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  • 14.5.2025
Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz haben am Mittwoch erneut auf die schlechte humanitäre Lage im Gazastreifen hingewiesen. Sie forderten die österreichische Bundesregierung und die EU auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Die Blockade an den Grenzen müsse enden, Helferinnen und Helfer müssten geschützt werden. Neben Lebensmitteln fehle es in Gaza etwa auch an Medikamenten und Treibstoff.

Credit: APA/kha

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Transkript
00:00Diese Bilder stammen von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.
00:05Sie wurden im Februar im Gazastreifen aufgenommen.
00:09Die humanitäre Lage wird dort von Tag zu Tag schlimmer, so die Helfer.
00:14Man muss dazu sagen, dass die Situation hier vor Ort sowieso schon wirklich unmenschlich ist.
00:19Also es ist eigentlich schon die Hölle auf Erden und das spitzt sich jeden Tag zu.
00:23Ich kann jetzt für Ärzte ohne Grenzen berichten.
00:25Wir haben noch knapp drei, dreieinhalb Wochen medizinische Güter und Hilfsgüter vor Ort.
00:33Das aber auch auf eine Art und Weise, die eben schon sehr gestreckt ist.
00:37Und eine unglaubliche Triage auch bedeutet, wer bekommt Hilfe, wer nicht.
00:41Das bedeutet, dass wir dann ab dem Zeitpunkt einfach eben gar keine Hilfe mehr leisten können,
00:45weil wir einfach nicht mehr die Möglichkeiten dazu haben.
00:48Am Mittwoch riefen die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen Caritas und Rotes Kreuz in Wien
00:54dringend dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten.
00:59Sie forderten die österreichische Bundesregierung und die EU auf, mehr Druck auf Israel auszuüben.
01:06Die Blockade an den Grenzen müsse beendet werden.
01:09Laut den Gesundheitsbehörden vor Ort sind mittlerweile über 52.000 Menschen getötet worden.
01:14Ein Drittel davon fast Kinder, das muss man sich mal wirken lassen, aber auch ein Massengrab
01:22für Helferinnen und Helfer.
01:25Laut der UN sind mittlerweile über 400 Helferinnen und Helfer getötet worden.
01:30Auch unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind betroffen und wir haben bereits elf Kollegen
01:35auf diese Art und Weise verloren, was natürlich sehr, sehr tragisch ist.
01:39Die Hilfsorganisationen sprechen von einer klaren Verletzung des Völkerrechts.
01:44Seit Anfang März komme an den Grenzen nichts mehr durch.
01:48Auch der Strom sei in Gaza teilweise abgeschaltet worden.
01:52Seit neun Wochen blockiert die israelische Regierung die Grenzübergänge und alle Hilfsgüterlieferungen.
02:00Seit neun Wochen kommen weder Lebensmittel noch Trinkwasser noch Medikamente in das Gebiet.
02:06Die Lage im Gazastreifen ist somit dramatischer denn je und die Blockierung von humanitärer
02:12Hilfe ist schlicht und ergreifend völkerrechtswidrig und unmenschlich bis dorthin aus.
02:17Wir sind beyond.
02:19Es geht nicht mehr um Waffenstillstand.
02:21Wir sind weiter entfernt von jeder menschlichen Situation, die man sich nur vorstellen kann.
02:26Auch der Angriff auf Zivilisten und Helferinnen sei völkerrechtswidrig.
02:31Dieser Aufruf solle allerdings in keinster Weise den Angriff der Hamas auf Israel relativieren,
02:37so die Helfer am Mittwoch.
02:39Aber Völkerrecht müsse eingehalten werden.
02:42Das sind keine humanitären Katastrophen, sondern das sind menschengemachte Katastrophen.
02:47Und ich bin es leid, das immer wieder zu sagen und zu hören, in Wahrheit ist es ein klarer,
02:56ganz klarer Auftrag an die Staatengemeinschaft, wirklich an die Staatengemeinschaft, hier alles
03:03menschenmögliche zu tun.
03:05Und das betrifft ja leider Gottes nicht nur den Gaza.
03:07Geht ja in den letzten Jahren rapide bergauf damit, weil die Staatengemeinschaft nicht
03:15mehr in der Lage ist oder es auch gar nicht will, das möchte ich jetzt gar nicht unterstellen,
03:21aber sehr oft nicht mehr in der Lage ist und vielleicht gar nicht will, diese Konflikte
03:25zu lösen.
03:26Und dann lastet die Arbeit auf den humanitären Helfern und wir reden von einer humanitären
03:32Katastrophe.
03:33Katastrophe ist, dass es überhaupt so weit kommt.
03:37Katastrophe ist, dass es überhaupt so weit ist, wie der Österreicher in Katastrophen
03:43derzeit.

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