Immer mehr Firmen rutschen in die Insolvenz, und das nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Aber was ist das überhaupt: eine Insolvenz. Wie läuft sie ab? Wie kann man ein Unternehmen retten, wann muss es schließen? Eine Erklärung.
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NewsTranskript
00:00Was passiert bei einer Insolvenz?
00:04Rechnungen, Mahnungen, Steuerforderungen stapeln sich.
00:08Doch das Firmenkonto ist fast leer.
00:11Die Einnahmen des Betriebs decken nicht mehr die Kosten.
00:14Das Unternehmen ist zahlungsunfähig.
00:17Da hilft nur noch eins. Insolvenz anmelden.
00:21Unternehmen in Deutschland sind dazu verpflichtet,
00:23und zwar bereits, wenn abzusehen ist,
00:25dass sie ihre Rechnung nicht mehr bezahlen können.
00:27Meldet die Firma ihre Pleite nicht oder nicht rechtzeitig an,
00:31drohen wegen Insolvenzverschleppung in Deutschland
00:33sogar bis zu drei Jahre Haft.
00:36In den USA gibt es dafür keine Strafe.
00:38In China brauchen eine Insolvenz nicht einmal anzumelden.
00:43Und was passiert dann?
00:44Das Insolvenzgericht prüft zunächst,
00:47ob der Betrieb die Gerichts- und Insolvenzkosten
00:49überhaupt bezahlen kann.
00:51Ist eine Rettung noch möglich?
00:52Bestellt das Gericht einen Insolvenzverwalter.
00:54Der erstellt eine Liste mit allen Vermögensgegenständen der Firma
00:58und auf dieser Basis einen Insolvenzplan.
01:02Diesem Plan müssen alle Gläubiger zustimmen.
01:05Das sind diejenigen, bei denen die Firma Schulden oder offene Rechnungen hat.
01:10Dann wird ein Investor gesucht.
01:12Das kann eine Bank mit einem neuen Kredit sein
01:15oder ein Finanzinvestor, der sich an der Firma beteiligen will,
01:18oder sogar ein Konkurrent, der die Firma übernimmt.
01:21Doch helfen auch neue Kredite auf Dauer nicht
01:24und die Schulden der Firma übersteigen ihren Wert,
01:27geht sie als überschuldet und wird aufgelöst.
01:30Sämtliche Maschinen werden verkauft oder,
01:33sind sie noch nicht bezahlt,
01:34an den Hersteller zurückgegeben.
01:36Alle Geld- und Sachwerte der Firma
01:38fließen in die Insolvenzmasse.
01:42Daraus erhalten dann die Gläubiger ihr Geld.
01:44Doch zuerst werden die Verfahrenskosten bezahlt.
01:47Erst dann die Banken, Lieferanten oder Vermieter.
01:51Wer Pech hat, gehört zu den nachrangigen Insolvenzgläubigern
01:54und geht leer aus.
01:56Pleite ist eben Pleite.