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Marco von Nerdkultur spricht über den Horrorhit The Substance
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10.2.2025
In einem neuen Video spricht Marco Risch von Nerdkultur über den kleinen Horrorfilm The Substance.
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00:00
Hollywood. Im Land der Schönen und Reichen wurde von der Oscar Academy in deren gesamten
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Geschichte bisher nur sechs Horrorfilme für den besten Film nominiert. Der Exorzist,
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Der weiße Hai, Black Swan, Get Out, The Sixth Sense und Das Schweigen der Lämmer. Und
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jetzt gesetzt sich ein siebter dazu. Der erste seit sieben Jahren. The Substance mit
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insgesamt fünf Nominierungen für den Goldjungen. Das sind so viele wie für Dune Part 2. Und
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das obwohl Margaret Crawley sogar sträflich übergangen wurde. Für die beste Nebendarstellerin
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unter anderem wegen Wicked. Ausgerechnet Wicked, denn was auch immer Ariana Grande da veranstaltet,
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The Substance parodiert genau das. Immerhin ist Demi Moore die größte Favoritin für den
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Oscar als beste Hauptdarstellerin. Das hat natürlich auch mit ihrer Lebensleistung zu
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tun. Awards lieben nun mal ihre späten Helden. Doch gefüttert wird sie vom wendungsreichen
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Drehbuch der französischen Regisseurin Coralie Fargeat, die mit diesem Ende hier ein ganzes
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Hollywood-Studio verschreckte. Doch dazu später mehr und natürlich ohne Spoiler,
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um nicht den größten Kinosaalaufschrei seit Once Upon a Time in Hollywood vorwegzunehmen.
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Denn bei mir im Kino wurde bei beiden Filmen gelacht, gejohlt und geklatscht.
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Ironischerweise beide Filme auch mit Margaret Crawley. Sie wählt ihre Rollen eben sehr
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geschickt aus. Dass sich hinter diesem Indie-Film überhaupt der blanke Körperhorror verbirgt,
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lässt die kryptische Werbekampagne nur erahnen. Ein moderner, kleiner Kultfilm,
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der sich von Auszeichnung zu Auszeichnung hangelte und dem damit genau das gelingt,
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was so vielen Horrorfilmen verwehrt bleibt. Von Hollywood geliebt zu werden und ausgerechnet
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von jenen Stars und Sternchen, um die es hier doch eigentlich geht. Wie ein Wolf im Schafspelz
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verkleidet sich für diesen Applaus der Body-Horror als Workplace-Drama,
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der psychologische Horror als Thriller. Wir vergessen das nur zu gerne und The Substance
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erinnert uns daran. Denn der größte Trick des Horrorfilms ist es, die Academy glauben zu lassen,
02:59
dass er keiner ist. Was mir zuletzt tierisch Angst bereitete, war kein Horrorfilm,
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sondern die neue Substance des Sponsors dieses Videos, Holy. Immer noch eure echte Alternative
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zu ungesunden Energydrinks, ohne Zucker und ohne unnötige Inhaltsstoffe wie Taurin.
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Leicht anzurühren, vegan und ohne Dosenmüll. Neuerdings und nur für kurze Zeit gibt es auch
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die Holy Milkshakes. Und da die über kaum Kalorien verfügen, die über die eigentliche
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Milch oder eure Milchalternativen hinausgehen, gruselt mich das etwas. Holy Milkshakes als der
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Holy Grail der Mischgetränke und für die Sorte Hazelnut würde ich töten. Und als hätten sie
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dafür The Substance gesehen, läuft ihr Neujahrsangebot unter dem Motto New Year,
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New Me. Neueinsteiger bekommen so als Neujahrsdeal eine Gratis-Glasflasche zu ihrer
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Bestellung. Mit meinem Neukundencode Nerdkultur5 spart ihr noch 5€ auf eure erste Bestellung,
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wie zum Beispiel auf das Starter-Set Deluxe, das ihr so dann für die Hälfte kriegt. Und
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die Bestandskunden unter euch bekommen mit meinem Code Nerdkultur sogar ganze 10% auf
04:16
alles. Den Link zum Neujahrsdeal, zu den Milkshakes und zu allen anderen Angeboten
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von Holy findet ihr in der Videobeschreibung.
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Worum es in The Substance geht oder was die so überhaupt anstellt, erklärt bereits der
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allererste Shot im Film und das ohne zu viel zu verraten.
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Und noch mehr als das erzählt ein Exposition Dumpf Werbeclip als Film im Film. Und dabei
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belasse ich es lieber. Umso weniger man darüber weiß und umso mehr ich mich hier vage ausdrücke,
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desto besser für alle anderen. Dahinter verbirgt sich eine beißende Gesellschaftskritik über
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Schönheitsideale, den Druck der Gesellschaft, die Sexualisierung durch die Medien, die Prostitution
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des Selbst und der Ekel vor sich selbst, das Glück und Unglück des Individuums und eine
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biochemische Utopie, die philosophische Grenzen sprengt. Oder anders gesagt, eigentlich ist The
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Substance eine sehr, sehr gute Folge Black Mirror. Wie eine besonders clevere Episode der
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Netflix-Anthologie-Serie, wenn dann Stanley Kubrick persönlich dafür zurückkäme. Coralie
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Fargeat zitiert dafür eifrig den Großmeister. Zentrische und symmetrische Perspektiven,
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minimalistische und cleane Sets, Suggestiv-Schnitte und Match-Cuts,
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einfaches und effektives nonverbales Storytelling, große Bilder und wenige
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Handlungsorte, surreale und geradezu Kubrick'sche Bilder. Ein Plakat als ein kommentierendes
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Spiegelbild, als Symbolbild für den Konflikt zwischen dem eigenen Erbe und den Erben. Immer
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wieder durchbrochen von verstörenden Close-Ups, in denen geredet wird. Und weite Teile, ohne dass
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geredet wird, wie ein Stumpffilm, nur durchtrennt von der lauten Welt des Schein und Sein.
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Denny Moore gegen Margaret Corley. Wie unterschiedliche Ichs, doch untrennbar
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miteinander verbunden. Beide geben alles und zeigen alles. Ein expliziter Film, ohne zu
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explizit zu sein. Eine Odyssee des zunehmenden Verlusts der eigenen Identität, nur für die
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Anerkennung von anderen. Ohne dass sie oder sogar wir einfach damit aufhören können.
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Das alles bis zur absoluten Selbstaufgabe. Und damit eigentlich Stoff für eine einzige
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Episode Black Mirror statt über zwei Stunden Film. Doch dann kommt diese letzte halbe Stunde,
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die einfach nicht aufhören will.
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Diese letzten 30 Minuten waren es auch, die dem produzierenden Studio Universal einfach viel zu
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viel waren. Sie wollten, dass Fargeat den letzten Akt anpasst. Mainstream-tauglicher
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macht. Eben ganz nach jener Hollywood-Formel, die doch genau hier ad absurdum geführt wird.
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Coralie Fargeat weigerte sich. Sie kämpfte für ihre Vision und Universal zog den Stecker. Sie
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stießen einen bereits fertigen Film ab, der danach in Cannes fürs beste Drehbuch gewann und
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trotz seines Horror-Genres ganze fünf Oscar-Nominierungen einheimsen sollte. Sie verkauften
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diesen Film an einen Nischen-Streaming-Anbieter. Stattdessen wertete der Art-Haus-Streaming-Dienst
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Mubi Fargeats Horror-Satire weltweit im Kino aus und spielte damit das Vierfache seines Budgets
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wieder ein. Und das, obwohl sie den Film noch nur einen Monat in ihre Streaming-Flat packten,
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ohne das Ende zu ändern. Also falls ihr euch immer noch fragt, was The Substance eigentlich ist,
08:56
The Substance ist auch ein Mittelfinger an Hollywood.
09:08
Untertitel der Amara.org-Community
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