den wir als Bob Smead identifizierten.
00:41:11Was wirklich interessant war, denn ja, wir dachten, wir waren an demselben Tag da, als er da war.
00:41:17Und dieses Bild machte, von dem alle Leute sprachen, nicht wahr?
00:41:21Ja, und dann sind wir das ganze Material durchgegangen, um zu sehen, ob wir eventuell auch diese Gestalt aufgenommen hatten und...
00:41:28Vielleicht sah die Kamera, was Bob sah.
00:41:30Ja, genau.
00:41:31Wir haben tatsächlich eine Gestalt im Hintergrund gesehen.
00:41:35Ganz ähnlich wie die Beschreibung der Person auf seinem Foto.
00:41:38Dann haben wir näher hingesehen.
00:41:41Ähm...
00:41:42Ja, Doug zoomte näher heran.
00:41:44Richtig. Ich ging ganz nah heran mit dem Computer.
00:41:47Und wenn man es aus der Ferne betrachtete und dann näher heranging, dann...
00:41:53Dann konnte man erkennen, dass es definitiv weder weiblich noch Alice war.
00:41:58Es war Matthew.
00:42:02Mhm.
00:42:02Glauben Sie beide an Geister?
00:42:06Nein.
00:42:07Nein.
00:42:08Nein.
00:42:08Nein.
00:42:11Also, ich habe hier gestanden, als Bob Smeet das Foto machte.
00:42:15Ich trug Alice Jacke.
00:42:18Und ich sah den Mann auf dem Hügel da drüben.
00:42:21Der Mann war Bob Smeet und ich wollte einfach nicht auf dem Foto sein.
00:42:27Also ging ich zurück durch das Gebüsch.
00:42:30Ich sah allerdings nicht, dass noch ein anderes Paar mich filmte.
00:42:35Das waren nämlich die Withers.
00:42:41Als er das mit den Withers herausfand, kam der zu mir und fragte mich,
00:42:45ob ich mit den anderen Dingen ebenfalls zu tun hatte.
00:42:48Ich wollte ihn nicht anlügen, deshalb sagte ich es ihm.
00:42:51Ich erklärte Dad, dass ich für die Erscheinung von Alice verantwortlich war.
00:43:04Für die im Flur sowie für die in ihrem Zimmer.
00:43:06Dass ich das Hinterhoffoto hergestellt habe und die Erscheinung bei der Seance.
00:43:11Ich sagte ihm, was ich gemacht habe.
00:43:13Also, ich nahm zwei Fotos.
00:43:18Eins von Alice und eins vom Hinterhof.
00:43:20Und dann setzte ich die Motive zusammen.
00:43:25Mom redete die ganze Zeit darüber.
00:43:28Sie sprach die ganze Zeit davon, dass Alice wieder ausgegraben werden müsse
00:43:31und beharrte darauf, dass Dad sich mit der Identifizierung geirrt habe.
00:43:35Und ich wusste, ohne Beweise würde nichts unternommen werden.
00:43:38Deshalb machte ich das Foto.
00:43:44Ich benutzte einfach ein altes Video von Alice
00:43:47und spielte es auf dem Fernseher ab.
00:43:52Ich stellte den Fernseher auf ein Regal und drehte dann den Spiegel so,
00:43:57dass man darin die Reflexion des Fernsehers sehen konnte.
00:44:02Der Spiegel war klein, daher konnte man die Ecken des Fernsehers nicht erkennen.
00:44:05Und dann, nun, dann habe ich das gefilmt.
00:44:09So machte ich es auch in der Küche und in ihrem Zimmer.
00:44:11Man sah also Alice nur durch die Reflexion des Fernsehers.
00:44:14Im Spiegel.
00:44:24Es ging mir wirklich nicht darum, die Leute reinzulegen.
00:44:28Ich dachte nur, das wäre irgendwie besser als nichts.
00:44:32Glaubst du, dass das, was du getan hast,
00:44:33es für June noch schlimmer gemacht hat?
00:44:35Ähm...
00:44:40Ich denke...
00:44:44Ja.
00:44:47Wahrscheinlich macht es das wirklich.
00:44:49Sehr schwer für sie, was absolut nicht meine Absicht war.
00:44:57Ich...
00:44:57bin nicht wirklich sicher, was seine Gründe gewesen sind.
00:45:01Ich denke nicht, dass ich...
00:45:06Gänzlich...
00:45:09Äh...
00:45:10Ich will nicht sagen, dass ich, ähm, nicht glaube, was er sagt, aber...
00:45:16Ich bin nur nicht zu 100% davon überzeugt, dass er wirklich weiß, warum er es tat.
00:45:21Als das bekannt wurde, da wollten alle darüber schreiben, in Büchern, in Frauenmagazinen und was es sonst noch so gibt.
00:45:35Echt übertrieben.
00:45:35Es stellte sich heraus, dass er...
00:45:37Wir wussten einfach nicht, wie wir damit umgehen sollten.
00:45:40Ich meine, wir mussten Matti beschützen, wir mussten uns beschützen, wir mussten unsere Erinnerungen an Ellie beschützen.
00:45:49Und wir hatten keinerlei Erfahrung damit, mit all diesem Interesse umzugehen.
00:45:52Zumal all das so persönlich war und die Leute es unbedingt veröffentlichen wollten.
00:45:58Ich meine, die Palmers hatten viel zu bewältigen zu dem Zeitpunkt.
00:46:02Es war wirklich schlimm, aber sie hielten sich tough.
00:46:07Das war das Ende aller Hoffnungen.
00:46:10Für uns alle.
00:46:11Aber ganz besonders für June.
00:46:14Sie war wirklich noch nicht so weit, Alice loszulassen.
00:46:17Sie brauchte einfach ein bisschen länger und hing noch sehr an der Hoffnung.
00:46:26Ich glaube nicht, dass sie es zugeben würde.
00:46:30Aber sie war am Boden zerstört.
00:46:42Sie war ein sehr interessantes Mädchen.
00:46:44Sie schien sich nicht allzu gut mit June zu verstehen.
00:46:48Ich fand, die beiden waren sich sehr ähnlich.
00:46:50Merkwürdig, dass sie sich nicht so gut verstanden haben.
00:46:57Sie ähnelten sich sehr in allem, was sie taten.
00:47:01Man konnte deutlich erkennen, dass Alice nach June geraten war.
00:47:04Noch andere Dinge bekamen Klarheit, nachdem Alice in diesem Stausee gestorben war.
00:47:08Nämlich, dass sie sich im Schützen ihrer Privatsphäre auch sehr ähnlich waren.
00:47:15Ja.
00:47:16Ich danke dir.
00:47:18June war es.
00:47:19Nun, sie ist es immer noch.
00:47:22Also, sie behält viel für sich.
00:47:25Und es stellte sich heraus, dass Alice genauso war.
00:47:29Sie hatten diesen Sinn für Zurückgezogenheit.
00:47:32Einen Sinn dafür, dass es sowas wie ein eigenes, privates Leben gibt.
00:47:35Und sie wollten entscheiden, es zu teilen oder nicht zu teilen.
00:47:44Es ist wunderschön, wenn man Kinder bekommt und diese die gleiche Auffassung wie die Eltern haben.
00:47:50Aber als Mutter zweifelt man immer daran, ob man wirklich genug und auch das Richtige tut.
00:47:58Und teilweise gebe ich mir die Schuld.
00:48:03Vielleicht ist es ja meinetwegen.
00:48:05Vielleicht geht es auch auf meine Mutter zurück.
00:48:09Ich war nie wirklich dazu fähig...
00:48:12Ich war nie wirklich dazu fähig, mich vollständig zu öffnen.
00:48:18Gegenüber June.
00:48:22Ich glaube, zu einem Teil war June genauso.
00:48:26Sie konnte sich Alice gegenüber auch nicht wirklich öffnen.
00:48:37Ich hoffe sehr, dass Alice wusste, wie sehr ich sie liebte.
00:48:40Ich schätze, ich zog mich zurück, als sie älter wurde.
00:48:48Das wäre für mich am traurigsten, wenn sie das nicht gewusst haben sollte.
00:48:52Ray schlug vor, dass Matthew ihn auf einer seiner ländlichen Touren durch Victoria,
00:49:06wo er seine Sitzung hatte, begleiten sollte.
00:49:10Und Matthew ergriff diese Chance.
00:49:13Frühstück?
00:49:14Keine Ahnung.
00:49:16Ich denke, dass du heute zahlst.
00:49:18Nein, du bist dran.
00:49:19Ich glaube, als ich weg war, wurde mir erst bewusst, wie sehr ich Alice vermisste.
00:49:42Und dass ich nie wieder die Möglichkeit haben werde, mit ihr zu sprechen.
00:49:45Ich glaube, viele von Rays Klienten suchen ihn deshalb auf.
00:49:52Weil sie einfach mit jemandem, den sie verloren haben, reden wollen.
00:49:58So ging es mir auch.
00:50:00So gesehen war ich gewissermaßen auch einer seiner Klienten.
00:50:05Nein.
00:50:11Darf ich dich bewerfen?
00:50:12Nein.
00:50:12Mal sehen, was passiert.
00:50:14Was glaubst du denn, was passiert?
00:50:15Du wirst mich treffen und ich werde sauer.
00:50:16Das wird passieren.
00:50:18Nein.
00:50:20Film dich doch selbst.
00:50:22Was willst du in meinem Zimmer?
00:50:25Keine Ahnung.
00:50:26Geh raus.
00:50:26Als Ray und ich unterwegs waren, ließen wir die beiden geliehenen Kameras dort, wo sie waren.
00:50:55Ich war überzeugt, dass da noch etwas im Haus war.
00:51:02Und da wir für etwa drei Tage weg waren, konnten wir schließlich die Bänder nicht wechseln oder so.
00:51:09Uns war bewusst, dass wir nur etwa eineinhalb Tage haben, aber ließen sie laufen.
00:51:16Am 22. August waren wir zurück und überprüften dann die Bänder.
00:51:21Nur Russell und ich waren im Haus, als die Bänder aufgezeichnet wurden.
00:51:50Matthew konnte unmöglich etwas daran gemacht haben.
00:51:55Sie schienen zu beweisen, dass es in unserem Haus einen Geist gab.
00:52:00Die Geisternheiß.
00:52:01Glaubst du an den Geisternheiß?
00:52:15Eigentlich nicht.
00:52:19Es ist schwer, es zu beweisen.
00:52:22Aber ich denke, ja, ich glaube, dass sie möglicherweise existieren.
00:52:34Geister sind überall.
00:52:37Es ist eine beängstigende Welt.
00:52:40Ich weiß nicht, warum es wichtig ist.
00:52:42Vielleicht hilft es den Menschen mit ihrem Verlust, umzugehen, indem sie Geistergeschichten oder was auch immer erfinden.
00:52:48Es hinterließ viele offene Fragen zu all dem.
00:52:56Ich ging nochmal zurück und durchforstete das gesamte Material, das im Haus aufgenommen wurde, nachdem Alice starb.
00:53:02Als ich mir Messius' Aufnahme vom 13. Juni im Flur nochmal ansah, da ist mir etwas aufgefallen.
00:53:15Da war eine zweite Gestalt.
00:53:21Es war nicht Matthew, sondern jemand anderes, der im Dunkeln in Alice' Zimmer saß.
00:53:27Zuerst dachte ich, es sei Alice.
00:53:30Dann wurde mir klar, dass es unser Nachbar, Brad Tui, war.
00:53:34Was machte dieser Mann in meinem Haus, im Zimmer meiner Tochter, mehr als sechs Monate nach ihrem Tod?
00:53:56Als ich ihre Schatztruhe fand, begriff ich sofort, warum er da war.
00:54:04Er suchte nach dem Video.
00:54:09Das ist es.
00:54:34Alice fing 2002 mit dem Babysitten für die Tuis an.
00:54:53Sie machte das etwa zweieinhalb Jahre lang.
00:54:56Die Söhne der Tuis waren fünf und neun Jahre alt.
00:54:59Ich dachte, ich könne meinen Augen nicht trauen.
00:55:11Es machte mich einfach nur traurig.
00:55:13Soweit es mich betrifft, waren die Tuis mitverantwortlich für Alice' Tod.
00:55:24Wenn sie nicht gewesen wären, wäre sie einfach zu uns gekommen und hätte sich nicht schuldig gefühlt.
00:55:30Sie müsste nicht die Bürde dieses Geheimnisses tragen.
00:55:33Sie hätte sich nicht so abgekapselt.
00:55:35Was empfinden Sie jetzt gegenüber Brad?
00:55:43Wäre er jetzt hier, würde ich ihn erwürgen.
00:55:47Er war eigentlich ganz nett.
00:55:49Ja, ehrlich.
00:55:50Er war immer nett zu mir.
00:55:52Wir haben uns unterhalten.
00:55:54Er war nie eigenartig.
00:55:56Er hatte einen großen Pool und...
00:55:59Ja, im Sommer.
00:56:00Ja, wir gingen manchmal da schwimmen.
00:56:02Es war schön dort, also gingen wir auch drüber, um einfach zu schwimmen.
00:56:05Ja.
00:56:06Ich war wirklich verblüfft über das, was da passiert ist.
00:56:09Ich brauchte eine Weile, nur um es zu glauben.
00:56:13Ja.
00:56:15Ich hatte keine Ahnung, dass sie Alice...
00:56:17Dass sie überhaupt mit jemandem etwas hat.
00:56:19Ja, ja. Bei ihr hätte ich überhaupt nicht gedacht, dass sie sowas tun würde.
00:56:22Ich auch nicht.
00:56:23Was denken Sie, warum Alice die Videokassette hatte?
00:56:31Na, weil sie nicht wollte, dass Sie es haben.
00:56:35Und warum nicht?
00:56:37Sie vertraute ihn wohl nicht mehr.
00:56:41Sie müssen wirklich verzweifelt versucht haben, an das Video zu kommen.
00:56:45Von dem Moment an, als Sie hörten, dass Alice tot ist,
00:56:49müssen Sie in einer ständigen Angst gelebt haben, dass es herauskommt.
00:56:52Ich bin froh, dass er es nicht gefunden hat.
00:56:58Und dass er weiß, es ist nicht vorbei.
00:57:04Ich hatte zu diesem Zeitpunkt viel mit den Parmas zu tun,
00:57:07zumal ich an der Ermittlung beteiligt war.
00:57:09Ich versuchte, Brad und Marissa Touhey samt Familie ausfindig zu machen.
00:57:13Zunächst waren wir optimistisch
00:57:15und der Meinung, dass wir sie finden und Anklage erheben würden.
00:57:19Aber unglücklicherweise stellten sich unsere Ermittlungen als Sackgassen heraus
00:57:25und die Aktion scheiterte.
00:57:28Also, die Polizei wies uns darauf hin, dass die Touheys, wenn man sie fasste,
00:57:32nur Bewährung bekommen würden, wenn sie aussagten, der Sex wäre freiwillig.
00:57:36Was wiederum dadurch bekräftigt würde, wenn man das Video sah.
00:57:41Jason, wusstest du von der Beziehung zwischen Alice und Brad?
00:57:43Aber nein, wusste ich nicht.
00:57:48Also, wenn ich...
00:57:52Wir wären nicht mehr zusammen gewesen, wenn...
00:57:56Ich dachte, wir wären...
00:57:58Ich dachte, dass zwischen uns wäre alles gut.
00:58:00All das hinterließ so viele unbeantwortete Fragen.
00:58:15Warum hatte sie etwas mit ihm?
00:58:17Wann fing das Verhältnis an?
00:58:20War sie verliebt in einen von den beiden?
00:58:22Ich weiß es einfach nicht.
00:58:23Ich weiß es nicht.
00:58:53Man betrachtet jemanden anders, wenn man weiß, dass derjenige etwas vor dir verborgen hält.
00:59:00Ich denke, ich kannte eine Alice und ihre Mutter eine andere
00:59:05und dann gab es da vielleicht noch eine, die keiner von uns kannte.
00:59:23Ich fand Rays Visitenkarte, eingeklebt in Alice's Tagebuch auf der Seite vom 12. Juli 2005.
00:59:31Warum bist du zu mir gekommen, Alice?
00:59:38Können Sie Träume deuten?
00:59:41Hm, manchmal.
00:59:43Wie fühlst du dich nach diesen Träumen?
00:59:47Ähm...
00:59:48Sie verängstigen mich ein wenig.
00:59:53Alice kam zu mir etwa fünf Monate vor ihrem Tod.
00:59:56Sie hatte mich im Radio gehört, glaube ich.
00:59:59Sie bat mich um einen Termin.
01:00:01Atme tief ein und schließ die Augen.
01:00:04Stell dir nun vor, du stehst vor deinem Haus.
01:00:06Wenn du es sehen kannst, sag mir Bescheid.
01:00:08Okay?
01:00:18Ja.
01:00:20Also gut.
01:00:22Nun gehe durch die Eingangstür hinein.
01:00:24Gehe in das Haus.
01:00:25Erzähl mir, was du siehst, wo du bist.
01:00:28Ray, warum hast du June verschwiegen, dass Alice bei dir gewesen ist?
01:00:31Ich bin an der Eingangstür.
01:00:34Es ist nicht so, dass ich mit Absicht etwas verheimlicht hätte.
01:00:36Möchtest du reingehen?
01:00:38Ja, das mache ich.
01:00:38Ich habe nur Alice' Wunsch nach Diskretion erfüllt.
01:00:42Aber alles, was ich gemacht hätte, wäre verkehrt gewesen.
01:00:44Direkt vor mir ist das Wohnzimmer.
01:00:48Dann geht man nach rechts.
01:00:51Und mein Zimmer ist im hinteren Teil des Hauses, neben der Küche.
01:00:56Siehst du etwas Ungewöhnliches, etwas anderes?
01:00:59Nein.
01:01:04Für uns war klar, dass wir Ray nicht mehr vertrauten.
01:01:08Was auch immer seine Gründe waren, diese Informationen für sich zu behalten.
01:01:12Für uns fühlte es sich an wie Betrug.
01:01:14Ich wollte June und ihrer Familie helfen.
01:01:22Und sie wollten, dass ich ihnen helfe.
01:01:24Hätten sie es gewusst, wäre ich dazu nicht in der Lage gewesen.
01:01:27Es gab viel Verbitterung.
01:01:31Matthew wollte nicht mehr mit mir reden.
01:01:33Doch ich glaube, am meisten hat sie enttäuscht, dass sie fanden,
01:01:37ich hätte einfach versagt, Alice als Person zu sehen.
01:01:41Im Nachhinein ist es eigenartig, dass uns jemand so nahe war, wie er es gewesen ist.
01:01:51Ich denke, er brauchte uns vielleicht genauso, wie wir ihn brauchten.
01:02:08Alice kam zu mir, weil sie aufgebracht war.
01:02:11Sie war eine sehr aufgewühlte Person.
01:02:17Letzte Nacht hatte ich einen Traum.
01:02:19Ich war kalt und nass.
01:02:21Ich fühlte mich schwer, als ob ich betäubt wäre.
01:02:23Und als ich aufwachte, ging das Gefühl nicht weg.
01:02:28Ich fühlte mich krank und verwirrt und bekam deshalb Angst.
01:02:33Ich musste mit Mum darüber reden.
01:02:35Ich stolperte in ihr Zimmer.
01:02:40Und als ich die beiden im Bett liegen sah, überkam ich diese intensive Trauer.
01:02:45Dann wurde aus Trauer Angst.
01:02:52Ich war von Angst gelähmt.
01:02:54Denn dann wurde mir klar, dass es nichts mehr gab, das sie noch hätten für mich tun können.
01:02:57Ich fühlte mich noch nie so schrecklich allein.
01:03:02Alles fühlte sich falsch an.
01:03:03Mein Körper.
01:03:06Und wie alles aussah.
01:03:08Und dann begriff ich, dass ich es war, mit der etwas nicht stimmte.
01:03:11Und ich fing an zu weinen, als ich da unten am Bettende stand.
01:03:41Lake Mungo liegt im Südwesten von Youth House Wales.
01:03:52Das war der Ort, an dem Alice mit ihrer Klasse Zelten gewesen ist.
01:03:57Sie waren vom 2. bis 5. August 2005 dort.
01:04:01Als sie zurückkam, sagte sie, sie hätte eine schöne Zeit gehabt.
01:04:06Ich kann mich einigermaßen daran erinnern.
01:04:09Denn sie kam ohne ihr Handy wieder heim.
01:04:11Welches ich ihr einen Monat zuvor gekauft hatte.
01:04:15Ohne ihr Armband und ihre Uhr.
01:04:20Und ansonsten hat sie nicht wirklich viel darüber gesprochen.
01:04:35Also, Kim zeigte mir dieses Handyvideo erst ein Jahr, nachdem sie vom Campen zurückkam.
01:04:41Und warum hast du dich entschieden, es June zu erzählen?
01:04:43Ähm, also wenn wir es nicht erzählt hätten, käme es mir so vor, als wenn wir etwas verbergen würden.
01:04:50Also, ich weiß nicht warum.
01:04:52Ich weiß nicht, wieso, aber wieso nicht.
01:04:59Ich will ein bisschen lächeln.
01:05:01Ja, alle ein bisschen beschwühen.
01:05:03Sonst nichts.
01:05:04Jason erzählte uns von dem Video, das die Mädchen am Lake Mungo aufgenommen haben.
01:05:16Die anderen Mädchen sahen so glücklich aus.
01:05:21Und sie, sie sah so einsam aus.
01:05:23Ich machte mir wirklich Sorgen, dass irgendetwas mit ihr passiert ist.
01:05:34Nimm das nur kurz auf, okay?
01:05:37Kates Handyvideo wurde etwas später in derselben Nacht aufgenommen, nachdem die Mädchen sich etwas verteilt hatten.
01:05:42Ich glaube, ich muss noch ein Foto machen.
01:05:47Das ist hier wie in Afrika.
01:05:49Wie in der Wüste.
01:05:51Da war eine Stelle mit Alice, unten im Bild.
01:05:54Ganz schwer zu erkennen.
01:05:56Sie kniete an einem Baum.
01:06:00Wir mussten uns den Clip erst einige Male ansehen, bevor wir erkannten, was sie tat.
01:06:05Sie begrub etwas.
01:06:07Also, wusstest du, was in dieser Nacht mit Alice passiert war?
01:06:15Nein.
01:06:16Ähm.
01:06:18Sie hatte ihr Handy verloren.
01:06:20Und war sehr aufgebracht.
01:06:24Das war ziemlich offensichtlich.
01:06:25Aber ich wusste nicht, weshalb.
01:06:28Sie hat mir nicht gesagt, ob sie etwas sah.
01:06:30Sie hat mir eigentlich gar nichts gesagt.
01:06:32Ich hatte das zu diesem Zeitpunkt nicht besonders ernst gemacht.
01:06:37Es war irgendwie lustig.
01:06:40Sehen Sie, wir hatten großen Spaß und ich dachte, sie wäre etwas eingeschnappt.
01:06:55Es fing eigentlich ganz harmlos an.
01:06:58Alice trennte sich von der Gruppe und ging alleine los.
01:07:07Aber da war offensichtlich irgendetwas, das sie quälte.
01:07:11Und wir wollten herausfinden, was das war.
01:07:14Wir wussten von dem Handyvideo, dass sie etwas begraben hatte.
01:07:36Wir wussten in etwa, wo der Baum war, da wir es ja auf dem Video gesehen hatten.
01:07:43Wir wollten nicht tagsüber dahin.
01:07:46Denn, wissen Sie, wir wollten dort nicht graben, während, naja, während sich dort Touristen aufhielten.
01:07:53Also entschieden wir nachts hinzugehen.
01:07:55Also entschieden wir nachts hinzugehen.
01:07:55June und ich fingen an zu buddeln und nach einer Weile sagte June, sie habe etwas gefunden.
01:08:19Sie zog eine Plastiktüte heraus.
01:08:23Und in dieser Plastiktüte war Alice Lieblingsarmband.
01:08:29Ihr Ring, ihre Uhr und ihr Handy.
01:08:33All ihre Lieblingsdinge.
01:08:35Verbuddelt während eines Schulcamps.
01:08:40Und wir wussten nicht den Grund.
01:08:42Also, wir wussten zwar vom Video, dass sie etwas vergraben hatte.
01:08:47Doch wir wussten nicht, was es war.
01:08:50Und?
01:08:50Der Akku ist fast leer.
01:09:05Hast du Angst vor dem Tod?
01:09:15Ja, ich habe Angst.
01:09:17Hat das nicht jeder?
01:09:25Möchtest du mir erzählen, was in deinen Träumen geschehen ist?
01:09:30Ich habe das Gefühl, dass etwas Schlimmes mit mir geschieht.
01:09:36Ich habe das Gefühl, dass bereits etwas Schlimmes geschehen ist.
01:09:40Es hat mich noch nicht erreicht, aber ich weiß, dass es passieren wird.
01:09:46Und es kommt näher.
01:09:49Aber ich fühle mich noch nicht bereit.
01:09:52Doch ich fühle, dass ich nichts dagegen tun kann.
01:10:00Irgendwann kam diese Gestalt aus der Dunkelheit auf sie zu.
01:10:15Als ich das Handyvideo sah, erkannte ich das Gesicht sofort.
01:10:20Es war dasselbe Gesicht des Körpers, den ich am Stausee identifiziert habe.
01:10:25Es war Allys Körper.
01:10:27Und Allys Gesicht.
01:10:28Oh!
01:10:30Da ist absolut keine rationale Erklärung möglich für das, was sie durch das Handy gesehen hat.
01:10:56Hillis, komm doch her!
01:10:57Was machst du da?
01:11:00Was machst du da?
01:11:00Was?
01:11:00Was?
01:11:01Was?
01:11:02Was?
01:11:03Oh, oh, oh.
01:11:33Oh, oh, oh.
01:12:03Es war ein Ritual.
01:12:05Es war ein Ritual.
01:12:35Mungo, was glauben Sie, wie Alice das gedeutet hätte?
01:12:38Was sie darüber gedacht hat?
01:12:40Hm.
01:12:46Ich denke, Alice sah einen Geist.
01:12:48Aber sie wusste garantiert nicht, dass es ihr eigener war.
01:12:54Ich glaube, sie sah einen Geist.
01:12:57Ich glaube, dass die Zukunft kam, um sie zu holen.
01:13:00Wir fanden das mit den Tuis und mit Ray und was am Lake Mungo passiert war heraus.
01:13:23Und als wir dann nach Hause kamen, war das Haus ganz anders.
01:13:31Es war...
01:13:33einsam.
01:13:35Ich glaube, Alice wollte, dass wir mehr über sie erfahren.
01:13:49Sie wollte, dass wir erfahren, wer sie wirklich war.
01:13:52Bevor sie...
01:13:58Ja, also, bevor sie gehen konnte.
01:14:00In den Wochen und Monaten nach Lake Mungo wurden wir wieder eine Familie.
01:14:14Es schließt sich wirklich sehr langsam an uns heran.
01:14:17Wir waren etwas zerschlagen und wackelig.
01:14:20Aber wir waren dennoch eine Familie.
01:14:22Hi, Ray.
01:14:32Hey, Russell, wie geht's?
01:14:33Gut und selbst.
01:14:34Los, komm rein.
01:14:35Ray rief aus heiterem Himmel an und erzählte uns, dass er durch unsere Gegend fahren würde
01:14:40und fragte, ob es in Ordnung wäre, wenn er uns besuchen käme.
01:14:45Sechs Monate waren vergangen und ich fand, unter den gegebenen Umständen würde es wohl keinen Schaden anrichten.
01:14:52Ich denke, nach Lake Mungo konnte jeder auf seine Art einen Abschluss machen.
01:15:04Für jeden unterschiedlich.
01:15:07Und jeder konnte nun seinen Frieden damit machen.
01:15:09Es ist eigenartig, dass Ellie sich so schlagartig zurückgezogen hat.
01:15:23Wir konnten ihr nicht helfen und auch nichts verändern.
01:15:28Ich denke, wir hatten uns gemeinsam entschieden, weiterzumachen.
01:15:31Und weiterzumachen.
01:15:35Ja, das war der schwierigste Teil.
01:15:39Die Entscheidung, weiterzumachen.
01:15:41Es wird schwierig werden, das Haus zu verlassen.
01:16:02Manchmal denke ich, ich vergesse das, dass sie nicht wiederkommen wird.
01:16:14Ich vergesse es.
01:16:15Ich vergesse es.
01:16:28Okay, schließe deine Augen und stell dir vor, du wärst wieder da und stehst vor dem Haus.
01:16:56Kannst du es sehen?
01:16:58Gehe ins Haus.
01:17:07Ich gehe durch die Eingangstür und gehe durch den Flur in Richtung Alices Zimmer.
01:17:16Da ist jemand.
01:17:27Ich glaube, jemand kommt den Flur entlang.
01:17:30Die Tür ist offen.
01:17:30Weißt du, wie es ist?
01:17:47Möchtest du hineingehen?
01:17:49Ja.
01:17:53Okay.
01:17:54Was siehst du?
01:18:08Meine Mom.
01:18:11Was sagt sie?
01:18:12Sie, sie sagt gar nichts.
01:18:17Ich glaube, sie weiß nicht, dass ich da bin.
01:18:30Alice ist nicht hier.
01:18:33Sie ist nicht hier.
01:18:34Was geschieht gerade, Alice?
01:18:40Redest du mit ihr oder sie mit dir?
01:18:42Sie, sie geht jetzt.
01:18:46Sie verlässt den Raum.
01:18:49Sie geht.
01:18:50Öffne deine Augen.
01:18:54Öffne deine Augen.
01:18:54Wo sollst du dich?
01:19:20Sie, Sie geht ja.
01:19:50Sie verlässt das Zimmer.
01:20:20Sie ist weg.
01:20:50Sie verlässt das Zimmer.
01:21:20Sie verlässt das Zimmer.
01:21:50Sie verlässt das Zimmer.
01:22:20Sie verlässt das Zimmer.
01:22:50Sie verlässt das Zimmer.
01:23:20Sie verlässt das Zimmer.
01:23:50Sie verlässt das Zimmer.
01:24:20Sie verlässt das Zimmer.
01:24:50Sie verlässt das Zimmer.
01:25:20Sie verlässt das Zimmer.
01:25:50Sie verlässt das Zimmer.
01:26:20Sie verlässt das Zimmer.
01:26:50Sie verlässt das Zimmer.