Mythen und Legenden ranken sich um die Gestalt Ludwig II. von Bayern (1845–1886), den man den „Märchenkönig“ nennt.
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00:00Die Mitte Europas im Wandel der Zeit.
00:07Ein Land, das lange braucht, um eins zu werden.
00:13Menschen, die sich erst im Laufe der Jahrhunderte als deutsch verstehen.
00:21Wer sind wir?
00:24Woher kommen wir?
00:26Fragen an die Geschichte der Deutschen.
00:32Für die Revolution!
00:34Für die Demokratie!
00:38Für die Republik!
00:48Ludwig II. von Bayern.
00:51Ein ewig Rätsel wollte er bleiben.
00:54Mit seinen Bauten schuf er sich ein Reich der Fantasie.
00:59Sein Ruf als Märchenkönig wehrt bis heute.
01:03Ein anderer will ein Reich mit Blut und Eisen schmieden.
01:08Otto von Bismarck.
01:10Doch eine deutsche Einheit unter preußischer Regie will der bayerische König verhindern.
01:15Es ist das Ende des Märchenkönigs, das die größten Rätsel aufgibt.
01:32Ludwig II. ist von seiner eigenen Regierung entmachtet worden.
01:37Seit einem Tag steht der 40-Jährige unter Hausarrest.
01:40Der König gilt als paranoid und regierungsunfähig auf Lebenszeit.
01:53Ausgang wird dem abgesetzten König nur in Begleitung des Nervenarztes Professor von Gutten erlaubt.
01:59Es wird bald regnen, Majestät.
02:02Bereits am Morgen hatten der König und der Arzt einen Spaziergang unternommen.
02:07Der Park des Schlosses am Steinberger See ist von Mauern umgeben und gut bewacht.
02:12Eine Flucht scheint unmöglich.
02:14Von Gutten verzichtet auf eine Eskorte, als er am Abend des Pfingstsonntag 1886 mit dem König zu einem zweiten Spaziergang aufbricht.
02:31Zeugen gibt es von den folgenden Ereignissen keine, nur Spuren, Indizien und Vermutungen.
02:38Auf seinen Begleiter wirkt der gestürzte König ruhig und gelassen.
02:45Aber was wie ein harmloser Ausflug im Park beginnt, führt in ein Geheimnis, das bis heute die Menschen bewegt.
02:57Ludwig findet eine Gelegenheit, um sich von Gutten abzusetzen.
03:01Er bricht durch das Ufergehölz und bewegt sich auf das Wasser zu.
03:05Was hat er vor?
03:08Das war ein Leben zwischen rauschhaften Höhenflügen und tiefster Depression.
03:26Majestät, das hat doch keinen Zweck!
03:42Der Arzt versucht, den König aufzuhalten.
03:45Jetzt kommen Sie schon, Majestät! Was soll das denn?
03:48Ist das, was um 18.54 Uhr tödlich endet, nur die persönliche Tragödie eines bayerischen Monarchen?
03:58Bayern nach dem Wiener Kongress 1815.
04:09Einer von 39 souveränen Staaten im sogenannten Deutschen Bund.
04:13Mit selbstbewusstem Auftreten und geschickter Bündnispolitik profitiert Bayern von der Neuordnung Europas nach Napoleon.
04:24Das Königreich Bayern gewinnt erheblich dazu, wird um fränkische und schwäbische Gebiete erweitert.
04:37Auch die Herrscher von Sachsen, Württemberg und Hannover waren mittlerweile Könige.
04:43Ihre Staaten sind der Kern des sogenannten Dritten Deutschland.
04:46Neben den Großmächten Preußen und Österreich sucht es seine eigene Rolle im Deutschen Bund.
04:54Vor allem aber geht es den Monarchen des Dritten Deutschland um den Erhalt ihrer Souveränität.
05:01Sie vertrauen dabei eher auf den Kaiser in Wien als auf den preußischen König.
05:12Dass sich das ändert, dafür will dieser Mann sorgen.
05:15Otto von Bismarck.
05:17Im August 1863 ist er Gast im bayerischen Königshaus.
05:22Nach einem Souper auf Schloss Nymphenburg kommt es zu einer Begegnung zwischen dem 17-jährigen Kronprinzen Ludwig und dem preußischen Ministerpräsidenten.
05:33Für Bismarcks Tronfolger Ludwig ein politisches Leichtgewicht.
05:37Noch ahnt keiner der beiden, dass der junge Wittelsbacher nach dem plötzlichen Tod seines Vaters binnen Jahresfrist König von Bayern werden sollte.
05:45Darf ich?
05:47Das Gespräch von Nymphenburg wird das einzige bleiben, das die Gegenspieler um die Zukunft Deutschlands persönlich miteinander führen.
05:55Warum lehnen Sie einen deutschen Staatenbund ab?
06:04Unter Einschluss von Österreich.
06:07Uns ist an einem schwachen Vielvölkerstaat nicht gelegen, sondern an einem starken Reich.
06:12Und dafür soll Bayern seine Freiheit opfern?
06:21Was haben die Bayern denn gegen eine geeinte deutsche Nation?
06:26Die müsste doch auch im bayerischen Interesse sein.
06:28Wir Bayern sind bereits Nation.
06:35Warum sollten wir unsere Nation, Herr von Bismarck, für ihre aufgeben?
06:43Die Positionen scheinen unversöhnlich.
06:47Bismarck will die Einheit Deutschlands unter preußischer Führung.
06:51Mit Bayern, aber ohne Österreich.
06:55Für Ludwig geht es um die Souveränität seines Landes.
06:58Man muss sich die damalige Situation vergegenwärtigen im Jahr 1863.
07:04Da war Österreich im Begriff, eine innere Reform Deutschlands voranzutreiben, um die Oberherrschaft oder die Dominanz zu gewinnen.
07:14Und das war gegen die Interessen der Politik Bismarcks.
07:17Bismarck versuchte auszuloten, welche Rolle Bayern in diesem Prozess spielen würde und ob es ihm gelingen könnte, Bayern herüberzuziehen, auf seine Seite und den Weg zu unterstützen, Österreich aus dem damaligen Bund herauszudrängen.
07:35Drei Jahre später soll der Krieg gegen Österreich und seine Verbündeten die Entscheidung bringen.
07:40Herr Minister, mit Ihrer Ausrüstung und Ihren 40.000 Mann sind keine Gefahr.
07:44Die Bayerische Armee brauchen Sie nicht zu fürchten.
07:48Ihre Eisenbahn dagegen sehr wohl.
07:52Sie meinen die Linie Regensburg-Pilsen-Trag?
07:57Wenn Bayern Österreich die Linie überlässt, können Sie Ihre Truppen 15 Tage früher ins Feld führen.
08:03Wie wichtig ist uns diese Sache denn?
08:05Wie wichtig ist es, dass Bayern den Österreichern die Schiene verweigert?
08:09Äußerst wichtig, würde ich sagen.
08:11Möglicherweise kriegsentscheidend.
08:13Dann wird man der bayerischen Regierung eben klar machen müssen, welche Konsequenzen die Überlassung ihrer Eisenbahnlinie an die Österreicher haben könnte.
08:22So ist es.
08:23Der Kriegsschauplatz liegt auf halber Strecke zwischen Berlin und Wien.
08:28Wer ihn mit seinen Truppen zuerst erreicht, hat entscheidende Vorteile.
08:32Ein neues Verkehrsmittel kann den Ausschlag geben.
08:35Die Eisenbahn.
08:36Den preußischen Verbänden stehen für den Aufmarsch in Böhmen fünf Eisenbahnlinien zur Verfügung.
08:47Österreich besitzt nur eine.
08:49Mit der bayerischen Bahnlinie von Regensburg nach Prag könnte es seine Transportkapazität verdoppeln.
08:55Wie weit soll Bayerns Hilfe für das verbündete Österreich gehen?
09:05Entschieden wird die Eisenbahnfrage hier, am Odeonsplatz.
09:10Neben der Residenz in München.
09:13Schauplatz von Paraden und Siegesfeiern.
09:15Machtzentrum des dritten Deutschland.
09:17Aber München zögert.
09:20Eine erste Bewährungsprobe für den 19-jährigen König.
09:25Die Eisenbahnfrage, meine Herren, ist sehr dringlich.
09:30Wie soll ich auf das Ansuchen des Kaisers von Österreich reagieren?
09:35Um Zeit zu gewinnen, könnten wir sagen, dass noch immer keine endgültige Meldung über die Einsatzfähigkeit der neuen Eisenbahnlinie von Regensburg nach Prag vorliegt.
09:46Bismarck würde das gefallen.
09:49Majestät sehen auch das Problem mit den Waggons.
09:53Wenn wir sie an die Österreicher abgeben, schaffen es unsere eigenen Truppen nicht mehr rechtzeitig ins Feld.
10:02Meine Herren, ich hätte nichts dagegen, wenn der Krieg ohne meine Bayern stattfinden würde.
10:09Nach Lage der Dinge konnte Ludwig II. sich dem Bündnis mit Österreich nicht entziehen.
10:18Die staatliche Existenz Bayerns war eng an das Schicksal des österreichischen Staates gekoppelt.
10:25Das ist der Habsburger Monarchie.
10:27Die verwandtschaftlichen Beziehungen, die jahrhundertelangen Traditionen haben dazu geführt, dass Bayern dann tatsächlich auf der Seite Österreichs in den Krieg eintritt.
10:37Die Entscheidungsschlacht des deutschen Krieges findet aber ohne bayerische Beteiligung statt.
10:44Nur Sachsen stellt als einziger Vertreter des dritten Deutschland ein Truppenkontingent auf Seiten Österreichs.
10:50Als Schlacht entscheidend erweist sie nicht die Nutzung der Eisenbahn, sondern eine neue Waffe.
10:59Das Zündnadelgewehr.
11:02Als Hinterlader erlaubt es der preußischen Infanterie eine schnelle Schussfolge im Liegen.
11:08Die Gegner können ihre Vorderlader nur im Stehen bedienen.
11:11Das dauert länger und die Soldaten bieten dabei ein leichtes Ziel.
11:20Am Abend des dritten Juli ist in König Graetz die Entscheidung gefallen.
11:26Nach katastrophalen Verlusten ziehen sich die Österreicher zur Verteidigung Wiens nach Süden zurück.
11:36Das dritte Deutschland wird zur leichten Beute der preußischen Übermacht.
11:41Sachsen ist schutzlos, das Königreich Hannover kapituliert.
11:45In der zweiten Juliwoche stoßen preußische Verbände nach Süden zu den bayerischen Stellungen an Main und Saale vor.
11:54Bad Kissingen wird Schauplatz erbitterter Kämpfe.
11:58Auch bei Uettingen toben schwerste Gefechte.
12:01Am 28. Juli kapituliert Bayern nach dem Beschuss von Würzburg durch die Preußen.
12:08Die Lasten des Krieges trug vor allem das bayerische Franken.
12:11Das ist auch Streitpunkt im Bayerischen Landtag.
12:19Die materiellen Verluste, meine Herrschaften, werden uns noch lange beschäftigen.
12:25Allein die Kriegsschäden in der Kurstadt Bad Kissingen belaufen sich auf 238.399 Gulden.
12:31Die bayerische Regierung bewilligt uns dafür ledigliche Darlehen von 24.000 Gulden.
12:38Das ist ganz eine Zahl.
12:42Diese Zahl ist eine Bankrotterklärung der bayerischen Frankenpolitik.
12:48So sieht es aus.
12:50Ende 1866 steht die staatliche Einheit Bayerns auf dem Spiel.
12:55Bayern war seit der napoleonischen Zeit ein Kunststaat.
13:02Zusammengesetzt aus verschiedenen auseinanderstrebenden Einheiten.
13:07Die wichtigsten Separatisten waren die Rheinpfalz und Franken.
13:14Franken war erst fünf Jahrzehnte zuvor ein Teil Bayerns geworden.
13:20Jetzt sieht es sich als das eigentliche Opfer des Krieges.
13:22In einer zeitgenössischen Interpretation des Frankenliedes heißt es.
13:28O heilger Veit von Staffelstein, beschütze deine Franken und schmeiß die Bayern aus dem Land.
13:35Wir wollen's ewig danken.
13:42Der Friedhof von Uettingen dokumentiert die Niederlage Bayerns im deutschen Bruderkrieg.
13:48Und das Ende der Idee eines dritten Deutschland.
13:52Bayern wird zu einem Schutz- und Trotzbündnis mit Preußen gezwungen.
13:57Im Kriegsfall unterstehen seiner Truppen nun dem Oberkommando in Berlin.
14:02Nicht nur der Souveränitätsverlust macht dem König von Bayern zu schaffen.
14:07Ludwig II. bereist das vom Krieg betroffene Franken, um die Menschen zu versöhnen.
14:12Herr Abgeordneter, werden uns die Franken verzeihen?
14:19Majestät, Ihre Gegenwart heiligt alle Opfer.
14:26König Ludwig wird für die Kriegsfolgen mitverantwortlich gemacht.
14:30Die Euphorie, die dem jungen Monarchen bei seinem Herrschaftsantritt entgegengebracht worden war,
14:36scheint verflogen.
14:36Wird er die Stimmung wieder zu seinen Gunsten wenden können?
14:51Wir haben Franken in ein Schlachtfeld verwandelt.
14:55Die Franken wissen, mein König, dass ihr alles Menschenmögliche getan habt, um das zu verhindern.
15:06Die Reise in die Kriegsgebiete gerät am Ende zu einem Triumphzug.
15:29Ludwig kann nicht nur die Separatisten in Franken beschwichtigen.
15:33Im ganzen Land gewinnt der Monarch verlorengegangene Sympathien zurück.
15:45Ein weiterer Schritt soll seine Position endgültig festigen.
15:51Ludwig ist zwar seit zwei Jahren König, aber immer noch Junggeselle.
15:55An Frauen hat der umschwärmte Wittelsbacher bislang kein erkennbares Interesse gezeigt.
16:01Nun sucht der König eine Königin.
16:11Eine Heirat am Hof zu München wäre ein gesellschaftliches Ereignis von europäischem Rang.
16:16Und dazu geeignet, Gerüchte über heimliche Neigungen Ludwigs zu zerstreuen.
16:22Die Wahl des Wittelsbachers fällt auf eine Verwandte.
16:30Die jüngste Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich, Sophie Charlotte.
16:35Sie kennt Ludwig, ihren Cousin, seit Kindertagen.
16:43Die beiden teilen Vorlieben für Literatur und Musik.
16:47Wird das für eine Ehe reichen?
16:50Am 22. Januar 1867 hält Ludwig offiziell um die Hand von Sophie Charlotte an.
16:56Willst du meine Gattin werden?
17:01Königin von Bayern?
17:03Genossin meines Thrones?
17:06So in deinem Herzen Platz für mich ist, mein lieber Vetter.
17:12Will ich auch den Platz an deiner Seite einnehmen.
17:16Aber Sophie, den Platz in meinem Herzen hast du doch längst.
17:20Als Freundin, ja.
17:24Aber habe ich ihn auch als Frau?
17:27Die Königinnenkrone soll Sophies Bedenken zerstreuen.
17:34Sollte es möglich sein, dass eine Frau mich glücklich macht,
17:39dann bist du, Sophie, die Einzige.
17:45Bist du dir wirklich sicher?
17:50In der Rolle des verliebten Bräutigams kann Ludwig nicht überzeugen.
17:59Du sollst wissen, wie ernst es mir ist.
18:10Er liebt mich nicht.
18:14Er spielt Mut, das spüre ich.
18:15Ludwig II. wird nie heiraten.
18:23Noch in der Verlobungszeit wird ihm ein Verhältnis zu seinem Stallmeister nachgesagt.
18:28Die Frage, ob Ludwig homosexuell veranlagt ist, stellen schon die Zeitgenossen.
18:34Ein Foto, das ihn mit dem befreundeten Schauspieler Josef Kainz zeigt,
18:38wird nachträglich retuschiert.
18:40Bis zu seinem Lebensende wird Ludwig alles tun, um die Wahrheit zu vertuschen.
18:45Ich glaube, der Ludwig war nicht der Mensch, der mit Angriffen leben konnte.
18:53Dafür war er zu sensibel.
18:54Dann lieber alles unter der Decke halten und so tun, als ob, als irgendwie zu etwas stehen.
19:00Es gibt andere Fürsten in Europa, die dazu gestanden haben.
19:04Sie haben leiden müssen, aber trotzdem, sie standen einfach dazu, ohne Probleme.
19:08Aber Ludwig war nicht der Typ dazu.
19:10Ludwigs Versuch, seiner Herrschaft durch eine Heirat zu festigen, gerät zum Fiasko.
19:17Verspricht eine politische Liaison mehr Aussicht auf Erfolg.
19:21Im Frühjahr 1867 reist Ludwig II. zur Weltausstellung nach Paris.
19:33Es ist nicht nur sein Interesse an technischen Neuerungen, das ihn nach Frankreich führt.
19:38Der König aus Bayern trifft Kaiser Napoleon III.
19:41Für eine Allianz gegen Preußen?
19:44Sir, gestatten Sie mir die Frage, was hat Bismarck gegen die französische Nation?
19:51Er braucht die Feindschaft zu Frankreich, um sein deutsches Reich zu schmieden.
19:58Selbst wenn die Grande Nation es wollte, verhindern kann sie die deutsche Vereinigung wohl kaum.
20:03Wir, wir Bayern wollen sie verhindern.
20:07Ach ja? Was hat der bayerische König gegen ein vereintes Deutschland?
20:19Der König von Bayern hat darin keinen Platz mehr.
20:26Drei Jahre später droht Krieg zwischen Frankreich und Preußen.
20:29Was denken Sie, ob wir uns auf die Bayern noch verlassen können?
20:33Die bayerische Regierung ist auf unserer Seite.
20:36Und Ihr König Ludwig? Ist er nicht ein Freund, Herr Franzosen?
20:39Das Waffenbündnis zwischen Preußen und Bayern gilt trotz der bestehenden Differenzen.
20:44König Ludwig von Bayern wird es mit Sicherheit nicht brechen.
20:47Für den Krieg mit Frankreich brauchen wir die Bayern und ihre Pfalz.
20:51Die kriegen wir schon. Verlassen Sie sich drauf.
20:55Und der Anlass für den Krieg?
20:57Ein Anlass wird sich finden.
20:59Am 15. Juli 1870 erklärt Frankreich Preußen den Krieg.
21:08Ausgelöst durch eine gezielte Provokation Bismarcks.
21:12Die sogenannte Emser-Depesche.
21:16Bismarcks Rechnung geht auf.
21:18Die Kriegserklärung Frankreichs erzeugt auch in Bayern nationale Euphorie.
21:22Seit wann lässt sich ein König seine Entscheidungen von der Straße diktieren?
21:31Es ist nicht die Straße, mein Bruder.
21:34Es ist Bismarck.
21:41Er hat den Kaiser von Frankreich in eine Falle gelockt.
21:44Nicht nur den Kaiser von Frankreich.
21:48Uns auch.
21:53Und jetzt?
22:00Wir können die Entwicklung nicht aufhalten, Otto.
22:02Aber wir können an ihrer Spitze stehen.
22:11Wenn es schon ein Krieg der Deutschen gegen Frankreich sein soll,
22:15dann will Bayern sich an vorderster Front bewähren.
22:19Bereits drei Tage nach der Mobilmachung
22:21stehen bayerische Truppen an der französischen Grenze in der Pfalz.
22:24Die Entscheidung im deutsch-französischen Krieg fällt am 1. September 1870 bei Sedan.
22:35Die französischen Truppen verschanzen sich in improvisierten Stellungen rund um die Stadt.
22:40Im Beschuss durch preußische Artillerie sind sie nahezu schutzlos ausgeliefert.
22:45In den weniger Stunden wird die Armee des französischen Kaisers aufgerieben.
22:50Feuer!
22:54Mit dem Sieg von Sedan ist nicht nur der Krieg gegen Frankreich entschieden.
23:06Die Nachricht vom gemeinsamen militärischen Erfolg löst eine gesamtdeutsche Hochstimmung aus,
23:11der sich weder Bayern noch sein König entziehen können.
23:15Mit dem Sieg über Frankreich war auch für Ludwig II. klar,
23:20dass die Visionen, die auf eine bayerische Eigenstaatlichkeit
23:24und deren Fortführung zielten, dass denen die substanzielle Grundlage entzogen war.
23:29Der Sieg über Frankreich bedeutete die Notwendigkeit des Schritts zur nationalen Einigung.
23:35Das sahen die Minister, das sah der König wahrscheinlich ganz genauso.
23:38Der Sieg war für ihn eine souveränitätspolitische Niederlage.
23:44Versailles.
23:44Der Kommandostand der preußischen Armee in der Residenz der französischen Könige.
23:50Obwohl der Krieg gegen Frankreich noch nicht zu Ende ist,
23:53beginnen hier die Verhandlungen zur deutschen Einigung.
23:58Von ihm werden sie gelenkt.
24:00Bismarck.
24:02Sein politisches Werk will er durch die Erhebung des preußischen Königs zum deutschen Kaiser krönen.
24:08Dazu braucht er die Unterstützung des bayerischen Königs, dem er Geld und Land anbietet.
24:14Doch Ludwig will mehr.
24:19Ich beschwöre dich, das Schreckliche nicht zu tun.
24:22Otto, du gehst nach Versailles und du wirst dem Kaiser gratulieren.
24:26Warum sollten wir dort hingehen, wo man uns zu Knechten macht?
24:29Dieses Opfer bringen wir nicht umsonst.
24:32Wir verlangen die Hälfte der Kaiserkrone.
24:33Du willst auch Kaiser sein, mein Bruder?
24:40Das ist die Bedingung, die Krone soll wandern.
24:43Zwischen Berlin und München.
24:45Zwischen den Hohenzollern und den Wittelsbachern.
24:49Es war der letzte verzweifelte Versuch, Ludwigs II.,
24:52die sich anbahnende Zentralisierung zu relativieren, abzuschwächen.
24:58Aber andererseits war es auch ein Versuch,
25:00die Rolle Bayerns hervorzuheben im Reich.
25:04Man muss sich das konkret vorstellen.
25:06Der Kaiser hätte einmal in Berlin residiert und das andere Mal in München.
25:12Begreift Ludwig denn unsere Lage nicht?
25:14Seine Forderungen gehen entschieden zu weit.
25:17In Deutschland kann es nur einen Kaiser geben.
25:19Das muss er doch einzählen.
25:22Bismarck setzt sich durch.
25:24Der König von Bayern verzichtet und schlägt Wilhelm I. als alleinigen deutschen Kaiser vor.
25:32Es lebe seine Majestät, Kaiser Wilhelm!
25:36Die deutsche Einigung unter preußischer Regie ist vollendet.
25:41Doch was wird aus Bayern?
25:45Dem Sieg über Frankreich setzt man in München ein Denkmal.
25:49Doch die Gefühle sind gespalten.
25:50Künftig wird Bayern einer von vielen Bundesstaaten des geeinten Kaiserreiches sein.
25:57Auch wenn es Ludwig gelingt, für sein Land mehr Rechte zu erstreiten
26:00und für sich mehr Geld.
26:02Wer wirklich Sieger ist und wer Verlierer, bleibt umstritten.
26:09Auch im Bayerischen Landtag,
26:12der damals über den Beitritt zum Reich mitentscheidet.
26:14Für die Liberalen bietet das geeinte Deutschland politische und wirtschaftliche Vorteile.
26:22Die Partei der Patrioten sieht darin Verrat am bayerischen Vaterland.
26:27Uns gemeine Verräter seid ihr!
26:31Was reden Sie für einen Unsinn!
26:34Die Abgeordneten der freien deutschen Staaten
26:37werden in Zukunft im Reichstag zu Berlin zusammenkommen!
26:40Berlin, ein Staatenbund soll das sein!
26:47Ein Bundesstaat und der preisische Oberaufsicht ist das!
26:51Das ist doch Unsinn!
26:52Auch das große Bayern wird in diesem Bund vertreten sein!
26:56Ihr seid die Totengräber des Bayernlandes!
26:58Reine Polemik!
26:59Die Debatte dauert zehn Tage.
27:02Die Debatte dauert zehn Tage.
27:03Setzen Sie sich wieder!
27:07Das Einzige, was zu Ende geht,
27:10ist Ihre Kleinstaaterei
27:11und Ihre Engstirnlichkeit.
27:14Gekauft und bestochen hätte euch dieser Bismarck!
27:17Jetzt hören Sie mir doch bitte mal zu!
27:19Die Souveränität unseres bayerischen Landes
27:22bleibt so weit als möglich erhalten!
27:24Gar nichts mehr werden die Preisen uns bestimmen lassen!
27:26Am Ende stimmen nicht nur Liberale für den Beitritt zum Reich.
27:36Daneben gab es eine ganze Reihe von patriotischen Abgeordneten,
27:39die schlicht und einfach Angst gehabt haben,
27:42dass dieses Königreich Bayern,
27:43geschaffen aus den Umwälzungen am Beginn des 19. Jahrhunderts,
27:47in seine Einzelteile auseinanderfliegen würde,
27:50wenn man hier eine gegen die nationale Einigung gerichtete Politik forcieren würde.
27:57Um der Gefahr einer Spaltung zu entgehen,
28:00fügt sich Bayern in das Deutsche Reich ein.
28:07Ein Schritt, den auch der bayerische König mitvollziehen muss.
28:11Doch was bleibt von seinem Königtum?
28:14In den Wochen der Entscheidung zeigt sich Ludwig kein einziges Mal in der Öffentlichkeit.
28:20Gesundheitliche Probleme holen ihn ein.
28:25Sie haben die Zähne Ihres Vaters geerbt.
28:29Wir werden wieder ziehen müssen.
28:31Es ist ein Wunder, dass noch Zähne für Sie übrig sind, mein lieber Dr. Schleiß.
28:39Ich dachte, Bismarck hätte mir schon alle gezogen.
28:43Ludwig hatte nie den Glauben aufgegeben,
28:46der von Gott erwählte König zu sein,
28:48der das Land der Bayern in die Zukunft führt.
28:55Wovon soll er künftig träumen?
29:01Eine fantastische Seilbahn, die ihn in die Lüfte trägt.
29:05Dafür entstehen exakte Pläne.
29:12Auf dem Dach der Residenz in München lässt er einen monumentalen Wintergarten errichten.
29:21Er will das goldene Zeitalter imperialer Pracht wiederbeleben.
29:26Den Glanz vergangener Königreiche.
29:28Ob in Europa oder sonst wo in der Welt.
29:42Märchenhaft anmutende Bauprojekte,
29:44die der Herrschaft des Königs einen neuen Sinn verleihen könnten.
29:49Alles nur Illusion?
29:50Schon 1869 hatten die Bauarbeiten für Schloss Neuschwanstein begonnen.
30:05Auf einem Felsen über der Pöllertschlucht bei Füssen soll die Vision wahr werden.
30:10Ein Schloss, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.
30:13Auf Bayerns größter Baustelle wird modernste Technik eingesetzt,
30:21um eine Traumvorstellung vom Mittelalter Wirklichkeit werden zu lassen.
30:28Dafür versammelt der König die fähigsten Handwerker aus ganz Deutschland.
30:32Die Gestalt seiner Bauten weist in die Vergangenheit.
30:39Doch die Technik ist auf dem neuesten Stand.
30:42Der Thronsaal von Neuschwanstein.
30:44Gekrönt wird er von einer Kuppel mit 13 Metern Scheitelhöhe.
30:48Die Lasten werden von Eisenrohren getragen,
30:55die sich in den farbigen Säulen verbergen.
30:58Der Boden des Saales wird von Metallträgern gesichert
31:01und die Kuppel selbst ist von unten in ein gusseisernes Strebewerk eingehängt.
31:12Ein Märchenschloss mit Telefonanschluss.
31:15Dem ersten in Bayern überhaupt.
31:19Dieser Fortschritt in der Technologie war für die meisten Fürsten Europas
31:23allerdings eher ein Fortschreiten von dem Gutart hergebrachten.
31:27Anders bei König Ludwig II.
31:30Er war sehr begeistert von der modernen Technik.
31:32Nicht so sehr um der Technik willen,
31:34sondern vor allen Dingen, glaube ich,
31:37weil er mit der modernen Technik Möglichkeiten hatte,
31:40Träume, die er sich erdachte und ersann,
31:43in die Wirklichkeit umsetzen zu können.
31:45Neuschwanstein ist das Monument einer Epoche,
31:51in der das Mittelalter zur goldenen Zeit der Deutschen verklärt wurde.
31:56Als Inbegriff einer gottgegebenen Ordnung,
31:59mit ritterlichen Tugenden, Treue, Glaube, Tapferkeit,
32:03wie sie die großen Sagen überliefern.
32:06Der Stoff, der auch Richard Wagner zu seinen Opern inspirierte
32:10und der in Ludwig seinen glühendsten Verehrer fand.
32:15Sein Schloss Herren Chiemsee imitiert das Versailles Ludwigs des Vierzehnten.
32:21Ein Monarch sein wie der legendäre Sonnenkönig der Franzosen.
32:25Davon träumt auch der bayerische Ludwig.
32:27Absolut herrschen, nur Gott und sich selbst verantwortlich.
32:35Der König trauert einer Idee nach,
32:37für die es Ende des 19. Jahrhunderts in Europa keinen Platz mehr gibt.
32:42Sein Kleinod, das Lustschlösschen Linderhof.
32:50Eine Tagesreise von der königlichen Residenz in München entfernt,
32:54verbringt er hier ganze Wochen.
32:57Betäubt sich auch mit mancher Droge.
33:00Des Nachts diniert Ludwig mit verstorbenen französischen Königen
33:03als imaginären Gästen, für die selbstverständlich gedeckt wird.
33:12Ein Tischlein-Decktich-Aufzug sorgt dafür,
33:22dass die erträumte Runde von keinem Unberufenen gestört wird.
33:28Niemand hat die Situation des königlichen Sonderlings einfühlsamer beschrieben
33:32als ausgerechnet der preußische Gesandte in München.
33:36In einem Bericht an Bismarck schreibt er,
33:38König Ludwig hat in seiner Umgebung nicht eine Seele, die ihn versteht.
33:43Er ist ganz einsam und verzehrt sich in fruchtlosen Spielen über reizter Fantasie.
33:57Was ist Traum? Was Wirklichkeit?
34:00Früchte der weitschweifenden königlichen Fantasien
34:04finden sich auch im geheimen Hausarchiv der Wittelsbacher in München.
34:09Der Monarch schickte einen Vertrauten auf verschiedene Inseln,
34:13um die Eignung der Eilande für die Errichtung eines neuen Königreiches zu prüfen.
34:18Die Wahl fiel auf Teneriffa.
34:21Sogar der Entwurf einer Verfassung für das Königreich der Kanarischen Inseln
34:26entstand in Ludwigs Auftrag.
34:27Bald schon verschwand die Idee wieder in der Schublade.
34:39Ende des 19. Jahrhunderts machen sich die positiven Folgen der Reichsgründung in Bayern bemerkbar.
34:46Als wirtschaftlicher Aufschwung.
34:49Während in Nordbayern Industriezentren entstehen,
34:52profitieren Oberbayern und das Allgäu vom innerdeutschen Tourismus.
34:57Brauchtum und Berge.
35:00In den Augen der Sommerfrischler aus dem Norden gilt das bayerische Voralpengebiet als unberührt und authentisch.
35:08Ein Eindruck, den man auch gerne und erfolgreich pflegt.
35:10Schon zu seinen Lebzeiten ziehen auch Ludwigs Schlösser viele Deutsche in den Bann.
35:19Besichtigen aber darf sie niemand.
35:22Eifersüchtig wacht der bayerische König über seine Refugien.
35:25Dabei hätte er Einnahmen aus dem Fremdenverkehr gut gebrauchen können.
35:29Denn die aufwendigen Bauprojekte sind längst nicht mehr aus dem Privatvermögen des Wittelsbachers zu bestreiten.
35:40Ludwig nimmt Kredite auf, für die der Staat bürgen soll.
35:44Als sich seine Minister weigern, weitere Bürgschaften zu genehmigen, droht ihnen Ludwig mit der Absetzung.
35:56Sind die Schulden des Königs eine Bedrohung für den Staatshaushalt?
36:00Das, was die Gelder gewesen wären, die Beträge, um die es hier gegangen ist,
36:08hätte der bayerische Staatshaushalt politischen Willen vorausgesetzt jederzeit aufbringen können.
36:14Nur in der Situation, solange das Ministerium von den Liberalen besetzt gewesen, haben die Grundlagen dafür gefehlt.
36:20Ich glaube, ein patriotisches Ministerium wäre, ohne hier in finanztechnische Details einzusteigen,
36:26auf dem Wege über erneuerte Kredite und andere Maßnahmen problemlos in der Lage gewesen,
36:31die finanziellen Wünsche des Königs zu erfüllen.
36:33Die Minister wollen ihrer Absetzung zuvorkommen.
36:37Er ist wild entschlossen, uns abzusetzen, um an das Geld zu kommen.
36:43Er wird es bekommen.
36:45Die Patrioten haben ihm das Geld versprochen, wenn Ludwig sie an die Macht bringt.
36:49Dann Gnade uns Gott.
36:51Diese Patrioten reden offen über einen Austritt Bayerns aus dem Reich.
36:56So weit darf es niemals kommen, denn wenn wir aus dem Reich ausscheren, ist Bayern verloren.
37:04Um Schaden von sich und dem Land abzuwenden, betreiben nun die Minister ihrerseits die Absetzung des Königs.
37:12Ein medizinisches Gutachten soll die Zurechnungsfähigkeit des bayerischen Monarchen infrage stellen.
37:18Der renommierte Nervenarzt Bernhard von Gutten verfasst es.
37:22Sein Urteil ist zwar eine Ferndiagnose, aber eindeutig.
37:26Auf Lebenszeit, so schreibt er, sei der König nicht mehr fähig zu regieren.
37:31Natürlich ist Gutten da vorzuhalten, dass er den König nicht persönlich untersucht hat.
37:37Er hat sich auf die Datenlage gestützt und aus der ergab sich, dass in der Tat die Gefahr drohte,
37:45dass Ludwig Bayern noch mehr blamieren würde in den nächsten Regierungsjahren, als er es ohnehin schon getan hat.
37:52Er hat einerseits großartige Werke hinterlassen oder dazu beigetragen, hat Anstöße gegeben zu allen möglichen Wissenschaften.
37:58Aber als Regent war er problematisch, hatte zum Teil ganz bizarre Ideen, die in alle Welt hinausgetragen wurden.
38:05Und das konnte sich ein damals moderner Staat nicht mehr leisten.
38:11Ludwig II. hält sich in Neuschwanstein auf, als ihn einer von den Ministern eingesetzte Fangkommission festnehmen soll.
38:19Erst spät hat der König von den Plänen seiner Regierung erfahren.
38:22In Telegrammen schildert er seine verzweifelte Lage.
38:28Die meisten Depeschen werden abgefangen, nur wenige erreichen ihr Ziel.
38:33Eine geht sogar an Bismarck, aber der Hilferuf des bayerischen Monarchen Fahrhalt unbehört.
38:41Ludwig.
38:44Jetzt kann ich nur noch dein Volk retten.
38:46Mitte Juni 1886 wird die Ära Ludwigs II. nach 21 Regierungsjahren zu Ende gehen.
38:58Auf Neuschwanstein wird der abgesetzte König in Gewahrsam genommen und nach Schloss Berg am Sternberger See überführt.
39:06Im flachen Wasser des Ufers, 800 Meter vom Schloss entfernt, werden der Monarch und sein Arzt den Tod finden.
39:19Unfall, Fluchtversuch oder Tötung, die Umstände der bayerischen Königstragödie gelten bis heute als ungeklärt.
39:28Um Viertel vor sieben brechen die Männer zum Spaziergang auf.
39:32Fünf Stunden später wird man ihre Leichen finden.
39:36Mehrere Todestheorien ranken sich um wenige gesicherte Indizien.
39:47Welche davon ist richtig?
39:51Hat der König bei einem Fluchtversuch einen Herzschlag erlitten?
39:55Dann aber hätte von Gutten das Unglück überleben müssen.
40:02Oder sucht Ludwig den Freitod im Wasser?
40:06Und wird dabei, als von Gutten ihn zurückhalten will, zum Mörder des kleingewachsenen Arztes?
40:16Eine dritte Theorie geht von der Tötung des Königs aus.
40:20Beim Versuch zu fliehen.
40:26Der König, ein guter Schwimmer, wählt den Weg durch das Wasser.
40:30Und dann sollen Schüsse gefallen sein, sagen Gerüchte.
40:35Im Obduktionsbericht aber ist von einer Schusswunde nicht die Rede.
40:40Die Tragödie am Sternberger See bleibt ungeklärt.
40:46Ein Rätsel wollte Ludwig immer bleiben.
40:49Spätestens mit seinem geheimnisvollen Tod ist ihm dies gelungen.
40:53Das tragische Ende Ludwigs im Alter von 40 Jahren löst eine Welle der Anteilnahme aus.
41:11Nie ist der scheue König seinem Volk so nahe, wie nach seinem Tod.
41:15Zehntausende säumen die Straßen Münchens, als Ludwigs Leichnam an seine letzte Ruhestätte überführt wird.
41:32In Erinnerung bleibt vor allem der Märchenkönig.
41:36Doch er hatte ein politisches Konzept.
41:39Wer auch heute noch auf eine Sonderrolle Bayerns in Deutschland pochen will,
41:42der kann getrost auf Ludwig II. verweisen.
41:46Ludwig II. hat den Anschein eines Zauders, eines Widerständigen,
41:52der die Politik mit Problemen belastet.
41:55Wenn man aber im Rückblick urteilt, dann war er eben kein Risikopolitiker.
42:03Er hat abgewartet und hat damit das Optimum für die bayerische Situation herausgehandelt,
42:10aber gleichzeitig nicht die Chance verspielt, dem größeren nationalen Verband anzugehören
42:15und dann von den großen Vorteilen, die das bedeutete, auch zu profitieren.
42:24Seine aufwendigen Schlossbauten dienten einst als Vorwand für seine Absetzung.
42:30Heute zählen sie zu den bedeutendsten Attraktionen Deutschlands.
42:33Visionäre Werke von anhaltender Faszination.
42:38Denkmäler auch einer persönlichen Tragödie.
42:42Der Mythos Ludwig.
42:44In seinen Schlössern hat er für immer Gestalt angenommen.
42:48Irrejawende Faszination.
42:58Aufgrund der Fr Jonzlers hat erismals die St in der Tat.
43:02Vor wandern.
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43:16Untertitelung des ZDF, 2020