Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • 4.7.2025
Transkript
00:00Liebe Damen und Herren, liebe Freunde, heute wieder beim Walter Hösl mit dabei zu einer
00:17sensationell besonderen Ausstellung Artstick. Man sieht es ganz deutlich, das sind Sticks,
00:23keine Drumsticks, keine Kinderstäbchen, das sind Kunststicks und was sich da heute alles tut,
00:30seht ihr gleich, denn bevor wir hier loslegen, gehen wir noch einmal ins Landesmuseum Kärnten
00:36und schauen uns einen fantastischen Vortrag von der Elisabeth von Samsonov an und eine kleine
00:43Überraschung ist dort auch noch mit dabei.
00:53Ich finde es sehr, sehr wichtig, dass Menschen nicht die Geduld verlieren und dass sie wirklich
01:14bei dem, was sie passioniert machen, sehr, sehr viel einsetzen von sich und das ernst nehmen und
01:22dass es eigentlich so bleiben sollte, das hatte ich in meinem Vortrag ja auch unterstrichen,
01:26dass Menschen diejenigen sind, die gerne etwas machen und die gerne etwas gut machen.
01:33Meine Damen und Herren, Elisabeth von Samsonov, eine große Ehre, herzlichen Dank noch einmal,
01:37hoffen wir sehen uns bald einmal wieder, danke vielmals und wir schauen jetzt zum zweiten
01:41Programmpunkt, nämlich zum Grand Prix, der Preisverleihung des großen Gestaltungsexperiments
01:47Kunst und Handwerk 2024.
01:52Jetzt bedanke ich mich für den Grand Prix 2025.
02:22Das Glas ist von einem ehemaligen Atelierfenster von der Maria Lasnik und sie hat dort 25 Jahre
02:35lang gelebt und ihre Hauptwerke geschaffen in dem Atelier und mein Atelier ist genau drunter
02:40und wie ich gehört habe, dass die oben das Atelierfenster herunterschlagen, bin hier rauf,
02:43habe die Scherben zusammengeklappt und mache eben Skulpturen draus.
02:46Es geht um das Sterben der Blätter, das sind Blätter, die am Boden liegen normalerweise,
03:00die ich aufsammle und dann zeichne oder male mit dem Hinweis, die Farbe Blau ist ein Hinweis
03:08auf das Leben, weil die Blätter sind zwar vom Baum gefallen, aber das Leben ist damit
03:16nicht zu Ende.
03:17Nächstes Jahr sind sie wieder alle da und im Herbst sind sie wieder alle am Boden.
03:21Und ich wollte darauf hinweisen, dass es eine Vergegendlichkeit für uns alle gibt.
03:27Auch für mich, es ist eigentlich ein bisschen auch ein Selbstporträt.
03:35Also das ist der Weg von A zu B, wo es keinen Anfang gibt und kein Ende.
03:42Wenn man schaut, da sieht man wirklich nirgendwo einen Anfang und nirgendwo ein Ende, sondern
03:46das geht auch weiter hier.
03:48Also es ist wieder ein...
03:49Es geht komplett durch.
03:50Ja, es geht komplett durch.
03:54Es ist eine Arbeit, die extra für diesen Stick gemacht ist, aus meiner Serie Nature Remixed.
04:03Die habe ich vor zehn Jahren so ein Projekt gemacht in Niederösterreich, wo ich aus alten
04:09Bäumen, die umgefallen sind, die man wegschneiden musste, die ich aufgeschnitten habe und zusammen
04:14genäht habe, sozusagen zu neuem Leben erweckt habe.
04:19Und das habe ich jetzt in dem Fall auch gemacht.
04:21Also das ist ein Holz, das...
04:23Das sind Kabelbinder, oder?
04:24Das sind Kabelbinder, ja.
04:25Das Übliche.
04:26Genau, das Übliche.
04:27Und worum es mir bei meinen Arbeiten immer geht, ist diese Aufmerksamkeit auf die Schnittstelle.
04:32Also wie hängen die einzelnen Teile zusammen?
04:33Nimm ich diese Kabelbinder raus, hole wieder Einzelteile.
04:35Die wollen das ja verstecken irgendwie, aber sehen wir uns direkt...
04:39Nein, ich mache es genau sichtbar und im Hintergrund schwingt er immer mit, weil ich von der Soziologie
04:44komme auch ein bisschen, also was hält die Teile zusammen und auf diese Schnittstellen
04:49aufmerksam zu machen.
04:50Also warum reden wir jetzt nicht miteinander und streiten nicht miteinander zum Beispiel.
04:54Wenn wir zwei liebe Menschen sind, die uns unheimlich sympathisch sind.
04:59So ist es.
04:59Auch am 1. August wieder dabei, bei der Box, oder?
05:02Ja, ich bin auch dabei, ja.
05:02Super.
05:03Da habe ich sogar, liebe Freunde, ein Kunstobjekt, eine Tonne, ich verrate euch aber noch nichts
05:07genaueres.
05:08So, Kurz-Spitaler, meine Damen und Herren, einen wunderschönen Abend wünschen wir dann
05:12und bis bald.
05:13Ciao.
05:19Hier und weiter geht es hier spätestens am 1. August mit dem nächsten Gestaltungsexperiment
05:25einer Symbiose aus Kunst und Handwerk, hier beim Walter Hösl in der Franz-Dullnig-Gasse.
05:32Bleibt es immer schön interessiert im Bereich Kunst, Kultur, Unterhaltung und Handwerk.
05:39Liebe Damen und Herren, und jetzt steht sie neben mir, ja, der Star des Abends, Elisabeth von
05:55Samsonhof.
05:57Hallo noch einmal, freut mich sehr.
05:59Sie wollten einmal Papst werden, habe ich gelesen und gehört.
06:03Wie kam es dazu?
06:04Ach du, liebes bisschen, hat sich das schon so weit rumgesprochen, ja.
06:07Also ich hatte als Kind, als Mädchen in einem kleinen Dorf, ich glaube, ich bin da nicht
06:12die Einzige, sehr schnell eine Idee davon, wo die Macht sich aufhält und wie man wichtig
06:18werden könnte in einem Ort.
06:21Also da spielte die Kirche eine Rolle und es spielte das Männliche eine Rolle und die
06:25Verbindung konnte man natürlich dann leicht herstellen.
06:27Also wenn man einen Berufswunsch hat als kleines Mädchen mit Ambition, dann will man doch
06:34in dieses Fach Papst wechseln.
06:37Ja, jetzt ist es so gekommen, Sie sind nicht theologisch gesehen Päpstin geworden sozusagen,
06:42aber könnte man fast sagen, im Philosophie- und Kunstbereich.
06:46Sie haben in Ihrem wundervollen Vortrag erwähnt den Begriff Expertise.
06:50Und da wird es mich interessieren, weil ich mich ja auch oft mit dem Kunstbegriff an sich
06:55befasse, ob es da eine klare Trennung oder so eine Grenze gibt, ja, wie so ein Grad, der
07:01quasi das Leihentum in Kunst und in Handwerk oder in beiden tatsächlich abtrennt oder ob
07:07es da fließende Übergänge gibt oder wie Sie das sehen würden, wo man da das ein bisschen
07:11verorten oder ja bewerten sollte.
07:13Also ich würde mal sagen wollen, dass der Kunstbegriff extrem aufgesplittert ist.
07:21Es gibt sehr viele verschiedene Ideen, was Kunst sein könnte.
07:26Allen Leuten ist klar, dass es ein wichtiger gesellschaftlicher Prozess ist, der notwendig
07:32ist.
07:32Und es ist wahrscheinlich auch wichtig, dass also diese Bandbreite zwischen der laienhaften
07:39Produktion, sage ich jetzt mal sogar der Kinderproduktion, der also nicht akademisierten Produktion
07:45und dann derjenigen Produktion, die forschungsbasiert meinetwegen ist oder sogar in irgendeiner
07:53anderen Weise hochspezialisiert, dass diese ganze Bandbreite an Zugängen zur Kunst existieren
07:59darf.
08:00Das ist immer die Voraussetzung.
08:01Da bin ich fast so, wie Beuys gemeint hatte, Künstler ist eigentlich jeder, das finde
08:09ich jetzt eine gute Idee, es ist eine Art der Haltung und es ist eine Art von Zugang
08:13zur Welt.
08:14Aber ich würde natürlich schon sagen, dass diejenigen Leute, die dann professionell dieses
08:20Fach ausüben und dann mit den Schwierigkeiten konfrontiert sind, dass sie tatsächlich auch
08:25ein Modell entwickeln müssen, wer sie sind, was diese Kunst leistet, was sie können, dass
08:30sie unter Umständen auch die Kunst als Forschungslabor benutzen.
08:34Das geschieht heute in großem Ausmaß.
08:37Also dass die Kunst Bereiche der Gesellschaft übernommen hat, wo die Wissenschaft vielleicht
08:43noch nicht ist und wo der gesellschaftliche Prozess noch nicht ist, so etwas wie grenzüberschreitende
08:50Räume für Diskussionen und Visualisierungen übrigens zu entwickeln.
08:54Also da hat die Kunst eine ganz wichtige Rolle, die dann schon von meiner Seite aus als Expertise
09:02oder Expertentum zu bezeichnen ist.
09:05Ja vor allem in der heutigen schnelllebigen Zeit ist ja, das ist eine komische Relation,
09:11das Konsumieren geht so schnell im Internet und überall und der Produktionsprozess.
09:15Also stellen wir vor, wenn man jetzt ein Buch schreibt, da muss man sich ja wirklich damit
09:19beschäftigen, über lange Zeit und so.
09:21Und da ist halt der Gedanke, macht das dann noch Sinn quasi, so etwas wirklich Werttragendes
09:28zu schaffen, wenn es ja quasi auf so wenig bewusste Konsumation trifft und wenn vielleicht
09:34nur in Ausschnitten, dass es eh gleich wieder in eine neue Sphäre geht und man eh schon gleich
09:39wieder woanders ist.
09:40Ja, da gibt es natürlich eine Disproportion im Moment zwischen der Aufmerksamkeit, also
09:47nochmal, es gibt natürlich ein Missverhältnis zwischen der Hingabe und der Aufmerksamkeit,
09:54die Künstlerinnen oder Autorinnen in ihre Werke stecken und dem, was sie vielleicht erwarten
09:59dürfen an Aufmerksamkeit für diese Dinge, die sie geschaffen haben.
10:04Aber dennoch, ich finde es sehr, sehr wichtig, dass Menschen nicht die Geduld verlieren und
10:09dass sie wirklich bei dem, was sie passioniert machen, sehr, sehr viel einsetzen von sich
10:15und das ernst nehmen und dass es eigentlich so bleiben sollte, das hatte ich in meinem
10:20Vortrag ja auch unterstrichen, dass Menschen diejenigen sind, die gerne etwas machen und die
10:25gerne etwas gut machen.
10:26Ich habe noch eine letzte, dann haben wir es schon.
10:27Gänzi?
10:28Ich schwitze.
10:29Okay.
10:30Wunderschön.
10:31Danke.
10:32Das ist Leo.
10:33Ja!
10:34Ja, das ist Leo.
10:44Ja.

Empfohlen