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🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Hier im Ort ist ein Gericht, noch schlimmer als die Filme,
00:00:12wo man nicht erst ein Urteil spricht, das Leben schnell zu nehmen.
00:00:20Hier wird der Mensch langsam gequält, hier ist die Freude der Kammer,
00:00:31hier wird dem Seufter viel gezählt.
00:00:38Als Zeugen von dem Jammer kommt nur ein armer Fieber an,
00:00:47die Arbeit wird meseh'n,
00:00:52hängt sich der kleinste Fehler dran.
00:00:57So ist um euch gescheh'n.
00:01:03Bleibt 16 Silbergröschchen, 2 Pfennig.
00:01:08Sind Sie bedankt?
00:01:11Ja, stimmt selber wieder nicht.
00:01:14Ein paar Pfennige auf Vorschuss hätt' ich halt auch so nötig.
00:01:18Ich hätt' ein paar Hundert Taler nötig.
00:01:20Wenn's so nötig haben, man käme.
00:01:23Über Vorschuss hat der Dreißer selbst zu bestimmen.
00:01:27Könnt' ich da vielleicht mal mit dem Herrn Dreißiger selber reden?
00:01:30Da hätt' er dreißer, weiss Gott, viel zu tun,
00:01:32wenn er sich um jede Klinigkeit selber bekümmern sollte.
00:01:35Dazu sind wir da.
00:01:38Schwer nur, dass sie es sieht.
00:01:39Macht das Tier zu, wer reinkommt!
00:01:41Hier ist ne Ruhe verdient.
00:01:47Man muss wieder lauern, wer weiß, wie lange.
00:01:48Das kommt nicht drauf an.
00:01:50Weber warten eine Stunde oder einen Tag.
00:01:52Wie oft hab' ich euch schon gesagt, besser putzen sollt' er.
00:01:55Das ist wieder so ne richtige Schluterei.
00:01:57Es fehlt auch an Gewichte.
00:01:59Der Sorte Weber ist das hier so.
00:02:01Aber jetzt ist es zu meiner Zeit.
00:02:03Mir hätt's mein Meister wohl angestrichen.
00:02:04Da musste man sein Geschäfte noch verstehen.
00:02:06Aber heute ist das nicht mehr nötig.
00:02:08Drei, Mann, zehn Silbergroschen.
00:02:11Was bringt ihr?
00:02:13Sie werden verzeihen, Herr Pfeiffer.
00:02:16Ich wollte sie Gittis gebeten haben, ob sie vielleicht,
00:02:19und wollten so gnädig sein,
00:02:21und wollten mir den Gefallen tun,
00:02:23und ließen mir einen Vorschuss.
00:02:25Das muss nicht abbrechen.
00:02:26Das ist wieder so ne richtige Schluterarbeit.
00:02:29So ein Saalband, bald breit, bald schmal.
00:02:31Man hat's nen Einschuss zusammengerissen,
00:02:32man weiß, wie sehr.
00:02:33Man hat's Sperretl auseinandergezogen.
00:02:35Wo bleibt denn da die Realität, he?
00:02:36Der Bagage möchte man nachher gern dazukaufen.
00:02:39Bloß ein paar Kröschel, dass man zu Brote kommt.
00:02:42Der Bauer braucht nischt mehr.
00:02:44Man hat ein Häufel Kinder.
00:02:45Die kleine Weber haben alle Jahre ein Kinder.
00:02:50Puff, puff, puff.
00:02:51Morgen ist es, wenn man zwölf Dreilbgroschen kriegt,
00:02:53für ein Weber.
00:02:55Wenn's euch nicht passt, Reimann,
00:02:57braucht's bloß ein Wort sagen.
00:02:59Weber hat's genug.
00:03:00Und vollends solche, wie ihr seid's.
00:03:02Für ein volles Gewicht, da gibt's auch ein volles Lohn.
00:03:04Dass hier was fehlen soll, dann Gewichte...
00:03:06Bringt da fehlerfreies Stück Parchen,
00:03:08dann wird's auch am Lohn nicht fehlen.
00:03:09Wer gut webt, der gut lebt.
00:03:11Ich wollte Sie getest gebeten,
00:03:13ob Sie vielleicht noch so barmherzig sein
00:03:17und rechnen wir auf fünf Groschenvorschuss.
00:03:21Das war nicht ab.
00:03:23Meine liegt schon, sei doch fast noch krumm im Bett.
00:03:27Aber besser gern, wie ich kriegt hab,
00:03:28kann ich nicht zurückbringen.
00:03:29Wenn's euch nicht passt, braucht er bloß kein Darmat zu holen.
00:03:32Wir haben da genug, wie Sie das Leder von Fiesen danach ablaufen.
00:03:35Wer wollte das Geld nicht nehmen,
00:03:37kann mich durchaus also nicht zufriedig geben.
00:03:40Halber, zehn Silbergroschen.
00:03:42Gehen ab fünf Silbergroschen Vorschuss,
00:03:44bleiben ab fünf Silbergroschen.
00:03:46Meins.
00:03:48Meins.
00:03:54Gut, oh.
00:03:55Ja, ja, ja, Pflanze.
00:03:57Da kann ihn's schon manchmal in ein Seufzig tun.
00:04:01Sieh auch, ich hab ein krankes Mädel,
00:04:03da daheim zu liegen.
00:04:05Da muss ich da flächeln Medizin sein.
00:04:08Überall hat's was, wo's Unglück ist,
00:04:10da kommt auch Unglück über Unglück.
00:04:13Was hast du denn da angepackt in dem Titel?
00:04:16Wir seien halt gar blank daheim.
00:04:18Da hab ich meine Hunde schlachten lassen.
00:04:21Viel war nicht dran.
00:04:22Er war auch halb der Hunger.
00:04:24Das war ein nett kleines Hund.
00:04:25Selber abstechen mochte ich ihn nicht.
00:04:29Ich konnte mir da mal
00:04:30kein Herz nicht fassen.
00:04:32Becker, dreizehinterhalb Silbergroschen.
00:04:35Das ist ein schäbiges Almosen,
00:04:36aber kein Lohn.
00:04:37Wer abgefertigt ist,
00:04:38hat's lokal zu verlassen.
00:04:41Das ist ein schäbiges Trinkgeld,
00:04:42weiter nicht.
00:04:44Da soll er ins Not treten,
00:04:45vom friehen Morgen
00:04:46bis in der sinkenden Nacht.
00:04:47Und wenn man dann 18 Tage
00:04:49über dem Stuhle gelegen hat,
00:04:50Abend vor Abend,
00:04:51wie ausgewunden,
00:04:52halb Träni vor Staub und Gluthitze,
00:04:54da hat man glücklich
00:04:55dreizehnerhalb Groschen der Schind.
00:04:56Der wird nicht gemault.
00:04:57Und ihn lasst man schmaul
00:04:58noch lange nicht verbieten.
00:05:00Das möchte ich doch einmal sehen.
00:05:02Herr Dreißer,
00:05:02Herr Dreißer,
00:05:03möchten Sie auch mal so freundlich sind?
00:05:04Was gibt's denn, Pfeiffer?
00:05:06Becker will sich's Maul nicht verbieten lassen.
00:05:12Ach so, Becker,
00:05:14ist das der?
00:05:15Ja.
00:05:15Ja.
00:05:15Ist der Bursche nicht auch dabei gewesen?
00:05:21Das ist ein Bielauer-Weber.
00:05:23Wir sind überall dabei,
00:05:23wo es ein Unfug zu machen gibt.
00:05:25Ich sag euch also,
00:05:28passiert mir das noch mal.
00:05:29Zieht mir noch mal
00:05:30so eine Rotte halbbetrunkener,
00:05:32so eine Bande von grünen Lümmels
00:05:33am Hause vorüber,
00:05:33wie gestern Abend,
00:05:34mit diesen niederträchtigen Liedern.
00:05:36Das ist blutgerecht,
00:05:36meinst du wohl?
00:05:37Er wird schon wissen,
00:05:38welch ich ich meine.
00:05:40Ich sag euch also,
00:05:42hör ich das noch mal.
00:05:44Dann lasst ich mir
00:05:45einen von euch rausholen
00:05:46und auf Ehre ich spaße nicht,
00:05:49den übergebe ich dem Staatsanwalt
00:05:50und wenn ich rausbekomme,
00:05:52wäre dieses elende Machwerk
00:05:53von einem Lied.
00:05:53Das ist ein schönes Lied,
00:05:55ist das.
00:05:56Noch ein Wort
00:05:57und ich schicke zur Polizei
00:05:58augenblicklich.
00:06:00Bin schon mit ganz anderen Leuten
00:06:01fertig geworden.
00:06:02Nur das will ich globen.
00:06:04Er ist so ein richtiger Fabrikante,
00:06:05der wird mit 200, 300 Webern
00:06:06fertig,
00:06:07ehe man sich umsieht.
00:06:08Er ist so einer,
00:06:09der hat vier Magen wie eine Kuh
00:06:10und ein Gebiss wie ein Wolf.
00:06:11Nee, nee,
00:06:12da hat's nichts.
00:06:12Dieser Mensch kriegt keinen Schlag
00:06:14mehr bei uns.
00:06:15Ob ich am Webenstuhl,
00:06:16der Hunger oder im Straßen
00:06:17kam,
00:06:18das ist mir egal.
00:06:19Raus!
00:06:20Auf der Stelle raus!
00:06:23Erst will ich meinen Lohn haben.
00:06:28Wieso kriegt er keinen neuen Mann?
00:06:3013,5 Silbergrosch.
00:06:31So, da, hier, und nun.
00:06:39Masch, mir aus den Augen.
00:06:41Erst will ich meinen Lohn haben.
00:06:44Da liegt ja sein Lohn.
00:06:45Mein Lohn gehört auf meine Hand.
00:06:47Hierher gehört mein Lohn.
00:06:54Nehmen Sie es auf, Pfeiffer.
00:06:54Das muss alles seinen richtigen Pass gehen.
00:07:12Was gibt's denn da?
00:07:14Da sind ja hingeschlagen.
00:07:15Na, wie denn?
00:07:18Hingeschlagen.
00:07:18Er liegt halt da.
00:07:20Kennt jemand den Jungen?
00:07:28Ja, das ist Heinrichens Gustafel.
00:07:31Der Vater geht Musik machen,
00:07:33Herr Dreisker.
00:07:34Und am Tage liegt er eben am Stuhl.
00:07:36Sie haben neun Kinder
00:07:37und zehn ist unterwegs.
00:07:40Na,
00:07:41was hast du denn mit dir, Junge?
00:07:43Na,
00:07:43na, wach, wof, wof, wof.
00:07:46Bring Sie doch mal Wasser, Pfeiffer.
00:07:48Nun mach auch keine Dinge nicht
00:07:49und stirb, Junge.
00:07:52Oder Kognakpfeiffer.
00:07:53Kognak ist besser.
00:07:54Gibt noch was zu fressen,
00:07:55da wird er schon zu sich kommen.
00:08:01Er kann sich bei mir aufs Sofa legen.
00:08:03Wir werden ja sehen,
00:08:04was der Doktor sagt.
00:08:17Ich glaube immer,
00:08:19Becker hat recht.
00:08:20Das ist hier nicht nice,
00:08:21dass er mal in den Hunger schmeißt.
00:08:23Ja,
00:08:24wenn das sie geht,
00:08:25er sofort mit der Lohnzwackerei.
00:08:28Am besten,
00:08:28man macht's wieder Nentwegweber.
00:08:31Man legt sich ein Schläfel um den Hals
00:08:33und knippt sich am Webstuhl auf.
00:08:37Nun denkt man sich diese Not
00:08:40und Elend solcher Armen
00:08:42zu Hause auf kein bisschen Blut.
00:08:44Ist das nicht zum Erbarmen?
00:08:47Ich bin ein Schläfel.
00:09:17Müsst er schon wieder knippen.
00:09:20Ja, hartgarn ist das aber auch.
00:09:22Geh, frag Ansorge, ob er nicht will anleuchten.
00:09:36Vater, Ansorge!
00:09:38Die Kinder, die Kinder, wo der Mann bleibt.
00:09:41Er wird heute mal zuhaufen reingegangen sein.
00:09:45Sag doch mal, was soll denn bloß werden?
00:09:48Wenn er nur zu Hause kommt, wenn er es nur versauft und bringt nicht nichts zu Hause.
00:09:55Keine Handvoll Salz ist mehr im Hause.
00:09:58Kein Stickelgebäcke.
00:10:00Es möchte eine Schaufel Feuerung sein.
00:10:06Was soll denn sein?
00:10:08Sie möchten Licht machen.
00:10:10Was ist hier noch Licht?
00:10:11Lass du uns auch noch im Finstern sitzen.
00:10:13Ich muss mich halt auch einrichten.
00:10:17Na, dass sie es da, so geizig ist er.
00:10:24Er hat auch nichts.
00:10:26Es geht ihm Bese genug, wenn er auch keinen Start macht mit seiner Not.
00:10:30Er hat doch sein Haus.
00:10:32Was schreckst du denn?
00:10:33An dem Hause dahi, da ist auch nicht mehr Ackle ins Splitterle seine.
00:10:37Guten Abend miteinander.
00:10:45Guten Abend, Heinrich.
00:10:46Hallo, Heinrichen.
00:10:47Was bringst du uns denn?
00:10:49Ich habe mal einen Scherbe eingetreten.
00:10:51Nun komm her, setz dich.
00:10:52Ich will sehen, dass ich ihn rauskriege.
00:10:55Wie geht es denn daheim, Heinrichen?
00:10:57Das geht heilig, Walde nicht mehr.
00:11:05Man mag anstellen, was man will.
00:11:08Man mag umlaufen, bis man liegen bleibt.
00:11:12Ich bin schon mehr tot wie lebendig.
00:11:13Sieh's doch, und sieh's kehr an der Schweren.
00:11:18Na, ein hungriger Meiler, die soll ihn's nur satt machen.
00:11:21Von was, na?
00:11:25Man soll erst werden, wenn ich zum Liegen komme.
00:11:29Wir wollen da Fleckl drum binden.
00:11:30Suche mal ihn.
00:11:32Es geht uns nie besser, Heinrichen.
00:11:34Kannst du glauben, Heinrichen?
00:11:36Mir ist einer so weit.
00:11:37Vater hat mussten Hund mitnehmen.
00:11:41Wir müssen ihn schlachten lassen,
00:11:42dass Marene Ock wieder mal was in der Magen kriegen.
00:11:48Hätte nicht eine einzige Handvoll mehr übrig.
00:11:52Aber nicht so viel, Heinrichen.
00:11:55Kein Kerntl Salz ist mehr im Hause.
00:12:01Da weiß ich nicht.
00:12:05Da weiß ich wirklich nicht.
00:12:07Da kann ich mir immer nicht helfen.
00:12:22Ich wär ja zufrieden, wenn's auf Schweinfutter langte.
00:12:27Aber mit leeren Händen darf ich immer nicht hebenkommen.
00:12:31Das geht immer nicht.
00:12:32Das geht immer nicht.
00:12:37Aber sei was Gott.
00:12:42Ich wischbe immer.
00:12:44Geh nach der Draht nie mehr.
00:12:46Heinrichen.
00:12:48Heinrichen, mach nicht etwa ne Tummheit.
00:12:50Es war nichts von Bedeutung.
00:12:57Der Junge ist schon wieder ganz munter.
00:13:00Es bleibt aber immer eine Gewissenlosigkeit.
00:13:02Es ist rein unbegreiflich, wie Menschen, wie Eltern so unvernünftig sein können.
00:13:08Würden ihm zwei Schock parchen darf.
00:13:09Gute anderthalb Meilen Wegs.
00:13:10Jedenfalls wünsche ich, dass das nicht wieder vorkommt.
00:13:15Auf wem bleibt's denn schließlich sitzen?
00:13:16Natürlich auf uns Fabrikanten.
00:13:21Wenn so ein armes Kallchen zur Winterszeit im Schnee stecken bleibt und einschläft.
00:13:25Da kommt's und hergelaufen das Kribent und zwei Tage später haben wir die Schauergeschichte in allen Zeitungen.
00:13:30Der Vater, die Eltern, die das Kind geschickt haben.
00:13:32I bewahre.
00:13:34Wo werden die denn schuld sein?
00:13:35Der Fabrikant muss ran.
00:13:37Der Fabrikant ist der Sündenbock.
00:13:38Der lebt doch herrlich und in Freuden und gibt den armen Webern Hungerlöhne.
00:13:41Dass so ein Mann auch seine Sorgen hat.
00:13:45Und schlaflose Nächte.
00:13:47Darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.
00:13:50Und dabei ziehen diese Lümmels noch umher und singen gemeine Lieder auf uns Fabrikanten.
00:13:55Die sollten ihre Nase lieber mal woanders reinstecken.
00:13:57Die sollten mal sehen, wie's bei den Leinwandwebern aussieht.
00:14:00Die können von Not reden.
00:14:02Aber ihr hier, ihr Parchenweber,
00:14:05ihr steht doch noch so da, dass ihr Grund habt, Gott dem Stillen zu danken.
00:14:08Und ich frage die alten, fleißigen und erfahrenen Webern, die hier sind.
00:14:13Kann ein Arbeiter, der seine Sachen zusammenhält, bei mir auskommen oder nicht?
00:14:19Ja, Herr Dreischer.
00:14:21Na seht ihr.
00:14:23So ein Kerl wie der Bäcker natürlich nicht.
00:14:26Aber ich rate euch.
00:14:27Haltet diese Burschen im Zaume.
00:14:29Wird mir's zu bunt, dann quittier ich.
00:14:31Dann löse ich den Betrieb auf.
00:14:33Dann könnt ihr sehen, wo er bleibt.
00:14:34Gnädiger Herr Dreischer.
00:14:35So haben sich ihr Brünkel angestrichen.
00:14:40Nein, die Geschäfte gehen uns miserabel.
00:14:42Ich setze zu, statt dass ich verdiene.
00:14:44Und wenn ich trotzdem dafür sorge, dass meine Weber immer Arbeit haben,
00:14:48dann bitte ich mir aus, dass das anerkannt wird.
00:14:51Die Ware liegt mir zu Tausenden von Schocken
00:14:53und ich weiß heute überhaupt noch nicht, ob ich sie jemals verkaufen werde.
00:14:55Na.
00:14:57Nun habe ich gehört, dass hierherum sehr viele Weber ganz ohne Arbeit sind.
00:15:01Und da dachte ich mir, naja, Pfeiffer kann euch ja das weiter auseinandersetzen.
00:15:08Na, ich denke mir halt, wenn sich ein Mensch täglich eine Quarkschnitte erarbeiten kann,
00:15:13ist das doch immer noch besser, als wenn er überhaupt hungert.
00:15:15Da habe ich nicht recht.
00:15:16Ja, ja, Herr Dreischer.
00:15:17Also, ich bin bereit, noch 200 Weber in Arbeit zu geben.
00:15:21Zu welchen Bedingungen?
00:15:22Das wird euch Pfeiffer jetzt auseinandersetzen.
00:15:25Gnädiger Herr Dreischer.
00:15:26Ich wollte Sie freundlichst gebeten haben, ob Sie doch...
00:15:28Sprecht mit Pfeiffer, gute Frau.
00:15:29Ich habe mich sowieso schon aufgehalten.
00:15:31Herr Dreischer, ich muss mich wirklich beklagen.
00:15:33Ich habe dafür mein Baby jetzt immer 12,5 Groschen gekriegt.
00:15:35Dort sitzt der Expedient.
00:15:37Nee, Herr Dreischer.
00:15:39Pfeifersachen, Pfeifersachen.
00:15:42Sprecht mit Pfeiffer.
00:15:43Pfeiffer, Pfeiffer, Pfeiffer, Pfeiffer.
00:15:53Na, was bringste?
00:15:59Was sollst du denn da setzen für der Webe, Herr Pfeiffer?
00:16:13Fürs Webe zehn Silbergorst.
00:16:15Das macht sich.
00:16:24Stets fangt ihr an zu jeder Zeit, den Lohn herabzubringen.
00:16:30Und andere Schuppen sind bereit, die Beispiele nachzurengen.
00:16:34Oh, Jesus, oh, Jesus, Mann, wo bleibst du doch du also lange?
00:16:56Weißt du auch nie gleich, Mutter.
00:16:58Sieh lieber danach, wer da mitkommt.
00:17:07Na, wo wir brauchen wir?
00:17:09Da, da bist du wieder zu Hause.
00:17:12Hast du uns noch nicht vergessen?
00:17:15Da, setz dich, Huck.
00:17:16Komm her, setz dich.
00:17:18Na, und Moritz, na, willst du da mal wieder sehen,
00:17:22wie es bei armen Leuten aussieht?
00:17:25Sag, Huck, Moritz, wie ist denn dir gegangen?
00:17:28So, ganz stille Mutter.
00:17:30Für den ist Brot gewachsen, der lacht uns alle aus.
00:17:33Der bringt Glieder mit, wie er ferscht.
00:17:35Und da silberne Zylinderuhre.
00:17:37Und obendrauf noch Zehntaler Bargeld.
00:17:41Na, ich kann nicht klagen.
00:17:43Mir ist nicht schlecht gegangen, unter Soldaten.
00:17:44Als Pursche gewesen beim Rittmeister.
00:17:47Hör doch, er redet wie die vornehmen Leiter.
00:17:52Wie ist euch denn da ergangen, Mume Baumert?
00:17:54Am Morgen ziehen wir schon an, am Abend ziehen wir schon aus.
00:17:56Man müssen sie füttern wie ein kleines Kind.
00:17:59Ich muss mich bedienen lassen, hinten und vorne.
00:18:04Oh, Jesus, oh, Jesus, das ist doch halt so schlimm mit mir.
00:18:07Ich weiß doch gar nicht, die Leute könnten denken.
00:18:12Aber ich bin doch das Arbeiten gewöhnt, von Kindheit auf.
00:18:15Ich hab doch meine Sache immer kundleisten.
00:18:18Und jetzt auf einmal, es geht und geht nicht mehr.
00:18:21Das kann auch so nicht weitergehen, dahi.
00:18:26Ich hab mein Wunder gesehen, wie es hier rum aussieht, unter Leuten.
00:18:30Da liegen ja in der Städte die Hunde noch besser wie ihr.
00:18:32Geld, Geld, ob du weißt so.
00:18:34Und sagt mal am Wort, dann heisst, seien schlechte Zeiten.
00:18:37Willkommen, Moritz.
00:18:55Bist du auch wieder da?
00:18:57Schönen Dank, Vater Ansorg.
00:18:58Herr Siogant, du siehst ja bald aus wie ein Graf.
00:19:03Zeig dein schönes Urlaub.
00:19:05Der hat einen neuen Anzug mitgebracht und Zehntaler Bargeld.
00:19:10Ja, hast du so ein Glicker gehabt?
00:19:14Na, ja, ja.
00:19:17Nee, nee, nee, nee.
00:19:19Wollen wir hoffen, dass du uns dein Glicker mitbringst.
00:19:26Da sollen wir wohl einmal mittrinken?
00:19:29Aber ganz natürlich, Vater Bauer.
00:19:31Und wenn's alle ist, kommt mehr.
00:19:33Oh mei, oh mei, das geht ja hier zu.
00:19:38Da kriegst du ja ein Braten und da steht ein Quart Brandwein.
00:19:43So ist es klar, Moritz.
00:19:49Könnt man nicht wenigstens so alle heiligen Zeiten
00:19:52oder so ein Stickel gebratenes haben?
00:19:55Statt dass man wieder warten muss,
00:19:57bis ihnen wieder mal so ein Hundel zulauft.
00:20:00Und das kommt nie oft davor im Leben.
00:20:03Hast ihn schlachten lassen.
00:20:05Ob er man nun vollends verhungern täte.
00:20:08Nun, sag nur einmal deine Meinung, Moritz.
00:20:12Du weißt doch, wie es in der Welt draußen zugibt.
00:20:16Wird das nun hier einmal anders da werden,
00:20:20mit uns webern oder wie?
00:20:22Na, man soll's wirklich hoffen.
00:20:24Wir können dir nicht leben und nicht sterben hier oben.
00:20:29Uns geht's leider böse.
00:20:31Ganz glauben, einer wehrt sich bis aufs Blut.
00:20:36Zum Schluss muss man sich doch reinfinden.
00:20:38Die Not, die frisst ins Dach überm Kopf und am Boden unter den Füßen.
00:20:47Ja, früher, ja früher mal,
00:20:52wie man noch kommt,
00:20:54am Stuhl arbeiten.
00:20:55Ja, da hat man sich doch halbwegs noch mit Kummer und Not
00:21:00doch kunter so durchschalten.
00:21:05Heute kunter ich mir schon
00:21:07über Jahr und Tag,
00:21:09hey, Stickel, arbeiten mir da oben.
00:21:12Mit der Korbpflichterei,
00:21:14so ist so hoch,
00:21:15dass man so ein bisschen Leben
00:21:18also durchfristen tut.
00:21:21Ich fichte
00:21:23bis in die Nacht hinein
00:21:25und wenn ich ins Bett falle,
00:21:26hab ich ein Groschen erschemmt.
00:21:29Ist da ein Wunder,
00:21:30wenn man seine Zinsen nicht zahlen kann?
00:21:34Es müsste jeder mal hingehen nach Berlin
00:21:36und müsste dem Könige vorstellen,
00:21:40wie es uns da so geht.
00:21:41Ach, nicht so viel nutzt das,
00:21:43Vater Baumart.
00:21:44Es ist ein schon genug in Zeitung
00:21:46drauf zu sprechen gekommen.
00:21:47Aber die Reichen,
00:21:48die drehen und wenden
00:21:49der Sach-Aso,
00:21:51die überteifeln der besten Christen.
00:21:53Ist denn da gar keine Gesetze davor?
00:21:57Wenn eins nun schien,
00:21:59sich er passt von der Hände
00:22:01und kann doch seine Zinsen nicht aufbringen,
00:22:05kann man der Bauer
00:22:05mein Häusel da wegnehmen.
00:22:08Hier bin ich geboren.
00:22:11Hier hat mein Vater
00:22:12am Wätschul gesessen.
00:22:14Länger als 40 Jahre lang hier
00:22:16ist er jeder Nagel,
00:22:19er durchwachte Nacht
00:22:20und er jeder Balken,
00:22:21er Jahr trocken Brot,
00:22:23da muss man doch denken.
00:22:25Nehmen ins Letzte.
00:22:27Kommt's also weiter,
00:22:29wär mir schon lieber,
00:22:30sie trinken mich hinaus,
00:22:32anstatt dass ich auf meine alten Tage
00:22:34noch hinauslaufen müsste.
00:22:42Greife mal ins Röhr, Bertha,
00:22:44dreich ansorgende Sucke.
00:22:46Da hier ist,
00:22:57Vater ansorgend.
00:22:57Ja, ja, ja, ja.
00:23:00Nee, nee, nee, nee, nee.
00:23:03Du, Vater, Vater,
00:23:09du wirst dich doch gedulden können,
00:23:11du lass auch Bertha
00:23:12und für richtig verschirren.
00:23:14Vor zwei Jahren
00:23:15war ich das letzte Mal
00:23:16zum Abendmahlen.
00:23:19Gleich danach verkauft ich
00:23:20mein guten Rock.
00:23:23Da davon kommt,
00:23:24muss er Stückel Schweinernis.
00:23:26Seit dem da,
00:23:27hab ich keine Fleisch mehr gegessen,
00:23:30bis heute Abend.
00:23:31Wir brauchen doch erst Gefleisch.
00:23:34Für uns essen es die Fabrikanten.
00:23:37Wer das nicht glaubt, der kann ja mal lieber gehen nach Bielau oder Peter Schwalde.
00:23:40Da kann er sein Wunder erleben.
00:23:42Immer ein Fabrikantenschloss hinterm anderen.
00:23:44Immer ein Palast hinterm anderen.
00:23:45Mit Spiegelscheiben und Türmelchen und eisernen Zäunen.
00:23:48Nee, nee, nee, nee, da spürt keiner nichts von schlechten Zeiten.
00:23:52Die wissen ja gar nicht, was sie anstellen sollen vor lauter Reichtum und Übermut.
00:23:55Von den Leuten kommt das ganze Unglück.
00:23:58Passt auf, da werde ich euch ja mal was vorlesen.
00:24:04Moritz, du bist unser Mann.
00:24:06Du kannst schreiben und lesen.
00:24:08Du wirst, wie um die Weberei bestellt ist.
00:24:11Du solltest unsere Sache mal in die Hand nehmen, da hier.
00:24:14Na, wenn wir.
00:24:16Und wir könnten es aufbringen, dass wir zusammenhielten.
00:24:21Da könnten wir Fabrikanten mal solchen Krach machen.
00:24:24Da braucht man keinen König und keine Regierung.
00:24:25Da würden wir einfach sagen, wir wollen das und das.
00:24:29Und das so und das so nicht.
00:24:31Da täte es bald aus einem ganz anderen Loch im Pfeifen da hin.
00:24:34Es ist wirklich bald wahr.
00:24:36Ich bin gewiss nicht schlecht.
00:24:38Ich bin gewiss immer diejenige gewesen, die gesagt hat,
00:24:41die reichen Leute müssen auch sein.
00:24:42Aber wenn das ja so kommt...
00:24:45Wo ist denn der Vater?
00:24:47Ich weiß nicht, wo er mag hin sein.
00:24:49Was, etwa an, dass er das Flee schon in dem er gewöhnt ist?
00:24:52Nur, da seht ihr es.
00:24:54Da bleibt es noch nie einmal.
00:24:56Da wird er das ganze bisschen schönes Essen wieder von sich geben.
00:24:59Nee, nee, nee, nee, nee, nee.
00:25:03Wir sind jetzt bald alle.
00:25:06Mich haben, sobald er so weit muss.
00:25:09Hat man sich mal was Gutes ergattert,
00:25:14dann kann man es nie einmal mehr.
00:25:17Weiß ich behalten.
00:25:18Da dabei gibt es Leute, die wollen behaupten,
00:25:23der Weber könnte gut und gerne auskommen.
00:25:25Sie seien bloß zu faul.
00:25:27Das seien keine Menschen.
00:25:29Das seien Unmensch.
00:25:31Das seien das.
00:25:32Lass auch gut sein.
00:25:33Er hat sein Fett gekriegt.
00:25:35Ich und der Rote Bäcker, wir haben es im Heim gezahlt.
00:25:38Und zu guter Letzt, als wir abzogen,
00:25:39da sang man noch das Blutgerichte.
00:25:41Oh, Jesus.
00:25:43Jesus, ist das das Lied?
00:25:46Ja, ja, hier habe ich es.
00:25:47Es heißt doch, glaube ich,
00:25:48das Dreißigerlied oder wie.
00:25:50Ich werde es mal vorlesen.
00:25:52Wer hat denn das Lied erfunden?
00:25:53Das Weske Menschen.
00:25:54Hört doch mal drauf.
00:25:58Hier im Ort ist ein Gericht.
00:26:01Noch schlimmer als die Femen.
00:26:04Wo man nicht erst ein Urteil spricht,
00:26:06das Leben schnell zu nehmen.
00:26:09Hier wird der Mensch langsam gequält.
00:26:13Hier ist die Folterkammer.
00:26:15Hier werden Seufzer viel gezählt als Zeugen von dem Jammer.
00:26:21Hier ist die Folterkammer.
00:26:23Der das geschrieben hat, Mutter, der sagt die Ware.
00:26:26Das kannst du bezeugen.
00:26:27Wie heißt?
00:26:29Hier werden Seufzer, wie?
00:26:30Hier werden sie viel gezählt.
00:26:32Als Zeugen von dem Jammer.
00:26:35Die Herren Dreißiger, die Henker sind.
00:26:38Die Diener ihre Schergen.
00:26:39Davon ein jeder tapfer Schind, anstatt was zu verbergen.
00:26:44Ihr Schurkenall, ihr Satansbrut.
00:26:47Ja, Satansbrut.
00:26:49Hier hilft kein Bitten und kein Flehen.
00:26:52Umsonst ist alles Klagen.
00:26:55Gefällt's euch nicht, so könnt ihr gehen am Hungertourenagen.
00:26:59Umsonst ist alles Klagen.
00:27:01Jedes Wort, jedes Wort, das ist so richtig wie in der Bibel.
00:27:05Hier hilft kein Bitten und kein Flehen.
00:27:11Hier stehe ich.
00:27:13Robert Baumert, Rebermeister von Kasper.
00:27:16Wer kann vortreten und sagen,
00:27:19ich bin ein braver Mensch gewesen, mein Lieblatt.
00:27:21Und nun seht mich ja, was hab ich davon?
00:27:26Wie seh ich aus?
00:27:28Was haben sie aus mir gemacht?
00:27:30Hier wird der Mensch langsam gequält.
00:27:33Hey, greift doch mal an Haut und Knochen.
00:27:37Ihr Schurkenall, ihr Rettersbrut.
00:27:42Das muss anders da werden.
00:27:49Wir leiden's nimmer.
00:27:52Mal kommen, was da will.
00:27:54Der grimmig tut mit seinem Pfarr.
00:28:09Das ist ja wieder der Teifen los in dem Peter schwaltet.
00:28:12Das halt doch auch lohnt nach oben bei Dreißigern.
00:28:15Das ging doch aber sonst nicht so leppab zu.
00:28:18Das könnte vielleicht sein,
00:28:19es wegen der 209 Webern, die er noch annehmen will jetzt.
00:28:22200?
00:28:23Ja.
00:28:24Na, da werden nur wohl 600 kommen.
00:28:27Wir haben ja genug von der Sorte.
00:28:28Oh, Jesus, oh, Jesus.
00:28:30Die lang zu.
00:28:31Und wenn's die nur schlecht geht, die sterben nie aus.
00:28:36Und dann kommt ja auch noch das Begräbnis dazu.
00:28:38Da Fabrik Peters doch gestorben.
00:28:40Ich versteh bloß nicht.
00:28:42Wo man da hinguckt in irgendeiner Zeitung,
00:28:44da liest man die schauerlichsten Geschichten von der Webernot.
00:28:47Da kriegt man einen Begriff von der Sache,
00:28:49als ob die Leute hier schon alle drei Viertel verhungert wären.
00:28:52Und wenn man dann so ein Begräbnis sieht,
00:28:55Blechmusik, Schullehrer, Schulkinder, Pastor,
00:28:59als ob Menschen hinter dreien, Herr J.,
00:29:01als ob der Kaiser von China begraben würde.
00:29:03Tja, wenn die Leute das noch bezahlen können.
00:29:07Na, Frau Ländchen, hab ich nicht recht?
00:29:10Ja, Sie werden ergebens entschuldigen, mein Herr.
00:29:13Das ist so eine Unverständlichkeit unter der hiesigen armen Bevölkerungsklasse.
00:29:18Mit Erlaubnis zu sagen,
00:29:19die machen sich so eine übertriebene Vorstelligkeit
00:29:21von wegen der schuldigen Ehrfurcht und pflichtmäßigen Schuldigkeit
00:29:24gegen selig entschlafene Hinterbliebene.
00:29:27Na ja, aber dann wird von den nächsten Nachkommen
00:29:29und Erblassern das letzte zusammengekratzt
00:29:32und dann kommt die Schulden bis über die Ohren.
00:29:34Hochwürden, der Pastor wird verschuldet,
00:29:36der Küster und was da alles noch für Leute herumstehen.
00:29:38Nee, nee, nee, nee, nee.
00:29:40Ich lobe mir respektive Kindlichkeit.
00:29:44Aber nicht, dass die Leidtagen,
00:29:46die ihr ganzes Leben unter Verpflichtungen davor gedrückt werden.
00:29:49Aber erlauben Sie mal,
00:29:50das müsste doch der Pastor den Leuten ausreden.
00:29:52Sie werden ergebens entschuldigen, mein Herr.
00:29:54Ich muss hier befürworten,
00:29:55dass jede kleine Gemeinde ihr kirchliches Gotteshaus hat
00:29:58und ihren Seelenhirten-Hochwürden erhalten muss.
00:30:01An so einem großen Begräbnisfeste,
00:30:03da hat die hohe Geistlichkeit ihre schöne Übervorteilung.
00:30:07Einen schönen guten Tag hoch.
00:30:09Um einen jedenfachen mächtig zu bitten.
00:30:11Na, junge Frau, haben Sie was Lumpiges?
00:30:15Nee.
00:30:15Jungfer Anna, schöne Zopfbändel,
00:30:18Hemdbändel, Strumpfbändel hätte ich im Wegel,
00:30:21schöne Stecknadeln, Haarnadeln,
00:30:23Häkel und Esel und alles.
00:30:24Das geb ich vor ein paar Lumpen.
00:30:27Und aus den Lumpen,
00:30:28da wird die schön Weißpapier gemacht.
00:30:30Und da schreibt dann der liebe Schatz
00:30:32ein hiebsch Briefel drauf.
00:30:34Ich bedanke mich.
00:30:36Ich mag den Schatz.
00:30:38So ist das, Mädel.
00:30:40Vom Heiraten will die nichts wissen.
00:30:42Die bleibt eben ledig.
00:30:44Oder es muss schon was sehr Rares sein.
00:30:46Ja, aber warum denn auch nicht?
00:30:51Der reiche Fabrikant Eisjahr, der hat doch auch eine Scholzentochter genommen.
00:30:55Und die ist nicht halb so hübsch wie sie, mein Fräulein.
00:30:58Und fährt heute Fein-Equipage.
00:31:01Tja, warum denn nicht?
00:31:05Na ja, Tasse Kaffee werde ich trinken.
00:31:06Ja, bitte.
00:31:06Willkommen, Vater Anzorger.
00:31:10Na, kommst du mal aus dem verreicherten Geniste, der Kochen?
00:31:14Ich hab mir wieder mal ein Garm geholt.
00:31:18Er will vor zehn Groschen arbeiten.
00:31:21Ne, ich hätt's nie gemacht,
00:31:24dass man mit der Korbpflichterei hat's hochenehmt.
00:31:27Ist immer besser wie Nüchte.
00:31:29Ich bin sehr gut bekannt mit Reisehren.
00:31:32Vor acht Tagen, dann nahm ich ihm das Doppelfenster raus.
00:31:33Da reden wir drüber.
00:31:34Ja, tut's auch nur aus Barmherzigkeit.
00:31:36Ja, ja, ja, ja, ja, ja.
00:31:40Ne, ne, ne, ne, ne.
00:31:45Das ist es.
00:31:48Gestatten Sie, mein Fräulein?
00:31:49Bitte.
00:31:51Also, ich kann sich versichern,
00:31:53Ihr Haar sticht mir schon, seit ich reinkam in die Augen.
00:31:57Dieser matte Glanz, diese Weichheit, diese Fülle.
00:32:02Wenn Sie nach Berlin kommen mit dem Haar,
00:32:04dann machen Sie Furore.
00:32:05Ja, mit der Bar können Sie an den Hof gehen.
00:32:08Ach, wär's doch.
00:32:09Bitte, das ist ja prachtvoll.
00:32:11Einfach prachtvoll.
00:32:12Du hörst aber auf.
00:32:14Macht man das Mädel nicht noch voll ins Garverdreht.
00:32:16Heut will sind Grafen,
00:32:18und morgen, da soll's schon erfirscht sein.
00:32:20Also mach du mir das Mädel nicht schlecht, Mann.
00:32:23Das ist Käferbrechen, wenn der Mensch will vorwärtskommen.
00:32:26Wenn Dreißigers Großvater als so gedacht hätte,
00:32:31na, da wär er doch wohl ein armer Weber geblieben.
00:32:34Jetzt ist er steinreich.
00:32:36Ja, ja.
00:32:36Alles, was der Rechte ist, Wölzel.
00:32:38In der Sache, da ist deine Frau auf dem rechtlichen Wege.
00:32:42Du, wer dem will mitkommen,
00:32:43der muss sich dazuhalten.
00:32:45Ja, ja.
00:32:46Du hältst dich auch noch dazu.
00:32:49Du willst besser wie ein Doktor,
00:32:50wenn der Tod um ein Weberkindl kommt.
00:32:53Dein Weizen, der blieb auf dem Kirchhof.
00:32:55Wenn du die vielen Kindergräber siehst,
00:32:57da glupst du auf den Bauch und sagst zwar,
00:33:00heier wie dein Gutsjahr,
00:33:02die kleinen Gräppel seien gefallen
00:33:03wie dem Maikäfer von der Beine.
00:33:05Ja, red doch mit wem du willst,
00:33:06doch mit mir nicht.
00:33:09Liegen, hau ich.
00:33:11Toten Tischler.
00:33:12Der kann's viel behexen.
00:33:13Nun, was so guf, sag ich da bloß.
00:33:15Sonst mach dich schon mal, mein Zeichen.
00:33:21Soll ich einen Kaffee lieber in Stüble tragen?
00:33:23Ja, Evo, denken Sie hin?
00:33:25Hier bleib ich sitzen, bis ich sterbe.
00:33:27Gründer, in Ingwer.
00:33:29Willkommen.
00:33:31Entschuldigen Sie,
00:33:32sind Sie gräflich Hochheimscherförster?
00:33:35Gräflich Keil, spinn ich.
00:33:37Zu was haben Sie denn die Angst, Herr Förster?
00:33:40Die habe ich Holzdieben weggenommen.
00:33:43Unsere Herrschaft nimmt's gar sehr genau
00:33:46mit ein paar Scheiben Brennholz.
00:33:48Na, verzeihen Sie, das geht ja auch nicht.
00:33:50Wenn sich da jeder holen wollte, was er braucht.
00:33:52Wir dürfen keine Zweige nehmen.
00:33:55Aber die Herrschaft,
00:33:57die zieht uns es weder egal ganz über den Ohren runter.
00:34:00Da sind so entrichtende Schutzgelder,
00:34:03Schutzgelder, Spingelder, Naturalleistungen.
00:34:07Da muss man umsonst die Gänge laufen
00:34:09und hohe Arbeit tun,
00:34:12ob man will oder nicht.
00:34:13Es ist halt so,
00:34:16was uns der Fabrikante übrig lässt,
00:34:19das nimmt uns der Edelmann vollends auf der Tasche.
00:34:22Die Dörfer hier nuff.
00:34:24Zu vier und fünften,
00:34:25da liegen sie nackt auf den henschen Strohsack.
00:34:27Mein lieber Mann,
00:34:29über die Not im Gebirge
00:34:30sind doch die Ansichten recht verschieden.
00:34:32Wenn Sie lesen könnten,
00:34:33dann müssten Sie wissen,
00:34:34dass wir...
00:34:34Ich lese alles vom Blatt und da so gut wie Sie.
00:34:38Na, nee, wie wärst du wissen?
00:34:41Bin da rumgekommen bei den Leuten.
00:34:44Hingerafft hat sie der Hunger
00:34:45zu Hunderten und Aberhunderten.
00:34:47Ja, also wenn Sie lesen können,
00:34:48dann müssen Sie auch wissen,
00:34:49dass unsere Regierung
00:34:50ganz genaue Nachforschungen hat anzellen lassen.
00:34:53Kennt man das, kennt man.
00:34:56Da kommt so ein Herr
00:34:57von der Regierung,
00:34:59der alles schon besser weiß,
00:35:00wie wenn er es gesehen hätte.
00:35:02Da geht es so ein bisschen in den Dorf rum,
00:35:04wo die Wache ausfließt
00:35:06und die schönsten Heißer stehen
00:35:07und dann schreibt er nach Berlin,
00:35:09es wäre und es wäre mal keine Not nicht.
00:35:12Zu mir,
00:35:13da hätten Sie kommen sollen,
00:35:15die Herren von der Regierung.
00:35:17Ich wollte mal die Hohen aufkneppen
00:35:19in all den Hungernestern hier hinein.
00:35:23Kommen Sie erst in meine Jahre.
00:35:33Wenn man erst mal 30 Jahre,
00:35:35das Jahr 52 Mal ohne die Feiertage,
00:35:39von der Kanzel herunter,
00:35:40den Leuten sein Wort gesagt hat,
00:35:42dann ist man notwendigerweise ruhiger geworden.
00:35:46Denken Sie an mich,
00:35:47wenn es mit Ihnen so weit sein wird,
00:35:48Herr Kandidat.
00:35:49Bei aller Ehrerbietung, Herr Pastor.
00:35:50Also, ich weiß doch nicht.
00:35:54Es existiert doch eine große Verschiedenheit
00:35:56in den Naturen.
00:35:58Aber lieber Herr Kandidat,
00:36:00Sie mögen ein noch so unruhiger Geist sein.
00:36:03Sie mögen noch so heftig und ungebärdig
00:36:06gegen die bestehenden Verhältnisse angehen.
00:36:08Das legt sich alles.
00:36:10Der eine predigt gegen die Brandweinpest
00:36:12und gründet Mäßigkeitsvereine,
00:36:14der andere verfasst Aufrufe,
00:36:15die sich unleugbar recht ergreifend lesen.
00:36:18Aber was erreicht er damit?
00:36:20Die Not unter dem Webernwirt,
00:36:21wo sie vorhanden ist,
00:36:22nicht gemildert.
00:36:23Der soziale Frieden dagegen wird untergraben.
00:36:26Naja.
00:36:27Aber nun möchte ich doch wirklich wissen,
00:36:28wo unser liebenswürdiger Wirt
00:36:30so plötzlich hingekommen ist.
00:36:32Sie haben ganz recht, Herr Pastor.
00:36:33Wilhelm macht's immer so.
00:36:34Wenn was einfällt,
00:36:35da rennt er weg und lässt mich sitzen.
00:36:36Aber liebe gnädige Frau,
00:36:37dafür ist der Geschäftsman.
00:36:39Nun, Rosa,
00:36:40ist der Kaffee serviert?
00:36:41Die Herren einzigen,
00:36:44die Henker,
00:36:46die Gäber,
00:36:47ihre Scherben,
00:36:50davon werden jede Kaffee schüttet.
00:36:57Wande!
00:36:59Ach, äh, Rosa,
00:36:59kommt doch bitte mal her.
00:37:02Sieh doch mal dort,
00:37:03dieser, dieser lange,
00:37:04rothaarige Mensch da.
00:37:05Das ist der sogenannte Rote Bäcker.
00:37:07Und hören Sie bloß,
00:37:08hören Sie bloß,
00:37:08wer will denn dieser Unfug
00:37:10wirklich immer noch
00:37:11kein Ende nehmen?
00:37:15Nun muss ich aber sagen,
00:37:16es ist höchste Zeit,
00:37:17dass die Polizei einschreitet.
00:37:25Ja, das Ding ist schon müde,
00:37:27das halbes Lied.
00:37:28Wir stellen ja das ganze
00:37:29doof über den Kopf.
00:37:30Das ist gerade,
00:37:31als wenn das in der Luft liegt.
00:37:34Bravo!
00:37:36Halt!
00:37:37Abgesessen!
00:37:38Schrieg mal,
00:37:40Felste,
00:37:40ich zahl's!
00:37:42Na, erlauben Sie mal,
00:37:43junger Mann,
00:37:45Ihr Geschäft scheint ja
00:37:46recht gut zu gehen.
00:37:47Ach, ich kann nicht klagen,
00:37:48ich bin Konfektionsreisender.
00:37:51Ich mach mit der Fabrikanten
00:37:52eine Halbfahrt.
00:37:53Je mehr,
00:37:54dass der Weber hungert,
00:37:55je fett,
00:37:55das speise ich.
00:37:56Je größer der Not,
00:37:57desto größer mein Brot.
00:37:59Das hast du gut gemacht.
00:38:00Das heißt,
00:38:00Lager, Moritz.
00:38:01Lass dir den Herrn zufrieden,
00:38:03der hat euch nichts nicht getan.
00:38:04Wir tun ja auch nichts.
00:38:05Ja, Moritz,
00:38:07den Herrn zufrieden,
00:38:08Halt!
00:38:09Das Lied singt,
00:38:24Moritz.
00:38:25In meinem Hause
00:38:26dulde ich das nicht.
00:38:27Ja, ganz recht.
00:38:28Lass dir das singen.
00:38:29Aber bei 30er
00:38:30müssen wir noch mal vorbeiziehen.
00:38:31Der muss unser Lied
00:38:32noch mal zu Herrn bringen.
00:38:33Jawohl!
00:38:34Da treibt es aber
00:38:35nicht gar zu Tolle,
00:38:36dass er es nicht
00:38:36irgendwann mal falsch versteht.
00:38:39Lass doch du
00:38:40die Gerüche
00:38:41bis la Theater machen.
00:38:43Die Hunde,
00:38:44die da viel kläffen,
00:38:45die beißen nicht.
00:38:46Mit dich!
00:38:47Komm her,
00:38:48ich setz dich zu uns.
00:38:49Komm,
00:38:49tricke mal mit.
00:38:51Verrollt ihr den Brandwein?
00:38:53Will ich trinken,
00:38:53zahle ich ihn selber.
00:38:56Was hat der Weber
00:38:57für ihn?
00:38:58Das ist eine Speis,
00:38:58Sauerkraut
00:38:59und Läusefleisch.
00:39:01Wie denn aber?
00:39:03Wenn sie nur
00:39:04und sein nimmer
00:39:04zufrieden damit.
00:39:06Nun,
00:39:07sag doch,
00:39:08heinerle bist du's.
00:39:11Ja,
00:39:12Leute,
00:39:12ich lach mich tot.
00:39:14Der alte Baumart
00:39:15will Rebellion machen.
00:39:18War nur,
00:39:18wärmer Scham.
00:39:20Jetzt fang
00:39:21der Schneider
00:39:21auch an.
00:39:22Dann werden
00:39:23der Bählimmel rebellisch
00:39:24an der Ratten
00:39:25und der Mäuse.
00:39:26Du meine Kittener,
00:39:28das wird ein Tanz werden.
00:39:30Sieh auch mit dich,
00:39:31ich bin derselbe,
00:39:32der ich früher war.
00:39:34Und ich sag auch
00:39:35heute noch,
00:39:36wenn's im Guten ging,
00:39:37wär's besser.
00:39:38An Dreck wird's gehen,
00:39:39aber nicht im Guten.
00:39:41Wo wäre sowas
00:39:43im Guten gang, hä?
00:39:44Ist es etwa
00:39:45ein Frankreich
00:39:46im Guten gang?
00:39:47Hat etwa
00:39:48der Robespierre
00:39:49reichende Patschel gestrichelt?
00:39:51Da hieß es bloß
00:39:52Allee,
00:39:53Schafott,
00:39:54immer Nuff
00:39:55auf der Guillotine.
00:39:56Was muss geht,
00:39:57all langsam fang?
00:39:59Der Braten Gänse
00:40:00komme ich nie
00:40:00ins Maul geflogen.
00:40:02Sie sag Gericht
00:40:03in der Luft.
00:40:05Ihr sellet euch
00:40:06nicht zu den Reichen
00:40:07und vornehmen.
00:40:09Sie sag Gericht
00:40:09in der Luft.
00:40:10Der Herr Zeberort.
00:40:12Der der Bruch
00:40:12ein einziges Gläsen
00:40:13trinken,
00:40:14da wird's ihm
00:40:14gleich aus dem Kopf.
00:40:15Lass du dem Mann
00:40:16seine Gesetzel beten.
00:40:17Das kannst du ja
00:40:18manch ernst
00:40:18zu Herzen nehmen.
00:40:20Lass er reden,
00:40:21das Robust.
00:40:22Daher die Helle,
00:40:23die Seele weit
00:40:25aufgesperrt
00:40:26und den Rachen
00:40:27aufgetan.
00:40:28Oh, in alle Maße,
00:40:30das hinunterfahren
00:40:31alle die,
00:40:33so die Sache
00:40:33der Armen
00:40:34beugen
00:40:34und Gewalt
00:40:35üben
00:40:36im Recht
00:40:36der Elenden,
00:40:38spricht der Herr.
00:40:39und doch
00:40:42wie wunderlich
00:40:43geht's,
00:40:44wenn man es
00:40:45recht will
00:40:45betrachten,
00:40:47wenn man
00:40:47des Leinewebers
00:40:48Arbeit
00:40:49will verachten.
00:40:50Wir seien aber
00:40:51paarischen Weber.
00:40:53Die Leineweber
00:40:54gibt's auf viele Elender.
00:40:55Denkst du, Edmund,
00:40:56hier ist schon
00:40:57schlimmste Verrieber?
00:40:58Sie hat ja gesagt,
00:41:00die Weber werden
00:41:00doch für den Quarschnitt
00:41:01erbilden.
00:41:02Das Aß
00:41:03sollten wir
00:41:03erst nicht umkippen.
00:41:05Erste
00:41:05einen kleinen
00:41:12Korb
00:41:12möcht' ich bitten.
00:41:14Nun, Kutsche,
00:41:15sollst's wohl
00:41:16einmal zum
00:41:16Rechten
00:41:17sehen
00:41:17hier bei uns,
00:41:18äh?
00:41:20Und,
00:41:20Hugo,
00:41:20Meister
00:41:21Wiegand?
00:41:22Schönen Dank,
00:41:23Kutsche.
00:41:23Na,
00:41:24wie geht's,
00:41:24Geschäfte?
00:41:25Na,
00:41:25dank für
00:41:26die Nachfrage.
00:41:28Der Verwalter
00:41:28hat Angst,
00:41:29wir könnten
00:41:29uns am Magen
00:41:30verderben
00:41:30mit dem
00:41:31vielen Lohn,
00:41:31das wir kriegen.
00:41:32Na,
00:41:32und wenn er
00:41:33gleich jetzt
00:41:33Lampagne
00:41:33gebraten ist,
00:41:34dann werde ich
00:41:35wieder
00:41:35ihr noch
00:41:36lange
00:41:36nicht
00:41:36zufrieden
00:41:36sind.
00:41:38Ja,
00:41:39okay,
00:41:39ein Schlambagner
00:41:40muss halt
00:41:42auch gehen.
00:41:43Ja,
00:41:45so ein
00:41:45Gendarm
00:41:46hat ein
00:41:46schweres
00:41:46Leben.
00:41:49Ehemal,
00:41:49dann muss er
00:41:49auch verhungerten
00:41:50Betteljunge
00:41:51ins Loch
00:41:51stecken,
00:41:52dann muss er
00:41:53wieder mal
00:41:53eine
00:41:54hübsche
00:41:54Webermädel
00:41:55verpieren,
00:41:57dann muss er
00:41:57wieder in der
00:41:58Feder liegen
00:41:59bis zum
00:41:59Meinen.
00:42:00Oh,
00:42:01das ist
00:42:01gar kein
00:42:02leichtes
00:42:02Ding da
00:42:03hier.
00:42:03Oh,
00:42:03schwarz,
00:42:04du immerzu
00:42:05wirst dich
00:42:05noch bei
00:42:06Zeiten
00:42:06um
00:42:06Hals
00:42:07reden.
00:42:08Man
00:42:08weiß ja
00:42:09längst,
00:42:09was du
00:42:10für
00:42:10ein
00:42:10Briederle
00:42:11bist.
00:42:11Dein
00:42:12Uffrührerisch
00:42:12Maulwerk,
00:42:13das ist bekannt,
00:42:14bis
00:42:14hinauf
00:42:15zum
00:42:15Landrat.
00:42:17Ich
00:42:17kenne ihn,
00:42:18der bringt
00:42:18über
00:42:18Jahr und
00:42:19Tag
00:42:19Weib und
00:42:20Kind
00:42:20aus
00:42:20Armenhaus
00:42:21mit
00:42:21Saufen
00:42:21und
00:42:22Grätz am
00:42:22Hocken
00:42:22und sich
00:42:23selber
00:42:23ins
00:42:24Gefängnis.
00:42:24Der
00:42:25wird
00:42:25Uffetzen
00:42:25und
00:42:26Uffetzen
00:42:26bis
00:42:27es
00:42:27mal
00:42:27Ende
00:42:27nehmen
00:42:27Schrecken.
00:42:29Auf
00:42:29den
00:42:29Letzten
00:42:29kannst du
00:42:30gerecht
00:42:30haben.
00:42:33Guckt's
00:42:33aber so weit,
00:42:34da weiß ich auch,
00:42:35wem ich
00:42:35zu verdanken
00:42:36hab.
00:42:37Wer mich
00:42:37verklatscht hat
00:42:38bei der
00:42:38Fabrikanten
00:42:39auf der
00:42:39Herrschaft
00:42:39und
00:42:40verschenkt
00:42:41und
00:42:41verleumt,
00:42:42dass ich
00:42:42kein
00:42:42Arbeit
00:42:43mehr
00:42:43besehe.
00:42:44Ich
00:42:44weiß,
00:42:44wer
00:42:44das
00:42:45ist.
00:42:46Ich
00:42:46hab die
00:42:46infame
00:42:47Kanalie
00:42:47immer vom
00:42:48Pferde
00:42:48gezogen,
00:42:49weil
00:42:50sein
00:42:50klein,
00:42:50tumm
00:42:51Jungen
00:42:51wegen
00:42:52paar
00:42:52unreifen
00:42:52Birnen
00:42:53mit
00:42:53Nurxenzieber
00:42:54hat
00:42:54durchgeweilt.
00:42:56Und ich
00:42:56sag dir,
00:42:57du kennst
00:42:57mich,
00:42:58bringst
00:42:59du mich
00:42:59ins
00:43:00Gefängnis,
00:43:01dann
00:43:01mach
00:43:01du
00:43:01gleich
00:43:02dein
00:43:02Was
00:43:03willst
00:43:04du
00:43:04von
00:43:04mir?
00:43:04Mit
00:43:04dir
00:43:05hab ich
00:43:05nichts
00:43:05und
00:43:05nichts
00:43:05zu
00:43:05schaffen.
00:43:08Ich
00:43:09hab mit
00:43:09den
00:43:09hiesigsten
00:43:10Webern
00:43:10hier
00:43:10zu
00:43:10reden.
00:43:13Der
00:43:13Herr
00:43:13Polizeivorwalder
00:43:14lässt
00:43:14euch
00:43:14verbieten,
00:43:15das
00:43:15Lied
00:43:15zu
00:43:16singen.
00:43:16Das
00:43:17Dreißer
00:43:17Lied,
00:43:18oder
00:43:18wie
00:43:18es
00:43:18genannt.
00:43:19Und
00:43:19wenn
00:43:19das
00:43:19Gesinger
00:43:20auf
00:43:20der
00:43:20Kasse
00:43:20eine
00:43:20Glei
00:43:21erfährt,
00:43:21dann
00:43:21wird
00:43:22er
00:43:22dafür
00:43:22sorgen,
00:43:22dass
00:43:22ihr
00:43:23im
00:43:23Stockhause
00:43:23mehr
00:43:23Zeit
00:43:24ruhen
00:43:24sind.
00:43:24Tag
00:43:25jetzt
00:43:25dann
00:43:25singen
00:43:26bei
00:43:26Wasser
00:43:26Mut,
00:43:27solange
00:43:27ihr
00:43:27wieder
00:43:27lustig
00:43:28seid.
00:43:29Taunisch
00:43:30kann
00:43:30ein
00:43:30zu
00:43:30verbieten.
00:43:32Und wenn
00:43:33wir
00:43:33prillen,
00:43:33dass
00:43:33die
00:43:33Fenster
00:43:34schwirren,
00:43:35wenn
00:43:35wir
00:43:35uns
00:43:36hört,
00:43:36bis
00:43:36den
00:43:36Riechen
00:43:36wach.
00:43:37Und
00:43:38wenn
00:43:38wir
00:43:38singen,
00:43:38dass
00:43:38allen
00:43:39Fabrikanten
00:43:39die
00:43:40Häuser
00:43:40über den
00:43:40Koffel
00:43:41zusammen
00:43:41stärzen,
00:43:42und
00:43:42allen
00:43:42Verwaltern
00:43:43die
00:43:43Helme
00:43:43auf den
00:43:43Schädel
00:43:43tanzen,
00:43:44das
00:43:45geht
00:43:45niemandem
00:43:45nicht
00:43:46an.
00:43:46Schwamm
00:43:47und
00:43:47Marsch!
00:43:50Psst!
00:43:52Wie
00:43:53seine
00:43:53Heilig
00:43:53Gott
00:43:54herrscht!
00:43:57Sag mal,
00:43:57was ist denn
00:43:58hier im
00:43:59Gange?
00:44:00Zu
00:44:00Dreißiger
00:44:01gehen
00:44:01wollen
00:44:02sie
00:44:02halt
00:44:02zusehen,
00:44:03dass
00:44:03er
00:44:03was
00:44:04zulegt
00:44:04zum
00:44:05Lohne
00:44:05da
00:44:05hier.
00:44:06Willst
00:44:06du
00:44:06auch
00:44:06noch
00:44:06mitmachen
00:44:07bei
00:44:07solchen
00:44:07Toll
00:44:07Häten?
00:44:09Nur
00:44:09sie
00:44:09auch
00:44:09wälzl
00:44:10an
00:44:10mir
00:44:10liegt
00:44:10es
00:44:10nicht.
00:44:12Ein
00:44:12Junges
00:44:13kann
00:44:13manchmal
00:44:14unter
00:44:15altes
00:44:15muss.
00:44:17Das
00:44:18sollt
00:44:18mich
00:44:18doch
00:44:19wundern
00:44:19wenn
00:44:19es
00:44:19jene
00:44:20einmal
00:44:20Bese
00:44:21käme
00:44:21dass
00:44:22die
00:44:22alten
00:44:22Krepper
00:44:23auch
00:44:23voll
00:44:23in
00:44:23seinem
00:44:23Verstand
00:44:24verlieren.
00:44:25Jeder
00:44:26Mensch
00:44:26hat
00:44:27halt
00:44:27eine
00:44:27Sehnsucht.
00:44:38Nun
00:44:39sehen
00:44:39Sie
00:44:39an
00:44:39Herr
00:44:39Weinhold
00:44:40das
00:44:41sind
00:44:41nun
00:44:41nicht
00:44:41nur
00:44:41junge
00:44:42Leute
00:44:42da
00:44:43laufen
00:44:43auch
00:44:43alte
00:44:44gesetzte
00:44:44Weber
00:44:45in
00:44:45Masse
00:44:45mit
00:44:45Menschen
00:44:46die ich
00:44:47lange
00:44:47Jahre
00:44:47für
00:44:48höchst
00:44:49ehrenwert
00:44:49und
00:44:49gottesfürchtig
00:44:50gehalten
00:44:50habe
00:44:51sie
00:44:51laufen
00:44:51mit
00:44:52sie
00:44:52nehmen
00:44:52teil
00:44:53an
00:44:53diesem
00:44:53unerhörten
00:44:54unfug
00:44:55sie
00:44:56treten
00:44:56Gottes
00:44:56Gesetz
00:44:57mit
00:44:57Füßen
00:44:57wollen
00:44:58sie
00:44:58diese
00:44:59Leute
00:44:59vielleicht
00:44:59nun
00:44:59noch
00:44:59in
00:44:59Schutz
00:45:00nehmen
00:45:00gewiss
00:45:01nicht
00:45:01Herr
00:45:01Pastor
00:45:02das
00:45:03heißt
00:45:04Herr
00:45:04Pastor
00:45:04cum
00:45:04granusales
00:45:05es
00:45:06sind
00:45:06eben
00:45:06hungrige
00:45:06unwissende
00:45:07Menschen
00:45:07sie
00:45:08geben
00:45:08halt
00:45:08ihre
00:45:08unzufriedenheit
00:45:09kund
00:45:09wie sie es
00:45:10verstehen
00:45:10ich erwarte
00:45:11gar nicht
00:45:11dass solche
00:45:12Leute
00:45:12Herr
00:45:14Kandidat
00:45:15ich habe
00:45:17sie nicht in
00:45:17mein Haus
00:45:18genommen
00:45:18damit sie
00:45:18mir
00:45:18Vorlesungen
00:45:19über
00:45:19Humanität
00:45:20halten
00:45:20ich muss
00:45:21sie
00:45:21ersuchen
00:45:22sich auf
00:45:22die
00:45:22Erziehung
00:45:22meiner
00:45:23Knaben
00:45:23zu
00:45:23beschränken
00:45:23und im
00:45:24übrigen
00:45:24meine
00:45:24Angelegenheiten
00:45:25mir zu
00:45:25überlassen
00:45:26mir ganz
00:45:26allein
00:45:26verstehen
00:45:27sie
00:45:27mich
00:45:27gewiss
00:45:28gewiss
00:45:29ich habe
00:45:29sie
00:45:29verstanden
00:45:30ich
00:45:32sei es
00:45:32kommen
00:45:32es entspricht
00:45:33meinen
00:45:33wünschen
00:45:34aber
00:45:40dann doch
00:45:41möglichst
00:45:41bald
00:45:41wir
00:45:42brauchen
00:45:43das
00:45:43Zimmer
00:45:43aber
00:45:44Wilhelm
00:45:45Wilhelm
00:45:46bist du
00:45:46wohl
00:45:46bei
00:45:46Sinnen
00:45:47du
00:45:47willst
00:45:47einen
00:45:48Menschen
00:45:48in
00:45:48Schutz
00:45:48nehmen
00:45:48da
00:45:48solche
00:45:49Schurkereien
00:45:49und
00:45:49Pöbelein
00:45:50wie
00:45:50diese
00:45:50Schmählita
00:45:50verteidigt
00:45:51Herr
00:45:5130er
00:45:52man
00:45:52muss
00:45:52es
00:45:52seiner
00:45:53Jugend
00:45:53zugute
00:45:53halten
00:45:54ich
00:45:54weiß
00:45:54nicht
00:45:55die
00:45:55junge
00:45:55mensch
00:45:56ist
00:45:56einer
00:45:56so
00:45:56guten
00:45:57und
00:45:57achtbaren
00:45:57Familie
00:45:5840
00:45:58Jahre
00:45:59war
00:45:59sein
00:45:59Vater
00:45:59als
00:46:00Beamter
00:46:00tätig
00:46:00und
00:46:01hat
00:46:01sich
00:46:01nie
00:46:01das
00:46:01geringste
00:46:01zu
00:46:02schulden
00:46:02kommen
00:46:02lassen
00:46:03die
00:46:03Mutter
00:46:03war
00:46:03überglücklich
00:46:04dass er
00:46:04hier
00:46:04das
00:46:05schöne
00:46:05unterkommen
00:46:05gefunden
00:46:06hatte
00:46:06und
00:46:07nun
00:46:07weiß
00:46:08er
00:46:08sich
00:46:08das
00:46:08so
00:46:08wenig
00:46:09wahrzunehmen
00:46:09Herr
00:46:11Dreißer
00:46:11Herr
00:46:12Dreißer
00:46:12Herr
00:46:14Dreißer
00:46:14ist an der
00:46:14Feste
00:46:14Sie
00:46:15müssen
00:46:15kommen
00:46:15Sie haben
00:46:16ihn
00:46:16gefangen
00:46:16Ist
00:46:16denn
00:46:17jemand
00:46:17zur
00:46:17Polizei
00:46:17gelaufen
00:46:18Herr
00:46:18Verwalter
00:46:18kommt
00:46:19schon
00:46:19die
00:46:19Treppe
00:46:19ruf
00:46:19Herr
00:46:22Verwalter
00:46:22ich
00:46:23habe
00:46:23nun
00:46:24endlich
00:46:24einen
00:46:24der
00:46:24Hauptsänger
00:46:24durch
00:46:25meine
00:46:25Färbereiarbeiter
00:46:25festnehmen
00:46:26lassen
00:46:26diese
00:46:27Frechheit
00:46:27geht
00:46:27ganz
00:46:27grenzenlose
00:46:28ich
00:46:28riskiere
00:46:29dass
00:46:29meine
00:46:29Gäste
00:46:29mit
00:46:30Püffen
00:46:30traktiert
00:46:30werden
00:46:30Herr
00:46:31Dreißiger
00:46:31verfügen
00:46:32Sie
00:46:32über
00:46:32mich
00:46:32es
00:46:33ist
00:46:33mir
00:46:33sehr
00:46:34recht
00:46:34dass
00:46:34die
00:46:34Sache
00:46:34nun
00:46:34endlich
00:46:35mal
00:46:35zum
00:46:35klappen
00:46:35kommt
00:46:35ich
00:46:36bin
00:46:36da
00:46:37so
00:46:37ein paar
00:46:37Friedenstörer
00:46:38auf der
00:46:38Spur
00:46:38die
00:46:39ich
00:46:39schon
00:46:39lange
00:46:39auf
00:46:39der
00:46:39Pike
00:46:40habe
00:46:40so
00:46:40ein paar
00:46:40grüne
00:46:41Burschen
00:46:41ganz
00:46:41recht
00:46:41arbeitsscheu
00:46:42Gesindel
00:46:43faule
00:46:44Lümmels
00:46:44die
00:46:44ein
00:46:44Luderleben
00:46:45führen
00:46:45Tag
00:46:45für
00:46:45Tag
00:46:46in der
00:46:46Schenke
00:46:46rumhocken
00:46:46bis
00:46:47der
00:46:47letzte
00:46:47Groschen
00:46:47durch
00:46:47die
00:46:48Gurgel
00:46:48gejagt
00:46:48ist
00:46:48aber
00:46:48jetzt
00:46:50bin
00:46:50ich
00:46:50entschlossen
00:46:50ich
00:46:51werde
00:46:52diesen
00:46:52berufsmäßigen
00:46:52Schandmäuler
00:46:53in das
00:46:53Handwerk
00:46:53legen
00:46:54gründlich
00:46:55es
00:46:56ist
00:46:56ja
00:46:56im
00:46:56allgemeinen
00:46:57Interesse
00:46:57nicht
00:46:58nur
00:46:58meinem
00:46:58eigenen
00:46:58unbedingt
00:46:59mit
00:46:59dem
00:46:59Kantschuh
00:47:00müsste
00:47:00man
00:47:00dazwischen
00:47:00fahren
00:47:01zwischen
00:47:01dieses
00:47:01Lumpengesindel
00:47:02ich
00:47:04merde
00:47:04wir
00:47:05haben
00:47:05meine
00:47:05menschen
00:47:05festgenommen
00:47:06arbeiter
00:47:10wollte
00:47:10sein
00:47:10ich
00:47:11das
00:47:11nicht
00:47:12mit
00:47:12vergreifen
00:47:12tätern
00:47:13eigenen
00:47:13genossen
00:47:13müsste
00:47:13ich
00:47:14denken
00:47:14halt
00:47:14soll
00:47:14verfaul
00:47:15da
00:47:15i
00:47:15mütze
00:47:18ab
00:47:18pflege
00:47:18wie heißt
00:47:22du
00:47:22habe ich
00:47:25mit
00:47:25dir
00:47:25schon
00:47:26die
00:47:26schweine
00:47:26gehüt
00:47:26das
00:47:27ist
00:47:28stark
00:47:28wie
00:47:30du
00:47:30heißt
00:47:30frage
00:47:30ich
00:47:30dich
00:47:31Kerl
00:47:32sprich
00:47:32und
00:47:33ich
00:47:33lasse
00:47:33dir
00:47:3325
00:47:33überreißen
00:47:34er
00:47:34heißt
00:47:35jäger
00:47:35herr
00:47:35verwalter
00:47:36moritz
00:47:37nicht
00:47:37moritz
00:47:38jäger
00:47:39nun
00:47:40sag
00:47:40du
00:47:40jäger
00:47:41kennst
00:47:41du
00:47:41mich
00:47:41nicht
00:47:42mehr
00:47:42sie
00:47:43sein
00:47:43der
00:47:44pastor
00:47:44kittel
00:47:44haus
00:47:44ja
00:47:45dein
00:47:45seelsorger
00:47:46jäger
00:47:46derselbe
00:47:48der
00:47:48dich
00:47:48als
00:47:48kleines
00:47:49wickelkind
00:47:49in die
00:47:50gemeinschaft
00:47:50der
00:47:50heiligen
00:47:51aufgenommen
00:47:51hat
00:47:52derselbe
00:47:53aus
00:47:53dessen
00:47:53händen
00:47:53du
00:47:54zum
00:47:54ersten
00:47:55mal
00:47:55den
00:47:55leib
00:47:55des
00:47:56herrn
00:47:56empfangen
00:47:56hast
00:47:57erinnerst
00:47:57du
00:47:57dich
00:47:57noch
00:47:58ja
00:47:59da
00:47:59habe
00:47:59ich
00:47:59mich
00:48:00nun
00:48:00gemüht
00:48:00und
00:48:01gemüht
00:48:01und
00:48:01dir
00:48:01das
00:48:02wort
00:48:02gottes
00:48:02ans
00:48:02herz
00:48:03gelegt
00:48:03ist
00:48:04das
00:48:04nun
00:48:04die
00:48:04dankbarkeit
00:48:05ich
00:48:06hab
00:48:06jantaler
00:48:07geld
00:48:07aufgelegt
00:48:07geld
00:48:08geld
00:48:09sei
00:48:10brav
00:48:11sei
00:48:12ein
00:48:12christ
00:48:13denk
00:48:14an
00:48:14das
00:48:14was
00:48:14du
00:48:14gelobt
00:48:15hast
00:48:15halb
00:48:16gottes
00:48:16gebote
00:48:17sei
00:48:17gut
00:48:17und
00:48:18sei
00:48:18fromm
00:48:18mit der
00:48:19erlaubnis
00:48:19herr
00:48:19pastor
00:48:20kutsche
00:48:21wenn sie ihm die
00:48:23hände
00:48:23kutsche
00:48:26er kommt
00:48:27ins stockhaus
00:48:28mit respekt
00:48:29zu vermelden
00:48:29herr
00:48:29verwalter
00:48:30wir werden
00:48:31wohl
00:48:31unsere not
00:48:32haben
00:48:32immer
00:48:32feste
00:48:33also feste
00:48:34wie ihr
00:48:34könnt
00:48:35es ist eh
00:48:36schon
00:48:36nicht
00:48:36für
00:48:36lange
00:48:37jäger
00:48:38jäger
00:48:39jäger
00:48:40jäger
00:48:42jäger
00:48:42jäger
00:48:43jäger
00:48:45jäger
00:48:45jäger
00:48:45jäger
00:48:46jäger
00:48:47jäger
00:48:48jäger
00:48:49jäger
00:48:50ich reite
00:48:50voraus
00:48:51kutsche sie folgen
00:48:52wer sich uns
00:48:54entgegenstellt
00:48:54wird niedergehauen
00:48:56voll
00:48:56jäger
00:49:18Jetzt fange ich schon an, die Sache komisch zu finden.
00:49:25Dieser Kerl.
00:49:27Erster Krach mit dem Kandidaten bei Tisch.
00:49:29Fünf Minuten später empfiehlt er sich.
00:49:31Fort, über alle Berge.
00:49:33Und jetzt das hier.
00:49:35Na.
00:49:37Aber jetzt wollen wir doch unseren Mist weiterspielen.
00:49:38Du lieber Herrgott, mir kenne da gar nicht Dank genug bezeigen,
00:49:51dass du uns auch in dieser Nacht hast, in deiner Gnade und Giete hast dich unser erbarmt,
00:49:57dass mir auch in dieser Nacht handkehnen Schaden genommen.
00:50:00Mir sein arme Bese, sinnhafte Menschenkinder, nie wert, dass dein Fuß uns zertritt,
00:50:07also sinnhaftig und ganz verderbt sein mir.
00:50:11Vergib uns unsere Schuld.
00:50:15Gib uns Geduld, himmlischer Vater, dass mir nach all den Leben
00:50:19und werden auch teilhaftig deiner ewigen Seligkeit.
00:50:24Amen.
00:50:37Wo ist auch's Madl?
00:50:40Lieber nach Peter Schwalde zu Dreisjern,
00:50:43so hat wieder ein paar Strädel verspult.
00:50:45Na, Mutterl, nur werd ich da mal's Rädler bringen.
00:50:48Bring's, Ahler, bring's.
00:50:50Bitte, Herr Wink, die Hände abwischen,
00:51:09dass sie nichts gern, und's wird fettig.
00:51:12Herrschte!
00:51:13Wo hätt' mir auch Fettes gegessen?
00:51:15Haben wir kein Fett, essen wir's Brot trocken.
00:51:20Haben wir kein Brot, essen wir Kartoffel.
00:51:22Haben wir keine Kartoffel auch nicht, essen wir trockene Kleie.
00:51:26Und haben wir keine Kleie, dann machen wir's wie Wengasch unten.
00:51:29Da sehen wir danach, wo der Schinder verreckt fährt, hat verscharrt.
00:51:33Das graben wir aus, und dann leben wir mal ein paar Wochen vorm Luder.
00:51:36Also machen wir's nicht wahr.
00:51:37Was zum Geier hast du wieder für recke Schwatzel?
00:51:39Du solltest dich vorsehen, mit Gottlose reden.
00:51:43Wollst du mir nie helfen, Gottlieb?
00:51:44Ich hätt' noch ein paar Fädeln zum Durchziehen.
00:51:46Wenn ich nur wüsste, was in diesem Menschen gefahren ist,
00:52:08dann bis vor kurzem war ich der Ansicht,
00:52:10die Webersleute wären ein demütiger, ein geduldiger und längsamer Menschenschlag.
00:52:15Geht es Ihnen nicht auch so, Herr Dreißiger?
00:52:19Ja, freilich, freilich waren Sie geduldig und längsamer.
00:52:23Freilich waren es früher gesittete und ordentliche Leute,
00:52:26solange nämlich die Humanitätsduser die Hand aus dem Spiele ließen.
00:52:29Da ist den Leuten ja lange genug klargemacht worden,
00:52:31in welchem entsetzlichen Elend sie sich befinden.
00:52:33Ja, schließlich glaubt es der Weber, nun hat er den Vogel.
00:52:35Tja, so haben Sie den mit all Ihrer Humanität nichts weiter zu Wege gebracht,
00:52:40als dass aus Lämmern über Nacht buchstäblich Wölfe geworden sind.
00:52:44Herr Dreißiger!
00:52:45Herr Dreißiger!
00:52:46Ich bin nur schon wieder Pfeiffer.
00:52:47Herr Dreißiger, Sie hat der Jäger Moritz befreit.
00:52:50Ein Verwalter gepriegelt und fortgejagt.
00:52:52Ein Gendarmen gepriegelt und fortgejagt.
00:52:54Sie sind wohl übergeschnappt, Pfeiffer.
00:52:56Das wäre ja Revolution.
00:52:57Herr Dreißiger, ich bin ernst.
00:52:59Da kann mir doch die ganze Polizei...
00:53:00Herr Dreißiger, ich bin ernst.
00:53:01Halte es den Maul zum Dörner wieder nochmal.
00:53:03Ach, das ist doch wirklich erfüllend, Wilhelm.
00:53:05Der ganze schöne Abend hat uns verdorben.
00:53:07Nun siehst du's, nun will die Frau Pasta dann am liebsten zu Hause gehen.
00:53:10Liebe gnädige Frau, es ist doch...
00:53:11Aber Wilhelm, du solltest wirklich einmal gründlich dazwischenfahren.
00:53:14Liebe Frau, ich hab die Pferde derweilen angeschirrt.
00:53:18Kommt's da schlimm da vorn mal los?
00:53:20Was verlangen denn die Leute?
00:53:22Mehr Lohnwollsatz haben, die tummen Luder.
00:53:26Gut, schön.
00:53:28Ich werde hinausgehen und meine Pflicht tun.
00:53:30Ich werde mit den Leuten mal ernstlich reden.
00:53:33Lieber Herr Dreißiger, darf ich Sie bitten, stellen Sie Leute hinter die Türe.
00:53:35Aber willst du das wirklich tun, Josef?
00:53:37Ich weiß, was ich tue.
00:53:39Hab keine Sorge, der Herr wird mich schützen.
00:53:41Ich werde mich stellen, als ob ich ruhig nach Hause ginge.
00:53:44Na, ich will doch mal sehen, ob mein geistliches Amt...
00:53:46Na, ob nicht mehr so viel Respekt bei diesen Leuten...
00:53:49Na, ich will doch sehen.
00:53:55Vorwärts also, in Gottes Namen.
00:53:57Oh, liebe Frau Dreißiger, wenn ihm nur nicht ein Unglück zustößt!
00:54:12Ich will's gar nicht, Frau Pastern.
00:54:14Es ist ja grad so, als wenn's Reichtümerverbrechen wär.
00:54:17Liebe Frau Dreißiger, es gibt in allen Verhältnissen Ärger und Enttäuschung genug.
00:54:21Oh, freilich, nun freilich, das denke ich mir ja auch grad eben.
00:54:24Und dass wir mehr haben als andere Leute.
00:54:26Nun, Jesus, ist denn mein Mann schuld, wenn's Geschäfte schlecht geht?
00:54:29Rosa!
00:54:30Rosa, wirft euch schnell was über.
00:54:32Spring in den Wagen, ich komme sofort nah.
00:54:34Alles bereit, aber, nun schnell ist, hintert hoch.
00:54:37Johann, liebster, bester Johann, rette uns!
00:54:40Ratte meine Jugend!
00:54:41Sei doch vernünftig, lass doch den Johann los!
00:54:43Madame, Madame, seien doch ganz beruhigt.
00:54:46Unsere Ratten seien gut im Stande, die holt keiner hin.
00:54:49Wer da nicht beiseite geht, wird über ihr fahren.
00:54:52Aber mein Mann!
00:54:54Aber mein Mann!
00:54:56Aber Herr Dreißiger, mein Mann!
00:54:57Hey, eine Gemeinde, die ihren Seelsorger misshandelt.
00:54:59Pfui, Teufel!
00:55:00Tolle Hunde, nichts weiter, toll gewordene Bestien,
00:55:02die man demgemäß behandeln wird.
00:55:04Ja, du, sie sitzt doch nicht rum, sondern rühr dich!
00:55:07Alexa, du, siehst du nicht!
00:55:10Die Bestien sind wahnsinnig geworden!
00:55:19Ach, Liebster, Schönster, Allerklechster, Herr Dreißiger,
00:55:22lassen Sie mich nicht zurück, ja.
00:55:24Ich habe mir immer treu gedient.
00:55:25Ich habe auch die Leute immer gut behandelt.
00:55:27Wer unbefett gesetzt war, konnte sie noch nicht geben.
00:55:31Verlassen Sie mich nicht!
00:55:32Sie machen mich kalt!
00:55:34Wenn Sie mich finden, schlagen Sie mich doch!
00:55:35Wo ist sie mich doch wenigstens los, Mann!
00:55:37Das wird sich ja alles finden!
00:55:38Das wird sich doch alles finden!
00:55:40Das wird sich doch alles finden!
00:55:42Und dann ist sie noch alles finden!
00:55:59Ja!
00:56:00Wo ist da hin?
00:56:23Wo ist der menschliche Schänder?
00:56:25Sollen wir Gras fressen?
00:56:27Friechst du Sägespäne?
00:56:29Das ist fort über alle Berge.
00:56:30Wenn wir es auch nicht kriegen, das dreist ja viel.
00:56:32Arm soll er werden.
00:56:33Arm soll er werden wie eine Kirche, Maul.
00:56:35Arm soll er werden.
00:56:36Arzt, da, Rivera.
00:56:44Nimmst du mal mein Heisel,
00:56:48nehme ich da deins.
00:56:50Immer drauf.
00:56:51Ich frage, wem ist wohl bekannt, wer sah vor zwanzig Jahren den übermütigen Fabrikant mit Staatskarossen vorin?
00:57:09Gedemoliert haben sie Fabrikanten der Haus.
00:57:12Vom Keller auf, wie schruf, ruft die Dachreiter.
00:57:14Und das sollen die hiesigen Weber gewesen sein?
00:57:17Nur der Heisiger sollte gesagt haben, die Weber könnten ja Gras fressen, wenn sie hungern täten.
00:57:22Ach so ist ganz recht, ach so muss es kommen.
00:57:24Nur hör auch mal, Hornig.
00:57:27Du könntest mal meins wegen sagen, Vater Hilse,
00:57:30morgen musst du sterben.
00:57:33Das wäre ja auch Mäkel.
00:57:35Du könntest meins wegen sagen, Vater Hilse,
00:57:38morgen besucht dich der König von Preißen,
00:57:40aber dass die Weber Menschen wie ich und mein Sohn und Söldner so was vorgehabt,
00:57:45nimmer mehr.
00:57:46Nie und nimmer kann ich das glauben.
00:57:48Mutterle, siehe Quatikar,
00:57:51du selbst mag Lädel dafür kuchen.
00:57:55Lädel, wo hast du einen Löffel her?
00:57:58Kann sein, sie hat ihn gefunden.
00:58:01Seine zwei oder drei Tale ist der gut wert.
00:58:04Raus, raus sag ich.
00:58:07Gleich bringst du den Löffel hin, wo du ihn her hast.
00:58:09Raus, sag ich.
00:58:10Oder willst du uns alle miteinander zu Dieben machen, he?
00:58:12In Peterswalde haben wir es gefunden,
00:58:14vor dreißiges Haus.
00:58:16Gottlieb, nimm doch einen Rock
00:58:18und bring den Rieb aufs Amt.
00:58:21Ja.
00:58:22Gib doch eine Tüche, Luise,
00:58:23dass er nicht zu Schaden kommt.
00:58:26Nee, nee, also,
00:58:27also er teuer, Dinge.
00:58:29Wenn man hätten, könnte man viele Wochen leben.
00:58:31Das wäre okay.
00:58:32Jetzt mach du,
00:58:32dass wir den Satans Löffel vom Halse kriegen.
00:58:34Ja.
00:58:35Ja, da werde ich auch sehen,
00:58:47dass ich weiterkomme.
00:58:48Werte mal.
00:58:56In Reichenbach,
00:58:57da läuten sie Sturm.
00:58:59Da kommen die hier rüber nach Bielau.
00:59:01Freilich, freilich,
00:59:02das dauert keine fünf Minuten,
00:59:05das seien sie hier.
00:59:06Das Militär,
00:59:07das kommt gleich hinterher.
00:59:07Ich hab sie gesehen fort,
00:59:08dass sie seien da.
00:59:09Sie stehen schon beim obersten Dittrich
00:59:11und machen noch an Dahl.
00:59:12Ade, Leute.
00:59:13Ah, so viele Leute.
00:59:15Die, ah, so viele Leute.
00:59:17Wenn die erst und nehmen an Anlauf,
00:59:18Oferpucht, Oferpucht,
00:59:20da seien unsere Fabrikanten aber Bese dran.
00:59:22Der Pate Baumert war auch dabei.
00:59:24Er mehnte,
00:59:25ich soll's Ihnen sagen, Vater,
00:59:27Sie sollten kommen und sollten mithelfen,
00:59:28die Fabrikanten der Schinderei hinzahlen.
00:59:31Es kämen jetzt ganz andere Zeiten, mehnte.
00:59:33Wir sollten alle kommen
00:59:34und uns mithelfen, durchsetzen.
00:59:35Und das will dein Pate sein
00:59:37und hieß sie an so an sträglichen Werke teilnehmen?
00:59:40Lass dich nicht auf solche Sachen ein, Gottlieb.
00:59:42Ah, ja, Gottlieb Kaffer,
00:59:43du dich hintern oben in der Helle.
00:59:45Nimm da einen Kochlöffel in der Hand
00:59:47und sprich, Gebetel,
00:59:48so bist ein Vater recht.
00:59:49Und das will ein Mann sein.
00:59:50Na und?
00:59:51Und du willst der Mutter sein,
00:59:52hast du am Mechanten des Maulwerk da hier?
00:59:54Euren Bigotten reden da davon,
00:59:55da ist mir auch noch nie mal das Kindsab gewonnen.
00:59:58Ich will ne Mutter sein,
00:59:59dass das wehst.
00:59:59Und deswegen, dass das wehst,
01:00:00wünsche ich an Fabrikanten der Helle
01:00:01und der Pest in der Rache.
01:00:02Nein, ich bin nehmens, ne Mutter.
01:00:06Ihr habt gebetet und gesungen.
01:00:08Ich hab mir der Füße blutig gelaufen
01:00:09nach den ähnlichsten Nägeln, Puttermilch.
01:00:12Nee.
01:00:13Wenn's hier losgeht,
01:00:14nie zehn Pferde sollen mich zurückhalten.
01:00:16Und das sag ich.
01:00:18Ich stürm die Dittrichens Gebäude,
01:00:19ich bin der Erste.
01:00:21Und Gnade jeden, der mich will abhalten.
01:00:22Dir ist nicht zu helfen.
01:00:24Euch ist nicht zu helfen.
01:00:25Lappärsche seid ihr.
01:00:27Kerle, die dreimal schön Dank sagen
01:00:28für ne Tracht Prügel.
01:00:30Euch haben sie die Adern so leer gemacht,
01:00:32dass ihr nie einmal mehr kennt.
01:00:34Rot anlofen im Gesicht.
01:00:39Was ist denn mit Luisen, Vater?
01:00:42Gottlieb,
01:00:54dein Weib,
01:00:55von der wusste noch kein Mensch auf der Welt,
01:00:57was da hab ich mein Blut
01:00:58schon quachtweise fürs Vaterland verspritzt.
01:01:00Färchten?
01:01:02Ich mich färchten?
01:01:03Vor was denn färchten?
01:01:05Vielleicht vor den Soldaten,
01:01:06die da kommen,
01:01:06vielleicht hinter Rebellen her?
01:01:08Oh, Jäckerli,
01:01:09das wär halb so schlimm.
01:01:11Nee, nee,
01:01:12wenn ich auch schon morsch bin
01:01:13auf dem Rückgrat da hier,
01:01:14wenn's tof ankommt,
01:01:15hab ich Knochen wie Elfenbehn,
01:01:16dann nehm ich's schon auch auf
01:01:17mit so ein paar lumpige Bayonetten.
01:01:19Aber wenn's ganz schlimm käme,
01:01:23Gottlieb,
01:01:25zu sterben brauchten sie mich gewiss nie lang bitten.
01:01:27Lieber heiter als morgen.
01:01:29Das Häufel, Himmel,
01:01:30Angst und Schinderei,
01:01:31da das mal Leben nennt,
01:01:32das ließ man wohl gern im Stiche.
01:01:35Aber dann, Gottlieb,
01:01:37dann kommt was.
01:01:38Und wenn wir das auch noch verscherzen,
01:01:41danach ist es ganz alle.
01:01:43Wer weiß, was kommt,
01:01:44wenn eins tot ist.
01:01:45Gesehen hat's keiner.
01:01:47Ich sag, Gottlieb,
01:01:48zweifel du nicht an dem Ähnzigen,
01:01:49was wir armen Menschen haben.
01:01:51Für was hab ich denn gesessen
01:01:53und Schemmel getreten auf Mord?
01:01:55Zwanzig Jahre und mehr?
01:01:57Und zugesehen,
01:01:58wie die in Hoffart und Schwelgerei gelebt
01:02:00und Gold gemacht haben
01:02:02aus meinem Hunger und Kummer?
01:02:04Für was denn?
01:02:06Weil ich eine Hoffnung hab.
01:02:09Es ist verheißen,
01:02:11Gericht wird gehalten werden,
01:02:13aber nicht mir seien die Richter,
01:02:15sondern mein ist die Rache,
01:02:17spricht der Herr, unser Gott.
01:02:19Lieber Ernst!
01:02:21Du machst von mir aus,
01:02:22was ihr lustig seid.
01:02:24Mich werdet ihr wohl lassen,
01:02:25drinnen müssen lassen.
01:02:27Ich will gehen und wir arbeiten,
01:02:29mal kommen, was will.
01:02:35Und Jemmasch, Jemmasch,
01:02:37jetzt kommen die aber wieder Ameisen.
01:02:38Jetzt will es niesen, Dietrich.
01:02:40Hoch noch hochnehmen.
01:02:41Ja, sie kommen hierher.
01:02:44Sie kommen hierher.
01:02:46Sie holen die Weber aus den Häusern raus.
01:02:49Warte, hilf sie!
01:02:51Geht auf mit der Äxterei.
01:02:52Lasst das Spänkel,
01:02:53sobald ihr Lust hat.
01:02:54Ihr sollt auch kein Dach mehr
01:02:55um uns schlafen gehen.
01:02:56Werdet ihr wieder das Dach
01:02:57über eine Kopp und eine Hemde
01:02:59auf eine Leitkriege?
01:02:59Wo führt euch der Teufel her
01:03:01mit Stangen und Äxten?
01:03:03Ich schlag mein zweierstittigsten Spuckel.
01:03:05Mit uns hat er auch keine Abahnen.
01:03:07Aber Gott, noch Menschen.
01:03:08Jetzt kommt ihr selber recht.
01:03:11Friede, wir seien alle Frieden.
01:03:16Kommt an mein Herz in Frieden.
01:03:18So siehst du aus, Willem.
01:03:23Gustav, armer Hunger, leider.
01:03:25Komm an mein Herz.
01:03:26Geh, lass du mich zufrieden.
01:03:29Gustavs,
01:03:30seh ich nicht aus wie ein Graf.
01:03:32Rat doch mal,
01:03:33was in dem Bauche steckt.
01:03:35Herr Edelmanns Fressen
01:03:37steckt in dem Bauche.
01:03:39Ich werd euch mal was sagen.
01:03:40Wir haben halt da Fehler gemacht.
01:03:42Zu lange, Miss Mann.
01:03:43Zu lange, Miss Mann.
01:03:44Wir kriegen immer mehr Zulauf.
01:03:46Was wollt ihr hier?
01:03:48Ich und ihr,
01:03:49wir haben nichts nie gemähen.
01:03:50Mit meinem Willen seid ihr nicht hier.
01:03:52Nach Recht und Gerechtigkeit
01:03:53habt ihr hier nichts nie zu suchen.
01:03:55Wer nicht mit uns ist,
01:03:56ist weder uns.
01:03:57Das ist aber schief gewickelt.
01:03:58Hör mal drauf, Arler.
01:03:59Wir seien keine Diebe.
01:04:00Wir wollen leben, weiter nicht.
01:04:02Und deshalb haben wir
01:04:02erstrickt durchgeschnitten,
01:04:04an dem wir hängen.
01:04:04Das Militär kommt.
01:04:05Sieh das vor.
01:04:06Dies mit uns, Gottlieb.
01:04:07Na, das wird er wohl lassen bleiben.
01:04:09Halt euch nie aufherrscht.
01:04:10Mit solchen Gebetbichelhengsten
01:04:11verliert der Gast keine Zeit.
01:04:13Kommt auf den Platz.
01:04:14Der Major spricht mit den Leuten
01:04:15vom Pferde runter.
01:04:16Sie sollten heben gehen.
01:04:17Was?
01:04:18Wenn er nie bald kommt,
01:04:19haben wir verspielt.
01:04:20Du hast da schön tapferen Mann.
01:04:22Wo hab ich einen Mann?
01:04:24Ich hab keinen Mann.
01:04:26Lebt gesund, Vater Hilse.
01:04:27Wir sprechen uns wieder.
01:04:28Das glaube ich wohl schwerlich.
01:04:29Fünf Jahre lebe ich nicht mehr
01:04:30und hier kommst du nie wieder raus.
01:04:32Wo denn her?
01:04:33Aus dem Zuchthause.
01:04:34Das wäre mir schon lange recht.
01:04:36Dann kriegt man wenigstens
01:04:36das Brot, Vater Hilse.
01:04:41Gustav, du hast deine Meinung
01:04:42von der Sache
01:04:43und ich die meine.
01:04:44Und ich sag,
01:04:46Becker hat recht.
01:04:49Nimm zu Ende mit Ketten
01:04:50und Stricken
01:04:51immer besser noch
01:04:52im Zuchthause
01:04:53als wie daheim.
01:04:55Aber sieh auch, Gustav.
01:04:59Der Mensch
01:05:00muss doch ein etziges Mal
01:05:02einen Augenblick Luft kriegen.
01:05:11Herr Obmann,
01:05:14die Dielen zittern auch so sehr.
01:05:17Was geht denn vor?
01:05:18Was will denn werden?
01:05:32Gott lieb,
01:05:33lass dir Axt liegen.
01:05:35Wer soll denn
01:05:36Holzquäne machen?
01:05:37Gott lieb,
01:05:38hör du auf das,
01:05:39was der Vater sagt.
01:05:42Jesus Christus,
01:05:44jetzt donnert's wohl wieder.
01:05:45Du himmlischer Vater,
01:05:46beschütz unsere armen Weber.
01:05:47beschütz meine armen Brüder.
01:05:53Was soll man sich denn
01:05:54etwa jetzt auch noch kuschen?
01:05:55Sei mal tolle Hunde,
01:05:56soll man Pulver und Blei fressen
01:05:57statt Brot?
01:05:58Gott lieb.
01:05:59Soll mir auch mein Weib
01:06:00erschossen werden?
01:06:01Das darf nicht sein.
01:06:04Gott lieb.
01:06:05Geh vom Felsen weg,
01:06:06Vater Hilse.
01:06:07Hier hat mich
01:06:08unser Herrgott hergesetzt.
01:06:12Gell, Mutter?
01:06:14Hier bleiben wir sitzen
01:06:15und tun,
01:06:17was wir schuldig sind.
01:06:17Und wenn der ganze
01:06:20Schnee verbrennt.
01:06:29Vater?
01:06:31Vater?
01:06:33Was ist mit dir?
01:06:35Vater?
01:06:37Großvaternitz,
01:06:38sie treiben die Soldaten
01:06:39zum Dorf hinaus.
01:06:41Sie haben Dietrich ins Haus
01:06:42gestürmt.
01:06:43Sie machen es also
01:06:44wie drinnen bei 30 Jahren.
01:06:45Großvaterinitz,
01:06:46sie machen es auch
01:06:47und sprücher Wort.
01:06:49Großvater Leib.
01:06:50Großvater Leib.
01:06:51Herr Obmann,
01:06:53und sprücher Wort,
01:06:56es kann einem
01:06:57ja ordentlich
01:06:59Angst werden.
01:07:01Hier hilft kein Bitten,
01:07:04hilft kein Flehen,
01:07:06umsonst
01:07:07ist alles
01:07:08klagen.
01:07:09Geht's euch nicht,
01:07:10gefällt's euch nicht,
01:07:12so könnt ihr gehen.
01:07:16Am Hungertuch,
01:07:18am Hungertuch,
01:07:20am Hungertuch,
01:07:22ein Nagel.
01:07:24Geht's euch nicht,
01:07:25allen seatbelt.
01:07:29Schnellen,
01:07:30schnellen,
01:07:30die Handelschuhe.
01:07:31Die Handelschuhe
01:07:32ist auch wichtig.
01:07:33Da bin ich.
01:07:35Gott,
01:07:35dass du weniger
01:07:37hinkst soll,
01:07:37das nicht.
01:07:38Du wärst gut.
01:07:39Als in der Stelle
01:07:40schnellen.
01:07:41Geht's euch nicht,
01:07:41tut das nicht.
01:07:42Ich muss euch nicht,
01:07:43was ich nicht.
01:07:46Ich muss euch nicht,
01:07:47um Ganze
01:07:47wie schön.
01:07:48Ich bin euch nicht,
01:07:50wenn du vier
01:07:50nicht verbiere.
01:07:51Untertitelung. BR 2018
01:08:21Untertitelung. BR 2018